Dimi
17.07.2003, 23:28 |
M3 steigt beschleunigt Thread gesperrt |
-->June 23 8765.2
June 30 8827.9
July 07 8877.0
Steigerungsrate 15% p.a. zum Vorquartal (SA)
<ul> ~ http://www.federalreserve.gov/releases/H6/Current/</ul>
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dottore
18.07.2003, 15:04
@ Dimi
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Re: Was willst Du uns damit sagen, lieber Dimi? |
-->Abgesehen davon, dass bei mir andere Steigerungsraten (13 wks = 7,0, 26 wks = 6,2, 52 wks = 7,0)) erscheinen.
Aber das ist eh wurscht. Schauen wir mal in die Runde (IMF-Statistik, die diese Ms als offenbar relevant mitteilt), dann sehen wir Folgendes:
[Jeweils 1999 - 00 - 01 - 02 - und letzte Zahlen gg. Vj, jeweils Steigerungsraten]
USA M2: 7,6 - 6,1 - 8,8 - 7,6 - 8,1
Euroraum M3: 5,6 - 4,1 - 7,9 - 6,9 - 8,5
UK M4: 4,2 - 8,3 - 6,6 - 7,2 - 8,3
Jap M2 + CD: 3,6 - 2,1 - 2,8 - 3,3 - 1,8
Jap M1: 10,5 - 8,2 - 8,5 - 27,6 (sic!) - 4,7
Jap broadly defined liquidity die letzten 6 Monte (die Statistik gibts erst seit 02):
0,6 - 2,7 - 4,3 - minus 2,0 - minus 6,1 - minus 4,7
Um eine sinnvolle Interpretation dieser Zahlenreihen vor dem Hintergrund von a) Boom & Bust und b) nachlassende Infla-Raten bzw. Deflation (Japan) sowie c) aufkeimender Konjunkturhoffnung aktuell bin ich verlegen. Vor allem ist mir die Kausalität"Geldmenge - zu?" nicht klar.
Könntest Du helfen?
Danke + Gruß!
>June 23 8765.2
>June 30 8827.9
>July 07 8877.0
>Steigerungsrate 15% p.a. zum Vorquartal (SA)
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Dimi
18.07.2003, 16:10
@ dottore
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Re: Was willst Du uns damit sagen, lieber Dimi? |
-->>Abgesehen davon, dass bei mir andere Steigerungsraten (13 wks = 7,0, 26 wks = 6,2, 52 wks = 7,0)) erscheinen.
Hallo Dottore,
hätte ich detaillierter ausführen können. 2003-04-07: 8570.4 und aktuelle 3 Monate später July 7: 8877.0, ergibt 3,58% entsprechend 15,1% p.a. Der Quartalsvergleich zeigt m.E. die Beschleunigung besser als der Jahresvergleich, ohne sich aber zu sehr in der kurzfristigen Schwankung zu verlieren.
>[...] Euroraum M3: 5,6 - 4,1 - 7,9 - 6,9 - 8,5
>UK M4: 4,2 - 8,3 - 6,6 - 7,2 - 8,3
>Jap M2 + CD: 3,6 - 2,1 - 2,8 - 3,3 - 1,8
>Jap M1: 10,5 - 8,2 - 8,5 - 27,6 (sic!) - 4,7
>Jap broadly defined liquidity die letzten 6 Monte (die Statistik gibts erst seit 02):
>0,6 - 2,7 - 4,3 - minus 2,0 - minus 6,1 - minus 4,7
>Um eine sinnvolle Interpretation dieser Zahlenreihen vor dem Hintergrund von a) Boom & Bust und b) nachlassende Infla-Raten bzw. Deflation (Japan) sowie c) aufkeimender Konjunkturhoffnung aktuell bin ich verlegen. Vor allem ist mir die Kausalität"Geldmenge - zu?" nicht klar.
>Könntest Du helfen?
Grundsätzlich scheint mir die Geld- und Kreditmenge ausreichend zu wachsen, um die Zinsen bedienen zu können und darüberhinaus in den Güter- und Assetmärkten nachfragewirksam werden zu können. Deshalb haben wir auch keine Deflation, obwohl das Aktienhoch schon mehrere Jahre zurückliegt, im Unterschied zu 1929ff.
Die Interpretation der Beschleunigung möchte ich noch nicht machen, da ich etwaige Sondereffekte nicht recherchiert habe. Bemerkenswert scheint sie mir schon zu sein.
Gruß, Dimi
<ul> ~ www.seasonalcharts.de</ul>
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dottore
18.07.2003, 18:44
@ Dimi
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Re: Fragen zu M1, M2, M3 in den USA |
-->Hi Dimi,
wir haben also u.a. das Folgende (footnotes des Boards) und dazu habe ich einige Fragen:
M1. Consists of
(1) currency outside the U.S. Treasury, Federal Reserve Banks, and the vaults of depository institutions;
Demnach auch alle Greenbacks, die außerhalb des Schatzamts liegen; Frage: Kann das Schatzamt, das weder die ZB ist noch eine GB o.ä. mit diesen Noten etwas kaufen? Falls ja, warum zählen diese Greenbacks nicht zu M1?
(2) travelers checks of nonbank issuers;
Frage: Wenn der issuer eine nonbank ist, aber alle currency außerhalb der vaults der depository institutions gezählt werden: Was passiert mit M1, wenn alle currency in traveller checks verwandelt würde?
(3) demand deposits at all commercial banks (...)
Frage 1: Wie sind die demand deposits anders entstanden als durch Einzahlung von currency auf demand deposits accounts bzw. wie hoch mag der Anteil der durch Einzahlung von currency auf demand deposit accounts entstandenen demand deposits sein?
Frage 2: Wenn alle currency sub (1) zu demand deposits umgewandelt würde und nicht in den vaults gelagert würde (sondern von den GBs an die Feds zurück gereicht würden) - was passiert dann mit (1)?
Frage 3: Würde alles (3) in (1) verwandelt, was theoretisch täglich möglich wäre, womit würden sich die commercial banks die benötigte currency beschaffen?
(4) other checkable deposits (OCDs), consisting of negotiable order of withdrawal (NOW) (...) and automatic transfer service (ATS) accounts at depository institutions, credit union share draft accounts and demand deposits at thrift institutions.
Gleiche Frage wie Frage 3 eben, jetzt bei den credit unions und den thrifts
Dazu noch allgemeine Fragen zu M1:
Glaubst Du, dass currency benötigt wird, um Zahlungen in currency zu leisten, nachdem Zahlungsverpflichtungen entstanden sind - oder bevor sie entstehen?
Falls Letzteres: Wozu rufen jene, die sich currency bei den Feds beschaffen können, currency dort ab?
Weil sie selbst currency schuldig sind - oder"auf Verdacht" bzw."auf Vorrat"?
Zu M2 die nächsten Fragen:
M2. Consists of M1
plus savings deposits (including money market deposit accounts), small-denomination time deposits (time deposits-including retail RPs-in amounts of less than $100,000), and balances in retail money market mutual funds.
Frage: Warum erscheinen money market deposits bzw. balances in retail money market mutual funds, die täglich in demand deposits bzw. currency verwandelt werden können, nicht unter M1?
Dann zu M3:
M3. Consists of M2
plus large-denomination time deposits (in amounts of $100,000 or more), balances in institutional money funds, RP liabilities (overnight and term) issued by all depository institutions, and Eurodollars (overnight and term) held by U.S. residents at foreign branches of U.S. banks worldwide and at all banking offices in the United Kingdom and Canada.
Frage 1: Was für eine"Kaufkraft" (nachfragewirksame) stellen time deposits über $100 000 dar?
Frage 2: Dito Eurodollars wie beschrieben?
Frage 3: Warum werden in 3, 6 oder 12 Monaten usw. (wie"time deposits" also) fällige und zu den Terminen tatsächlich ablaufende, also zu diesen Terminen als currency oder demand deposits erscheinende Titel nicht unter M3 gerechnet, obwohl jeder, der sie hält, nach deren Ablauf über dieselbe"Kaufkraft" verfügen könnte wie jemand, der seine time deposits zur"time" kündigt?
Falls Du gelegentlich Zeit fändest, wäre ich für Antworten dankbar.
Besten Gruß!
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Dimi
18.07.2003, 23:31
@ dottore
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Re: Fragen zu M1, M2, M3 in den USA |
-->Lieber Dottore,
wenn Du so viele Detailfragen hast, drängt sich mir der Eindruck auf, daß Du eigentlich eine Linie, einen Grundgedanken verfolgst. Vielleicht machen wir dort weiter?
Gerade beim Geldthema ist es m.E. sinnvoll, wo es zulässig ist zu vereinfachen, und erst später in die Differenzierung zu gehen.
Gruß, Dimi
Ps.: Ich kann erst Sonntag antworten.
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Dimi
20.07.2003, 19:01
@ dottore
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Re: Fragen zu M1, M2, M3 in den USA |
-->Hallo Dottore,
bin Deine Fragen durchgegangen und erkenne überwiegend Abgrenzungs- und vergleichbare Fragen. Mal abgesehen davon, daß andere, Du? ;-), sie möglicherweise besser beantworten könntest, vermute ich weiterhin, daß Du einen Grundgedanken verfolgst, eine Frage, die ich nicht kenne.
Zu den übrigen Fragen:
>Dazu noch allgemeine Fragen zu M1:
>Glaubst Du, dass currency benötigt wird, um Zahlungen in currency zu leisten, nachdem Zahlungsverpflichtungen entstanden sind - oder bevor sie entstehen?
Currency wird spätestens dann benötigt, wenn eine Zahlungsverpflichtung entstanden ist.
>Falls Letzteres: Wozu rufen jene, die sich currency bei den Feds beschaffen können, currency dort ab?
>Weil sie selbst currency schuldig sind - oder"auf Verdacht" bzw."auf Vorrat"?
Kann nicht beides eine Rolle spielen?
Worauf willst Du raus?
Gruß, Dimi
<ul> ~ www.seasonalcharts.de</ul>
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dottore
20.07.2003, 19:20
@ Dimi
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Re: Fragen zu M1, M2, M3 in den USA |
-->>Hallo Dottore,
>bin Deine Fragen durchgegangen und erkenne überwiegend Abgrenzungs- und vergleichbare Fragen.
Na ja, das berühmte Problem der Doppelzählungen, z.B. alle currency in traveller checks = double the money the quickest possible way.
>Mal abgesehen davon, daß andere, Du? ;-), sie möglicherweise besser beantworten könntest, vermute ich weiterhin, daß Du einen Grundgedanken verfolgst, eine Frage, die ich nicht kenne.
Nicht mehr, als Du eh schon von mir kennst.
Eigentlich wollte ich gern wissen, was Du mit Deinem lakonischen M3 steigt sehr stark an (15%!) ausdrücken wolltest. Mega-Inflation ahead? Dann würde ich heftigst widersprechen, siehe dazu die anderen Vergleichszahlen, sehr schön die 27 % Japan plus.
>Zu den übrigen Fragen:
>>Dazu noch allgemeine Fragen zu M1:
>>Glaubst Du, dass currency benötigt wird, um Zahlungen in currency zu leisten, nachdem Zahlungsverpflichtungen entstanden sind - oder bevor sie entstehen?
>Currency wird spätestens dann benötigt, wenn eine Zahlungsverpflichtung entstanden ist.
Ja, aber - und darauf allein kommt es an - zum Termin. Es geht immer nur um Fälligkeiten.
>>Falls Letzteres: Wozu rufen jene, die sich currency bei den Feds beschaffen können, currency dort ab?
>>Weil sie selbst currency schuldig sind - oder"auf Verdacht" bzw."auf Vorrat"?
>Kann nicht beides eine Rolle spielen?
Da die GBs im Fed-System (Gegensatz zu EZB, wo's nur dienstags geht) jeden Tag an GZ kommen können (außer weekend) werden sie den Teufel tun, sich den Fed-Satz als Kosten anzuhängen.
>Worauf willst Du raus?
Frage zurück (bin halt so ein Ekel): Worauf wolltest Du hinaus?
Schönen Abendgruß (bin erst Mal weg)!
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Dimi
20.07.2003, 21:58
@ dottore
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Re: Fragen zu M1, M2, M3 in den USA - Dottore |
-->Hallo Dottore,
>Eigentlich wollte ich gern wissen, was Du mit Deinem lakonischen M3 steigt sehr stark an (15%!) ausdrücken wolltest. Mega-Inflation ahead?
Daran könnte der geneigte Beobachter denken. Dies würde ich aus dieser Zahl alleine aber nicht folgern, schließlich gab es vergleichbare Steigerungen schon, ohne daß eine Megainflation folgte.
Es könnte sich freilich auch umgekehrt der Vergleich zur Deflation 1929ff aufdrängen. Schließlich schrumpfte damals die Geldmenge (hier NBER 14144)
1929-09 46.33
1933-01 34.15
deutlich, während sie nach Ablauf der gleichen Zeit (vom Aktienhöchstkurs) heute (im Maße M3)
2000-03 6648
2003-07 8877
deutlich steigt. Wie deutest Du den auffälligen Unterschied im Verhältnis zu damals?
>Frage zurück (bin halt so ein Ekel):
Sei Dir zugestanden ;-)
>Worauf wolltest Du hinaus?
Ich wollte zur Überlegung darüber anregen, ob unter diesen Voraussetzungen eine Deflation unmittelbar drohen kann.
Schönen Abendgruß zurück, Dimi
<ul> ~ www.seasonalcharts.de</ul>
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dottore
23.07.2003, 14:35
@ Dimi
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Re: Fragen zu M1, M2, M3 in den USA - Dottore |
-->>Hallo Dottore,
>>Eigentlich wollte ich gern wissen, was Du mit Deinem lakonischen M3 steigt sehr stark an (15%!) ausdrücken wolltest. Mega-Inflation ahead?
>Daran könnte der geneigte Beobachter denken. Dies würde ich aus dieser Zahl alleine aber nicht folgern, schließlich gab es vergleichbare Steigerungen schon, ohne daß eine Megainflation folgte.
Hi Dimi,
woraus"folgt" Deiner Meinung nach dann überhaupt eine Megainflation?
Wie darf man sich die (von Dir möglicherweise vermutete) Kausalkette M3 ---> Megainflation vorstellen?
>Es könnte sich freilich auch umgekehrt der Vergleich zur Deflation 1929ff aufdrängen. Schließlich schrumpfte damals die Geldmenge (hier NBER 14144)
>1929-09 46.33
>1933-01 34.15
Der Cash im Publikum ist damals, wie bekannt, nicht gefallen, sondern gestiegen. Die demand deposits verschwanden durch Ausbuchen (Bankpleiten ab Sep 1930) und Abheben (aus gefährdeten demand deposits mach' cash).
>deutlich, während sie nach Ablauf der gleichen Zeit (vom Aktienhöchstkurs) heute (im Maße M3)
>2000-03 6648
>2003-07 8877
>deutlich steigt. Wie deutest Du den auffälligen Unterschied im Verhältnis zu damals?
Gegenfragen: Was von M3 minus M2 hat noch nicht gekauft? Was von M2 minus M1? Und was von M1 steht"zur freien Verfügung", kann also unendlich lange gehalten werden, bis es kauft? Dann was heute"zur Verfügung steht", kann genauso gut auch Morgen usw. zur Verfügung stehen.
Oder was passiert mit M1, wenn die Titel gegen die es ausgegeben wurde, fällig werden? Bleibt es dann auch über die Fälligkeitstermine der Titel hinaus"erhalten"?
>Ich wollte zur Überlegung darüber anregen, ob unter diesen Voraussetzungen eine Deflation unmittelbar drohen kann.
Deflation startet, sobald nicht gekauft wird. Gekauft werden muss dabei immer mit new credits. Mit M0 (Geldkurs = Briefkurs von Liquidität) werden die credits bei Fälligkeit abgelöst. Fehlen die new credits und fehlt M0 zur Ablösung der fälligen old credits, muss versucht werden, mit niedrigeren Angebotspreisen"new credits" herbei zu locken. Geht das nicht, muss es zu noch tieferen Preisen versucht werden. Dann sitzen wir mitten in der deflationären Spirale, deren Möglichkeit von Dir vermutlich nicht bestritten wird.
Falls eine Deflation nicht unmittelbar drohen kann, eben weil M3 so schön stramm marschiert, könnte sie eigentlich niemals drohen, egal, ob new credits erscheinen oder nicht.
Da aber alle credits automatisch ablaufen, würde das wiederum bedeuten, dass selbst nach Ablaufen sämtlicher credits eine Deflation unmöglich wäre. Demnach wäre es auch wurscht, ob es überhaupt credits gab bzw. gibt oder nicht.
Wäre es nicht wurscht, muss es immer credits geben und das wiederum können, da die alten ablaufen, immer nur new credits sein.
Sorry for delay + Gruß!
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André
23.07.2003, 18:10
@ dottore
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Re: Zur Inflations - Deflationsdebatte @ dottore |
-->Zweifellos hängt die Deflationsvermeidung an der Frage der neuen, zusätzlichen Kredite.
Nun, da werden wir sehen, wie es weiterläuft.
Ob, und wieweit ggf. auch seitens der EU neues Kreditpotential erwächst.......
Etwas anderes ist jedoch die sich partiell zuspitzende Inflation in allen Teilbereichen, die monopolartige Züge aufweisen (Krankenkassen, administrative Preise etc.pp.)
Hinzu kommen jetzt für die Allgemeinheit immer offensichtlicher die
Steigerungen der Nahrungsmittelpreise und vermutlich bald für Wasser,
früher wäre das unter Teuerung (exogener Faktor) abgebucht worden.
Mir deucht, dass der Einfluß der m.E. erst im Anfangsstadium befindlichen partiellen Teuerung (monopolistisch + klimatisch bedingt) die längerfristig vorgegebenen deflatorischen Faktoren (an erster Stelle die Negativwirkungen des Staatsdefizits) lange Zeit kompensieren werden können, ja, kurzfristig sogar überkompensieren könnten.
Ist eine solche Möglichkeit bereits in der Vision berücksichtigt?
MfG
A.
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dottore
23.07.2003, 19:03
@ André
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Re: Zur Inflations - Deflationsdebatte @ dottore |
-->Hi André,
>Etwas anderes ist jedoch die sich partiell zuspitzende Inflation in allen Teilbereichen, die monopolartige Züge aufweisen (Krankenkassen, administrative Preise etc.pp.)
>Hinzu kommen jetzt für die Allgemeinheit immer offensichtlicher die
>Steigerungen der Nahrungsmittelpreise und vermutlich bald für Wasser,
>früher wäre das unter Teuerung (exogener Faktor) abgebucht worden.
Wichtiger Punkt, völlig klar.
>Mir deucht, dass der Einfluß der m.E. erst im Anfangsstadium befindlichen partiellen Teuerung (monopolistisch + klimatisch bedingt) die längerfristig vorgegebenen deflatorischen Faktoren (an erster Stelle die Negativwirkungen des Staatsdefizits) lange Zeit kompensieren werden können, ja, kurzfristig sogar überkompensieren könnten.
Ja, diesen Bereichen ist die Nachfrage sehr preisunelastisch. Man muss also.
>Ist eine solche Möglichkeit bereits in der Vision berücksichtigt?
Ja, es wird so kommen, wie in den 30er Jahren in Deutschland. Damals hatten wir starke Monopolbereiche (3500 Kartelle). Die Preise für viele Monopolwaren (Kohle, Stahl, Chamie) gaben kaum nach, dafür umso mehr dann in anderen Bereichen, speziell Lebensmittel, die nicht monopolisiert waren.
Das macht das Ganze dann nur noch schlimmer.
Danke für die Schärfung des Problembewussteins.
Und Abendgruß!
>MfG
>A.
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Euklid
23.07.2003, 19:20
@ dottore
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Re: Zur Inflations - Deflationsdebatte @ dottore |
-->Hallo dottore
ich glaube daß eine Erhöhung der Nahrungsmittelpreise just dann einsetzt wenn die Subventionen der EU in die Landwirtschaft nach unten gefahren wird.
Desweiteren wird sich das Privileg der billigen Dieselsteuer für die Landwirte nicht halten lassen.
Ja ich befürchte einen massiven Anstieg der Lebensmittelpreise in den nächsten Jahren.
Viele Haushalts- Budgets verkraften das nicht mehr weil ja gleiczeitig noch überall die Löhne nach unten gefahren werden.Das allermindeste sind ja heute die Streichung aller Weihnachtsgratifikationen sowie der Urlaubsgelder.
Zusätzlich noch die Erhöhung der Krankenversicherung durch die Hintertür (Zuzahlungen) auch wenn Tante Schmidt hier anderes von sich gibt.
Die Krankenversicherungsbeiträge werden real nicht sinken.Vielleicht sinken die Prozente aber dafür wird die Bemessungsgrenze der RV angeglichen und damit real weiter Kohle abgebaggert.Die Erhöhung der Bemessungsgrenze auf die RV bietet fast 50% reale Erhöhung der Beiträge.Das wird man bei der nächsten Wahl unter dem Slogan:Belastung der Breitschultrigen verkaufen
In der Folge wird sich Deutschland näher gegen Richtung Spanien entwickeln.Dort fahren die meisten jungen Leute keinen PKW sondern ein Moped oder Fastmotorrad.
Die Autoindustrie wird darunter hier erheblich leiden und die Absatzzahlen stark zurückgehen.Trotzdem werden die Preise der PKW nicht stark nach unten gehen weil auch hier monopolartige Strukturen gegeben sind.
Die Kaufkraft der Bürger kommt von allen Seiten unter Druck und zwar von Arbeitgeber und Staat.
Das ist die Saat der Revolution.
Aktien für Wasseraufbereiter nicht vergessen denn die gehören absolut in Mittel und Langfriststrategie.
Gruß EUKLID
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Dimi
23.07.2003, 20:05
@ dottore
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Re: Fragen zu M1, M2, M3 in den USA - Dottore |
-->Hallo Dottore,
>>Daran könnte der geneigte Beobachter denken. Dies würde ich aus dieser Zahl alleine aber nicht folgern, schließlich gab es vergleichbare Steigerungen schon, ohne daß eine Megainflation folgte.
>woraus"folgt" Deiner Meinung nach dann überhaupt eine Megainflation?
Sie"folgt" aus anderen Gründen als denen, aus welchen ich"folgern" würde ;-)
>Wie darf man sich die (von Dir möglicherweise vermutete) Kausalkette M3 ---> Megainflation vorstellen?
M3 ist nur zeitnah publiziertes Maß.
>Gegenfragen:
Bitte gestatte mir, meine Frage zu wiederholen: Wie deutest Du den auffälligen Unterschied bei der Geldmengenentwicklung im Verhältnis zu damals?
>Was von M3 minus M2 hat noch nicht gekauft? Was von M2 minus M1? Und was von M1 steht"zur freien Verfügung", kann also unendlich lange gehalten werden, bis es kauft? Dann was heute"zur Verfügung steht", kann genauso gut auch Morgen usw. zur Verfügung stehen.
>Oder was passiert mit M1, wenn die Titel gegen die es ausgegeben wurde, fällig werden? Bleibt es dann auch über die Fälligkeitstermine der Titel hinaus"erhalten"?
Meine debitistische Seite kann den Sinn einer die Differenzierung der Aggregate an dieser Stelle nicht nachvollziehen.
>Deflation startet, sobald nicht gekauft wird. Gekauft werden muss dabei immer mit new credits.
Jein (Zession).
>Falls eine Deflation nicht unmittelbar drohen kann, eben weil M3 so schön stramm marschiert, könnte sie eigentlich niemals drohen, egal, ob new credits erscheinen oder nicht.
Sie könnte wohl nur dann niemals drohen, wenn M3 immer"stramm marschierte".
>Da aber alle credits automatisch ablaufen, würde das wiederum bedeuten, dass selbst nach Ablaufen sämtlicher credits eine Deflation unmöglich wäre. Demnach wäre es auch wurscht, ob es überhaupt credits gab bzw. gibt oder nicht.
>Wäre es nicht wurscht, muss es immer credits geben und das wiederum können, da die alten ablaufen, immer nur new credits sein.
Derzeit wachsen (Geld+Kredit) mit ca. 10% p.a. Bei einem Zinssatz << 10% bleibt genügend, um zusätzliche Nachfrage entfalten zu können.
Da ist doch ein Unterschied zwischen 29-32 und 00-03?!
>Sorry for delay + Gruß!
You are welcome, Gruß, Dimi
<ul> ~ www.seasonalcharts.de</ul>
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sensortimecom
23.07.2003, 21:55
@ André
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Partiell zuspitzende Inflation in Teilbereichen die monopolartige Züge aufweisen |
-->[b]Hallo.
Ja. Äußerst raffinierte Methode (offenbar in Absprache mit vielen Industrieländern) um die Deflationsfalle zu UMGEHEN. Wir haben hier schon einige Male drauf verwiesen: Man mixe etwas Hyper-Infla aus monopolistisch bzw. staatsdirigisch-kontrollierbaren Bereichen zur (unausweichlichen) Deflation die aus den maroden HiTech-Industrien resultiert - und schon hat man den gewünschten Warenkorb-Index mit der (offiziell dem Volk als"Erfolg" verkündete)"kleinen" Inflationsrate von sagen wir 2 oder 2,5%.
Fürchterlich, wenn das gelingt und zur wirtschaftspolitischen Maxime der nächsten Jahre wird. Jedes private Gegensteuern, egal durch welche Anlageform auch immer, ginge dann in die Hose. Die einzigen"Nutznießer" einer solchen Politik wären Sesselkleber mit hohen Gehältern im Staatsdienst. Die Arbeitslosigkeit würde trotz offizieller"Nicht-Deflation" unverdrossen weiter steigen; die Armut nähme weiter zu, die Massenkaufkraft weiter ab.
mfg Erich B.
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Bob
24.07.2003, 12:02
@ Euklid
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Ihr habt recht: Es gibt keine Deflation! (owT) |
-->
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