Tofir
22.05.2003, 13:28 |
Ein schöner Knall zur rechten Zeit....Experten wollen Krise Thread gesperrt |
-->Experten sehen für Deutschland erst wieder Chancen nach radikaler Rosskur
Frankfurt/Main - Die Geschichte lehrt, dass Menschen in Krisensituationen zum Radikalismus tendieren. Das ist auch an der Börse nicht anders, wie die momentane Gemütsverfassung vieler Finanzprofis zeigt."Deutschland braucht für einen nachhaltigen Aufschwung entweder eine heftige Inflation oder eine ausgewachsene Deflation", tönten die Experten auf dem ersten Frankfurter Fondsforum, das von Credit Suisse Asset Management veranstaltet wurde.
Die völlig konträren Vorschläge klingen auf den ersten Blick paradox. Der Schlüssel für die Lösung liegt in der extrem hohen Verschuldung vieler Konzerne. So lange die Unternehmen an dieser Last laborieren, können sie keine Zukunftsinvestitionen tätigen und damit die Konjunktur ankurbeln. Im Gegenteil: Der Sparzwang vieler Unternehmen führt zu Entlassungen, Arbeitslosigkeit und Konsumzurückhaltung.
"Nur ein rascher Schuldenabbau kann hier helfen", sagte Crash-Guru Roland Leuschel auf dem Fondsforum."Die T-Aktie wird erst dann wieder kräftig steigen, wenn die Telekom nicht mehr über den Schuldenabbau lamentiert, sondern ihren Fokus auf zukünftige Produkte legt."
Deutschland muss nach Ansicht der Experten eine Rosskur durchleben. Entweder würden die Schulden durch eine hohe Inflation quasi weg geschmolzen oder aber eine ausgewachsene Deflation löse das Problem. Dauerhaft sinkende Preise würden viele Firmen in den Konkurs treiben, weil sie die Schulden nicht mehr bedienen können. Dann könnten im Rahmen von Insolvenzverfahren die Verbindlichkeiten vieler Konzerne gestrichen werden und der Weg in eine schuldenfreie Zukunft wäre frei. Dass gleichzeitig mit dem Weg einer Deflation sich die Arbeitslosigkeit verdoppeln würde, wie der Vermögensverwalter Jens Erhardt anmerkte, störte die Expertenrunde nur am Rande. Aber in Krisenzeiten werden eben auch Börsianer zu Radikalisten. hz.
Artikel erschienen am 22. Mai 2003 in www.welt.de
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kizkalesi
22.05.2003, 13:34
@ Tofir
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Re: Ein schöner Knall zur rechten Zeit.Experten wollen Krise/ s.8.13 h (owT) |
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Sascha
23.05.2003, 04:25
@ Tofir
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Inflation löst die GRUNDPROBLEME nicht mkT |
-->Zur Infla ganz kurz:
M.E. keine gute Lösung:
Schulden - ja die würden real weniger werden. Da sie vom Betrag her ja gleich blieben aber die Umsätze, Löhne und Preise steigen würden.
Aber:
1. Sparvermögen wird vernichtet. Gerade die Vermögen und Anlagen der Normalbürger wären hiervon betroffen. Viele Konsumenten bekämen ihr Spaarschwein wohl geschlachtet!
2. Deutschland könnte einem Ausverkauf zum Opfer fallen. Ist das gut?
3. Inflation löst die prinzipiellen Probleme nicht. Ja die Arbeitslosigkeit mag eine Zeit lang sinken, ja Schulden mögen real sinken aber die Infla löst das Problem an sich nicht und baut nicht die existierenden Überkapazitäten ab, löst das demographische Problem keineswegs und löst auch keineswegs das Problem des technischen Fortschritts.
Wenn ich mir letzteres Problem vor Augen führe und es mit der Forderung von Schuldenabbau für Unternehmen verbinde komme ich zu anderen möglichen Ergebnissen.
Entschuldet man Unternehmen durch Inflation dann können sie wieder Zukunftsinvestitionen tätigen wie es Roland so schön sagt.
Nur was sind wohl Zukunftsinvestitionen?. Häufig sind es natürlich Rationalisierungsmaßnahmen, weitere Technisierung und Arbeitsplatzabbau. Wieder mehr moderne Technik...
Ist es das? Ich glaube nein!
Es würde allerhöchstens - und das mag sein - zu einer Scheinblüte führen. Die Arbeitslosigkeit würde vielleicht für ein paar Jahre sinken aber es LÃ-ST DIE GRUNDLEGENDEN PROBLEME NICHT!
Zur Defla auch nur ganz kurz:
Naja ich würde sagen, daß dies auch nicht viel besser wäre aber letztendlich werden wir sie so oder so bekommen.
Viele Grüße
Sascha
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vladtepes
23.05.2003, 08:10
@ Sascha
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INSOMNIA |
-->hallo?
es ist halb fünf!
leidest du an schlaflosigkeit, oder was? [img][/img]
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wasil
23.05.2003, 08:12
@ Sascha
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Re: Inflation löst die GRUNDPROBLEME nicht mkT |
-->>1. Sparvermögen wird vernichtet. Gerade die Vermögen und Anlagen der Normalbürger wären hiervon betroffen. Viele Konsumenten bekämen ihr Spaarschwein wohl geschlachtet!
>Viele Grüße
>Sascha
Hallo Sascha
Viele Vermögen und Anlagen der Normalbürger!? Hör ich richtig? Stell mal 100 Normalbürger ( bis hin zur breiten Mittelschicht ) auf den Kopf und schau, was denen aus den Taschen fällt.
Gruss Wasil
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Sascha
24.05.2003, 03:30
@ vladtepes
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INSOMNIA |
-->Hehehe:) Nee das nicht nur in den letzten Tagen war es immer ein wenig spät:)
Viele Grüße
Sascha
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Sascha
24.05.2003, 03:38
@ wasil
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Inflation verschiebt Probleme nur (@Euklid) |
--> Hi wasil!
[b] Ich gebe dir Recht. Nicht unbedingt jeder Bürger hat Sparvermögen. Viele - wie ich letztens selbst gepostet habe - sind auch verschuldet oder überschuldet. Aber wenn der 0815-Normalbürger spart dann ist es häufig"nur" Geldvermögen oder es ist eine Anlageform die bei starker Inflation stark"leidet" in Bezug zur realen Kaufkraft.
Inflation löst die Grundprobleme des technischen Fortschritts nicht und genausowenig das demographische Problem.
Es verschiebt allerhöchstens das Problem. Über die Jahre aufgebaute Überkapazitäten könnten gar durch die konjunkturelle Scheinblüte statt durch die Defla"vernichtet" zu werden noch ausgebaut werden. D.h. die nachfolgende Defla würde nur noch schlimmer werden da noch mehr unnötige Kapazitäten (seien es Wohnungen, Gebäuden oder Straßen oder was auch immer man alles mal schnell in Zeiten in denen der Gelddrucker rotierte gebaut und errichtet hat).
Es kommt das Problem der Progression hinzu. Durch steigende Löhne wären v.a. Rentner und Bezieher fester Einkommen davon betroffen.
By the way noch ein Nachteil: Deutschland könnte regelrecht"ausgekauft" werden. Auch nicht gerade die beste Lösung.
Noch ein Nachteil: Internationale Geldgeber mit großen Vermögen (und das sind nicht gerade die Dümmsten) riechen den Braten. --> Folge: Vertrauensverluste, hierzulande wird weniger investiert, usw. usw.
Weiterer Nachteil: Wie Leuschel sagt würde Inflationierung die Unternehmensschulden real geringer werden lassen und zu Zukunftsinvestitionen führen. Diese führen jedoch häufig zu Rationalisierung und Arbeitsplatzvernichtung AUF DAUER.
Ich breche hier mal mit der Aufzählung der Nachteile die starke Inflationen mit sich bringen ab.
Für mich ist die Lösung á la"Hyperinfla" alles andere als eine gescheite Lösung der derzeitigen Probleme. Es verschiebt alles nur und läßt den darauffolgenden Absturz umso schlimmer werden.
Es stellt sich für mich die Frage: Was soll das bringen?
Viele Grüße
Sascha
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Tassie Devil
24.05.2003, 04:29
@ Sascha
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Re: @Sascha - Hyperinflation fixt das Problem |
-->>Für mich ist die Lösung á la"Hyperinfla" alles andere als eine gescheite Lösung der derzeitigen Probleme. Es verschiebt alles nur und läßt den darauffolgenden Absturz umso schlimmer werden.
>Es stellt sich für mich die Frage: Was soll das bringen?
Hi Sascha,
um Deine Frage zu beantworten: den baldigen Staatsbankrott, oder nenn es von mir aus Waehrungsreform, tavulae novae oder auch neue Gewaender. [img][/img]
Das schnelle Zerstoeren der Waehrung per Hyperinflation ist die einzigste Chance auf einen baldigen Neuanfang.
Alles andere bringt nur ein elendes Dahinsiechen ohne jede Hoffnung auf absehbare Besserung.
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Jedes Ende impliziert den Anfang von etwas Neuem, Anderem, Differentem wie zuvor.
>Viele Grüße
>Sascha
Gruss
TD
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