Poseidon
18.05.2003, 21:26 |
Japan: Resona Bank in Not Thread gesperrt |
-->Japan
Resona-Bank in Not
18. Mai 2003 Im angeschlagenen japanischen Bankensektor bahnt sich eine spektakuläre Rettungsaktion an. Die fünftgrößte Bank des Landes, Resona Holdings, muß wegen akuten Kapitalmangels um eine staatliche Finanzspritze nachsuchen.
Man werde Mittel in beträchtlicher Höhe beantragen, teilte Resona-Präsident Yasuhisa Katsuta am Samstag mit. Es wird über 15 Milliarden Euro spekuliert. Die japanische Regierung hat eine Kapitalspritze zugesagt. Sie will damit ein Übergreifen der massiven Kapitalprobleme des Instituts auf das gesamte Finanzsystem Japans verhindern.
Die zugesagte Kapitalspritze für Resona wäre die erste seit März 1999, als die Regierung 7,45 Billionen Yen (rund 55 Milliarden Euro) zur Rettung von Banken zur Verfügung stellte, um eine Finanzkrise nach einer Reihe von Pleiten in der Branche zu verhindern. Dem Resona-Management werden mit der Finanzhilfe strikte Kapitalanforderungen auferlegt, die das Institut praktisch unter staatliche Kontrolle stellen.
Resona schätzt jetzt den im Geschäftsjahr 2002/2003 (zum 31. März) zu erwartenden Verlust auf 838 Milliarden Yen (etwa 6,2 Milliarden Euro). Bei der letzten Prognose war die Gruppe noch von Verlusten über 290 Milliarden Yen ausgegangen. Ende vergangenen Jahres hatte Resona Einlagen über 34 Billionen Yen ausgewiesen. In der Bilanz waren zugleich die Problemkredite mit einem Volumen von 3,16 Billionen Yen beziffert worden. Am 26. Mai sollen die Ergebnisse für 2002/2003 vorgelegt werden.
Text: dpa, Reuters
<ul> ~ http://derstandard.at/?id=1304294</ul>
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Poseidon
18.05.2003, 21:31
@ Poseidon
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Japan: Resona Bank in Not |
-->Banken
Japans Regierung will Großbank retten
Kapitalspritze von bis zu 15 Milliarden Euro für Resona / Koizumi sieht keine Finanzkrise
18. Mai 2003 Japans Regierung will mit einer Kapitalspritze die fünftgrößte Bankengruppe des Landes, die Resona Holdings, retten. Ministerpräsident Junichiro Koizumi kündigte die erste größere Rettungsaktion seit vier Jahren nach einer Sondersitzung seines Kabinetts am Wochenende an.
Zuvor hatte die Resona-Gruppe für das vergangene Geschäftsjahr einen Verlust von mehr als 800 Billionen Yen (6 Milliarden Euro) angekündigt. Damit stünde die Gruppe ohne staatliche Hilfe vor der Insolvenz. Die Regierung dürfte für die geplante Hilfe nun öffentliche Gelder in Höhe von umgerechnet bis zu 15 Milliarden Euro bereitstellen, wird in Tokio spekuliert.
Neue Rekordverluste
In der Banken- und Finanzkrise Asiens Ende der neunziger Jahre stützte die japanische Regierung die gesamte heimische Bankenbranche mit fast 75 Milliarden Euro."Wir haben Vorsorge getroffen, daß es keine Krise im Finanzsektor geben wird", warnte Koizumi. Derzeit gelten alle japanischen Großbankengruppen als finanziell angeschlagen. Gründe dafür sind massenhaft fehlgeschlagene Kreditgeschäfte und hohe Wertberichtigungen auf die Aktienportfolios.
Daher haben die Institute schon neue Rekordverluste für das im März beendete Geschäftsjahr angekündigt. Um die Finanzlöcher zu stopfen, sammelten die fünf größten Banken des Landes in den vergangenen Wochen umgerechnet 15 Milliarden Euro frisches Kapital ein. Davon entfiel allein die Hälfte auf die Mizuho Financial Group, die größte Bankengruppe Japans. Resona gab für knapp eine Milliarde Euro neue Vorzugsaktien aus.
Für eine weitere Stabilisierung der angespannten Lage sicherte am Sonntag die Bank of Japan der Regierung abermals ihre Unterstützung zu. Finanzminister Masajuro Shiokawa mußte die Beratungen auf dem G-7-Gipfel in Frankreich eher als geplant verlassen und nach Tokio zurückkehren.
„Keine Verstaatlichung“
Staatsminister Heizo Takenaka, welcher der Bankenaufsichtsbehörde FSA vorsteht, erklärte, die Hilfe für Resona"ist keine Verstaatlichung, es ist eine öffentliche Unterstützung". Im Moment sehe er keine weitere Großbank, die in einer ähnlichen Lage sei wie Resona. Der Präsident der Gruppe, Yasuhisa Katsuta, kündigte seinen Rücktritt an. Zuvor hatte er mitgeteilt, daß Resona angesichts der Verluste im vergangenen Jahr die für inländische Geschäfte allgemeinverbindliche Kernkapitalquote von mindestens 4 Prozent nicht mehr erreicht.
Nun zielt die Regierung darauf ab, den Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital der Gruppe auf 10 Prozent zu erhöhen. Über Einzelheiten werde erst mit dem Eingang einer formalen Anfrage durch die Bankengruppe entschieden, hieß es.
In der Zwischenzeit wird der Geschäftsbetrieb aufrechterhalten. Die Auszahlungen aller Kundeneinlagen in Höhe von 34 Billionen Yen (255 Milliarden Euro) sind staatlich garantiert, die Geldautomaten arbeiteten am Sonntag normal. Warteschlangen vor einzelnen Geschäftsstellen gab es nicht. Auch können den Worten von Staatsminister Takako zufolge die Resona-Aktien nach einer staatlichen Kapitalspritze an der Tokioter Börse gehandelt werden.
Die in Osaka ansässige Bankenholding war 2001 aus der Daiwa Bank Holdings Inc. hervorgegangen. Ihr trat im März vergangenen Jahres die Asahi Bank bei. Die Institute der Gruppe hatten Ende der neunziger Jahre Staatshilfen von insgesamt mehr als 8 Milliarden Euro erhalten. Im Gegenzug übernahm die japanische Regierung Vorzugsaktien der betroffenen Banken. Wie bei allen unterstützten Banken können diese Papiere in stimmberechtigte Anteilsscheine umgewandelt werden, wenn vereinbarte geschäftliche Ziele verfehlt werden. Damit könnte der Staat als Großaktionär der Bank die unternehmerische Kontrolle übernehmen.
Text: fib., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.05.2003, Nr. 115 / Seite 15
Bildmaterial: AP
Krachen im Gebälk
18. Mai 2003 fib. Im Gebälk von Japans Banken knackt es an allen Ecken und Enden. Jetzt hat es bei Resona richtig gekracht. Die fünftgrößte Bankengruppe des Landes, aus der Fusion von Daiwa und Asahi hervorgegangen, steht vor dem unternehmerischen Scherbenhaufen ihrer hochgesteckten Visionen. Ohne eine kräftige staatliche Injektion würde das Institut kollabieren. Und es wird damit wohl nicht die einzige sein. Denn die desolate Lage bei Resona ist das Ergebnis von Fehlern bei der Fusion und einer bar jeden kaufmännischen Vorsichtsprinzips verfolgten Geschäftspolitik. Vor allem aber ist sie Folge der jahrelang schlampigen Arbeit der Aufsichtsbehörden. Diese haben die Probleme der gesamten Branche erst verborgen, dann verschleiert und schließlich deren Lösung verzögert. Unter der neuen Führung der Finanzaufsicht FSA hat sich das geändert. Bei den jüngsten Kontrollen ist es hinter den Kulissen zu lautstarken Auseinandersetzungen zwischen Kontrolleuren und Vorständen gekommen, das erstemal seit Jahren. Es wird nicht das letztemal gewesen sein. War mit dem"Big Bang" der japanischen Bankenbranche in den neunziger Jahren noch von einer Rückkehr an die Weltspitze die Rede, so kann heute nur noch von Sanierung gesprochen werden. Sie muß kommen, schnell und ohne Kompromisse, sonst bricht das ganze Haus zusammen. Und das würde nicht nur Japan tangieren.
Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.05.2003, Nr. 115 / Seite 15
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Sascha
19.05.2003, 03:20
@ Poseidon
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Handelsblatt Titelseite - Staatsgelder retten japanische Bank |
-->Auf der Titelseite des Handelsblattes existiert heute (unten mitte) ein Artikel zu diesem Thema.
<font size=5>Staatsgelder retten japanische Bank</font>
Sorgen um das Finanzsystem des Landes wachsen
Handelsblatt, 19.5.2003
HB/dpa TOKIO. Die japanische Regierung hat <font color="#FF0000">die fünftgrößte Bankengruppe des Landes vor dem Kollaps gerettet</font>. Mit einer Kapitalspritze soll ein <font color="#FF0000">Übergreifen der gewaltigen Probleme </font>der Resona-Holdings <font color="#FF0000">auf das gesamte Finanzsystem </font>verhindert werden. <font color="#FF0000">"Ich werde nicht zulassen, dass es zu einer Finanzkrise kommt"</font>, sagte Ministerpräsident Junichiro Koizumi am Wochenende. Um die Finanzen der zur Holding gehörenden Resona Bank zu stabilisieren und eine Verunsicherung der Einleger zu vermeiden, wolle man die Eigenkapitalquote über 10 Prozent heben. Die Großbank, die aus der Fusion der Daiwa und Asahi Bank hervorging, hatte mitgeteilt, dass die Quote <font color="#FF0000">unter die gesetzlich geforderten vier Prozent gesunken sei</font>.
Über die Höhe der zugesagten Gelder machten weder die Regierung noch Resona nähere Angaben. Nach einem Bericht der Finanzzeitung"Nihon Keizai Shimbun" handelt es sich um rund <font color="#FF0000">zwei Billionen Yen (knapp 15 Mrd. Euro)</font>. Es ist die erste Finanzspritze seit Ende der 90er-Jahre, als die Regierung zur Rettung von Banken mehr als <font color="#FF0000">neun Billionen Yen bereitsgestellt hatte</font>. Es ist zudem das erste Mal, dass der Staat <font color="#FF0000">Geld direkt in eine einzelne Bank pumpt</font>. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die <font color="#FF0000">prekäre Lage des gesamten Bankensystems der zweitgrößten Wirtschaftsnation der Welt</font>.
Nach Ansicht von Experten wurde einmal mehr deutlich, dass die Fusion schwacher Banken in Japan keine starke Bank schafft."Dem Finanzsektor und der Wirtschaft Japans hätte es besser getan, notleidende Banken wie Asahi und Daiwa zu schließen, anstatt sie fusionieren zu lassen, nur um jetzt wieder vor denselben Problemen zu stehen wie zuvor", sagte Andreas Nabor, Bankenexperte am Deutschen Institut für Japanstudien in Tokio. Die Finanzspritze des Staates für eine Privatbank mache nur Sinn, wenn sie mit strengen Bedingungen zum Abbau notleidender Kredite und Umstrukturierungen unter Androhung harter Sanktionen verbunden sei. SEITE 23
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Tassie Devil
19.05.2003, 04:10
@ Sascha
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Re: Handelsblatt Titelseite - Staatsgelder retten japanische Bank |
-->Da muss jetzt unbedingt mal der IMF rein, damit die Japaner endlich mal vollsaniert werden.
Und so schaut dann der Oldy durch die Gegend:
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