stocksorcerer
04.07.2003, 08:50 |
Sargnagel der Erde: Der Mensch versteht exponentielles Wachstum nichtThread gesperrt |
-->Hallo zusammen,
bei Geldcrash hat"Bankenkrise bart" einen - wie ich finde - spannenden Text gepostet. Vielleicht findet der eine oder andere hier ja auch Interesse daran. [img][/img]
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Geschrieben von Bankenkrise bart am 03. Juli 2003 23:30:54:
Das ist wohl der Grund, warum Gesell's Worte ungehört verhallt
sind und auch weiterhin nicht gehört werden, selbst wenn die Welt zusammenbricht.
Nur Querdenker sind in der Lage, das Problem zu erkennen und wundern sich darĂŒber, warum so gut wie niemand ihren ABSOLUT LOGISCHEN GedankengĂ€ngen folgen kann.
Albert Einstein war bekannterweise ein Querdenker. Ăber das Freigeldsystem sagte er: âDie Schaffung eines Geldes, das sich nicht horten lĂ€sst, wĂŒrde zur Bildung von Eigentum in wesentlicherer Form fĂŒhren.â (Albert Einstein)
Das Problem mit dem menschlichen Gehirn
Es gibt dafĂŒr jedoch aus dem Alltag zwei gute Beispiele: Die Verzinsung eines Darlehens.
Da gibt es zwei Möglichkeiten:
Sie bekommen die Zinsen jedes Jahr ausgezahlt - lineare VerÀnderung
Sie akkumulieren die Zinsen und bekommen das Geld erst am Schluss - exponentielle VerÀnderung.
Der Springende Punkt ist: Der menschliche Geist kann exponentielle VerÀnderungen nicht abschÀtzen oder sinnlich begreifen.
Das kann man an einem einfachen Beispiel zeigen: 1613 kauften die HollĂ€nder die Insel Manhattan von den Indianern fĂŒr GegenstĂ€nde im Wert von 24 $ ab. Was hĂ€tte man an Zinsen aus den 24 $ im Jahr 2000 bekommen, wenn man sie bei 5 % angelegt hĂ€tte, einmal mit jĂ€hrlicher ZinsausschĂŒttung und einmal bei mit Zinsakkumulation?
Die erste Lösung kann jeder im Kopf berechnen: Es sind 387 * 24 $ * 0.05 = 464,40 $
Doch wie sieht es bei der anderen Lösung aus? Raten Sie! 1000 $, 10,000 $ oder gar eine Million $?
Sie haben keine Basis fĂŒr eine ungefĂ€hr genaue SchĂ€tzung, denn unser Gehirn denkt linear, das ist ganz nĂŒtzlich wenn man in der Steinzeit Tiere jagt und deren Geschwindigkeit abschĂ€tzen muss, aber sehr schlecht bei global verlaufenden exponentiell ansteigenden Problemen. Um zum Beispiel zurĂŒck zukommen: Es sind 24 * 1.05387 $, das sind 3.806.010.497 $, also fast 4 Milliarden $!
Aus diesem Grund haben wir heute eine ganze Reihe von Problemen am Hals, die uns alle nicht den Gefallen tun linear zu verlaufen. Ein GroĂteil der Menschheit reagiert jedoch in keiner Weise darauf, einfach weil sie nicht die VerĂ€nderung in ihrer ganzen Bedeutung begreifen. Dazu gehören leider auch die"sogenannten" EntscheidungstrĂ€ger. AuĂerdem machen viele den Fehler, die immer schneller ansteigenden VerĂ€nderungen zu unterschĂ€tzen und von einem kurzen StĂŒck, das in etwa gerade verlĂ€uft auf eine Gerade zu schlieĂen.
Damit Sie sich darin mal ĂŒben können noch ein Beispiel: Ein Bakterium verdoppelt sich unter guten Bedingungen jede Stunde. Aus einem Bakterium ist so nach 40 Stunden ein Rasen geworden, der eine Zuchtschale halb bedeckt. Wie lange dauert es nun bis die Schale ganz ausgefĂŒllt wird? Nein es dauert nicht 40 Stunden, durch die Verdopplung jede Stunde schafft das Bakterium dieses Wachstum in einer Stunde, also in einer Stunde genausoviel wie vorher in 40 Stunden zusammen! Das Beispiel ist ĂŒbrigens RealitĂ€t und genauso wĂ€chst die Weltbevölkerung, nur verdoppelt sie sich alle 35 Jahre.
Bei exponentiellem Wachstum versagt unser Gehirn. Es kann diese nur errechnen mit einem Taschenrechner, aber nicht mehr sinnlich begreifen. Um so vorsichtiger mĂŒssen wir sein, wenn wir es mit solchen Dingen zu tun haben. Vor allem wenn unsere Umwelt oder unsere Zukunft davon abhĂ€ngen.
Beispiele fĂŒr exponentiell verlaufende Ănderungen
Die Weltbevölkerung
Die sicher bedrohendste ist der Anstieg der Weltbevölkerung. Diese steigt um etwa 2 % pro Jahr, was einer Verdopplung alle 35 Jahre gleichkommt. Das klingt langsam, aber ist bedrohlich. Der springende Punkt ist das die absolute Menge immer mehr wird. Derzeit wĂ€chst die Weltbevölkerung so schnell, das allein der jĂ€hrliche Zuwachs 180 Millionen Menschen betrĂ€gt. Um von 0 auf 180 Millionen Menschen Gesamtbevölkerung zu kommen benötigte jedoch die Menschheit fast ihre Gesamte Geschichte: Von der Steinzeit bis zu Christus Geburt. Schon in auch fĂŒr Menschen absehbaren ZeitrĂ€umen wird es daher einige einschneidende Ănderungen geben: Geht das Bevölkerungswachstum in diesem Tempo weiter dann sind:
Im Jahre 2080 die gesamte Erde so dicht bevölkert wie heute die BRD (auch WĂŒsten, die Antarktis und Gebirge)
Im Jahre 2285 ist die Erde so dicht bevölkert wie heute in einer GroĂstadt
Im Jahre 2600 wiegt die Menschheit alleine mehr, als heute alle Lebewesen auf der Erde. Auf einem Quadratmeter mĂŒssten dann 6 Menschen leben.
Das sind ĂŒberschaubare ZeitrĂ€ume, 80-600 Jahre, also Zeitunterschiede die im Bereich der jĂŒngeren menschlichen Geschichte liegen. NatĂŒrlich hĂ€ngen andere Probleme wie Klimawandel, Umweltverschmutzung und Zerstörung genauso mit diesen ansteigenden Zahlen zusammen. Trotzdem wird nichts gemacht, einfach weil die meisten Politiker dies nicht realisieren können. Ja manche (besonders in Bayern) scheinen bei globalen Problemen die nationale Lanze brechen zu mĂŒssen, und reden von dem Aussterben der Deutschen, anstatt froh zu sein, das die Bevölkerungszahl wenigstens in einem Land sinkt (leider aber nicht die Umweltverschmutzung und das Zubauen der Umwelt).
Wirtschaft
SelbstverstĂ€ndlich geht die Wirtschaft von einem Wirtschaftswachstum aus. Doch wie schon in den 70 er Jahren der"Club of Rome", eine Vereinigung von fĂŒhrenden Wissenschaftlern ihrer Zeit festetellte geht dies nicht. Energie ist begrenzt: Trotz neuer Ă-lfunde dĂŒrfte dieses noch in diesem Jahrhundert zur Mangelware werden, analoges gilt mit anderen Zeitskalen fĂŒr Erdgas oder Kohle. Selbst nachwachsende Rohstoffe kann man nur in einer so groĂen Menge anbauen wie man FlĂ€che dafĂŒr hat. Analoges gilt fĂŒr BodenschĂ€tze, die man aber wiedergewinnen kann, allerdings eben mit Energieaufwand und diese ist begrenzt. Aber auch der Mensch hat eine Konsumgrenze: Der Markt fĂŒr viele Produkte ist gesĂ€ttigt - sowaohl fĂŒr Lebensmittel wie auch fĂŒr viele KonsumgerĂ€te gilt dies: Mehr als einen Fernseher pro Zimmer kann man nicht nutzen. Erstaunlicherweise verzeichnen Produkte bei denen man schon lĂ€ngst den Markt fĂŒr gesĂ€ttigt hat noch ZuwĂ€chse wie Autos (Es gibt weitaus mehr Autos als FĂŒhrerscheinbesitzer oder gar ParkplĂ€tze) oder Handys noch ZuwĂ€chse. Doch spĂ€testens wenn man nicht mehr die StraĂen vor lauter parkender Autos befahren kann, man mehr Zeit im Stau als fahrend verbringt sind auch diese MĂ€rkte gesĂ€ttigt.
Was tun? Nun ein sehr effizientes Mittel in der Vergangenheit den Wirtschaftlichen Konsum anzukrubeln war Krieg. Nach dem Motto: Erst alles zusammenbomben, dann neu verkaufen haben viele Nationen Krieg gefĂŒhrt. Heute ist die Welt durch die US Aktion gegen den Irak um eine neue Variante reicher: Die US Soldaten sahen tatenlos zu wie tagelang PlĂŒnderer alles raubten und verwĂŒsteten - Klar irgendwo muss das ja wieder nachgekauft werden, und wo, das bestimmt die US MillitĂ€rverwaltung...
Die Technik
Viele Menschen haben Probleme mit der Technik. Warum? Nun ich denke es hat auch damit zu tun, das sich die Technik durch das exponentielle Wachstum so viel schneller entwickelt, das viele dem nicht mehr folgen können oder wollen. Betrachten wir einmal die Fortschritte auf dem Gebiet des MilitĂ€rs: Von der Jungsteinzeit bis etwa zum Jahr 1500 konnte man sich nur mit Speeren, Pfeilen oder Schwertern bekĂ€mpfen, also aus nĂ€chster NĂ€he. Die Erfindung der Muskete um 1500 fĂŒhrte zu einem gröĂeren Abstand, aber das Nachladen dauerte so lange das noch lange Zeit Schlachten auch im Sturmangriff mit SĂ€beln gefĂŒhrt wurden. Erst im amerikanischen BĂŒrgerkrieg ging dies durch Patronen schneller und die letzten Sturmangriffe wurden zu Massakern (Gettysburg). Bald darauf wurde das Mehrschussgewehr mit Automatik erfunden und zur Jahrhundertwende (zum 20.sten Jahrhundert) das Maschinengewehr, mit dem erstmals eine Person Dutzende in Sekunden Zeit umbringen konnte. Seit 1945 gibt es die Atombombe, mit der man auf einen Schlag 100,000 Menschen töten kann und seit 1960 gibt es so viele Atomwaffen, das man mit einem Druck auf den"roten Knopf" die ganze Erde pulverisieren kann. Pro Kopf der Weltbevölkerung gibt es heute mehrere Tonnen Sprengstoff! Der Schritt vom Kampf Mann gegen Mann, bis zum Abwurf einer Bombe, welche eine Stadt ausradiert, also in 70 Jahren.
Ăhnliches gilt auch fĂŒr die Entwicklung der Computer, bei der dies in noch schnellerer Folge geht - eine Verdopplung alle 2 Jahre. Doch schon beginnen bei den meisten Leuten sich Unmut zu regen. Wozu soll ich mir alle 2-3 Jahre einen neuen PC kaufen? Denn wenn wir die Software betrachten, die ja unser Verstand erdenkt - wird die auch alle 2 Jahre doppelt so gut? Oder anders gesagt: ein heutiger PC (Mai 2000) ist ca 2.000-3000 mal schneller als IBM X-T, 19 Jahre Ă€lter. Aber: Ist die Software auch 2000 mal besser, können Sie 2000 neue Dinge machen oder geht alles 2000 mal besser und schneller? Auch hier haben wir wieder die Kluft zwischen Technik und Verstand.
Die Evolution
Auch die Evolution dreht sich immer schneller. Um die erste moderne Zelle zu schaffen brauchte die Evolution ca 2 Mrd. Jahre. Mehrzeller schaffte sie schon in 1 Mrd. Jahre, bis zu der Artenexplosion Anfang des Kambriums dauerte es dann nur noch 500 Millionen Jahre und in der kurzen Zeit haben sich dann in immer rascheren Schritten neue Arten gebildet. Auch beim Menschen ging die Entwicklung zuerst in Jahrmillionen vorwĂ€rts, dann in Hunderttausenden von Jahren und der Abschluss ist der heutige Mensch, der sich in 35000 Jahren ĂŒberall verbreitet hat. Bedenkt man, das bei den Dinosauriern es Arten gab die sich ĂŒber Jahrmillionen kaum geĂ€ndert haben, so bemerkt man die VerĂ€nderung. Leider scheint unser Gehirn mit dieser Entwicklung nicht schritt gehalten zu haben.
Die Eingriffe in die Umwelt
Als der Mensch sich schon als aufgeklĂ€rt und vernĂŒnftig bezeichnete, und danach sogar eine Epoche benannte begann der groĂe Eingriff in die Umwelt. Zwar waren schon vorher Arten ausgerottet worden oder Landstiche verĂ€ndert (Vor dem Schiffbau war der Libanon, Spanien, Jugoslavien, Nordafrika und Griechenland mit WĂ€ldern bedeckt). Doch vollzog sich dies ĂŒber lĂ€ngere ZeitrĂ€ume, so das fĂŒr viele sicher der unmittelbare Zusammenhang entging. Doch im 19 ten Jahrhundert machte die Menschheit die groĂe Jagd - in den USA auf Bisons, BĂ€ren, Wandertauben und Fische im Lorenzstrom, im Meer auf die Wale. Die VorrĂ€te wurden als unerschöpflich angesehen und man erkannte nicht das negative Wachstum: Ein Bestand nimmt zuerst kaum ab, und dann ganz plötzlich immer schneller.
Zu spĂ€t fĂŒr viele Tierarten kam das Umdenken, und im Geist hat sich bis heute nichts geĂ€ndert. Obwohl wir heute dank Computer besser dran sind. Ein Computer kann uns Entwicklungen visualisieren, er kann Trends berechnen. Wir wissen heute von der KlimaĂ€nderung und ihren Folgen, aber reagieren kaum darauf. Noch in den 80 er Jahren des letzten Jahrhunderts erkannte die Bundesregierung unter Kohl, das Waldsterben erst, als schon mehr als 10 % der BĂ€ume krank waren - auch dieses gehorchte einem exponentiellen Wachstum. GeĂ€ndert hat sich an der Haltung der Leute wenig. In den IndustrielĂ€ndern geht zwar die Bevölkerung leicht zurĂŒck, aber die Emissionen pro Person steigen - Kein Wunder, inzwischen gibt es in Deutschland mehr Autos als Personen. In den EntwicklungslĂ€ndern steigt die Bevölkerung und die Emissionen noch schneller an.
Ja unsere ganze Wirtschaft und unser Denken ist auf exponentielle Steigerung ausgerichtet. Es wird immer gefordert nach mehr Lohn, mehr ProduktivitĂ€t. Niemals nach Stillstand oder Abbau. Es ist natĂŒrlich, dass so die Zerstörung der Umwelt - und damit auch der Basis fĂŒr den Menschen, sich nicht wird aufhalten lassen.
http://www.bernd-leitenberger.de/wachstum-geist.html
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winkÀÀÀÀ
stocksorcerer
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igelei
04.07.2003, 11:00
@ stocksorcerer
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Re: Sargnagel der Erde: Der Mensch versteht exponentielles Wachstum nicht |
-->>Nur Querdenker sind in der Lage, das Problem zu erkennen und wundern sich darĂŒber, warum so gut wie niemand ihren ABSOLUT LOGISCHEN GedankengĂ€ngen folgen kann.
>Albert Einstein war bekannterweise ein Querdenker. Ăber das Freigeldsystem sagte er: âDie Schaffung eines Geldes, das sich nicht horten lĂ€sst, wĂŒrde zur Bildung von Eigentum in wesentlicherer Form fĂŒhren.â (Albert Einstein)
...
>Es gibt dafĂŒr jedoch aus dem Alltag zwei gute Beispiele: Die Verzinsung eines Darlehens.
>
>Da gibt es zwei Möglichkeiten:
>Sie bekommen die Zinsen jedes Jahr ausgezahlt - lineare VerÀnderung
>Sie akkumulieren die Zinsen und bekommen das Geld erst am Schluss - exponentielle VerÀnderung.
...
>Der Springende Punkt ist: Der menschliche Geist kann exponentielle VerÀnderungen nicht abschÀtzen oder sinnlich begreifen.
Nun, dafĂŒr hat man schlieĂlich die e-Funktionen, oder?
>Das kann man an einem einfachen Beispiel zeigen: 1613 kauften die HollĂ€nder die Insel Manhattan von den Indianern fĂŒr GegenstĂ€nde im Wert von 24 $ ab. Was hĂ€tte man an Zinsen aus den 24 $ im Jahr 2000 bekommen, wenn man sie bei 5 % angelegt hĂ€tte, einmal mit jĂ€hrlicher ZinsausschĂŒttung und einmal bei mit Zinsakkumulation?
>Die erste Lösung kann jeder im Kopf berechnen: Es sind 387 * 24 $ * 0.05 = 464,40 $
>Doch wie sieht es bei der anderen Lösung aus? Raten Sie! 1000 $, 10,000 $ oder gar eine Million $?
>Sie haben keine Basis fĂŒr eine ungefĂ€hr genaue SchĂ€tzung, denn unser Gehirn denkt linear, das ist ganz nĂŒtzlich wenn man in der Steinzeit Tiere jagt und deren Geschwindigkeit abschĂ€tzen muss, aber sehr schlecht bei global verlaufenden exponentiell ansteigenden Problemen. Um zum Beispiel zurĂŒck zukommen: Es sind 24 * 1.05387 $, das sind 3.806.010.497 $, also fast 4 Milliarden $!
Ne Suggestivfrage durch die angedeutete Multiple-Choice-"Chance" 1.000, 10.000 oder 1.000.000 - oder anders, ein mieser Trick. Logischerweise werden 70-80% der Befragten davon ausgehen, dass eine der Lösungen richtig ist und damit die Frage falsch beantworten. Gibt man jedoch keine Lösung vor, werden 90% einfach 24x1,05hoch Anzahl Jahre rechnen und die Frage richtig beantworten. Und hier im Board vermutlich 99,9% der Befragten.
GrundsĂ€tzlich hast du aber recht, das Gehirn ist erstmal natĂŒrlich so konditioniert, dass es exponetiell verlaufende Prozesse schlecht abschĂ€tzen kann, warum sollte es das auch?
...
>Damit Sie sich darin mal ĂŒben können noch ein Beispiel: Ein Bakterium verdoppelt sich unter guten Bedingungen jede Stunde. Aus einem Bakterium ist so nach 40 Stunden ein Rasen geworden, der eine Zuchtschale halb bedeckt. Wie lange dauert es nun bis die Schale ganz ausgefĂŒllt wird?
Simpel, ist die Schale halb voll und in einer Stunde verdoppelt sich das Bakterium ist die Antwort wohl die logischste der Welt. Und es fragt sich, ob der, der da 40 Stunden sagt, ĂŒberhaupt lesen kann ;-).
MfG
igelei
...
Nein es dauert nicht 40 Stunden, durch die Verdopplung jede Stunde schafft das Bakterium dieses Wachstum in einer Stunde, also in einer Stunde genausoviel wie vorher in 40 Stunden zusammen! Das Beispiel ist ĂŒbrigens RealitĂ€t und genauso wĂ€chst die Weltbevölkerung, nur verdoppelt sie sich alle 35 Jahre.
>Bei exponentiellem Wachstum versagt unser Gehirn. Es kann diese nur errechnen mit einem Taschenrechner, aber nicht mehr sinnlich begreifen. Um so vorsichtiger mĂŒssen wir sein, wenn wir es mit solchen Dingen zu tun haben. Vor allem wenn unsere Umwelt oder unsere Zukunft davon abhĂ€ngen.
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>Beispiele fĂŒr exponentiell verlaufende Ănderungen
>Die Weltbevölkerung
>Die sicher bedrohendste ist der Anstieg der Weltbevölkerung. Diese steigt um etwa 2 % pro Jahr, was einer Verdopplung alle 35 Jahre gleichkommt. Das klingt langsam, aber ist bedrohlich. Der springende Punkt ist das die absolute Menge immer mehr wird. Derzeit wĂ€chst die Weltbevölkerung so schnell, das allein der jĂ€hrliche Zuwachs 180 Millionen Menschen betrĂ€gt. Um von 0 auf 180 Millionen Menschen Gesamtbevölkerung zu kommen benötigte jedoch die Menschheit fast ihre Gesamte Geschichte: Von der Steinzeit bis zu Christus Geburt. Schon in auch fĂŒr Menschen absehbaren ZeitrĂ€umen wird es daher einige einschneidende Ănderungen geben: Geht das Bevölkerungswachstum in diesem Tempo weiter dann sind:
>Im Jahre 2080 die gesamte Erde so dicht bevölkert wie heute die BRD (auch WĂŒsten, die Antarktis und Gebirge)
>Im Jahre 2285 ist die Erde so dicht bevölkert wie heute in einer GroĂstadt
>Im Jahre 2600 wiegt die Menschheit alleine mehr, als heute alle Lebewesen auf der Erde. Auf einem Quadratmeter mĂŒssten dann 6 Menschen leben.
>Das sind ĂŒberschaubare ZeitrĂ€ume, 80-600 Jahre, also Zeitunterschiede die im Bereich der jĂŒngeren menschlichen Geschichte liegen. NatĂŒrlich hĂ€ngen andere Probleme wie Klimawandel, Umweltverschmutzung und Zerstörung genauso mit diesen ansteigenden Zahlen zusammen. Trotzdem wird nichts gemacht, einfach weil die meisten Politiker dies nicht realisieren können. Ja manche (besonders in Bayern) scheinen bei globalen Problemen die nationale Lanze brechen zu mĂŒssen, und reden von dem Aussterben der Deutschen, anstatt froh zu sein, das die Bevölkerungszahl wenigstens in einem Land sinkt (leider aber nicht die Umweltverschmutzung und das Zubauen der Umwelt).
>Wirtschaft
>SelbstverstĂ€ndlich geht die Wirtschaft von einem Wirtschaftswachstum aus. Doch wie schon in den 70 er Jahren der"Club of Rome", eine Vereinigung von fĂŒhrenden Wissenschaftlern ihrer Zeit festetellte geht dies nicht. Energie ist begrenzt: Trotz neuer Ă-lfunde dĂŒrfte dieses noch in diesem Jahrhundert zur Mangelware werden, analoges gilt mit anderen Zeitskalen fĂŒr Erdgas oder Kohle. Selbst nachwachsende Rohstoffe kann man nur in einer so groĂen Menge anbauen wie man FlĂ€che dafĂŒr hat. Analoges gilt fĂŒr BodenschĂ€tze, die man aber wiedergewinnen kann, allerdings eben mit Energieaufwand und diese ist begrenzt. Aber auch der Mensch hat eine Konsumgrenze: Der Markt fĂŒr viele Produkte ist gesĂ€ttigt - sowaohl fĂŒr Lebensmittel wie auch fĂŒr viele KonsumgerĂ€te gilt dies: Mehr als einen Fernseher pro Zimmer kann man nicht nutzen. Erstaunlicherweise verzeichnen Produkte bei denen man schon lĂ€ngst den Markt fĂŒr gesĂ€ttigt hat noch ZuwĂ€chse wie Autos (Es gibt weitaus mehr Autos als FĂŒhrerscheinbesitzer oder gar ParkplĂ€tze) oder Handys noch ZuwĂ€chse. Doch spĂ€testens wenn man nicht mehr die StraĂen vor lauter parkender Autos befahren kann, man mehr Zeit im Stau als fahrend verbringt sind auch diese MĂ€rkte gesĂ€ttigt.
>Was tun? Nun ein sehr effizientes Mittel in der Vergangenheit den Wirtschaftlichen Konsum anzukrubeln war Krieg. Nach dem Motto: Erst alles zusammenbomben, dann neu verkaufen haben viele Nationen Krieg gefĂŒhrt. Heute ist die Welt durch die US Aktion gegen den Irak um eine neue Variante reicher: Die US Soldaten sahen tatenlos zu wie tagelang PlĂŒnderer alles raubten und verwĂŒsteten - Klar irgendwo muss das ja wieder nachgekauft werden, und wo, das bestimmt die US MillitĂ€rverwaltung...
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>Die Technik
>Viele Menschen haben Probleme mit der Technik. Warum? Nun ich denke es hat auch damit zu tun, das sich die Technik durch das exponentielle Wachstum so viel schneller entwickelt, das viele dem nicht mehr folgen können oder wollen. Betrachten wir einmal die Fortschritte auf dem Gebiet des MilitĂ€rs: Von der Jungsteinzeit bis etwa zum Jahr 1500 konnte man sich nur mit Speeren, Pfeilen oder Schwertern bekĂ€mpfen, also aus nĂ€chster NĂ€he. Die Erfindung der Muskete um 1500 fĂŒhrte zu einem gröĂeren Abstand, aber das Nachladen dauerte so lange das noch lange Zeit Schlachten auch im Sturmangriff mit SĂ€beln gefĂŒhrt wurden. Erst im amerikanischen BĂŒrgerkrieg ging dies durch Patronen schneller und die letzten Sturmangriffe wurden zu Massakern (Gettysburg). Bald darauf wurde das Mehrschussgewehr mit Automatik erfunden und zur Jahrhundertwende (zum 20.sten Jahrhundert) das Maschinengewehr, mit dem erstmals eine Person Dutzende in Sekunden Zeit umbringen konnte. Seit 1945 gibt es die Atombombe, mit der man auf einen Schlag 100,000 Menschen töten kann und seit 1960 gibt es so viele Atomwaffen, das man mit einem Druck auf den"roten Knopf" die ganze Erde pulverisieren kann. Pro Kopf der Weltbevölkerung gibt es heute mehrere Tonnen Sprengstoff! Der Schritt vom Kampf Mann gegen Mann, bis zum Abwurf einer Bombe, welche eine Stadt ausradiert, also in 70 Jahren.
>Ăhnliches gilt auch fĂŒr die Entwicklung der Computer, bei der dies in noch schnellerer Folge geht - eine Verdopplung alle 2 Jahre. Doch schon beginnen bei den meisten Leuten sich Unmut zu regen. Wozu soll ich mir alle 2-3 Jahre einen neuen PC kaufen? Denn wenn wir die Software betrachten, die ja unser Verstand erdenkt - wird die auch alle 2 Jahre doppelt so gut? Oder anders gesagt: ein heutiger PC (Mai 2000) ist ca 2.000-3000 mal schneller als IBM X-T, 19 Jahre Ă€lter. Aber: Ist die Software auch 2000 mal besser, können Sie 2000 neue Dinge machen oder geht alles 2000 mal besser und schneller? Auch hier haben wir wieder die Kluft zwischen Technik und Verstand.
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>Die Evolution
>Auch die Evolution dreht sich immer schneller. Um die erste moderne Zelle zu schaffen brauchte die Evolution ca 2 Mrd. Jahre. Mehrzeller schaffte sie schon in 1 Mrd. Jahre, bis zu der Artenexplosion Anfang des Kambriums dauerte es dann nur noch 500 Millionen Jahre und in der kurzen Zeit haben sich dann in immer rascheren Schritten neue Arten gebildet. Auch beim Menschen ging die Entwicklung zuerst in Jahrmillionen vorwĂ€rts, dann in Hunderttausenden von Jahren und der Abschluss ist der heutige Mensch, der sich in 35000 Jahren ĂŒberall verbreitet hat. Bedenkt man, das bei den Dinosauriern es Arten gab die sich ĂŒber Jahrmillionen kaum geĂ€ndert haben, so bemerkt man die VerĂ€nderung. Leider scheint unser Gehirn mit dieser Entwicklung nicht schritt gehalten zu haben.
>
>Die Eingriffe in die Umwelt
>Als der Mensch sich schon als aufgeklĂ€rt und vernĂŒnftig bezeichnete, und danach sogar eine Epoche benannte begann der groĂe Eingriff in die Umwelt. Zwar waren schon vorher Arten ausgerottet worden oder Landstiche verĂ€ndert (Vor dem Schiffbau war der Libanon, Spanien, Jugoslavien, Nordafrika und Griechenland mit WĂ€ldern bedeckt). Doch vollzog sich dies ĂŒber lĂ€ngere ZeitrĂ€ume, so das fĂŒr viele sicher der unmittelbare Zusammenhang entging. Doch im 19 ten Jahrhundert machte die Menschheit die groĂe Jagd - in den USA auf Bisons, BĂ€ren, Wandertauben und Fische im Lorenzstrom, im Meer auf die Wale. Die VorrĂ€te wurden als unerschöpflich angesehen und man erkannte nicht das negative Wachstum: Ein Bestand nimmt zuerst kaum ab, und dann ganz plötzlich immer schneller.
>Zu spĂ€t fĂŒr viele Tierarten kam das Umdenken, und im Geist hat sich bis heute nichts geĂ€ndert. Obwohl wir heute dank Computer besser dran sind. Ein Computer kann uns Entwicklungen visualisieren, er kann Trends berechnen. Wir wissen heute von der KlimaĂ€nderung und ihren Folgen, aber reagieren kaum darauf. Noch in den 80 er Jahren des letzten Jahrhunderts erkannte die Bundesregierung unter Kohl, das Waldsterben erst, als schon mehr als 10 % der BĂ€ume krank waren - auch dieses gehorchte einem exponentiellen Wachstum. GeĂ€ndert hat sich an der Haltung der Leute wenig. In den IndustrielĂ€ndern geht zwar die Bevölkerung leicht zurĂŒck, aber die Emissionen pro Person steigen - Kein Wunder, inzwischen gibt es in Deutschland mehr Autos als Personen. In den EntwicklungslĂ€ndern steigt die Bevölkerung und die Emissionen noch schneller an.
>Ja unsere ganze Wirtschaft und unser Denken ist auf exponentielle Steigerung ausgerichtet. Es wird immer gefordert nach mehr Lohn, mehr ProduktivitĂ€t. Niemals nach Stillstand oder Abbau. Es ist natĂŒrlich, dass so die Zerstörung der Umwelt - und damit auch der Basis fĂŒr den Menschen, sich nicht wird aufhalten lassen.
>http://www.bernd-leitenberger.de/wachstum-geist.html
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>stocksorcerer
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SchlauFuchs
04.07.2003, 11:50
@ igelei
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Bitte keinen Fullquote. ''such den Kommentar''-Spiele sind nicht noetig. |
-->>>Nur Querdenker sind in der Lage, das Problem zu erkennen und wundern sich darĂŒber, warum so gut wie niemand ihren ABSOLUT LOGISCHEN GedankengĂ€ngen folgen kann.
>>Albert Einstein war bekannterweise ein Querdenker. Ăber das Freigeldsystem sagte er: âDie Schaffung eines Geldes, das sich nicht horten lĂ€sst, wĂŒrde zur Bildung von Eigentum in wesentlicherer Form fĂŒhren.â (Albert Einstein)
>...
>>Es gibt dafĂŒr jedoch aus dem Alltag zwei gute Beispiele: Die Verzinsung eines Darlehens.
>>
>>Da gibt es zwei Möglichkeiten:
>>Sie bekommen die Zinsen jedes Jahr ausgezahlt - lineare VerÀnderung
>>Sie akkumulieren die Zinsen und bekommen das Geld erst am Schluss - exponentielle VerÀnderung.
>...
>>Der Springende Punkt ist: Der menschliche Geist kann exponentielle VerÀnderungen nicht abschÀtzen oder sinnlich begreifen.
>Nun, dafĂŒr hat man schlieĂlich die e-Funktionen, oder?
>>Das kann man an einem einfachen Beispiel zeigen: 1613 kauften die HollĂ€nder die Insel Manhattan von den Indianern fĂŒr GegenstĂ€nde im Wert von 24 $ ab. Was hĂ€tte man an Zinsen aus den 24 $ im Jahr 2000 bekommen, wenn man sie bei 5 % angelegt hĂ€tte, einmal mit jĂ€hrlicher ZinsausschĂŒttung und einmal bei mit Zinsakkumulation?
>>Die erste Lösung kann jeder im Kopf berechnen: Es sind 387 * 24 $ * 0.05 = 464,40 $
>>Doch wie sieht es bei der anderen Lösung aus? Raten Sie! 1000 $, 10,000 $ oder gar eine Million $?
>>Sie haben keine Basis fĂŒr eine ungefĂ€hr genaue SchĂ€tzung, denn unser Gehirn denkt linear, das ist ganz nĂŒtzlich wenn man in der Steinzeit Tiere jagt und deren Geschwindigkeit abschĂ€tzen muss, aber sehr schlecht bei global verlaufenden exponentiell ansteigenden Problemen. Um zum Beispiel zurĂŒck zukommen: Es sind 24 * 1.05387 $, das sind 3.806.010.497 $, also fast 4 Milliarden $!
>Ne Suggestivfrage durch die angedeutete Multiple-Choice-"Chance" 1.000, 10.000 oder 1.000.000 - oder anders, ein mieser Trick. Logischerweise werden 70-80% der Befragten davon ausgehen, dass eine der Lösungen richtig ist und damit die Frage falsch beantworten. Gibt man jedoch keine Lösung vor, werden 90% einfach 24x1,05hoch Anzahl Jahre rechnen und die Frage richtig beantworten. Und hier im Board vermutlich 99,9% der Befragten.
>GrundsĂ€tzlich hast du aber recht, das Gehirn ist erstmal natĂŒrlich so konditioniert, dass es exponetiell verlaufende Prozesse schlecht abschĂ€tzen kann, warum sollte es das auch?
>...
>>Damit Sie sich darin mal ĂŒben können noch ein Beispiel: Ein Bakterium verdoppelt sich unter guten Bedingungen jede Stunde. Aus einem Bakterium ist so nach 40 Stunden ein Rasen geworden, der eine Zuchtschale halb bedeckt. Wie lange dauert es nun bis die Schale ganz ausgefĂŒllt wird?
>Simpel, ist die Schale halb voll und in einer Stunde verdoppelt sich das Bakterium ist die Antwort wohl die logischste der Welt. Und es fragt sich, ob der, der da 40 Stunden sagt, ĂŒberhaupt lesen kann ;-).
>MfG
>igelei
>...
>Nein es dauert nicht 40 Stunden, durch die Verdopplung jede Stunde schafft das Bakterium dieses Wachstum in einer Stunde, also in einer Stunde genausoviel wie vorher in 40 Stunden zusammen! Das Beispiel ist ĂŒbrigens RealitĂ€t und genauso wĂ€chst die Weltbevölkerung, nur verdoppelt sie sich alle 35 Jahre.
>>Bei exponentiellem Wachstum versagt unser Gehirn. Es kann diese nur errechnen mit einem Taschenrechner, aber nicht mehr sinnlich begreifen. Um so vorsichtiger mĂŒssen wir sein, wenn wir es mit solchen Dingen zu tun haben. Vor allem wenn unsere Umwelt oder unsere Zukunft davon abhĂ€ngen.
>>
>>Beispiele fĂŒr exponentiell verlaufende Ănderungen
>>Die Weltbevölkerung
>>Die sicher bedrohendste ist der Anstieg der Weltbevölkerung. Diese steigt um etwa 2 % pro Jahr, was einer Verdopplung alle 35 Jahre gleichkommt. Das klingt langsam, aber ist bedrohlich. Der springende Punkt ist das die absolute Menge immer mehr wird. Derzeit wĂ€chst die Weltbevölkerung so schnell, das allein der jĂ€hrliche Zuwachs 180 Millionen Menschen betrĂ€gt. Um von 0 auf 180 Millionen Menschen Gesamtbevölkerung zu kommen benötigte jedoch die Menschheit fast ihre Gesamte Geschichte: Von der Steinzeit bis zu Christus Geburt. Schon in auch fĂŒr Menschen absehbaren ZeitrĂ€umen wird es daher einige einschneidende Ănderungen geben: Geht das Bevölkerungswachstum in diesem Tempo weiter dann sind:
>>Im Jahre 2080 die gesamte Erde so dicht bevölkert wie heute die BRD (auch WĂŒsten, die Antarktis und Gebirge)
>>Im Jahre 2285 ist die Erde so dicht bevölkert wie heute in einer GroĂstadt
>>Im Jahre 2600 wiegt die Menschheit alleine mehr, als heute alle Lebewesen auf der Erde. Auf einem Quadratmeter mĂŒssten dann 6 Menschen leben.
>>Das sind ĂŒberschaubare ZeitrĂ€ume, 80-600 Jahre, also Zeitunterschiede die im Bereich der jĂŒngeren menschlichen Geschichte liegen. NatĂŒrlich hĂ€ngen andere Probleme wie Klimawandel, Umweltverschmutzung und Zerstörung genauso mit diesen ansteigenden Zahlen zusammen. Trotzdem wird nichts gemacht, einfach weil die meisten Politiker dies nicht realisieren können. Ja manche (besonders in Bayern) scheinen bei globalen Problemen die nationale Lanze brechen zu mĂŒssen, und reden von dem Aussterben der Deutschen, anstatt froh zu sein, das die Bevölkerungszahl wenigstens in einem Land sinkt (leider aber nicht die Umweltverschmutzung und das Zubauen der Umwelt).
>>Wirtschaft
>>SelbstverstĂ€ndlich geht die Wirtschaft von einem Wirtschaftswachstum aus. Doch wie schon in den 70 er Jahren der"Club of Rome", eine Vereinigung von fĂŒhrenden Wissenschaftlern ihrer Zeit festetellte geht dies nicht. Energie ist begrenzt: Trotz neuer Ă-lfunde dĂŒrfte dieses noch in diesem Jahrhundert zur Mangelware werden, analoges gilt mit anderen Zeitskalen fĂŒr Erdgas oder Kohle. Selbst nachwachsende Rohstoffe kann man nur in einer so groĂen Menge anbauen wie man FlĂ€che dafĂŒr hat. Analoges gilt fĂŒr BodenschĂ€tze, die man aber wiedergewinnen kann, allerdings eben mit Energieaufwand und diese ist begrenzt. Aber auch der Mensch hat eine Konsumgrenze: Der Markt fĂŒr viele Produkte ist gesĂ€ttigt - sowaohl fĂŒr Lebensmittel wie auch fĂŒr viele KonsumgerĂ€te gilt dies: Mehr als einen Fernseher pro Zimmer kann man nicht nutzen. Erstaunlicherweise verzeichnen Produkte bei denen man schon lĂ€ngst den Markt fĂŒr gesĂ€ttigt hat noch ZuwĂ€chse wie Autos (Es gibt weitaus mehr Autos als FĂŒhrerscheinbesitzer oder gar ParkplĂ€tze) oder Handys noch ZuwĂ€chse. Doch spĂ€testens wenn man nicht mehr die StraĂen vor lauter parkender Autos befahren kann, man mehr Zeit im Stau als fahrend verbringt sind auch diese MĂ€rkte gesĂ€ttigt.
>>Was tun? Nun ein sehr effizientes Mittel in der Vergangenheit den Wirtschaftlichen Konsum anzukrubeln war Krieg. Nach dem Motto: Erst alles zusammenbomben, dann neu verkaufen haben viele Nationen Krieg gefĂŒhrt. Heute ist die Welt durch die US Aktion gegen den Irak um eine neue Variante reicher: Die US Soldaten sahen tatenlos zu wie tagelang PlĂŒnderer alles raubten und verwĂŒsteten - Klar irgendwo muss das ja wieder nachgekauft werden, und wo, das bestimmt die US MillitĂ€rverwaltung...
>>
>>Die Technik
>>Viele Menschen haben Probleme mit der Technik. Warum? Nun ich denke es hat auch damit zu tun, das sich die Technik durch das exponentielle Wachstum so viel schneller entwickelt, das viele dem nicht mehr folgen können oder wollen. Betrachten wir einmal die Fortschritte auf dem Gebiet des MilitĂ€rs: Von der Jungsteinzeit bis etwa zum Jahr 1500 konnte man sich nur mit Speeren, Pfeilen oder Schwertern bekĂ€mpfen, also aus nĂ€chster NĂ€he. Die Erfindung der Muskete um 1500 fĂŒhrte zu einem gröĂeren Abstand, aber das Nachladen dauerte so lange das noch lange Zeit Schlachten auch im Sturmangriff mit SĂ€beln gefĂŒhrt wurden. Erst im amerikanischen BĂŒrgerkrieg ging dies durch Patronen schneller und die letzten Sturmangriffe wurden zu Massakern (Gettysburg). Bald darauf wurde das Mehrschussgewehr mit Automatik erfunden und zur Jahrhundertwende (zum 20.sten Jahrhundert) das Maschinengewehr, mit dem erstmals eine Person Dutzende in Sekunden Zeit umbringen konnte. Seit 1945 gibt es die Atombombe, mit der man auf einen Schlag 100,000 Menschen töten kann und seit 1960 gibt es so viele Atomwaffen, das man mit einem Druck auf den"roten Knopf" die ganze Erde pulverisieren kann. Pro Kopf der Weltbevölkerung gibt es heute mehrere Tonnen Sprengstoff! Der Schritt vom Kampf Mann gegen Mann, bis zum Abwurf einer Bombe, welche eine Stadt ausradiert, also in 70 Jahren.
>>Ăhnliches gilt auch fĂŒr die Entwicklung der Computer, bei der dies in noch schnellerer Folge geht - eine Verdopplung alle 2 Jahre. Doch schon beginnen bei den meisten Leuten sich Unmut zu regen. Wozu soll ich mir alle 2-3 Jahre einen neuen PC kaufen? Denn wenn wir die Software betrachten, die ja unser Verstand erdenkt - wird die auch alle 2 Jahre doppelt so gut? Oder anders gesagt: ein heutiger PC (Mai 2000) ist ca 2.000-3000 mal schneller als IBM X-T, 19 Jahre Ă€lter. Aber: Ist die Software auch 2000 mal besser, können Sie 2000 neue Dinge machen oder geht alles 2000 mal besser und schneller? Auch hier haben wir wieder die Kluft zwischen Technik und Verstand.
>>
>>Die Evolution
>>Auch die Evolution dreht sich immer schneller. Um die erste moderne Zelle zu schaffen brauchte die Evolution ca 2 Mrd. Jahre. Mehrzeller schaffte sie schon in 1 Mrd. Jahre, bis zu der Artenexplosion Anfang des Kambriums dauerte es dann nur noch 500 Millionen Jahre und in der kurzen Zeit haben sich dann in immer rascheren Schritten neue Arten gebildet. Auch beim Menschen ging die Entwicklung zuerst in Jahrmillionen vorwĂ€rts, dann in Hunderttausenden von Jahren und der Abschluss ist der heutige Mensch, der sich in 35000 Jahren ĂŒberall verbreitet hat. Bedenkt man, das bei den Dinosauriern es Arten gab die sich ĂŒber Jahrmillionen kaum geĂ€ndert haben, so bemerkt man die VerĂ€nderung. Leider scheint unser Gehirn mit dieser Entwicklung nicht schritt gehalten zu haben.
>>
>>Die Eingriffe in die Umwelt
>>Als der Mensch sich schon als aufgeklĂ€rt und vernĂŒnftig bezeichnete, und danach sogar eine Epoche benannte begann der groĂe Eingriff in die Umwelt. Zwar waren schon vorher Arten ausgerottet worden oder Landstiche verĂ€ndert (Vor dem Schiffbau war der Libanon, Spanien, Jugoslavien, Nordafrika und Griechenland mit WĂ€ldern bedeckt). Doch vollzog sich dies ĂŒber lĂ€ngere ZeitrĂ€ume, so das fĂŒr viele sicher der unmittelbare Zusammenhang entging. Doch im 19 ten Jahrhundert machte die Menschheit die groĂe Jagd - in den USA auf Bisons, BĂ€ren, Wandertauben und Fische im Lorenzstrom, im Meer auf die Wale. Die VorrĂ€te wurden als unerschöpflich angesehen und man erkannte nicht das negative Wachstum: Ein Bestand nimmt zuerst kaum ab, und dann ganz plötzlich immer schneller.
>>Zu spĂ€t fĂŒr viele Tierarten kam das Umdenken, und im Geist hat sich bis heute nichts geĂ€ndert. Obwohl wir heute dank Computer besser dran sind. Ein Computer kann uns Entwicklungen visualisieren, er kann Trends berechnen. Wir wissen heute von der KlimaĂ€nderung und ihren Folgen, aber reagieren kaum darauf. Noch in den 80 er Jahren des letzten Jahrhunderts erkannte die Bundesregierung unter Kohl, das Waldsterben erst, als schon mehr als 10 % der BĂ€ume krank waren - auch dieses gehorchte einem exponentiellen Wachstum. GeĂ€ndert hat sich an der Haltung der Leute wenig. In den IndustrielĂ€ndern geht zwar die Bevölkerung leicht zurĂŒck, aber die Emissionen pro Person steigen - Kein Wunder, inzwischen gibt es in Deutschland mehr Autos als Personen. In den EntwicklungslĂ€ndern steigt die Bevölkerung und die Emissionen noch schneller an.
>>Ja unsere ganze Wirtschaft und unser Denken ist auf exponentielle Steigerung ausgerichtet. Es wird immer gefordert nach mehr Lohn, mehr ProduktivitĂ€t. Niemals nach Stillstand oder Abbau. Es ist natĂŒrlich, dass so die Zerstörung der Umwelt - und damit auch der Basis fĂŒr den Menschen, sich nicht wird aufhalten lassen.
>>http://www.bernd-leitenberger.de/wachstum-geist.html
>>--------------------------------
>>winkÀÀÀÀ
>>stocksorcerer
Hier ist er mein Kommentar:
Ich finde du hast recht.
ciao!
Kai
|
dottore
04.07.2003, 18:42
@ stocksorcerer
|
Re: Doch! |
-->Hi,
dazu nur kurz:
>Geschrieben von Bankenkrise bart am 03. Juli 2003 23:30:54:
>Das ist wohl der Grund, warum Gesell's Worte ungehört verhallt
>sind und auch weiterhin nicht gehört werden, selbst wenn die Welt zusammenbricht.
Gesell wollte ja wohl, dass die Wirtschaft nicht leidet und irgendwann zusammenbricht. Wie will man wirtschaften, egal womit und wie und was - ohne dass es exponentiell wird?
Geht es allen"gut", werden sich immer noch zusÀtzliche Kinder ernÀhren lassen - schwupps, hat man das exponentielle Menschenwachstum mit allen Folgen (Nahrungsmittelproduktion, Ressouourcenverknappung, usw.).
Dieses wurde jahrtausendelang unterbunden (rĂ€tselhafte Kinder-"Opfer", VerstoĂ von Haus und Hof, das ver sacrum-PhĂ€nomen, die"frommen" Frauen usw., usw.). Die Leute haben frĂŒher an der richtigen Stelle angesetzt, nicht erst an den Symptomen herumgedoktert (vom"Umweltschutz" bis zum"Zinsproblem").
>Nur Querdenker sind in der Lage, das Problem zu erkennen und wundern sich darĂŒber, warum so gut wie niemand ihren ABSOLUT LOGISCHEN GedankengĂ€ngen folgen kann.
Nee, das ist Erfahrung. Wer auf seinem Hof einen Sohn zu viel hat, muss nicht lange logisch denken. Entweder der Sohn wird gekillt oder er muss wegziehen. Das Wegziehen stretcht vor allem, wenn es dann zu"MÀnner-Kommunen" kommt - die geniale Idee der sich nicht selbst reproduzierenden Klöster.
>Albert Einstein war bekannterweise ein Querdenker. Ăber das Freigeldsystem sagte er: âDie Schaffung eines Geldes, das sich nicht horten lĂ€sst, wĂŒrde zur Bildung von Eigentum in wesentlicherer Form fĂŒhren.â (Albert Einstein)
In"wesentlicherer Form" - hoffentlich meinte er damit nicht in exponentieller Form.
Wasch mir den Pelz, aber macht mich nicht nass - geht leider nicht.
GruĂ!
|
Ivan
06.07.2003, 06:18
@ dottore
|
Re: Der Mensch versteht exponentielles Wachstum nicht / Doch! / Nix! |
-->Hallo dottore.
Sorry, aber solches Gerede bringt mich in Rage! Da riskier' ich doch glatt 'ne gelbe, rote oder meinetwegen auch 'ne schwarze Karte 'fĂŒr. (Ich gebe mir aber möglichst MĂŒhe, dass das nicht passiert.)
<font color="brown">>D:
>dazu nur kurz:
>>B:
>>Geschrieben von Bankenkrise bart am 03. Juli 2003 23:30:54:
>>Das ist wohl der Grund, warum Gesell's Worte ungehört verhallt
>>sind und auch weiterhin nicht gehört werden, selbst wenn die Welt zusammenbricht.
>D:
>Gesell wollte ja wohl, dass die Wirtschaft nicht leidet und irgendwann zusammenbricht. Wie will man wirtschaften, egal womit und wie und was - ohne dass es exponentiell wird?</font>
??? So einen Unsinn habe ich selten gelesen!
<font color="brown">>D:
>Geht es allen"gut", werden sich immer noch zusÀtzliche Kinder ernÀhren lassen - schwupps, hat man das exponentielle Menschenwachstum mit allen Folgen (Nahrungsmittelproduktion, Ressouourcenverknappung, usw.).</font>
Erstens: Die Umkehrung bedeutet: Es darf nicht alle Menschen gut gehen. GRR!
Zweitens: Es mĂŒssen langfristige KreislĂ€ufe geschaffen werden und nicht einfach Ressourcen"verknappt" (wo gehen sie den hin???) werden!
Drittens: Woher zum Geier nimmst Du diese Sicherheit (auf Grund derer Du offenbar sogar Menschen"opfern" wĂŒrdest, wenn Du die Macht dazu hĂ€ttest), dass es beim Menschen bezĂŒglich Geburtenrate/Sterberate irgendwie anders ist als bei allen anderen Lebewesen??? Damit stellst Du den Menschen dermassen in den Mittelpunkt und isolierst ihn komplett vom Rest des GefĂŒges, dass das schon fast religiöse ZĂŒge annimmt. Wenn Du aber tatsĂ€chlich an einen Schöpfer glaubst, so sagst Du ihm also damit:"Du hast einen Fehler gemacht und den Menschen komplett falsch konzipiert!!"
Viertens: Die Geburtenraten sind gerade in den LÀndern viel höher als die Sterberaten, die sehr ARM dran sind! Und ausgerechnet in hoch industrialisierten und REICHEN LÀndern ist - im Gegenteil - die Sterberate manchmal sogar noch höher als die Geburtenrate! (Siehe Grafiken unten.)
Schon mal auch nur einen winzigen Augenblick daran gedacht, dass sich die Geburtenrate/Sterberate beim Menschen genauso stabilisieren könnte, wie das bei allen anderen Lebewesen geschieht? Ganz einfach deshalb, weil's Mutter Natur beim Menschen genauso eingerichtet hat, wie bei allem anderen was da so kreucht und fleucht? Und zwar ganz unabhÀngig davon, dass sich diese Affenart selber Homo"Sapiens""Sapiens" nennt?
Schon mal nur kurz in ErwÀgung gezogen, dass grosser Hunger und schwere Armut an soziobiologische Systeme Signale senden könnte, die in etwa so lauten:"Wir brauchen mehr Kinder, da es sich lohnt." oder"Wir brauchen mehr Kinder, da wir im Moment sehr dezimiert werden."
Was meinst Du, wie schnell alles ausgestorben wĂ€re oder von einem Ding komplett ĂŒberwuchert, wenn biologische und soziobiologische Systeme ĂŒber keinerlei derartigen Signale (Zinssatz!) verfĂŒgten?
Demographische Kurven:
http://www.berlin-institut.org/pages/fs/fs_bev_entw_fertilitaet_uebergang.html
[img]" alt="[image]" style="margin: 5px 0px 5px 0px" />
Generell zeigt sich: In den letzten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts hatten LĂ€nder, mit niedrigem Bevölkerungswachstum im Schnitt ein höheres Wirtschaftswachstum als LĂ€nder mit höheren Bevölkerungszuwachs. Ein geringeres Bevölkerungswachstum schafft offenbar die Voraussetzungen fĂŒr jenes Wirtschaftswachstum, das seinerseits den Trend zu kleineren Familien verstĂ€rkt.
Weitere Untersuchungen fanden heraus, dass in vielen LĂ€ndern die Familien jene Ersparnisse, die sie dank geringerer Kinderzahl haben, in die Ausbildung ihrer wenigen Kinder investieren.
Quelle: http://www.berlin-institut.org/pages/buehne/buehne_bevpol_sinding_kairo.html#
Siehe dazu auch hier: http://f23.parsimony.net/forum52169/messages/16786.htm
Und hier: http://f23.parsimony.net/forum52169/messages/16864.htm
<font color="brown">>D:
>Dieses wurde jahrtausendelang unterbunden (rĂ€tselhafte Kinder-"Opfer", VerstoĂ von Haus und Hof, das ver sacrum-PhĂ€nomen, die"frommen" Frauen usw., usw.). Die Leute haben frĂŒher an der richtigen Stelle angesetzt, nicht erst an den Symptomen herumgedoktert (vom"Umweltschutz" bis zum"Zinsproblem").</font>
GRR!
Der Mensch ist ein ganz natĂŒrliches Lebewesen, <font color="red">wenn man ihn ein natĂŒrliches Lebewesen sein lĂ€sst!</font> Diese ganze verdammte arrogante Herumdokterei, Herumreguliererei und Herumzwingerei verursacht gerade das, was Du dem Menschen in die Schuhe schieben willst!
Denk mal darĂŒber nach, ob ich"vielleicht" damit recht haben könnte.
Und vielleicht liesst Du ja mal das (aber lass wĂ€hrend dem Lesen einige Stunden von Deiner festgefahrenen Denke ab, und versuche Dich in diese(n) Menschen hineinzufĂŒhlen):
Hans Paasche: "Die Forschungsreise des Afrikaners Lukanga Mukara ins innerste Deutschland"
Dies sollte eigentlich jeder"stupid white men" in seinem Leben mal vollstÀndig gelesen haben. Mindestens sollte man aber die Einleitung, den vierten Brief (Wirrtschaft), den sechsten Brief (e^t), den achten Brief (Wirrtschaftswachsdumm bzw. Wirrtschaft ankurbeln) und den neunten Brief (ist noch Hoffnung?) gelesen haben.
Und wenn man sich danach fragt, wer denn da im neunten Brief mit Hoffnung gemeint war, so sind hier einige Informationen darĂŒber zu finden: 26242 und 26516. Diese"Hoffnung" zog patriotisch in den 1. WK, wo ein erheblicher Teil starb, wurde dann nazifiziert und starb erneut im 2. WK.
<font color="brown">>>B:
>>Nur Querdenker sind in der Lage, das Problem zu erkennen und wundern sich darĂŒber, warum so gut wie niemand ihren ABSOLUT LOGISCHEN GedankengĂ€ngen folgen kann.
>D:
>Nee, das ist Erfahrung. Wer auf seinem Hof einen Sohn zu viel hat, muss nicht lange logisch denken. Entweder der Sohn wird gekillt oder er muss wegziehen. Das Wegziehen stretcht vor allem, wenn es dann zu"MÀnner-Kommunen" kommt - die geniale Idee der sich nicht selbst reproduzierenden Klöster.</font>
So (also"bööse") verhalten sich Menschen nur, wenn sie aus irgendwelchen GrĂŒnden dazu getrieben werden (oder wenn es so anerzogen wird), wie andere Lebewesen auch. Renn doch mal 'ner vor Dir flĂŒchtenden Schlange nach, piekse sie mit einem Stab, trete sie, bedrĂ€nge sie immerzu, lass sie nie vorbei. Und wenn sie Dich dann endlich gebissen hat, so kannst Du ihr allwissend zurufen:"Oh du garstiges, unflĂ€tiges, maliziöses Viech! Ich wusste ja ganz genau, dass du in deinem innersten gemein, gefĂ€hrlich und sehr, seeehr bösartig bist!"
Ursache und Wirkung!
<font color="brown">>>B:
>>Albert Einstein war bekannterweise ein Querdenker. Ăber das Freigeldsystem sagte er:"Die Schaffung eines Geldes, das sich nicht horten lĂ€sst, wĂŒrde zur Bildung von Eigentum in wesentlicherer Form fĂŒhren." (Albert Einstein)
>D:
>In"wesentlicherer Form" - hoffentlich meinte er damit nicht in exponentieller Form.</font>
Wenn Einstein auch diesen Satz wirklich gesagt hat:
"Der Zinseszinseffekt ist die gröĂte Entdeckung der Mathematik." (Albert Einstein)
Quelle: http://www.moneyfruits.at/wissen/dokumente/2134.html.
(Auch das"GĂŒtesiegel" und die Bemerkungen unten beachten.)
Und wenn er das tatsĂ€chlich so gemeint hat, wie es auf dieser Homepage durch"Wissen ist Geld" impliziert wird, dann wĂ€re er entweder zum Zeitpunkt dieser Aussage ein kompletter Idiot bezĂŒglich physikalischer ErhaltungssĂ€tze gewesen oder aber...
<font color="brown">>D:
>Wasch mir den Pelz, aber macht mich nicht nass - geht leider nicht.</font>
Tut mir leid, dottore, aber solch misanthropisches, leichtfertiges, unfundamentiertes und gefĂ€hrliches GeschwĂ€tz wie in diesem"Beitrag" erzĂŒrnt mich. Um so mehr, wenn's aus dem Munde gescheiter Menschen kommt.
Gruss - Ivan (der Antiexponentielle).
|
Ecki1
06.07.2003, 11:09
@ Ivan
|
Exponentielles Wachstum: Stets der frĂŒhe Ast der SĂ€ttigungskurve. |
-->Mir gefallen Exponentialkurven! Hier natĂŒrlich ein angenĂ€hertes Beispiel:
Noch viel Spass mit dem Exponentialgesetz und seinen segensreichen Anwendungen
wĂŒnscht Ecki1
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daytrader
06.07.2003, 14:32
@ Ecki1
|
I love it, 2! |
-->>
|
daytrader
06.07.2003, 14:49
@ daytrader
|
Auch hier gilt: STRONG BUY!!! |
-->
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Uwe
07.07.2003, 00:18
@ Ivan
|
Re: jedes exponentielles Wachstum hat seine Zeit |
-->Hallo, Ivan!
Dankenswerterweise wirst Du nicht MĂŒde, ErlĂ€uterungen zur Exponentialfunktion vom Typ y = k + a<sup>b*t+c</sup> zu geben, wobei Du Dich speziell auf die Funktion konzentrierst, bei der die Basis [/b] durch die Eulerzahl e = 2,71828... gesetzt wird ([b] e^t )
Diese Funktion zeichnet sich gegenĂŒber den anderen Exponentialfunktionen dadurch aus, dass der Differentialquotienten (Anstieg der Tangente) im Punkt t, gleich dem Funktionswert y(t) ist.
Es wird also deutlich, dass mit jeder Erhöhung von t eine entsprechende Erhöhung von y einhergeht und mit jedem Zeitschritt dt die Zuwachsrate sich vergröĂert.
<center> </center>
Klar zu erkennen ist, dass wenn der Einfluss der Gruppe 2 (Graph der Gruppe 2 hier nicht dargestellt) auf die GröĂe der Gruppe 1 gering ist, der exponentielle Verlauf im Ausschnittfenster angenommen wird, wenn man die Funktion nur annĂ€hert.
<center> </center>
Das DGL-System (2) lÀsst sich erweitern durch weitere Gruppen.
<center><table border="0" width="64%"><tr><td width="29%" align="left"><font size="4">(3)</font></td><td width="71%" align="left"><p align="left"><font size="4">Â dy<sub>i</sub>/dx = a <sub>i</sub> * y<sub>i</sub> - <font name="system" face="Symbol">S (</font><font face="Symbol">k</font><sub>ij</sub> * y<sub>i</sub> * y<sub>j</sub> )</font></td></tr></table></center>
Auch lassen sich weitere Bedingungen einfĂŒhren die die zeitabhĂ€ngige BeschrĂ€nkung von Gesamtressourcen beschreiben kann.
<center>[img][/img] </center>
Problem ist natĂŒrlich, dass es allzu hĂ€ufig schwierig sein wird, die StĂ€rke der Wechselbeziehungen festzustellen oder gar einzuschĂ€tzen.
Hier sollte jedoch nur gezeigt werden, dass der vermeintlich sichtbare bekannte Exponentialverlauf einer Kurve natĂŒrlicherweise eher ein Bestandteil eines komplexeren DGL-System sein wird.
Entscheidend ist es hier zudem, dass ein bedeutenden EinfluĂ die Wechselbeziehung hat, die mitbestimmt, wie groĂ der Wert eines Kurventeil in einem bestimmten Zeitauschnitt werden kann.
Richtig ist es jedoch auch, dass was Ecki1 geschrieben hat, dass man den Verlauf einer e-Funktion als linken Teil einer SÀttigungskurve annehmen könnte.
GruĂ,
Uwe |
Pudelbirne
07.07.2003, 02:12
@ Uwe
|
RE: Danke Uwe. Wie immer lesenswert! (owT) |
-->
|
Ivan
10.07.2003, 06:41
@ Uwe
|
Re: jedes exponentielles Wachstum hat seine Zeit |
-->Hi Uwe.
<font color="brown">>U:
>Hallo, Ivan!
>Dankenswerterweise wirst Du nicht MĂŒde, ErlĂ€uterungen zur Exponentialfunktion vom Typ y = k + a<sup>b*t+c</sup> zu geben, wobei Du Dich speziell auf die Funktion konzentrierst, bei der die Basis [/b] durch die Eulerzahl e = 2,71828... gesetzt wird ([b] e^t )</font>
Nein, mitnichten, ich kann Dich diesbezĂŒglich vollends und gĂ€nzlich beruhigen, ich beziehe mich nicht nur speziell auf e^t.
<font color="brown">>U:
>Diese Funktion zeichnet sich gegenĂŒber den anderen Exponentialfunktionen dadurch aus, dass der Differentialquotienten (Anstieg der Tangente) im Punkt t, gleich dem Funktionswert y(t) ist.
>Es wird also deutlich, dass mit jeder Erhöhung von t eine entsprechende Erhöhung von y einhergeht und mit jedem Zeitschritt dt die Zuwachsrate sich vergröĂert.
><center> </center>
>Klar zu erkennen ist, dass wenn der Einfluss der Gruppe 2 (Graph der Gruppe 2 hier nicht dargestellt) auf die GröĂe der Gruppe 1 gering ist, der exponentielle Verlauf im Ausschnittfenster angenommen wird, wenn man die Funktion nur annĂ€hert.
><center> </center>
>Das DGL-System (3) lÀsst sich erweitern durch weitere Gruppen.
><center><table border="0" width="64%"><tr><td width="29%" align="left"><font size="4">(3)</font></td><td width="71%" align="left"><p align="left"><font size="4"> dy<sub>i</sub>/dx = a <sub>i</sub> * y<sub>i</sub> - <font name="system" face="Symbol">S (</font><font face="Symbol">k</font><sub>ij</sub> * y<sub>i</sub> * y<sub>j</sub> )</font></td></tr></table></center>
>Auch lassen sich weitere Bedingungen einfĂŒhren die die zeitabhĂ€ngige BeschrĂ€nkung von Gesamtressourcen beschreiben kann.
><center>[img][/img] </center>
>Problem ist natĂŒrlich, dass es allzu hĂ€ufig schwierig sein wird, die StĂ€rke der Wechselbeziehungen festzustellen oder gar einzuschĂ€tzen.
>Hier sollte jedoch nur gezeigt werden, dass der vermeintlich sichtbare bekannte Exponentialverlauf einer Kurve natĂŒrlicherweise eher ein Bestandteil eines komplexeren DGL-System sein wird.
>Entscheidend ist es hier zudem, dass ein bedeutenden EinfluĂ die Wechselbeziehung hat, die mitbestimmt, wie groĂ der Wert eines Kurventeil in einem bestimmten Zeitauschnitt steigen kann.
>Richtig ist es jedoch auch, dass was Ecki1 geschrieben hat, dass man den Verlauf einer e-Funktion als linken Teil einer SÀttigungskurve annehmen könnte.</font>
Schöne Zusammenfassung.
Es ist klar, dass viele Wertpapiersorten gleichzeitig immer viele Freiheitsgrade bedeuten. Dass Austauschprozesse stattfinden, ist ebenfalls offensichtlich. Dass dabei schon mal einzelne Aktien - zeitlich begrenzt - exponentiell steigen und andere entsprechend fallen, ist gut und recht. (Das ist bei gekoppelten Systemen mit Austauschprozessen halt manchmal so, wie oben kurz erwÀhnt.)
Gruss - Ivan.
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Ecki1
10.07.2003, 07:47
@ Ivan
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Re: jedes exponentielles Wachstum hat seine Zeit |
-->Richtig. Doch solltest Du dabei beachteten, dass die Erde in guter NĂ€herung als ein endliches, isoliertes System aufgefasst werden kann, welches sich im thermodynamischen Gleichgewicht befindet. Diese Annahmen fĂŒhren schon unmittelbar zu dem Schluss, dass in so einem System sĂ€mtliche physikalischen ErhaltungssĂ€tze gut angenĂ€hert gelten mĂŒssen.
Die Erde befindet sich ja gerade nicht im thermodynamischen Gleichgewicht. Auf der sonnenbeschienenen Seite erfolgt ein WĂ€rmezufluss, auf der sonnenabgewandten ein WĂ€rmeabfluss. Weitere WĂ€rmeflĂŒsse erfolgen durch Vulkanismus, ErdwĂ€rme, Meeresströmungen und atmosphĂ€rische Prozesse.
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Ivan
10.07.2003, 13:59
@ Ecki1
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Re: jedes exponentielles Wachstum hat seine Zeit |
-->Hallo Ecki1.
<font color="brown">>>I:
>>Richtig. Doch solltest Du dabei beachteten, dass die Erde in guter NĂ€herung als ein endliches, isoliertes System aufgefasst werden kann, welches sich im thermodynamischen Gleichgewicht befindet. Diese Annahmen fĂŒhren schon unmittelbar zu dem Schluss, dass in so einem System sĂ€mtliche physikalischen ErhaltungssĂ€tze gut angenĂ€hert gelten mĂŒssen.
>E:
>Die Erde befindet sich ja gerade nicht im thermodynamischen Gleichgewicht.</font>
Wenn Du die Erde aus vielen Teilen bestehend annimmst, hast Du recht. Mir geht es aber hier um das Gesamtsystem"Erde".
<font color="brown">>E:
>Auf der sonnenbeschienenen Seite erfolgt ein WĂ€rmezufluss, auf der sonnenabgewandten ein WĂ€rmeabfluss.</font>
Ja. Und wird die Erde (Gesamtsystem) dadurch immer heisser oder dauernd kÀlter?
<font color="brown">>E:
>Weitere WĂ€rmeflĂŒsse erfolgen durch Vulkanismus, ErdwĂ€rme, Meeresströmungen und atmosphĂ€rische Prozesse.</font>
Ja. Und wird die Erde (Gesamtsystem) dadurch immer heisser oder dauernd kÀlter?
Die Erde wird von einem thermodynamischem Strom durchflossen (Solarkonstante), wir - alle Lebewesen - sind thermodynamische"Parasiten". Die Sonne z.B. auch.
Gruss - Ivan.
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Ecki1
10.07.2003, 15:25
@ Ivan
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Re: thermodynamisches Gleichgewicht nicht mit stationÀrem Zustand verwechseln |
-->Befindet sich ein System im thermodynamischen Gleichgewicht, so ist insbesondere die Temperatur im gesamten System konstant. Trifft dies aber auf die Erde zu? Wohl kaum. Ergo besteht auch kein thermodynamisches Gleichgewicht, sondern allenfalls ĂŒber lĂ€ngere ZeitrĂ€ume gemittelt ein vorĂŒbergehend stationĂ€rer Zustand der WĂ€rmeflĂŒsse.
Merke: Wartet ein Eskimo in seinem Iglu auf das Eintreten des thermodynamischen Gleichgewichts, so ist er tot!
Gruss!Ecki
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