-->Hi Minos,
>Wie es ja hinreichend bekannt ist, befindet sich die Welt und insbesondere Japan inmitten einer schweren Krise. Die Ursache der Krise ist, wie ausführlich erläutert, eine fehlende Nachfrage in Form von Kredit.
Ja.
>Die BoJ versucht nun die Krise durch die Bereitstellung von Liquidität, z. B. durch den Ankauf von Aktien und Bonds zu entschärfen. Sie möchte im Prinzip mit dieser Maßnahme den Konsum ankurbeln.
Ja. Große Frage bloß: Da jeder Japaner jeden Tag auch ohne BoJ seine privat gehaltenen Aktien & Bonds zu Liquidität machen kann - warum tut ers nicht?
>Wie nun vor kurzem hier beschrieben werden mit der zusätzlichen Liquidität die vorhandenen Verbindlichkeiten im Publikum zurückgefahren.
Ja, bei Nullrendite hat es keine Sinn, die Bonds weiter zu halten. Da dann Liquid da - wohin? Kaufen will man nicht (siehe oben,), sonst hätte mans getan, also fährt man seine Verbindlichkeiten runter. Zum Schluss werden sie noch ihre Mieten auf 10 Jahre im Voraus bezahlen, usw.
>Nun kommt es aber zum Problem, denn die Pfänder der BoJ müssen doch vor Ablauf der Fristen wieder im Markt verkauft werden, oder?
Sehr gut beobachtet. Gilt aber nur bei Titeln mit Fälligkeit.
>Dann wird dem Markt doch wieder erheblich Liquidität entzogen und die Abwärtsspirale verschärft sich erneut.
Just das.
>Beabsichtigt die BoJ mit dem Ankauf von Aktien einen Ausgleich für die fehlende Liquidität zu gewähren?
So sieht es aus. Problem (war hier schon beobachtet worden): Es wird bekannt, wo die Limits der BoJ liegen. Dann kann jeder auf diese Limite zocken, bis die BoJ schwarz wird.
>Diese Summe des freigesetzten GZ müßte dann doch Nettogeld sein, wie die gesamten Scheidemünzen. Läuft etwa diese Summe Geld dann um?
Ist im Publikum. Ob"Umlauf" (i.S. von"Käufen" - vor allem von was? Staat meiner 10 Mio en Aktien habe ich dann 10000 Boxer-Shorts im Schrank?) ist die Frage.
>Wäre es im weiteren denkbar, daß man dem zusätzlichen Bedarf an GZ (Leitzins) mit dem Ankauf von Sachwerten dauerhaft begegnen könnte. Die Sachwerte könnten doch jährlich an den Staat ausgekehrt werden.
Auch bereits diskutiert. Letztlich muss die ZB (Staat) sich wieder - wie gaaaanz rüher, zu Beginn der Veranstaltung also) mit Realien begnügen, also Abgaben von Hühnern, Schweinen, Bier usw. - um sich selbst zu ernähren. Von Aktien (oder Sachwerten) wird auch der Staat nicht satt.
>Dann würde zwar mit zunehmender Zeit sämtliche Sachwerte beim Staat landen,
Ja. Dass es in Richtung Staatssozialismus geht, steht fest.
>aber dieser könnte doch dann auch ab und an den entsprechenden Teil wieder veräußern, um so den privaten Bereich zu erhalten, oder?
Na, dann fallen die Kurse wieder bzw. das"Geld" geht wieder raus aus dem Publikum. Die Übung Rein-Raus-Rein-Raus können die sich also sparen.
Gruß!
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