Baldur der Ketzer
23.05.2003, 02:27 |
das neue Deutschland - die Rentenzahler von morgen (von wegen) Thread gesperrt |
-->Fundsache vom Pleite-Forum
ist eigentlich selbsterklärend, ich kenne auch so einen Drecks, äh, so einen Jugendlichen auf äh, äh, Abwegen ;-(
Inkasso, Handyrechnung was nu?
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[ Forum Schuldnerberatung - Schuldenprobleme ]
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Geschrieben von Peggy am 22. Mai 2003 01:25:19:
Meine Tochter (18) hat sich ziemlich einen reingewürgt!
Sie besucht z.Zt. eine weiterführende Schule, d.h. eigentlich schwänzt sie mehr als das sie sie besucht!
Sie ist Knall auf Fall zuhause ausgezogen, hat ihr Konto imens überzogen, jobbt m.W. nicht mehr (hat sie mal), hat eine offene Handyrechnung von ca. 450 Euro plus Mahngebühren.
Jetzt hat sich ein Inkasso bei ihr gemeldet, sie solle den Betrag bis spätestens Ende Mai zahlen (steht schon seit 3 o.4 Mon. offen).
Sie bewegt sich in keine Richtung, wir haben kaum noch Kontakt zu ihr, ihre Post kommt zwar immer noch hierher (weil sie sich auch nicht ummeldet), wird meist von Freunden für sie hier abgeholt.
Wir machen uns große Sorgen ums sie!
Jetzt kommt eben noch dazu das sie hier noch gemeldet ist und die Leute von der Inkasso ja wohl vor unserer Tür stehen werden, oder?
Kann denen dann ja auch nichts sagen, weil auh mir nicht bekannt ist wo meine Tochter nun wohnt.
Was kann ihr noch passieren?
Die Bank mahnte sie auch bereits 3mal an.
Sie kümmert sich um nichts, ganz sicher wächst ihr alles über den Kopf.
Finanziell können wir ihr nicht helfen und ehrlich gesagt wollen wir das auch nicht.
Wir hatten schon 3 Gespräche mit ihr wonach sie auch jedesmal versichert sich zu kümmern, aber es passiert nichts!
Was droht ihr?
Sie ist volljährig, kann uns das Inkasso als Eltern irgendwie belangen?
Sind vollkommen ratlos!
...........
Prost Mahlzeit.
Und natürlich sind die Eltern völlig ahnungslos und völlig unschuldig........und wie aus heiterem Himmel flog eine Möwe herab und erleichterte sich, und niemand wußte zu sagen, warum.....
nächtliche Grüße vom Baldur
<ul> ~ da stehts</ul>
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Sascha
23.05.2003, 03:50
@ Baldur der Ketzer
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das neue Deutschland - die Rentenzahler von morgen (von wegen) |
--> > Prost Mahlzeit. > Und natürlich sind die Eltern völlig ahnungslos und völlig > unschuldig........und wie aus heiterem Himmel flog eine Möwe herab und > erleichterte sich, und niemand wußte zu sagen, warum..... > nächtliche Grüße vom Baldur
Leider haben große Teile der Jugend (alle will ich sie sicher nicht über einen Kamm scheren und es gibt auch noch genügend Ausnahmen) heute mehrere Probleme. Ich denke diese sind durch Veränderungen in der Arbeitswelt, Veränderungen in der Gesellschaft (Wertewandel) als auch durch andere Erziehungsformen und mit der Wohlstandsgesellschaft fast alle erklärbar.
Ich habe schon oft mit Eltern diskutiert und angeführt, daß beispielsweise die Jugenkriminalität heute höher ist als früher. Oft höre ich dann Gegenargumente wie"Früher gab's das auch schon und da war es genauso arg".
Das schlimme: Die Eltern die genau das behaupten denken oft sie haben ihr Kind im Griff was sie aber in Wirklichkeit nicht haben. Auch sind es meistens diejenigen die nach 5 Sekunden sofort dieses Argument bringen ohne mal in die Polizeistatistik auch nur hineingeschaut zu haben oder mal in der Schule oder mit Jugendlichen zusammen gewesen sein. Sie können es schlicht und einfach nicht wissen denn viele Eltern sind eben weder in den Discotheken, noch in den Schulen, noch auf Partys von Klassenkameraden zu finden.
Natürlich gab es früher auch vieles. Auch früher haben wohl einige ganz Verrückte schon mit 12 Jahren geraucht und auch früher gab es schon 10-jährige die in der Bahn alte Menschen"anpöbelten".
Aber worauf ich dann oft in den Diskussionen hinaus will und was eben nicht widerlegbar ist (weil es einfach so ist, steht in jeder Statistik und sieht man mit eigenen Augen), daß es tendenziell schlimmer wurde.
Allein in meiner eigenen Schulzeit v.a. ab der 5. Klasse bis zur 13. Klasse habe ich selbst und auch andere ENORME(!!) Veränderungen des Durchschnittsjugendlichen direkt mit eigenen Augen sehen können. In diesen zehn Jahren sind folgende Trends zu beobachten gewesen.
<ul type=disc>
~ Die Jugendkriminalität nahm zu, die Taten stiegen in der Zahl als auch in ihrer Schwere.
~ Jugendliche fingen immer früher an zu rauchen (gibt es genüg erschütternde Umfragen die das belegen)
~ Jugendliche fingen immer früher an mit dem Alkohol auf Partys
~ Der Konsumdruck/Markenwahn/Markenterror hat immer mehr zugenommen und wurde seitens der Jugendlichen immer wichtiger, zu beobachten war auch, daß selbst Grundschüler schon nach bestimmten Schulranzen (4You, Eastpak) oder Schuhen (Nike usw.) und Jeans (Miss Sixty, Levis,...) riefen.
~ Schimpfworte wurden immer übler und sind mittlerweile schon auf Grundschulen zu finden
~ Die Zahl hyperaktiver Kinder nimmt enorme Ausmaße an
~ Auch die Zahl von Kindern mit Lese-Schreibschwächen (da gibt's nen Fachbegriff der mir gerade nicht einfällt) nahm extrem zu
</ul>
Dagegen:
<ul type=disc>
~ Jugendliche durften immer länger von zuhause aus ausgehen
~ Jugendliche bekamen immer mehr Taschengeld
~ Jugendliche mußten tendenziell immer weniger zuhause im Haushalt mitarbeiten
~ Eltern überließen tendenziell immer mehr Jugendlichen ihr gesamtes Ausbildungsgehalt
~ Zusätzlich: Eltern förderten immer häufiger Kurzurlaube von Jugendlichen finanziell, Eltern bezahlten immer häufiger den Führerschein und heute gehen sogar nicht wenige Eltern sogar (auf ihren Geldbeutel) für den gerade 18 Jahre alt gewordenen Sohn oder die Tochter ein Auto. Dabei spielt es m.E. auch keine Rolle ob das Auto neu oder gebraucht ist. Oft werden mehrere tausend Euro locker gemacht. Das ist ja Irrsinn!
~ Immer mehr Eltern sind sogar so verrückt geworden und übernahmen regelmäßig Handyrechnungen die z.T. alles andere als gering waren wenn man die Zahl der SMS sieht.
...
Das alles sind nur große Trends die ich grob beschreibe. Wie gesagt: Es betrifft lange nicht unmittelbar jeden. Aber es sind Trends denen sich in den letzten Jahren immer mehr anschlossen wobei ich momentan glaube, daß angesichts der Finanznöte zunehmen auch eine Rückbesinnung stattfindet. Zumindest bei einigen.
Wenn ich mir den Text von Susanne Gaschke aus"Die Zeit" http://www.f17.parsimony.net/forum30434/messages/192116.htm durchlese so muß ich sagen: Diese Frau hat den genauen Durchblick. Die weiß was läuft und sagt es ziemlich direkt! Ich kann dieser Frau nur zustimmen.
Mehrere Warheiten die ich besonders hervorheben möchte in ihrem Text waren u.a.:
<ul type=disc>
~ "Ein Teil unserer Kinder ist vollkommen überbehütet, ein anderer Teil ist verwahrlost."
[b]Kommentar meinerseits: In der Tat ist dies so. Es gibt Familien da herrschen irrsinnige Verhältnisse. Da werden zusätzlich zu einem guten Taschengeld von 50 bis 70 Euro (und das ist auch heute angesichts des Teuro noch lange nicht wenig, man denke mal an früher) noch viel zu viele Sonderwünsche erfüllt mit Nike-Schuhen für 50 Euro aufwärts, Miss Sixty-Jeans, Kleidergeld und was für ein Krempel. Gab's früher alles nicht. Da wäre PISA & Co. aber noch nicht so katastrophal ausgefallen. In manchen Familien verzichten Eltern auf ihren Urlaub oder die Mutter macht nen Nebenjob nur damit man ein paar hundert Euro mehr verdient und die dann für solchen Schwachfug wie überteuerte Trendklamotten (ne Hose für 106 Euro usw.) auf den Kopf haut. Auch zahlen manche Eltern sogar die Handyrechnungen und fahren ihre Tochter oder ihren Sohn überall hin und zahlen den Führerschein (ironisch: gehört sich ja heute so) oder gleich noch die Karre zum 18. oder spätestens 19. Geburtstag.
Ich sage da immer nur eins: Es ist ja super von den Eltern wenn sie selbst auf vieles verzichten und soviel abgeben und ihren Kindern soviel ermöglichen. Auto, Geld, teure Kleidung, Urlaub, Handy, die Arbeit im Haushalt ersparen und null Cent und null Euro vom Ausbildungsgehalt wollen obwohl Kiddie noch zuhause mitessen tut und wohnt.
Nur! Es ist kontraproduktiv. Eltern vermitteln dadurch falsche Vorstellungen. Wie soll den ein Jugendlicher der 16, 17 oder 18 ist sich langsam der Realität nähern wenn er 450 Euro netto Ausbildungsgeld im 1. Lehrjahr bekommt (und rund 400 Euro bekommt man heute netto ja in bald jedem Ausbildungsberuf) und alles auf den Kopf hauen kann.
Viele Eltern haben scheinbar ein Problem oder fühlen sich schlecht wenn sie ihrem Sohn oder ihrer Tochter sagen, daß sie sich gerne freiwillig mit 100 oder 150 Euro beteiligen darf an der Haushaltskasse. Dabei ist es das normalste der Welt. Später ist es ja auch so. Und da kostet es eher noch mehr. Wenn Jugendliche drei Jahre lang in der Ausbildung Monat für Monat 400 bis 500 Euro cash netto bar auf der Hand haben und 200 Euro sparen (was ja auch nicht alle tun) und 300 Eure VERkonsumieren (sei es für's Auto oder Disco, Pizza, Alkohol oder was auch immer) dann ist das ziemlich realitätsfremd.
Das böse Erwachen kommt doch spätestens dann wenn der Auszug von zuhause aus"Hotel Mama" ansteht. Zusätzlich zur Umgewöhnung, daß man nun selbst einkaufen gehen muß oder selbst den Haushalt machen muß und selbst mal sauber machen muß (neben der Arbeit) kommt dann auch noch die finanzielle Umstellung hinzu die es SO nicht gäbe wenn die Eltern vorher ein realistischeres Bild vermitteln würden. Denn 300 bis 500 Euro netto cash bar auf der Hand hat man später nimmer wenn man Miete, Strom, Wasser, Müllgebühr, Rundfunkgebühren, Telefongebühren, Versicherung(en) und evtl. Autokosten oder Fahrkartenkosten usw. hat. Und heute schon zweimal nicht bei den Abgaben und den Löhnen.
Bei vielen Berufen im Einzelhandel, in Drogerien, bei Bäckereien, Apotheken und so verdient man häufig nach Tarif bei Vollzeiteinstellung gerade mal 1200 bis 1500/1600 Euro brutto. Eher siedeln sich der Gehälter aber am unteren Ende der Skala ein. Wohlgemerkt: BRUTTO!
Was netto rauskommt möge sich jeder selbst ausrechnen und das es dann vorbei ist mit 300 oder auch 200 Euro im Monat für"Fun & Action" auf den Kopf zu ballern dürfte auch klar sein. Nebenbei ist dann auch die Schonzeit der Ausbildung oft vorbei und man findet sich in der harten Realität der Arbeitswelt wieder.
Viele Jugendliche sind dann durch falsche Angewöhnung und durch vermitteln eines falschen Bildes über die Großzügigkeit der Eltern depressiv oder fallen in ein tiefes Loch. Die Belastungen kommen dann oft von allen Seiten
1. Konfrontation mit der Arbeitswelt. Der sichere Ausbildungsplatz ist weg. Wußte man während der Ausbildung oft noch für viele Monate wie es weitergeht und das es erst mal so bleibt wie es ist so ist dies nach der Ausbildung häufig vorbei. Manche werden gleich arbeitlos und lernen die Realität kennne, manche bekommen einen Zeitvertrag usw.
2. Finanzielle Katastrophe: Vor allem wenn in der"lockeren Umgebung" von frei verfügbaren Ausbildungsgehältern im Bereich von 300 bis 500 Euro netto im Monat relativ"dicke Autos" für das Alter wie ein Golf oder ähnliche Autos angeschafft wurden wird es später dann umso enger. Jugendliche sind oft in dem Wahn besessen unbedingt ein"cooles","gut aussehendes" Auto gleich haben zu müssen und übernehmen sich dann denn sie vergessen oft die höheren Fixkosten (Steuer, Versicherung) und höhere Spritverbrauche bei größeren Autos. Nach Auszug aus dem Elternhaus hat man auf einmal Kosten zu tragen die man vorher ja nie hatte da es die Eltern bezahlt haben. Auf einmal muß man Wasser fürs Duschen, Strom und Müllgebühren zahlen. Und auch Nahrungsmittel und auch Hygieneartikel. Geht alles plötzlich auf die eigenen Rechnung was die Eltern vorher zahlten. Oft setzt dann eine Ernüchterung ein.
3. Zusatzbelastung durch die Hausarbeit die man ab dem Auszug von zuhause häufig natürlich dann selbst machen muß.
Viele geraten gerade heute bei diesem Umfeld dann natürlich auf die schiefe Bahn.
~ "Beiden Gruppen werden zu Hause - vermeintliche Liberalität hier, Unfähigkeit dort - kaum Grenzen gesetzt."
Kommentar: Auch das ist LEIDER(!) wahr. Man möge nur mal in gewisse Diskotheken gehen oder auf gewissen Spielplätzen nachschauen oder auf Party und da sieht man dann 13-jährige, 14-jährige und 15-jährige Jugendliche zu Hauf selbst um zwei Uhr nachts noch rumrennen. Oft wissen es Eltern scheinbar gar nicht was eigentlich abgeht habe ich oft den Eindruck. Sie denken nur, sie wüßten es! Man möge sich mal an dem herrschenden Gesetz orientieren. Jugendliche ab 16 dürfen hiernach bis 24 Uhr alleine ausgehen, Jugendliche unter 16 bis 22 Uhr. Darunter weiß ich es nicht genau. Aber ich mag ja nicht wissen wieviele Eltern nicht Bescheid wissen wenn 14-jährige(!!!) Söhne und Töchter schon auf Partys ordentlich trinken,"kiffen" oder schon seit zwei Jahren heimliche Raucher sind.
~ "Massive Disziplin- und Verhaltensprobleme mögen in erster Linie in schwierigen sozialen Verhältnissen auftreten. Doch die Auswirkungen eines vermeintlich liberalen, in Wirklichkeit aber gleichgültigen Erziehungsstils lassen sich auch an Gymnasien beobachten: zum Beispiel in der Form von Markenterror und Alkoholexzessen."
Kommentar: Leider total wahr! Besser kann man es nicht sagen! Ich als 22-jähriger kann es nur bestätigen.
~ "Eine Deutsch- und Geschichtslehrerin an einem Gymnasium in einem teuren Villenvorort beschreibt die mangelnde Kritikfähigkeit ihrer Schüler:"Ich kann ihnen jede noch so irrsinnige Quelle vorlegen - sie sagen dann: Ja, seltsam, aber wenn das die Meinung des Autors ist..." Von zu Hause brächten die Schüler immer seltener die Fähigkeit mit, zwischen einer Meinung und einem Argument zu unterscheiden."
Kommentar: Auch das habe ich schon häufig beobachtet. Gerade wenn Eltern versuchen ihre Kinder mit ECHTEN eigentlich unwiderlegbaren Argumenten zwingen Farbe zu bekennen kommen solche Ausreden.
</ul>
[b]Ich will eigentlich nur auf eines hinaus und zwar ist es der Punkt, daß heute viele Jugendliche m.E. einfach falsch erzogen werden. Woran das liegt vermag ich nicht zu beurteilen. Die Autorin des Zeit-Artikels nannte ein paar Gründe. Vielleicht kommt es von der Arbeitswelt her, daß heute oft beide Eltern arbeitne müssen um überhaupt sich noch über Wasser halten zu können oder vielleicht kommt es auch von den viel zu vielen Möglichkeiten die heute auf Jugendliche einwirken. Seien es Videospiele, das viele Fernsehen, die Werbung die auf die Jugendlichen einwirkt wie ein Dauerbeschuss und ihnen weiß machen will, daß sie alles und jenes unbedingt brauchen oder auch ähnliche Dinge.
Jedenfalls muß HIER unbedingt langsam was geschehen. Es ist so, daß viele Jugendliche heute Angst haben sie könnten was verpassen wenn sie mal eine Party nicht besuchen oder einmal"schon" um 24 Uhr zuhause sein müßten oder einmal nicht die extrem-teure Miss-Sixty Hose für 100 Euro(!) bekommen. Viele Jugendliche (wie gesagt ich spreche immer von vielen, alle sind es sicher nicht) haben auch heute oft nur noch"Fun & Action" im Kopf.
Das Leben besteht aber EBEN NICHT nur aus Fun & Action. Gerade heute wird es in der Realität immer schwerer. Wenn dann von zuhause aus die heile Welt"vorgemacht" wird dann wird das böse Erwachen später umso schlimmer.
Ich kenne Jugendliche die jaulen jede Woche darüber wie schwer doch die Schule ist und wie scheiße es doch ist und wie schwer Mathe doch ist und das sie doch überhaupt nie"Bock" auf Hausaufgaben haben und diese immer und immer auf den letzten Tag oder in den Abend reinschieben. Genau die gleichen Jugendlichen glotzen mittags zwei Stunden Fernsehen oder telefonieren ne Stunde, gehen in der Stadt shoppen, sind an drei oder gar vier (manche sogar noch mehr) Tagen in der Woche mittags oder abends"on tour" und bekommen auch sonst alles was sie brauchen von zuhause und"kacken" (sorry für das Wort aber es passte gerade so) dann in der Schule was ihre Leistungen betrifft ab und WUNDERN SICH DANN AUCH NOCH.
Von nichts kommt halt nichts.
Wer seine Hausaufgaben nicht richtig macht oder immer möglichst weit wegschiebt (und somit überhaupt NULL Motivation und Engagement zeigt) der hat entweder eine"Null-Bock"-Mentalität oder hat die Zeichen der Zeit noch nicht begriffen weil es die Eltern einfach diesen Jugendlichen nicht klar machen wie die Arbeitsplatzsituation heute eben ist. Viele leben da scheinbar in einer Traumwelt. Als Eltern muß man da doch mit NACHDRUCK hinterher sein.
Das Problem ist häufig für die Eltern - und das sehe ich auch - das sie das alleine oft nicht können. Wenn man selbst Vater ist und mit Nachdruck hinterher ist dann wird das oft als"streng" bezeichnet und die anderen Väter der Freunde und Freundinnen sind ja"viel lockerer". Es kann daher nur funktionieren wenn alle Eltern/die Gesamtheit der Eltern wieder mehr Wert auf Bildung legt und auch"hinten dran" ist. Es muß eine andere Erziehung von Grund auf her.
Es gibt viele Mädels und Jungs im Alter von 12 bis 18 Jahren die jammern jede Woche zweimal wie schwer die Schule doch ist. Gleichzeitig wollen sie aber alle mindestens drei bis vier mal die Woche weggehen können, zwei Stunden zum Fernsehen haben und alle auf jeden Fall aufs Gymnasium.
Und die Wahrheit ist, daß die Schule eben nicht schwerer wurde. PISA zeigt dies ja auch! Da kommen Leute mit 2,1 und solchen Traumnoten durchs Abi die können nicht mal zwei Brüche addieren.
Das Geschwätz von wegen"Die Anforderungen in den Schulen seien zu hoch" was ich sooooo oft schon gehört habe ich einfach nur totaler Schwachsinn!
Viele Grüße
Sascha
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André
23.05.2003, 09:26
@ Sascha
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Re: das neue Deutschland - nur nicht wundern |
-->wenn man mal annehmen wollte, dieser gesamte Prozess sei gewollt,
dann könnte die umfassende Strategie der Volksvernichtung kaum besser
gewählt sein.
Welches Volk hat seine Sprache binnen wenigen Jahrzenhnten so zerstört, wie das deutsche, die Kultur (die freilich ohnehin einen Bruch hatte) durch multikulti bewußt unterminiert. Moral und Finanzen zerstört.
Jede Frage, jedes Staunen erscheint überflüssig. Het kütt, wie het kütt,
nur diesmal wird es zum dritten Mal schiefgehen.
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Der Husky
23.05.2003, 09:37
@ André
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Gut erkannt! Bloß, wer sagt dir denn, daß diese bdr das wirkliche Dt.ist? |
-->Wir wissen nichts!
Der Husky!
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Baldur der Ketzer
23.05.2003, 10:02
@ Sascha
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die Rentenzahler von morgen (von wegen) - Thema für Harald Schmitt? |
-->Hallo, Sascha,
> Leider haben große Teile der Jugend (alle will ich sie sicher nicht über einen Kamm scheren und es gibt auch noch genügend Ausnahmen) heute mehrere Probleme. Ich denke diese sind durch Veränderungen in der Arbeitswelt, Veränderungen in der Gesellschaft (Wertewandel) als auch durch andere Erziehungsformen und mit der Wohlstandsgesellschaft fast alle erklärbar.
wenn ich zurückdenke an die Probleme, die mir mein Vater geschildert hat, dann sind das doch heute keine Probleme, allenfalls Lästigkeiten.
Damals (1952) gab es für drei Stellen mehr als eintausend Bewerber, Vater war einer der drei glücklichen, wurde als Leistungswunder mehrfach lohnerhöht, und bekam im 1. Lehrjahr 20 Mark, im 2. Lehrjahr 40 Mark und im 3. Lehrjahr 60 Mark Vergütung..........er buckelte zusätzlich in Abendschulen und wohnte bei seinem Vater in einer winzigen Dachkammer, aus der man erst kurz zuvor die zu Opa Zwangseingewiesenen Quaoten rausschmeißen konnte - das waren Verhältnisse, die man nicht nachempfinden kann, trotz illustrer Schriftstücke im Nachlaß, die die Dramatik nur erahnen lassen.
Von wegen irgendwelche Stütze - nixda. Schau gefälligst, daß Du selber über die Runden kommst.........was nur durch die Mitmenschlichkeit in der Nachbarschaft gelang, so daß die Bäckerin schon mal anschreiben ließ........
DAS sind bzw. waren und wären Probleme.
>Das schlimme: ohne mal.......in der Schule oder mit Jugendlichen zusammen gewesen sein. Sie können es schlicht und einfach nicht wissen denn viele Eltern sind eben weder in den Discotheken, noch in den Schulen, noch auf Partys von Klassenkameraden zu finden.
Jeder Schulweganwohner kriegt den Horror, wenn zwei- oder viermal am Tag der Zug der multiplen Perversen vorbeirollt......
>Allein in meiner eigenen Schulzeit v.a. ab der 5. Klasse bis zur 13. Klasse habe ich selbst und auch andere ENORME(!!) Veränderungen des Durchschnittsjugendlichen direkt mit eigenen Augen sehen können.
Nach *uns* kam noch ein leistungsstarker Abiturientenjahrgang in unserer Schule, dann gings bergab auf zum Teil erschreckende Stufen, auch was das Betragen bzw. Verhalten betrifft....
> Schimpfworte wurden immer übler und sind mittlerweile schon auf Grundschulen zu finden
Ach, das gabs zu meiner Zeit schon......
> Zusätzlich: Eltern förderten immer häufiger Kurzurlaube von Jugendlichen finanziell, Eltern bezahlten immer häufiger den Führerschein und heute gehen sogar nicht wenige Eltern sogar (auf ihren Geldbeutel) für den gerade 18 Jahre alt gewordenen Sohn oder die Tochter ein Auto. Dabei spielt es m.E. auch keine Rolle ob das Auto neu oder gebraucht ist. Oft werden mehrere tausend Euro locker gemacht. Das ist ja Irrsinn!
[b] das wiederum finde ich gut, und das solltest Du Euklid gegenüber auch gut finden ;-).-
Mal im Ernst, das war bei uns zumindest dann üblich, wenn es sich die Eltern nur irgendwie leisten konnten.
Ich kenne ein paar Fälle, daß ein mittelmäßiges Abitur mit einem neuen Porsche belohnt wurde.
(ich bekam keinen, aber eine alte S-Klasse mit 200PS, als Familienkutsche eh da, war auch nicht schlecht, das Auto habe ich heute noch aufgehoben)
> Immer mehr Eltern sind sogar so verrückt geworden und übernahmen regelmäßig Handyrechnungen die z.T. alles andere als gering waren wenn man die Zahl der SMS sieht.
das ist etwas, was ich überhaupt nicht verstehen kann
>"Ein Teil unserer Kinder ist vollkommen überbehütet, ein anderer Teil ist verwahrlost.
Bingo, manchmal beides zusammen........
>In manchen Familien verzichten Eltern auf ihren Urlaub oder die Mutter macht nen Nebenjob nur damit man ein paar hundert Euro mehr verdient und die dann für solchen Schwachfug wie überteuerte Trendklamotten (ne Hose für 106 Euro usw.) auf den Kopf haut.
Tja, da fällt mir nur noch ein, selber schuld. Gut angezogen zu sein, ist meist das Gegenteil vom dem idiotischen Schnickschnack. Aber offenbar gilt, je schräger, desto lieber.
XXL-Hosen mit Schritt am Boden schleifend unterhalb der Knöchel, als ob sie da wochenlang reingeschis hätten.......ein unmöglicher Anblick, was sind das nur für jämmerliche Hirne in diesen Gestalten da.......
.....na, dann sollen die sich mal vorstellen bei der Arbeittsuche in ihren Trendklamotten, das bürgt für hohe Arbeitslosigkeit.......
>>und man findet sich in der harten Realität der Arbeitswelt wieder.
>Viele Jugendliche sind dann durch falsche Angewöhnung und durch vermitteln eines falschen Bildes über die Großzügigkeit der Eltern depressiv oder fallen in ein tiefes Loch. Die Belastungen kommen dann oft von allen Seiten
ja, das sind die Errungenschaften und Besitzstände, die schöne heile Welt, die von soooo vielen Sozialgeschwätzen geschützelt wird....ja wo sinnse denn?
Das ist alles Geschwafel, wenns drauf ankommt, oder man wirft sich gleich voll in die Hängematte (ich hab den Fall aus meinem Umfeld ja schon geschildert, 21 und eine faule hinterhältige Sau, hat keine Freunde mehr, und kommt nie mehr auf die Füße.´Den haben seine Eltern daheim rausgeschmissen, weil sie nicht mehr konnten)
>>in Wirklichkeit aber gleichgültigen Erziehungsstils
BINGO! Volltreffer.....ach, hier haste 10 Euro, geh raus zu Deinen Kumpelz und laß mich in Ruhe....
> "Eine Deutsch- und Geschichtslehrerin an einem Gymnasium in einem teuren Villenvorort beschreibt die mangelnde Kritikfähigkeit ihrer Schüler:"Ich kann ihnen jede noch so irrsinnige Quelle vorlegen - sie sagen dann: Ja, seltsam, aber wenn das die Meinung des Autors ist..." Von zu Hause brächten die Schüler immer seltener die Fähigkeit mit, zwischen einer Meinung und einem Argument zu unterscheiden."
OBACHT! Das ist so erwünscht und ein (nicht veröffentlichtes Lehr- bzw. lernziel in Gymnasien: alles zu schlucken, ohne es hinterfragen zu sollen, den größten Schwachsinn durchkauen, texte interpretieren, Lyrik hochhimmeln, und wenns der größte Dreck und Schund ist - Mann, was haben wir damals Unsinn interpretieren müssen, und wer die Wahrheit schrieb, wie der Ketzer, kriegte für einen Hammertext allerfeinster Güte ne 4 - Systemabweichler und Ketzer halt, das wollen wir nicht......)
>[b]Ich will eigentlich nur auf eines hinaus und zwar ist es der Punkt, daß heute viele Jugendliche m.E. einfach falsch erzogen werden. Woran das liegt vermag ich nicht zu beurteilen.
Vielleicht setzen sie zu viel Vernunft und Einsicht voraus, weil man sich nicht vorstellen kann, daß jemand die Schwierigkeiten nicht sieht/sehen will
>Das Leben besteht aber EBEN NICHT nur aus Fun & Action.
iss aber nich cool, Alter, ey - was guckst Du?
>Ich kenne Jugendliche die jaulen jede Woche darüber wie schwer doch die Schule ist und wie scheiße es doch ist und wie schwer Mathe doch ist und das sie doch überhaupt nie"Bock" auf Hausaufgaben haben
tja, das ist der kommende Ingenieurnachwuchs etc. für eine führende Wirtschaftsnation - wieso bräuchte es sonst Inder? Langsam kapier ich das erst...
>>WUNDERN SICH DANN AUCH NOCH.
>Von nichts kommt halt nichts.
Tja, die Verunglimpfung als Streber, ist mir wohlbekannt - durch Rückhalt seitens meiner Eltern ging mir das am allerwertesten vorbei, ich hab mich nicht dem Dummsuffniveau angepaßt, sondern es *cool* als jämmerlich abgehakt.
>Als Eltern muß man da doch mit NACHDRUCK hinterher sein.
....die Eltern haben Angst, an den Aufgaben der 7.Klasse selber zu scheitern, dann sehen die lieber weg, als sich diese Blöße zu geben.
>Es muß eine andere Erziehung von Grund auf her.
Die Ziele sind anders (Morgenthau rufts aus dem Wald)
>Es gibt viele Mädels und Jungs im Alter von 12 bis 18 Jahren die jammern jede Woche zweimal wie schwer die Schule doch ist.
Man sollte sie mal in ein Praktikum schicken, damit sie wissen, wie schön sie es -noch- vergleichsweise haben....
Schwer ist die Schule sicher nicht, aber oft sind die Lehrpläne schwachsinnig und wirklichkeitsfremd, die Leerer faule Weicheier auf dem Sozitrip, und die Sozialordnung in den Verwahrlosanstalten gleicht eher Ghettobezirken, wenn ich meinem Nachbarsjungen glauben soll, was ich ohne weiteres übernehmen kann....
>Das Geschwätz von wegen"Die Anforderungen in den Schulen seien zu hoch" was ich sooooo oft schon gehört habe ich einfach nur totaler Schwachsinn!
Von nix kummt nix gilt halt auch in der höheren Leeranstalt, und beim Anblick so mancher Leergestalt wundert mich PISA kein bißchen.....
beste Grüße vom Baldur
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kizkalesi
23.05.2003, 10:17
@ André
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Re: das neue Deutschland - nur nicht wundern |
-->>wenn man mal annehmen wollte, dieser gesamte Prozess sei gewollt,
>dann könnte die umfassende Strategie der Volksvernichtung kaum besser
>gewählt sein.
>Welches Volk hat seine Sprache binnen wenigen Jahrzenhnten so zerstört, wie das deutsche, die Kultur (die freilich ohnehin einen Bruch hatte) durch multikulti bewußt unterminiert. Moral und Finanzen zerstört.
.
hall Andre,
Völlige Zustimmung.
Diese Katastrophe von Eltern kommt schon in Dummkopf Vaters erstem Satz zum Ausdruck:
"Meine Tochter (18) hat sich ziemlich einen reingewürgt!
Vaterkönnte so 1965 - 68 geboren sein - dieses Paradebeispiel von Nullbock- Erziehungsberechtigtem.
aws
kiz
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Nachfrager
23.05.2003, 10:19
@ Sascha
|
Vielleicht ein kleiner, abschwächender Gedanke |
-->...grundsätzlich war es schon immer so, dass die"heutige Jugend" die schlimmste aller Zeiten war/ist ;-).
Deshalb bin ich vorsichtig mit Pauschalurteilen, trotz erschreckender Bestätigungen aus dem Alltag. So schlurft bei meinem Stammtisch ein"Praktikant" als Kellner herum, den man stundenlang zur Motivation in den Allerwertesten treten könnte. Andererseits bedient im selben Laden aber auch eine gleichaltrige Studentin, die ungewöhnlich fit ist.
Es gibt eben immer zwei Seiten derselben Medaille...
Also, seid nicht zu hart mit der"Jugend von heute". Ich spreche aus eigener Erfahrung: meine Eltern hätten mich jahrelang wahrscheinlich gerne interniert ;-).
Trotzdem ist was aus mir geworden.
Gruß
Nachfrager
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Der Husky
23.05.2003, 11:05
@ Baldur der Ketzer
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Guter Beitrag Baldur! Das Dilemma aber auf die Eltern abzuschieben ist nicht |
-->fair. Glaub mir, ich geb mir täglich die größte Mühe mit Ruhe und Einfühlung den 18jährigen in meinem Sinne zu beeinflussen. Die Erfolgsquote liegt bei 10 Prozent. Die Ziele der"Gruppen", die Einfluß haben, sind einfach zu verschieden. Die Schule soll denkfaule Meinungsschlucker"bilden" ; dasFernsehen will dumme, Auto kaufende und Bier saufende Konsumenten; die Regierung will auch dumme aber alles glaubende Bürger; usw. Nur ein geringer Teil der Eltern erkennt noch andere Ziele und versucht diese den Kindern schmackhaft zu machen. Oft ohne Erfolg.
Es ist ein Kampf gegen Windmühlen.
Die Eltern wissen ja oft selbst nicht, was ein Mensch eigentlich ist. Wir hatten dies Thema ja schon. Wenn aber das grundwissen fehlt, dann treibt das Pseudowissen alle mögl.Blüten, wie es jetzt passiert.
Mir ist auch oft zum Heulen, aber Aufgeben geht nicht.
Vielleicht sind die Russen schon unterwegs, dann wird sowieso alles bald gaaaaanz anders.
Der Husky!
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Euklid
23.05.2003, 11:05
@ Nachfrager
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Re: Vielleicht ein kleiner, abschwächender Gedanke |
-->>...grundsätzlich war es schon immer so, dass die"heutige Jugend" die schlimmste aller Zeiten war/ist ;-).
>Deshalb bin ich vorsichtig mit Pauschalurteilen, trotz erschreckender Bestätigungen aus dem Alltag. So schlurft bei meinem Stammtisch ein"Praktikant" als Kellner herum, den man stundenlang zur Motivation in den Allerwertesten treten könnte. Andererseits bedient im selben Laden aber auch eine gleichaltrige Studentin, die ungewöhnlich fit ist.
>Es gibt eben immer zwei Seiten derselben Medaille...
>Also, seid nicht zu hart mit der"Jugend von heute". Ich spreche aus eigener Erfahrung: meine Eltern hätten mich jahrelang wahrscheinlich gerne interniert ;-).
>Trotzdem ist was aus mir geworden.
>Gruß
>Nachfrager
Selbstverständlich hat auch die heutige Jugend noch Leistungsträger in ihren Reihen.
Allerdings meine ich daß die Schere vom Leistungsträger bis zum Schlechtesten noch nie so weit offen war.
Und genau das ist die Chance der Leistungsträger.
Momentan werden ihnen von der Politik noch die Schultern flachgedrückt.
Aber sie werden meine Unterstützung finden von Pontius bis Pilatus und wenn ich dafür noch auf meine alten Tage zum Revoluzzer werden muß.
Ich habe Vertrauen zu der Jugend die leistungsbereit ist.
Allerdings werden sich davon eine Unmenge hier verabschieden weil sie nicht blöd sind.
Und dann werden den Politikern die Schultern breitgeklopft;-))
Gruß EUKLID
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Baldur der Ketzer
23.05.2003, 11:37
@ Der Husky
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Re: Guter Beitrag Baldur! Das Dilemma aber auf die Eltern abzuschieben ist nich |
-->>fair. Glaub mir, ich geb mir täglich die größte Mühe mit Ruhe und Einfühlung den 18jährigen in meinem Sinne zu beeinflussen. Die Erfolgsquote liegt bei 10 Prozent.
Hallo, Husky,
es schmerzt mich, das zu hören:-(.
Tröste Dich, das Problem geht querbeet durch alle Verhältnisse, strebsame Problemghettosprößlinge und versagende Bessertypies gibt es nebeneinander.
Wir wissen ja alle aus eigener Erfahrung, Lernen und Erkenntnis folgt nur aus negativen Gefühlen - wenn alles gut läuft, lernt man nix dazu.
Es muß erst weh tun.
.
>>Die Ziele der"Gruppen", die Einfluß haben, sind einfach zu verschieden.
aber es muß doch möglich sein, die Macht dieser Gruppen zu relativieren, indem man sie logisch entzaubert und das alles darlegt
>>Die Schule soll denkfaule Meinungsschlucker"bilden" ;
absolut, oberstes Lernziel:-(((
>>dasFernsehen will dumme, Auto kaufende und Bier saufende Konsumenten; die Regierung will auch dumme aber alles glaubende Bürger; usw. Nur ein geringer Teil der Eltern erkennt noch andere Ziele und versucht diese den Kindern schmackhaft zu machen. Oft ohne Erfolg.
>Es ist ein Kampf gegen Windmühlen.
es gilt wirklich das Motto, nach der Schule erst wieder den eingetrichterten Siff herauszuklopfen, damit bloß nichts hängenbleibt.....Mann, bin ich froh, daß ich als Kind bzw. Schööler schon so ein unerreichbarer Querkopf war - an mir prallte alles ab.
Gruppenzwängen entzog ich mich durch konsequente Nichtteilnahme und selbstgewählte Ausgrenzung. Als andere nächtens sonstwie unterwegs waren, habe ich Gesetzestexte gewälzt, um meinen späteren Lebensoptimierungsweg zu finden......es hat sich gelohnt.
Ich bin heute meilenweit entfernt von den seinerzeitigen Supertypen, die meist gescheiterte Existenzen sind oder sonst vergleichbare Tiefflieger. Die müssen jetzt von ihren damaligen Erinnerungen zehren. Ein hoher Preis für jugendliche Heißspornigkeit, finde ich - wäre ich nicht bereit, zu zuahlen, wenn ich es noch mal zu tun hätte.....ich möchte mit niemandem tauschen - muß aber sagen, daß ich von meinen Eltern 1000%ige Unterstützung und Förderung hatte, egal, in welcher Beziehung. Wir hatten eine sehr freundschaftliche Wellenlänge in der Familie, es gab keine Befehle, sondern Überzeugung und Einsicht seit frühester Kindheit ( ich will Autoscooter fahren
das kostet Dich ein Schweinegeld
ich will aber
ist Dir das pro 45 Sekunden 2, 3 Mark wert?
jaaaaaahhhhhh
na gut, wie oft willst Du fahren?
10 mal?
also gut, hier hast Du zwanzig Mark, dann fahr los, ich schau zu
[i] uiiiiiiii (sorry, Pups ;-) klasse
na, und - wie wars?
schöööön
und, war es zwanzig Mark wert?
öh, öh, grübel, öh, äh,...........nein
in Ordnung, das nächste Mal machst Du es besser....
so gings bei uns zu
>Die Eltern wissen ja oft selbst nicht, was ein Mensch eigentlich ist. Wir hatten dies Thema ja schon. Wenn aber das grundwissen fehlt, dann treibt das Pseudowissen alle mögl.Blüten, wie es jetzt passiert.
>Mir ist auch oft zum Heulen, aber Aufgeben geht nicht.
Da rennst Du ein offenes Scheunentor ein bei mir.
ich denke, diese Prägungsphase, einem Menschen Achtung, Werte, Ethik, Herzensbildung etc. und Anstand beizubringen, ebenso wie intellektuelle Schärfe und ein gutes Gedächtnis, findet in frühester Kindheit statt, ich erinnere mich, daß diese Phase bei mir im Alter von ca. 3 - 8 Jahren stattfand.
Es ist einfach zu spät, erst den pubertierenden Aufmüpfigen langsam einmal Anstand beibringen zu wollen, wenn sie noch mit 12, 13 Jahren Erwachsene duzen etc.
Dann isses zu spät. Reset gibts nicht.
>Vielleicht sind die Russen schon unterwegs, dann wird sowieso alles bald gaaaaanz anders.
Manchmal sehe ich das auch aus diesem Blinkwinkel.
Das Lied der LInde sagts auch: der gerechte nicht verzweifeln soll.
Wollen mers glauben...
beste Grüße vom Baldur
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silvereagle
23.05.2003, 12:24
@ Baldur der Ketzer
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Mach Dir nicht zu viele Sorgen um die Jugend |
-->Hallo Baldur,
Deine Fürsorge in allen Ehren, aber Du warst sicher auch mal jung, und da steht man nun mal idR nicht besonders drauf, von anderen eingeredet zu bekommen, was gut und was schlecht ist. Ich kann mich noch gut dran erinnern, zumal sich da bei mir auch bis heute nicht allzu viel geändert hat... ;-)
Der Nachfrager hat voll und ganz Recht: Schon aus dem Altertum sind Beschwerden der älteren über die jüngere Generation überliefert. Dass die Welt seitdem nicht untergegangen ist, sollte man auch im Hinterstübchen behalten... ;-)
Es gehört offenbar geradezu zum guten Ton, sich ab einem gewissen Betrag an Lebensjahren über diejenigen zu alternieren, die nicht soviel"tolle Erfahrung" aufweisen können. Ein weiteres Beispiel für das offenbar unendliche Bedürfnis, die Komplexität der Umgebung bis zur Unkenntnlichkeit zu vereinfachen - von Einzelschicksalen auf ganze Generationen zu schliessen - hoffnungslos zu verallgemeinern.
Nix dahinter, kein Grund, sich Sorgen zu machen, vor allem, wenn man davon ohnehin selbst genug hat... Haben DIE Jungen auch... ;-) Von anderen in Ruhe gelassen zu werden, ist oft mindestens ein ebenso großes Bedürfnis wie jenes nach Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Wir sollten beides beherzigen.
Gruß, silvereagle
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Pups
23.05.2003, 12:41
@ Baldur der Ketzer
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langsam, langsam........... |
-->ich erinnere mich noch gut an die Überschwämmungen entlang der Elbe....
oh Staunen.... es waren gerade die jungen Leute, die in die Hände gespuckt haben:"...da muß man doch etwas tun......."
Pups
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mguder
23.05.2003, 13:21
@ Baldur der Ketzer
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hackt mal nicht so auf den Jungen rum |
-->Teenager sind natürlich verantwortungslose egoistische Monster[img][/img], aber jeder von uns war auch mal so. Das legt sich schon wieder und ist ein normaler Teil der Entwicklung. Ausserdem sind die Jugendlichen nicht blöd und sehen, daß es mit der Gesellschaft bergab geht und sie die Zeche für die Fehler der alten zahlen sollen. Sehr motivierend ist das nicht.
Gruß
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vladtepes
23.05.2003, 13:24
@ Pups
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Re: langsam, langsam........... |
-->>ich erinnere mich noch gut an die Überschwämmungen entlang der Elbe....
>oh Staunen.... es waren gerade die jungen Leute, die in die Hände gespuckt haben:"...da muß man doch etwas tun......."
>Pups
ja und ich mitten drin! ;-)
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Tassie Devil
23.05.2003, 16:16
@ Pups
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Re: Partytime |
-->>ich erinnere mich noch gut an die Überschwämmungen entlang der Elbe....
>oh Staunen.... es waren gerade die jungen Leute, die in die Hände gespuckt haben:"...da muß man doch etwas tun......."
>Pups
Nix gegen die Philosophie junger Leute, die solche Gelegenheiten oftmals unter den mentalen Flaggen Grossparty und Mass-Happening abfeiern.
Gruss
TD
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Tassie Devil
23.05.2003, 16:46
@ mguder
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Re: hackt mal nicht so auf den Jungen rum |
-->>Teenager sind natürlich verantwortungslose egoistische Monster[img][/img], aber jeder von uns war auch mal so.
Das muss ich dann doch mit aller Entschiedenheit zurueckweisen.
In den 50-ger Jahren waren verantwortungslose egoistische Monster die absolute Ausnahme, in aller Regel gelobten sie in Erziehungsanstalten schon nach kurzem Kuraufenthalt vollstaendige Besserung.
Auch in der ersten Haelfte der 60-ger Jahre galten diese Regelungen im grossen und ganzen noch, deren leichtes Aufweichen war jedoch unverkennbar.
Erst ab der zweiten Haelfte der 60-ger Jahre begann das Monsterthema zum Hit zu werden, schliesslich und endlich mussten ja noch in dieser Jahrzehnthaelfte die 68-ger und die antiautoritaere Erziehung auf westdeutschen Buehnen uraufgefuehrt werden.
>Das legt sich schon wieder und ist ein normaler Teil der Entwicklung.
Nein, letzteres betreffend. Dass Teenager oder auch Teens und Twens keine in Sandkaesten spielende Kinder mit Heiligenscheine (mehr) sind, das ist Teil einer natuerlichen Entwicklung. Aber die heutigen schon massenweise in Erscheinung tretenden Monster kann ich keinesfalls als Teil einer normalen, im Sinne von natuerlich, laufenden Entwicklung bezeichnen.
Auch wage ich vorherzusagen, dass sich bei vielen Monstern deren dekadent ueble Verhaltensweisen erst dann schlagartig legen werden, wenn sie in ihr noch junges und kuehles Grab fallen muessen.
>Ausserdem sind die Jugendlichen nicht blöd und sehen, daß es mit der Gesellschaft bergab geht und sie die Zeche für die Fehler der alten zahlen sollen.
Nur wer frei von Schuld ist, der werfe den ersten Stein. Das gilt fuer Junge wie fuer Alte wie fuer Maennlein wie fuer Weiblein.
Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen.
Letzteres sollte die lebensnahe Erkenntnis des Ratschlages"Wenn dich die boesen Buben locken, so folge ihnen *NICHT*" sein.
>Sehr motivierend ist das nicht.
Suum cuique, jedem das Seine.
>Gruß
Gruss
TD
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Sascha
23.05.2003, 21:25
@ Baldur der Ketzer
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die Rentenzahler von morgen (von wegen) - Thema für Harald Schmitt? |
--> >> Es gibt viele Mädels und Jungs im Alter von 12 bis 18 Jahren die jammern
>> jede Woche zweimal wie schwer die Schule doch ist.
> Man sollte sie mal in ein Praktikum schicken, damit sie wissen, wie schön sie > es -noch- vergleichsweise haben....
[b]Du sagst es!
Aber die glauben dir einfach nicht. Letztens haben ne gute Freundin und ich deren kleinen Bruder versucht das zu erklären. Der hat das nicht verstanden oder er wollte es nicht.
Naja er meinte die Realschule sei viel schwerer und grausamer als die Ausbildung als Verkäufer. Er will die Schule schmeißen weil im Hausaufgaben über den Kopf wachsen und es zu schwierig sei. Naja auf alle Fälle meint er es sei super locker wenn man Verkäufer in nem Laden ist.
1. Wir haben ihm erklärt, daß man sich als gewöhnlicher Verkäufer oder Verkäuferin in nem Drogeriermarkt, Bäckerei oder wo auch immer sicher keinen Mercedes leisten kann und das man keine 3000 Euro im Monat verdient (das glaubt der immer noch)
2. Wir haben im versucht zu erklären, daß er von seiner über alles geliebten Freizeit wesentlich weniger hat als er im Moment noch glaubt. Alleine, daß er keine 75 Ferientage (Schuljahr) mehr hat sondern nur noch rund 30 Tage Urlaub (wenn überhaupt) im Jahr macht schon eine Differenz von 45 Tagen. Da das Jahr 52 Wochen hat macht das fast jede Woche einen freien Tag im Schnitt weniger. Der nahm's ganz locker. Entweder wollte er es nicht kapieren oder er glaubte es einfach nicht.
3. Wir haben ihm versucht klarzumachen, daß er sich dabei eben zimelich viel auch verbaut und es keinesfalls LOCKERER wird weil
a) in der Schule sitzen halt doch oft"nur" zuhören ist wobei man noch ab und zu in Gedanken versinken kann während man bei der Arbeit halt meist aktiv was tun muß (Die Folge: Die Leute sind oft abends gar nicht mehr in der Lage so oft wegzugehen und legen sich plötzlich freiwillig um zehn Uhr ins Bett. Viele Jugendliche unterschätzen das)
b) man unter Druck steht. Es geht harscher zu. Hat man den falschen Chef... dann Gute Nacht...
4. Wir versuchten ihm klarzumachen, daß er zwar sicher in seiner ungefähr drei Jahre dauernden Ausbildung viel Geld hat weil er noch zuhause wohnt aber das ja nicht immer so bleibt. Aber er checkte beim besten Willen nicht, daß er für die drei Jahre die er in Saus und Braus leben kann dann wahrscheinlich dreißig Jahre ein schwereres Arbeitsleben haben wird.
Naja soviel dazu. Viele - wenn auch lange nicht alle - Jugendliche meinen heute (warum auch immer?) Ausbildung und Beruf seien viel leichter.
Aber wenn ich es mir jetzt mal so recht überlege habe ich den Grund ja fast schon genannt in den Postings vorher. Es könnte von daher kommen, daß die Eltern den Jugendlichen ein falsches Bild von der Welt vermitteln wenn sie sie ZU SEHR behüten, ihnen zuviel finanzielle Möglichkeiten geben oder auch zuwenige Schranken setzen oder fast alles nach einer gewissen Diskussion kaufen und geben. Daraus erwächst bei vielen jungen Menschen natürlich der Gedanke, daß es für Papi und Mami ziemlich leicht sein muß wenn sie so locker sind und fast alles kaufen.
Das könnte der Grund sein warum immer mehr Jugendliche glauben, daß die Schule schwerer sei als das spätere Berufsleben. Allerdings gab es diese Haltung auch schon vor mehr als zwanzig Jahren. Dennoch nicht so häufig.
Ansonsten kann deinem Posting nur zustimmen Baldur. Du sagst es ziemlich direkt aber es stimmt.
Viele Grüße
Sascha
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zucchero
23.05.2003, 23:42
@ Sascha
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Re: das neue Deutschland - die Rentenzahler von morgen (von wegen) |
--> in der kürze liegt die würze:
lass die kids mal machen - die kommen schon drauf, dass man im leben für alles blechen muss. wer sich bis 25 ausgetobt hat, wird von ganz alleine zur besinnung kommen.
ich will dieser pauschale kategorisierung der jugend nicht wort reden. in meinem freundeskreis gibt es sehr wohl geratene kinder. (die denken jetzt nicht über deflation nach, sondern leben)ich bin sicher, dass genau die in 15 jahren die solidesten familien haben...
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