Sascha
28.06.2003, 14:19 |
Ingenieure: Die Wirtschaft bangt um Nachwuchs (Spiegel) Thread gesperrt |
-->INGENIEURE
<font size=5>Die Wirtschaft bangt um Nachwuchs</font>
Die Achternfahrt auf dem Arbeitsmarkt hat Spuren hinterlassen: <font color="#FF0000">Nur noch wenige deutsche Abiturienten entscheiden sich für Technikfächer und Naturwissenschaften - zu wenige</font>, zeigt eine Studie von Wirtschaftsforschern.
Ingenieure: Wir brauchen mehr, sagt die Wirtschaft
[Kommentar: Dann müßt ihr mehr bezahlen das es sich rechnet, sagt Sascha]
<font color="#FF0000">Die sinkende Zahl von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern gefährdet den Wirtschaftsstandort Deutschland</font>. Das geht aus einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung hervor.
Danach haben Mitte der neunziger Jahre jährlich rund 48.000 Ingenieure und fast 19.000 Naturwissenschaftler die deutschen Hochschulen mit einem Diplom verlassen, 2001 aber nur noch rund 33.500 Ingenieure und 13.500 Naturwissenschaftler. Eine Ursache dafür sei, dass zu wenige Abiturienten aus unteren sozialen Schichten ein Hochschulstudium aufnehmen. Gerade sie neigten aber, so sie ein Studium beginnen, zu technisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen, erklärte das Mannheimer Institut.
[b] Quelle: http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,243885,00.html, Spiegel-Online, 28.06.2003
[b] Eigener Kommentar: Die Unternehmen sollten sich mal überlegen welche Ursachen das wohl noch haben könnte. Wie wäre es wenn die sich mal Gedanken machen würden wie mies die Bezahlung von vielen Ingenieuren nach dem Studium und auch häufig auf Dauer ist. Da rechnet sich das Studium gar nicht mehr. Auch ich wollte ein Bauingenieurstudium beginnen, hatte auch schon die Zusage aber habe mich dann für ein wirtschaftswissenschaftliches Studium entschieden. Ganz einfach weil man mehr verdiente (und heute immer noch) und weil es m.E. einfacher war. Wenn die Konzerne die freie Wirtschaft wollen wie sie die ganze Zeit auf dem Markt der Bauingenieure beispielsweise herrschte, sodaß es normal war, daß von den Honorarordnungen um 70 bis 80% abgewichen wurde dann bekommen sie jetzt endlich bald die Quittung und gerechte Strafe hierfür. Wäre ich Ingenieur würde ich versuchen das Spiel umzudrehen da durch den Ingenieurmangel nicht mehr die Unternehmen sondern die Arbeitnehmer (in diesem Fall Ingenieure) an den längeren Hebel kommen.
Der Ingenieurmangel kann problemlos behoben werden. Mehr bezahlen(!) sodaß sich das Studium überhaupt lohnt, Studium und Beruf attraktiver machen und Arbeit wieder besser bezahlen. Denn dann gehen einige Ingenieure vielleicht doch erst später in Rente und andere sind wiederum bereit auch gerne Überstunden zu leisten. Nur für 20% der Honorarordnung brauchen sich die Unternehmen nicht wundern wenn die Bereitschaft für Überstunden gen Null geht.
Lohndumping kann man in einfachen Berufen die keine oder nur eine einfache Ausbildung verlangen meistens schon durchführen. Nur bei Berufen die Abitur + jahrelanges Studium voraussetzen kann man solch eine Politik des Gehaltsdumpings doch wohl nicht machen. Wurde aber eben gemacht in der Baubranche & Co. Und dann braucht man sich ja wohl nicht zu wundern wenn dann keiner mehr Ingenieur- oder Naturwissenschaften studiert.
Das ist doch genauso wie wenn ich ein Unternehmen habe und gute Leute suche und ihnen nur 3 Euro auf die Stunden geben will und mich dann jammernd hinstelle und klage: Och hier gibt es ja gar keine guten Leute. Warum wohl nicht....
Jetzt rächen sich (zurecht) diese Schweinereien und Billigmacherei die vorher betrieben wurde!!! Prima!
Viele Grüße
Sascha
|
daxput
28.06.2003, 14:23
@ Sascha
|
kann mich nur anschließen:) (owT) |
-->
|
Tofir
28.06.2003, 14:48
@ Sascha
|
Dazu kommt noch.... |
-->...dass die Ingenieurabteilungen bei den meisten Firmen einen relativ niedrigen Stellenwert haben. Ein sicheres Indiz dafür sind die Unterschiede, welche schon nur die Arbeitsplätze (im wörtlichen Sinn) der verschiedenen Abteilungen zeigen. Glas, Marmor, Edelholz im administrativen Teil stehen teilweise erbärmlichen (Not-)behausungen der Entwicklungsabteilungen gegenüber.
Eine Firma lebt ja schliesslich vom Verkauf und von zu beeindruckenden Kunden und Auftraggebern. Und die Produkte (für das Managementkader vielfach nur noch Bestellnummern!.......) sind ja nicht soo wichtig. Mit der richtigen (teuren...!) Public Relation Abteilung lässt sich ja doch jeder Mist verkaufen. Man rufe nur mal eine Firma an (da erreicht man immer nur das Management) und frage mal über Produkte genauer nach......
Gruss
tofir
|
Henning
28.06.2003, 14:55
@ Sascha
|
Studium |
-->Dem kann ich mich auch nur anschließen.
Aus eigener Erfahrung kann ich auch dazu schreiben das ein Dipl. Ing wesentlich schwiriger ist als ein BWL o.ä. Diplom (Ich habe einen E-Ing. Ein vordiplom in Informatik mit Nebenfach BWL (die gleichen Scheine wie sie die BWLer machen).
Die Frechheit ist dann das man auch noch weniger bezahlt bekommt und schlechtere Aufstiegmögölichkeiten hat. Der Ing ist eben der Esel auf dem der Manager (eben meist BWLer) zum Erfolg reitet...
Aber die Verknappung des gutes Ing läßt ja vermuten das sich die Situation bald wesentlich ändern wird...
Cu
Henning
|
Dieter
28.06.2003, 14:57
@ Sascha
|
bangt sie? |
-->Hallo Sascha,
ich gebe meine ganz pers. Meinung noch einmal zum besten. Bei Studienabsolventen sollte man unterscheiden zwischen Absolventen und solchen mit Berufserfahrung.
Was kann denn ein Abiturient mit Studium im Bereich des Ingenieurswesens direkt nach dem Studium? Ich denke; nicht viel, außer das bißchen, was an den Hochschulen gelehrt wird. Das mag für den öffentl. Dienst reichen, aber keinesfalls für herausgehobene Bezahlung in der freien Wirtschaft.
Der Vorteil des Studiums ist doch eher, daß der Horizont erweitert wurde, sodaß man innerhalb kürzerer Zeit den Anforderungen gewachsen ist. Aber erst dieses"Wachsen an den Aufgaben" berechtigt zu Deiner geforderten Bezahlung. Bleibt es aus, und dafür kenne ich pers. günügend Beispiele, dann ist eine Bezahlung im Bereich des Facharbeiters gerechtfertigt, Studium hin oder her.
Bei alldem sollte man nicht vergessen, daß es bislang politisch gewollt war, lieber Masse statt Klasse durch die Uni´s, FH´s und GH´s zu schleusen.
Ich kann übrigens nicht glauben, daß wirtschaftliche Aspekte, ob 500 Euro mehr oder weniger/Monat den Ausschlag für die Studienwahl haben. Das würde in letzter Konsequenz bedeuten, daß wir nur noch Mittelmaß an den Unis produzieren können, da weniger neigungsgebunden studiert würde - oder besteht die Hauptneigung dann gar nicht am Wissensgebiet sondern an der Knete?
Gruß Dieter
|
Tofir
28.06.2003, 15:02
@ Tofir
|
Das ändert sich aber sofort, wenn Du dich selbständig machst! Gruss |
-->
|
schlaffi
28.06.2003, 15:03
@ Sascha
|
Re: Ingenieure: Die Wirtschaft bangt um Nachwuchs (Spiegel) |
-->Hallo!
Die Ingenieure verdienen doch gut!
Also bei meinem Arbeitgeber(Automobilzulieferer ca. 60.000 Beschäftigte)
min. 3000 Euro netto(Familienvater).
gruss
|
Tofir
28.06.2003, 15:09
@ schlaffi
|
und was verdienen die Manager mit, wenn überhaupt vergleichbarer Ausbildung? |
-->
|
Karl52
28.06.2003, 15:28
@ Sascha
|
Re: Ingenieure: Die Wirtschaft bangt um Nachwuchs (Spiegel) |
--> Eigener Kommentar: Die Unternehmen sollten sich mal überlegen welche Ursachen das wohl noch haben könnte. Wie wäre es wenn die sich mal Gedanken machen würden wie mies die Bezahlung von vielen Ingenieuren nach dem Studium und auch häufig auf Dauer ist. Da rechnet sich das Studium gar nicht mehr. Auch ich wollte ein Bauingenieurstudium beginnen, hatte auch schon die Zusage aber habe mich dann für ein wirtschaftswissenschaftliches Studium entschieden. Ganz einfach weil man mehr verdiente (und heute immer noch) und weil es m.E. einfacher war. Wenn die Konzerne die freie Wirtschaft wollen wie sie die ganze Zeit auf dem Markt der Bauingenieure beispielsweise herrschte, sodaß es normal war, daß von den Honorarordnungen um 70 bis 80% abgewichen wurde dann bekommen sie jetzt endlich bald die Quittung und gerechte Strafe hierfür. Wäre ich Ingenieur würde ich versuchen das Spiel umzudrehen da durch den Ingenieurmangel nicht mehr die Unternehmen sondern die Arbeitnehmer (in diesem Fall Ingenieure) an den längeren Hebel kommen.
Der Ingenieurmangel kann problemlos behoben werden. Mehr bezahlen(!) sodaß sich das Studium überhaupt lohnt, Studium und Beruf attraktiver machen und Arbeit wieder besser bezahlen. Denn dann gehen einige Ingenieure vielleicht doch erst später in Rente und andere sind wiederum bereit auch gerne Überstunden zu leisten. Nur für 20% der Honorarordnung brauchen sich die Unternehmen nicht wundern wenn die Bereitschaft für Überstunden gen Null geht.
Das ist nur ein Teil der Wahrheit, Sascha.
Zu einem Zeitpunkt, wo Du als Ingenieur all die Tricks und Kniffe drauf hast, die Du für den Job brauchst, wirst Du zum Alteisen abgestempelt, in der Regel so um das 45ste Lebensjahr.
Bis dahin hast Du begriffen, daß das Rad erfunden ist,
der 2. Hauptsatz der Thermodynamik aussagt, daß Du nix sauber machen kannst, ohne was anderes dreckig zu machen,
ein 300er Doppel-T-Träger nicht mit 'nem Birkenästchen befestigt werden kann,
mit Kanonen nicht auf Spatzen geschossen werden solte, Mottenkugeln sich für die Zimmerflak nicht eignen,
und vieles mehr.
Damit bist Du aber in den Augen der Kaufleute ein Störenfried, wenn Du sagst: Das geht so nicht! Und schon ist Dein Job in Gefahr.
DAS ist der eigentliche Grund, weswegen so wenige junge Leute in die Ingenieurswissenschaften einsteigen.
Als freiberuflich tätiger Ingenieur kann ich im Übrigen ganz gut leben.
Karl
|
rodex
28.06.2003, 15:32
@ Henning
|
Re: Studium |
-->>Die Frechheit ist dann das man auch noch weniger bezahlt bekommt und schlechtere Aufstiegmögölichkeiten hat. Der Ing ist eben der Esel auf dem der Manager (eben meist BWLer) zum Erfolg reitet...
Das ist aber mit fast allen Berufsrichtungen so, systembedingt. Am meisten verdienen BWLer bzw. Wirtschaftswissenschaftler und Juristen. Deren Profession ist es, die das System definiert. Und unter seinesgleichen ist man großzügig. Im Osten hatte man mit Marxismus-Leninismus-Studium beste Chancen auf eine privilegierte Lebensstellung.
|
SportiSteffen
28.06.2003, 15:43
@ Henning
|
Re: Studium |
-->Hi!
dass es nicht nur auf das studum ankommt, da sind wir uns wohl einig.
die fähigkeit, probleme lösen zu können zählt
Die Frechheit ist dann das man auch noch weniger bezahlt bekommt und schlechtere Aufstiegmögölichkeiten hat...
Genau hier ist ein Fehler im Denkansatz. Man bekommt dies, man bekommt dies... Wie stellst du dir das vor? Du machst einen Abschluss, stellst dich dann in Frankfurt ins Bankenviertel und wartest auf einen Job, wenn du dann zu wenige Angebote beokmmst ist es eine Frechheit? Ich glaube wohl dass erwachsene Menschen selbst für sich verantwortlich sind - ich kenne so viele, die mit 23-24 an einer guten Uni fertig sind und nicht wissen wie sie sich bewerben sollen oder was sie machen sollen. Die können noch nicht einmal eigenständig ein Projekt aufstellen - kein Wunder wenn aus denen nichts wird. Da können sie ein 1er Diplom haben und sich dumm und dämlich gearbeitet haben. Derjenige, der Fachpraxis draufhat, wird sie im Handumdrehen überholen...
Aber die Verknappung des gutes Ing läßt ja vermuten das sich die Situation bald wesentlich ändern wird...
Wie schon gesagt, wenn du etwas bestimmtes sehr gut kannst, bist du entweder für ein Unternehmen sehr viel wert und bekommst entsprechend viel - oder du wirst selbständig, hast gute Kontakte und bekommst leicht Venture Capital.
Ist alles eine Frage davon, was man hinbekommt...
Schöne Grüße,
Steffen
|
Sascha
28.06.2003, 16:54
@ Henning
|
Studium Ingenieurwissenschaften |
-->Hallo Henning!
Obwohl ich selbst ja die BWL-Schiene gehe stimme ich dir hier zu. Ich habe höchsten Respekt vor den Leuten die Physik, Informatik oder Ingenieurwissenschaften studieren. Das ist nicht einfach!
BWL ist zwar auch nicht geschenkt aber es sind viele Fächer enthalten in denen man labern kann.
Gute BWLer und gute Ingenieure sollten beiderseits gut verdienen und müssen miteinander auskommen wenn sie für das Unternehmen Erfolg haben wollen.
Das Problem heute ist, daß zum Teil wirklich jedes dahergelaufene Rindvieh - da gebe ich einigen hier im Forum Recht die das sagen - (BWL) studiert. Ich meine ich sehe es ja tagtäglich. Da sind Leute die haben NULL Ahnung und bis zur Aufnahme ihres Studiums sogar NULL Interesse am Wirtschaftsgeschehen gezeigt. Sie interessieren sich kaum, finden den Stoff öde, lesen nie Zeitung, haben keine Ahnung aber sie studieren. Scheinbar studieren das viele nur damit sie halt was studiert haben oder des"großen Geldes" wegen das es damals zu Boomzeiten der Börse noch gab. Das allerschlimmste aber ist dann, daß solche"Rinder" das Studium abschließen und immer noch höhere Gehälter haben als mancher Absolvent der Ingenieurwissenschaften.
Mit ein Grund warum viele keine Ingenieurwissenschaften mehr studiert haben. Aber es wird sich bitter rächen! Da helfen auch Greencards & Co. nicht mehr viel.
Viele Grüße
Sascha
|
Sascha
28.06.2003, 16:59
@ Dieter
|
bangt sie? |
--> Hallo Dieter!
> Das würde in letzter Konsequenz bedeuten, daß wir nur noch Mittelmaß an > den Unis produzieren können, da weniger neigungsgebunden studiert würde - > oder besteht die Hauptneigung dann gar nicht am Wissensgebiet sondern an der > Knete?
Die Knete ist nur einer vieler Punkte. Das wichtigste ist m.E. immer noch, daß einem das Fach in gewisser Hinsicht Spaß macht, das es den eigenen Neigungen entspricht. Die Knete und Aufstiegsmöglichkeiten sind allerdings ein nicht zu unterschätzender Aspekt. Und dieser scheint scheinbar bei Ingenieuren gerade zuzuschlagen. Denn die Bezahlung von reinen IngenieurABSOLVENTEN gegenüber anderen reinen BWL-Absolventen ist nicht nur geringer sondern ziemlich mies und nicht wirklich erklärbar. Denn wie der Ingenieur der ohne Berufserfahrung am Anfang nicht viel machen kann geht es auch dem Wirtschaftswissenschaftler ohne Berufserfahrung. Warum letztere viel mehr verdienen (z.T. 500 bis 1000 Euro beim Einstiegsgehalt) ist mir ein Rätsel.
Scheinbar ist es der Markt...
Aber der wird sich rächen...
Denn BWLer gibt es bald zuviele und Ingenieure bald zuwenig.
Viele Grüße
Sascha
|
Sascha
28.06.2003, 17:09
@ schlaffi
|
Re: Ingenieure: Die Wirtschaft bangt um Nachwuchs (Spiegel) |
-->Hi schlaffi!
3000 Euro netto sind extrem viel viel Geld! Das stimmt. Nur schaue dir auch mal die WiWis in gleichen Positionen an. Die verdienen da so um die 3500 bis 4500 Euro netto.
Viele Ingenieure verdienen diese 3000 Euro gerade mal brutto und das selbst nach über 5 Jahren Berufserfahrung. Ist keine Seltenheit. Vor allem in der Baubranche und ähnlichen Krisenbranchen die seit Jahren in der Sch.... stecken wird kaum noch was bezahlt.
Auch habe ich nebenbei den Eindruck, daß die Unterschiede zwischen Groß- und Kleinbetrieben immer weiter auseinander driften. Großunternehmen zahlen immer noch sehr gut. Da gibt es Betriebsrente, Überstundenlangzeitkontos, gut Urlaubgsgeld, teilweise Ostergeld (kein Witz!), Weihnachtsgeld, geregelte Arbeitszeiten, betriebliche Sonderzulagen und Mitarbeiteraktien dazu...
Dann gibt es noch das Nord-Süd-Gefälle und das Ost-West-Gefälle und nicht zuletzt Unterschiede zwischen Branchen die ebenfalls z.T. gewaltig sind.
So kommt es dann, daß mancher Azubi in seinem 1. Berufsjahr mehr verdient als so mancher Architekt oder Ingenieur im 3. Berufsjahr nach dem Studium obwohl sich beide bemühen und es beide drauf haben.
Das ganze Lohn- und Gehaltsgefüge in Deutschland ist so und so durcheinander und unüberschaubar geworden. Neben Ost-West-, Nord-Süd- und Branchenunterschieden und den Unterschieden zwischen Klein-, Mittel- und Großbetrieben gibt es noch unzählige andere Dinge die mit einwirken. Bei den einen gibt es KEINE Überstunden, manch andere"Idioten" werden dazu verdonnert wöchentlich gut 15 Überstunden unbezahlt zu leisten für ihr Pauschalgehalt das auf 40 Stunden berechnet ist was immerhin eine Gehaltsminderung um ganz grob 30% ausmacht wenn man das mal so sieht, u.v.m.
Kaum noch durchschaubar...
Ich habe kein Mitleid mit den Unternehmen die Angst vor einem Ingenieurmangel haben. Die müssen nur faire Gehälter im Vergleich zu anderen Berufen und Berufsgruppen zahlen dann machen Ingenieure auch gerne wieder Überstunden und es werden sich auch wieder mehr junge Menschen dafür interessieren und außerdem gehen einige vielleicht später in ihre Rente (Euklid?)...
Viele Grüße
Sascha
|
Sascha
28.06.2003, 17:11
@ Karl52
|
Re: Ingenieure: Die Wirtschaft bangt um Nachwuchs (Spiegel) |
-->Hallo Karl!
Das stimmt schon. Ich kenne hierzu sogar ein paar Geschichten mit dem sog."Alteisen".
Es ist wirklich so, daß Unternehmen teilweise dadurch ihre besten Leute rausschmeißen und total unerfahrene Leute (die auch nicht mehr besser werden und eigentlich nur so tun als das sie was könnten) einstellen.
Was auch oft in Unternehmen stattfindet ist das Beseitigen von Störenfrieden wie du richtig sagst. Leute die ziemlich intelligent und engagiert sind und einen ziemlich guten Durchblick haben werden gefährlich und ihr Engagement kostet sie ihren eigenen Kopf. Ist leider nicht selten so!
Viele Grüße
Sascha
|
vasile
28.06.2003, 17:19
@ Sascha
|
Das ist ein wenig komplizierter... |
-->Hi,
Du solltest mehr differenzieren. Bauings werden derzeit nicht gesucht, sondern eher Maschinenbau und E-Technik. In diesen Bereichen verdient man auch sehr gut, anders als als Bauing, und somit sollte sich das Problem [falls überhaupt es eines gibt] bald von selber lösen.
Außerdem, wenn der Spiegel schreibt"die Wirtschaft" [LOL]bangt um Nachwuchs, so ist das für mich Populismus; kann ich gar nicht ernst nehmen! Wirst sehen, wie sich flux die Löhne heben, sobald der Bedarf aufkommt.
Das Problem"der Wirtschaft" sehe ich woanders. Der Grenznutzen neuer Entwicklungen tendiert in einigen Bereichen mittlerweile gegen Null. Wenn man schon mehr hat, als man braucht, will man eher seine Ruhe, als noch die neue Anussauberputzmaschine aus der Weltraumforschung. Der Markt hierzulande ist schon übersättigt, würde ich sagen.
Deswegen werden BWLer bevorzugt. Mittels Marketing sollen Bedürfnisse bei Leuten geweckt werden, die möglichst schnell zu Bedarfen werden. Das bringt unmittelbaren Profit.
Der Markt ist unübersichtlich groß und der Patentschutz mittlerweile für den Arsch! So besteht für die Unternehmen die einzige Möglichkeit, ihren Profit weiterhin zu maximieren darin, sich mittels Marketing affektiv zu profilieren. Und nicht mit Produkt xyz einen neuen Stammvater für unzählige Ost-Asien-Klone zu schaffen.
Natürlich sind Forschung und Entwicklung nach wie vor unentbehrlich für den langfristigen Erfolg, aber eben nur die zweite Geige.
Ein Verhängnis ist daher die kurzfristige Unternehmensausrichtung die mittlerweile in der Führung Fuß gefaßt hat. Da zählen eher kurzfristige Gewinne und"Shareholder Value" als die langfristige Orientierung und Positionierung.
Wäre das anders, wären nicht die massiven Entlassungen in Börsenboomzeiten erfolgt, die von überallher als"längst überfällige Kostensenkungsmaßnahmen" mit Beifall überschüttet worden sind. Zwar kann man kurzfristig das operative Ergebnis steigern, wenn man die F&E feuert, langfristig steht aber ein Desaster bevor.
Denn ohne die ein oder andere Neuentwicklung und die Positionierung im High-Tech Bereich, kann Deutschland als Wirtschaftsstandort nicht bestehen. Jedoch sehe ich keine Möglichkeit sich ohne Grundlagenforschung im High-Tech Bereich zu etablieren. Das man hierzulande diesbezüglich eher Mißwirtschaft betreibt, wäre allerdings der Politik mit ihrer zunehmenden Ausrichtung auf die Wirtschaft anzulasten.
|
Dieter
28.06.2003, 18:19
@ Sascha
|
Re: bangt sie? |
-->Hallo Sascha,
es beruhigt mich, wenn der Beruf(ung) im Vordergrund steht und die"Knete" nachgelagert ist. Natürlich ist ein BWLer überbezahlt, ist ein Schumi auch, viele"Künstler" und viele Vorstände auch.
Betrachte es wie den Schweinezyklus. Irgendwann ist jeder Bereich mal oben und mal unten.
Die Zeit der Ingeneure wird auch wieder kommen.
Gruß Dieter
|
Sascha
29.06.2003, 04:53
@ Dieter
|
Richtig! Auch bei den Gehältern gibts' Wellen ;) -owT- |
-->
|
MarkXzzz
29.06.2003, 13:50
@ Dieter
|
Gegenfrage: Was kann ein BWLer nach dem Studium? |
-->Ich denke, die meisten Ing. können sehr viel - auch schon kurz nach dem Studium.
Nur wenn solche Leute nur mal kurz eingestellt werden, um ein Problem zu beheben, kann das nichts werden.
Fast alle Ingenieure in meinem Umfeld (Darmstadt) hatten Jobs <6Monate... d.h. genau der Zeitraum, in dem Sie schnell mal irgendetwas automatisieren konnten, damit der Geldfluss erhalten blieb, und wurden dann wieder auf die Strasse gesetzt (kurz vor Beendigung der Probezeit).
Jetzt gibt es wieder einige Klitschen, die sich selbstständig machen konnten, und schwups spricht die"Wirtschaft" wieder von"Ingmangel".
Und wenn die"freundliche" Aufforderung nicht wirkt, dann wird geklagt.
Im Herbst sollen bspweise Softwarepatente eingeführt werden, womit die Konzerne wohl das Machtinstrumentarium in der Hand halten fast jeden selbstständigen Ingenieur vom Markt zu klagen.
|
MarkXzzz
29.06.2003, 13:54
@ Dieter
|
Re: bangt sie? |
-->>Betrachte es wie den Schweinezyklus. Irgendwann ist jeder Bereich mal oben und mal unten.
>Die Zeit der Ingeneure wird auch wieder kommen.
>
>Gruß Dieter
Hallo Dieter,
das glaube ich nicht
Weltweit gesehen gibt es einfach mehr als genug Ing.
|
sensortimecom
29.06.2003, 16:17
@ Dieter
|
Re: bangt sie? |
-->>Hallo Sascha,
>es beruhigt mich, wenn der Beruf(ung) im Vordergrund steht und die"Knete" nachgelagert ist. Natürlich ist ein BWLer überbezahlt, ist ein Schumi auch, viele"Künstler" und viele Vorstände auch.
>Betrachte es wie den Schweinezyklus. Irgendwann ist jeder Bereich mal oben und mal unten.
>Die Zeit der Ingeneure wird auch wieder kommen.
>
>Gruß Dieter
[b]Hallo.
Erst NACH einer völligen weltweit anerkannten Neugestaltung des IPR-Regimes (Recht auf geistiges Eigentum, d.h. Patentrecht & Urheberrecht).
FRÜHER NICHT. Die Verarsche geht weiter.
mfg Erich B.
|
Dieter
29.06.2003, 19:04
@ MarkXzzz
|
Re: Gegenfrage: Was kann ein BWLer nach dem Studium? |
-->
>Nur wenn solche Leute nur mal kurz eingestellt werden, um ein Problem zu beheben, kann das nichts werden.
Diesen Aspekt meinte ich nicht, bei dem ein Ing. mal kurz eingestellt wird, anstatt einer Fremdfirma zur Lösung einer begrenzten Aufgabe.
Ich meinte Anstellungen, bei dem der Ing. verantwortlich leitend für eine Abteilung/Betriebsteil/Betrieb (je nach Firmengröße) tätig ist. Und hier mußt Du doch mindestens 1 Jahr Einarbeitung rechnen.
Gruß Dieter
|
Dieter
29.06.2003, 19:12
@ sensortimecom
|
nein, schon viel früher! |
--> > Erst NACH einer völligen weltweit anerkannten Neugestaltung des IPR-Regimes (Recht auf geistiges Eigentum, d.h. Patentrecht & Urheberrecht).
>FRÜHER NICHT. Die Verarsche geht weiter.
>mfg Erich B.
Nehmen wir an, die EWT-Szenarien mit der z.Zt. größten Wahrscheinlichkeit treffen ein (Weltwirtschaft), dann dürfte aus meinem optimistischem Blickwinkel (JüKü/dottore/Prechter, usw. sind weitaus pessimistischer) innerhalb der nächsten 10 Jahre ein Run auf praktisches Know How beginnen, praktische Veranlagungen wichtig werden, ebenso wie Organisationstalente. Ein Marketingprofi, kaufm. Direktor oder Buchführungsjongleur dürfte wenig Sex-apeal haben, da dann ohne Erfolg und Anerkennung in der Gesellschaft, da nicht mehr benötigt.
Gruß Dieter
|
MarkXzzz
29.06.2003, 20:37
@ Dieter
|
Re: Gegenfrage: Was kann ein BWLer nach dem Studium? |
-->>
>>Nur wenn solche Leute nur mal kurz eingestellt werden, um ein Problem zu beheben, kann das nichts werden.
>Diesen Aspekt meinte ich nicht, bei dem ein Ing. mal kurz eingestellt wird, anstatt einer Fremdfirma zur Lösung einer begrenzten Aufgabe.
>Ich meinte Anstellungen, bei dem der Ing. verantwortlich leitend für eine Abteilung/Betriebsteil/Betrieb (je nach Firmengröße) tätig ist. Und hier mußt Du doch mindestens 1 Jahr Einarbeitung rechnen.
>Gruß Dieter
Das entspricht kaum der Realitaet
Du wirst in den meisten Fällen ausgeliehen bis Dir der Kopf platzt.
Kaum Möglichkeiten sich auf irgendetwas zu Spezialisieren.
So soll es ja wohl auch sein
Ich kann nur jeden davon abraten zur Zeit als Ing. in der Industrie zu arbeiten.
Die Strukturen stimmen einfach nicht mehr.
Softwareentwickler werden bei Pizza und Cola in Kämmerchen gesperrt, die Sekräterin poppt mit dem Chef und bekommt das 5fache an Gehalt, Leiharbeiter werden mit unglaublichen Gewinnspannen in der Gegend herumgescheucht, auf Projektbeschreibungen stehen 50 Namen... hinter einem Namen steht"Durchführung", - dagegen verschlingen Formalien (Patentanmeldung, Logodesign etc ) Abermillionen etc etc etc
|
MarkXzzz
29.06.2003, 20:42
@ Dieter
|
Re: nein, schon viel früher! |
-->>
>> Erst NACH einer völligen weltweit anerkannten Neugestaltung des IPR-Regimes (Recht auf geistiges Eigentum, d.h. Patentrecht & Urheberrecht).
>>FRÜHER NICHT. Die Verarsche geht weiter.
>>mfg Erich B.
>Nehmen wir an, die EWT-Szenarien mit der z.Zt. größten Wahrscheinlichkeit treffen ein (Weltwirtschaft), dann dürfte aus meinem optimistischem Blickwinkel (JüKü/dottore/Prechter, usw. sind weitaus pessimistischer) innerhalb der nächsten 10 Jahre ein Run auf praktisches Know How beginnen, praktische Veranlagungen wichtig werden, ebenso wie Organisationstalente. Ein Marketingprofi, kaufm. Direktor oder Buchführungsjongleur dürfte wenig Sex-apeal haben, da dann ohne Erfolg und Anerkennung in der Gesellschaft, da nicht mehr benötigt.
>Gruß Dieter
Du bist Marketingfachmann, Dieter:-)))
Naja... dann sollen unsere"Experten" halt mal wieder in 10 Jahren anklopfen ;-)
|
MarkXzzz
29.06.2003, 21:13
@ SportiSteffen
|
Re: Studium |
-->>Hi!
>dass es nicht nur auf das studum ankommt, da sind wir uns wohl einig.
>die fähigkeit, probleme lösen zu können zählt
>Die Frechheit ist dann das man auch noch weniger bezahlt bekommt und schlechtere Aufstiegmögölichkeiten hat...
>Genau hier ist ein Fehler im Denkansatz. Man bekommt dies, man bekommt dies... Wie stellst du dir das vor? Du machst einen Abschluss, stellst dich dann in Frankfurt ins Bankenviertel und wartest auf einen Job, wenn du dann zu wenige Angebote beokmmst ist es eine Frechheit? Ich glaube wohl dass erwachsene Menschen selbst für sich verantwortlich sind - ich kenne so viele, die mit 23-24 an einer guten Uni fertig sind und nicht wissen wie sie sich bewerben sollen oder was sie machen sollen.
>Die können noch nicht einmal eigenständig ein Projekt aufstellen - kein Wunder wenn aus denen nichts wird. Da können sie ein 1er Diplom haben und sich dumm und dämlich gearbeitet haben. Derjenige, der Fachpraxis draufhat, wird sie im Handumdrehen überholen...
Und DU bist wahrscheinlich Jurist - oder?
>Aber die Verknappung des gutes Ing läßt ja vermuten das sich die Situation bald wesentlich ändern wird...
>Wie schon gesagt, wenn du etwas bestimmtes sehr gut kannst, bist du entweder für ein Unternehmen sehr viel wert und bekommst entsprechend viel - oder du wirst selbständig, hast gute Kontakte und bekommst leicht Venture Capital.
>Ist alles eine Frage davon, was man hinbekommt...
>Schöne Grüße,
>Steffen
...Deine Beschönigungsversuche sind jenseits jeglicher realität
|
Dieter
29.06.2003, 21:55
@ MarkXzzz
|
wir scheinen 2 versch. Welten zu kennen (owT) |
-->
|
Dieter
29.06.2003, 21:59
@ MarkXzzz
|
ne, gehöre der anderen Fraktion an (owT) |
-->
|