Euklid
18.05.2003, 13:55 |
Die SPD ergänzt den Leitantrag mit einer Schröpfungsliste der Besserverdiener Thread gesperrt |
-->Besserverdiener sollen scheinbar nochmals zur Ader gelassen werden.
Und Reiche sollen etwas für das Gemeinwohl = gemeines Wohl opfern.
Knallhart höhere Erbschaftssteuern sollen her für das Gemeinwohl.
Jetzt nachdem die ganz großen Fische ihre Immos verkauft haben und in Steueroasen angelegt haben geht der Run auf den Mittelstand los.
Ändern kann man daran nichts aber noch immer kann man mit den Füßen abstimmen.
Und diese Abstimmung läuft gerade auf vollen Touren bevor eine Genehmigung zum Verlassen von Absurdistan fällig ist.
Nach der Fluchtsteuer folgt damit konsequenterweise die Genehmigung der Ausreise.
Schabowski läßt grüßen;-)))
Gruß EUKLID
Ob sich dieses Mal einer in umgekehrter Richtung verspricht;-))
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Miesespeter
18.05.2003, 14:36
@ Euklid
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Erbschaftssteuern |
-->>Besserverdiener sollen scheinbar nochmals zur Ader gelassen werden.
>Und Reiche sollen etwas für das Gemeinwohl = gemeines Wohl opfern.
>Knallhart höhere Erbschaftssteuern sollen her für das Gemeinwohl.
Erbschaftssteuern finde ich in der Tat ein diskussionswuerdiges Steuerelement.
Bei Erbschaftssteuern wird nicht die Leistung eines Menschen besteuert. Dem Gemeinwohl wird sein Beitrag erst zugefuehrt, wenn der Ersteller ablebig ist, und somit die Fruechte seiner Arbeit nicht mehr geniessen kann.
Ein Steuersystem mit Erbschaftssteuer 90%, unter gleichzeitiger Abschaffung jeder Form von Lohn- oder Einkommenssteuer faende ich durchaus akzeptabel.
Dies erhoeht die Chancengleichheit in der Nachfolgeneration, vermindert Vetternwirtschaft, und befriedigt auch den Neidfaktor, ohne dass Leistungswillige/faehige selbst fuer ihren Einsatz belastet werden.
Da dies vermutlich nicht ausreichen wuerde, eventuell Ergaenzung durch Umsatzsteuer, bei der Konsum, und nicht Leistung belastet wird.
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Tierfreund
18.05.2003, 17:23
@ Miesespeter
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........da könnte ich mir fast die gelbe Karte holen |
-->Mein lieber Miesepeter,
schon mal was von Familienleistung und daraus resultierendem Familienvermögen gehört?
Deine Ansicht bestärkt mich jedenfalls in meiner Meinung alles noch zu Lebzeiten verprassen zu müssen,damit Menschen wie Du später keinen Nutzen aus meinem Lebenswerk ziehen!
Dann lieber Gold verbuddeln und die"Schatzkarte" an meine Erben.
Gruß
Tierfreund......jetzt wegen einer guten Flasche Domina offline!
p.s.: Ein Link für Dich und die 90 % Erbschaftsteuern ;-)
<ul> ~ Der Miesepeter</ul>
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Miesespeter
18.05.2003, 17:51
@ Tierfreund
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Sehr sachdienlich...:) |
-->>Deine Ansicht bestärkt mich jedenfalls in meiner Meinung alles noch zu Lebzeiten verprassen zu müssen,damit Menschen wie Du später keinen Nutzen aus meinem Lebenswerk ziehen!
Keine Sorge, ich bin an Deinem Lebenswerk, oder dem anderer, materiell nicht interessiert.
Ich wuerde meinen Kindern lieber eine Gesellschaft hinterlassen, in welcher sie nicht mehr gezwungen werden, fuer andere zu arbeiten, eine Abgabenlast von 50% und mehr zu tragen, und dabei auch noch von allen bevormundet zu werden - anstatt ein bisschen Geld- oder Sachvermoegen.
Ich wuerde meinen Kindern auch gerne eine Landschaft hinterlassen, in welchem sie gefoerdert werden, in ihrer Leistungslust, in ihrer ganz persoenlichen Verantwortungsuebernahme, und warum nicht, auch darin, die Fruechte ihrer eigenen Arbeit auch geniessen zu koennen.
Wenn Du der Auffassung bist, Einkommenssteuern sind sozialvertraeglicher und lebensfreundlicher als Erbschaftssteuern, so steht es an Dir, das zu begruenden.
Ansonsten betrachte ich den Beitrag eher als ein emotionales Luftablassen, das soll schon erlaubt sein ohne gelbe Karte.
Es zeigt doch, dass ich meinem Nick zur Freude mal wieder die Finger auf einen sensiblen Punkt gelegt habe.....
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Baldur der Ketzer
18.05.2003, 18:07
@ Miesespeter
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Re: Erbschaftssteuern - ich plädiere auch für 90-100% Abschöpfung |
-->>>Besserverdiener sollen scheinbar nochmals zur Ader gelassen werden.
>>Und Reiche sollen etwas für das Gemeinwohl = gemeines Wohl opfern.
>>Knallhart höhere Erbschaftssteuern sollen her für das Gemeinwohl.
>Erbschaftssteuern finde ich in der Tat ein diskussionswuerdiges Steuerelement.
>Bei Erbschaftssteuern wird nicht die Leistung eines Menschen besteuert. Dem Gemeinwohl wird sein Beitrag erst zugefuehrt, wenn der Ersteller ablebig ist, und somit die Fruechte seiner Arbeit nicht mehr geniessen kann.
>Ein Steuersystem mit Erbschaftssteuer 90%, unter gleichzeitiger Abschaffung jeder Form von Lohn- oder Einkommenssteuer faende ich durchaus akzeptabel.
Hallo, Miesespeter,
ich bin voll Deiner Meinung, denn dann kommen derart viele Stiftungsgelder nach Liechtenstein, daß man keine Stiftungsräte mehr finden wird, und dann ist das ein tolles Jobmodell, dann werde ich da auch 100 oder mehr Mandate kriegen, fänd ich echt super.
Ich bin zutiefst davon überzeugt, daß es den meisten erfolgreichen Menschen nicht egal ist, wer einmal von ihren Ersparnissen profitiert.
Und man kann, wenn man will, alles so gestalten, daß das Erbe gerade die Begräbniskosten deckt und der Rest in, äh, äh, in Freiheit bleibt.
Unser Steuerproff. beliebte immer zu sagen, Steuern seien ja nur Abgaben auf Denkfaulheit.
Wenn 90% Erbschaftsteuer kommen in der BRDDR, wär mir das so wurscht, als ob in Tunis ein Kamel rülpst. Aber das ganze Fluchtkapital würde wie Dünger wirken auf alle umliegenden Volkswirtschaften, die diesen Irrsinn nicht mitmachen würden.
Kann mir bloß recht sein.
>Dies erhoeht die Chancengleichheit in der Nachfolgeneration, vermindert Vetternwirtschaft, und befriedigt auch den Neidfaktor, ohne dass Leistungswillige/faehige selbst fuer ihren Einsatz belastet werden.
to.. Um der lieben Neidgefühle schlage ich vor, endlich den Maoismus wieder aufzunehmen und alle im Blau- oder Grünmann herumzulaufen und ein Fahrrad zu fahren, sonst könnt ja der soziale Friede nicht mehr und so weiter.
Mannomann.
Chancengleichheit ist ein frommer Wunsch, der noch nie real war.
Und wer neben den dem Menschen angeborenen Grundeinstellungen wie Notwehr, Leistungsgerechtigkeit etc. nun auch die Familienversorgung abschaffen möchte, tja, zu dem fehlen mir die Worte.
Sollte es jemals zu diesem Szenario kommen und ich müßte dann in der BRDDR leben, vor dem Ableben, würde ich testamentarisch verfügen, daß alles vorhandene Vermögen zu vernichten sei.
Übrigens empirisch öfters passiert, wie die abgebrannten getreidefelder in der Zwangskollektivierung der sowjetischen Landwirtschaft.
>Da dies vermutlich nicht ausreichen wuerde, eventuell Ergaenzung durch Umsatzsteuer, bei der Konsum, und nicht Leistung belastet wird.
So lange die Grenzen offen bleiben (deswegen wird man die demnächst schließen, wenn die Kacke dampft), schaut sich das jeder betroffene doch unbeteiligt von außen an.
Und belustigt sich über die wildgewordenen Umverteilungsmaximierer fremden Vermögens.
Deutschland, Dein Schicksal ist besiegelt. und besudelt.
beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
18.05.2003, 18:15
@ Miesespeter
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Re: Sehr sachdienlich...:) begreifst Du das mit der Badewanne nicht? |
-->>>Deine Ansicht bestärkt mich jedenfalls in meiner Meinung alles noch zu Lebzeiten verprassen zu müssen,damit Menschen wie Du später keinen Nutzen aus meinem Lebenswerk ziehen!
>Keine Sorge, ich bin an Deinem Lebenswerk, oder dem anderer, materiell nicht interessiert.
>Ich wuerde meinen Kindern lieber eine Gesellschaft hinterlassen, in welcher sie nicht mehr gezwungen werden, fuer andere zu arbeiten, eine Abgabenlast von 50% und mehr zu tragen, und dabei auch noch von allen bevormundet zu werden - anstatt ein bisschen Geld- oder Sachvermoegen.
Hallo,Miesespeter,
Friede, Freude und Eierkuchen. Bluna für alle. Hurrah.
So lange der Staat sich holen kann, was seine irrgewordenen, abgehobenen, wirklichkeitsfremden Bürokraten aus dem Wolkenkuckucksturm fordern, so lange wird Deine Wunschwelt ein Wunschtraum bleiben.
Die Badewanne kann den Wunschpegel behalten, wenn Du den Zufluß aufdrehst, oder wenn Du den Abfluß zustopfst.
Der Staat reißt den Arsch, nein, den Abfluß immer mehr auf, und deswegen muß der Zufluß immer noch mehr bringen.
DAS gehört verunmöglicht.
Die Abflüsse, Kosten etc,. sind zu limitieren.
Dann braucht es WEDER astronomische Est. noch konfiszierende ErbSt.
Der Staat wird mit allem fertig, was man ihm in den unersättlichen Rachen schmeißt.
Du zäumst das Pferd von hinten auf.
Klammere dem Staatsungeheuer die Schnauze zu, und Bürger haben RUH.
beste Grüße vom Baldur
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Miesespeter
18.05.2003, 18:34
@ Baldur der Ketzer
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Gibts doch alles schon |
-->>Hallo, Miesespeter,
>ich bin voll Deiner Meinung, denn dann kommen derart viele Stiftungsgelder nach Liechtenstein, daß man keine Stiftungsräte mehr finden wird, und dann ist das ein tolles Jobmodell, dann werde ich da auch 100 oder mehr Mandate kriegen, fänd ich echt super.
Erstems haette ich da auch nichts gegen einzuwenden.
Natuerlich gaebe es massive Kapitalflucht.
Es gaebe aber ebenfalls massive Kapital- und Kapitalistenzufuhr, in einem Land, in dem die Einkommenssteuern kuenftig bei NULL laegen.
Erfolgreiche Typen wie Gates oder Bertelsmann stiften eh ihr Vermoegen nach ihrem Tode gesellschaftsdienlichen Zwecken. Warum sollten die also fliehen?
In Japan gibt es bereits eine 75%-ige Erbschaftssteuer. Kapitalflucht in die USA ist ebenfalls bekannterweise massiv. Eine Unterkapitalisierung der japanischen wirtschaft ist als Folge nicht zu konstatieren, ebensowenig eine effektive Landesflucht.
>Ich bin zutiefst davon überzeugt, daß es den meisten erfolgreichen Menschen nicht egal ist, wer einmal von ihren Ersparnissen profitiert.
Ich bin zutiefst davon ueberzeugt, dass dies bei unterschiedlichen Menschen ganz unterschiedlich ist. Und wer dann dem Ganzen entgehen will, der braucht nicht mal mehr das Land zu verlassen, er kann einfach sein Kapital expatriieren. Siehe wieder Japan.
>Unser Steuerproff. beliebte immer zu sagen, Steuern seien ja nur Abgaben auf Denkfaulheit.
Wow, und den liess man dozieren?!?
>to.. Um der lieben Neidgefühle schlage ich vor, endlich den Maoismus wieder aufzunehmen und alle im Blau- oder Grünmann herumzulaufen und ein Fahrrad zu fahren, sonst könnt ja der soziale Friede nicht mehr und so weiter.
>Mannomann.
Lieber Baldur, Prinzipien sind eine Sache. Aber man muss doch auch realistisch sein. Der sozialismus ist gescheitert, weil er die Natur des Menschen nicht gesehen hat. Der Liberalismus macht genau den gleichen Fehler, wenn er den Neidfaktor abschaffen will. Das geht effektiv nicht, er ist Teil des menschlichen Designs!!! Man kann also nur versuchen, ihn moeglichst unschaedlich ausleben zu lassen.
>Und wer neben den dem Menschen angeborenen Grundeinstellungen wie Notwehr, Leistungsgerechtigkeit etc. nun auch die Familienversorgung abschaffen möchte, tja, zu dem fehlen mir die Worte.
Das sehen wir eben anders. Ich wuerde von meinen Eltern gar keinen Erbteil annehmen wollen. Entweder ich steh erfolgreich auf eigenen Fuessen, oder es waere mir peinlich, mit 50 ploetzlich auf einen Erbanteil angewiesen zu sein. Ich will keine Almosen, auch nicht von meinen Eltern. Und ich will auch keine Kinder, die speter als Erwachsene auf meine Almosen angewiesen sind.
Almosen sind fuer diejenigen da, die sich selbst nicht helfen koennen. Und ich hoffe doch, dass meine Kinder nicht dazugehoeren werden.
>Übrigens empirisch öfters passiert, wie die abgebrannten getreidefelder in der Zwangskollektivierung der sowjetischen Landwirtschaft.
Finde ich ziemlich kindlich. Du verbrennst doch jetzt auch nicht Dein Einkommen, anstatt es dem Staat zu geben. Und wenn Du mal die Summe aller gezahlten Einkommenssteuern ueber ein Leben addierst, dann wirst Du vermutlich auf eine Summe kommen, welche den Wert Deiner Nachlassenschaft uebersteigt.
Ist das nicht paradox?
>So lange die Grenzen offen bleiben (deswegen wird man die demnächst schließen, wenn die Kacke dampft), schaut sich das jeder betroffene doch unbeteiligt von außen an.
Nein, weil ein solches Land das lebenswerteste Gemeinwesen ueberhaupt darstellen wuerde: ein Wirtschaftswunderland ohne Leistungsbehinderung. Die Almosenempfaenger leben aus dem Vermoegen vergangener Generationen (und nicht dem zukuenftiger Generationen wie heute), und die Leistungsbereiten bleiben unbelastet.
>Und belustigt sich über die wildgewordenen Umverteilungsmaximierer fremden Vermögens.
Das tut er heute auch.
Gruss
Miesespeter
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Miesespeter
18.05.2003, 18:47
@ Miesespeter
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Kleiner Zusatz |
-->Um das Ganze noch etwas auf die Spitze zu treiben:
Es ist genauso denkbar, dass man dem Individuum die auswahl laesst, ob er lieber Einkommen oder Erbschaft besteuern will.
Dann muss sich halt jeder an einem bestimmten Stichtag, sagen wir mit Ablauf des 25. Lebensjahres fuer eines der beiden Modelle entscheiden, und das wird dann angewandt.
Das man desweiteren den Steueranteil insgesamt zurueckdrehen muss, da sind wir uns ja voellig einig.
Aber es sollte immer klar sein, dass es voellig unmoeglich ist, diesen ganz abzuschaffen. Es wird immer Menschen geben, die auf Almosen angewiesen sind, und es wird immer eine Mehrheit dafuer geben, diese Leute nicht einfach ihrem Schicksal zu ueberlassen.
Damit meine ich nicht unsere Herren Politiker.
Danach ist eine einfache technokratische Uebung, entsprechende Finanzierungsmodelle zu entwerfen.
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Baldur der Ketzer
18.05.2003, 20:15
@ Miesespeter
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Re: Gibts doch alles schon - zivilisatorische Kapitulation |
-->>>Hallo, Miesespeter,
>>ich bin voll Deiner Meinung, denn dann kommen derart viele Stiftungsgelder nach Liechtenstein, daß man keine Stiftungsräte mehr finden wird, und dann ist das ein tolles Jobmodell, dann werde ich da auch 100 oder mehr Mandate kriegen, fänd ich echt super.
>Erstems haette ich da auch nichts gegen einzuwenden.
>Natuerlich gaebe es massive Kapitalflucht.
>Es gaebe aber ebenfalls massive Kapital- und Kapitalistenzufuhr, in einem Land, in dem die Einkommenssteuern kuenftig bei NULL laegen.
wenn Du alles über Erbschaftsteuern finanzieren und die Einkommensteuer auf Null reduzieren möchtest, wirst Du einen voraussehbaren Effekt auslösen:
- das Vermögen bleibt im Ausland, wird aber so gestaltet, daß es im Inland zu steuerfreiem Einkommen führt, welches rechtzeitig wieder ins Ausland diffundiert, bevor es als vererbtes Vermögen abgeschöpft werden kann - frei nach HCR Horst Claus Recktenwald gilt ja die Maxime, maximiere stets Deinen Nettonutzen, und es ist doch offensichtlich, daß man auch weiterhin versuchen wird, seine Stellung zu optimieren
>Erfolgreiche Typen wie Gates oder Bertelsmann stiften eh ihr Vermoegen nach ihrem Tode gesellschaftsdienlichen Zwecken. Warum sollten die also fliehen?
der Unterschied ist doch offensichtlich: sie tun es freiwillig.
Dagegen ist doch nichts einzuwenden.
Genausowenig gegen Spenden, Zuwendungen, Hilfswerke, Vermächtnisse, die sind alle freiwillig.
Und beinhalten ggf. das Zauberwort: BITTE. (incl. Freiwlligkeit).
In Staatsabzock-Gesetzesform heißt es hingegen: her damit, und zwar dalli, wirds bald.....
......was das allseits bekannte Verweigerungssyndrom auslöst, wonach man immer dann, wenn man muß, erst recht nicht will....
>In Japan gibt es bereits eine 75%-ige Erbschaftssteuer. Kapitalflucht in die USA ist ebenfalls bekannterweise massiv. Eine Unterkapitalisierung der japanischen wirtschaft ist als Folge nicht zu konstatieren, ebensowenig eine effektive Landesflucht.
die japanische Mentalität ist zu unserer vollkommen verschieden, statt sich zu ergeben, sogen die Soldaten oft den Selbstmord vor, usw., die Gemeinschaft hat einen ganz anderen Stellenwert, und obwohl die Regierung kritisiert wird, ist die offene Verhöhnung und Verspottung wie hier dort nicht nachvollziehbar;
im Übrigen gibt es dort im Umkreis keine Steueroasen außer Labuan, welche zudem schwer erreichbar sind, was ja im europäischen Steuerwettbewerb völlig anders gelagert ist
>>Ich bin zutiefst davon überzeugt, daß es den meisten erfolgreichen Menschen nicht egal ist, wer einmal von ihren Ersparnissen profitiert.
>Ich bin zutiefst davon ueberzeugt, dass dies bei unterschiedlichen Menschen ganz unterschiedlich ist. Und wer dann dem Ganzen entgehen will, der braucht nicht mal mehr das Land zu verlassen, er kann einfach sein Kapital expatriieren. Siehe wieder Japan.
die Erbschaftsteuer setzt bekanntlich am Wohnsitz an, und wer Auslandsvermögen hat, zahlt hierauf ErbSt., er muß also seinen Hintern rauskriegen aus dem Großknast, zusammen mit seiner Kohle. Alles andere mag in der Praxis mal unaufgedeckt bleiben, ist aber je nach Konstrukion mehr oder weniger Steuerhinterziehung und nicht anzuraten, zumal es ja auch sauber geht
>
>>Unser Steuerproff. beliebte immer zu sagen, Steuern seien ja nur Abgaben auf Denkfaulheit.
>Wow, und den liess man dozieren?!?
ja, immerhin bemerkenswert, er durfte.
>
>>to.. Um der lieben Neidgefühle schlage ich vor, endlich den Maoismus wieder aufzunehmen und alle im Blau- oder Grünmann herumzulaufen und ein Fahrrad zu fahren, sonst könnt ja der soziale Friede nicht mehr und so weiter.
>>Mannomann.
>Lieber Baldur, Prinzipien sind eine Sache. Aber man muss doch auch realistisch sein. Der sozialismus ist gescheitert, weil er die Natur des Menschen nicht gesehen hat. Der Liberalismus macht genau den gleichen Fehler, wenn er den Neidfaktor abschaffen will. Das geht effektiv nicht, er ist Teil des menschlichen Designs!!! Man kann also nur versuchen, ihn moeglichst unschaedlich ausleben zu lassen.
ja, sexuelles Verlangen ist auch angeboren, trotzdem bumst nicht alles offen wild durcheinander.
Manche charakterlichen Wesenszüge sind unbestreitbar vorhanden, dann muß man die halt abwehren, ins leere laufen lassen, oder zumindest versuchen, sie tendenziell wirkungslos zu machen - aber ihnen nachgeben, obwohl man sie als rein destruktiv erkannt hat, wäre ja mehr als ein Armutszeugnis, es wäre eine zivilisatorische Kapitulation und eine retrograde Darwinisierung
>>Und wer neben den dem Menschen angeborenen Grundeinstellungen wie Notwehr, Leistungsgerechtigkeit etc. nun auch die Familienversorgung abschaffen möchte, tja, zu dem fehlen mir die Worte.
>Das sehen wir eben anders. Ich wuerde von meinen Eltern gar keinen Erbteil annehmen wollen. Entweder ich steh erfolgreich auf eigenen Fuessen, oder es waere mir peinlich, mit 50 ploetzlich auf einen Erbanteil angewiesen zu sein. Ich will keine Almosen, auch nicht von meinen Eltern. Und ich will auch keine Kinder, die speter als Erwachsene auf meine Almosen angewiesen sind.
>Almosen sind fuer diejenigen da, die sich selbst nicht helfen koennen. Und ich hoffe doch, dass meine Kinder nicht dazugehoeren werden.
>
wieso Almosen? Versteh ich nicht. Das ist Familienvermögen, meist gemeinsam erbaut, erspart, zusammengeschuftet. Und dann soll das in fremde Hände verstreut werden?
Wer so dumm war und gespart hat, statt es zu verfressen, versaufen, die große Sause mit der Familie zu machen, 2x im Jahr Kreuzfahrt, volle Kanne, der soll seine Sparsamkeit büßen?
Dann sehe ich durchaus das spärlich ererbte Vermögen als kleinen Ausgleich dafür, daß ich meinen Vater in meiner frühen Kindheit nur viertelstundenweise pro Woche sehen durfte, weil er malocht hat, damit es uns mal besser gehen sollte. Als Spätfolge erlebte er seine Rente nicht mehr, umanasunst eingezahlt......und sein zeitlebens erspartes ist nur ein Bruchteil dessen, was ich im freien Ausland erwirtschaften konnte, nebenbei.
Andere waren mit ihren Kindern beisammen, in Urlaub, im Schrebergarten, haben nichts verdient, und werden auch nicht abgezockt. Besser so?
Überlaß es doch jedem selbst, wie es sein soll. Die Staatsabgreife ist, mit Verlaub, pervers.
Mit Abhängigkeit vom elterlichen vermögen hat das rein gar nichts zu tun, nur damit, daß das alles bereits einmal oder mehrfach besteuert wurde und nun nochmal abgegriffen werden soll. Der Staat hat da seine dreckigen Griffel wegzulassen.
>>Übrigens empirisch öfters passiert, wie die abgebrannten getreidefelder in der Zwangskollektivierung der sowjetischen Landwirtschaft.
>Finde ich ziemlich kindlich. Du verbrennst doch jetzt auch nicht Dein Einkommen, anstatt es dem Staat zu geben. Und wenn Du mal die Summe aller gezahlten Einkommenssteuern ueber ein Leben addierst, dann wirst Du vermutlich auf eine Summe kommen, welche den Wert Deiner Nachlassenschaft uebersteigt.
>Ist das nicht paradox?
nein, die Rechnung kommt so nicht hin. Wenn Du richtig angelegt hast und Deine Spielräume genutzt hast, sollte mehr Vermögen übrig bleiben als die Summe der reinen Einkommensteuern.
Wenn ein Einkommen zu stark für meinen Geschmack besteuert wird, erziele ich es nicht, ich verweigere mich da konsequent.
Ich muß nicht alles machen, was ich könnte. Bevor andere daran schmarotzen, und es kein sinnvoller, selbstverständlicher Beitrag zum gemeinwesen ist, laß ich es. Ist mein voller Ernst.
Ich zahle jetzt weniger als 10% Einkommensteuer, und die kommt noch überwiegend meiner Wohngemeinde zugute - die zahle ich gerne, ohne zu murren, im Gegenteil, ich mache nicht mal Abzugsmöglichkeiten geltend..
Zu BRDDR-Bedingungen erwerbstätig zu sein, ist für mich heute nicht mehr vorstellbar - um es klar zu sagen, falls ich gar keine andere Alternative mehr dazu hätte, würde ich lieber diplomierter Staatsschmarotzer als steuerzahlender Staatsknecht.
Jedoch bleibt mir diese Fragestellung erspart, und deswegen muß ich meinen Rasierspiegel nicht auf den Boden runterstellen.
ich bin ja weg.
>>So lange die Grenzen offen bleiben (deswegen wird man die demnächst schließen, wenn die Kacke dampft), schaut sich das jeder betroffene doch unbeteiligt von außen an.
>Nein, weil ein solches Land das lebenswerteste Gemeinwesen ueberhaupt darstellen wuerde: ein Wirtschaftswunderland ohne Leistungsbehinderung. Die Almosenempfaenger leben aus dem Vermoegen vergangener Generationen (und nicht dem zukuenftiger Generationen wie heute), und die Leistungsbereiten bleiben unbelastet.
ein Gemeinwesen, daß die Früchte privater Anstrengungen in überwiegendem Anteil wegnimmt (egal, ob in Form von ESt. oder ErbSt.) ist grundsätzlich kein lebenswertes Gemeinwesen für Leistungsträger.
Im übrigen würde es zu einem verstärkten Werteverzehr durch die vermögenden kommen, also kürzere Lebensarbeitszeit, man muß ja quasi wieder alles selbst verbrauchen, sonst es futsch ist.
Was dazu führt, daß die volkswirtschaftliche Gesamtleistung einbricht, BSP wird ja nur durch Tätigekeit erzeugt, nicht durch Werteverzehr in diesem Sinne.
Dann gibts halt mehr Leibrenten-Modelle usw., aber zu Deinen Schlaraffia-Zuständen kommst Du niemals über den Umweg Staat und Umverteilung, sondern nur durch die konsequente Eliminierung derselben (sorry, Standing Bear, es ist meine tiefste Überzeugung).
>>Und belustigt sich über die wildgewordenen Umverteilungsmaximierer fremden Vermögens.
>Das tut er heute auch.
ja, mit den bekannten Spätfolgen, die gerade ausgebrochen sind: sie haben fertig.Und das ist gut so.
>Gruss
>Miesespeter
und zurück vom Baldur
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Baldur der Ketzer
18.05.2003, 20:30
@ Miesespeter
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Re: Kleiner Zusatz - Wahl zwischen nachgelagerter ErbSt. oder zeitnaher ESt. |
-->>Um das Ganze noch etwas auf die Spitze zu treiben:
>Es ist genauso denkbar, dass man dem Individuum die auswahl laesst, ob er lieber Einkommen oder Erbschaft besteuern will.
>Dann muss sich halt jeder an einem bestimmten Stichtag, sagen wir mit Ablauf des 25. Lebensjahres fuer eines der beiden Modelle entscheiden, und das wird dann angewandt.
dann entscheiden sich 100,0% für die Besteuerung später, wenn sie das nicht mer erleben müssen, außerdem wächst ja das Vermögen viel schneller durch die volle Verfügbarkeit jetzt.
Irgendwann, wahrscheinlich so ab dem 50. Lebensjahr, wird dann der gedanke öfters auf die Zukunft gerichtet, und das Vermögen wird verunsichtbart, um es nicht abzudrücken. Ist doch klar wie Kloßbrühe.
Es ist ja dies durch keinen rechtlichen Kniff zu verunmöglichen, oder wer will mir denn den täglichen Konsum von Champagner verbieten?
Es läuft idealtypisch darauf hinaus, daß die anfallende Erbmasse minimiert wird. Logisch. Auch mit Immobilien wird man dann auf Übergrenzfinanzierung und Verkauf gegen Leibrente setzen.
Und schwupps ist alles ausgehebelt.
>Das man desweiteren den Steueranteil insgesamt zurueckdrehen muss, da sind wir uns ja voellig einig.
>Aber es sollte immer klar sein, dass es voellig unmoeglich ist, diesen ganz abzuschaffen. Es wird immer Menschen geben, die auf Almosen angewiesen sind, und es wird immer eine Mehrheit dafuer geben, diese Leute nicht einfach ihrem Schicksal zu ueberlassen.
von dem Schicksal überlassen kann ja keine Rede sein, und die Unterstützung bedürftiger wird immer als Paradebeispiel für Besteuerung herbeigezerrt - obwohl dieses mehr schlecht als recht funktioniert und den wohl kleinsten teil aller Staatsausgaben ausmacht. Reine propaganda.
Früher gab es auch Unterstützung von Bedürftigen, obwohl es dazu keine Steuern gab.
Das Spendenwesen ist ja auch voll privat und tut auch viel gutes, vielleicht mehr als die ganze Umverteilung - zumindest ist das hier im FL so
>Damit meine ich nicht unsere Herren Politiker.
>Danach ist eine einfache technokratische Uebung, entsprechende Finanzierungsmodelle zu entwerfen.
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Miesespeter
18.05.2003, 21:05
@ Baldur der Ketzer
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Re: Kleiner Zusatz - Wahl zwischen nachgelagerter ErbSt. oder zeitnaher ESt. |
-->> dann entscheiden sich 100,0% für die Besteuerung später, wenn sie das nicht mer erleben müssen, außerdem wächst ja das Vermögen viel schneller durch die volle Verfügbarkeit jetzt.
>Irgendwann, wahrscheinlich so ab dem 50. Lebensjahr, wird dann der gedanke öfters auf die Zukunft gerichtet, und das Vermögen wird verunsichtbart, um es nicht abzudrücken. Ist doch klar wie Kloßbrühe.
>Es ist ja dies durch keinen rechtlichen Kniff zu verunmöglichen, oder wer will mir denn den täglichen Konsum von Champagner verbieten?
1. das kurbelt ja dann die Wirtschaft noch mehr an, umso besser!! Oldy kann sich dann das Freigelddrucken sparen.
2. Ganz so klar wie Klossbruehe ist das nicht. Einige leisten einfach aus Spass an der eigenen Leistung, andere vielleicht aus sozialer Verantwortung, andere des Ansehens wegen. Bill Gates arbeitet auch noch, obwohl sein Vermoegen nach seinem Tode zum Grossteil an wohltaetige Zwecke geht.
>Es läuft idealtypisch darauf hinaus, daß die anfallende Erbmasse minimiert wird. Logisch. Auch mit Immobilien wird man dann auf Übergrenzfinanzierung und Verkauf gegen Leibrente setzen.
>Und schwupps ist alles ausgehebelt. [/b]
Na, und da ALLE Leute ja ihre Immobilien spaetestens 30-40 Jahre nach dem Erwerb verkaufen wuerden, was wuerde das wohl fuer die Immobilienpreise und das Lebenshaltungskostenniveau fuer die arbeitende Bevoelkerung bedeuten?
> von dem Schicksal überlassen kann ja keine Rede sein, und die Unterstützung bedürftiger wird immer als Paradebeispiel für Besteuerung herbeigezerrt - obwohl dieses mehr schlecht als recht funktioniert und den wohl kleinsten teil aller Staatsausgaben ausmacht. Reine propaganda.
Ganz so duerfte es nicht sein. In D gehen immerhin ueber 500 Mrd in den Sozialtopf, incl Renten, KV usw. Was davon noetig ist und was nicht, ist diskutabel, aber den kleinsten Teil der Staatsausgaben wird es nie ausmachen.
>Früher gab es auch Unterstützung von Bedürftigen, obwohl es dazu keine Steuern gab.
>Das Spendenwesen ist ja auch voll privat und tut auch viel gutes, vielleicht mehr als die ganze Umverteilung - zumindest ist das hier im FL so [/b]
>
Spendenfinanziertes Sozialwesen ist grundsaetzlich das Optimum. Ob das je erreichbar ist, weiss ich nicht.
Solange es aber Steuern gibt, muss man aber analysieren duerfen, welche Steuerarten die sozial ausgewogensten sind.
Der moderne Staat hat sich - wie immer - natuerlich die asozialste Variante von allen herausgepickt: die Steuer auf Einkommen und Lohn.
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Miesespeter
18.05.2003, 21:36
@ Baldur der Ketzer
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Re: Gibts doch alles schon - zivilisatorische Kapitulation |
-->
>......was das allseits bekannte Verweigerungssyndrom auslöst, wonach man immer dann, wenn man muß, erst recht nicht will....[/b]
Da kommen dann die Linken und sagen: Auch so ein negativer Faktor der menschlichen Psyche, den muß man halt abwehren, ins leere laufen lassen, oder zumindest versuchen, sie tendenziell wirkungslos zu machen - aber ihnen nachgeben, obwohl man sie als rein destruktiv erkannt hat, wäre ja mehr als ein Armutszeugnis.....
Japan habe ich angefuehrt, um anzudeuten, dass es auch anders geht. Natuerlich gibts gewaltige Mentalitaetsunterschiede. Aber die gibts gegenueber den klassisch-liberalen Traditionen zb der amerikanischen Verfassung erst recht. Wenn man der deutschen Mentalitaet und Tradition diesen Zoll zahlen will, koennen wir alle Diskussionen in diesem Forum einstellen: In Deutschland wird man nie so freiheitlich werden, dass wir die Angelsachsen oder die Schweizer ueberholen.
>>Lieber Baldur, Prinzipien sind eine Sache. Aber man muss doch auch realistisch sein. Der sozialismus ist gescheitert, weil er die Natur des Menschen nicht gesehen hat. Der Liberalismus macht genau den gleichen Fehler, wenn er den Neidfaktor abschaffen will. Das geht effektiv nicht, er ist Teil des menschlichen Designs!!! Man kann also nur versuchen, ihn moeglichst unschaedlich ausleben zu lassen.
> ja, sexuelles Verlangen ist auch angeboren, trotzdem bumst nicht alles offen wild durcheinander.
>Manche charakterlichen Wesenszüge sind unbestreitbar vorhanden, dann muß man die halt abwehren, ins leere laufen lassen, oder zumindest versuchen, sie tendenziell wirkungslos zu machen -
Sex ist ein gutes Beispiel: Man kann es das Verhalten zwar zivilisieren, aber es nicht abwehren. So ists auch mit dem Neid.
>>>Und wer neben den dem Menschen angeborenen Grundeinstellungen wie Notwehr, Leistungsgerechtigkeit etc. nun auch die Familienversorgung abschaffen möchte, tja, zu dem fehlen mir die Worte.
>>Das sehen wir eben anders. Ich wuerde von meinen Eltern gar keinen Erbteil annehmen wollen. Entweder ich steh erfolgreich auf eigenen Fuessen, oder es waere mir peinlich, mit 50 ploetzlich auf einen Erbanteil angewiesen zu sein. Ich will keine Almosen, auch nicht von meinen Eltern. Und ich will auch keine Kinder, die speter als Erwachsene auf meine Almosen angewiesen sind.
>>Almosen sind fuer diejenigen da, die sich selbst nicht helfen koennen. Und ich hoffe doch, dass meine Kinder nicht dazugehoeren werden.
>>
>
>Mit Abhängigkeit vom elterlichen vermögen hat das rein gar nichts zu tun, nur damit, daß das alles bereits einmal oder mehrfach besteuert wurde und nun nochmal abgegriffen werden soll. Der Staat hat da seine dreckigen Griffel wegzulassen.
Ich habe ja deshalb extra ausgelegt, dass ich keiner Mehrfachbesteuerung das Wort rede. In meinem Denkmodell waere das Vermoegen ja vorher nie besteuert gewesen.
>Wenn ein Einkommen zu stark für meinen Geschmack besteuert wird, erziele ich es nicht, ich verweigere mich da konsequent.
>Ich muß nicht alles machen, was ich könnte. Bevor andere daran schmarotzen, und es kein sinnvoller, selbstverständlicher Beitrag zum gemeinwesen ist, laß ich es. Ist mein voller Ernst.
>Ich zahle jetzt weniger als 10% Einkommensteuer, und die kommt noch überwiegend meiner Wohngemeinde zugute - die zahle ich gerne, ohne zu murren, im Gegenteil, ich mache nicht mal Abzugsmöglichkeiten geltend..
>Zu BRDDR-Bedingungen erwerbstätig zu sein, ist für mich heute nicht mehr vorstellbar - um es klar zu sagen, falls ich gar keine andere Alternative mehr dazu hätte, würde ich lieber diplomierter Staatsschmarotzer als steuerzahlender Staatsknecht.
>Jedoch bleibt mir diese Fragestellung erspart, und deswegen muß ich meinen Rasierspiegel nicht auf den Boden runterstellen.
>ich bin ja weg. [/b]
>
Mir gehts da ganz genauso. Der einzige Grund, der mich heute noch nach Deutschland bringen wuerde, waere mich nebenbei noch in Reihe der Sozialschmarotzer einzustellen und ebenfalls abzusaugen, was nicht festgenagelt ist, um der sterbenden Sau auch noch mal einen Tritt zu geben. Aus Naechstenliebe sozusagen, damit es schneller vorbeigeht.
> ein Gemeinwesen, daß die Früchte privater Anstrengungen in überwiegendem Anteil wegnimmt (egal, ob in Form von ESt. oder ErbSt.) ist grundsätzlich kein lebenswertes Gemeinwesen für Leistungsträger.
Von ueberwiegendem Anteil war nie die Rede. 90% des Erbvermoegens sind nur ein Bruchteil des erzielten Einkommens.
Im übrigen würde es zu einem verstärkten Werteverzehr durch die vermögenden kommen, also kürzere Lebensarbeitszeit, man muß ja quasi wieder alles selbst verbrauchen, sonst es futsch ist.
>Was dazu führt, daß die volkswirtschaftliche Gesamtleistung einbricht, BSP wird ja nur durch Tätigekeit erzeugt, nicht durch Werteverzehr in diesem Sinne.
).
>
Gestern hatten wir noch die Diskussion, dass ein bisschen mehr Musse und Rueckbesinnung fuer Leistungstraeger ganz positiv waere.
Jetzt ergaebe sich daraus der Einbruch der volkswirtschaftlichen Gesamtleistung?
Ich glaube vielmehr, dass alle Leistungstraeger dieser Welt nach Deutschland stroemen wuerden, weil sie dort mit erheblich niedrigeren Belastungen leben gut koennten. Einige wuerden dann ihr Vermoegen rechtzeitig versilbern und ins Ausland schaffen, andere wuerden darauf verzichten. Ich zb, allein aus Dankbarkeit, dass mir der Staat waehrend meiner Lebzeit nichts weggenommen haette. Dann soll am Ende ruhig des Kaisers sein, was des Kaisers ist.
Idealerweise koennte man dann noch den Bestimmungszweck der hinterlassenen Vermoegens aus einer optionsliste auswaehlen, die in etwa der Struktur der vorhanden Ministerien entspricht.
Gruss
Miesespeter
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Tassie Devil
18.05.2003, 22:10
@ Tierfreund
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Re: Prosit |
-->>Mein lieber Miesepeter,
>schon mal was von Familienleistung und daraus resultierendem Familienvermögen gehört?
>Deine Ansicht bestärkt mich jedenfalls in meiner Meinung alles noch zu Lebzeiten verprassen zu müssen,damit Menschen wie Du später keinen Nutzen aus meinem Lebenswerk ziehen!
>Dann lieber Gold verbuddeln und die"Schatzkarte" an meine Erben.
>Gruß
>Tierfreund......jetzt wegen einer guten Flasche Domina offline!
>p.s.: Ein Link für Dich und die 90 % Erbschaftsteuern ;-)
Hallo Tierfreund,
ganz so haben wir beide letztens nicht gewettet.
Bei Erbschaften hoert der Spass dann doch auf.
Nein, keine Vollkonfiszierung der Erbmasse, wo denkst Du denn hin!
Ob jetzt Familienvermoegen oder Singulaervermoegen, bereits zu Lebzeiten ist jeder Scheffler ab einer angemessenen Obergrenze eigentumstechnisch zu limitieren. Nach Erreichen des Limits kann der Kandidat kein weiteres Eigentum mehr erwerben.
Wie ich schon schrieb, eine solche Limitierung hat mit Sozialismus ueberhaupt nichts zu tun, sondern ist ein reiner (Ueber-)machtriegel, der M-Blocker, M fuer Macht.
Immo-Eigentum ist, geht es um meinen Geschmack, nicht voll steuerfrei vererbbar, eine selbstgenutzte Huette oder meinetwegen ein Schloss jedoch pro Erbe plus etwas Kleingeld, welches irgendwo im hoeheren 6-stelligen Bereich EUR vor dem Komma begrenzt sein muss, davon rede ich jetzt nicht, das muss immer erbschaftssteuerfrei bleiben.
Das Vererben von Sachkapital soll parallel dazu in gewissem Rahmen auch steuerfrei moeglich sein.
Um Dir mal meine Groessenvorstellungen zu geben: bei Giovanni Agnelli (Fiat) haette mein Limit schon lange zu dessen Lebzeiten zugeschlagen, Juergen Schrempp koennte bei meinen Limits niemals auch nur ein Viertel des Daimlerkonzerns eignen, Bill Gates, die Quandts,... all same game. Der Deutsche Karl Ehlerding in seinen besten Zeiten, das waere so in etwa meine absolute Obergrenze, der ungekroente deutsche Immokoenig Guenther Kaussen haette von mir rechtzeitig die rote Karte der Limitierung erhalten, dass haette ihm den selbstgelegten Strick erpart.
Das zu Lebzeiten bereits limitierte Eigentum derartiger Prachtstopfen kann und darf, bezueglich ihres"privaten Immo-Eigentums", keinesfalls voll vererblich und keinesfalls voll steuerfrei vererbbar sein, abgesehen vom obigem Kleingruscht.
Ich moechte jetzt hier nicht mit einem detaillierten Kochrezept aufwarten, aber jeder Erbe soll eine gewisse Grundausstattung steuerfrei erhalten koennen, die ich in ihrer Steuerfreiheit wie oben geschildert in etwa limitiert sehen moechte.
Darueber hinaus ist mit linear wachsendem Steuersatz das Erbe incl. Sachkapital zu versteuern, wobei letzteres ebenfalls innerhalb eines gewissen Rahmens, ggf. bis zum 30-fachen des steuerfrei vererbbaren Privatkapitals, nicht zu versteuern ist und das innerhalb der ersten 5 Jahre nach Erbschaftsantritt nicht veraeusserbar sein darf, bis dann das Erbschaftsgesamtlimit bei ca. 10% des zu Lebzeiten vollgestopften Erblassers zuschlaegt.
Natuerlich soll der spaetere Erblasser in gewissem angemessenen Rahmen bereits zu seinen Lebzeiten, spaeter sowieso dann per Erbschaft uebertragenes Eigentum, vorzeitige Eigentumtransfers vornehmen koennen.
Jeder Erbe soll, nach meinem Gusto, ein steuerfreies Erbe im bluehenden Alter von 20 Jahren antreten koennen, das ihm, bei einer ziemlich bescheidenen singulaeren/familiaeren Lebensweise, sein lebenslanges Auskommen ohne eigene Arbeit ermoeglicht, danach ist halt alles weg.
Ein Erbe gleichen Alters, der zusaetzlich steuerfreie Erbschaftsmasse in Form von Sachkapital bis zur Steuerfreigrenze erhaelt, soll 5 Jahre dazu Zeit haben, sich entweder auf ein bescheidenes Leben ohne eigene Arbeitsleistung zu besinnen, oder die Sache wie der Alte durchzuziehen. Diese Regelung soll auch auf Erben zutreffen, die jenseits aller steuerlichen Freigrenzen liegen.
Familienvermoegen hin, Singulaererbschaft her, es kann und darf nicht sein, dass Erben ihr Leben in absolutem Saus und Braus voellig risiko- und arbeitsfrei zu Lasten anderer leben koennen und duerfen, das geht nicht.
Entschliesst sich ein Erbe ab Alter 20-25 zum Powern, dann traegt er das volle Risiko, genau wie sein Alter, und performt der Erbe sehr gut oder noch besser wie der Alte, dann wird er irgendwann als Jungvollstopfen die rote Karte sehen, kein weiterer Eigentumserwerb moeglich, weil 100% Steuern auf den Limitueberschuss zuschlagen.
Meinetwegen sollen Vollstopfen bereits zu Lebzeiten ihren Singularharem als Dauerabfuellanlage betreiben, jeder Flasche ihr Kroenchen, kein Problem.
Aus limitierungstechnischen Gruenden ausgeschlossene Erbschaftsteile gehen in das Gemeindeeigentum, und zu einem niedereren Prozentsatz in Laendereigentum ueber, der Zuteilungsschluessel (nicht der Prozentsatz!) obliegt dem Erben.
Ueberlaesst der spaetere Erblasser bereits zu seinen Lebzeiten zukuenftige Erbschaftsmasse Gemeinde oder Land zu deren freien Eigentum, dann ist er in seinen Entscheidungen frei. Zuteilungsschluessel nach dem Willen des Erblassers, deren Wirksamkeit erst nach seinem Tode einsetzen, sind rechtlich unwirksam.
Prosit Tierfreund! [img][/img]
Gruss
TD
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Baldur der Ketzer
18.05.2003, 22:29
@ Miesespeter
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Re: Gibts doch alles schon - zivilisatorische Kapitulation |
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>>......was das allseits bekannte Verweigerungssyndrom auslöst, wonach man immer dann, wenn man muß, erst recht nicht will....[/b]
>Da kommen dann die Linken und sagen: Auch so ein negativer Faktor der menschlichen Psyche, den muß man halt abwehren, ins leere laufen lassen, oder zumindest versuchen, sie tendenziell wirkungslos zu machen - aber ihnen nachgeben, obwohl man sie als rein destruktiv erkannt hat, wäre ja mehr als ein Armutszeugnis.....
gut gekontert, 1:0 für Dich
>Mir gehts da ganz genauso. Der einzige Grund, der mich heute noch nach Deutschland bringen wuerde, waere mich nebenbei noch in Reihe der Sozialschmarotzer einzustellen und ebenfalls abzusaugen, was nicht festgenagelt ist, um der sterbenden Sau auch noch mal einen Tritt zu geben. Aus Naechstenliebe sozusagen, damit es schneller vorbeigeht.
>
Das versteht nur, wer individuell die Erfahrungen gemacht hat, die die Auswandererfraktion hier aus der Heimat rausgetrieben haben - ich kann Dich bestens verstehen...
>Ich zb, allein aus Dankbarkeit, dass mir der Staat waehrend meiner Lebzeit nichts weggenommen haette. Dann soll am Ende ruhig des Kaisers sein, was des Kaisers ist.
>Idealerweise koennte man dann noch den Bestimmungszweck der hinterlassenen Vermoegens aus einer optionsliste auswaehlen, die in etwa der Struktur der vorhanden Ministerien entspricht.
Das könnte tatsächlich funktionieren, ich sehe es hier im FL, da dürfte Steuerhinterziehung ein Fremdwort sein. Man würde sich schlicht schämen.
ich könnte mir nicht vorstellen, hier was vorbeizumogeln, wenn man eh nur ganz wenig zahlen muß und das auch noch sinnvoll im Lande bleibt. ich würde es als zutiefst unfair empfinden, eben, weil man sehr fair zu den Bürgern und Einwohnern ist. Und man sich noch privat kennt.
Aber dies würde einen idealen Staat voraussetzen, und für die Zwischenzeit hättest Du eine Finanzierungslücke von vielleicht 20 Jahren, denn Doppelbelastung möchtest Du ja nicht, was ich gut finde.
Idealer Staat ist nicht unmöglich, wie einige löbliche Beispiele zeigen. Aber so lange es bei uns zugeht wie bei Hempels unterm Sofa, so lange hege ich keinerlei Hoffnung.
Erst muß die Parteiensau verreckt sein, um in Deinem Beispiel zu bleiben. Und das dauert, bis der Karren nicht nur im Dreck steckt, sondern zu brennen anfängt.
>Gruss
beste Grüße zurück vom Ketzer
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Euklid
18.05.2003, 23:12
@ Baldur der Ketzer
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Re: Erbschaftssteuern - ich plädiere auch für 90-100% Abschöpfung |
-->Bevor ich auch nur im entferntesten daran denken würde eine Erbschaft den Häschern des Staates zu überlassen wären Dorfhuren,Obdachlose,Rotes Kreuz und Kirchen dran.
Gruß EUKLID
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Euklid
18.05.2003, 23:17
@ Miesespeter
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Re: Kleiner Zusatz |
-->Hallo Miesepeter
ich glaube Du hast einen Fehler in deiner Berechnung.
Mit der Erbschaftssteuer schaffst Du selbst bei Vollkonfiskation nicht die Lohn und Einkommensteuern auf Null.
Das Spiel läuft doch anders:Am Ende sind beide Steuern in Richtung 100%;-))
Kennst Du nicht die deutsche Gründlichkeit?
Größte Steuerfachliteratur auf dem gesamten Erdball;-))
Gruß EUKLID
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LenzHannover
19.05.2003, 00:46
@ Miesespeter
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90% treibt jede Firma in die Pleite / Übernahme:-( (owT) |
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Tassie Devil
19.05.2003, 01:33
@ LenzHannover
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Re: Noee, ungewollte Uebernahmen nur dann bei AG's moeglich... (mkT) |
-->...wenn der Erblasser der Majoritaetsaktienhalter ist.
Gruss
TD
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