Gewinnmitnehmer
16.07.2003, 17:23 |
Crash-Prognosen Thread gesperrt |
-->Da ja hier viel von der Möglichkeit von platzenden Blasen und anderen unschönen Dingen die Rede ist, wäre meine Frage wann die experten hier mit einem Knall zeitlich gesehen rechnen? Morgen, Ende des Jahres, nächsten Mittwoch?
Thomas
P.S.: ist ne ernstgemeinte Frage......
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Toby0909
16.07.2003, 17:30
@ Gewinnmitnehmer
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Zweifel |
-->Halli Hallo.
Also unter technischen Gesichtspunkten schließe ich einen Crash im Moment aus. Ich rechne aktuell damit, daß wir zwischen Winter und Frühjahr neue Tiefskurse sehen - nachdem wir nach einer kleinen Korrektur erstnoch einmal nach oben laufen.
Ob wir aber bereits nächsten Frühjahr den totalen Zusammenbruch bekommen, weiß ich nicht. Ich glaube aber auch das nicht. Ich gehe eher von einem Salami-Verhalten aus. Und wenn - wovon ich ausgehe - die Inflation deutlich ansteigen wird, dann brauchen wir nicht einmal fallende Kurse. Dann könnte auch so etwas kommen, wie 60 - 80. Seitwärts bei hoher Inflation = realer Aktiencrash.
Toby
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CRASH_GURU
16.07.2003, 17:33
@ Gewinnmitnehmer
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Re: Crash-Prognosen - wird wieder wohl im Oktober stattfinden, es sei denn |
-->die Gewinne steigen tatsäclich....
>Da ja hier viel von der Möglichkeit von platzenden Blasen und anderen unschönen Dingen die Rede ist, wäre meine Frage wann die experten hier mit einem Knall zeitlich gesehen rechnen? Morgen, Ende des Jahres, nächsten Mittwoch?
>Thomas
>P.S.: ist ne ernstgemeinte Frage......
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Jagg
16.07.2003, 17:49
@ Gewinnmitnehmer
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Re: Crash-Prognosen |
-->Meine generellen 2 cents dazu:
Prognosen sind nur erforderlich in chaotisch determinierten
Systemen wie es z.B. auch die ganze Welt nach heutiger
(Quanten-) Auffassung ist. Also es ist nicht viel Prognose
zu sagen, daß ein bereits losgelöster Dachziegel in wenigen
Sekunden auf dem Boden auftreffen wird. Das ist eben sicher.
Dagegen sind meiner Auffassung nach bei chaotisch"getriebenen"
Systemen"sinnvolle" Prognosen nur in einer sehr begrenzten Zahl
von Szenarien sinnvoll und diese haben sinnvollerweise immer nur
den Charakter von Wahrscheinlichkeiten. Z.B. macht es Sinn
"vorauszusagen", daß es, nachdem sich der Himmel fast schwarz
zugezogen hat, bald regnen wird. Aber das Gewitter kann auch
noch vorbeiziehen und eine Uhrzeit zu sagen macht auch wieder
weniger Sinn. Dagegen läßt sich ein realistischer Zeitrahmen
angeben, also bald meint nier nicht"in 14 Tagen".
Das Geschehen an den Finanzweltmärkten ist sehr chaotisch und es
steht wohl heute noch nicht fest, was sich morgen ereignen wird.
Deshalb sollte man sowohl mit dem Erstellen als auch mit dem
"sich Aneignen" von Prognosen angemessen vorsichtig sein.
Zum crash, mir"scheint", daß ein solcher bereits überfällig ist,
aber da es offenbar eine sehr große Zahl von"Gegeninteressenten"
gibt, auch solche mit gewissen Möglichkeien, wie z.B. Bush, hat
man das Boot immer haarscharf darum herum gesteuert, wenn auch
oft mit unredlichen Mitteln (oder krimineller Energie). Mir wäre
ein schnelles, von kurzem Schmerz begleitetes, Ende mit Schrecken
lieber als dieses ewige Hängen am Überholten und Verhindern des
offenbar notwendig Neuen. Wie das wird, es steht noch nicht fest,
wer weiß?
Also: Ich habe gar kein Timing! (schäm) Nur, es sollte"bald"
im Sinne von Monaten bis wenigen Jahren sein.
Gruss von Jagg
>Da ja hier viel von der Möglichkeit von platzenden Blasen und anderen unschönen Dingen die Rede ist, wäre meine Frage wann die experten hier mit einem Knall zeitlich gesehen rechnen? Morgen, Ende des Jahres, nächsten Mittwoch?
>Thomas
>P.S.: ist ne ernstgemeinte Frage......
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Emerald
16.07.2003, 17:51
@ Gewinnmitnehmer
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Re: Crash-Prognosen |
-->Die Amerikaner nennen es"Muddling through"
Rezept: Die Finanz-Oligarchie USA Fed/PPT/Citi/Morgan and (you name them)
operieren an allen Fronten um die Gesteine im Getriebe in Sandkörner zu
verwandeln.
Das Pentagon-Involvment: Irak-Besetzung und Oel-Sicherung hat nicht die
allseits berechneten Neu-Erträge/-Gewinne gebracht. Jetzt bastelt diese
Abteilung an einem neuen Krampfader-Geschwür!
Inflationierung ist beabsichtigt, scheinbar aber nicht durchsetzbar!
Emerald.
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vladtepes
16.07.2003, 18:00
@ Gewinnmitnehmer
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Re: Crash-Prognosen |
-->das typische saisonale muster.
<ul> ~ http://www.evotrade.de</ul>
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Koenigin
16.07.2003, 18:59
@ Toby0909
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Re: Zweifel |
-->hola,
also manche Crash-Gurus predigen ja schon seit den 70er Jahren den Weltuntergang.
Als dann allen Unkenrufen zum Trotze lange nichts passiert war, haben sich viele von den Tantiemen ihrer Bücher riichtig mal Aktien gekauft, um dann endlich 1987 wieder das Ende der Welt prophezeien zu können. War aber immer noch ein Fehlschluß.
Die ganzen Spielteilnehmer sind zäher und ausdauernder, als diese an sich ja völlig frustrierten, und von Dauerängsten böse zugerichteten ja zerfressenen Dauerzweifler alle denken.
Dass das (87)im Nachhinein nur eine lächerliche Episode war, hat natürlich alle Nicht-Dauer-Schwarzmaler klammheimlich lächeln lassen....
Dass Übertreibungen zu jedem Martgeschehen dazugehören, korrigiert werden müssen ist dabei selbstverständlich.
Anosnsten will ich mich nicht wiederholen.
Ich habe meine Zweifel an einer Dauerprolongation dieser sich selbst fütternden FriedefreudeEierkuchenbackmaschine oft genug angemeldet, bin aber halt der Meinung, dass eben dieses Karusssell noch genug Schwung erhält, sich noch zügig lange zu drehen.
Jdenfalls kann ich nicht feststellen, dass jemand, der seit sagen wir mal 1978 auf seinem Sack Gold sitzt und allen Welten tagein tagaus die Pest und sonstiges Ungemach an den Balg wünschte, ein zufriedenes Leben bis heute hatte.
Armseelig würde ich mal eher urteilen.
Aber Schluß jetzt!
Sonst kriege ich noch die rote Rabarber-Karte wegen was ich nicht was...
Aber viel wichtiger erscheint mir mein Tipp des Tages:
Denk immer dran: Lebe heute - es könnte dein letzter Tag gewesen sein....!!!
Ich komme da drauf,weil:
Heute vor sechs Jahren fuhr meine Frau in London mit unserer 5jährigen Tochter mit der U-Bahn in die Londoner Innenstadt und noch am selben Abend lagen sie beide im Leichenschauhaus - totgefahren von einem vollgekifften und vollgesoffenem Aegypter-Sprößling aus dem Dunstkreis von Herrn Mohamed Al Fayed (den es selbst traf, als er mit Diana und so....) an einer ihnen"grün" zeigenden Ampel am Lancaster Gate.
Für mich kann es deswegen keinen Crash mehr geben....
adios und einen
schönen Tag
D.Koenig [img][/img]
p.s. Baldur: Selbst nach einem solchen, fast (Total)-Crash geht's weiter.
Nicht den Kopf in den Kies stecken!!!!!!
Also Kopf hoch und vor allem immer Mut und Zuversicht fassen!!!!!!!!!
Ich wünsch es Dir von Herzen.
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HB
16.07.2003, 19:38
@ Gewinnmitnehmer
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Crash Index |
-->Ist zwar schön bunt anzusehen, vertrauen würde ich dem aber nicht:
[img][/img]
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Euklid
16.07.2003, 19:49
@ Koenigin
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Re: Zweifel |
-->
>Ich komme da drauf,weil:
>Heute vor sechs Jahren fuhr meine Frau in London mit unserer 5jährigen Tochter mit der U-Bahn in die Londoner Innenstadt und noch am selben Abend lagen sie beide im Leichenschauhaus - totgefahren von einem vollgekifften und vollgesoffenem Aegypter-Sprößling aus dem Dunstkreis von Herrn Mohamed Al Fayed (den es selbst traf, als er mit Diana und so....) an einer ihnen"grün" zeigenden Ampel am Lancaster Gate.
>Für mich kann es deswegen keinen Crash mehr geben....
hola koenigin
das ist in der Tat ein brutales Ereignis gleich Frau und Kind zusammen zu verlieren.
Deine Worte kann ich voll verstehen und genau darum wird es langsamer angehen lassen und nicht nur einen Gang zurückgeschaltet sondern gleich zwei.
Bei drei Gängen zurück könnte es sein daß das Getriebe verreckt;-))
Heute habe ich nach dem Urlaub erfahren daß ein 54 jähriger Kollege in der Intensivabteilung liegt.Er wollte gerade in Urlaub fahren.
Nein Eichel soll schauen wo er die Steuer auftreibt.
Politiker an die Werkbank denn die haben die Sätze erfunden und nicht ich.
Leben und den Rest der Substanz mal genießen das macht Freude;-))
Du hattest völlig Recht mit deinen Tipps.Es wird nur noch geflogen und nicht mehr gefahren solange die Preise so billig sind.Sascha habe ich vor seiner Diplom-Abschlußarbeit nochmal einen kurzen Urlaub gegönnt.
Er hat auch zügig studiert und sich das redlich verdient wie ich meine.
Sein Flug war spottbillig als er nachgeflogen ist.Die Freude in Alicante war natürlich auch bei meiner Frau groß als wir ihn abholten am Flugplatz.
Gruß EUKLID
Gruß EUKLID
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Gabriela
16.07.2003, 21:14
@ Gewinnmitnehmer
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Viele Aktien fallen weiter |
-->..weil sie einfach noch überbewertet sind, und eine Erholung der Wirtschaft ist nicht in Sicht. Wir stehen vor einer langen Phase der Deflation mit vielen Firmenpleiten. Diese trauige Entwicklung ist nur zu verstehen, und von Jemanden vorauszusehen, wer sich stark mit Hintergrundinformationen (die leider stark der Zensur heimfallen / z.B.Zinsthema) über unser Finanz- und Gesellschaftssystem beschäftigt.
Natürlich werden Aktien mal kurzfristig steigen, und einzelne Aktien wachsen auch. Aber die Mehrzahl der Aktien wird in den nächsten Jahren weiter runterrutschen. Das klingt pessimistisch, ich sehe aber keinen anderen Trend.
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chiron
16.07.2003, 21:33
@ Gabriela
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Re: Viele Aktien fallen weiter |
-->Seit ich die Inflation/Deflation von Schulden/Geldmenge begriffen habe, ist alles nur noch logisch und berechenbar. Offen bleibt die Zeitkomponente und da richte ich mich nach Zyklen. Ob Mundanastrologie, Elliott-Waves, Kondratieff spielt keine Rolle. Uebrigens müssen jetzt weltweit die Schulden zurückkommen, wenn meine astrologische Analyse zutrifft, was ganz klar Deflation heisst. Die letzte Frage, die für mich nun bleibt, ist wo sich die Auswirkungen zuerst zeigen werden. Da die zusätzlichen Mittel der steigenden Geldmenge zuletzt in die Finanz- und Immomärkte geflossen sind, vermute ich mal, dass auch da die ersten Auswirkungen zu spüren sein werden. Der Rückwärtsgang ist somit eingelegt, Blick in den Rückspiegel ist dabei sehr empfehlenswert.
Gruss Chiron
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Aristoteles
16.07.2003, 22:58
@ Koenigin
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Re: Zweifel |
-->Hallo Königin,
das ist erschütternd und ich kann mir nicht einmal annähernd vorstellen,
wie man einen solchen Schicksalsschlag verarbeiten kann.
Du schriebst einmal, daß Du früher einen normalen Stressjob hattest.
Mich würde sehr interessieren, wann und wie Du Wende in Deinem Leben
geschafft hast, denn heute scheinst Du ein Leben zu führen, um daß Dich
viele beneiden mögen.
>Aber viel wichtiger erscheint mir mein Tipp des Tages:
>Denk immer dran: Lebe heute - es könnte dein letzter Tag gewesen sein....!!!
Dank für die weisen Worte.
Gruß
Aristoteles
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Pega53
17.07.2003, 00:11
@ Koenigin
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Puhhh...Dieter. Vor dem Hintergrund deiner Erfahrung... |
-->>hola,
>also manche Crash-Gurus predigen ja schon seit den 70er Jahren den Weltuntergang.
>Als dann allen Unkenrufen zum Trotze lange nichts passiert war, haben sich viele von den Tantiemen ihrer Bücher riichtig mal Aktien gekauft, um dann endlich 1987 wieder das Ende der Welt prophezeien zu können. War aber immer noch ein Fehlschluß.
>Die ganzen Spielteilnehmer sind zäher und ausdauernder, als diese an sich ja völlig frustrierten, und von Dauerängsten böse zugerichteten ja zerfressenen Dauerzweifler alle denken.
>Dass das (87)im Nachhinein nur eine lächerliche Episode war, hat natürlich alle Nicht-Dauer-Schwarzmaler klammheimlich lächeln lassen....
>Dass Übertreibungen zu jedem Martgeschehen dazugehören, korrigiert werden müssen ist dabei selbstverständlich.
>Anosnsten will ich mich nicht wiederholen.
>Ich habe meine Zweifel an einer Dauerprolongation dieser sich selbst fütternden FriedefreudeEierkuchenbackmaschine oft genug angemeldet, bin aber halt der Meinung, dass eben dieses Karusssell noch genug Schwung erhält, sich noch zügig lange zu drehen.
>Jdenfalls kann ich nicht feststellen, dass jemand, der seit sagen wir mal 1978 auf seinem Sack Gold sitzt und allen Welten tagein tagaus die Pest und sonstiges Ungemach an den Balg wünschte, ein zufriedenes Leben bis heute hatte.
>Armseelig würde ich mal eher urteilen.
>Aber Schluß jetzt!
>Sonst kriege ich noch die rote Rabarber-Karte wegen was ich nicht was...
>Aber viel wichtiger erscheint mir mein Tipp des Tages:
>Denk immer dran: Lebe heute - es könnte dein letzter Tag gewesen sein....!!!
>Ich komme da drauf,weil:
>Heute vor sechs Jahren fuhr meine Frau in London mit unserer 5jährigen Tochter mit der U-Bahn in die Londoner Innenstadt und noch am selben Abend lagen sie beide im Leichenschauhaus - totgefahren von einem vollgekifften und vollgesoffenem Aegypter-Sprößling aus dem Dunstkreis von Herrn Mohamed Al Fayed (den es selbst traf, als er mit Diana und so....) an einer ihnen"grün" zeigenden Ampel am Lancaster Gate.
>Für mich kann es deswegen keinen Crash mehr geben....
...wird mir dein ohnehin von mir geschätzter"handfester" Optimismus noch viel wertvoller. Danke, daß du uns das anvertraut hast!
Mitfühlende Grüße vom Pega.
>adios und einen
>schönen Tag
>D.Koenig [img][/img]
>p.s. Baldur: Selbst nach einem solchen, fast (Total)-Crash geht's weiter.
>Nicht den Kopf in den Kies stecken!!!!!!
>Also Kopf hoch und vor allem immer Mut und Zuversicht fassen!!!!!!!!!
>Ich wünsch es Dir von Herzen.
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dottore
17.07.2003, 10:01
@ Gabriela
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Re: Hintergrundinformation zum Zinsthema, hier Buba-Gewinn in 03: |
-->Hi Gabriela,
ich kann Dir gern eine Hintergrundinformation geben:
Der Buba-Chef rechnet mit einem ganz geringen, um nicht zu sagen"kaum wahrnehmbaren" Buba-Gewinn in diesem Jahr. Du weißt, dass die Buba ihren Gewinn aus sog."Zinsüberschüssen" zieht.
Ihr Zinsgewinn lag 01 bei über 11 und 02 bei fast 6 Mrd Euro.
Was sagst Du nun?
>Diese trauige Entwicklung ist nur zu verstehen, und von Jemanden vorauszusehen, wer sich stark mit Hintergrundinformationen (die leider stark der Zensur heimfallen / z.B.Zinsthema) über unser Finanz- und Gesellschaftssystem beschäftigt.
Das Zinsthema wird keineswegs zensiert, hier schon gar nicht. Die Unternehmen werden in 03 netto kaum mehr als 30 Mrd Euro Zinsaufwendungen haben, also weit weniger als 1 Prozent ihres Umsatzes. Die Privaten zahlen für Raten- und Dispokredite in gleicher Größenordnung bezogen auf das Masseneinkommen. Die Zinsen für Hausbaukredite gehen über deren Refinanzierung (Pfandbriefe usw.) wieder ins Publikum zurück, entweder direkt oder über Versicherungen, Fonds und Sparpläne, die das Publikum hält.
Was die Banken aus Unternehmen und von Privaten an Nettozinsen ziehen (der Bankensektor zahlt die meisten Zinsen an sich selbst, nur übers Jahr verteilt mal die Bank A an die Bank B, dann wieder die Bank B an die Bank A - also ein klares Nullsummenspiel in dem gesamten Sektor), deckt bestenfalls die Personalkosten der Banken, so dass aus Zinsen Löhne und Gehälter werden, die kein Mensch"stehen" lässt, sondern von denen er lebt (abzüglich einer summenmäßig geringen Ersparnis).
Der einzige Zinszahler, der netto eine Rolle spielt, ist der Staat. Der wird 03 mit um die 70 Mrd Euro Zinsen, die er ans Publikum zahlt, daherkommen. Die Zinszahlungen des Staates werden rechnerisch durch eine darüber liegende Nettoneuverschuldung ausgeglichen, die wiederum nichts anderes ist als abgezinste Steuereinnahmen ("spätere Generationen belasten").
Du musst nicht auf Grafiken, wie die von Herrn Creutz hereinfallen, der nicht in der Lage ist, den Zinssektor zu saldieren und wieder besseres Wissen verschweigt, dass Zinserträge mit Zinsaufwendungen saldiert werden müssen und dass Zinserträge netto nicht etwa gehortet bzw. auf die Zinseszinsreise geschickt, sondern zu Einkommen werden.
Genauso gut könntest Du sagen, die Arbeitnehmer lassen dauernd ihre Löhne und Gehälter"stehen" und kassieren mit Hilfe dieser Perfidie jedes Jahr noch höhere Löhne und Gehälter.
Das einzige Problem, das das"System" hat, ist die Staatsverschuldung und die daraus resultierenden Zinsaufwendungen, die sich beide in der BRD seit 1950 mehr als verhundertfacht haben und die, da der Staat keine Zinserträge hat, genau die arbeitlosen Einkommen schafft (sog. Renten aus Rentenwerten!), die über kurz oder lang alles einreißen werden. Denn wozu selber arbeiten oder investieren, wenn man das Geld beim Staat"arbeiten lassen" kann?
Das ist der ganze"Hintergrund" des"Systems" und sonst gar nichts.
Und gern werde ich versuchen, Dich weiter zu informieren, jedenfalls sachlicher als jene Quellen Dich informieren, aus denen Du offensichtlich schöpfst.
Schönen Tag noch + Gruß!
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Koenigin
17.07.2003, 10:32
@ Euklid
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Re: Zweifel |
-->>
>>Ich komme da drauf,weil:
>>Heute vor sechs Jahren fuhr meine Frau in London mit unserer 5jährigen Tochter mit der U-Bahn in die Londoner Innenstadt und noch am selben Abend lagen sie beide im Leichenschauhaus - totgefahren von einem vollgekifften und vollgesoffenem Aegypter-Sprößling aus dem Dunstkreis von Herrn Mohamed Al Fayed (den es selbst traf, als er mit Diana und so....) an einer ihnen"grün" zeigenden Ampel am Lancaster Gate.
>>Für mich kann es deswegen keinen Crash mehr geben....
>hola koenigin
>das ist in der Tat ein brutales Ereignis gleich Frau und Kind zusammen zu verlieren.
>Deine Worte kann ich voll verstehen und genau darum wird es langsamer angehen lassen und nicht nur einen Gang zurückgeschaltet sondern gleich zwei.
>Bei drei Gängen zurück könnte es sein daß das Getriebe verreckt;-))
>Heute habe ich nach dem Urlaub erfahren daß ein 54 jähriger Kollege in der Intensivabteilung liegt.Er wollte gerade in Urlaub fahren.
>Nein Eichel soll schauen wo er die Steuer auftreibt.
>Politiker an die Werkbank denn die haben die Sätze erfunden und nicht ich.
>
Leben und den Rest der Substanz mal genießen das macht Freude;-))
>Du hattest völlig Recht mit deinen Tipps.Es wird nur noch geflogen und nicht mehr gefahren solange die Preise so billig sind.Sascha habe ich vor seiner Diplom-Abschlußarbeit nochmal einen kurzen Urlaub gegönnt.
>Er hat auch zügig studiert und sich das redlich verdient wie ich meine.
>Sein Flug war spottbillig als er nachgeflogen ist.Die Freude in Alicante war natürlich auch bei meiner Frau groß als wir ihn abholten am Flugplatz.
>Gruß EUKLID
hola Euklid,
fein, freut mich, dass deine Sprößlinge auf den Vater kommen...
Ja der"Aufwand" (nicht nur die Kosten, sondern Zeit, Streß) für die Fahrerei steht in ungesundem Verhältnis zur Ruck-Zuck-Fliegerei, zumal sie auch noch spottgünstig ist.!
Wenn mich nicht alles täuscht wohnt ihr doch im Raum Mannheim. Deswegen käme für euch auch die Möglichkeit noch infrage, als Alternative zu FFM mal von Köln aus mit Hapag Lloyd-Express und zwar nach Valencia (nach Alicante gehen die nicht)zu fliegen.Valencia ist kmmässig noch näher bei euch als Alicante.
Kostet, früh genug gebucht, oft nur ca. 29 Euro. Musst du mal anklicken.
Das lustige "Biet und Flieg" mit LTU (ab FFM´) kennst du - hoffe ich.
Da bestimmst du (durch ein Gebot), wieviel du zahlen willst - und wenn sie Platz haben, dann gehen sie auf dein Angebot ein. Wenn nicht, dann bietest du 10 Euro mehr.... bis sie wollen (oder können)....
Das wäre dann ja auch wichtig (mit LTU billig zu fliegen), wenn du mal eine"LTU-Card" (wegen Mehrgepäck und Sitzplatzreservierung)für 20 Euro gekauft hast...
Viel Freude in/am Oliva - Playa.
D.Koenig [img][/img]
p.s. übrigens hatte ich doch letztes Jahr auch mal einer MTA in Denia einen Job verschafft - die hat sich schon von einem feurigen Spanier schwängern lassen und heiratet sogar demnächst in Saus und Braus in Moreira.
Was so ein board alles für einen Zirkus bewirken kann.....
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Kris
17.07.2003, 16:36
@ dottore
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Schulden-Staat nur schlimmer |
-->>Hi Gabriela,
>Was die Banken aus Unternehmen und von Privaten an Nettozinsen ziehen (der Bankensektor zahlt die meisten Zinsen an sich selbst, nur übers Jahr verteilt mal die Bank A an die Bank B, dann wieder die Bank B an die Bank A - also ein klares Nullsummenspiel in dem gesamten Sektor), deckt bestenfalls die Personalkosten der Banken, so dass aus Zinsen Löhne und Gehälter werden, die kein Mensch"stehen" lässt, sondern von denen er lebt (abzüglich einer summenmäßig geringen Ersparnis).
Auch das sind Belastungen wie Steuern. Was sollte denn die Geldschöpfung der Geschäftsbanken von der ZB unterscheiden?
>Der einzige Zinszahler, der netto eine Rolle spielt, ist der Staat. Der wird 03 mit um die 70 Mrd Euro Zinsen, die er ans Publikum zahlt, daherkommen. Die Zinszahlungen des Staates werden rechnerisch durch eine darüber liegende Nettoneuverschuldung ausgeglichen, die wiederum nichts anderes ist als abgezinste Steuereinnahmen ("spätere Generationen belasten").
Banken wie Staat haben Personalkosten.Ob Steuern oder Zinsen, beides belastet.
Im indirekten Fall werden spätere Generationen vom Staat durch Steuern ausgebeutet, im direkten Fall müssen spätere Generationen als besitzlose Lehensnehmer Mieten und Zinsen direkt an die"früher Dagewesenen" zahlen.
>Du musst nicht auf Grafiken, wie die von Herrn Creutz hereinfallen, der nicht in der Lage ist, den Zinssektor zu saldieren und wieder besseres Wissen verschweigt, dass Zinserträge mit Zinsaufwendungen saldiert werden müssen und dass Zinserträge netto nicht etwa gehortet bzw. auf die Zinseszinsreise geschickt, sondern zu Einkommen werden.
>Genauso gut könntest Du sagen, die Arbeitnehmer lassen dauernd ihre Löhne und Gehälter"stehen" und kassieren mit Hilfe dieser Perfidie jedes Jahr noch höhere Löhne und Gehälter.
Aber theoretisch wird alles Wachstum vom Zins aufgefressen.
Wer in der Anfangsphase nur einen Euro mehr hat, dessen Nachfahren werden nach einigen Generationen praktisch Alles besitzen, während die anderen für den gleichen Lebensstandard arbeiten, wie vor Jahrhunderten. Es sei denn, sie werden kriminell.
>Das einzige Problem, das das"System" hat, ist die Staatsverschuldung und die daraus resultierenden Zinsaufwendungen, die sich beide in der BRD seit 1950 mehr als verhundertfacht haben und die, da der Staat keine Zinserträge hat, genau die arbeitlosen Einkommen schafft (sog. Renten aus Rentenwerten!), die über kurz oder lang alles einreißen werden. Denn wozu selber arbeiten oder investieren, wenn man das Geld beim Staat"arbeiten lassen" kann?
Der Schulden-Staat macht das Ganze nur schlimmer oder eher gesagt: Er beschleunigt die unabwendbare Vermögenskonzentration.
>Das ist der ganze"Hintergrund" des"Systems" und sonst gar nichts.
>Und gern werde ich versuchen, Dich weiter zu informieren, jedenfalls sachlicher als jene Quellen Dich informieren, aus denen Du offensichtlich schöpfst.
>Schönen Tag noch + Gruß!
Ich lasse mich auch gerne belehren.
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dottore
17.07.2003, 17:23
@ Kris
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Re: Nein, Ursache |
-->>>Hi Gabriela,
>>Was die Banken aus Unternehmen und von Privaten an Nettozinsen ziehen (der Bankensektor zahlt die meisten Zinsen an sich selbst, nur übers Jahr verteilt mal die Bank A an die Bank B, dann wieder die Bank B an die Bank A - also ein klares Nullsummenspiel in dem gesamten Sektor), deckt bestenfalls die Personalkosten der Banken, so dass aus Zinsen Löhne und Gehälter werden, die kein Mensch"stehen" lässt, sondern von denen er lebt (abzüglich einer summenmäßig geringen Ersparnis).
>Auch das sind Belastungen wie Steuern.
Da hast Du etwas Wichtiges erwischt, ja. Banken muss es nicht geben. Nur weil es ihr Branchenmonopol gibt, nämlich als einzige Institutionen Geschäfte mit der ZB machen zu können, existieren sie überhaupt. Dies wiederum, weil jeder Kredit zur Fälligkeit mit täglicher Fälligkeit abgelöst werden muss (letztlich mit ZB-Geld, das der ZB-Eigentümer, alias der Staat zum GZ erklärt hat).
Der ZB-Satz ist eine Steuer und die Satz-Derivate (GB-Zinsen für die Aushändigung des Steuerzahlungsmittels"Geld") sind Sub-Steuern, richtig.
>Was sollte denn die Geldschöpfung der Geschäftsbanken von der ZB unterscheiden?
Die GBs schaffen Kredit ex nihilo. Bei der ZB verwandelt die GB die Titel einer anderen GB in Geld. Die ZB schafft keinen Kredit.
>>Der einzige Zinszahler, der netto eine Rolle spielt, ist der Staat. Der wird 03 mit um die 70 Mrd Euro Zinsen, die er ans Publikum zahlt, daherkommen. Die Zinszahlungen des Staates werden rechnerisch durch eine darüber liegende Nettoneuverschuldung ausgeglichen, die wiederum nichts anderes ist als abgezinste Steuereinnahmen ("spätere Generationen belasten").
>Banken wie Staat haben Personalkosten.Ob Steuern oder Zinsen, beides belastet.
Richtig. Nur sind mir dann die - aufgrund des GZ-Weiterleitens erforderlichen - Banken dann schon lieber, weil sie wenigstens in Konkurrenz (noch) arbeiten. Der Staat ist Belastungs-Monopolist.
>Im indirekten Fall werden spätere Generationen vom Staat durch Steuern ausgebeutet, im direkten Fall müssen spätere Generationen als besitzlose Lehensnehmer Mieten und Zinsen direkt an die"früher Dagewesenen" zahlen.
Ja klar. Jeder"Frühere" versucht sich einen Rentenanspruch (im weiten Sinne) an die"Späteren" zu sichern. Früher lief dieses"Inter-Generative" innerhalb der Familien ab. heute über die Umverteilungsmaschinerie"Staat".
>>Du musst nicht auf Grafiken, wie die von Herrn Creutz hereinfallen, der nicht in der Lage ist, den Zinssektor zu saldieren und wieder besseres Wissen verschweigt, dass Zinserträge mit Zinsaufwendungen saldiert werden müssen und dass Zinserträge netto nicht etwa gehortet bzw. auf die Zinseszinsreise geschickt, sondern zu Einkommen werden.
>>Genauso gut könntest Du sagen, die Arbeitnehmer lassen dauernd ihre Löhne und Gehälter"stehen" und kassieren mit Hilfe dieser Perfidie jedes Jahr noch höhere Löhne und Gehälter.
>Aber theoretisch wird alles Wachstum vom Zins aufgefressen.
Nein! Der Zins ist es, der überhaupt erst"Wachstum" erzwingt. Geht mit dem nackten Abgabenzins (= census) los.
Ein"Zins" ohne Abgabenzwang ist nicht (re-)konstruierbar. Oder anders: Ohne Steuern (mit Hilfe von bewaffnetem Zwang eingetriebene Abgaben) gibt es keinen Zins. Die Abgabe ist der Zins.
Wer sie nicht zum Termin parat hat, muss ihr Eintreffen bei sich (!) von einem anderen gegen Diskont erkaufen, also etwas von dem, was er SPÄTER erhält (ohne Erhalt von etwas könnte niemand jemals besteuert werden), an den abtreten, der es schon FRÜHER hat.
>Wer in der Anfangsphase nur einen Euro mehr hat, dessen Nachfahren werden nach einigen Generationen praktisch Alles besitzen, während die anderen für den gleichen Lebensstandard arbeiten, wie vor Jahrhunderten. Es sei denn, sie werden kriminell.
Gewiss, die Verteilung verschlechtert sich. Aber eben nur so lange, bis das crimen erscheint = die Revolution. Beispiele in der Geschichte noch und nöcher.
>>Das einzige Problem, das das"System" hat, ist die Staatsverschuldung und die daraus resultierenden Zinsaufwendungen, die sich beide in der BRD seit 1950 mehr als verhundertfacht haben und die, da der Staat keine Zinserträge hat, genau die arbeitlosen Einkommen schafft (sog. Renten aus Rentenwerten!), die über kurz oder lang alles einreißen werden. Denn wozu selber arbeiten oder investieren, wenn man das Geld beim Staat"arbeiten lassen" kann?
>Der Schulden-Staat macht das Ganze nur schlimmer oder eher gesagt: Er beschleunigt die unabwendbare Vermögenskonzentration.
Falsch, leider. Ohne Staat (bewaffneten Zwang) gäbe es keine Vermögenskonzentration. Die erste Vermögenskonzentration fängt bei der Macht an. Überleg' mal, was die Macht alles"vermag". Das"Vermögen" der Macht ist das, was sie mit der Waffe abräumen kann.
Was ist Konzentration? DAS ist Konzentration.
Jeder"Staat" hat letztlich die Macht, alle, über die er in seinem"Staatsgebiet" verfügen kann, nach Herzenslust auszuplündern. Dass dies nicht sofort zum Exzess getrieben wird, leuchtet ein. Aber die Abgabenquote steigt und steigt und steigt...
Bis die"kriminellen" Revoluzzer kommen.
>Ich lasse mich auch gerne belehren.
Hier wird nicht belehrt, sondern diskutiert. Aus dem Alter des"Belehrenwollens" bin ich jedenfalls raus.
Gruß!
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Kris
17.07.2003, 18:24
@ dottore
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Einigen wir uns doch auf Beides |
-->>Da hast Du etwas Wichtiges erwischt, ja. Banken muss es nicht geben. Nur weil es ihr Branchenmonopol gibt, nämlich als einzige Institutionen Geschäfte mit der ZB machen zu können, existieren sie überhaupt. Dies wiederum, weil jeder Kredit zur Fälligkeit mit täglicher Fälligkeit abgelöst werden muss (letztlich mit ZB-Geld, das der ZB-Eigentümer, alias der Staat zum GZ erklärt hat).
>Der ZB-Satz ist eine Steuer und die Satz-Derivate (GB-Zinsen für die Aushändigung des Steuerzahlungsmittels"Geld") sind Sub-Steuern, richtig.
>Die GBs schaffen Kredit ex nihilo. Bei der ZB verwandelt die GB die Titel einer anderen GB in Geld. Die ZB schafft keinen Kredit.
Die Banken können aber nicht nur Risikotransformation betreiben, sondern über die"Mindestreserve-Verschuldung" hinaus selbst Geld schaffen. Je größer die Bank, desto mehr Inner-Bank-Überweisungen und desto weniger Zwang zur zinslichen Beschaffung von ZB-Geld.
>>Banken wie Staat haben Personalkosten.Ob Steuern oder Zinsen, beides belastet.
>Richtig. Nur sind mir dann die - aufgrund des GZ-Weiterleitens erforderlichen - Banken dann schon lieber, weil sie wenigstens in Konkurrenz (noch) arbeiten. Der Staat ist Belastungs-Monopolist.
Es ist aber eine unvollständige Konkurrenz. Und auch die Möglichkeit Kredite zu geben, also Risiko-Übernahme und -Transformation ist eine Art Oligopol.
Wer nichts hat, dem wird genommen. Wer hat, bekommt noch mehr.
>Ja klar. Jeder"Frühere" versucht sich einen Rentenanspruch (im weiten Sinne) an die"Späteren" zu sichern. Früher lief dieses"Inter-Generative" innerhalb der Familien ab. heute über die Umverteilungsmaschinerie"Staat".
Dynastien gab es schon immer. Das Geldsystem macht die Umverteilung nur unübersichtlich, scheinbar gerecht und wesentlich schneller, als die reine Vermietung von Realkapital.
>>Aber theoretisch wird alles Wachstum vom Zins aufgefressen.
>Nein! Der Zins ist es, der überhaupt erst"Wachstum" erzwingt. Geht mit dem nackten Abgabenzins (= census) los.
Verzinste Verschuldung mag ein großer Motivations-Faktor sein, doch Wachstum entsteht auch durch freien Willen zu mehr persönlichem Wohlstand durch Investition aus der eigenen Arbeitsleistung heraus.
>Ein"Zins" ohne Abgabenzwang ist nicht (re-)konstruierbar. Oder anders: Ohne Steuern (mit Hilfe von bewaffnetem Zwang eingetriebene Abgaben) gibt es keinen Zins. Die Abgabe ist der Zins.
Wenn ich als Unternehmer Wachstums-Ideen habe, die ich mit zusätzlichem Fremdkapital vervielfachen kann, bin ich bereit, dafür einen Zins zu zahlen.
Problem ist nur, dass die Fremdkapitalgeber irgendwann ein Wachstum voraussetzen und einen Zins fordern, der keinen Gewinn mehr zulässt oder sogar in die Pleite führt.
Dann kommt es zur deflationären Depression.
>Wer sie nicht zum Termin parat hat, muss ihr Eintreffen bei sich (!) von einem anderen gegen Diskont erkaufen, also etwas von dem, was er SPÄTER erhält (ohne Erhalt von etwas könnte niemand jemals besteuert werden), an den abtreten, der es schon FRÜHER hat.
Man kann auch anders herangehen: Wer nichts hat und mit vielen Anderen in Konkurrenz steht, muss sich zum Überleben ein Stück Land pachten und bei vollständiger Konkurrenz jeden Überschuss, der das Existenzminimum übersteigt, an den Lehensherrn abgeben. Das ist"selbstangebotene" Abgabenpflicht, um nicht zu verhungern.
>>Wer in der Anfangsphase nur einen Euro mehr hat, dessen Nachfahren werden nach einigen Generationen praktisch Alles besitzen, während die anderen für den gleichen Lebensstandard arbeiten, wie vor Jahrhunderten. Es sei denn, sie werden kriminell.
>Gewiss, die Verteilung verschlechtert sich. Aber eben nur so lange, bis das crimen erscheint = die Revolution. Beispiele in der Geschichte noch und nöcher.
>>>(..)Denn wozu selber arbeiten oder investieren, wenn man das Geld beim Staat"arbeiten lassen" kann?
>>Der Schulden-Staat macht das Ganze nur schlimmer oder eher gesagt: Er beschleunigt die unabwendbare Vermögenskonzentration.
>Falsch, leider. Ohne Staat (bewaffneten Zwang) gäbe es keine Vermögenskonzentration. Die erste Vermögenskonzentration fängt bei der Macht an. Überleg' mal, was die Macht alles"vermag". Das"Vermögen" der Macht ist das, was sie mit der Waffe abräumen kann.
Nein, das sehe ich ganz anders: Macht kann auch gleichverteilt sein. Das Eigentum kann bei ursprünglicher Gleichverteilung auch ohne Staat behauptet werden, durch friedliche Koexistenz.
Erst, wenn Einer anfängt, Geld nicht mehr in der Kreislaufwirtschaft auszugeben, sondern zu sparen und einem Anderen gegen Zins einen Kredit gibt, kann der innovativere über seine eigene Real-Sparquote hinaus Wachstum schaffen, davon einen Teil kassieren und den anderen Teil als Zinsen abführen.
Erst dadurch werden die Beiden reicher und irgendwann auch mächtiger gegenüber Dritten. Damit ist schon der Grundstein für die Vermögenskonzentration und die E-Funktionen beginnen.
>Was ist Konzentration? DAS ist Konzentration.
>Jeder"Staat" hat letztlich die Macht, alle, über die er in seinem"Staatsgebiet" verfügen kann, nach Herzenslust auszuplündern. Dass dies nicht sofort zum Exzess getrieben wird, leuchtet ein. Aber die Abgabenquote steigt und steigt und steigt...
Aber wer kontrolliert den Staat wirklich? Am Ende ist Geld=Macht und Schulden=Ohnmacht.
>Bis die"kriminellen" Revoluzzer kommen.
Aber das sind doch nicht wir, oder? ;-)
>>Ich lasse mich auch gerne belehren.
>Hier wird nicht belehrt, sondern diskutiert. Aus dem Alter des"Belehrenwollens" bin ich jedenfalls raus.
Jawoll!
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dottore
18.07.2003, 16:42
@ Kris
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Re: Nein - Banken halten sich die ZB nicht als Girokonto, u.a.m. |
-->>>Da hast Du etwas Wichtiges erwischt, ja. Banken muss es nicht geben. Nur weil es ihr Branchenmonopol gibt, nämlich als einzige Institutionen Geschäfte mit der ZB machen zu können, existieren sie überhaupt. Dies wiederum, weil jeder Kredit zur Fälligkeit mit täglicher Fälligkeit abgelöst werden muss (letztlich mit ZB-Geld, das der ZB-Eigentümer, alias der Staat zum GZ erklärt hat).
>>Der ZB-Satz ist eine Steuer und die Satz-Derivate (GB-Zinsen für die Aushändigung des Steuerzahlungsmittels"Geld") sind Sub-Steuern, richtig.
>>Die GBs schaffen Kredit ex nihilo. Bei der ZB verwandelt die GB die Titel einer anderen GB in Geld. Die ZB schafft keinen Kredit.
>Die Banken können aber nicht nur Risikotransformation betreiben, sondern über die"Mindestreserve-Verschuldung" hinaus selbst Geld schaffen.
Nein, die Banken geben Kredit. Unterschied: Geld = täglich fällig, kein Geld- und Briefkurs. Kredit = täglich bis 30 Jahre fällig, mit Geld- und Briefkurs (gilt auch für"Tagesgeld", das sonst nicht gehandelt würde).
Merke: Banken schaffen kein Geld, ZBs geben keinen Kredit.
>Je größer die Bank, desto mehr Inner-Bank-Überweisungen und desto weniger Zwang zur zinslichen Beschaffung von ZB-Geld.
Nein. Die Banken überweisen (bewegen) nur minimalst ZB-Guthaben, wenn überhaupt, da diese aus MR-Guthaben bei der ZB entstehen (dort"Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten").
Praktisch könnten sie nur über den Saldo zwischen Reserve-Soll und Reserve-Ist (sog."Überschussreserve") verfügen, also über ihr"Nettoguthaben" bei der ZB. Das lag für alle >3000 ZB-fähige Banken zuletzt um die 200 Millionen [!] Euro.
Leider bist Du auf der völlig falschen Fährte. Mit der"zinslichen Beschaffung von ZB-Geld" im Zusammenhang mit Inter-Banken-Transaktionen sowieso. Banken schicken einander nicht Bargeld-Transporter, sondern machen das am Telefon, per SWIFT usw. Und das, was sie aus der MR bei der ZB stehen haben, wird von der ZB [!] verzinst. Eben zum ZB-Satz.
>>>Banken wie Staat haben Personalkosten.Ob Steuern oder Zinsen, beides belastet.
>>Richtig. Nur sind mir dann die - aufgrund des GZ-Weiterleitens erforderlichen - Banken dann schon lieber, weil sie wenigstens in Konkurrenz (noch) arbeiten. Der Staat ist Belastungs-Monopolist.
>Es ist aber eine unvollständige Konkurrenz.
Wer außer dem Staat darf denn noch Steuern erheben?
>Und auch die Möglichkeit Kredite zu geben, also Risiko-Übernahme und -Transformation ist eine Art Oligopol.
Kredite kann jeder geben. Ich verkaufe Dir meinen Ferrari auf Kredit. Und nun?
>Wer nichts hat, dem wird genommen. Wer hat, bekommt noch mehr.
So simpel ist es leider nicht. Wie kann man einem, der nichts hat, was nehmen? Dass sich die Staatspapiere"klumpen" ist freilich richtig. Aber das ist ein alter Hut seit Hundertenden von Jahren.
>>Ja klar. Jeder"Frühere" versucht sich einen Rentenanspruch (im weiten Sinne) an die"Späteren" zu sichern. Früher lief dieses"Inter-Generative" innerhalb der Familien ab. heute über die Umverteilungsmaschinerie"Staat".
>Dynastien gab es schon immer. Das Geldsystem macht die Umverteilung nur unübersichtlich, scheinbar gerecht und wesentlich schneller, als die reine Vermietung von Realkapital.
Nein. Beim Realkapital kommt es immer darauf an, wie es finanziert ist und ob und wie hoch es steuerlich belastet wurde. Realkapital steht immer auf der Aktivseite ("Vermögen) und erst ein Blick auf die Passivseite zeigt, wie es finanziert wurde.
>>>Aber theoretisch wird alles Wachstum vom Zins aufgefressen.
>>Nein! Der Zins ist es, der überhaupt erst"Wachstum" erzwingt. Geht mit dem nackten Abgabenzins (= census) los.
>Verzinste Verschuldung mag ein großer Motivations-Faktor sein, doch Wachstum entsteht auch durch freien Willen zu mehr persönlichem Wohlstand durch Investition aus der eigenen Arbeitsleistung heraus.
Sicher. Aber mit dem Zwang fing es an und im Zwang wird es wieder enden. Was wir mit dem"freien Willen" erlebt haben, war nur eine Episode. Der Staat ließ uns eine Zeitlang an der langen Leine und jetzt, da es ihm selbst an den Kragen geht, holt er die Leine wieder ein.
>
>>Ein"Zins" ohne Abgabenzwang ist nicht (re-)konstruierbar. Oder anders: Ohne Steuern (mit Hilfe von bewaffnetem Zwang eingetriebene Abgaben) gibt es keinen Zins. Die Abgabe ist der Zins.
>Wenn ich als Unternehmer Wachstums-Ideen habe, die ich mit zusätzlichem Fremdkapital vervielfachen kann, bin ich bereit, dafür einen Zins zu zahlen.
Du verzichtest auf erwartete (geplante) Einzahlungen, indem Du sie diskontierst und die Differenz (100 minus Diskont) an den Kreditgeber abtrittst.
>Problem ist nur, dass die Fremdkapitalgeber irgendwann ein Wachstum voraussetzen und einen Zins fordern, der keinen Gewinn mehr zulässt oder sogar in die Pleite führt.
Das Problem ist auch nicht so neu.
>Dann kommt es zur deflationären Depression.
Nicht ganz so einfach. Die DeDe beginnt erst zu wüten, wenn nach dem Ausfall von alten Krediten plus Forderungsverzicht, obwohl der Kredit besichert war, aber die Besicherung nicht ausreicht (Start) dann das <b<Vertrauen[/b] (credere = vertrauen) schwindet und keine"new credits" mehr gegeben werden. Die müssen nicht einmal verzinslich sein - es genügt, wenn nicht mehr gegen Rechnung (3 Monate Zahlungsziel usw.) geliefert wird.
>>Wer sie nicht zum Termin parat hat, muss ihr Eintreffen bei sich (!) von einem anderen gegen Diskont erkaufen, also etwas von dem, was er SPÄTER erhält (ohne Erhalt von etwas könnte niemand jemals besteuert werden), an den abtreten, der es schon FRÜHER hat.[/b]
>Man kann auch anders herangehen: Wer nichts hat und mit vielen Anderen in Konkurrenz steht, muss sich zum Überleben ein Stück Land pachten und bei vollständiger Konkurrenz jeden Überschuss, der das Existenzminimum übersteigt, an den Lehensherrn abgeben. Das ist"selbstangebotene" Abgabenpflicht, um nicht zu verhungern.
Womit wir wieder beim Eigentum sind (Land). Und ergo logischerweise beim Staat (Staatsmacht), der immer in ein unlösbares Finanzproblem tapert, da er erst auszahlen muss, bevor er Einzahlungen erhalten kann.
Die ganze Ã-konomie ist ein Staats- bzw. Machtderivat, das immer am Früher-Später-Problem scheitert.
Bei vollständiger Konkurrenz macht übrigens niemand einen Gewinn. Jeder deckt dann genau seine Kosten, wozu auch die Lebenshaltungskosten gehören.
>>Falsch, leider. Ohne Staat (bewaffneten Zwang) gäbe es keine Vermögenskonzentration. Die erste Vermögenskonzentration fängt bei der Macht an. Überleg' mal, was die Macht alles"vermag". Das"Vermögen" der Macht ist das, was sie mit der Waffe abräumen kann.
>
>Nein, das sehe ich ganz anders: Macht kann auch gleichverteilt sein.
In einem Staat? Dann kauf Dir schnell eine Kala ohne Waffenschein und teile dem Gerichtsvollzieher, der bei Dir Abgaben eintreiben will, mit, dass er sich wieder trollen soll. Gut Schuss!
>Das Eigentum kann bei ursprünglicher Gleichverteilung auch ohne Staat behauptet werden, durch friedliche Koexistenz.
Die Idee kennen wir ausführlichst seit Plato. Die Gleichverteilung haut nicht hin (x-fach seit der Antike bewiesen). Und eine friedliche Koexistenz kann wiederum nur der Staat (Macht) sichern, der sich via Machtmonopol dann entsprechend bedient und untergeht, sobald er lange genug auf die Abgaben (zur"Sicherung der freidlichen Koexistenz") gezogen und sich verschulde hat.
Das Problem ist leider nicht zu lösen!
>Erst, wenn Einer anfängt, Geld nicht mehr in der Kreislaufwirtschaft auszugeben, sondern zu sparen
Er"spart" nicht, er zediert eine Forderung! Dies ist beim"Kreditgeld" unmittelbar einsichtig, beim"Warengeld" ist es komplizierter (und hier im Forum extrem umstritten). Meine Meinung: Eine Ware ist nur dann"Geld", wenn sie von der Macht zur Abgabe erklärt wurde, also eine Forderung auf Erfüllung der Abgabenverpflichtung ist.
>und einem Anderen gegen Zins einen Kredit gibt,
Du überschätzt den verzinslichen Kredit. Der Anteil des verzinslichen Kredits am Kredit insgesamt (z.B. aus gelieferter bzw. geleisteter und noch nicht bezahlter Ware bzw. Arbeit) lag nach letzten Erhebungen der Buba (für 2000) in den deutschen Unternehmen bei ca. 30 %.
>kann der innovativere über seine eigene Real-Sparquote hinaus Wachstum schaffen, davon einen Teil kassieren und den anderen Teil als Zinsen abführen.
So ist es auch nicht. Die Unternehmen mussten fast das Vierfache (!) dessen, was sie an Zinsaufwendungen netto hatten, an den Staat an Steuern abführen (28,5 zu 99,5).
>Erst dadurch werden die Beiden reicher und irgendwann auch mächtiger gegenüber Dritten. Damit ist schon der Grundstein für die Vermögenskonzentration und die E-Funktionen beginnen.
Die e-Funktion gibts bei der Staatsverschuldung, weil der Staat nie selber leistet. Das kann sich kein privater Schuldner"leisten".
>>Was ist Konzentration? DAS ist Konzentration.
>>Jeder"Staat" hat letztlich die Macht, alle, über die er in seinem"Staatsgebiet" verfügen kann, nach Herzenslust auszuplündern. Dass dies nicht sofort zum Exzess getrieben wird, leuchtet ein. Aber die Abgabenquote steigt und steigt und steigt...
>Aber wer kontrolliert den Staat wirklich?
Geh in die Politik - dann bist Du auf der"sicheren Seite" - jedenfalls bis zum Tage X...
>Am Ende ist Geld=Macht und Schulden=Ohnmacht.
Da niemand jemand zum Schuldenmachen zwingen kann, wohl aber der Staat die Bürger zur Abgabe sind alle jene ohnmächtig, die der Staat im Griff hat.
>>Bis die"kriminellen" Revoluzzer kommen.
>Aber das sind doch nicht wir, oder? ;-)
Na, ich setze schwer auf Dich!
Gruß!
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Kris
19.07.2003, 13:37
@ dottore
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Danke für die ausführliche Antwort |
-->Ich werde, wie mir empfohlen wurde, Marschs gesammelte Werke mal weiter studieren, denn das Thema Geld ist wirklich faszinierend.
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@Kris von -- Elli --
19.07.2003, 13:49
@ Kris
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Re: Danke für die ausführliche Antwort |
-->>Ich werde, wie mir empfohlen wurde, Marschs gesammelte Werke mal weiter studieren, denn das Thema Geld ist wirklich faszinierend.
Ja, Marschs Seite auch, ich meinte aber vorwiegend die Sammlungen im Forummenü (Menü einschalten, dort unter"Sammlungen").
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Theo Stuss
19.07.2003, 16:54
@ Kris
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Re: Die Einführung von Morpheus ist auch von Dottore empfohlen (owT) |
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