alberich
20.07.2003, 17:28 |
Heute ist Gesundheitstag: Fälschung auf Rezept Thread gesperrt |
-->Es steht im Spiegel:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,257885,00.html
Fälschung auf Rezept
Immer öfter schleusen skrupellose Lieferanten manipulierte Arzneimittel in deutsche Apotheken. Die Kopien bescheren den Pharmamultis riesige Verluste - und den Patienten unkalkulierbare Risiken. Jetzt will die Bundesregierung den Kampf gegen die Pillendealer drastisch verschärfen.
Das ist mir ja völlig neu, daß sich der Spiegel auf die Seite der Apotheker stellt und dem geneigten Leser eine gehörige Dosis Angst vor dem Einkauf in der Internetapotheke verordnet.
Das ist mal wieder eine Spiegel-Sommerlochgeschichte:
Aufmacher: Pillen wurden in deutsche Umverpackung gesteckt und hier verkauft, ansonsten in 15 Jahren 3 Fälle von Totalfälschungen, berauschende Bilanz.
Ich krieg richtig Angst.
Ob der Artikel was mit der Gesundheitsreform zu tun hat? Dann wurde aber einer kräftig vor den Karren gespannt.
alberich
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Euklid
20.07.2003, 17:41
@ alberich
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Re: Heute ist Gesundheitstag: Fälschung auf Rezept |
-->Ja wer ist denn jetzt der Böse?
Sollen jetzt etwa Pharmaindustrie gegen die Apotheker ausgespielt werden?
Es gibt ja immer 2 bei einem Deal.
Wenn Medikamente in Deutschland aus unsauberen Kanälen in die Apotheken geschleust werden dann muß der Apotheker diese ja schließlich annehmen.Oder die Pharmaindustrie jubelt den Apothekern die billigeren Pillen unter.
Anders kann es ja nicht sein.
Der größte Dealer war die Gesundheitsministerin die vor kurzer Zeit hunderte von Millionen der Pharma-Industrie aus dem Beutel geluchst hat via Regierungskasse.
Wieso dürfen diese Machenschaften überhaupt sein?
Gabs da wieder einen Teilbetrag für die Parteikasse?
Der Umverteilungsstaat ist inzwischen unheilbar krank.Der Deal war wieder einer jener Metastasen die sich eingenistet haben.
Gruß EUKLID
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alberich
20.07.2003, 18:25
@ Euklid
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Re: Heute ist Gesundheitstag: Fälschung auf Rezept |
-->>Der größte Dealer war die Gesundheitsministerin die vor kurzer Zeit hunderte von Millionen der Pharma-Industrie aus dem Beutel geluchst hat via Regierungskasse.
In die Regierungskasse kam der Betrag zwar nicht, sondern in die GKV-Kasse, aber falsch war's trotzdem.
>Wieso dürfen diese Machenschaften überhaupt sein?
>Gabs da wieder einen Teilbetrag für die Parteikasse?
Das war wieder der Weg des geringsten Widerstandes: Die Pharma-Lobby Ãnsb. der Verband der forschen(den) Unternehmen (Hauptgeschäftsführerin Frau Yzer, früher oder immer noch CDU-BT-Abgeordnete), macht eine exzellente Pressearbeit, besser kann man's kaum machen. Chapeau!!
Was hinter den Kulissen läuft, weiß ich nicht.
Dann ist da noch die Gewerkschaft CHEMIE, die auch in die Bresche springt, um die Interessen der Betriebe (die auch die eigenen sind) in der SPD zu Geltung zu bekommen.
Ggf. kommen noch die Apotheker, die aber nicht so gut organisiert sind.
Und dann sind da noch die Ärzte bzw die KV's. Einen Kommentar erspare ich mir.
und dann steht da eine Frau Schmidt, oder eine Frau Fischer, oder ein Herr Seehofer mit ihrem Ministeriumsapparat, der zwar in der Lage ist die Korrektur der Korrektur in Verordnungen zu gießen.
Aber nicht in der Lage - mal gesetzt den Fall der Minister will das GKV-Schiff in bessere Gewässer fahren - diese Politik in der Ã-ffentlichkeit zu verkaufen.
Vor allem wenn der Chef eh' auf der anderen Seite steht (Kohl) oder Politik nach Umfrageergebnissen macht (Schröder).
Und das Beste ist: hier entscheiden Menschen über die GKV, die vermutlich nicht mal in den Genuss der 'Verbesserungen' kommen, weil sie in der Privaten sind.
Das größte Problem ist die Schwäche der Zahler und ihre mangelnde Identifizierung mit der GKV. Solange sich das nicht ändert und eine echte Gegenmacht aufgebaut wird, solange werden Partikularinteressen das Schicksal der GKV bestimmen.
gruß
alberich
(selbst in der GKV)
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alberich
20.07.2003, 18:28
@ alberich
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ich vergaß: wer bezahlt, sollte die Musik bestimmen!!!! (owT) |
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Baldur der Ketzer
20.07.2003, 19:13
@ alberich
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biste GKV-versichert, haste völlig ausgekichert/ Geldverdienen mit alternat. |
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>Und das Beste ist: hier entscheiden Menschen über die GKV, die vermutlich nicht mal in den Genuss der 'Verbesserungen' kommen, weil sie in der Privaten sind.
>(selbst in der GKV)
Hallo, alberich,
mit den privaten gibts auch heftig Zoff, die schmeissen alles mögliche als angeblich *medizinisch-nicht-notwendig* raus aus der Abrechnung, aber wie war das mit den einäugigen und Blinden......
Ich bin kürzlich öfters an Grenzen gestoßen, als ich Rezepte abholen wollte oder irgendwelche Bhandlungsmethoden suchte, erst, als sich herausstellte, Privatversichert und im Fall des Falles Selberzahler, öffneten sich alle Türen völlig problemlos. Ist ja auch verständlich.
Mit einem Kassenrezept in die Apotheke gehen für irgendetwas ungewöhnliches ( BTM oder Einzelfallbestellungen über internat. Apotheke) gleicht einer Lebenserfahrung - kannste vergessen und ableben.
Zum unten stehenden Argument (Silberfuchs?), daß auf diesen Randgebieten enorm Kohle zu verdienen ist, muß ich sagen - ja, wieso soll das nicht so sein?
Von irgendwas müssen wir alle leben, und wenn alle begreifen würden, daß ein von uns geschätzter Anbieter nur dann weitermachen kann, wenn er was verdient und wir sein Angebot auch nachfragen, dann wären wir einen Evolutionssprung weiter.
In der Schweiz gibt es kein Steuergeheimnis, jeder kann fragen, was Herr Beat Bünzli versteuert.
Ein Bekannter macht damit Werbung und sagt im Kundengespräch, wenn ihr bei der Konkurrenz kaufen wollt, dann fragt nach, was die versteuern, und dann überlegt Euch, wie lange ihr für Euer Zeug von denen noch Ersatzteile und Wartung bekommt. Bei mir läufts tiptopprächtig, da besteht die größtmögliche Gewähr, keinen Schiffbruch zu erleiden....
Bring das mal nem Piefke bei.
Wieso soll ein Nischenanbieter von hilfreichen Mitteln nicht viel Geld verdienen?
Ein Chemozyklus kostet 30.000-40.000 Euro, wenn stimmt, was ich hörte.
Ich habe noch nie gehört, daß dies irgendjemanden juckte, schließlich sind das ja Konzerne, und dieeee teure Forschung und so - ach was, papperlapapp. Wer heilt, hat Recht. Und da schaut es bei den Oligopolisten düster aus, finde ich.
Wer 300.000 Mark für ein Gerät zur lokalen Hyperthermie vorstrecken mußte, wer 40.000 Mark für einen einzigen Sonarkopf eines Ultraschallgerätes blechen muß, muß doch das bitteschön auch mal amortisieren - wieso denn nicht.
Aber mal sollte jedem die Möglichkeit lassen, diese Wahl zu treffen.
Ein Ferrari 348 oder 355 ist so ziemlich das unsinnigste Fahrzeug, klein, heiß, irrsinnig teuer, dennoch mögen den etliche Leute gerne haben. Dann lassen wir sie doch. Sie zahlen ja auch dafür.
Wenn man Sachen aus der Kassenleistung streicht, komme ich gerade noch damit klar, aber deren Angebot abzuwürgen durch dubioseste Argumente und persönliche Inquisition (Dr.Issels und Co.), ist für mich ungefähr so wie das, was in Palästina abläuft - Machtpolitik um der (Pfründe-) Macht willen. gerne auch über Leichen. Und wenn es Millionen sind (Pharmacaust).
Beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
20.07.2003, 20:01
@ alberich
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Re: Heute ist Gesundheitstag: was es nit jibt für Ärzte, Genickolouge..usw. ;-) |
-->Fundsache vom Prophezeiungsforum
Für die Kranken unter Euch (zu welchem Doktor?)
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[ Prophezeiungen zum aktuellen Weltgeschehen ]
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Geschrieben von bonihopi am 20. Juli 2003 15:43:44:
Zu welchem Doktor bitte....
Zwiegespräch zwischen zwei Frauen
(H = Frau Hawlischek, P = Frau Posposchil, irgendwo zwischen Prag und Wien)
H Guten Tag, Frau Posposchil, wie geht es Ihnen?
P Ach, guten Tag Frau Hawlischek! Es wirde ja ganz gut gehen, wenn nicht wären die firchterlichen Schmerzen in die Ohren. Mach ich mit Kopf so...., tut linkes Ohr weh, mach ich mit Kopf so...., tut rechtes Ohr weh! Hab ich schon alles Mägliche versucht, aber nichts wird besser.
H Kann ich verstehen, Frau Posposchil, missen Sie gehen sofort zu Ohruloge mit den Ohren.
P Joi, der könnte helfen? Hab ich aber auch noch ein steifes Genick. Steifes Genick ist was Firchterliches. Lieg ich auf linke Seite, geht nicht. Lieg ich auf rechte Seite, geht auch nicht! Lieg ich auf Hinterkopf, weiß nicht wohin mit all die Schmerzen.
H Ist nicht scheen, Frau Posposchil, dass Sie sind so unlustig am Leben. Missen Sie gehen mit steifes Genick zu Genickologe.
P So eine Arzt gibt es? - Wie heißt er?????
H Genickologe! Ist Spezialist fier Genick.
P Ach, Frau Hawlischek, sind Sie so klug! Wissen Sie vielleicht auch Arzt fier Gedärm? Hab so ein Ziehen ich in meine Gedärm, weiß gar nicht wohin damit.
H Ja, weiß ich aber, wohin damit, liebe Frau Posposchil. Missen Sie gehen, mit Kneifen und Ziehen im Gedärm zu Därmatologe, ist doch klar!
P Hab ich aber noch ein heikles Problem mit meine Pischi, Frau Hawlischek! Bin ich auf Kaffee bei Kränzchen, kann ich nicht halten mein Pischi, immer geht los bei Tisch.
H Joi, joi, Frau Posposchil, missen gehen mit Pischi zu Pischiologen!
P Frau Hawlischek, Sie kennen sich aber gut aus mit Krankheiten. Kann der Pischiologe vielleicht auch helfen gegen meine Hämorrhoiden? - Hämorrhoiden ist nicht scheen, ist ganz scheißlich. Sitz ich auf rechte Arschbacke, geht nicht. Sitz ich auf linke Arschbacke, geht auch nicht. Sitz ich auf ganzes Hinterteil, weiß nicht wohin mit all die Schmerzen. Hab ich genug Geld - aber ich bin so unlustig am Leben mit meine Schmerzen.
H Jesses Maria, Frau Posposchil. Wozu haben wir so gute Spezialisten auf die Welt? - Wenn Sie haben genug Geld, ist am besten, Sie fahren nach Ägypten mit Bus oder Flieger.
P Warum so weit? Bis nach Ägypten, Frau Hawlischek, sagen Sie?
H Na ja, hab ich geheert, haben dort die besten Arscheologen!!!
P Ja wunderbar, Frau Hawlisckek, was Sie alles wissen. Und haben Sie auch gute Quelle für billige Medikamente?
H Aber ja freilich, Frau Posposchil. Am besten, Sie kaufen fir alles gute Tees beim Teeologen.
P Hab ich ein Glieck gehabt, dass ich Sie getroffen hab, Frau Hawlischek! Wird ich gleich Termine machen mit: Ohruloge, Genickologe, Därmatologe, Pischiologe und Arscheologe und dann gehen zum Teeologen!
...
aus dem Spassforum
liebe Grüße
bonihopi,
der mit solchen Texten einen Beitrag zum seelischen Gleichgewicht leisten möchte (noch ist uns ja das Lachen nicht vergangen; ich hoffe es vergeht uns nie!)
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Stephan
20.07.2003, 23:52
@ alberich
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Neue Märkte für die arme Pharmalobby |
-->JungeWelt / 21.07.2003 / Michael Stoeter
<h3>Bundesregierung und Pharmalobby wollen Medikamententests an Minderjährigen erleichtern</h3>
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Das deutsche Arzneimittelgesetz (AMG) soll zum zwölften Mal novelliert werden. Hierzu wurde kürzlich vom Bundesgesundheitsministerium ein Referentenentwurf veröffentlicht, der unangenehme Überraschungen für die Zukunft der Arzneimittelforschung birgt. Es geht um die Forschung an Kindern und Jugendlichen.
Nach bisheriger Rechtslage dürfen Minderjährige nur dann an Arzneimittelstudien teilnehmen, wenn sie selbst einen medizinischen Nutzen davon haben. In Zukunft soll es jedoch nach dem Willen des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) genügen, wenn andere Kinder und Jugendliche von den Forschungsergebnissen profitieren könnten.
Die geplante »Neueinführung« der sogenannten fremdnützigen Forschung an Minderjährigen bricht mit der bislang gültigen Auffassung von Recht und Ethik. So hat die Zentrale Ethikkommission bei der Bundesärztekammer im Jahre 1997 zu diesem Problemfeld Stellung genommen und auf das Verbot hingewiesen, »eine Person ohne ihre Einwilligung einer Maßnahme zugunsten anderer zu unterziehen, die nicht auch ihrem eigenen Interesse dient«. Angesichts dieses aus dem Grundgesetz abgeleiteten »Instrumentalisierungsverbots« kann die Forschung an Minderjährigen nach Ansicht der Zentralen Ethikkommission nur in sehr eng begrenzten Ausnahmefällen ethisch vertretbar sein.
Viele Beispiele belegen die Bedenklichkeit der fremdnützigen Forschung mit Minderjährigen oder Behinderten, die nicht selbst in ein Forschungsprojekt einwilligen können. Eben deswegen wurde die Europäische Konvention für Menschenrechte in der biomedizinischen Forschung bislang durch den Deutschen Bundestag nicht ratifiziert. Der Grund dafür liegt genau darin, daß die Konvention eine Klausel enthält, die unter Einschränkungen diese Form der Forschung mit nicht Einwilligungsfähigen gestatten würde. Bislang vertrat der Bundestag die Auffassung, eine solche Regelung sei mit dem Grundgesetz unvereinbar.
Wie die Forschung an Minderjährigen nach dem Willen des Bundesgesundheitsministeriums in Zukunft aussehen soll, dazu liefert die offizielle Begründung des Referentenentwurfs ein ebenso markantes wie makaberes Beispiel: die Ermittlung des »pharmakokinetischen Profils« bei Kleinkindern. Ein solches pharmakokinetisches Profil erhält man, wenn man über mehrere Tage verteilt immer wieder Blut entnimmt und in diesem danach die Konzentration des Arzneimittelwirkstoffs im zeitlichen Verlauf laborchemisch bestimmt. Diese Vision bedeutet nichts anderes, als zwei- bis vierjährigen Kindern einen erheblichen Teil ihres Blutes zum Nutzen von Wissenschaft (und Pharmaindustrie) zu entnehmen. Größere Kinder oder gar Jugendliche wären für ein solches Vorhaben uninteressant, denn bei ihnen weist die Pharmakokinetik allenfalls marginale Unterschiede zu Erwachsenen auf.
Eigentlich müßte eine unabhängige Ethikkommission bereits in der Planungsphase derartige Studien überprüfen und untersagen. Doch eine solche Überprüfung wird durch den Referentenentwurf faktisch behindert: Laut ministerialem Willen darf die Ethikkommission ihre Zustimmung in Zukunft nur dann verweigern, wenn allgemeine Voraussetzungen für die Studiendurchführung nicht erfüllt sind. Wenn jedoch die speziellen, für die Forschung an Minderjährigen relevanten Vorschriften unberücksichtigt bleiben, wäre dies kein Grund, die Zustimmung zu verweigern.
Was veranlaßt das Bundesgesundheitsministerium nun dazu, die fremdnützige Forschung mit Minderjährigen gewissermaßen durch die Hintertür des Arzneimittelgesetzes legalisieren zu wollen? In seiner Begründung beruft sich das Ministerium auf eine EU-Richtlinie von Anfang April 2001. In der Tat würde diese Richtlinie, ähnlich der europäischen Bioethik-Konvention, eine solche Forschung unter Auflagen gestatten. Gleichzeitig stellt dieselbe Richtlinie aber fest, daß bestehende strengere Bestimmungen in den Mitgliedsstaaten Vorrang haben. Die Richtlinie will also gerade nicht dafür herhalten, daß in den Mitgliedsländern der EU ein bereits bestehendes Schutzniveau abgesenkt wird.
Aufschlußreicher im Hinblick auf die Motivation des Ministeriums könnten da die einschlägigen Veröffentlichungen des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller e.V. sein. Bereits im November 2001 und erneut im Juni diesen Jahres machte sich der Verband für den Anspruch von Kindern und Jugendlichen stark, »mit Arzneimitteln versorgt zu werden, die ihren Bedürfnissen entsprechen und bei denen adäquate Daten für die Anwendung in der spezifischen Altersgruppe vorliegen«, und klagte dazu die Schaffung »infrastruktureller, technischer und rechtlicher Verbesserungen« ein. Selbstverständlich müßten »Belastungen und Risiken so minimal wie möglich« gehalten werden - gemeint ist wahrscheinlich: wie möglich, gemessen am wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt. Keine Rede mehr davon, was einst die Zentrale Ethikkommission festhielt: Daß nur absolut geringfügige Risiken und Belastungen überhaupt vertretbar sind.
Erika Feyerabend vom Bochumer Expertenverband BioSkop e.V. verweist auf das geltende Arzneimittelgesetz, das »genügend Spielraum für Arzneimittelforschung gibt«. In Artikel 40 des Textes würden »Tests mit speziellen Präparaten« zugelassen, sofern »die gesetzlichen Vertreter einwilligen«. Warum im Gesundheitsministerium gerade jetzt Interessen zum Zug kommen, diese Regelung potentiell zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen aufzuweichen, sei einfach erklärt: »Bei vielen alten Medikamenten läuft der Patentschutz aus«, so Feyerabend. Komme der Referentenentwurf durch, so hätte die Pharmaindustrie einen breiteren Spielraum für Forschung »und damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenzunternehmen, die strengeren Regelungen unterworfen sind«. Ein Beispiel für dieses Interesse sei der rheinische Pharmakonzern Focus. Hier, so Feyerabend, sei unlängst ein Programm zur Medikamentenforschung für japanische Wissenschaftler angeboten worden, weil die entsprechenden Gesetze in Japan noch strenger gefaßt seien.
Das Interesse der pharmazeutischen Industrie an komplexen Forschungsprogrammen kommt nicht von ungefähr. Bei den Verhandlungen mit Bundeswirtschaftsministerium und Bundesgesundheitsministerium um die behördliche Festsetzung der zukünftigen Arzneimittelpreise wird schließlich jeder Euro für die Entwicklung in die Waagschale geworfen. In Anbetracht dieses ökonomischen Drucks steht zu befürchten, daß der Zugriff auf Kinder als entscheidender Vorteil für die Industrie betrachtet wird.
Euklid, langsam verstehe ich Deine zynischen Kommentare. Es wird jeden Monat immmer doller...
Gruß
Stephan
<ul> ~ Versuchskaninchen</ul>
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Euklid
21.07.2003, 06:53
@ Stephan
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Re: Neue Märkte für die arme Pharmalobby |
-->Ja es wird immer doller und dreister.
Jetzt fehlt nur noch die öffentliche Belobigung samt Feier des neuen Euthanasie-Programms von Dr.Mengele.
Bin zwar zynisch aber voll auf der Höhe des Geschehens.
Diese geistigen Ergüsse die da auf uns niederprasseln in den nächsten Jahren wird man wohl nur als Zyniker überstehen können;-))
Bald wird jemand das Wort sozial neu definieren.
Sozial ist wenn alle nichts mehr aber dann wenigstens das Gleiche haben.
Sie werden dazu noch sagen das wäre gerecht und das dumme Volk wird ihnen noch zujubeln.
Gruß EUKLID
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