Jacques
26.06.2003, 18:17 |
USA Japan Thread gesperrt |
-->Die Parallelen zwischen den USA und Japan werden immer deutlicher.
War es in Japan der Aktien und der Immobubble, so ist es in den USA
nur der Aktienbubble. Dafür mit umso geballter Konzentration und Grösse.
Allerdings gibt es wesentliche Unterschiede.
In Japan dauerte es beinahe 10 Jahre, bis die Schieflage maroder Finanzinstitute breiter offenbar wurden.
Wesentlich länger dauerte auch die Phase der BoJ Zinssenkungen.
In den USA läuft derzeit alles wie im Schnellfilm einer DVD ab:
2 Jahre genügten bereits, bis die Finanzmisere sichtbar wurde - und die nicht nur beschränkt auf die Finanzbranche.
2 Jahre genügten auch, um der Fed noch weiteres starkes Zinssenkungspotenzial zu rauben.
Meine Schlussfolgerung: In den USA ist die Lage um Faktoren dramatischer als dannzumal und andauernd in Japan.
Gruss
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-- Elli --
26.06.2003, 18:39
@ Jacques
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Re: USA Japan / Volle Zustimmung! oT |
-->>Die Parallelen zwischen den USA und Japan werden immer deutlicher.
>War es in Japan der Aktien und der Immobubble, so ist es in den USA
>nur der Aktienbubble. Dafür mit umso geballter Konzentration und Grösse.
>Allerdings gibt es wesentliche Unterschiede.
>In Japan dauerte es beinahe 10 Jahre, bis die Schieflage maroder Finanzinstitute breiter offenbar wurden.
>Wesentlich länger dauerte auch die Phase der BoJ Zinssenkungen.
>In den USA läuft derzeit alles wie im Schnellfilm einer DVD ab:
>2 Jahre genügten bereits, bis die Finanzmisere sichtbar wurde - und die nicht nur beschränkt auf die Finanzbranche.
>2 Jahre genügten auch, um der Fed noch weiteres starkes Zinssenkungspotenzial zu rauben.
>Meine Schlussfolgerung: In den USA ist die Lage um Faktoren dramatischer als dannzumal und andauernd in Japan.
>Gruss
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Goldfinger
26.06.2003, 20:13
@ Jacques
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Re: USA Japan Immobilien |
-->>
>War es in Japan der Aktien und der Immobubble, so ist es in den USA
>nur der Aktienbubble.
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Da könnte auch eine bestimmte Art von Immobubble in den USA sein:
Laut der New York Times glaubt eine Gruppe von Bilanzexperten, dass die Aktiva von Fannie Mae im letzten Jahr wegen des gesunkenen Zinsniveaus um mehrere Milliarden zurückgegangen seien. Aber dank einiger praktischer Bilanzierungsregeln hat es die Gesellschaft geschafft, diese heftigen Verluste aus dem Gewinnausweis herauszuhalten.
Robert Tracy, führender Analyst bei Apogee Research, meint dazu:
"Ich rieche etwas Faules... und wir graben gerade danach. Ich habe tief in den Büchern von Sally Mae, einer Unterabteilung von Fannie Mae gegraben.
Meiner Meinung nach ist diese aggressive Bilanzierungspraxis, die am Rande der Legalität läuft, ganz einfach ein Teil der Unternehmenskultur dieses Unternehmens... um es klar zu sagen, ich werfe denen nichts Illegales vor.
Aber ihre Bilanzierungspraxis verschleiert definitiv die große Volatilität, die Teil des Hypothekenmarktes ist. Deshalb ist es der Effekt dieses Spiels - ob beabsichtigt oder nicht -, dass die Investoren über die massiven Risiken im Unklaren gelassen werden."
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Gruss - Goldfinger
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Sascha
26.06.2003, 20:16
@ Jacques
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Korrekt [mkT] |
--> Sehe ich genauso! Das läuft nun alles etwas schneller ab.
Nicht zuletzt auch durch die Tatsache, daß die Konjunkturlokomotive USA noch intakt war und es an den Aktienmärkten in den USA und Europa noch bergauf ging als Japan schon am Boden lag. Jetzt wo die USA und Europa am Boden liegen gibt es keine andere Konjunkturlokomotive mehr wie damals im Falle Japans. Es gibt keine großartigen Stützen mehr!
Es bröckelt alles immer mehr und immer schneller.
Viele Grüße
Sascha
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anatoll
26.06.2003, 20:53
@ Jacques
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Re: USA Japan |
-->Hab das gerade auf http://de.biz.yahoo.com/030626/318/3igck.html gefunden.
Gruß
WirtschaftsWoche - Geld
Falsches Vorbild
Donnerstag 26. Juni 2003, 16:36 Uhr
Augen zu und durch - das klappt prima in dem Land, das so viele Deutsche oft unkritisch als Vorbild feiern. Wer wäre schon so anmaßend, zu behaupten, dass Uncle Sam vorm Offenbarungseid steht? Jagadeesh Gokhale und Kent Smetters. Weder zwei gesuchte Terroristen noch überzeugte Freistaatler. Smetters, unlängst für die Wirtschaftspolitik im Finanzministerium mitverantwortlich, und Gokhale, nun für die Notenbank von Cleveland tätig, analysierten und kalkulierten im Auftrag Washingtons.
Um genau zu sein, im Auftrag des mittlerweile abgesägten Finanzministers Paul O’Neill. Es galt, die realitätsfremden Daten des Amts für Management und Haushalt durch zuverlässigere zu ersetzen. Gesagt, getan. Doch die Wahrheit tut bekanntlich weh. Das Ausmaß der zukünftigen Staatsverpflichtungen war in Worte nicht zu fassen. Der Begriff"finanzielles Ungleichgewicht" musste ins Leben gerufen werden. Dabei geht es um Uncle Sams bestehende und in Zukunft noch hinzukommende Verpflichtungen. Nehmen wir’s ironisch: Vorausgesetzt, die Einkommensteuer wird umgehend um 68,5 Prozent angehoben oder die Ausgaben für das Renten- und Gesundheitssystem um 54,8 Prozent gesenkt, steht zukünftigen Generationen ein großes Erbe bevor.
Die traurige Wahrheit: Das Defizit summiert sich auf 44,2 Billionen Dollar. In Perspektive gesetzt, wird die nationale Verschuldung damit um das etwa Zehnfache geschlagen. Über 94 Prozent sämtlicher Vermögenswerte amerikanischer Privathaushalte saugt das Defizit auf. Die nehmen sich derweil ein Beispiel an Uncle Sam und reiten auf der Schuldenwelle mit. Über 14 Prozent der verfügbaren Einkommen fließt in die Tilgung von Schulden, schätzt die Notenbank von St. Louis. Nur zweimal in den letzten 25 Jahren erreichte der Prozentsatz ein derart hohes Niveau. So jagt eine leere Versprechung die andere.
Die Politik macht Versprechungen, die ohne den Bankrott der Nation nicht zu erfüllen sind; genauso, wie der einzelne Amerikaner ohne den Bankrott seiner Familie die Versprechen gegenüber der Hausbank kaum einhalten kann. Wer glaubt, die Rechnung könne - wie bei einem Pyramidensystem - vielleicht doch aufgehen, der irrt. Sie kann nicht aufgehen. Es ist gegen die Natur des Spiels. Solange es aber niemand merkt, an sich egal.
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- Elli -
26.06.2003, 20:59
@ anatoll
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Re: USA Japan / @marsch |
-->Auszug:
Über 14 Prozent der verfügbaren Einkommen fließt in die Tilgung von Schulden, schätzt die Notenbank von St. Louis. Nur zweimal in den letzten 25 Jahren erreichte der Prozentsatz ein derart hohes Niveau.
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