Thukydides
27.06.2003, 19:46 |
@Sascha: Zur Lage der Studenten Thread gesperrt |
-->Hallo Sascha,
du schriebst:
Ich will es ja nicht düsterer malen wie es ist aber ich habe bis heute von denjenigen die NICHT(!) meiner Meinung waren auf meine Rechenbeispiele und Vergleiche in Zahlen und Fakten mit Existenzminimum, Kindergeld, Ausbildungsfreibetrag und Einkommen von Studenten sowie Bafög KEINE Antwort mehr erhalten. Das fand' ich schon ziemlich schade!
Ich kann meine Meinung nicht mit Zahlen untermauern, das muss ich erstmal zugeben.
Allerdings bin ich auch Student und die"leichten" Studentinnen
Was hat sich denn bitte deiner Meinung nach in den letzten Jahren so sehr verschlechter?
Warum so viele Worte zu diesem Thema?
Viele Grüsse, Thukydides
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nasdaq
27.06.2003, 21:30
@ Thukydides
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Dazu noch die Reiselust |
-->also von verarmten Studenten kann beim besten Wille nicht die Rede sein, jedanfalls nicht bei den BAFÃ-G Beziehern. Schlechter sieht es da schon bei denen aus, die gerade an der Grenze des BAFÃ-G Anspruches vorbei schlittern und/oder deren Eltern nichts für die Kinder übrig haben. Aber auch da gibt es in der Regel Möglichkeiten sich mit Taxi fahren o.ä. über Wasser zu halten.
Was mich wundert ist ausserdem, dass die meisten Studenten weit angereist kommen um möglichst weit von zu Hause entfernt zu sein. Das mag für die Eigenständigkeit vorteilhaft sein ist aber unter Umständen einfach nicht finanzierbar.
Auch ich studiere momentan und bin der einzige, der täglich einen Fahrtweg von 65 km in Kauf nimmt um Kosten zu sparen. Andere machen sich da überhauot keine Gedanken, der Bezug einer ein bis zwei Zimmer Wohnung in der Innenstadt gehört da schon dazu. Sogar die Nachbarschaft von mir unterhält Wohnungen in Freiburg, für das Studium der Töchter...
Also etwas mehr lokale Verbundenheit oder ein günstigerer Studienplatz evtl. in den neuen Bundesländern würde die meisten finanziell sehr stark entlasten.
Auf einem anderen Blatt steht zudem, dass es nicht möglich ist das Erststudium von der Steuer abzusetzen. Wäre dies möglich gewesen, hätte ich mein Studium vollkommen selbst finanzieren können. Naja dafür bekommt win Alkoholiker, der schon seit 8 Semestern Sozialpädagokik studiert (stimmt wirklich) BAFÃ-G aus meinen Steuerzahlungen... Das nenne ich dann soziale Gerechtigkeit Danke!
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SportiSteffen
27.06.2003, 23:19
@ nasdaq
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Re: Dazu noch die Reiselust - Kosten |
-->Mein Studium kostet mich knapp 20.000 € / Jahr inkl. Studiengebühren, Wohnung, Essen, Auto (Motorboot, Hubschrauberlandeplatz ;)) und Telefon/Internet.
BaföG ist gerade von 3.600 € im Jahr auf 1.000 € gekürzt worden, September bis Januar bin ich in Paris, Kosten: 1000 €+ im Monat.
Ich kann es auch finanzieren obwohl ich"nur" 250 € im Monat von Mom&Dad bekomme... Läuft das was falsch? Ich investiere in mein Studium und es zahlt sich auch aus. Bereits bei Praktika gibt es mehr als ein ausgelernter Facharbeiter verdient.
Man muss es nur richtig machen, auch wenn nicht allen diese Möglichkeiten offen liegen...
Greetz ;)
Steffen
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vasile
28.06.2003, 00:34
@ SportiSteffen
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Das ich nicht Lache... |
-->SportiSteffi schrieb:
"Bereits bei Praktika gibt es mehr als ein ausgelernter Facharbeiter verdient."
Das kann ich mir wohl vorstellen, daß Du mehr Geld verdienst im Praktikum als ein ausgelernter Facharbeiter - EINER AUS TANSANIA ODER SIMBABWE VIELLEICHT!! [img][/img]
Die generösesten Unternehmen zahlen so um 800,-€ Brutto an Praktikanten. Da verdient ein Facharbeiter hier wohl deutlich mehr.
Wenn Du so'n toller Hecht bist, warum knöpfste Deinen Eltern überhaupt noch was ab? Eigentlich müßtest Du bei Deinem fetten Facharbeiterlohn doch eher was zu Hause abliefern (außer heißer Luft und schmutziger Wäsche, meine ich)!
Sowas Lächerliches hab ich schon lange nicht mehr gehört!
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vasile
28.06.2003, 00:38
@ vasile
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Muß natürlich heißen:"Daß ich nicht lache". Tja, ist schon spät:-) (owT) |
-->
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SportiSteffen
28.06.2003, 01:05
@ vasile
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Re: Das ich nicht Lache... |
-->>Die generösesten Unternehmen zahlen so um 800,-€ Brutto an Praktikanten. Da verdient ein Facharbeiter hier wohl deutlich mehr.
Gewöhnlich zahlt jedes Unternehmen mindestens 750/800€, die guten Unternehmen zahlen entweder stundenweise 10-13€, bei 21 Arbeitstagen im Monat à 8 Stunden sind das 1700-2200 €, hinzu kommt Fahrtkostenerstattung in Höhe von durchschnittlich 500 €. Ist man nicht faul und arbeitet 60h/Woche sind es über 3.000 €, ist es bereits das 2. Praktikum z.B. bei einem renommierten Investmenthaus in London, gehen die Gehälter bis auf über 5.000 € hoch.
Danke für dein Lob ("toller Hecht"):)!
Wieso bringst du deine Wäsche zu deinen Eltern ;)?
Schöne Grüße,
Steffen
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nasdaq
28.06.2003, 01:17
@ SportiSteffen
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es gibt sie also doch |
-->ich dachte schon wir haben in Deutschland keine Eliten mehr. Alle Achtung!!! 5000 € im Monat, Student und mit Gracia in den Urlaub. Das sind Leute für den Aufschwung. Vielleicht kommst Du auch bald mal zu Harald Schmidt in die Show
Viel Erfolg!
und Gruß
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SportiSteffen
28.06.2003, 01:26
@ nasdaq
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Re: es gibt sie also doch |
-->+ 5.000 € / Monat in london - 1.500 € Wohnung => bleiben auch"nur" 3.500 € übrig ;)
habe da übrigens nicht von mir gesprochen, ich bekomme €/h, jetzt muss ich nur noch auf 24/7 umstellen ;)
Greetz
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Loki
28.06.2003, 01:44
@ SportiSteffen
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Re: Wieviele dieser Praktika gibt es denn??? (owT) |
-->
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vasile
28.06.2003, 01:55
@ SportiSteffen
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...kann gar nicht mehr aufhören! |
-->>Gewöhnlich zahlt jedes Unternehmen mindestens 750/800€, die guten Unternehmen zahlen entweder stundenweise 10-13€, bei 21 Arbeitstagen im Monat à 8 Stunden sind das 1700-2200 €, hinzu kommt Fahrtkostenerstattung in Höhe von durchschnittlich 500 €. Ist man nicht faul und arbeitet 60h/Woche sind es über 3.000 €, ist es bereits das 2. Praktikum z.B. bei einem renommierten Investmenthaus in London, gehen die Gehälter bis auf über 5.000 € hoch.
Jetzt wo Du das alles weißt, mußt Du's nur noch den Unternehmen klarmachen, daß dies so ist. Man möge sich nur mal auf Praktikabörsen und Homepages von Unternehmen wie Daimler, VW, Nestlé, Porsche usw. umschauen, um zu erkennen, daß Deine Gehaltsvorstellungen Mumpitz sind.
Andererseits kann man auf dem Bau mit 60h/ Woche auch seine 3600,-€ Brutto rauskriegen. Nur muß ma da hart zupacken, und zwar mit den Armen und nicht mit dem Maul.
Könntest Du mir bitte noch erklären, was genau Du mit"jedes Unternehmen" und mit"die guten Unternehmen" meinst?
Ich würde mal sagen, daß die"guten Unternehmen" gerne auf jemanden verzichten, der so undifferenziertes Zeug schreibt. Eigentlich gilt das aber für"jedes Unternehmen".
>Wieso bringst du deine Wäsche zu deinen Eltern ;)?
Nee, das macht meine Frau. Dafür massier ich Ihr dann Abends die"Füße". Ich weiß, das Geschäft ist nicht ganz fair:-)
>Schöne Grüße,
[b]Gleichfalls schöne Grüße
(ich glaube bei Dir müßten das FETTE GREETZ sein)
vasile
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SportiSteffen
28.06.2003, 02:14
@ vasile
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Re:...kann gar nicht mehr aufhören! |
-->Hallo nochmal,
In praktikantenbörsen findest du solche praktika bestimmt nicht...
da das hier auch ein elliott-wave forum ist, habe ich mich rein auf die investmenthäuser beschränkt, sprich: im Investmentbanking, Private Banking, M&A, Trading Floor usw.
gegen körperliche arbeit habe ich nach fast 10 jahren leistungssport eigentlich auch nichts einzuwenden ;) aber will denn in so etwas eine Karriere starten?
"fette greetz"
selam salîm
<hr>
Fang den Euro:
<marquee behavior=alternate> - € - </marquee>
<hr>
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Sascha
28.06.2003, 04:40
@ SportiSteffen
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Im Praktikum mehr als ein Facharbeiter |
--> > Ich kann es auch finanzieren obwohl ich"nur" 250 € im Monat von Mom&Dad > bekomme... Läuft das was falsch? Ich investiere in mein Studium und es zahlt > sich auch aus. Bereits bei Praktika gibt es mehr als ein ausgelernter > Facharbeiter verdient.
Hallo Steffen!
Also das kann ich dir sicher nicht abnehmen.
Ich frage mich wie jemand ein Studium von 20.000 Euro/Jahr <font color="#FF0000">problemlos (!!!)</font> finanzieren soll wie du es nennst. Der Normalbürger kann das wohl kaum. 20.000 Euro durch 12 Monate macht pro Monat rund 1670 Euro die du für dein Studium brauchst.
Mich wundert da schon, daß du überhaupt noch Bafög von der Behörde bekommst. Aber sei froh drum!
Wie jemand aber 1670 Euro netto für die Kosten eines Studiums aufbringen soll mußt du mir nochmal erklären. Vor allem wie das"so problemlos" funktioniert.
1670 Euro netto haben die meisten drei- und vierköpfigen Familien gerade mal zum Leben.
Wie man problemlos mehr als ein Facharbeiter IM PRAKTIKUM verdienen soll wäre auch mal interessant. Dann müssen alle Studenten aus dem Fachbereich BWL inklusive mir einen großen Fehler gemacht haben. Die meisten haben so etwa 500 bis 1100 Euro bekommen pro Monat. Brutto wohlgemerkt! Bei Porsche gab's so um die 600 Euro, bei SAP glaube ich so um die 1000 Euro. Ich hatte auch so meine 800 Euro. Aber viel mehr gab's da normal nicht.
Zum Vergleich. Mein Bruder hat eine durchschnittliche Mittlerer Reife und hat danach dann eine Ausbildung zum Industrieelektroniker gemacht und arbeitet jetzt im 1. Berufsjahr und verdient etwa 2400 Euro brutto monatlich. Es ist ein ziemlich guter Verdienst da die Firma gut zahlt aber der Schnitt liegt auch noch bei rund 1900 Euro. Wie soll man das im Praktikum bezahlt bekommen.
Nebenbei eine andere Vergleichszahl. Fertigstudierte Architekten starten mit Einstiegsgehältern von 2.040 Euro brutto.
Nimmt es mir nicht übel aber ich muß jetzt mal fragen wie du auf solche Gehälter kommst. Realistisch sind sie nicht. Ich glaube dir schon, daß du so viel verdienst aber ohne spezielle Beziehungen (Vitamin B) verdient man weder soviel im Praktikum noch kann man ein Studium mit 20.000 Euro Kosten pro Jahr finanzieren.
Viele Grüße
Sascha
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Sascha
28.06.2003, 04:43
@ Loki
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Die Zahl solcher Praktika dürfte ZIEMLICH begrenzt sein -owT- |
-->
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Sascha
28.06.2003, 04:50
@ Thukydides
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@Sascha: Zur Lage der Studenten / Stimmt aber... |
-->Hi Thukydides!
[b] Du hast schon Recht, daß es der Studentenschaft schon lange so geht. Aber das ist ja keine echte Begründung warum es so bleiben sollte. Gerade im Gegenteil würde ich argumentieren: Es ist höchste Zeit, daß zu ändern.
Wenn dann schon Weg mit ALLEN Stützen und Subventionen für ALLE.
Ich verzichte auf jegliches Bafög, jegliches Kindergeld und auch auf Ausbildungsfreibeträge und dafür möge man auch andere Suventionen von Eigenheimzulage bis hin zu Sozialhilfe, Wohngeld & Co. streichen.
Dann möge man die Steuern senken und dann denke ich können sich Studenten die fleißig sind auch wieder richtig was dazuverdienen (so das es sich lohnt) und die Gerechtigkeit wäre wieder hergestellt. Und die Steuersätze wären dann wohl auch etwas tiefer wenn man alle diese Subventionen abgeschafft hat.
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nasdaq
28.06.2003, 11:31
@ vasile
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ich glaube ihm schon |
-->sicher ist das nicht normal, denn auch ich kenne genügend Leute die bei UBS, Goldman-Sachs, Societe Generale und bei DKW Praktikas gemacht haben. Auch in den Bereichen Sales und Floor-Trading Dafür gab es dann die genannten 1000 € im Monat.
Wenn man aber voll produktiv in die Projekte von"Freunden" einsteigen kann könnte ich mir vorstellen, dass auch mehr bezahlt wird. Wir hatten auch einmal einen Praktikanten, der auf Erfolgsbasis (Corporate Finance) arbeitete und relativ gut (2000 €+) verdient hat. Heute sitzt er bei der ING Bank in FFM im Corporate Finance, wo es natürlci8h auch Entlassungen hagelte... Es kommt also immer auf die Beziehungen an.
Das Geschäft wird sicher schwieriger, aber ab und zu fällt doch noch was ab, da man ja direkt an der Quelle des Geldflusses angelt. Das ist wie der Sektenführer oder Vertreter, der von Haustür zu Haustür geht und ein paar dumme findet
Da ich selbst aus der Branche komme darf ich das auch so schreiben
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nasdaq
28.06.2003, 11:51
@ Sascha
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Einspruch |
-->>Wenn dann schon Weg mit ALLEN Stützen und Subventionen für ALLE.
Auch ich bin ein Gegner ALLER Subventionen nur ist es doch so, dass bei Subventionen in der Regel ein gewisser Betrag zurückfließt. Die Kohle wird nach oben geschafft und verkauft oder verheizt.
Was tut ein im Hörsaal sitzender Student für die Schaffung des BIP???? Selbst wenn er seine Ohren noch so stark spitzt und noch so tolle Noten nach Hause bringt, tut er nichts produktives. Ob er mit guten Leistungen später eine Stelle findet ist genauso ungewiss.
Es ist schon richtig, dass man in die Ausbildung investieren sollte und man gesellschaftlich ein gewisses Maß an Unterstützung für Studenten ableiten sollte. Nur sollte der Leistungsanreiz etwas zu tun noch da sein.
Wenn überhaupt staatliche Hilfe, dann folgendermaßen:
BAFÃ-G wird an die KFW überwiesen. Jeder der studieren möchte kann sich dann bei der KfW einen Kredit über sagen wir einmal ca. 25-30.000 € aufnehmen, der dann mit Zinsen (3-5 %) nach den ersten vier Jahren Stundung zurückgezahlt werden muss. Ausserdem könnten die Banken Studentenkredite vergeben und die ersten Jahre an Zinsen ohne Tilgung aus der aufgenommenen Summe bedienen.
Nichts wäre vermutlich besser für die Volkswirtschaft als ein fertiger überschuldeter Student
Unsere Wertvorstellungen sollten sowieso reformiert werden. Weshalb ist es unbedingt notwendig, dass man um in höheren Positionen zu arbeiten studiert haben muss??? Ausser dem beim Studium erhaltenen Kontaktnetzwerk kann ich bei Aussertechnischen Geisteswissenschaften wie BWL usw. keinen Grund erkennen, der ein Vollzeitstudium rechtfertigt. Es geht doch hier einzig und allein um den Erwerb eines entsprechenden Zertifikates um in der Gesellschaft ernst genommen zu werden.
Durch das Internet bin ich heute in der Lage mich innerhalb weniger Tage in alle Themen der Betriebswirtschaft einzuarbeiten und lesen kann auch jeder. Weshalb also Professoren und Dozenten fett gefüttert werden sollen bleibt mir ein Rätsel.
Diesen Blödsinn:"unsere Studentenquote ist zu gering..." glaube ich sowieso nicht. Wenn die Rezession erst einmal mit voller Wucht (Argentinien) zugeschlagen hat, ist es sowieso besser das Wirtschaftsstudium zum Wohle der eigenen Gesundheit nicht an eine große Glocke zu hängen.
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Thukydides
28.06.2003, 14:14
@ Sascha
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Von"Gerechtigkeit" reden viele... |
-->Hallo Sascha!
Du schriebst:
Du hast schon Recht, daß es der Studentenschaft schon lange so geht. Aber das ist ja keine echte Begründung warum es so bleiben sollte. Gerade im Gegenteil würde ich argumentieren: Es ist höchste Zeit, daß zu ändern.
Aber warum denn bloss?
Ich sehe immer noch nicht wo genau das Problem liegen soll??
Studenten haben wenig Geld im Studium und dafür die Hoffnung, später mehr zu verdienen.
Wenn dann schon Weg mit ALLEN Stützen und Subventionen für ALLE.
Stimmt, aber das ist ein anderes Thema. Was hat das mit den Studenten zu tun?
Dann möge man die Steuern senken und dann denke ich können sich Studenten die fleißig sind auch wieder richtig was dazuverdienen (so das es sich lohnt) und die Gerechtigkeit wäre wieder hergestellt.
Oh, wenn jemand mit"Gerechtigkeit" argumentiert, dann werde ich vorsichtig.
Kenne genug"Sozialwissenschaftler" u.ä., um zu wissen wo das hinführt...[img][/img]
Nichts für ungut,
Thukydides
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Thukydides
28.06.2003, 14:22
@ nasdaq
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Nochmal Einspruch:-) |
-->Hallo nasdaq!
Du schriebst:
Ausser dem beim Studium erhaltenen Kontaktnetzwerk kann ich bei Aussertechnischen Geisteswissenschaften wie BWL usw. keinen Grund erkennen, der ein Vollzeitstudium rechtfertigt.
Umgekehrt, gerade bei den nicht-technischen Berufen ist die Uni sinnvoll.
Durch das Internet bin ich heute in der Lage mich innerhalb weniger Tage in alle Themen der Betriebswirtschaft einzuarbeiten und lesen kann auch jeder.
Ist das etwa dein Ernst? Ich dachte, du seist selber Student?
Wenn du dann eine solche Meinung hast, heisst das für mich du musst an einer
seeehr merkwürdigen Uni studieren... ;-)
Diesen Blödsinn:"unsere Studentenquote ist zu gering..." glaube ich soweso nicht.
Tja, da in D nicht jeder Techniker"studiert" hat (man beachte im übrigen die unterschiedliche Bedeutung von Student und student...),haben wir angeblich wenig Studenten, so ist das halt wenn Alt-68er an der Regierung sind. [img][/img]
Mfg, Thukydides
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Sascha
28.06.2003, 14:30
@ Thukydides
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Re: Von"Gerechtigkeit" reden viele... |
--> > Studenten haben wenig Geld im Studium und dafür die Hoffnung, später mehr > zu verdienen.
Du sagst es. Sie haben die Hoffnung. Aber ich sehe in der Realität, daß es immer seltener auch so ist. Der Alltag eines Akademikers gegenüber Normalberuflern sieht häufig so aus, daß sie zwar mehr verdienen (brutto) aber wesentlich mehr Steuern bezahlen (höhere Progression)und wesentlich (!) mehr Überstunden leisten müssen. Alleine diese zwei Tatsachen führen häufig schon dazu, daß die Hoffnung nur Hoffnung bleibt. Ich kann dir mehrere Beispiele aus meinem Freundeskreis und der Verwandtschaft nennen wo genau diese Tatsachen zutreffen und sich die Leute zurecht ärgern für was sie überhaupt studiert haben. Sie haben häufig einen geringeren Stundenlohn als wenn sie eine Ausbildung gemacht hätten ohne Studium. Von den Opportunitätskosten während des Studiums und den Studiumskosten selbst fange ich erst gar nicht an zu reden.
In der Ã-ffentlichkeit herrscht häufig die Meinung, daß Akademiker automatisch Besserverdiener wären oder automatisch es immer bis zum Vorstandsvorsitzenden schaffen. Das sind jedoch Märchen. Die meisten kommen bis in eine bestimmte Ebene trotz 50 und 60-Stunden-Woche und dann ist irgendwann Schluß mit Aufstieg.
Die die richtig viel Geld verdienen und sagen können, daß sich ihr Studium tatsächlich sehr gelohnt hat sind häufig auch diejenigen die nicht arbeiten um zu leben sondern eher leben um zu arbeiten. Das sind dann diejenigen die tatsächlich mal auf 6000/7000 Euro brutto und mehr im Monat kommen. Dafür allerdings geben sie alles andere auf (Familie & Co.). Denn das läßt sich mit 60 Wochenstunden nur selten vereinbaren. Der ein oder andere mag es zwar hinbekommen aber es dürfte einleuchten, daß es schwer zu realisieren ist wenn man 6 Tage in der Woche 10 Stunden arbeitet.
Wenn man also vom 0815-Normalstudent ausgeht muß man heute sehr genau rechen.
Vor kurzem stellte eine breit angelegte Vergleichsstudie auch fest, daß im Saldo häufig tatsächlich nichts rauskommt. In der Studie waren Ausfallkosten (Opportunitätskosten), Studiumskosten, Arbeitszeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten, Löhne+Gehälter und u.a. auch deren durchschnittliche Entwicklung mit den Berufsjahren und vieles mehr verglichen worden.
Es kam heraus, daß du kaum mehr verdienst.
Die Chance wirklich mehr zu verdienen steigt aber stark an wenn du bereit bist dauerhaft die 60-Stunden-Woche zu akzeptieren. Damit verzcihtest du aber häufig auch dauerhaft auf Familie und gehst als Einzelkämpfer durch die Welt. Dem ein oder anderen mag das ja liegen, mir aber eher weniger.
Viele Grüße
Sascha
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Sascha
28.06.2003, 14:34
@ nasdaq
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Re: Einspruch |
--> > Durch das Internet bin ich heute in der Lage mich innerhalb weniger Tage > in alle Themen der Betriebswirtschaft einzuarbeiten und lesen kann auch > jeder. Weshalb also Professoren und Dozenten fett gefüttert werden sollen > bleibt mir ein Rätsel.
Das sehe ich genauso. Es ist lediglich ein Zertifikat und die Eigenschaft die Jobs zu machen die i.d.R ein Studium erfordern erwirbt man nicht erst während des Studiums sondern hat sie entweder oder hat sie nicht.
Und wie du richtig sagst ist man durch das Internet heute in der Lage praktisch an fast alle Infos die man sonst in Lehrbüchern mehr oder weniger auswendig gelernt hat auch so zu kommen.
Viele Grüße
Sascha
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Thukydides
28.06.2003, 14:47
@ Sascha
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Es geht nicht nur um's Geld |
-->Hallo Sascha!
Also du bist ja wirklich ein Schnell-Schreiber! [img][/img]
Du sagst es. Sie haben die Hoffnung. Aber ich sehe in der Realität, daß es immer seltener auch so ist. Der Alltag eines Akademikers gegenüber Normalberuflern sieht häufig so aus, daß sie zwar mehr verdienen (brutto) aber wesentlich mehr Steuern bezahlen (höhere Progression)
Naja, solange das Steuerrecht noch so kompliziert ist, dass es diverse Lücken lässt, halte ich die Unterschiede für nicht bedeutend. ;-)
wesentlich (!) mehr Überstunden leisten müssen.
Kann man so allgemein nicht sagen, das gilt nur für bestimmte Berufe, bzw.
für hohe Positionen.
Ich kann dir mehrere Beispiele aus meinem Freundeskreis und der Verwandtschaft nennen wo genau diese Tatsachen zutreffen und sich die Leute zurecht ärgern für was sie überhaupt studiert haben.
Jetzt würde mich aber sehr interessieren, was die Leute studiert haben, bzw. vor allem was sie jetzt für Berufe haben!
Sie haben häufig einen geringeren Stundenlohn als wenn sie eine Ausbildung gemacht hätten ohne Studium.
Das gibt es natürlich, aber ob es der Normalfall ist...?
Das sind jedoch Märchen. Die meisten kommen bis in eine bestimmte Ebene trotz 50 und 60-Stunden-Woche und dann ist irgendwann Schluß mit Aufstieg.
Klar, kein Widerspruch.
Vor kurzem stellte eine breit angelegte Vergleichsstudie auch fest, daß im Saldo häufig tatsächlich nichts rauskommt. In der Studie waren Ausfallkosten (Opportunitätskosten), Studiumskosten, Arbeitszeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten, Löhne+Gehälter und u.a. auch deren durchschnittliche Entwicklung mit den Berufsjahren und vieles mehr verglichen worden.
Wo gibt's die Studie?
Zwei Anmerkungen:
1. Die Probleme, die du ansprichst, liegen m.E. nach in der hohen Zahl von Studenten heutzutage, da müsste man was tun.
2. Ich finde es interessant, aber auch sehr befremdend, dass du den Wert eines Studiums nur nach dem späteren Einkommenszuwachs bemessen möchtest.
Auch wenn mir mein Studium keinen Cent mehr einbringen würde, würde ich nicht darauf verzichten wollen.
Mfg, Thukydides
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SportiSteffen
28.06.2003, 15:17
@ Sascha
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Re: Im Praktikum mehr als ein Facharbeiter |
-->Hi Sascha,
20.ooo errechnen sich wie folgt:
7.ooo € Studiengebühren
9.6oo € = 12 x 8oo € Kosten im Monat
--------
3.4oo € übrig
Die gehen z.B. für eine Summer School, Seminare, Notebook, Auto usw. drauf.
Die Studiengebühren bekommst du für 5-7% ohne Sicherheiten von der Partnerbank der Uni finanziert, also bleibt der Rest übrig.
12 x 25o = 4.ooo (Eltern) + 1.ooo Bafög,, sind wir 8.ooo € die die irgendwie verdient werden müssen. 2-3 Monate Praktikum für (nach abgezogenen Kosten) 2.ooo €, bleiben 3.ooo € übrig.
dazu no comment.
Schöne Grüße
|
nasdaq
28.06.2003, 15:22
@ Thukydides
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Re: Nochmal Einspruch:-) |
-->>Umgekehrt, gerade bei den nicht-technischen Berufen ist die Uni sinnvoll.
Zum Zeitvertreib oder wie??? Vielleicht noch um wissenschaftlich arbeiten zu lernen, im"wirklichen" Berufsleben hat dies dann doch eher geringe Bedeutung.
>Ist das etwa dein Ernst? Ja Ich dachte, du seist selber Student? stimmt
>Wenn du dann eine solche Meinung hast, heisst das für mich du musst an einer
>seeehr merkwürdigen Uni studieren... ;-)
[b]Merkwürdig nicht, ich würde sagen Durchschnitt. Ausser komplexen wissenschaftlichen Themenbereichen ohne Praxisnähe traue ich es mir durchaus zu alle für meine Arbeit relevanten Informationen im Internet zu beziehen. Sei es Finanzierungsrechnung, Buchhaltung, Bilanzierung, Personalmanagement usw...
Jeder kennt die Internetseiten von FASB und Co. und auch das BGB, HGB und der EU-Vertrag sind mit entsprechender Literatur so schwierig auch nicht zu begreifen.
Wer dann noch irgendwann in seinem Leben dazu kommt die Bibel und einige philosphische Schriften von Sokrates, Popper usw. zu lesen, der kann sich bald schon als der nächste Jürgen Höller aufspielen
Bitte nicht falsch vertsehen, ich halte ein Studium durchaus für sinnvoll und für Leute ohne erste Praxiserfahrungen im Berufsleben für richtig. Nur dieses ewige Fragen nach dem Studium kotzt mich an. Ob ich nun ein Studium habe oder nicht spielt für meine Fertigkeiten kaum eine Rolle. Das Leben ist ein ewiger Lernprozess und man kann ja nicht ewig zur Uni gehen...
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SportiSteffen
28.06.2003, 15:28
@ nasdaq
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Re: ich glaube ihm schon |
-->PWC: 2-3 T€ plus Kostenpauschale
GS: bis zu 4-5 T€ (USA)
SocGen: teilw. über 5 T€ (London)
Es kommt immer darauf an, ob man dem Unternehmen bereits einen Vorteil bringen kann oder ob man nur ein lästiger Praktikant ist der eingearbeitet werden muss uns Ressourcen kostet.
Gehälter sind quasi aushandelbar.
Also: Leistungsfähigkeit mit Vitamin B gekoppelt = gutes Gehalt.
Es gibt ja schließlich auch Leute die mehr als 40-45 T€ Einstiegsgehalt bekommen..
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Thukydides
28.06.2003, 20:24
@ nasdaq
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Re: Nochmal Einspruch:-) |
-->Hallo nasdaq!
Zum Zeitvertreib oder wie???
Ich habe sehr den Eindruck, du studierst irgendwas technisches. ;-)
Vielleicht noch um wissenschaftlich arbeiten zu lernen,
Du sagst das so, als wäre es unwichtig. Ohne Wissenschaft wären wir
noch im Mittelalter.
im"wirklichen" Berufsleben hat dies dann doch eher geringe Bedeutung.
Nein, höchstens bei sehr einfachen Berufen. Ein Jurist z.B. hätte es ohne Ausbildung etwas schwer...
Ausser komplexen wissenschaftlichen Themenbereichen ohne Praxisnähe traue ich es mir durchaus zu alle für meine Arbeit relevanten Informationen im Internet zu beziehen. Sei es Finanzierungsrechnung, Buchhaltung, Bilanzierung, Personalmanagement usw...
Das Internet hat nicht im entferntesten das Niveau ein auch nur halbwegs guten Fachbereichsbibliothek, erst recht einer Uni-Bibliothek.
Jeder kennt die Internetseiten von FASB und Co. und auch das BGB, HGB und der EU-Vertrag sind mit entsprechender Literatur so schwierig auch nicht zu begreifen.
Dann zeig mir mal den Nicht-Juristen der BGB und HGB gerichtsfest interpretiert.
Mfg, Thukydides
|
Josef
28.06.2003, 22:34
@ Sascha
|
@Sascha: Deine Argumentation finde ich schwach. Durch ein Studium sollst du |
-->selbstaendig denken und arbeiten lernen und nicht nur Informationen sammeln.
Ein Diplomand und ein Doktorand erhalten Aufgaben, die sie allein und ohne
Hilfe anderer loesen muessen. Im technischen Studium gibt es viele Klausuren,
und meist nuetzt dir da kein =Wissen= (Internet schon gar nicht), sondern du
musst die Loesung =erarbeiten= d.h.du musst ueber das gestellte Problem nachdenken und es loesen. Ich vermute in den meisten anderen Studiengaengen ist das aehnlich. (Frag' mal deinen Vater)
Gruss
|
nasdaq
29.06.2003, 01:07
@ Thukydides
|
Re: Nochmal Einspruch:-) |
-->>Ich verstehe nicht, warum du überhaupt studierst. Wenn du sowie nichts davon hälst, hättest du auch eine Ausbildung, zur Berufsakademie gehen oder ähnliches machen können...
Das Studium erlaubt es mir nebenbei meinen beruflichen Tätigkeiten nachzugehen. Ein BA-Studium wäre interessant gewesen, aber im wirtschaftlichen Bereich mit FH-Reife gab es das in meiner Umgebung nicht. Dass ich in der Nähe von zu Hause studieren wollte hatte sowie praktische als auch private Gründe.
>Ich finde es aber vor allem traurig, dass du die Möglichkeiten, die dir ein Studium bietet anscheinend gar nicht nutzt.
Die Möglichkeiten der UB? Die nutze ich durchaus, aber dafür benötige ich kein Studium ;-). Wie gesagt ich finde das Studium ist nicht umsonst. Hauptantrieb sind in meinem Fall die besseren beruflichen Möglichkeiten. Ohne ein abgeschlossenes Studium ist es teilweise schwerer sich neu zu orientieren.
Ein paar Jahre Berufserfahrung und die Motivation für das Selbststudium (nicht zuletzt durch die Verweise in diesem Board) ermöglichen in kürzerer Zeit Wissenssprünge zu vollziehen, als dies in den meisten Studiengängen der Fall ist. Viele fertig studierte, die ich bisher kennengelernt habe verfügen nicht über die Fähigkeiten, welche sie im Studium erlangt haben sollten. Vieles wurde nur ins Kurzzeitgedächtnis aufgenommen und wieder vergessen.
Bei den Erfindungen würde ich Dich bitten mir doch eine für die Menschheit sinnvolle Erfindung im Bereich der Wirtschaftswissenschaften zu nennen, die vergleichbar mi der Erfindung von Medizin, Rad, Waffen usw... ist. Ausser komplexen Finanzinstrumenten, die uns irgendwann mal um die Ohren fliegen und keiner weiss danach warum, gab es doch kaum Errungenschaften, die das forschen an einer Uni rechtfertigen würden. Die besten Ideen (im Bereich Wirtschaft) kamen doch oft von ganz"normalen" Leuten.
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Thukydides
29.06.2003, 12:17
@ nasdaq
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Re: Nochmal Einspruch:-) |
-->Hallo nasdaq!
Die Möglichkeiten der UB?
Nein, ich meine nicht nur das! ;-)
Ich meine z.B. (gute) Vorlesungen, Seminare, Arbeitsgruppen, Mitarbeit in der Fachschaft, Besuch von Fachfremden Seminaren usw.
Ein paar Jahre Berufserfahrung und die Motivation für das Selbststudium (nicht zuletzt durch die Verweise in diesem Board) ermöglichen in kürzerer Zeit Wissenssprünge zu vollziehen, als dies in den meisten Studiengängen der Fall ist.
Ohne Grundlagen bringen die Informationen meist wenig. Auch der liebe dottore hat z.B. studiert...
Viele fertig studierte, die ich bisher kennengelernt habe verfügen nicht über die Fähigkeiten, welche sie im Studium erlangt haben sollten.
Das liegt wohl an den Leuten, nicht am Studium...
Vieles wurde nur ins Kurzzeitgedächtnis aufgenommen und wieder vergessen.
s.o.
Bei den Erfindungen würde ich Dich bitten mir doch eine für die Menschheit sinnvolle Erfindung im Bereich der Wirtschaftswissenschaften zu nennen, die vergleichbar mi der Erfindung von Medizin, Rad, Waffen usw... ist.
Ich habe nicht behauptet, dass es grosse Erfindungen in den Wirtschaftswissenschaften gegeben hätte... ;-)
Das heisst aber nicht, das gleich alle Forschung umsonst ist.
Ausser komplexen Finanzinstrumenten, die uns irgendwann mal um die Ohren fliegen und keiner weiss danach warum, gab es doch kaum Errungenschaften, die das forschen an einer Uni rechtfertigen würden.
Nunja, Leute wie z.B. Frey oder Becker (oder Roth:) forschen auch zu interessanten Themen.
Die besten Ideen (im Bereich Wirtschaft) kamen doch oft von ganz"normalen" Leuten.
Das heisst also, du hast nur etwas gegen ein Wirtschaftstudium?
Mfg, Thukydides
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manolo
29.06.2003, 13:28
@ Thukydides
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@Sascha: Zur Lage der Studenten - siehst, du bist auch schon von Vorgestern |
-->hallo
und da wird keiner ausgeschlossen.Habe ich gehört.
du schreibt"die Schüler von heute, die Studenten von heute. Heute bist du schon einer von gestern / das geht schneller als du denkst!
Schneller als du denkst, wirst du dich auf das Alter zubewegen.
man
...................................
hier
<font size=3">Abi-Feier im Abendkleid</font>
Tradition liegt im Trend, Stil und Etikette sind (zumindest hier)wieder gefragt:
Abiturienten feiern ihren Festtag in Smoking und Seide,
mit Tischdecke und im Walzerschritt.
Motto der Abiturientia 2003: Lernst du noch, oder lebst du schon?
Von DAGMAR HAAS-PILWAT
DÜSSELDORF. Das Abitur-Zeugnis liegt natürlich noch in der Schublade, aber Fotos vom Walzertanz im Abendkleid gibt`s nicht."Wir haben unser Zeugnis im Sekretariat abgeholt, und das war`s", erinnert sich Angela Boeckhaus. Die Mutter von zwei Söhnen bedauert es,"dass wir partout keine Feste wie unsere Eltern feiern wollten". Heute, 30 Jahre später, bekommt ihr Ältester das Zeugnis der Reife, und sie wird als Elternvertreterin nach Gottesdienst und Schulorchester-Konzert die Abschlussrede halten: Von den 130 Abiturienten des Düsseldorfer St. Ursula Gymnasiums haben 129 bestanden, 33 davon mit einem Einser-Abi.
Das wird gefeiert - mit Stil und Etikette, schöne Töchter in feinen Kleidern an der Seite netter Söhne im schwarzen Anzug, mit Eltern und Geschwistern. 600 Teilnehmer werden morgen Abend zum rosen-dekorierten Ball in den Rheinterrassen erwartet, Sommer-Buffet und Cha-Cha-Cha inklusive. Die Düsseldorfer sind in guter Gesellschaft - landauf-landab ist an diesem Wochenende (bundesweit der letzte Termin für die Zeugnisübergabe) Ball-Zeit.
Anfragen bei Gymnasien zwischen Emmerich und Remscheid, Kempen und Solingen haben gezeigt: Reifeprüfung im Cocktailkleid gilt nicht als verstaubt, sondern muss sein."Denn danach wird nichts mehr so sein wie früher", meint Magnus Resch (18), der mit Fliege und Hochsteckkragen den Ball moderiert. Auch der Deutsche Lehrerverband bestätigt: Abi-Feiern werden wieder ernst genommen und darum traditioneller. Die Schüler wollen den Abend als Festtag in Erinnerung behalten mit Sekt, Fotos fürs Familienalbum und Tanz, bis die Sonne aufgeht.
Michael Dahmen aus Viersen ist nicht nur stolzer Vater, sondern begeistert, dass seine Tochter Martina im perlenbestickten Korsagenkleid und auf High-Heels klassisch ins neue Leben tanzt. Er findet:"Es gibt Anlässe wie Taufe, Hochzeiten und natürlich das Abitur, die man im kleinen Schwarzen feiern muss."
Für Hotels wie das Dorint in Neuss, das Bürgerhaus in Dülken, das Stadtwaldhaus in Krefeld oder das"Kunstwerk" in Mönchengladbach sind Abi-Feiern ein einträgliches Zusatzgeschäft: 15 000 Euro, gar 20 000 und mehr lassen sich die Schüler ihren letzten gemeinsamen Auftritt kosten. Arne Peekhaus, Betriebsleiter der Rheinterrassen, wundert sich, dass so viel Geld zusammen kommt. Finanziert wird die Veranstaltung aus dem Erlös der Eintrittskarten zu Preisen zwischen 9 und 30 Euro."Und natürlich durch unsere Vor-Abi-Feten", erzählt die 19-jährige Eva, die mit einer Handvoll Mitschülern das Fest vorbereitete. Tagelang hat sie sich als Veranstalterin geübt und über der Sitzordnung für 600 Gäste gebrütet.
Gleich vier Abi-Bälle mit Gala-Bestuhlung und Stoff-Servietten richtet Georg Broich aus. Denn sein"Kesselhaus" in Düsseldorf ist anders als eine Aula oder ein Hotelsaal."Die jungen Leute wollen zwar Tradition mit Tischdecke, aber nicht ganz so spießig", betont der Caterer. Deshalb werden auch Schüler der 11. und 12. Klassen den Service übernehmen,"das ist nicht so professionell, aber günstiger", meint Broich.
So wie Martina vom Albertus-Magnus-Gymnasium in Viersen oder Michael Goerz vom St. Suitbertus in Düsseldorf, Sarah Robert aus Willich und Miriam Winkler aus Kempen haben viele in schulinternen Tanzkursen die Standardschritte aufgefrischt: Denn wer will schon adrett im dunklen Blazer und langen Seidenkleid, die Haare gegelt, die Nase gepudert, beim Dreiviertel-Takt ins Schwitzen kommen? Benimm-Expertin Inge Wolff vom Verein"Stil & Etikette" in Bielefeld stellt fest, dass gerade in schwierigen Zeiten Haltung gefragt ist. Unsere"Anti-Blamier- und Etikette-Seminare sind ausgebucht, die jungen Leute sind auf der Suche nach Orientierung." Dazu gehört eben auch: besondere Gelegenheiten besonders zu feiern. Einser-Abiturient Jan Wassenberg aus Viersen hat jedenfalls für den großen Auftritt in die"teuerste Krawatte seines Lebens" investiert: 50 Euro für champagnerfarbenes Muster auf festlichem Blau.
http://www.rheinische-post.rp-online.de/zeitung-2003-06-28/heutzutage/12.shtml
>Hallo Sascha,
>du schriebst:
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nasdaq
29.06.2003, 17:10
@ Thukydides
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letztes Posting |
-->Der Thread wird sonst zu lang, das Wesentliche ist ja gesagt ;-)
>Ich meine z.B. (gute) Vorlesungen, Seminare, Arbeitsgruppen, Mitarbeit in der Fachschaft, Besuch von Fachfremden Seminaren usw.
OK kann interessant sein, wenn die richtigen Leute dort sind. Hatte leider selten das Glück. Die besten Vorträge wurden immer ausserhalb der Studienaktivitäten gehalten (Firmenpräsentationen, Steven Roach usw...)
>Ohne Grundlagen bringen die Informationen meist wenig. Auch der liebe dottore hat z.B. studiert...
Dafür wette ich, dass einige die dottore verstehen und mit dottore diskutieren nicht studiert haben --> sehr zuverlässige Quellen ;-).
>Nunja, Leute wie z.B. Frey oder Becker (oder Roth:) forschen auch zu interessanten Themen.
Ja stimme ich zu!
>Das heisst also, du hast nur etwas gegen ein Wirtschaftstudium?
>Mfg, Thukydides
[b]Genau so ist es nicht nur Wirtschaft, teilweise auch noch Informatik. Ein Urteil über andere Studiengänge (mit Ausnahme von Sozialpädagogik) möchte ich mir mangels eigener Erfahrung dann doch nicht herausnehmen. Ausserdem denke ich, dass man bei einem Naturwissenschaftlichen Studium doch einige Fertigkeiten erlernen kann, die man sich selbst nur mit viel Mühe beibringen kann.
Wenn man bspw. die Grundlagen der Philosophie bereits in der Schule behandeln würde, wären viel mehr Leute in der Lage ohne Studium entsprechende Abhandlungen zu lesen, zu verstehen und zu nutzen.
Um noch auf den abschließenden Punkt zu kommen:
- Das Studium nimmt in unserer Wertschätzung einen zu hohen Stellenwert ein. In vielen Unternehmen bleiben die Fertigkeiten eines Mitarbeiters oft unbeachtet. Zwar nicht unbedingt vom obersten Chef, dafür aber von den vielen Kleinen...
- Die Zeit, die man insgesamt für Abitur und Studium aufwendet ist in Deutschland mindestens 3 Jahre zu lang. Wenn man bedenkt, dass viele vor Beginn des Studiums oft nicht einmal richig gearbeitet haben ist es kein Wunder, dass oft die logischsten Zusammenhänge nicht begriffen werden.
Gruß
NDX
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Sascha
30.06.2003, 01:37
@ Thukydides
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Re: Es geht nicht nur um's Geld |
--> Hallo Thukydides
Nur ganz kurz da ich morgen eine fette Controlling-Prüfung schreiben muß *g*
Natürlich darf man den Wert des Studiums nicht nur am Geld sehen. Ganz klar! Viel wichtiger ist m.E. das der Job zumindest ein wenig Spaß macht. Wenn man eine Arbeit macht die einem überhaupt GAR nicht zusagt (noch nichtmal im entferntesten Sinne) dann hat man sozusagen ein Problem.
Denn eine Arbeit die Spaß macht oder abwechslungsreich ist macht man durchaus gerne. Als ich im Praktikum gearbeitet habe hat mir die Arbeit Spaß gemacht. Sie war anstrengend und fordernd und der Zeitdruck war manchmal ziemlich arg aber man ist gerne noch die Stunde länger geblieben auch wenn sie NICHT bezahlt wurde.
Wegen der Studie werde ich nachschauen. Ich hatte sie vor kurzem in der Hand. Ich hatte mir die PDF-Datei teilweise ausgedruckt.
Naja für meinen Teil bin ich ja im Oktober mit meinem Studium fertig und frage mich im Moment was danach kommt. Der Arbeitsmarkt hier ist eine einzige Katastrophe. Alles aufgeben will ich auch nicht. Auf der anderen Seite - wenn's nicht anders geht muß ich es wohl. Vielleicht doch weitermachen? MBA? Steuerberaterprüfung bei der OFD in drei Jahren? Oder doch erst noch etwas mehr Praxis sammeln? Über alles denke ich gerade nach. Auf einen grünen Zweig bin ich noch nicht gekommen.
Viele Grüße
Sascha
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Sascha
30.06.2003, 01:41
@ Josef
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Re: @Sascha: Deine Argumentation finde ich schwach. Durch ein Studium sollst du |
--> Hallo Josef!
Aber das ist doch das Problem! Heute wird kaum noch auf dieses selbständige Erarbeiten Wert gelegt. Es gibt Dozenten die Fragen das Wissen das im Buch steht ab oder wollen sogar, daß man sich praktisch bei Studienleistungen was aus dem Internet"zusammensucht". Ist auch nicht gerade mein Fall aber leider Realität. Insofern hat das Internet dazu geführt, daß heute Leute ihre Studienarbeiten machen können die es früher überhaupt nicht hingebracht hätten. Bei uns in BWL sind viele die können selbständig keine Aufgaben und v.a. neue(!) Problemstellungen lösen. Was im Buch steht finden sie. Aber ihr Wissen ANWENDEN können sie kaum. Aber sie werden ihren Abschluß machen...
Viele Grüße
Sascha
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