tuni
26.06.2003, 09:59 |
Zum Buch: Die Krisenschaukel Thread gesperrt |
-->Hallo
ich habe das Buch von Paul C. Martin -"Die Krisenschaukel" - durchgelesen.
Dabei habe ich einem Freund vom Abschnitt"Die augusteische Lösung" (Seite 34)
erzählt.
In diesem Abschnitt geht es um eine ganz schlimme Variante der Beseitigung
der Staatsverschuldung, nähmlich um die physische eliminierung der Gläubiger.
Weiter nennt Herr C. Martin ein Beispiel:
der Staatsphilosoph Cicero soll so durch eine Aktion von Kaiser
Augustus ermordert worden sein.
Mein Freund (er hat Geschichte studiert) schreibt mir dazu folgendes:
Zu dieser historischen Lektüre kann ich Dir zur Zeit folgendes sagen. Der
im Text erwähnte Philosoph Cicero wurde bereits vor der Regierungszeit
Augustus ermordert und zwar schon 43 v. Chr. Augusutus hingegen regierte Rom
erst seit 27 v. Chr. alleine. Du siehst, da herrscht ein kleines Zeitproblem.
Diese flasche Angabe lässt jedoch darauf schliessen, dass auch der Rest der
Geschichte wahrscheinlich nicht stimmt.
Wenn das Stimmt, dass das oben erwähnte Beispiel unwahr ist, dann wurde
mangelhaft recherchiert. Wie sieht es denn mit dem ganzen Buch aus? Kann man
es ernst nehmen?
|
BillyGoatGruff
26.06.2003, 10:21
@ tuni
|
Geht es nicht eher um die historischen Gläubigermorde, |
-->die gegen Ende des römischen Reiches tatsächlich vorgekommen sind, als um die genaueste zeitliche Einordnung?
>Diese flasche Angabe lässt jedoch darauf schliessen, dass auch der Rest der
>Geschichte wahrscheinlich nicht stimmt. [/b]
Das wäre dann ein pars-pro-toto-Fehlschluss.
>Wenn das Stimmt, dass das oben erwähnte Beispiel unwahr ist, dann wurde
>mangelhaft recherchiert. Wie sieht es denn mit dem ganzen Buch aus? Kann man
>es ernst nehmen?
Gruss,
BillyGoat
|
monopoly
26.06.2003, 10:43
@ tuni
|
Re: Zum Buch: Die Krisenschaukel |
-->>Hallo
>ich habe das Buch von Paul C. Martin -"Die Krisenschaukel" - durchgelesen.
>Dabei habe ich einem Freund vom Abschnitt"Die augusteische Lösung" (Seite 34)
>erzählt.
>In diesem Abschnitt geht es um eine ganz schlimme Variante der Beseitigung
>der Staatsverschuldung, nähmlich um die physische eliminierung der Gläubiger.
>Weiter nennt Herr C. Martin ein Beispiel:
>der Staatsphilosoph Cicero soll so durch eine Aktion von Kaiser
>Augustus ermordert worden sein.
>Mein Freund (er hat Geschichte studiert) schreibt mir dazu folgendes:
>Zu dieser historischen Lektüre kann ich Dir zur Zeit folgendes sagen. Der
>im Text erwähnte Philosoph Cicero wurde bereits vor der Regierungszeit
>Augustus ermordert und zwar schon 43 v. Chr. Augusutus hingegen regierte Rom
>erst seit 27 v. Chr. alleine. Du siehst, da herrscht ein kleines Zeitproblem.
>Diese flasche Angabe lässt jedoch darauf schliessen, dass auch der Rest der
>Geschichte wahrscheinlich nicht stimmt.
>Wenn das Stimmt, dass das oben erwähnte Beispiel unwahr ist, dann wurde
>mangelhaft recherchiert. Wie sieht es denn mit dem ganzen Buch aus? Kann man
>es ernst nehmen?
Nach meinen Recherchen gibt es nicht kein Zeitproblem, wer wird schon mit der Geburt Kaiser?
Caius Octavius wurde am 23. September 63 v. Chr. als Sohn des wohlhabenden gleichnamigen Vaters und der Atia, einer Nichte Caesars, in Rom geboren. Im Jahr 51 v. Chr. hielt er die Leichenrede auf seine Großmutter Iulia und legte drei Jahre später die toga virilis an. Anschließend wählte man ihn zum pontifex (Priester). Nach dem Tod Caesars am 15. März 44 v. Chr. wurde er in dessen Testament an Sohnes statt adoptiert. Seitdem nannte er sich Caius Iulius Caesar. Den Namen Octavianus, den wir heute gewöhnlich als einzigen Namen verwenden, benutzte z.B. Cicero bis zum November 44, um damit auf die wirkliche Herkunft des neuen Caesarsohnes hinzuweisen. Bald geriet Octavianus in Streit mit M. Antonius, der das Vermögen des Diktators von dessen Witwe erhalten hatte. Einige Monate nach Caesars Tod richtete Octavianus öffentliche Spiele zu Ehren seiner neuen Ahnherrin Venus aus, bei denen nach Sueton (Caesar 88) ein Stern erschien, der als die in den Himmel aufgefahrene Seele des Caesar (d. h. er war unter die Götter erhoben) gedeutet und geschickt zu propagandistischen Zwecken ausgenutzt wurde. 43 v. Chr. stellte er aus den Veteranen Caesars ein Heer auf, um gegen M. Antonius ins Feld zu ziehen. Damals erhielt Octavianus vom Senat das Recht verliehen, alle Ämter zehn Jahre früher als gewöhnlich zu bekleiden. Doch als er vergeblich vom Senat das Konsulat verlangte und dieser nicht zustimmte, marschierte er auf Rom und erzwang seine Wahl am 19. August 43. Noch vor der Schlacht von Philippi, in der die Cäsarmörder vernichtet wurden, schloß sich Octavianus mit den zwei Konkurrenten um Caesars politisches Erbe in einem Triumvirat (Dreimännerbund) zusammen, bekämpfte sie aber auch in jahrelangen Auseinandersetzungen.
http://www.uni-muenster.de/Rektorat/museum/am-020.htm
Cicero Biographie
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Staatsmann, Redner und Philosoph. Er wurde in Arpinum (heute Arpino in Italien) geboren und studierte Recht, Rhetorik, Literatur und Philosophie in Rom. Nach kurzem Militärdienst ging er nach Griechenland und Kleinasien, um seine Studien fortzusetzen. Er kehrte 77 v. Chr. nach Rom zurück und begann seine politische Laufbahn. 74 v. Chr. wurde er in den Senat gewählt. Sein Durchbruch als Anwalt und Politiker in Rom gelang ihm 70 v. Chr. im Prozess gegen Verres.
Obwohl Ciceros Familie nicht zur römischen Aristokratie gehörte, wurde er 64 v. Chr. gegen seinen Mitfavoriten Catilina zum Konsul gewählt. Als dieser während der Amtszeit Ciceros einen Staatsstreich zum Sturz der Regierung organisierte, deckte Cicero die Verschwörung auf und ließ einige Angehörige der Gruppe um Catilina hinrichten. Gaius Julius Caesar und andere römische Senatoren sahen in Ciceros Vorgehen allerdings ein überhastetes Handeln, das den Verschwörern keinen angemessenen Rechtsprozess gewährt hatte. Cicero wurde daraufhin 58 v. Chr. zum Exil gezwungen. Nach einem einjährigen Aufenthalt in Makedonien wurde er vom römischen General Pompeius nach Rom zurückgerufen.
In den folgenden Jahren enstanden Ciceros literarische Hauptwerke De oratore (Der Redner), De re publica (Der Staat) und De legibus (Die Gesetze); er unterbrach seine schriftstellerische Tätigkeit im Jahr 51 v. Chr., als er als Prokonsul in die römische Provinz Kilikien geschickt wurde. Im Jahr 50 v. Chr. kehrte er nach Rom zurück und schloss sich im Bürgerkrieg Pompeius an. Nach Pompeius’ Niederlage 48 v. Chr. ging Cicero auf das Bündnisangebot mit Caesar ein und wurde begnadigt. Nach Caesars Ermordung im Jahr 44 v. Chr. übernahm er im Senat die führende Rolle. In der Hoffnung auf den Wiederaufbau der Republik unterstützte Cicero Caesars Adoptivsohn Octavian, den späteren Kaiser Augustus, in seinem Machtkampf mit dem römischen Konsul Marcus Antonius. Zwischen Octavian und Antonius kam es zur Versöhnung, und Cicero wurde am 7. Dezember 43 v. Chr. ermordet.
http://www.kreienbuehl.ch/lat/latein/uebersetz/cicerobio.html
Also nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschütten.
[/b][b]
|
monopoly
26.06.2003, 11:49
@ monopoly
|
Re: Zum Buch: Die Krisenschaukel/Zusatz |
-->>>Hallo
>>ich habe das Buch von Paul C. Martin -"Die Krisenschaukel" - durchgelesen.
>>Dabei habe ich einem Freund vom Abschnitt"Die augusteische Lösung" (Seite 34)
>>erzählt.
>>In diesem Abschnitt geht es um eine ganz schlimme Variante der Beseitigung
>>der Staatsverschuldung, nähmlich um die physische eliminierung der Gläubiger.
>>Weiter nennt Herr C. Martin ein Beispiel:
>>der Staatsphilosoph Cicero soll so durch eine Aktion von Kaiser
>>Augustus ermordert worden sein.
>>Mein Freund (er hat Geschichte studiert) schreibt mir dazu folgendes:
>>Zu dieser historischen Lektüre kann ich Dir zur Zeit folgendes sagen. Der
>>im Text erwähnte Philosoph Cicero wurde bereits vor der Regierungszeit
>>Augustus ermordert und zwar schon 43 v. Chr. Augusutus hingegen regierte Rom
>>erst seit 27 v. Chr. alleine. Du siehst, da herrscht ein kleines Zeitproblem.
>>Diese flasche Angabe lässt jedoch darauf schliessen, dass auch der Rest der
>>Geschichte wahrscheinlich nicht stimmt.
>>Wenn das Stimmt, dass das oben erwähnte Beispiel unwahr ist, dann wurde
>>mangelhaft recherchiert. Wie sieht es denn mit dem ganzen Buch aus? Kann man
>>es ernst nehmen?
>Nach meinen Recherchen gibt es nicht kein Zeitproblem, wer wird schon mit der Geburt Kaiser?
>
>Caius Octavius wurde am 23. September 63 v. Chr. als Sohn des wohlhabenden gleichnamigen Vaters und der Atia, einer Nichte Caesars, in Rom geboren. Im Jahr 51 v. Chr. hielt er die Leichenrede auf seine Großmutter Iulia und legte drei Jahre später die toga virilis an. Anschließend wählte man ihn zum pontifex (Priester). Nach dem Tod Caesars am 15. März 44 v. Chr. wurde er in dessen Testament an Sohnes statt adoptiert. Seitdem nannte er sich Caius Iulius Caesar. Den Namen Octavianus, den wir heute gewöhnlich als einzigen Namen verwenden, benutzte z.B. Cicero bis zum November 44, um damit auf die wirkliche Herkunft des neuen Caesarsohnes hinzuweisen. Bald geriet Octavianus in Streit mit M. Antonius, der das Vermögen des Diktators von dessen Witwe erhalten hatte. Einige Monate nach Caesars Tod richtete Octavianus öffentliche Spiele zu Ehren seiner neuen Ahnherrin Venus aus, bei denen nach Sueton (Caesar 88) ein Stern erschien, der als die in den Himmel aufgefahrene Seele des Caesar (d. h. er war unter die Götter erhoben) gedeutet und geschickt zu propagandistischen Zwecken ausgenutzt wurde. 43 v. Chr. stellte er aus den Veteranen Caesars ein Heer auf, um gegen M. Antonius ins Feld zu ziehen. Damals erhielt Octavianus vom Senat das Recht verliehen, alle Ämter zehn Jahre früher als gewöhnlich zu bekleiden. Doch als er vergeblich vom Senat das Konsulat verlangte und dieser nicht zustimmte, marschierte er auf Rom und erzwang seine Wahl am 19. August 43. Noch vor der Schlacht von Philippi, in der die Cäsarmörder vernichtet wurden, schloß sich Octavianus mit den zwei Konkurrenten um Caesars politisches Erbe in einem Triumvirat (Dreimännerbund) zusammen, bekämpfte sie aber auch in jahrelangen Auseinandersetzungen.
>http://www.uni-muenster.de/Rektorat/museum/am-020.htm
>Cicero Biographie >
>Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Staatsmann, Redner und Philosoph. Er wurde in Arpinum (heute Arpino in Italien) geboren und studierte Recht, Rhetorik, Literatur und Philosophie in Rom. Nach kurzem Militärdienst ging er nach Griechenland und Kleinasien, um seine Studien fortzusetzen. Er kehrte 77 v. Chr. nach Rom zurück und begann seine politische Laufbahn. 74 v. Chr. wurde er in den Senat gewählt. Sein Durchbruch als Anwalt und Politiker in Rom gelang ihm 70 v. Chr. im Prozess gegen Verres.
>Obwohl Ciceros Familie nicht zur römischen Aristokratie gehörte, wurde er 64 v. Chr. gegen seinen Mitfavoriten Catilina zum Konsul gewählt. Als dieser während der Amtszeit Ciceros einen Staatsstreich zum Sturz der Regierung organisierte, deckte Cicero die Verschwörung auf und ließ einige Angehörige der Gruppe um Catilina hinrichten. Gaius Julius Caesar und andere römische Senatoren sahen in Ciceros Vorgehen allerdings ein überhastetes Handeln, das den Verschwörern keinen angemessenen Rechtsprozess gewährt hatte. Cicero wurde daraufhin 58 v. Chr. zum Exil gezwungen. Nach einem einjährigen Aufenthalt in Makedonien wurde er vom römischen General Pompeius nach Rom zurückgerufen.
>In den folgenden Jahren enstanden Ciceros literarische Hauptwerke De oratore (Der Redner), De re publica (Der Staat) und De legibus (Die Gesetze); er unterbrach seine schriftstellerische Tätigkeit im Jahr 51 v. Chr., als er als Prokonsul in die römische Provinz Kilikien geschickt wurde. Im Jahr 50 v. Chr. kehrte er nach Rom zurück und schloss sich im Bürgerkrieg Pompeius an. Nach Pompeius’ Niederlage 48 v. Chr. ging Cicero auf das Bündnisangebot mit Caesar ein und wurde begnadigt. Nach Caesars Ermordung im Jahr 44 v. Chr. übernahm er im Senat die führende Rolle. In der Hoffnung auf den Wiederaufbau der Republik unterstützte Cicero Caesars Adoptivsohn Octavian, den späteren Kaiser Augustus, in seinem Machtkampf mit dem römischen Konsul Marcus Antonius. Zwischen Octavian und Antonius kam es zur Versöhnung, und Cicero wurde am 7. Dezember 43 v. Chr. ermordet.
>http://www.kreienbuehl.ch/lat/latein/uebersetz/cicerobio.html
>Also nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschütten.
>[/b][b]
Zusatz: Hab ich bei INwo gefunden
Gerhard Margreiter ( no Homepage / no E-Mail ) - Tue, Mar 26, 2002 at 11:31:12 (MET)
Lieber Herr Eckhart
Sie verbreiten eigentümliche Ansichten über die Finanzgebahrung der Römischen Kaiser. Die Augusti hatten seit Caesar das alleinige Recht, Münzen zu schlagen. Sie brauchten sich bei niemand zu verschulden, sondern haben die Münzen gemacht und einfach ausgegeben.
Dass sich Staaten verschulden müssen, ist eine moderne Erscheinung.
Die Anordnung Caesars, dass nur der Staat Geld machen darf, hat die Geldverleiher und reichen Römer sehr sehr gestört und deshalb wurde Caesar von Brutus, der ein solcher Geldverleiher war, ermordet.
Nach Caesars Tod haben die (zweiten) Triumviren die Macht in Rom ergriffen. Einer der Triumviren war Octavian, der spätere Kaiser Augustus.
Sie rächten sich für den Mord an Caesar und veranstalteten in Rom eine"Proskription".
Das bedeutete, dass die 2000 reichsten Römer umgebracht und ihr Vermögen eingezogen wurde.
Mit diesem Geld besiegten die Triumviren die Brutuspartei und Brutus stürzte sich ins Schwert.
Später konnte sich Octavian an die Spitze manövrieren und faktisch der erste römische Kaiser (Augustus) werden.
Der Demokratie weinte keiner eine Träne nach.
Lieber Meister Eckhart,
die römische Demokratie war keine Demokratie sondern eine Geldherrschaft.
Wer - unter den Adeligen - gewählt werden wollte, mußte das Volk (die Plebejer) mit Geld, Korn und Spielen bestechen.
(Man könnte das auch als Sozialhilfe betrachten).
Nur wer das Geld hatte, konnte es sich das leisten.
Aus den so"erkauften" Ämtern konnte der Gewinner dann meist wieder das eingesetzte Kapital zurückholen oder etwas mehr.
Caesar hat mit diesem System aufgeräumt.
Er wurde 44 v. Chr. ermordet.
Daraufhin wurde das 2. Triumvirat gegründet.
43 v.fand die Proskription statt (die 2000 reichsten Römer wurden umgebracht).
42 v. wurden die Caesarmörder (Brutus & Co) bei Philippi geschlagen.
Dann dauerte es bis 30 v. Chr bis die Machtfrage unter den Triumviren geklärt war. Octavian (später Augustus) siegte.
Kleopatra - mit Antonius liiert - gab sich den Tod.
Ab 23. v. war Octavian (Ehrenname: Augustus)"princeps" und damit praktisch Kaiser
http://www.inwo.de/guestbook/guestbook.htm
|
CRASH_GURU
26.06.2003, 12:20
@ monopoly
|
Re: Zum Buch: Die Krisenschaukel/Zusatz |
-->Die Bücher von Herrn P.C. Martin sollte man m.E. als unterhaltsame Katastrophen- lektüre betrachten, so wie gut gemachte Hollywood Filme. Mehr würde ich da nicht erwarten.
Man sollte auch nicht vergessen, daß man mit Untergangsszenarien schon immer mehr Geld verdienen konnte als mit realistischer, aber meist wenig unterhaltsamer Wirtschaftsanalyse.
gruss
cg
>>>Hallo
>>>ich habe das Buch von Paul C. Martin -"Die Krisenschaukel" - durchgelesen.
>>>Dabei habe ich einem Freund vom Abschnitt"Die augusteische Lösung" (Seite 34)
>>>erzählt.
>>>In diesem Abschnitt geht es um eine ganz schlimme Variante der Beseitigung
>>>der Staatsverschuldung, nähmlich um die physische eliminierung der Gläubiger.
>>>Weiter nennt Herr C. Martin ein Beispiel:
>>>der Staatsphilosoph Cicero soll so durch eine Aktion von Kaiser
>>>Augustus ermordert worden sein.
>>>Mein Freund (er hat Geschichte studiert) schreibt mir dazu folgendes:
>>>Zu dieser historischen Lektüre kann ich Dir zur Zeit folgendes sagen. Der
>>>im Text erwähnte Philosoph Cicero wurde bereits vor der Regierungszeit
>>>Augustus ermordert und zwar schon 43 v. Chr. Augusutus hingegen regierte Rom
>>>erst seit 27 v. Chr. alleine. Du siehst, da herrscht ein kleines Zeitproblem.
>>>Diese flasche Angabe lässt jedoch darauf schliessen, dass auch der Rest der
>>>Geschichte wahrscheinlich nicht stimmt.
>>>Wenn das Stimmt, dass das oben erwähnte Beispiel unwahr ist, dann wurde
>>>mangelhaft recherchiert. Wie sieht es denn mit dem ganzen Buch aus? Kann man
>>>es ernst nehmen?
>>Nach meinen Recherchen gibt es nicht kein Zeitproblem, wer wird schon mit der Geburt Kaiser?
>>
>>Caius Octavius wurde am 23. September 63 v. Chr. als Sohn des wohlhabenden gleichnamigen Vaters und der Atia, einer Nichte Caesars, in Rom geboren. Im Jahr 51 v. Chr. hielt er die Leichenrede auf seine Großmutter Iulia und legte drei Jahre später die toga virilis an. Anschließend wählte man ihn zum pontifex (Priester). Nach dem Tod Caesars am 15. März 44 v. Chr. wurde er in dessen Testament an Sohnes statt adoptiert. Seitdem nannte er sich Caius Iulius Caesar. Den Namen Octavianus, den wir heute gewöhnlich als einzigen Namen verwenden, benutzte z.B. Cicero bis zum November 44, um damit auf die wirkliche Herkunft des neuen Caesarsohnes hinzuweisen. Bald geriet Octavianus in Streit mit M. Antonius, der das Vermögen des Diktators von dessen Witwe erhalten hatte. Einige Monate nach Caesars Tod richtete Octavianus öffentliche Spiele zu Ehren seiner neuen Ahnherrin Venus aus, bei denen nach Sueton (Caesar 88) ein Stern erschien, der als die in den Himmel aufgefahrene Seele des Caesar (d. h. er war unter die Götter erhoben) gedeutet und geschickt zu propagandistischen Zwecken ausgenutzt wurde. 43 v. Chr. stellte er aus den Veteranen Caesars ein Heer auf, um gegen M. Antonius ins Feld zu ziehen. Damals erhielt Octavianus vom Senat das Recht verliehen, alle Ämter zehn Jahre früher als gewöhnlich zu bekleiden. Doch als er vergeblich vom Senat das Konsulat verlangte und dieser nicht zustimmte, marschierte er auf Rom und erzwang seine Wahl am 19. August 43. Noch vor der Schlacht von Philippi, in der die Cäsarmörder vernichtet wurden, schloß sich Octavianus mit den zwei Konkurrenten um Caesars politisches Erbe in einem Triumvirat (Dreimännerbund) zusammen, bekämpfte sie aber auch in jahrelangen Auseinandersetzungen.
>>http://www.uni-muenster.de/Rektorat/museum/am-020.htm
>>Cicero Biographie
>>
>>Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Staatsmann, Redner und Philosoph. Er wurde in Arpinum (heute Arpino in Italien) geboren und studierte Recht, Rhetorik, Literatur und Philosophie in Rom. Nach kurzem Militärdienst ging er nach Griechenland und Kleinasien, um seine Studien fortzusetzen. Er kehrte 77 v. Chr. nach Rom zurück und begann seine politische Laufbahn. 74 v. Chr. wurde er in den Senat gewählt. Sein Durchbruch als Anwalt und Politiker in Rom gelang ihm 70 v. Chr. im Prozess gegen Verres.
>>Obwohl Ciceros Familie nicht zur römischen Aristokratie gehörte, wurde er 64 v. Chr. gegen seinen Mitfavoriten Catilina zum Konsul gewählt. Als dieser während der Amtszeit Ciceros einen Staatsstreich zum Sturz der Regierung organisierte, deckte Cicero die Verschwörung auf und ließ einige Angehörige der Gruppe um Catilina hinrichten. Gaius Julius Caesar und andere römische Senatoren sahen in Ciceros Vorgehen allerdings ein überhastetes Handeln, das den Verschwörern keinen angemessenen Rechtsprozess gewährt hatte. Cicero wurde daraufhin 58 v. Chr. zum Exil gezwungen. Nach einem einjährigen Aufenthalt in Makedonien wurde er vom römischen General Pompeius nach Rom zurückgerufen.
>>In den folgenden Jahren enstanden Ciceros literarische Hauptwerke De oratore (Der Redner), De re publica (Der Staat) und De legibus (Die Gesetze); er unterbrach seine schriftstellerische Tätigkeit im Jahr 51 v. Chr., als er als Prokonsul in die römische Provinz Kilikien geschickt wurde. Im Jahr 50 v. Chr. kehrte er nach Rom zurück und schloss sich im Bürgerkrieg Pompeius an. Nach Pompeius’ Niederlage 48 v. Chr. ging Cicero auf das Bündnisangebot mit Caesar ein und wurde begnadigt. Nach Caesars Ermordung im Jahr 44 v. Chr. übernahm er im Senat die führende Rolle. In der Hoffnung auf den Wiederaufbau der Republik unterstützte Cicero Caesars Adoptivsohn Octavian, den späteren Kaiser Augustus, in seinem Machtkampf mit dem römischen Konsul Marcus Antonius. Zwischen Octavian und Antonius kam es zur Versöhnung, und Cicero wurde am 7. Dezember 43 v. Chr. ermordet.
>>http://www.kreienbuehl.ch/lat/latein/uebersetz/cicerobio.html
>>Also nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschütten.
>>[/b][b]
>Zusatz: Hab ich bei INwo gefunden
>Gerhard Margreiter ( no Homepage / no E-Mail ) - Tue, Mar 26, 2002 at 11:31:12 (MET)
>Lieber Herr Eckhart
>Sie verbreiten eigentümliche Ansichten über die Finanzgebahrung der Römischen Kaiser. Die Augusti hatten seit Caesar das alleinige Recht, Münzen zu schlagen. Sie brauchten sich bei niemand zu verschulden, sondern haben die Münzen gemacht und einfach ausgegeben.
>Dass sich Staaten verschulden müssen, ist eine moderne Erscheinung.
>Die Anordnung Caesars, dass nur der Staat Geld machen darf, hat die Geldverleiher und reichen Römer sehr sehr gestört und deshalb wurde Caesar von Brutus, der ein solcher Geldverleiher war, ermordet.
>Nach Caesars Tod haben die (zweiten) Triumviren die Macht in Rom ergriffen. Einer der Triumviren war Octavian, der spätere Kaiser Augustus.
>Sie rächten sich für den Mord an Caesar und veranstalteten in Rom eine"Proskription".
>Das bedeutete, dass die 2000 reichsten Römer umgebracht und ihr Vermögen eingezogen wurde.
>Mit diesem Geld besiegten die Triumviren die Brutuspartei und Brutus stürzte sich ins Schwert.
>Später konnte sich Octavian an die Spitze manövrieren und faktisch der erste römische Kaiser (Augustus) werden.
>Der Demokratie weinte keiner eine Träne nach.
>Lieber Meister Eckhart,
>die römische Demokratie war keine Demokratie sondern eine Geldherrschaft.
>Wer - unter den Adeligen - gewählt werden wollte, mußte das Volk (die Plebejer) mit Geld, Korn und Spielen bestechen.
>(Man könnte das auch als Sozialhilfe betrachten).
>Nur wer das Geld hatte, konnte es sich das leisten.
>Aus den so"erkauften" Ämtern konnte der Gewinner dann meist wieder das eingesetzte Kapital zurückholen oder etwas mehr.
>Caesar hat mit diesem System aufgeräumt.
>Er wurde 44 v. Chr. ermordet.
>Daraufhin wurde das 2. Triumvirat gegründet.
>43 v.fand die Proskription statt (die 2000 reichsten Römer wurden umgebracht).
>42 v. wurden die Caesarmörder (Brutus & Co) bei Philippi geschlagen.
>Dann dauerte es bis 30 v. Chr bis die Machtfrage unter den Triumviren geklärt war. Octavian (später Augustus) siegte.
>Kleopatra - mit Antonius liiert - gab sich den Tod.
>Ab 23. v. war Octavian (Ehrenname: Augustus)"princeps" und damit praktisch Kaiser
>http://www.inwo.de/guestbook/guestbook.htm
|
tuni
26.06.2003, 15:42
@ monopoly
|
Re: Zum Buch: Die Krisenschaukel/Zusatz |
-->Hier noch die Antwort meines Freundes der das ganze ins Rollen brachte:
Die Herren gehen ja nicht wirklich auf Deine Frage ein. Sie beschreiben lediglich die Biografie Ciceros oder Augustus (früher Octavian) und Caesars.
Aber wie Du aus den Informationen ersehen kannst ist Cicero einer Proskription (Ächtung durch Veröffentlichung einer Liste) des Antonius zum Opfer gefallen. Antonius hat Cicero auf eine Proskriptionsliste gesetzt worauf Häscher Cicero umbrachten. Augustus hatte also bei der Ermordung Ciceros seine Hände nicht im Spiel.
Augustus kam tatsächlich 63. v. Chr zur Welt doch übernahm er 27 v. Chr. allmählich die Alleinherrschaft und wurde 23. v. Chr. zum"principes" ernannt.
Die Herren bestätigen Dir auf etwas komplizierte Art und Weise, dass die Story von Paul C. Martin nicht stimmt.
|
Burning_Heart
26.06.2003, 15:58
@ CRASH_GURU
|
Re: Zum Buch: Die Krisenschaukel/Zusatz |
-->>Die Bücher von Herrn P.C. Martin sollte man m.E. als unterhaltsame Katastrophen- lektüre betrachten, so wie gut gemachte Hollywood Filme. Mehr würde ich da nicht erwarten.
>Man sollte auch nicht vergessen, daß man mit Untergangsszenarien schon immer mehr Geld verdienen konnte als mit realistischer, aber meist wenig unterhaltsamer Wirtschaftsanalyse.
>gruss
>cg
HI
Katastrophenlektüre finde ich etwas übertrieben.
Er liefert einen Haufen Puzzleteile aus allen Zeiträumen die man selbst verarbeiten muss.Es gab früher nun mal eine Menge Leid und Elend und Dottore gibt das nur wieder und erklärt zusammenhänge.Lässt mich das Gesamtbild besser verstehen.
Urschuld und Debitismus sind ausserdem Dinge,die ERSTMALS die Wirtschaft erklären.
Das macht die Bücher unbezahlbar.Ich würde sogar sagen,die einzigen wertvollen Wirtschaftsbücher die es überhaupt gibt.
P.S.
Ich habe keine Finanzielen Verbindungen zu Dottore oder zu seinen Verlägen.
|
-- Elli --
29.06.2003, 20:20
@ tuni
|
Re: Zum Buch: Die Krisenschaukel / @tuni |
-->>dottore mailte dazu folgendes:
> > Text: Hallo > > > > ich habe das Buch von Paul C. Martin -"Die Krisenschaukel" - > durchgelesen. > > > > Dabei habe ich einem Freund vom Abschnitt"Die augusteische Lösung" > (Seite > 34) > > erzählt. > > > > In diesem Abschnitt geht es um eine ganz schlimme Variante der > Beseitigung > > der Staatsverschuldung, nähmlich um die physische eliminierung der > Gläubiger. > > > > Weiter nennt Herr C. Martin ein Beispiel: > > der Staatsphilosoph Cicero soll so durch eine Aktion von Kaiser > > Augustus ermordert worden sein.
<font color=#0000FF>
Augustus war damals noch nicht Kaiser, wie bekannt, sondern als"imperator"
(ab 16. 4. -43) den Herren Marc Anton und Lepidus durch ein Triumvirat
(zweites) verbunden (27.11.). Die"Proskriptionen" dieses Triumvirats sollten als
bekannt gelten. Tod Ciceros 7. 12. </font>
> > > > Mein Freund (er hat Geschichte studiert) schreibt mir dazu folgendes: > > > > Zu dieser historischen Lektüre kann ich Dir zur Zeit folgendes sagen. > Der > > im Text erwähnte Philosoph Cicero wurde bereits vor der Regierungszeit > > Augustus ermordert und zwar schon 43 v. Chr. Augusutus hingegen regierte > Rom > > erst seit 27 v. Chr. alleine. Du siehst, da herrscht ein kleines > Zeitproblem.
<font color=#0000FF>
Das ist platter Unsinn, siehe oben. Cicero stand auf den Proskriptionslisten
des 2. Triumvirats, vgl. Plut., Cicero 47-49, Seneca suas., 6,17. Cassius
Dio 47,7,2 ff. Sueton Augustus, 27, usw. </font>
> > > > Diese flasche Angabe lässt jedoch darauf schliessen, dass auch der Rest > der > > Geschichte wahrscheinlich nicht stimmt.
<font color=#0000FF>
Der Herr sollte sich über die Geschichte und den ökonomischen Zweck der
Proskriptionen informieren. Was hat denn der Herr für Spezialgebiete bzw.
Arbeiten? Die nähme ich gern mal in Augenschein.</font>
> > > > Wenn das Stimmt, dass das oben erwähnte Beispiel unwahr ist, dann wurde > > mangelhaft recherchiert. Wie sieht es denn mit dem ganzen Buch aus? Kann > man > > es ernst nehmen?
<font color=#0000FF>
Jeder, wie er will. Ich für meinen Teil bin promovierter Historiker und
kenne mich in einigen Dingen bestens aus. Immerhin gibt es nicht nur massenhaft
Sekundärliteratur dazu u.a. Hinard, Conway), sondern auch den Satz von Oswald
Sepngler (cit. ibid.).
Schönen Gruß
d.</font>
|
LenzHannover
30.06.2003, 16:36
@ -- Elli --
|
@Elli - d. Antwort: Netter Service. Kann und werde es nicht nachprüfen, habe |
-->meine Meinung dazu, wer recht hat. Zum Service bzgl. der Antwort [img][/img].
Vielleicht solltest du Hannichs Bitte aufnehmen und eine"Spendenkonto" fürs Board einrichten. Wär interessant, was sich eventuell ansammelt.
|