Sascha
14.05.2003, 15:20 |
Statistik des Grauens Thread gesperrt |
-->[img][/img]
Frage: Wie wird sich diese Statistik bis sagen wir etwa 2010/2015 weiter entwickeln...
Quelle: Wirtschaft und Statistik, Ausgabe April 2003, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
Direkt zur PDF: http://www.destatis.de/download/d/wista/unternehmen.pdf
Direkt zum Heft"Wirtschaft und Statistik":http://www.destatis.de/allg/d/veroe/d_wista.htm
P.S.: Dieses Jahr sollen alleine die Unternehmensinsolvenzen die Marke von 40.000 überschreiten womit schon dieses Jahr wieder mit einem neuen Hoch in der Statistik gerechnet werden darf.
Viele Grüße
Sascha
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-- Elli --
14.05.2003, 15:29
@ Sascha
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Re: Statistik des Grauens / Finale Fünf... |
-->Das sind klare"Beweise", dass die Hause seit 1974 bzw. 1982 die finale Welle 5 eines Mega-Zyklusses war. Speziell ab 1990 war das eine fundamentale Luftnummer - wie üblich in der letzten Phase.
[img][/img]
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Herbi, dem Bremser
14.05.2003, 15:33
@ Sascha
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Re: Statistik des Grauens ** Monte Insolventi |
-->>Frage: Wie wird sich diese Statistik bis sagen wir etwa 2010/2015 weiter entwickeln...
Heyda Sascha,
um mit EWA zu sprechen:
"What goes up that must come down"
Deuten die drei Säulen ab 2000 den Beginn der Übertreibung einer W5?
Dann wären wir bald über den Monte Insolventi.
Gruß
Herbi
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x Thomas
14.05.2003, 15:56
@ -- Elli --
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Es wird immer4 b |
-->>Das sind klare"Beweise", dass die Hause seit 1974 bzw. 1982 die finale Welle 5 eines Mega-Zyklusses war. Speziell ab 1990 war das eine fundamentale Luftnummer - wie üblich in der letzten Phase.
>[img][/img]
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Ecki1
14.05.2003, 15:58
@ Herbi, dem Bremser
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Re: Statistik! Bald überm Berg |
-->Heyda Sascha,
um mit EWA zu sprechen:
"What goes up that must come down"
Deuten die drei Säulen ab 2000 den Beginn der Übertreibung einer W5?
Dann wären wir bald über den Monte Insolventi.
Gruß
Herbi
Hoi Herbi
Das sehe ich aber genauso! Die Insolvenzen laufen anscheinend auch in einer Elliottwelle. Wir werden - oh welch Überraschung - bereits ab Ende 2003 deutlich weniger davon sehen,
vermutet Ecki1
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fridolin
14.05.2003, 16:01
@ Sascha
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Fußnoten?? |
-->Gutes Stichwort: Vergleichbarkeit und Homogenität historischer Datenreihen.
Man beachte die Fußnoten:"ab 1999 Einführung der Verbraucherinsolvenzen" -"ab 2002 einschl. ehemals selbständig Tätige".
Die Sache ist sicher schon so traurig genug - aber ich würde erst einmal die Effekte unterschiedlicher Erhebungsmethoden während der Zeitreihe rauskorrigieren, ehe ich diesbezügliche Aussagen mache.
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x Thomas
14.05.2003, 16:03
@ x Thomas
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Mist meine Tastatur gibt den Geist auf. Nochmal. Es wird immer beahauptet.... |
-->runter geht es am Markt schneller als rauf. Irgendwie stimmt das nicht so ganz.
Wenn man sich den DOW und den S+P500 so ansieht, dann wehren sich die Indizes doch wehemend.
Auch bei Betrachtung eines Chart-Ausschnitts 1968 - 1980 sind die Volatilitäten enormn, und damls hatte wohl kaum ein Privatanleger ein Online-Konto. Ausserdem fällt auf, dass sich die Kurse doch eher am oberen Rand er Range aufhielten. Jeder Ausverkauf wurde auch damals sofort mit dicken Kursgewinnen belohnt.
Leider hab´ich es nicht so, mit dem einstellen von Grafiken so.
Gruss
Thomas
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Baldur der Ketzer
14.05.2003, 16:08
@ Sascha
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Re: Statistik des Grauens - Crash Guru, foreeveryoung vs. dottore u. Ketzer |
-->Hallo, Sascha,
es wurden ja hier in letzter Zeit Stimmen laut, wonach hier doof rumgesülzt würde, Angst- und Panikmache, Schreckensbilder an die Wand malen, usw.
Vor 15 Min. habe ich mit meinem dt. Anwalt gesprochen, er hatte kürzlich das *Vergnügen*, an einem Tag 5 seiner langjährigen Mandanten in die Insolvenz gehen zu sehen.
Ich weiß von mindestens zwei Forumsmitgliedern, daß sie von der derzeitigen Krise nicht betroffen sind, also gibt es das durchaus, einer ist sogar in einer Krisenbranche und ist trotzdem in sicherer Position.
Dennoch ist das nicht der Normalfall, und usgehend von der Durchschnittslage ist die Situation verheerend bis desolat.
Ich habe heute mit meinem japanischen Lieferanten telefoniert, alle europäischen Länder laufen so von 2-4, nur Deutschland hängt tief in, äh, äh, im rot-grün-schwarz-gelben Kack drin.
Es ist noch lange nicht vorbei, und den Höhepunkt sehen wir, meiner und anderer Prognose nach, wohl 2005.
Dann ist die Kacke voll am Dampfen.
Und wer unter diesen Gesichtspunkten sich beklagt, daß hier katastrophales Gesülze losgelassen würde, in dem sich die Absonderer sonnten, der muß sich mal fragen, wer in der Traumwelt lebt.
Sorry, frei nach manolo, das mußte raus.
Ich finde es prima, wenn es jemand schafft, dem zu entgehen. Meine ungeteilte ehrliche Hochachtung.
Ich versuche das auch, so gut es geht.
Bloß, von der Wirklichkeitsbeschreibung auf Dummgelabere zu schließen, ist schon hammermäßig.
Frei nach Almoehi (wo isser eigentlich?), nix für ungut.
Beste Grüße vom Baldur, Katastrophenwillie Nr. 2 (Nr. 1 war mein Vater)
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Euklid
14.05.2003, 16:18
@ Ecki1
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Re: Statistik! Bald überm Berg |
-->>Heyda Sascha,
>um mit EWA zu sprechen:
>"What goes up that must come down"
>Deuten die drei Säulen ab 2000 den Beginn der Übertreibung einer W5?
>Dann wären wir bald über den Monte Insolventi.
>Gruß
>Herbi
>Hoi Herbi
>Das sehe ich aber genauso! Die Insolvenzen laufen anscheinend auch in einer Elliottwelle. Wir werden - oh welch Überraschung - bereits ab Ende 2003 deutlich weniger davon sehen,
>vermutet Ecki1
Wenns keine Firmen mehr gibt dann können doch keine mehr Konkurs gehen;-))
Zumindest das hat mir mein Mathe-Prof beigebracht;-))
Gruß EUKLID
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Euklid
14.05.2003, 16:23
@ fridolin
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Re: Fußnoten?? |
-->>Gutes Stichwort: Vergleichbarkeit und Homogenität historischer Datenreihen.
>Man beachte die Fußnoten:"ab 1999 Einführung der Verbraucherinsolvenzen" -"ab 2002 einschl. ehemals selbständig Tätige".
>Die Sache ist sicher schon so traurig genug - aber ich würde erst einmal die Effekte unterschiedlicher Erhebungsmethoden während der Zeitreihe rauskorrigieren, ehe ich diesbezügliche Aussagen mache.
Das ist die Summe der Konkurse
Eigentlich egal ob ein Zwiebelladen plus Saftladen oder ein IKEA-Ramsch plus Möbel Mann in Konkurs geht.
Beides Mal waren 2 Firmen down.
Die Erhebungsmethode spielt da meines Erachtens keine Rolle oder habe ich Dich falsch verstanden.
Es sei denn Du meintest daß man sich durch die Einführung des neuen Insolvenzverfahrens inspiriert fühlt jetzt noch mal schnell Konkurs zu machen bevor es wieder aufwärts geht;-))
Und dann wird erst wieder in die Hände gespuckt.
Gruß EUKLID
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Ecki1
14.05.2003, 16:41
@ Euklid
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Re: Statistik! Bald überm Berg |
-->Wenns keine Firmen mehr gibt dann können doch keine mehr Konkurs gehen;-))
Zumindest das hat mir mein Mathe-Prof beigebracht;-))
Stimmt. Dann gibt`s nämlich billig neue Firmen aus der Konkursmasse der alten, und diese billigen Neugründungen werden dann mit besonders günstigen Steuerkonditionen geködert, siehe auch Standortförderung im Kanton Glarus. Dein Matheprof hatte insoweit recht.
Gruss!Ecki
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Euklid
14.05.2003, 16:43
@ Baldur der Ketzer
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Re: Statistik des Grauens - Crash Guru, foreeveryoung vs. dottore u. Ketzer |
-->Hallo Baldur
mit Panikmache hat das wirklich nichts zu tun.Daß ich liqide bin hängt einzig und allein damit zusammen daß ich in guten Jahren den Vorder und Hinterschinken auf die Seite gepackt habe und nicht jede Modeerscheinung mitgemacht habe.
Während viele meiner Kollegen (was sage ich da mind.50% ) zum Golfspielen gingen wurde ich dumm angeschaut weils mich auf die eigene Baustelle zum Mauern am Samstag und Sonntag zog.
Sonntags waren halt die nicht tragenden Innenwände dran nachdem die Fenster geschlossen waren und sich niemand darüber aufregen konnte.
Da gibts ja kein Lärm und wenn der Fertigmörtel eben am Samstagabend nicht vermauert war dann mußte man eben Sonntags ran.
Aber in der Tat:Im Moment ist in unserer Branche fast tote Hose.
Nix geht mehr.
Momentan herrscht ein Preisniveau von 20-30 % der Gebührenordnung.
Das damit auf Dauer keine Investitionen wie Computer und Programme plus Literatur plus Fortbildung plus Bürokosten plus Kammerbeiträge zu erzielen sind ist sonnenklar.
Ja nicht genug da muß jetzt noch eine Mindestgewerbesteuer drauf.
Nein für 20% des Normalhonoraras arbeite ich nicht mehr.
Ich bin in der glücklichen Lage dies auch nicht unter Zwang tun zu müssen.
Man kann ja bei solchen Randbedingungen noch nicht mal den Unterhalt des Büros mehr erwirtschaften.
Ich bin doch nicht dazu auf der Welt für die Politik zu arbeiten damit die meine Substanz noch ganz kaputt schlagen können.
Arbeiten um Vermögen abzubauen? Nein
Ich schrieb ja schon einmal daß Arbeit dann noch einen Sinn macht wenn wenigstens das erarbeitete erhalten werden kann.
Wer dies dennoch behauptet muß mal in seine Kalkulation schauen.
Vielleicht ist das für andere Betriebe anders das mag sein.
Aber jetzt schreit man nach Ingenieuren weil Ingenieuermangel wäre.
Ja kruzifix da gäbe es genug wenn man nur mal den Staats-Geier ein paar Jahre einsperren würde um die Steuererhöhungen wenigstens zu stoppen damit man wenigstens durchatmen könnte.
Ja und derweil faseln diese Hornochsen doch dauernd von Steuersenkungen
Ja kruzifix was sie 2004 und 2005 zu senken gedenken das ist doch schon längst 5 mal überkompensiert.
Ich sehe doch jeden Tag die Rechnungen.
Warum senkt man überhaupt wenn man vorher mehrfach erhöht?
Um die Spuren zu verwischen und um die Leute zu täuschen?
Am besten wäre der Bundestag würde 8 Jahre aufs Eis gelegt und geschlossen.
Dann würde das Land erblühen weil diejenigen die oben anrühren die Schenkomanie an andere Länder einfach nicht lassen können.
Die schenken inzwischen schneller als das Volk noch erarbeiten kann.
Und das ging noch nie gut.
Gruß EUKLID
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Baldur der Ketzer
14.05.2003, 17:15
@ Euklid
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Re: eng wirds |
-->Hallo, Euklid,
an Dich habe ich dabei gar nicht gedacht, aber ich weiß, daß Du mit den Umständen ebenso klarkommst wie ich das tun muß.
Ich meinte noch jemand anderen aus unserem engeren Kernbereich, der aus vielerlei selbsterarbeiteten Gründen und gottlob viel besser dasteht als die kaputte Konkurrenz, was ihm meine anerkennende Hochachtung entgegenbringt.
Der zweite schreibt leider fast nie mehr, was ich sehr bedauere, er ist nicht in unserer Branche, aber im Handwerksbereich tätig, und hat derzeit Rekordergebnisse, was mich ebenso für ihn sehr und aufrichtig freut.
Neid ist ein Gefühl, daß ich gottseidank nie kennenlernen mußte, er ist mir fremd.
Mir gehts auch nur deswegen so 3-4, weil ich früh genug frühgewarnt wurde (Danke an das ganze Forum) und den gammelnden Braten gerochen habe.
Andere gaben und geben noch immer Vollgas, während ich bremse, was das Zeug hält. Es wird sich zeigen, wer am Ende Recht behält, nur daß ich als Verlierer des Spiels noch immer gut da stehen würde, der andere notorische Optimist aber mit runtergelassenen flatternden Unterhosen im Abendwind.
Muß doch nicht sein.
Wenn man am Jahresende weniger hat als am Jahresanfang, muß man was ändern. Die idiotischen Haftungsbedingungen sind eh schon Grund genug, das Götzzitat zu bringen und entsprechend zu handeln.
In gewissen Phasen kann ein vorübergehender völliger Ausstieg sinnvoller sein als ein Weiterwurschteln, nur, um präsent zu bleiben.
Du machst das ganz richtig, und ich hoffe, es auch zu tun.
Natürlich hat auch foreveryoung richtig gehandelt, hat für sich die Krise durch Mut und Einsatz überwunden.
Aber er darf nicht vergessen, daß deswegen daheim die Kacke noch immer dampft, auch, wenn er sie nicht mehr riecht.
Und es kann nicht falsch sein, diese wabernden Gerüche festzustellen, auch wenn man ihrer Fahne nicht ausgesetzt ist.
Ich habe ja schon mal geschrieben, daß mich Mittfuffziger öfters belehren wollten, Junge, das mußt Du noch kennenlernen, wir haben das schon oft mitgemacht, sooooo schlimm kam es nie und es ging immer wieder bergauf.
Ja, klar, wird es auch jetzt.
Aber vorher gibts noch Flurschaden in ungekanntem Ausmaß.
Alaaaaarm, auf Sehrohrtiefe gehen............
Beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
14.05.2003, 17:21
@ Ecki1
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Re: ich denke, wir sind nicht in der Pleite-5, sondern erst in der 3......... |
-->Hallo, Ecki,
Glarus hats ja auch nötig, die hatten doch echt hohe Steuersätze.....
beste Grüße vom Baldur
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Toni
14.05.2003, 17:26
@ Sascha
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Re: Statistik des Grauens |
-->>[img][/img]
>Frage: Wie wird sich diese Statistik bis sagen wir etwa 2010/2015 weiter entwickeln...
>Quelle: Wirtschaft und Statistik, Ausgabe April 2003, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
>Direkt zur PDF: http://www.destatis.de/download/d/wista/unternehmen.pdf
>Direkt zum Heft"Wirtschaft und Statistik":http://www.destatis.de/allg/d/veroe/d_wista.htm
>P.S.: Dieses Jahr sollen alleine die Unternehmensinsolvenzen die Marke von 40.000 überschreiten womit schon dieses Jahr wieder mit einem neuen Hoch in der Statistik gerechnet werden darf.
>Viele Grüße
>Sascha
Hi Sascha
Thänks für diese Grafik - sagenhaft.
Interessant wäre, eine Grafik von Unternehmungsgründungen gegenüberzustellen. Vermutlich dieselbe Bubble mit 2-5 Jahren Vorlauf.
Eine relevante Information wäre dann netto: Was bleibt übrig von Gründungen abzüglich Konkurse bzw wann ist die Kurve ins Minus gelaufen - falls sie schon gelaufen ist.
Liebe Grüsse
Toni
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Herbi, dem Bremser
14.05.2003, 17:52
@ Euklid
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Re: Statistik! Bald überm Berg |
-->>Wenns keine Firmen mehr gibt, dann können auch keine mehr Konkurs gehen;-))
^
Genau EUKLID,
aber ich wollte meine Aussage nicht mit Zweifeln selbst zerlegen,
ob die Statistik eine Übertreibung in W3 oder.. oder gar.. darstellt.
Auch deine obige Aussage lag mir auf der Tastatur, nur -
die"paar" Insolvenzen per anno gegenüber den paar mehr noch funktionukkelnden
Firmen können doch nimmer die ach so florierende Wirtschaft 'runterziehen
(, wenn man den 2DF-Nachrichten des gestrigen Abends Vertrauen schenken darf:
Düsseldorf blüht und gedeiht, die Schulden sind halbiert, die Stadtwerke privatisiert (cross die border verleast?)
und noch weiteren horrenden Blödsinn aus dieser wieder erblühten/entschuldeten Stadt). ;-((
Gruß
Herbi
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Black Raven
14.05.2003, 18:17
@ Baldur der Ketzer
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Statistik des Grauens: IT Branche |
-->Hallo,
die Verunsicherung ist zur Zeit schon gewaltig in Absurdistan. Mal einen kleinen Lagebericht aus meiner eigenen Erfahrung.
Ich selber bin seit 12 Jahren im Bereich IT tätig und seit 9 Jahren selbständig.
Die IT hatte goldene Jahre und die Preise waren vielfach jenseits von gut und böse überzogen, was zur Folge hatte, daß jeder, der EDV mit"au" am Ende schreiben konnte, Mondpreise verlangte. Bei SAP ist das teilweise jetzt noch so, wird sich dort aber sicher auch noch ändern:-)
Das, was ich zur Zeit erlebe, läßt mir das Blut in den Adern gefrieren. Ich habe früher schon schwierige Zeiten erlebt, aber das, was momentan läuft, ist schon extrem. Früher habe ich gesagt, um neue Projekte zu aquirieren, braucht's ca. 3 Monate, die man überbrücken muß. Mittlerweile bin ich bei 6 Monaten angelangt und immer noch in der Aquisephase - und mir geht es noch gut, mich hat es erst Ende letzten Jahres getroffen, und ich habe Stammkunden, wo immer wieder mal eine Kleinigkeit läuft.
Immer mehr Firmen gehen Pleite, fähige Kollegen werden entlassen, Projekte werden ersatzlos gestrichen. War eigentlich logisch, da sich ja die Politiker in den Mangel an IT Fachkräften einmischen mußten (Greencard für ITler). Mangel? Wo? Erlebe ich derzeit anders.
Als Gerd mit der Greencard ankam, habe ich gesagt, daß die Krise in der IT nicht mehr weit sein kann.
Kommt auch besonders gut an, wenn ein langjähriger Mitarbeiter einer Firma DM 80.000,- brutto im Jahr bekommt und ein Greencardler dann DM 100.000,-- und noch nicht mal sprachlich versteht, was man jetzt eigentlich von ihm will (war halt schick, gelle, ich hab auch einen Greencardler und Du? Meiner kocht sogar Kaffee). Und wie war das noch mit den Verträgen für Greencardler, wie lange laufen die?
Letztes Jahr wurden von vielen Endkunden die Preise um ca. 20 - 25 % gedrückt. Dieses Jahr mußte ich schon wieder eine Senkung von 15 % hinnehmen, andere dürfen aber locker auch mal 50 % nachlassen (Inflation? wo soll die denn herkommen?), Budgets im Gegenzug dafür gesechstelt oder ersatzlos gestrichen.
Neue Projekte aquirieren ist extrem schwierig geworden, es werden einfach keine Entscheidungen mehr getroffen (Im November: Entscheidung fällt im Januar, im Januar: Entscheidung fällt im Februar, im Februar: Entscheidung fällt nach Ostern, nach Ostern: Entscheidung fällt im Juni...), oder November: Auftrag kommt im Januar, im Februar: Projekt ersatzlos gestrichen.
Ich habe so etwas geahnt und mich entsprechend mit Cash darauf vorbereitet (ein Dank an dottore und das ganze Forum) und meine Kosten kräftig gesenkt (und wieder ein Konsumverweigerer mehr), Investitionen in neue Hardware oder ein neues Auto sind gestrichen. Da ich keinerlei Schulden mehr habe (alles letztes Jahr abgebaut), läßt sich das auch noch ein ganzes Weilchen aus der Substanz durchhalten; schön, daß ich ein"Arbeitsloser" bin, der nicht in der Statistik auftaucht, zuviele Arbeitslose sehen einfach häßlich aus. Weniger schön: mein Gewerbe- und Einkommensteueraufkommen beträgt zur Zeit € 0,-, da ist der Eichel und mein Bürgermeister aber traurig:-( So etwas geht natürlich nicht an. Her mit der Mindeststeuer.
Was mir extrem auffällt, ist, daß die Firmen zwischen billig und preiswert nicht mehr unterscheiden können. Zur Zeit wird nur noch gnadenlos auf den Preis geachtet, Qualität scheint da eher untergeordnet zu sein. Es tut mir schon weh, zu sehen, wie ein Projekt nach x+10 Tagen von einer Firma für den Preis y+3z an die Wand gefahren wird, das ich in x-10 Tagen zum Preis von y+z durchgezogen hätte. Ich war leider um den Betrag z zu teuer... Geht anderen Kollegen genauso. So eine Phase gab es in der IT Anfang der 90er Jahre schon mal. Damals hat es etwa 3 Jahre gedauert, bis es der Führungsetage von Auftraggebern dämmerte, daß man auch zu billig einkaufen kann.
Ich liebe meine Heimat, sehe aber mit großer Sorge, wie das Leben hier immer schwerer wird.
Gruß
Black Raven
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SchlauFuchs
14.05.2003, 18:27
@ Sascha
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viel interessanter waere... hats jemand? |
-->Hallo,
Viel interessanter faende ich eine Kurve, die die Schulden aufsummiert, die in diese Insolvenzen fuehren. Welche Summen stecken hinter der Anzahl...
ciao
SF
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Euklid
14.05.2003, 18:30
@ Herbi, dem Bremser
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Re: Statistik! Bald überm Berg |
-->>>Wenns keine Firmen mehr gibt, dann können auch keine mehr Konkurs gehen;-))
>^
>Genau EUKLID,
>aber ich wollte meine Aussage nicht mit Zweifeln selbst zerlegen,
>ob die Statistik eine Übertreibung in W3 oder.. oder gar.. darstellt.
>Auch deine obige Aussage lag mir auf der Tastatur, nur -
>die"paar" Insolvenzen per anno gegenüber den paar mehr noch funktionukkelnden
>Firmen können doch nimmer die ach so florierende Wirtschaft 'runterziehen
>(, wenn man den 2DF-Nachrichten des gestrigen Abends Vertrauen schenken darf:
>Düsseldorf blüht und gedeiht, die Schulden sind halbiert, die Stadtwerke privatisiert (cross die border verleast?)
>und noch weiteren horrenden Blödsinn aus dieser wieder erblühten/entschuldeten Stadt). ;-((
>Gruß
>Herbi
Ja ja die Schulden sind halbiert
Aus dem gesamten sind die Hälfte der Schulden wohl bei den Sparkassen und die andere Hälfte noch bei den Städten.
Macht in der Summe wieder 100%.
Aber eines haben diese Plitkrimi..... den Leuten natürlich nicht erzählt.
Daß der Stadt nämlich nichts mehr gehört.
Die tun doch tatsächlich so als hätten sie Schulden abgebaut dabei haben sie nur das vom Bürger erarbeitete städtische Vermögen hinter den Vorhang gezerrt.
Gruß EUKLID
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fridolin
14.05.2003, 18:40
@ Euklid
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Re: Fußnoten?? |
-->In der Grafik sind neben den Unternehmenskonkursen (hellgrau) auch Konkurse von übrigen Schuldnern bzw. Verbrauchern dargestellt (dunkelgrau/schwarz), die es rechtlich in dieser Form erst seit einigen Jahren gibt. Gerade diese machen den enormen Anstieg in den letzten Jahren, vor allem 2002, in der Grafik aus. Daß eine Privatperson"pleite" war, gab es schon vor 1999 - bloß führte darüber keiner eine Statistik, da es einen solchen Konkurs rechtlich nicht gab.
Die Entwicklung der eigentlichen Unternehmenskonkurse ist aber auch so schlimm genug.
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Dieter
14.05.2003, 19:22
@ Sascha
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nach grau kommt bunt |
-->Ein vermögender Kunde von mir, ein Steuerberater, erzählte mir heute auf meine Nachfrage:
Früher bestanden die Insolvenzen zu 70-80% mit Firmen, die besser nie gegründet wurden. Heute wären 70-80 % der Insolvenzen von Firmen betrieben, die immer als solide angesehen wurden.
Das ist ein deutliches Anzeichen, daß es bald erst mal vorbei ist! Denn - die schlechten, kaputten sind schon lange weg. Jetzt trifft es die besseren, die aber aufgrund von Überkapazitäten oder zu hohem Lohnniveau hier, oder, oder, oder... noch wegmüssen.
Wenn die auch weg sind, und die Konjunktur sollte nur geringfügig anspringen, dann haben wir Engpässe, keinen Käufermarkt, sondern einen Verkäufermarkt, zumindest in Teilbereichen.
- und je länger die typisch deutschen Probleme nicht gelöst werden, je länger es vielen schlecht geht, umso besser wird es den übrig gebliebenen Firmen im Anschluß gehen, sie werden ausreichend Kapital haben, sich ungeniert auf dem Arbeitsmarkt bewegen können, usw.
Eine Politik des Stillstandes fördert in letzter Konsequen die wirtschaftlich Starken.
Gruß Dieter
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Sascha
14.05.2003, 20:06
@ fridolin
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Fußnoten?? / Statistik |
-->Hallo fridolin
Die Fußnoten habe ich gesehen. In der Tat gab es früher beispielsweise die Verbraucherinsolvenzen nicht. Eine Insolvenz eines Unternehmens dürfte jedoch von der Definition zumindest fast gleich geblieben sein.
Außerdem glaube ich wäre dir Regierung natürlich eher darin interessiert, daß die Statistik gut ausfällt, als das sie solch einen Schock unter den Betrachtern hervorruft.
Bestes Beispiel ist die Arbeitslosenstatistik. Da wurde schon sehr sehr oft gefälscht. Aber immer nur in die eine Richtung geschönt. Auch bei Insolvenzzahlen ist die jeweilige(!) Regierung natürlich immer bemüht alles möglichst schön und sauber darzustellen.
Ich gebe dir natürlich Recht, daß es durch Änderung von Definitionen oder beispielsweise auch durch Gesetzesänderungen oder der Wiedervereinigung Verschiebungen und Verzerrungen in der Statistik gibt aber die Statistik gibt allemal einen guten Einblick wohin der <font color="#FF0000">Trend</font> geht.
Viele Grüße
Sascha
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Sascha
14.05.2003, 20:13
@ Toni
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Statistik des Grauens / Gründungen und Konkurse |
-->Hi Toni!
Da könntest du Recht haben. Leider habe ich diese Grafik nicht. Aber sobald ich sie habe oder auf sie stoße stelle ich sie hier rein. Ich stimme dir zu, daß diese Kurve ähnlich sein könnte vor allem in Bezug auf deine erwähnte Bubble.
Ich habe vor kurzem auch einmal gelesen, daß seit 1995 rund 600.000 Menschen in die Selbständigkeit MEHR gedrängt wurden als das sie es selbst wollten (wenn ich den Bericht wieder finde stelle ich ihn hier rein). Soll heißen: Durch die Probleme auf dem Arbeitsmarkt und durch die hohe Arbeitslosigkeit wissen sich manche Menschen nicht zu helfen und versuchen es über den Weg der Selbständigkeit.
Gerade auch diese Blitzgründungen ohne wirklich genügend Startkapital/Eigenkapital und ohne eine richtige Durchrechnung des Geschäftsplanes und ohne den Markt und das Potential zu bewerten gehen auch sehr häufig schief. Dann sind diese Menschen oft nicht mehr"nur" arbeitslos sondern auch noch überschuldet.
Viele Grüße in die Schweiz
Sascha
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Sascha
14.05.2003, 20:24
@ Baldur der Ketzer
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Statistik des Grauens - Crash Guru, foreeveryoung vs. dottore u. Ketzer/Konkurse |
--> > Vor 15 Min. habe ich mit meinem dt. Anwalt gesprochen, er hatte kürzlich > das *Vergnügen*, an einem Tag 5 seiner langjährigen Mandanten in die > Insolvenz gehen zu sehen.
Hallo Baldur!
[b] Danke für dein Posting. Ich kann wieder mal nur zustimmen. Ein Freund von mir arbeitet bei einem Steuerberater bei Viernheim/Mannheim. Auch er berichtet davon, daß einige Mandaten die Rechnungen sehr sehr spät bezahlen und sieht anhand derer Bilanzen, daß manche ganz schön nah an der Insolvenz stehen. Auch sind zwei der Mandanten dieses Jahr schon in Insolvenz gegangen. Da war nichts mehr zu machen.
Gerade eben habe ich im Spiegel gelesen, daß das Hotel- und Gaststättengewerbe massive Einbrüche hat was auch meinen subjektiven Eindruck der letzten Wochen und Monate bestätigt.
Viele Grüße
Sascha
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Sascha
14.05.2003, 20:39
@ Euklid
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Statistik des Grauens - @Euklid / Ingenieurberufe |
--> Ich finde das Schreien nach Ingenieuren auch ziemlich frech von vielen Unternehmen.
Auf der einen Seite Marketing für den Beruf des Ingenieurs betreiben (an meiner Schule hing schon im Jahr 2000, im Jahr meines Abiturs) an unserer Pinwand in der Schule ein schönes farbiges Plakat mit ner Borhinsel drauf. Dieses war ein Werbeplakat für den Beruf des Ingenieurs. Hat man es sich durchgelesen so war von goldenen Zeiten die Rede für diesen Beruf, spätestens ab 2005.
Natürlich wollte man den jungen Leuten das Ingenieurstudium schmackhaft machen.
Die Zahlen an den Unis und FHs in diesem Land sind ja bekannt und was die Absolventenzahlen in diesen Studiengängen angeht so sind diese katastrophal tief unten.
Aber die Unternehmen sollte sich doch mal an die eigene Nase langen und sich mal selbst die Frage stellen warum keiner mehr diese Studiengänge machen will. Bestimmt nicht weil die Berufe öde geworden sind und langweilig.
Nein, ich erinnere hier vielmehr an das was ich vor kurzem allgemein über Akademiker-Berufe geschrieben habe und für viele trifft es leider zu:
In vielen Akademikerberufen (als Angestellter) wird nur noch auf dem Papier mehr verdient. Rechnet man genauer so fällt auf, daß dies häufig in Wirklichkeit nicht so ist.
a) Man muß immer sehen wie viel länger die Ausbildung eines Akademikers gegenüber gewöhnlichen Ausbildungsberufen dauert. Man steigt erst später ins Berufsleben ein. Andere sind schon weiter. Man muß die Opportunitätskosten sehen die einem enstehen durch jahrelangen Ausfall an Ausbildungsgehalt/Lohn oder - nach der Ausbildung - normalem Gehalt und Lohn.
b) Man muß die Studienkosten sehen (Kopien, Fahrtkosten, Bücher,...)
c) Man muß das Risiko sehen das man eingeht. Wer sagt denn, daß man später überhaupt mehr verdient oder die Karriere macht die man sich erwünscht. Zu welchem Preis?
d) Man muß Progression bei der Steuer beachten da man ja tendenziell doch mehr verdient später (aber auch mehr dafür getan hat und tut)
e) Man muß beachten, daß häufig (wenn auch nicht immer aber relativ oft) klassische Akademiker-Berufe (Ingenieure, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Architekten,...) längere Arbeitszeiten mit sich bringen. Bei vielen normale Ausbildungsberufen herrscht beispielsweise eine 35-Stunden-Woche. In Großbetrieben gibt es Schichtwechsel oder Zeitlohn. D.h. es wird oft das abgerechnet was auch wirklich (im Zeiteinsatz gesehen) geleistet wird. Ich kenne leider viele Akademiker die in Unternehmen arbeiten und ein Pauschalgehalt erhalten. Im Arbeitvertrag steht zwar was von einem offiziellen Feierabend von 16 Uhr aber vor halb sechs, sechs sind viele dieser Leute gar nicht zuhause. Das wird auch oft vergessen. Im Arbeitsrecht gibt es keine gesetzlichen Vorschriften für die Entlohnung der Mehrarbeit, sprich: Überstunden.
f) Man erhält durch sein"hohes" Einkommen viele staatlichen Leistungen nicht (Wohngeld, Bafög wenn es Kinder gibt die studieren, usw.). Auch das muß man beachten und auch dies wird häufig jedoch nicht(!) beachtet in diesen Rechnungen.
g) Man muß flexibler sein und muß sich tendenziell in diesen Berufen auch in seiner privaten Zeit (Freizeit) stärker weiterbilden. Es wird einfach von einem"heimlich" verlangt.
h) Häufig legen sich Akademiker Eigentum in Form von Immobilien o.ä. zu. Im Gegensatz zu denen die von der"Hand in den Mund" leben müssen sie bei Zahnersatz oder was weiß ich allem immer an ihr Gespartes gehen. Einmal ist es der Ausflug der Kinder von der Schule, dann eine teure Zahnbehandlung die nicht von der Kasse übernommen wird und sonst alles mögliche. Wenn man nix hat muß häufig der Staat einspringen.
i) Der Streßfaktor bei Akademikern ist oft höher. Da sich diese Personengruppe häufig Vermögen anspart und dafür auf Urlaub und anderweitigen Konsum ähnlicher Art sogar teilweise verzichtet muß immer das Vermögen"verteidigt" werden. Jemand der mal locker und lässig arbeitet und schön sein Geld verlebt und in Urlaub fliegt und dann mal arbeitslos wird kann sich i.d.R. wesentlich gemütlicher einen Job suchen wenn er keine Hypotheken zu zahlen hat und auch stärkere staatliche Förderung bekommt (weil er ja nix hat an Vermögen). Jemand der Vermögen hat bekommt weniger staatliche Förderung. Das Vermögen wird überall angerechnet. Selbst wenn der Sohn von Sozialhilfe lebt wird man als Eltern angeschrieben Angaben zum Vermögen zu machen. Hat man nix kann man nix geben. Dann zahlt die Gemeinschaft. Hat man was wird man auch hier mal wieder (wie immer) zur Kasse gebeten.
Festhalten kann man, daß Leistung in Deutschland häufig kaum noch belohnt wird. In einigen Fällen - die ich kenne - muß ich sogar davon ausgehen, daß man teilweise gar bestraft wird. Denn wenn man angesichts aller erwähnten Punkte auf dem Papier noch 350 Euro brutto mehr hat merkt man eigentlich, daß man in Wirklichkeit nur dann noch mehr hat wenn man eine wirklich sehr hohe Position hat. Und die erreicht man häufig nur noch wenn man gar nicht mehr aufhört 50 bis 60 Stunden pro Woche zu rudern bis man 50 ist.
[b] Das habe ich vor kurzem hier gepostet. Und wenn ich mir angesichts des harten Studiums, des langjährigen Lohnverzichts und den unbezahlten Überstunden usw. ansehe wieviel ein angestellter Ingenieur heute im Durchschnitt nach dem Studium brutto verdient dann weiß man doch warum keiner mehr dieses Fach studiert.
@Euklid: Nenne mal diese üblen Bruttodurchschnittsverdienste für angestellte Bauingenieure...
MEHR BEZAHLEN... Dann klappts auch mit dem Nachwuchs.
Genauso ein Witz war dieser Metzgermeister vor kurzem in der Bild am Sonntag. Der stand auf dem einen Bild doch tatsächlich angelehnt am Türrahmen und schreit, daß er seit zwei Jahren keinen Lehrling finde. Ich weiß nicht mehr genau wie es drinstand und ob es zwei Jahre oder eineinhalb oder zweieinhalb waren aber so ähnlich war es.
Auch der sollte sich mal an die eigene Nase langen und sich fragen warum angesichts von fünf Millionen Arbeitslosen (und da sind viele Leute dabei die engagiert sind und Arbeiten wollen) keiner den Job machen will....
Ist es vielleicht die miese Bezahlung?
Diese Frage wurde ihm leider nicht gestellt.
P.S.: Ich wollte auch mal Bauingenieurwesen studieren. Der Beruf ist durchaus sehr interessant. Aber als ich Aufwand und Ertrag gegenüberstellte und merkte wie manche armen Schweine da abgezockt werden die dann nach acht oder zehn Semestern Studium einen Hungerlohn bekamen verging mir der"Appetit" darauf auch ein wenig.
Viele Grüße
Sascha
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Palstek
14.05.2003, 21:46
@ Sascha
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REUTERS: INFORMIERTE KREISE DT. WIRTSCHAFTSWACHSTUM IM 1. QUARTAL MINUS |
-->14/05/2003 (19:14) REUTERS
INFORMIERTE KREISE - DEUTSCHES WIRTSCHAFTSWACHSTUM IM 1. QUARTAL 2003 MINUS 0,2 VH, MÃ-GLICHERWEISE MINUS 0,25 VH
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vladtepes
14.05.2003, 21:49
@ Palstek
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Re: REUTERS: INFORMIERTE KREISE DT. WIRTSCHAFTSWACHSTUM IM 1. QUARTAL MINUS |
-->>14/05/2003 (19:14) REUTERS >
>INFORMIERTE KREISE - DEUTSCHES WIRTSCHAFTSWACHSTUM IM 1. QUARTAL 2003 MINUS 0,2 VH, MÃ-GLICHERWEISE MINUS 0,25 VH > >
gehören wir jetzt auch zu den informierten kreisen?
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CRASH_GURU
14.05.2003, 22:17
@ Baldur der Ketzer
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Re: Statistik des Grauens - Crash Guru, foreeveryoung vs. dottore u. Ketzer |
-->>Bloß, von der Wirklichkeitsbeschreibung auf Dummgelabere zu schließen, ist schon hammermäßig.
>Frei nach Almoehi (wo isser eigentlich?), nix für ungut.
>Beste Grüße vom Baldur, Katastrophenwillie Nr. 2 (Nr. 1 war mein Vater)
Baldur,
vielleicht sollte ich mal meine Position atwas verdeutlichen:
Ich halte es fuer sehr wahrscheinlich, daß das globale Finanzsystem zusammenbricht, aber es wird nicht morgen passieren. Ich halte es auch fuer sehr wahrscheinlich daß wir zumindest in den USA ein hyperinflationaere Entwicklung bekommen, aber es wird nicht morgen passieren. Das Wort Dummgelabere gehoert zumindest in Chaträumen nicht zu meinem Sprachschatz, aber es waere vielleicht in Anbetracht der ewigen Hiweisen auf Japan und dass es in D. genauso kommen wird gar nicht mal uebertrieben.
Ich analysiere fast nur die Situation in USA und meine Aussagen soweit diese die Zukunft betreffen gelten auch nur fuer die USA.
Ich bin der Auffassung, daß niemand die Zukunft voraussagen kann. Bei dottore hat sich das ja schon erwiesen. Wie im richtigen Leben sollte man auch als Spekulant im Moment leben und der Markt ist der beste Prophet. An den 20 Jahren Katastrophengenöle haben die Schwarzmaler gut verdient, aber nicht unbedingt deren Anhänger.
Der Markt sieht z.Z. keinen Staatsbankrott und keine Inflation. Ich bin ziemlich sicher, daß der Wähler, wer auch immer das sein wird, nach dem Zusammenbruch wieder ein Papiergeld haben will. Frei nach Einstein - nur die menschliche Dummheit ist grenzenlos...
Hierzu noch ein kleiner Beitrag der meine Erwartungen sehr gut beschreibt, aber ich weiß natuerlich, daß alles ganz anders kommen kann:
No Illusions
Hans Schicht
Do not make yourselves illusions that, after the coming financial system collapse, world leaders will quickly come together to re-establish financial and monetary order.
Firstly, after the cancerous character of the present financial system will have surfaced and been recognized as such, mutual mistrust will be so intense, that for a long time to come all efforts to get to a new global financial system will end in failure.
Secondly, there is the vital question of where the real money, demanded for a new monetary base, can be found, after all the paper has gone with the wind and all gold and silver will have disappeared under the table. There will be no new reserve currency replacing the dollar. There just won't be any more reserve currency. No gold nor silver will be found, be available or be offered to resurrect a collapsed financial system or serve as international bench mark.
And in third place, political developments will soon overshadow everything else under the sun. The ominous political game being played out in the Middle East, where all the Great Powers want to have a finger in the pie, will only be the early beginning of a consequent dramatic long chain of events to follow. With the USA tied down in the Middle East and not equipped to act on more than one front at the same time, one conflict zone after the other might ignite and lead to a total Armageddon. With no real leaders left in this world, we are in the hands of political and financial opportunists, blind to the fatal consequences their actions and totally incapable of redressing the situation.
It will be lost time to guesstimate any value for gold, basing oneself on the eventual future monetary needs after the dust settles, as the dust is not going to settle for many years. Once the Pandora Box of politics, religion and finance will have been opened, chaos will reign supreme. With it, gold is destined to gyrate violently like a whimsy play ball in the hands of more and more diverging interests. It will be each for his own, people and nations. Free trade and free floating currencies have seen their final days. The present financial order is doomed. Financial and commercial controls will be in. Barter trade will be back. With trust gone, credit will be gone. Countries will retreat behind their borders. Investments at home will be promoted. Cash crops for export will make way for production for local consumption. Forget abo, but free world trade, the IMF the World Bank and the World Trade Organisation. After the financial collapse the world is going to shrink back int! or national ism and local interests.
The demise of the dollar will mean the end of floating fiat currencies. And it will also mean the demise of the present credit banking system built around it.
Once governments and people will find out that they have been taken to the cleaner and the kitty is empty, there will be a worldwide out-cry to nationalize all banks and financial institutions. Newly elected national socialist governments will impose on the bankers, while making a still a greater mess of financial affairs than ever.
First the gold and silver were currency, then fiat money corrupted its way in and soon dictat money directly issued and controlled by the State will take over. Gold and silver will disappear underground or go off-shore. And forthwith all money or what will be called money will be allocated and controlled as politics dictates.
Don't make yourselves illusions that a hoard of precious metals will help you making a better living during dictat money times. Dictat money stands for totally controlled fiat money. It will probably be issued in the form of a single plastic debt card allocated per person by the State. You will have to accept it and use it. Any other means of exchange will be unpatriotic and carry the death penalty. During the Nazi Germany there was not a soul to be found who dared to offer gold in exchange for goods or services or to tell anybody that he had gold stacked away. The Nazis had their Deviezen Schutz Comando (Foreign Exchange Protection Command) empowered to enforce fiscal discipline on every body by any means. Under Stalin the Kulaks, the small Russian farmers, who were accustomed to save in gold and settle their affairs in gold since generations, were raided, tortured and thousands killed by the GPU till they rendered their little savings. How many people today do you think will have the guts to use their hoarded gold or silver in gray market transactions when the penalty might be death?
If you wish to keep your freedom, then do not tell anybody what and how you save. Big Brother has ears, and so have many criminals listening in on the Internet forums, making notes of who brags about his precious metal hoard. The IRS, the FED and Home Security are all known visitors to the precious metal forums. Today they might be taking notes to keep for future reference. Easy for these agencies to find out who is behind each e-mail address or web-entry. And so it will be for the criminals in your neighborhood or eventual hackers.
Play it safe! Now there is still time to use your fiat moneys to buy precious metals in total anonymity. With the coming dictat money it will become impossible as every cent you spend is going to be controlled. And for your ultimate liberty, do keep a little part of it locked away or buried in a small country or on a little island just over the border.
Without a globally free movement of gold and silver, there won't be any longer world wide valid gold quotations. Different prices will be quoted in different countries, if!
Don't make yourself illusions either that after fiat money, the dictat money will be stable money without inflation. The government wants to see paper profits so it can tax you.
Inflation is like a whip leashing the people to work harder just to stay on the same place like Alice in fiat-land. It is not true, as stated in several essays, that deflation has necessarily to follow inflation. I have lived many years in Latin countries and never seen deflation. It was always one inflationary period ebbing away into the next inflationary period, sometime more sometimes less, but always inflation!
Faites vos jeux, rien ne va plus!
Hans Schicht
27 February 2003
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Toni
14.05.2003, 22:27
@ Sascha
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Re: Statistik des Grauens / Gründungen und Konkurse |
-->>Hi Toni!
>Da könntest du Recht haben. Leider habe ich diese Grafik nicht. Aber sobald ich sie habe oder auf sie stoße stelle ich sie hier rein.
### Hi Sascha
Ja gern, das wäre interessant. Die Daten werden auch in CH nie gleichzeitig publiziert, wobei ich die Gründungen nur alle paar Jahre mal aufschnappe. Sie sind im Vergleich zu den Konkursen wohl zu wenig spektakulär.
>Ich stimme dir zu, daß diese Kurve ähnlich sein könnte vor allem in Bezug auf deine erwähnte Bubble.
>Ich habe vor kurzem auch einmal gelesen, daß seit 1995 rund 600.000 Menschen in die Selbständigkeit MEHR gedrängt wurden als das sie es selbst wollten (wenn ich den Bericht wieder finde stelle ich ihn hier rein). Soll heißen: Durch die Probleme auf dem Arbeitsmarkt und durch die hohe Arbeitslosigkeit wissen sich manche Menschen nicht zu helfen und versuchen es über den Weg der Selbständigkeit.
>Gerade auch diese Blitzgründungen ohne wirklich genügend Startkapital/Eigenkapital und ohne eine richtige Durchrechnung des Geschäftsplanes und ohne den Markt und das Potential zu bewerten gehen auch sehr häufig schief.
### Das ist vermutlich das, was Elli früher im Thread mit"fundamentale Luftnummer" umschrieb.
Kommt dazu, dass es zuweilen aus steuerlichen Gründen angezeigt ist, für ein Geschäft mehrere Firmen zu gründen, also zB zusätzlich zum eigentlichen Betrieb eine Immobilienfirma für das Geschäftshaus, eine eigene Firma für die Logistik, eine für das grenzüberschreitende Geschäft usw. und als Sahnehäubchen obendrauf eine Holding. Die gehen dann halt alle miteinander ein.
>Dann sind diese Menschen oft nicht mehr"nur" arbeitslos sondern auch noch überschuldet.
>Viele Grüße in die Schweiz
>Sascha
Und auch viele in Richtung Nürburgring.
Toni
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Baldur der Ketzer
14.05.2003, 22:45
@ CRASH_GURU
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Re: Statistik des Grauens - Crash Guru, foreeveryoung vs. dottore u. Ketzer |
-->Hallo, Crash Guru,
das ist eine sehr verständliche Einstellung.
Wir sind auch immer zweigleisig gefahren und haben Chancen genutzt (privat und geschäftlich, nie börslich), der Erfolg läßt sich durchaus sehen.
Aber alles stand bei uns immer unter der Maxime, daß alles innerhalb von einer Woche liquide sein könnte, wenn es denn sein müßte. Also null langlaufende Knebelungen.
Man kann also durchaus wirtschaften, aber halt ganz bestimmte Grundregeln beachten, die einen in Kräschfall gut wegkommen lassen.
Es gibt nicht nur schwarz und weiß.
Ehrlich gesagt, geht es mir am Allerwertesten vorbei, wie die jeweiligen Zahlen oder Stimmungen im Gringoland sind, es ist mir wurscht.
Meinetwegen haben die Superkonjunktur oder Depression.
Mir ist wichtig, wie es uns hier geht.
Die gesamtwirtschaftlichen Zusammenhänge (Export) sind mir völlig klar, aber ich bin kein US-Handelspartner und insofern ist das nicht in meinem Focus.
Ich gebe Dir auch Recht, daß der Finanz-Kräsch wohl nicht dieses Jahr mehr stattfindet, obwohl nach Leuschel und Kollegen er schon mindestens 4711 mal hätte eintreten müssen.
Bloß ist mir das zur Zeit auch relativ egal, weil vor dem Finanzkräsch überall lauter Firmenpleiten stattfinden (JETZT!) (volle Kanne) und die Kacke immer mehr dampft.
Was hilft uns die rechthaberei, daß jetzt die Banken gekracht sind, wenn wir schon lange dort kein Konto mehr haben, da - selber pleite?
Und das ist kein hohles seichtes Geschwätz mehr, seit sich die altbekannten Phrasen jetzt mit Substanz gefüllt haben.
In meiner Kundenliste habe ich ca. 1500 Adressen, davon ist mindestens die Hälfte schon jenseits der Wupper.
Da das alles erste Adressen waren, hilft es nichts, jetzt auf die zweite und dritte Reihe zurückzugreifen, weil die noch mehr ausgedünnt wurden.
Dieter hat zwar Recht, daß die überlebenden wieder einen Verkäufermarkt haben werden, und daß insofern es eine durchaus natürliche Entwicklung ist - nicht sozial, aber naturgemäß, Darwin und Co., den letzten beißen die Hunde.
Aber dennoch erfordert es Voraussicht, Geschick, Glück und einen eisernen Schädel, da halbwegs ungeschoren durchzukommen.
Der Kräsch steht im Finanzbereich vielleicht noch hinter der nächsten Straßenbeigung, aber die private wirtschaftliche Gefährdung steht vor der Haustüre und hat schon geklingelt.
Wehe, wer arglos die Tür aufgemacht hat....
Beste Grüße vom Baldur
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Zardoz
15.05.2003, 00:24
@ Palstek
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Dann wächst die Wirtschaft halt im nächsten Quartal um so mehr... ;-) (owT) |
-->
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Sascha
15.05.2003, 01:15
@ x Thomas
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Mist meine Tastatur gibt den Geist auf. Nochmal. Es wird immer beahauptet.... |
--> Hallo Thomas!
Berechne die Inflationsverluste gerade von 1968 bis 1980 mal ein. Real muß man es betrachten und da geht es m.E. eher schneller bergauf als real bergauf. Ausnahmen gibt es wahrscheinlich jedoch auch irgendwo. Nominal kann ich es nicht beurteilen. Aber gerade in dieser Seitwärtsbewegung des Dow in der Zeit die du nennst waren die Verluste mit Einbezug der Inflation enorm.
Betrachte den Dow mal unter
http://stockcharts.com/charts/historical/images2/DJIA1900.gif
[img][/img]
und rechne die Inflationsrate mit ein. Dann war es auch ein katastrophaler Verlust von Kaufkraft.
Denn: Geld dient letztendlich ja gerade dazu, daß man sich davon Waren kaufen kann, davon Konsum leisten kann. Egal welcher Art. Das Papier alleine bringt mir ja nichts. Die Kaufkraft ist entscheidend. Wieviel Ware bekomme ich dafür.
Viele Grüße
Sascha
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Sascha
15.05.2003, 01:19
@ fridolin
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Re: Fußnoten?? / Unternehmensinsolvenzen |
-->Hallo fridolin
> Die Entwicklung der eigentlichen Unternehmenskonkurse ist aber auch so > schlimm genug.
Taht's it! Gerade auch die hellgrauen Unternehmenskonkurse sind ja schlimm gestiegen. Diese sollen dieses Jahr - nach Schätzung von vor etwa vier Wochen - fast 45.000 erreichen. Und im Moment sieht es eher so aus als würde es noch mehr bergab gehen als sich erholen.
Viele Grüße
Sascha
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Wal Buchenberg
15.05.2003, 08:56
@ Sascha
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Re: Statistik des Grauens? - Je ein Kapitalist schlägt viele tot... |
-->... und das Ergebnis ist hier zu sehen:
[img][/img]
„Was jetzt zu enteignen ist, ist nicht länger der selbstwirtschaftende Arbeiter, sondern der viele Arbeiter ausbeutende Kapitalist. Diese Enteignung vollzieht sich durch das Spiel der inneren Gesetze der kapitalistischen Produktion selbst, durch die Zentralisation der Kapitale. Je ein Kapitalist schlägt viele tot.
Hand in Hand mit dieser Zentralisation oder der Enteignung vieler Kapitalisten durch wenige entwickelt sich die kooperative Form des Arbeitsprozesses auf stets wachsender Stufenleiter, die bewusste technische Anwendung der Wissenschaft, die planmäßige Ausbeutung der Erde, die Verwandlung der Arbeitsmittel in nur gemeinsam verwendbare Arbeitsmittel, die Ã-konomisierung aller Produktionsmittel durch ihren Gebrauch als Produktionsmittel kombinierter, gesellschaftlicher Arbeit, die Verschlingung aller Völker in das Netz des Weltmarkts und damit der internationale Charakter des kapitalistischen Regimes.
Mit der beständig abnehmenden Zahl der Kapitalmagnaten, welche alle Vorteile dieses Umwandlungsprozesses usurpieren und monopolisieren, wächst die Masse des Elends, des Drucks, der Knechtschaft, der Entartung, der Ausbeutung, aber auch die Empörung der stets anschwellenden und durch den Mechanismus des kapitalistischen Produktionsprozesses selbst geschulten, vereinten und organisierten Arbeiterklasse. Das Kapitalmonopol wird zur Fessel der Produktionsweise, die mit und unter ihm aufgeblüht ist. Die Zentralisation der Produktionsmittel und die Vergesellschaftung der Arbeit erreichen einen Punkt, wo sie unverträglich werden mit ihrer kapitalistischen Hülle. Sie wird gesprengt.
Die Stunde des kapitalistischen Privateigentums schlägt. Die Enteigner werden enteignet.“ Karl Marx, Kapital I. MEW 23, 790f.
Gruß Wal
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x Thomas
15.05.2003, 12:03
@ Sascha
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Das stimmt was Du sagst, unter Einbeziehung der Kaufkraft. Die Frage ist nur, |
-->wie willst Du Dich dagegen wehren? -
Bei Minizinsen rein in Bonds bringt doch auch nichts. -
Bargeld horten ist in so einem Szenario noch tödlicher.
Momentan sieht es eher so aus, als würden die Zinsen nochmals gesenkt.
Mit hin dürfte dies auch der Grund sein, warum gerade der Aktienballon wieder aufgepumpt wird. Du hast nur die Wahl zwischen schlecht, und noch schlechter, bzw. der Suche nach den Marktwendepunkten, ich möchte fast schon sagen, man wird gezwungen bei diesem"Scheiss" mit zu machen, ansonsten wird die Knete per Inflation auf dem Konto entwertet....... OK, die Goldnummer noch.....
Gruss
Thomas
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