Baldur der Ketzer
15.05.2003, 17:02 |
der Staatsbankrott naht? ;-) Thread gesperrt |
-->1) jeder Straßenbegrenzungspfosten kriegt seine Radarfalle
2) alle Ämter sind nur noch über 0190-Nummern erreichbar
3) es wird eine Latrinensteuer eingeführt, Zwangseinrichtung von online-Durchzieh-Magnetlesern an jeder WC-Tür und Abbuchung von jeweils 2Euro pro Toilettenaufsuchung, Überwachung ähnlich der elektronischen Fußfessel
4) Die KfZ-Steuern werden verfünffacht, eine Fahrrad-, eine Inlineskater- und eine erhöhte Mopedsteuer eingeführt, ferner eine Sonderabgabe auf Stiefel und Ersatzschuhsohlen
5) es wird die Bart-, die Langhaar-, die Glatzen- und die Friseursteuer gleichzeitig eingeführt
6) Für Gräber wird den Hinterbliebenen eine ortsübliche Mietnebenkostenrechnung aufgemacht
7) es wird eine monatliche Arbeitsplatzsteuer in Höhe eines Sozialhilfeempfänger-Monatssatzes eingeführt
8) die Bundeswehr rüstet alle Fahrzeuge umweltfreundlich auf Tretantrieb um
9) das Finanzamt verlangt eine Steuererklärungs-Formularsteuer in Höhe von Eurotz 100,--
10) jede Wohnung wird mit Mikrophonen zwangsverdrahtet, und jede emotionale Äußerung von politikerbeschreibenden Worten wie Arschlo..., Drecks.., usw. wird mit einer Einmalstrafe (onlie vom Konto abgebucht) von 5,-- Euro bestraft (der Ketzer käme auf einen Tagessatz von sicher 200 Euro)
11) die Regierungsmitglieder sind als DarstellerInnen in Videos von Puaka zu sehen
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No_Fear
15.05.2003, 17:20
@ Baldur der Ketzer
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du wirst den deutschen Staatsbankrott, wohl nicht mehr erleben... |
-->so wie wohl ein jeder hier.
es sei den, Schröder wird wiedergewählt;-)
was Deutschland braucht ist ein Putin, Reagan usw.
zumindest deren Wirtschaftspolitik...
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Baldur der Ketzer
15.05.2003, 17:57
@ No_Fear
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Re: du wirst den deutschen Staatsbankrott, wohl nicht mehr erleben... |
-->>so wie wohl ein jeder hier.
>es sei den, Schröder wird wiedergewählt;-)
>was Deutschland braucht ist ein Putin, Reagan usw.
>zumindest deren Wirtschaftspolitik...
Hallo, No_Fear,
das ist es ja gerade, so jemand ist nirgends in Sicht.......und im deutschen Ungeist auch chancenlos, eher wird ein Brirske Bundeskanzler.
Beste Grüße vom Baldur
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Euklid
15.05.2003, 18:11
@ No_Fear
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Re: du wirst den deutschen Staatsbankrott, wohl nicht mehr erleben... |
-->>so wie wohl ein jeder hier.
>es sei den, Schröder wird wiedergewählt;-)
>was Deutschland braucht ist ein Putin, Reagan usw.
>zumindest deren Wirtschaftspolitik...
Nein den Staatsbankrott erleben wir alle niemals.
Der Staat läßt mit der Währungsreform immer seine Bürger bankrott gehen.
Was anderes gab es meines Erachtens noch nie.
Der verteilt doch nach dem Bankrott die Quote auf die einzelnen Bürger
Gruß EUKLID
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sensortimecom
15.05.2003, 18:37
@ Euklid
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Re: du wirst den deutschen Staatsbankrott, wohl nicht mehr erleben... |
-->>>so wie wohl ein jeder hier.
>>es sei den, Schröder wird wiedergewählt;-)
>>was Deutschland braucht ist ein Putin, Reagan usw.
>>zumindest deren Wirtschaftspolitik...
>Nein den Staatsbankrott erleben wir alle niemals.
>Der Staat läßt mit der Währungsreform immer seine Bürger bankrott gehen.
>Was anderes gab es meines Erachtens noch nie.
>Der verteilt doch nach dem Bankrott die Quote auf die einzelnen Bürger
>Gruß EUKLID
[b]Staatsbankrott?
Es ist IMO unrichtig, diesmal von einem drohenden"Staatsbankrott" zu sprechen. Darunter versteht man den finanziellen Zusammenbruch eines einzelnen Landes, wie z.B. Argentinien. Ein künftiger Total-Crash würde aber ein weltweites Phänomen sein. Es ist nämlich unmöglich, dass ein bedeutendes wirtschaftliches Land wie Deutschland sozusagen einen"Separat-Konkurs" absolviert, ohne zunächst mal jene Länder der EU mitzuziehen, für die es jahrzehntelang als Zahlmeister fungiert (hat).
Geht aber die EU drauf, dann auch Osteuropa, Asien, Japan, die Commonwealth-Länder, Latein- und Südamerika; und mit etwas Verzögerung auch die USA.
"Stützungen" durch Weltwährungsfonds sind in solchem Fall unmöglich. Da jedes Land versuchen würde, sich selbst irgendwie aus dem Schlamassel zu retten, gäbe es mit Sicherheit kein konzertiertes Vorgehen. Außerdem hat der WWF selber kein Geld mehr. Der hat im Moment alle Hände voll mit Argentinien und Brasilien zu tun.
Das Haupt-Problem für einen außenstehenden"Beobachter" (wie die Teilnehmer dieses Forums) besteht darin, dass die"Abrisskante" NIE SICHTBAR wird. Das heißt: Entweder kommt der Kollaps mit einer Plötzlichkeit, die alle von den Socken reißt, oder er zieht sich wie ein Gummiband in die Länge. Im letzteren Fall ist es erst der Aufprall beim Backlash, der dem Beobachter bewusst wird...
Ich halte ohne weiters ein Szenario für möglich, wo der DAX auf 3 500 raufgeht, nächsten Tag wieder auf 2 700 zurück. Und so weiter, für einige Zeit. Ich glaube, dass erst EXTREME VOLATILITÄT den drohenden Crash indiziert.
Bevor diese katatonischen Zuckungen noch nicht einsetzen, erwarte ich keinen Total-Crash...
mfg
Erich B.
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Baldur der Ketzer
15.05.2003, 18:39
@ sensortimecom
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Re: deswegen steht ja geschrieben, Deutschlands Elend ist der Welt Ruin |
-->im Lied der Linde
beste Grüße vom Baldur
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Standing Bear
15.05.2003, 18:47
@ No_Fear
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Re: du wirst den deutschen Staatsbankrott, wohl nicht mehr erleben... |
-->>so wie wohl ein jeder hier.
>es sei den, Schröder wird wiedergewählt;-)
>was Deutschland braucht ist ein Putin, Reagan usw.
>zumindest deren Wirtschaftspolitik...
Du träumst wohl? Mit den Angelsachsen hat das deutsche Wirtschaftssystem überhaupt nichts gemeinsam. Und das ist gut so! Auf Gestalten wie Reagan und Thatcher pfeife ich und mit mir die Mehrheit. Unser System hat hervorragend funktioniert, muß aber erneuert werden. Manche wittern ihre Chance, hier den Neo-Liberalismus a la USA überzustülpen. Mögen sie scheitern!
SB
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dottore
15.05.2003, 19:15
@ sensortimecom
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Re: Trefflich, trefflich! |
-->Hi,
>Staatsbankrott? > Es ist IMO unrichtig, diesmal von einem drohenden"Staatsbankrott" zu sprechen.
Der läuft doch schon in Raten, Leistungskürzungen usw., als letztes wird die"Zahlungsfähigkeit" aufrecht erhalten.
>Darunter versteht man den finanziellen Zusammenbruch eines einzelnen Landes, wie z.B. Argentinien.
Die hatten die fremde Währung nicht, weder das Land noch die Banken, die sie schuldig waren (US$).
>Ein künftiger Total-Crash würde aber ein weltweites Phänomen sein. Es ist nämlich unmöglich, dass ein bedeutendes wirtschaftliches Land wie Deutschland sozusagen einen"Separat-Konkurs" absolviert, ohne zunächst mal jene Länder der EU mitzuziehen, für die es jahrzehntelang als Zahlmeister fungiert (hat).
Voll d'accord. Aber wie schaut's mit dem Platzen der EU, jedenfalls dem Brüsseler Haushalt und das mit Maastricht-geht-uns-nix-mehr-an machen die Kleinen nicht auf Dauer mit.
>Geht aber die EU drauf, dann auch Osteuropa, Asien, Japan, die Commonwealth-Länder, Latein- und Südamerika; und mit etwas Verzögerung auch die USA.
Das wird die Reihenfolge sein.
>"Stützungen" durch Weltwährungsfonds sind in solchem Fall unmöglich.
Ja, der stützt nur Länder mit Frenmdwährungsschulden. Die EU-Staaten können nicht auf die Euros ziehen, die sie dort eh schon als Linie haben.
>Da jedes Land versuchen würde, sich selbst irgendwie aus dem Schlamassel zu retten, gäbe es mit Sicherheit kein konzertiertes Vorgehen. Außerdem hat der WWF selber kein Geld mehr. Der hat im Moment alle Hände voll mit Argentinien und Brasilien zu tun.
Er hat keine Linien mehr, stimmt. Doch wer weiß: Vielleicht wird aus dem IWF sowas wie die KfW mit ihrer Goodbank? Der IWF könnte dann - open end - sämtliche Staatstitel aus dem Markt nehmen (= Renditen null) und in Ruhe bei sich selber hochbuchen, ohne Ausschüttung an wen auch immer.
Dann haben die Ex-Staatstitelhalter just das"Bargeld" (der IWF hat Refi durch Euro-ZBs usw.), das sie haben - und keine Zusatzeinkommen per Zinsen mehr. Von dem, was sie haben, müssen dann alle leben plus dem, was sie noch dazu verdienen oder als Rente kassieren.
> Das Haupt-Problem für einen außenstehenden"Beobachter" (wie die Teilnehmer dieses Forums) besteht darin, dass die"Abrisskante" NIE SICHTBAR wird. Das heißt: Entweder kommt der Kollaps mit einer Plötzlichkeit, die alle von den Socken reißt, oder er zieht sich wie ein Gummiband in die Länge. Im letzteren Fall ist es erst der Aufprall beim Backlash, der dem Beobachter bewusst wird...
Sehr, sehr gut!
>Ich halte ohne weiters ein Szenario für möglich, wo der DAX auf 3 500 raufgeht, nächsten Tag wieder auf 2 700 zurück. Und so weiter, für einige Zeit. Ich glaube, dass erst EXTREME VOLATILITÄT den drohenden Crash indiziert.
Auch das (schon öfter vorgetragen hier, merci!) ist IMHO richtig. Wenn ich an den 29er Crash denke, gab's am Geldmarkt davor auch extreme Zuckungen (müsstes raussuchen), ähnlich 1987 (sogar bei den Bonds).
>Bevor diese katatonischen Zuckungen noch nicht einsetzen, erwarte ich keinen Total-Crash...
Das scheint mir die bisher beste Vor-Crash-Erkenne-Ich-Wie?-Analyse zu sein, die mir untergekommen ist.
Die Volatilität wird's sein! (Ich weiß auch nicht, ob's große Amplituden sein müssen - aber man stelle sich mal 100 Tage hintereinander jeweils 100 Dax-Punkte rauf und runter vor...)
Gruß!
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doppelknoten
15.05.2003, 20:08
@ dottore
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Re: Trefflich, trefflich! - ich begeh mal eine Todsünde und widerspreche |
-->guten abend,
bis hierhin, die analyse ziemlich realistisch;
eben wie beim domino, also ganz natürlich...
da bin ich dabei, so könnte, könnte es kommen, wenn der turmbau an irgendeiner seite mal wegbricht.
wie gesagt, könnte (muss aber nicht, denn die trickkiste ist für meine begriffe abgrundtief - man wird noch staunen)
>Die Volatilität wird's sein! (Ich weiß auch nicht, ob's große Amplituden sein müssen - aber man stelle sich mal 100 Tage hintereinander jeweils 100 Dax-Punkte rauf und runter vor...)
>Gruß!
[b] aber was soll denn dieser unsinn?
da wage ich mal eine todsünde hier, und widerspreche mal zaghaft.
100 tage sind 16 handelswochen - jeden tag 100 rauf, dann am nächsten tag wieder 100 runter - was sollte das für ein humbug sein? das hält keine börse aus, dass müsste dottore doch wissen, oder nicht?
sooo wird sich keine börse, kein markt verhalten.
das brauche ich mir gar nicht vor zu stellen. da hofft ihr mal besser nicht drauf, auf solch skurillen warnsignale bzw. ankündigungen.
es knallt, nach irgendeiner nacht - und peng. und wenn es doch anders kommt, dann knallt es eben nicht - nämlich:
man hört diese doom -gedröhne nun schon geschlagene 20 jahre und länger, da waren manche forumsmitglieder noch gar nicht auf der welt.
also dogmen her, dogmen hin.
es ist noch längst nicht alles gold, was glänzt.
schönen abend
kneric
,
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Uwe
15.05.2003, 20:08
@ dottore
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Re: hier vorerst unkomentiert die Bonds (30Year US) 1986/1987 |
-->dottore:[i]... Wenn ich an den 29er Crash denke, gab's am Geldmarkt davor auch extreme Zuckungen (müsstes raussuchen), ähnlich 1987 (sogar bei den Bonds).[/i]
<center>[img][/img] </center>
(Zusatz: hier handelt es sich um modifizierte Werte, so dass einzig die Relationen der Bewegungung unter-/zueinander von Bedeutung sind; Bond-Crash: ca. Halbierung der Werte innerrhalb weniger Monate, erster Schub Beginn ca. März'87)
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Aristoteles
15.05.2003, 20:48
@ Uwe
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Re: hier vorerst unkomentiert die Bonds (30Year US) 1986/1987 |
-->Hallo Uwe und dottore,
ein Chart, der in dieser Diskussion (Staatsbankrott jetzt...?)
zu denken geben sollte, ist der JGB. Schaut Euch z.B. an
JGB 7-10 YR FI (comdirect o.ä.)
Japan hätte schon vor Jahren"fallen" müssen, ich erinnere mich noch an
Analysen aus '98, der Bondmarkt crash stehe in Japan unmittelbar bevor.
Aber wie man sieht war dem nicht so.
Wenn Japan ein Modell ist, wären EU-Bonds nicht die schlechteste Anlage.
Gruß
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No_Fear
15.05.2003, 20:49
@ Standing Bear
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Re: du wirst den deutschen Staatsbankrott, wohl nicht mehr erleben... |
-->>>Unser System hat hervorragend funktioniert.
was meinst du,
das Schuldenmachen?
das leben auf Kosten der nachkommenden Generationen?
das Frühpensionssystem, dass sich kein Staat der Welt leisten kann?
die leistungsfeindliche Politik?
die unfähigen Politiker?
die Herrscharen von Beamten?
und, und, und....
wo steht dieses System den heute??
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Standing Bear
15.05.2003, 22:16
@ No_Fear
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Re: du wirst den deutschen Staatsbankrott, wohl nicht mehr erleben... |
-->>>>Unser System hat hervorragend funktioniert.
>was meinst du,
>das Schuldenmachen?
>das leben auf Kosten der nachkommenden Generationen?
>das Frühpensionssystem, dass sich kein Staat der Welt leisten kann?
>die leistungsfeindliche Politik?
>die unfähigen Politiker?
>die Herrscharen von Beamten?
>und, und, und....
>wo steht dieses System den heute??
Der deutsche kapitalistische Weg hat sich schon immer fundamental von USA und England unterschieden. Die Geschichte beginnt nicht erst 1945. Mitbestimmung etc. haben ihre Wurzeln in den 20er Jahren. Deutschland wir nie ein klassisch kapitalistisches Land. Hier wurde immer mehr auf Konsens gegeben als in anderen Ländern und wir sind gut damit gefahren. Was Du oben anführst, gilt für alle anderen Länder genauso. Willst Du eine tiefe Spaltung der Gesellschaft, wo man sich nur noch mit Waffe sicher fühlen kann? Die Exzesse müssen weg und Leistung muß wieder belohnt werden. Aber Gott bewahre uns vor amerikansischen Verhältnissen. Die sind dem Bürgerkrieg näher als wir.
Unsere Politik braucht einen gründlichen Neuanfang, den ich wirlich (wie Jonas vorhin im Scheibenwischer sagte) einem auf Zeit bestimmten Diktator überlassen würde. Für kurze Zeit muß der gordische Knoten mit Gewalt gebrochen werden, um neu anfangen zu können.
Gruß
SB
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Euklid
15.05.2003, 22:28
@ No_Fear
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Re: du wirst den deutschen Staatsbankrott, wohl nicht mehr erleben... |
-->>>>Unser System hat hervorragend funktioniert.
>was meinst du,
>das Schuldenmachen?
>das leben auf Kosten der nachkommenden Generationen?
>das Frühpensionssystem, dass sich kein Staat der Welt leisten kann?
Grottenfalsch:In Ã-sterreich wird ofiziell mit 60 statt wie bei uns mit 65 Jahren pensioniert
In Frankreich wird mit 37 Jahren Lebensarbeitszeit pensioniert (das ist übrigens gerechter)
In Griechenland sind die Schluries schon mit 55 Jahren pffiziell in Pension
Und was ist in Italien?
Die Presse tut hier bei uns das Ihrige dazu um Verwirrung zu stiften.
Eine neutrale sachliche Diskussion über das Thema ist in diesem Lande nicht zu führen.
Was zweifellos überhaupt nicht paßt ist die Höhe der Rente.
Die ist absolut überdimensioniert und den Beiträgen die damals gezahlt wirden überhaupt nicht angemessen.
Hier findet die Enteignung der jetzigen Einzahler statt.
Da trauen sich die Schleimscheißer aber nicht ran.
Aber sie kommen dann von hinten mit der nachgelagerten Besteuerung.
>die leistungsfeindliche Politik?
uneingescränkt Ja
>die unfähigen Politiker?
Uneingeschränkt ja
>die Herrscharen von Beamten?
Es gibt auch sehr gute Beamte und nicht nur Armleuchter.
Aber es gibt zweifelsohne zuviele davon.
Auch das Kündigungsrecht müßte hier leistungsfördernd wirken.
Die 100 Lehrer hätten dann wohl in Hamburg nicht gestreikt.
>und, und, und....
>wo steht dieses System den heute??
Am Abgrund wenn nicht schnell eingegriffen wird oder es kommt dann geschwind wieder der Heiland und Messias.
Gruß EUKLID
|
Tempranillo
15.05.2003, 22:49
@ Standing Bear
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Re: Neuanfang ja, aber an der richtigen Stelle |
-->Hi SB,
>Unsere Politik braucht einen gründlichen Neuanfang, den ich wirlich (wie Jonas vorhin im Scheibenwischer sagte) einem auf Zeit bestimmten Diktator überlassen würde. Für kurze Zeit muß der gordische Knoten mit Gewalt gebrochen werden, um neu anfangen zu können.
Wir sind uns in vielem einig, aber wenn ich so was lese, von"Diktator auf Zeit" und den"gordischen Knoten mit Gewalt durchhauen", dann vergeht sogar mir der Spaß an der Polemik. Solche Sätze habe ich immer nur von Leuten gehört, von denen ich wünsche, sie wären mir im Leben nie begegnet. Das waren Individuen, für die die Bezeichnung menschlicher Auswurf noch zu höflich ist.
Das nur mal als Einstimmung. Abgesehen davon, daß eine Diktatur auf Zeit geradezu ein Widerspruch in sich selbst ist - wer sollte einen mit diktatorischer Machtfülle ausgestatteten Herrscher in den Ruhestand schicken? - setzt Du möglicherweise an der falschen Stelle an.
Das Hauptproblem, weshalb D-Land nach und nach im Sumpf versinkt, dürfte woanders liegen: in der Tatsache, daß die wirklich maßgebenden Entscheidungen nicht im Inland fallen, sondern woanders, daß m.E. die gesamte politische Klasse, sei es freiwillig, sei es unter Zwang, fremden Interessen dient ("Fremden Völkern front dein Sohn als Knecht...").
Helmut Kohl hat daraus überhaupt keinen Hehl gemacht, was immer man ihm sonst vorwerfen mag, in diesem Punkt war er vermutlich ehrlich, als er immer und immer wieder davon geredet hat,"man müsse Deutschland in Europa einbinden".
Rudolf Augstein war noch klarer und formulierte, die anderen Europäer handelten Deutschland gegenüber nach der Devise"wir müssen euch einbinden, und ihr werdet dafür bezahlen".
In der Abhängigkeit gegenüber ausländischen Einflußnahmen und Pressionen liegt die wahre Ursache unserer Misere.
An dieser Stelle wäre also, wollte man an eine ernsthafte Besserung denken, in erster Linie anzusetzen.
Kannst Du Dir ausmalen, wie D-Land den gordischen Knoten, der die Fesseln, die ihm von EU und USA angelegt wurden, durchhauen soll?
Temranillo
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Baldur der Ketzer
15.05.2003, 23:29
@ Tempranillo
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Re: Diktator auf Zeit - wer fällt die Entscheidungen |
-->Hallo, Tempranillo,
ich muß Standing Bear beipflichten, daß es zumindest so, wie es jetzt läuft, nein, stillsteht, keinen cm vorankommt zu irgendeiner Besserung.
Wenn man das wirklich will, geht es nur, indem man was durchsetzt.
Erweist es sich als unhaltbar, kann man wieder nachschlimmbessern, aber das halte ich noch für besser als die Aussitzerei-lahme-Hand-der Klapperschlange ins Auge starren.
Zu Deiner Grundsatzfeststellung, Deine Antwort hast Du selbst im Einleitungstext gebracht:
die Fesseln sind nicht zerreißbar, aber sie verrotten von selbst durch die große Pleite........
....so gesehen mag sogar alles noch einen letztlich positiven Sinn ergeben - auch wenn es die nächsten Jahre über härter wird, als wir uns derzeit vorstellen können.
Erst, wenn nichts mehr herauspreßbar ist, weil nichts mehr da ist, wird die Pipeline abgeklemmt werden - vorher doch nicht.
Es gibt eine Fülle von Gründen, warum diese *Scheiße passiert*, etliche sind auch hausgemacht.
Durch die negative Auslese ist der Staat immer schlechter als seine jeweilige Gesellschaft, und wenn man sich da umsieht, kriegt man das Grausen.
Diese Ursachen sind wiederum gesteuert, oder aber bloß angeschubst und jetzt ein Selbstläufer (mainstream).
Egal, wie, es wird sich was ändern, sobald der irrsinn nicht mehr finanziert werden kann, vorher nicht.
Und dann triffts wieder die, in deren Namen der ganze Blödsinn veranstaltet wurde, die vom Kuchen aber nur angeblich was bekamen. Und wieder mal die Zeche zahlen - werden. Wie immer.
beste Grüße vom Baldur
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Uwe
16.05.2003, 00:57
@ Aristoteles
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Re: hier vorerst unkomentiert die Bonds (30Year US) 1986/1987 |
-->Hallo Aristoteles!
Zu dem Verlauf Deiner vorgeschlagenen Werte, kann ich in diesem Beitrag nochnichts sagen, da ich die Grundlagen für diesen Beitrag in Unkenntnis Deiner Antwort vorbereitet hatte.
Jedoch war es nicht Absicht, aus dem Chart 1986/1987 den Zeitpunkt des"Staatscrashs" hergeleitet werden, denn es ist schon richtig, dass das Thema crashartig fallender Bonds, nun schon über Jahre hinweg, die Unsicherheit im Bereich des Bondmarkt schürt. Ichnehme dennoch Deine Anwort als Anknüfungspunkt, um dieses Bild vorzustellen:
<center>[img][/img] </center>
Diese Grafik ist nur als"Spielerei" entstanden und soll erste grobe Annährungen von"Sättigungskurven" an die Bond-Kurve zeigen (meinen Dank an all die, die das Thema der S-Kurve hier einmal dargestellt haben und an Jürgen für die Gewährung der Einsicht in das hier empfohlene Buch).
Die Anpassung der Gesamtbewegung vom dargestellten Charttief bis in unsere heutige Zeit, ist natürlich willkürlich und durch die entstandende Preisspanne, die 133%-Punkte überstreicht, bestimmt. Sie erfasst 5446 Tages-Schlusskurse.
Aufgeteilt wurde diese Bewegung in drei Bereiche, ähnlich drei Impulsabschnitten in einer EW-Impulswelle
<pre>
Datum0 01.10.81 19.10.87 16.11.94 01.10.81
Preis0 -15.09375 21.953125 61.609375 -15.09375
.
Datum1 19.03.87 11.10.93 30.04.03 15.05.03
Preis1 43.71875 80.609375 113.4375 118.625
.
Kalender-
Tage 1381 1512 2116 5446
25.4% 27.8% 38.9% 100%
65.3% 139.9% 100.0% 257.4%
.
Spanne 58.8125 58.65625 51.828125 133.71875
44.0% 43.9% 38.8% 100%
</pre>
Der für den Anstieg der Graphen maßgebende Koeffizient a<sub>i</sub> in der Formel
<font size=4>C<sub>i</sub> + M<sub>i</sub> / ( 1 + e<sup>-(a<sub>i</sub> * t + b<sub>i</sub>)</sup> )</font>
wurde für die Gesamt-S-Kurve mit 1/1000 angenommen und für die drei Teilkurven mit a = 1/333 berücksichtigt.
Die Darstellung zeigt klar, da die Gesamtkurve eben nur mit der heute bekannten Spanne gezeichnet wurde, dass es durchaus die Möglichkeit gibt, einen weiteren S-Kurvenabschnitt"aufzusatteln", aber auch, die für meinen Erstversuch mit S-Kurven nahezu"harmonische" gefundene Anpassung der drei Teilstück, deren Funktionsparameter, die den charateristichen Kurvenverlauf bestimmen, identisch sind.
Das ganze ist keine Analyse mit Prognoseeigenschaft!
Gruß,
Uwe |
dottore
16.05.2003, 10:03
@ doppelknoten
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Re: Alles im doom-grünen Bereich, don't worry! |
-->>man hört diese doom -gedröhne nun schon geschlagene 20 jahre und länger, da waren manche forumsmitglieder noch gar nicht auf der welt.
Wie schön, dass wusste jeder rechtzeitig, was kommt. Und wenn es jetzt so langsam unübersehbar wird, dass es kommt, kann er nicht überrascht sein.
>also dogmen her, dogmen hin.
Es geht nicht um Dogmen, sondern um Finanzmathematik.
Dabei D mit dreifachem Schub:
1. Ex des GS und
2. Wiedervereinigung und
3. (noch nicht im Chart zu sehen...) Zusammenbruch des"Sozialstaates"
1. und 2. sehr schön hier:
[img][/img]
Macht Spaß!
1974 hätten sie das"Maastricht-Kriterium" auf 20 % und 1985 auf 45 % genommen.
Jetzt wird's bald angepasst auf 100, und so heiter, immer weiter. Dummerweise ist die Schuldenquote nicht irgendeine Quote, so wie Anteil der frisch geschlüpften Hühnchen am Geflügelgesamtbestand.
Die Ausgabenquote stimmt sowieso nicht, da die Sozialversicherung nicht eingerechnet wurde, die aber ihrerseits kräftig zur Erhöhung der Schuldenquote beiträgt (Zuzahlung des Bundes 2002 49 Mrd €).
Alles im doom-grünen Bereich also.
Gruß!
|
Standing Bear
16.05.2003, 20:40
@ Tempranillo
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Re: Neuanfang ja, aber an der richtigen Stelle |
-->>Hi SB,
>>Unsere Politik braucht einen gründlichen Neuanfang, den ich wirlich (wie Jonas vorhin im Scheibenwischer sagte) einem auf Zeit bestimmten Diktator überlassen würde. Für kurze Zeit muß der gordische Knoten mit Gewalt gebrochen werden, um neu anfangen zu können.
>Wir sind uns in vielem einig, aber wenn ich so was lese, von"Diktator auf Zeit" und den"gordischen Knoten mit Gewalt durchhauen", dann vergeht sogar mir der Spaß an der Polemik. Solche Sätze habe ich immer nur von Leuten gehört, von denen ich wünsche, sie wären mir im Leben nie begegnet. Das waren Individuen, für die die Bezeichnung menschlicher Auswurf noch zu höflich ist.
>Das nur mal als Einstimmung. Abgesehen davon, daß eine Diktatur auf Zeit geradezu ein Widerspruch in sich selbst ist - wer sollte einen mit diktatorischer Machtfülle ausgestatteten Herrscher in den Ruhestand schicken? - setzt Du möglicherweise an der falschen Stelle an.
>Das Hauptproblem, weshalb D-Land nach und nach im Sumpf versinkt, dürfte woanders liegen: in der Tatsache, daß die wirklich maßgebenden Entscheidungen nicht im Inland fallen, sondern woanders, daß m.E. die gesamte politische Klasse, sei es freiwillig, sei es unter Zwang, fremden Interessen dient ("Fremden Völkern front dein Sohn als Knecht...").
>Helmut Kohl hat daraus überhaupt keinen Hehl gemacht, was immer man ihm sonst vorwerfen mag, in diesem Punkt war er vermutlich ehrlich, als er immer und immer wieder davon geredet hat,"man müsse Deutschland in Europa einbinden".
>Rudolf Augstein war noch klarer und formulierte, die anderen Europäer handelten Deutschland gegenüber nach der Devise"wir müssen euch einbinden, und ihr werdet dafür bezahlen".
>In der Abhängigkeit gegenüber ausländischen Einflußnahmen und Pressionen liegt die wahre Ursache unserer Misere.
>An dieser Stelle wäre also, wollte man an eine ernsthafte Besserung denken, in erster Linie anzusetzen.
>Kannst Du Dir ausmalen, wie D-Land den gordischen Knoten, der die Fesseln, die ihm von EU und USA angelegt wurden, durchhauen soll?
>Temranillo
Hallo Tempranillo,
den Diktator auf Zeit bestimmten die Römer in Notzeiten. Einer Einzelperson kann man heutzutage diese Verantwortung nicht aufladen. Es sind so vielschichtige Entscheidungen zu treffen, daß man als Einzelner Fehlentscheidungen zwangsläufig treffen würde. Soll es ein Gremium sein, das sich aus den kompetentestern Personen zusammensetzt, die es je Fachgebiet gibt. Parteien spielen überhaupt keine Rolle und das normale, unendliche Gesetzgebungsverfahren wäre ausgeschlossen. Diese Demokratie ist nicht mehr handlungsfähig. Man muß sich einfach neue Wege überlegen, wenn die alten nur in den Abgrund führen. Ein Anfang wäre doch gemacht, wenn es wenigstens Parteien gäbe, die das Volk vertreten. Statt dessen haben wir es mit einem Haufen von Besitzstandswahrern zu tun, die ihre Befehle von fremden Mächten empfangen und die sich einen Dreck um das Wohl der Nation kümmern. So geht es nicht weiter. Du kennst vielleicht die Prophezeiung, daß Deutschland wieder einen Kaiser bekommen wird. Warten wir es ab.
Gruß
SB
p.s. Es gibt derzeit Vorbereitungen für eine freie deutsche Nationalversammlung.
<ul> ~ Deutsche Nationalversammlung</ul>
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Palstek
16.05.2003, 20:52
@ Baldur der Ketzer
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Re: Diktator auf Zeit - wer fällt die Entscheidungen |
-->>Hallo, Tempranillo,
>ich muß Standing Bear beipflichten, daß es zumindest so, wie es jetzt läuft, nein, stillsteht, keinen cm vorankommt zu irgendeiner Besserung.
Mit der Abschaffung des Bundesrates und einem sehr-weit-zurückstutzen des Föderalismus könnte man anfangen; m.E. wäre da schon viel gewonnen.
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Baldur der Ketzer
16.05.2003, 21:03
@ Standing Bear
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Re: Neuanfang ja, aber nie mehr mit Parteiengelabere |
-->Hallo, Tempranillo und Standing Bear,
nicht nur von Arnim und Kollegen haben schonungslos dem Kasperltheater die Maske heruntergerissen.
Es reicht doch schon, die Glotzkiste aufzumachen, um Ekelgefühle zu generieren.
Ein Ar.....l.... schlimmer als das andere.
Kotzfaktor 100%, mit kickdown und overdrive.
Man kann es nicht mehr ertragen.
A redet Blech, also muß B Mist reden, C sülzt und D mosert und giftet.
Mehr kommt nicht raus, außer immer mehr wucherndem Blödsinn.
Die Probleme wachsen, die Zeit verstreicht und die SäckInnen kassieren die Steuerkohle ab und grinsen sich eins.
Mit Parteiengelabere wie aktuell wird es keinen Neuanfang mehr geben, weil ich schwer vermute, daß der erste, der es wieder so versucht, dann, nach dem Kräsch, schlicht an Ort und Stelle an die Wand genagelt wird (Vorhersage, sinngemäß)
beste Grüße vom Baldur
|
Tempranillo
16.05.2003, 21:19
@ Palstek
|
Re: Diktator auf Zeit - wer fällt die Entscheidungen? Wir, das Volk! |
-->>>Hallo, Tempranillo,
>>ich muß Standing Bear beipflichten, daß es zumindest so, wie es jetzt läuft, nein, stillsteht, keinen cm vorankommt zu irgendeiner Besserung.
>Mit der Abschaffung des Bundesrates und einem sehr-weit-zurückstutzen des Föderalismus könnte man anfangen; m.E. wäre da schon viel gewonnen.
Hi Palstek,
mir würde ein anderer Vorschlag, der sehr viel moderater wäre, und nicht gleich die Demokratie mit den Demokraten ausschüttet, besser gefallen:
1. Mehrheitswahlrecht und dadurch klare, Entscheidungen begünstigende Machtverhältnisse.
2. Als Korrektiv, zum Verhindern von Machtmißbrauch, Volksabstimmungen.
Geht doch auch ohne Diktatur auf Zeit, würde ich meinen. Wenn die falsche Regierung installiert wurde, kann man sie wieder, und zwar gewaltfrei, loswerden. Im anderen Fall ist das schon sehr viel schwieriger.
Mein Vorschlag liegt auch ziemlich nahe bei dem, was v. Arnim empfiehlt: Klare Verantwortlichkeiten, wirksame Sanktionen, sprich Machtverlust im Falle von Inkompetenz oder Korruptheit und die Stärkung plebiszitärer Elemente.
Tempranillo
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Tempranillo
16.05.2003, 21:48
@ Baldur der Ketzer
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Re: Diktator auf Zeit - nur noch einer muß gekauft und bestochen werden |
-->Hallo Baldur,
ich habe halt mal wieder ein nicht ganz uninteressantes Argument vergessen.
Wie Du weißt, gehe ich davon aus, daß der Großteil der politischen Klasse D-Lands schlicht und einfach gekauft ist und bestochen.
Was glaubst Du, welche Freude in gewissen Kreisen um, sagen wir mal, Leo Kirch, Heinrich v. Pierer und sonstwen herrschen wird, nachdem eine Ein-Mann-Herrschaft installiert wurde?
Die schlagen auf ihren Mahagoni-Schreibtischen Purzelbäume, mindestens.Was weiß ich, was Hilmar Kopper vor lauter Freude mit Brigitte Seebacher anstellen wird?
Jetzt müssen sie nur noch EINEN mit Kohle und anderen Kleinigkeiten gefügig machen, dann sind sie durch!
Noch mehr Einfluß mit noch weniger Geld, optimaler geht´s nun wirklich nicht.
Mir fällt nur ein wirksames Gegenmittel ein: Volksabstimmungen. Man kann eine politische Klasse kaufen, einen Diktator erst recht, aber niemals ein ganzes Volk.
Tempranillo
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Miesespeter
16.05.2003, 22:07
@ Tempranillo
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Geht alles |
-->>Mir fällt nur ein wirksames Gegenmittel ein: Volksabstimmungen. Man kann eine politische Klasse kaufen, einen Diktator erst recht, aber niemals ein ganzes Volk.
Ein ganzes Volk nicht, aber eine Mehrheit allemal. Die populaere Belastung der 'Reichen' zwecks Subvention der Armen findet immer eine Mehrheit.
Den Unbestechlichen hat es bisher nur einmal gegeben. Leider war das auch nix.
Die beste Variante waere vielleicht, mich zum Diktator zu ernennen. Ich wuerde mich nicht kaufen lassen. Ich konfiszier dem Kirch und Konsorten gleich das gesamte Eigentum, das ist besser, als mich mit einem Teil bestechen zu lassen. Zufrieden?
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Miesespeter
16.05.2003, 22:11
@ Tempranillo
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Wichtiger Zusatz |
-->>Mein Vorschlag liegt auch ziemlich nahe bei dem, was v. Arnim empfiehlt: Klare Verantwortlichkeiten, wirksame Sanktionen, sprich Machtverlust im Falle von Inkompetenz oder Korruptheit und die Stärkung plebiszitärer Elemente.
Das geht nur, wenn man disproportionale Gesetze per Verfassung vorher verbietet.
Beispiel: Volk stimmt ueber Steuersatz ab.
Eine Mehrheit wird sich finden fuer die Hoechstbelastung der Reichen und die Umverteilung zur Mehrheit.
Daher muesste der Steuersatz egalitaer sein: Der gewaehlte Steuersatz muss alle mit der gleichen Haerte treffen.
Nur wenn man die Konsequentzen seiner Wahl am eigenen Leib erfahren muss, kann man verantwortliches Handeln erwarten. Wenn man die Konsequentzen anderen auferlegt, und sich selber in den Genuss waehlen kann, dann gute Nacht Demokratie......
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Tempranillo
16.05.2003, 22:30
@ Miesespeter
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Re: In Liechtenstein wird demnächst enteignet ;-))) |
-->>>Mir fällt nur ein wirksames Gegenmittel ein: Volksabstimmungen. Man kann eine politische Klasse kaufen, einen Diktator erst recht, aber niemals ein ganzes Volk.
>Ein ganzes Volk nicht, aber eine Mehrheit allemal.
In Deinem Szenario würde sich das Volk selbst bestechen, hätte dann aber auch die Folgen zu tragen, die Abwanderung, innere Kündigung der Leistungsträger. Insofern wäre dem obersten demokratischen Prinzip der Volkssouveränität Rechnung getragen, im Vergleich zur gegenwärtigen Situation fraglos ein Fortschritt.
Im übrigen sprechen die Erfahrungen, die Liechtenstein mit plebiszitären Elementen gemacht hat, klar gegen Dein Beispiel. Als Hochburg sozialistischer Enteignung ist mir das Fürstentum noch nicht präsentiert worden.
Wenn ich von bestechen geschrieben habe, hätte ich besser noch einmal darauf hingewiesen, daß ich einen erheblichen Teil der deutschen Misere darauf zurückführe, daß von außen, im Klartext von Seiten der USA und der EU das Land ausgeplündert und unter Kuratel gehalten wird.
Das geht, vermute ich mal, weil ein Großteil der politischen Klasse anderen Interessen verpflichtet ist. Dem sollte ein Riegel vorgeschoben werden.
>Die populaere Belastung der 'Reichen' zwecks Subvention der Armen findet immer eine Mehrheit.
Was sagt Baldur dazu?
Ich gehe davon aus, daß das große Loch in den Kassen nicht zuletzt davon herrührt, daß bei wesentlichen Entscheidungen der wahre demokratische Souverän übergangen wurde.
>Den Unbestechlichen hat es bisher nur einmal gegeben. Leider war das auch nix.
Weiß nicht wer gemeint ist, aber A.H. war es ganz sicher nicht.
>Die beste Variante waere vielleicht, mich zum Diktator zu ernennen.
Wollte ich auch schon vorschlagen, habe aber an jemand anderen gedacht.
>Ich wuerde mich nicht kaufen lassen. Ich konfiszier dem Kirch und Konsorten gleich das gesamte Eigentum, das ist besser, als mich mit einem Teil bestechen zu lassen. Zufrieden?
Kann ich erst beantworten, wenn ich die Frage verstanden habe.
Tempranillo
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Baldur der Ketzer
16.05.2003, 22:38
@ Miesespeter
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Re: Geht alles hoffentlich nicht |
-->>>Mir fällt nur ein wirksames Gegenmittel ein: Volksabstimmungen. Man kann eine politische Klasse kaufen, einen Diktator erst recht, aber niemals ein ganzes Volk.
>Ein ganzes Volk nicht, aber eine Mehrheit allemal. Die populaere Belastung der 'Reichen' zwecks Subvention der Armen findet immer eine Mehrheit.
Hallo, Miesespeter,
Tempranillo hat bereits zutreffend geantwortet.
Empirisch stimmt nicht, was Du vermutest.
Soooo doof sind die Völker nicht, wie man sie gerne herabwürdigt.
Ich gebe Dir recht, daß in einem Land mit großen Gegensätzen ein Reich-Arm-Konflikt anzettelbar wäre, eine Vermögenssonderabgabe würde dann auch befürwortet, und das Kapital würde genauso flüchten wie bei einer Nichtvolksabstimmung - Jacke wie Hose.
Allerdings zeigt das Beispiel der Schweiz, daß - bei einer durchaus aktiven SP (Sozis) - solche Versuche bei der Mehrheit der Bevölkerung, die zweifellos nicht superreich ist, keine Mehrheit findet.
Gegen fast alles ist das Ergreifen des Referendums möglich, ebenso wie in Liechtenstein.
Wenn keine großen Propagandaschlachten laufen mit Volksverdummung hoch fünf und einseitiger Verleumdung, gehen diese Abstimmungen durchaus vernünftig aus und so, daß die Vernunft des Wahlvolkes sich wiederfindet.
beste Grüße vom Baldur
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Miesespeter
16.05.2003, 22:41
@ Tempranillo
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Re: In Liechtenstein wird demnächst enteignet ;-))) |
-->>>Ein ganzes Volk nicht, aber eine Mehrheit allemal.
>In Deinem Szenario würde sich das Volk selbst bestechen, hätte dann aber auch die Folgen zu tragen, die Abwanderung, innere Kündigung der Leistungsträger. Insofern wäre dem obersten demokratischen Prinzip der Volkssouveränität Rechnung getragen, im Vergleich zur gegenwärtigen Situation fraglos ein Fortschritt.
Aktzeptiert. Es wuerde zumindest in der Theorie die Moeglichkeit der Bewusstwerdung foerdern.
Auch die Schweiz hat ja gute Erfahrungen mit direkter Demokratie. Allerdings haben die das Glueck, das der Lernprozess da bereits durch ist, und man Tradition in mehr Selbstbestimmung hat.
>Wenn ich von bestechen geschrieben habe, hätte ich besser noch einmal darauf hingewiesen, daß ich einen erheblichen Teil der deutschen Misere darauf zurückführe, daß von außen, im Klartext von Seiten der USA und der EU das Land ausgeplündert und unter Kuratel gehalten wird.
Davon bin ich ebenfalls ueberzeugt. In Deutschland ist alles von weiter oben abgenickt, bis hin zur populistischen Opposition gegen die Irak-Teilnahme. Guter Trick, jetzt wird wieder langsam auf Linie geschwenkt, und alle Opposition wird zerwaschen.....
>>Den Unbestechlichen hat es bisher nur einmal gegeben. Leider war das auch nix.
>Weiß nicht wer gemeint ist, aber A.H. war es ganz sicher nicht.
Das heilige Wesen und sein Statthalter auf Erden, Robespierre.....
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Miesespeter
16.05.2003, 22:43
@ Baldur der Ketzer
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Einverstanden, Helvetia brauchbares Zukunftsmodell. (owT) |
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Tempranillo
16.05.2003, 22:57
@ Miesespeter
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Re: Große Klasse, der Hinweis auf Robespierre und die Herrschaft der Tugend (owT) |
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