-->guten Tag,
aber ist das eine Krise???
Rückgang von 3,5 Prozent, diesmal von 1,5 %.
das nun eine Krise oder ist das wirklich Jammern auf allerhöchstem Niveau?
Oder ist es nur das Unverständnis, dass es nicht nur fortwährendes Wachstum geben kann?
man
Jetzt erwischt es auch die Luxuslagen
Ladensterben im Einzelhandel setzt sich fort -
Immobilienbesitzer reagieren mit Mietsenkungen
von Miriam M. Beul
Düsseldorf - Sparen entwickelt sich zum Volkssport, die Krise im Einzelhandel hält unvermindert an. Nachdem die Umsätze 2002 um nominal 3,5 Prozent zurückgingen, prognostiziert der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels in Berlin auch für dieses Jahr einen Rückgang von 1,5 Prozent. Die entgangenen Umsätze fehlen den Händlern an allen Ecken und Enden. Geschäftsaufgaben sind immer häufiger die Folge.
"Geschäfte mit veraltetem Konzept, die schlecht aufgestellt oder geführt sind, bestraft der Markt wie noch nie", sagt Moritz Isenberg, Leiter Handelsflächenvermietung der Engel & Völkers Gewerbe GmbH, Hamburg. In der Hansestadt haben zuletzt der alteingesessene Wander- und Jagdausstatter Kettner, das Spielzeuggeschäft"Kinderparadies" sowie die Buchhandlung Tuchel & Kerckhoff ihre Ladenlokale geschlossen."Und viele Einzelhändler sehen sich immer weniger imstande, die in besseren Zeiten vereinbarten hohen Mieten zu zahlen. Vor allem in den Top-Citylagen", so Isenberg weiter.
Allein am Neuen Wall, einer der beliebtesten Flaniermeilen der Hansestadt, würden fünf renommierte Geschäftsmieter lieber heute als morgen aussteigen, wenn sie zu den abgeschlossenen Mietpreisen entsprechende Nachfolger stellen könnten. Nur seien diese kaum in der Lage, ihre Marktstellung so ausspielen wie beispielsweise der Modekonzern Hennes & Mauritz. 60 Prozent der neuen Verträge für Einzelhandelsflächen schließe H & M inzwischen ohne eine Mindestmiete ab."Das bedeutet, dass der Vermieter eine umsatzabhängige Miete bekommt und damit das geschäftliche Risiko mit trägt".
Aber auch Filialisten geben Geschäfte in Hamburg und anderen Einkaufsmetropolen Deutschlands auf, allen voran die Textiler. So scheiterte Ipuri Moden und der exquisite Herrenausstatter Selbach räumte nicht nur sein Geschäft in Hamburg, sondern auch sein Stammhaus in Düsseldorf. Das fünfgeschossige Gebäude an der Königsallee 88 steht jetzt komplett leer.
Ende Juni werden Düsseldorfs Ladenkunden in weitere leere Schaufenster blicken. Grund: Das Modeunternehmen Bernd Berger/Viventy hat Insolvenz angemeldet und schließt am 30. Juni seine Geschäfte in den Schadow-Arkaden und in der Kö-Galerie, neben der Königsallee die beiden Top-Adressen für exklusive Einkaufsfreuden in Düsseldorf überhaupt.
Harald Feit von der Schadow-Arkaden Betriebsgesellschaft schätzt die Lage als dramatisch ein:"Wir haben für die Ladeneinheit von Viventy bisher keinen Nachmieter gefunden. In 18 Monaten laufen zudem die Erstverträge aus, die vor zehn Jahren abgeschlossen worden sind. Auch mit den Anschlussvermietungen kommen wir nur schleppend voran."
Was man in Düsseldorf (noch) für undenkbar hält, ist in Hamburg offenbar schon Realität: Die Immobilieneigentümer senken die Mieten für die Ladenlokale."Bisher beobachten wir Mietpreiskorrekturen in den B-Lagen", sagt Isenberg. Damit wollen die Vermieter vor allem die traditionellen Einzelhandelsbetriebe halten, weil diese helfen, die Lagequalität der Immobilien zu erhalten.
Die Cityhändler am Rhein halten demgegenüber an der Exklusivität ihrer Geschäfte und damit auch den hohen Mietpreisen fest. Gleichzeitig droht neue Gefahr von Außen: Im benachbarten Stadtteil Düsseldorf-Bilk will der Essener Einkaufszentren-Entwickler mfi AG ein Center mit 40 000 qm Fläche errichten."Dann geht es den Kö-Händlern richtig an den Kragen", befürchtet Architekt und Bauherr Walter Brune, dem in Düsseldorf unter anderem das leer stehende Selbach-Haus und die Kö-Galerie gehören; die Schadow-Arkaden hat er entworfen
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