Pudelbirne
16.06.2003, 10:22 |
Skandalwurst mit Pinkel (OT) Thread gesperrt |
-->Skandalwurst mit Pinkel
Gemein: Jürgen Möllemann darf Michel Friedmans Proletenabsturz nicht mehr erleben
Jürgen Möllemann würde sich tot ärgern, wenn er es nicht schon wäre. Sein Feind Michel Friedman stürzt ab, und er kann das nicht mehr miterleben. Eine gute Woche zu früh hat sich Möllemann von der Reißleine gelassen - ist das nur schlechtes Timing oder doch die"Tragödie", zu der ein Spiegel-Nachruf den Tod des Politikers aufbauschen wollte? Fest steht: Möllemanns Abgang war reichlich überstürzt.
Voller Genugtuung hätte der Mann sich die Pranken reiben können. Bild, das perverseste Blatt Deutschlands, titelt am 14. Juni:"Kokain! Wie krank ist Michel Friedman?" So krank wie Bild-Chefredakteur Kai Diekmann? Mit dem teilt Friedman immerhin den Frisurgeschmack: Hauptsache feucht und fettig, das finden sie dann schön. Bild-Kolumnist Franz Josef Wagner könnte endlich die Gelegenheit ergreifen, das Heucheln fahren zu lassen. Der geeignete Titel für eine Friedman beiseite springende Post von Wagner wäre"Briefchen an Friedman".
Gerede über Hotelsuitenexzesse Friedmans mit Kokain und Prostituierten gibt es schon seit dem vergangenen Sommer. Sensationell oder überraschend ist das nicht gerade, denn Friedman stellt seinen Aufsteigerabgeschmack permanent öffentlich zur Schau. Im Fernsehen zeigt er sich als geriebener, aufdringlicher Gastgeber, der seinen Gästen wurstpelleneng zu Leibe rückt und seine Distanzlosigkeit als menschliche Nähe ausgibt. Der outrierte Lackel ist eine perfekte Gala- und Bunte-Existenz, der auch die richtige Lebensgefährtin hinzugecastet wurde: Bärbel Schäfer, die aus Gründen der eigenen Profession für wirklich jede TV-Peinlichkeit Verständnis aufbringen müsste - die aber jetzt, laut Bild,"Trost bei ihrer Mutter" sucht. Friedman steht auf Nutti, Schäfer heult bei Mutti: das deutsche Drama, eine Schmierseifenoper.
Mit angeblicher großer Welt prahlt Friedman, renommiert aufstreberhaft herum und zeigt vollproletig die Insignien seines Nachvornekommens vor. Analog banal ist auch die Substanz, die Friedman sich wie Millionen andere einpfeift: Nasenata. Das Zeug macht flatterzüngig, laberig und genauso anstrengend und plakativ, wie Friedman sich im Fernsehkasten präsentiert. Eingesogen als Marschierverpflegung, als Energielieferant und Außenbordmotor, bläht es den Kokskopf auf; unangenehme Demonstrationen von Größenwahn sind quasi unvermeidlich. Wer unter Vollgekokste fällt, kann sich vor ganz dollen Hechten nicht mehr retten. Kokain ist das Zeug, das Angeber- und Schreifiguren weiterschiebt. Dabei ist doch eigentlich logisch, dass ein enthemmtes Würstchen naturgemäß unangenehmer ist als ein nicht enthemmtes.
Für die Birne, soweit vorhanden, ist Nasenata gar nicht gut. Michel Friedman fand es offenbar lustig, seine telefonischen Bestellungen unter dem Pseudonym Paolo Pinkel aufzugeben - Paolo Pinkel, harr harr. Dem Proletigen ist das Toilettige zugehörig - und Koks wird ja bevorzugt von Klosettdeckeln in die Nasenlöcher gezogen. Das genuin Stilfreie gibt sich gern verrucht, riecht aber bloß nach Lokus.
Nicht interessant, aber immerhin fair wäre es, wenn all die Jungschriftsteller, Schauspieler, Musiker, Medienmutanten, Gastronomen und Kulturbetriebsnasen bekennen wollten, was sie sich bisweilen antun: sich das Koks reinschaufeln wie die Besengten und das dann genauso toll finden wie sich selbst. Man hätte erstens eine plausible Erklärung dafür, warum sie einem alle penetrant auf den Wecker fallen, und zweitens stände Michel Friedman nicht allein und nackt unter Heuchlern. Mit dem Pulver, das in Deutschland an einem Wochenende durchgezogen wird, könnte man sämtliche Fußballplätze eines Bundesligaspieltages abkreiden - zweite Liga inklusive. Koks ist so doof, das müsste es eigentlich bei Aldi geben.
Wo auch die Kokser des Kultur- und Medienbetriebs zügig vor Anker gehen sollten, um von nun an auch ganz offiziell zu fabrizieren, was sie bislang unter falscher Flagge firmieren ließen: Aldi-TV. Den Anfang macht ein artist formerly known as Michel Friedman unter seinem wahren Namen Paolo Pinkel - ein Strizzi und Schmieri, der geeignet ist, alle antisizilianischen Ressentiments der Welt zu mobilisieren. Sein erster Gast möge der exhumierte Jürgen W. Möllemann sein zum Beweise dessen, dass Friedman stets derselbe gerechte Lohn für Möllemann war, den Möllemann ihm umgekehrt auszahlte." WIGLAF DROSTE
taz Nr. 7079 vom 16.6.2003, Seite 20, 150 Zeilen (Kommentar), WIGLAF DROSTE,
<ul> ~ zum Artikel</ul>
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Nachfrager
16.06.2003, 10:44
@ Pudelbirne
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"Paolo Pinkel" - ich schmeiß mich weg |
-->Welch ein Pseudonym für Friedmann. Unfassbar dämlich.
Wie blöde kann man eigentlich noch sein?
Gibt es auf der nach unten offenen Richterskala noch eine Grenze?
Was sagen die Programmverantwortlichen des hessischen Rundfunks?
Und was die CDU?
Und der Zentralrat?
Fragen über Fragen....
Gruß
Nachfrager
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Euklid
16.06.2003, 10:49
@ Nachfrager
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Re:"Paolo Pinkel" - ich schmeiß mich weg |
-->>Welch ein Pseudonym für Friedmann. Unfassbar dämlich.
>Wie blöde kann man eigentlich noch sein?
>Gibt es auf der nach unten offenen Richterskala noch eine Grenze?
>Was sagen die Programmverantwortlichen des hessischen Rundfunks?
>Und was die CDU?
>Und der Zentralrat?
Für den Zentralrat ist die Sache eine Privatangelegenheit laut Spiegel.
Friedmann versucht das Gerichtsverfahren zu verhindern und mit einer hohen Geldstrafe wegzukommen.
Es wird sich zeigen ob der Deal gelingt.
Das Problem Friedmann scheint es schon länger zu geben.
Da gabe es schon diverse Gerichtsverfahren wo der Name gefallen ist.
Sehr verwundert darüber daß man damals nichts in der Presse gelesen hat.
Wella klagt bestimmt schon über Umsatzrückgang;-)))
Gruß EUKLID
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Emerald
16.06.2003, 11:29
@ Nachfrager
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Re:"Paolo Pinkel" - ich schmeiß mich weg |
-->scheinbar ist der Code-Name selbst den Ukrainerinnen geläufig gewesen,
denn solche Kunden dürften sie doch nicht alle Tage willkommen zu heissen
haben:"Der Pinkel war heute bei mir"
Der hr (Hessische Rundfunk) beeilt sich sehr wahrscheinlich alle übrigen
Moderatoren(Innen) auf ihre Seriosität hin abzuklopfen. Es wäre doch schreck-
lich wenn man die Programme plötzlich alle einstellen müsste, bis auf die
Wetter-Vorhersagen!
Emerald.
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dottore
16.06.2003, 11:48
@ Pudelbirne
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Re: And the real story with the real name is: |
-->a little bit more strange than you think it would:
The poor Jew and the unforeseen
Remeber what Moses did with the Golden Thing people where dancing around?
Be careful, especially when reading documents!
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monopoly
16.06.2003, 14:27
@ dottore
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Re: And the real story with the real name is: |
-->>a little bit more strange than you think it would:
>The poor Jew and the unforeseen
>Remeber what Moses did with the Golden Thing people where dancing around?
Na klar:
15Mose wandte sich und stieg vom Berge und hatte die zwei Tafeln des Gesetzes in seiner Hand; die waren beschrieben auf beiden Seiten. 16Und Gott hatte sie selbst gemacht und selber die Schrift eingegraben. a 17Als nun Josua das Geschrei des Volks hörte, sprach er zu Mose: Es ist ein Kriegsgeschrei im Lager. 18Er antwortete: Es ist kein Geschrei wie bei einem Sieg, und es ist kein Geschrei wie bei einer Niederlage, ich höre Geschrei wie beim Tanz. 19Als Mose aber nahe zum Lager kam und das Kalb und das Tanzen sah, entbrannte sein Zorn, und er warf die Tafeln aus der Hand und zerbrach sie unten am Berge 20und nahm das Kalb, das sie gemacht hatten, und ließ es im Feuer zerschmelzen und zermalmte es zu Pulver und streute es aufs Wasser und gab's den Israeliten zu trinken.
21Und er sprach zu Aaron: Was hat dir das Volk getan, daß du eine so große Sünde über sie gebracht hast? 22Aaron sprach: Mein Herr lasse seinen Zorn nicht entbrennen. Du weißt, daß dies Volk böse ist. 23Sie sprachen zu mir: Mache uns einen Gott, der vor uns hergehe; denn wir wissen nicht, was mit diesem Mann Mose geschehen ist, der uns aus Ägyptenland geführt hat. 24Ich sprach zu ihnen: Wer Gold hat, der reiße es ab und gebe es mir. Und ich warf es ins Feuer; daraus ist das Kalb geworden.
a: Kap 31,18
25
Als nun Mose sah, daß das Volk zuchtlos geworden war - denn Aaron hatte sie zuchtlos werden lassen zum Gespött ihrer Widersacher
-, 26trat er in das Tor des Lagers und rief: Her zu mir, wer dem HERRN angehört! Da sammelten sich zu ihm alle Söhne Levi. 27Und er sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ein jeder gürte sein Schwert um die Lenden und gehe durch das Lager hin und her von einem Tor zum andern und erschlage seinen Bruder, Freund und Nächsten. 28Die Söhne Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und es fielen an dem Tage vom Volk dreitausend Mann. 29Da sprach Mose: aFüllet heute eure Hände zum Dienst für den HERRN - denn ein jeder ist wider seinen Sohn und Bruder gewesen -, damit euch heute bSegen gegeben werde.
a: Kap 28,41 b: 4. Mose 3,6-10; 5. Mose 33,8-11
Die Demütigung des Volkes
30Am nächsten Morgen sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde getan; nun will ich hinaufsteigen zu dem HERRN, ob ich vielleicht Vergebung erwirken kann für eure Sünde. 31Als nun Mose wieder zu dem HERRN kam, sprach er: Ach, das Volk hat eine große Sünde getan, und sie haben sich einen Gott von Gold gemacht. 32Vergib ihnen doch ihre Sünde; wenn nicht, dann tilge mich aus deinem Buch, das du geschrieben hast. a 33Der HERR sprach zu Mose: Ich will den aus meinem Buch tilgen, der an mir sündigt. 34So geh nun hin und führe das Volk, wohin ich dir gesagt habe. Siehe, bmein Engel soll vor dir hergehen. cIch werde aber ihre Sünde heimsuchen, wenn meine Zeit kommt. 35Und der HERR schlug das Volk, weil sie sich das Kalb gemacht hatten, das Aaron angefertigt hatte.
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Wobei man Friedmans Exil in Nizza kaum als Strafe bezeichnen kann
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