kizkalesi
26.05.2003, 08:28 |
Dollar-Crash legt Feuer unter das Dach der Weltwirtschaft Thread gesperrt |
--><font size="5">Dollar-Crash legt Feuer unter das Dach der Weltwirtschaft</font>
von Dieter Wermuth
Sollen wir beunruhigt darüber sein, dass der Euro so stark aufwertet? Ich glaube schon. Selbst die EZB, die der Sache so lange gelassen zugesehen hatte, beginnt Nerven zu zeigen. Bisher war die Erholung der lange gebeutelten Währung willkommen, weil dadurch der Kampf gegen die Inflation, die sich trotz schwacher Konjunktur hartnäckig über zwei Prozent einzurichten schien, leichter zu gewinnen sein würde. Aber zu viel ist zu viel, zumal kein Ende abzusehen ist.
Das Thema der Saison heißt Deflation. Das Überraschende daran ist, dass jetzt auch in den USA davon ausgegangen wird, dass Deflation das eigentliche Risiko ist, trotz einer Inflationsrate von 2,2 Prozent, einer Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts von 2,1 Prozent, einer Zunahme der Beschäftigung von 1,1 Prozent und trotz negativer Realzinsen am Geldmarkt. Wie soll da Deflation entstehen? Dennoch glauben Politiker und Märkte daran, nicht zuletzt die professionellen Vermögensverwalter.
Wie sonst wären sie bereit, sich bei zehnjährigen Staatsanleihen mit einer Rendite von 3,3 Prozent zufrieden zu geben? Die Wachstumsrate des US-Produktionspotentials, die mangels einer besseren Alternative als Maßstab für einen"angemessenen" Realzins gelten kann, beträgt immerhin 3,5 Prozent. So gerechnet wäre man bei der erwarteten Inflation schon im negativen Bereich - für zehn Jahre.
Auch die Fed macht sich ausdrücklich Sorgen um mittelfristig sinkende Preise: Alan Greenspan hat kürzlich bestätigt, dass in seinem Haus zurzeit erhebliche personelle Ressourcen für die Erforschung des Deflationsphänomens eingesetzt würden.
In Japan, wo nun wirklich Deflation herrscht, rückt das wirtschaftspolitische Ziel, endlich wieder Inflation zu kreieren, immer mehr in den Mittelpunkt. Die Notenbank pumpt ständig gewaltige Mengen an Liquidität in das Bankensystem.
Inzwischen ist in Japan, ebenso wie in den USA, auch der Wechselkurs als ein Mittel entdeckt worden, mit dem man der Deflationsfalle entkommen kann, oder erst gar nicht hinein gerät. Abwertung gleich steigende Importpreise, geringeres Angebot an ausländischen Waren und Dienstleistungen auf dem japanischen Binnenmarkt, also weniger Wettbewerb, gleich steigende Ausfuhrpreise gleich steigende Verbraucherpreise, jedenfalls weniger stark fallende, was ja auch schon ein Fortschritt wäre. Der Yen befindet sich folgerichtig trotz der gewaltigen Leistungsbilanzüberschüsse des Landes im freien Fall - gegenüber dem Euro.
Niemand ist überrascht, dass der Dollar so schwach ist, angesichts der immer noch zu teuren Aktien und Immobilien und der gewaltigen Defizite im Staatshaushalt und Außenhandel. Dadurch, dass jetzt auch gar nicht mehr versucht wird, den Dollar zumindest verbal zu stützen ist die Bahn frei für weitere Abwertungen. Nichts liegt der US Treasury, die für die Wechselkurse verantwortlich ist, ferner, als Dollars gegen Euro oder Yen zu kaufen, also den Kurs zu stützen. Eine Abwertung passt trefflich ins keynesianische Konjunktur- und Anti-Deflationsprogramm, das sich die Regierung, die Wahlen von November 2004 fest im Blick, verordnet hat.
Es sieht also ganz danach aus, als betrieben die beiden wichtigsten Konkurrenten auf dem Weltmarkt ein Wechselkursdumping, auch Abwertungswettlauf genannt. Damit ist Feuer unter dem Dach der Weltwirtschaftsordnung, die uns in der Nachkriegszeit so viel Wohlstand gebracht hat.
D.Wermuth ist Chefvolkswirt der japanischen UFJ-Bank (Europa)
<ul> ~ Original hier</ul>
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Euklid
26.05.2003, 09:22
@ kizkalesi
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Re: Dollar-Crash legt Feuer unter das Dach der Weltwirtschaft |
-->><font size="5">Dollar-Crash legt Feuer unter das Dach der Weltwirtschaft</font>
>von Dieter Wermuth
>Sollen wir beunruhigt darüber sein, dass der Euro so stark aufwertet? Ich glaube schon. Selbst die EZB, die der Sache so lange gelassen zugesehen hatte, beginnt Nerven zu zeigen. Bisher war die Erholung der lange gebeutelten Währung willkommen, weil dadurch der Kampf gegen die Inflation, die sich trotz schwacher Konjunktur hartnäckig über zwei Prozent einzurichten schien, leichter zu gewinnen sein würde. Aber zu viel ist zu viel, zumal kein Ende abzusehen ist.
Der Abwertungswettlauf wird jetzt zum längst vorhergesagten Tatbestand.
Ich frage mich aber ernsthaft was das bringen soll?
Die EZB könnte ja auch mit Leichtigkeit dafür sorgen daß der Euro abgewertet wird.
Abwerten ist mit Sicherheit einfacher als aufwerten.Dazu braucht es nur genügend große Haushaltslöcher.
Wenn jetzt angeblich über die Deflation geforscht wird ist das eine weitere Lüge im Gebilde von Pressemitteilungen.
Es soll scheinbar in Europa eine Panik erzeugt werden.
Aber genau wegen der befürchteten Abwertung des Dollars haben doch die europäischen Global Players in Amerika investiert um der Abwertungsfalle zu entgehen.Sie wußten doch daß bei einem Abwertungswettlauf der Export aus Europa zum Erliegen kommt.
Die Arbeitsplätze hat man schlicht und einfach in Amerika geschaffen und nicht in Europa.
Man braucht nichts zu forschen sondern lediglich daß zu tun was Amerika auch tut.Massive Ausweitung der Staatsschulden wie in Amerika oder ticken bei uns die Uhren anders?
Ich habe einen anderen Verdacht.
Wenn die 3 großen Märkte Amerika,Europa und Japan ihre Währungen zusammen gegen den Rest der Welt abwerten dann werden die Waren aus den Entwicklungsländern teurer und damit im Verhältnis die großen 3 auch wieder konkurrenzfähiger.
Auch das Riesengefälle zwischen der EU und Osteuropa wird dadurch etwas eingeebnet.Das war ja auch schon beim ungarischen Forint schön zu sehen der eine ganze Weile stärker als der Euro war.
Dies würde bedeuten daß die besten Investments in Osteuropa zu sehen wären.
Gruß EUKLID
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MC Muffin
26.05.2003, 09:48
@ kizkalesi
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Re: Dollar-Crash legt Feuer unter das Dach der Weltwirtschaft |
-->Es sieht also ganz danach aus, als betrieben die beiden wichtigsten Konkurrenten auf dem Weltmarkt ein Wechselkursdumping, auch Abwertungswettlauf genannt.
Wie ich vor ein paar Tagen geschrieben haben, Gewinner ist der mit dem schnellsten Drucker. Sollten die Trottel die Nummer wirklich durchziehen dann wird das nix mehr mit Gold 200$ und verstanden haben sie nichts was Defla. angeht.
MFG
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MC Muffin
26.05.2003, 09:51
@ Euklid
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Re: Dollar-Crash legt Feuer unter das Dach der Weltwirtschaft |
-->>><font size="5">Dollar-Crash legt Feuer unter das Dach der Weltwirtschaft</font>
>>von Dieter Wermuth
>>Sollen wir beunruhigt darüber sein, dass der Euro so stark aufwertet? Ich glaube schon. Selbst die EZB, die der Sache so lange gelassen zugesehen hatte, beginnt Nerven zu zeigen. Bisher war die Erholung der lange gebeutelten Währung willkommen, weil dadurch der Kampf gegen die Inflation, die sich trotz schwacher Konjunktur hartnäckig über zwei Prozent einzurichten schien, leichter zu gewinnen sein würde. Aber zu viel ist zu viel, zumal kein Ende abzusehen ist.
>Der Abwertungswettlauf wird jetzt zum längst vorhergesagten Tatbestand.
>Ich frage mich aber ernsthaft was das bringen soll?
>Die EZB könnte ja auch mit Leichtigkeit dafür sorgen daß der Euro abgewertet wird.
>Abwerten ist mit Sicherheit einfacher als aufwerten.Dazu braucht es nur genügend große Haushaltslöcher.
>Wenn jetzt angeblich über die Deflation geforscht wird ist das eine weitere Lüge im Gebilde von Pressemitteilungen.
>Es soll scheinbar in Europa eine Panik erzeugt werden.
>Aber genau wegen der befürchteten Abwertung des Dollars haben doch die europäischen Global Players in Amerika investiert um der Abwertungsfalle zu entgehen.Sie wußten doch daß bei einem Abwertungswettlauf der Export aus Europa zum Erliegen kommt.
>Die Arbeitsplätze hat man schlicht und einfach in Amerika geschaffen und nicht in Europa.
>Man braucht nichts zu forschen sondern lediglich daß zu tun was Amerika auch tut.Massive Ausweitung der Staatsschulden wie in Amerika oder ticken bei uns die Uhren anders?
>Ich habe einen anderen Verdacht.
>Wenn die 3 großen Märkte Amerika,Europa und Japan ihre Währungen zusammen gegen den Rest der Welt abwerten dann werden die Waren aus den Entwicklungsländern teurer und damit im Verhältnis die großen 3 auch wieder konkurrenzfähiger.
>Auch das Riesengefälle zwischen der EU und Osteuropa wird dadurch etwas eingeebnet.Das war ja auch schon beim ungarischen Forint schön zu sehen der eine ganze Weile stärker als der Euro war.
>Dies würde bedeuten daß die besten Investments in Osteuropa zu sehen wären.
>Gruß EUKLID
Kein schlechter Gedanke Euklid und Europa wird nichts andere übrig bleiben und beim Abwerten mitmachen oder in Defla ersticken.
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Euklid
26.05.2003, 10:59
@ MC Muffin
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Re: Dollar-Crash legt Feuer unter das Dach der Weltwirtschaft |
-->>>><font size="5">Dollar-Crash legt Feuer unter das Dach der Weltwirtschaft</font>
>>>von Dieter Wermuth
>>>Sollen wir beunruhigt darüber sein, dass der Euro so stark aufwertet? Ich glaube schon. Selbst die EZB, die der Sache so lange gelassen zugesehen hatte, beginnt Nerven zu zeigen. Bisher war die Erholung der lange gebeutelten Währung willkommen, weil dadurch der Kampf gegen die Inflation, die sich trotz schwacher Konjunktur hartnäckig über zwei Prozent einzurichten schien, leichter zu gewinnen sein würde. Aber zu viel ist zu viel, zumal kein Ende abzusehen ist.
>>Der Abwertungswettlauf wird jetzt zum längst vorhergesagten Tatbestand.
>>Ich frage mich aber ernsthaft was das bringen soll?
>>Die EZB könnte ja auch mit Leichtigkeit dafür sorgen daß der Euro abgewertet wird.
>>Abwerten ist mit Sicherheit einfacher als aufwerten.Dazu braucht es nur genügend große Haushaltslöcher.
>>Wenn jetzt angeblich über die Deflation geforscht wird ist das eine weitere Lüge im Gebilde von Pressemitteilungen.
>>Es soll scheinbar in Europa eine Panik erzeugt werden.
>>Aber genau wegen der befürchteten Abwertung des Dollars haben doch die europäischen Global Players in Amerika investiert um der Abwertungsfalle zu entgehen.Sie wußten doch daß bei einem Abwertungswettlauf der Export aus Europa zum Erliegen kommt.
>>Die Arbeitsplätze hat man schlicht und einfach in Amerika geschaffen und nicht in Europa.
>>Man braucht nichts zu forschen sondern lediglich daß zu tun was Amerika auch tut.Massive Ausweitung der Staatsschulden wie in Amerika oder ticken bei uns die Uhren anders?
>>Ich habe einen anderen Verdacht.
>>Wenn die 3 großen Märkte Amerika,Europa und Japan ihre Währungen zusammen gegen den Rest der Welt abwerten dann werden die Waren aus den Entwicklungsländern teurer und damit im Verhältnis die großen 3 auch wieder konkurrenzfähiger.
>>Auch das Riesengefälle zwischen der EU und Osteuropa wird dadurch etwas eingeebnet.Das war ja auch schon beim ungarischen Forint schön zu sehen der eine ganze Weile stärker als der Euro war.
>>Dies würde bedeuten daß die besten Investments in Osteuropa zu sehen wären.
>>Gruß EUKLID
>
>Kein schlechter Gedanke Euklid und Europa wird nichts andere übrig bleiben und beim Abwerten mitmachen oder in Defla ersticken.
Das bedeutet daß alle inländischen Sachwerte einen Substanzverfall haben während das Pferdegelände in der Puszta an Boden gutmacht;-))
Kroatien ist billiger als Slowenien,während Ungarn teurer aber dafür eben räumlich doch ganz in der Nähe ist.
Und die guten alten Kaiser Franz-Joseph Donau-Monarchisten sind auch noch nicht ganz vergessen.
Die Kinder in Ungarn lernen wieder vermehrt deutsch,während unsere Kinder nur noch englisch daher trallern und Deutsch schon fast verlernt haben;-))
Zumindest gibt es keine Ereignisse mehr sondern nur noch events;-))
Gruß EUKLID
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Ecki1
26.05.2003, 12:12
@ Euklid
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Nix Crash. Dollar wird bald wieder steigen. Euro-Aufwärtskorrektur fast zu Ende. (owT) |
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