RetterderMatrix
27.07.2003, 14:38 |
Macht euch keine Sorgen, Bruder Johannes sagt, nächstes Jahr geht's aufwärts! Thread gesperrt |
-->Und wenn der das sagt..
<ul> ~ http://www.wams.de/data/2003/07/27/141472.html</ul>
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Tempranillo
27.07.2003, 14:40
@ RetterderMatrix
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Re: Man merkt, wie sehr der Kotz-Smiley fehlt (owT) |
-->
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Palstek
27.07.2003, 14:47
@ Tempranillo
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hier ist er:-) |
-->hier:
<ul> ~ http://www.volvoniacs.org/servlet/JiveServlet/download/1-1502-9976-598/kotz.gif</ul>
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Morpheus
27.07.2003, 15:34
@ RetterderMatrix
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Und er könnte damit Recht haben... |
-->Zumindest sollte man die Möglichkeit nicht generell ausschließen. Es tut sich einiges in Deutschland:
- Deutschland exportiert inzwischen mehr Waren nach China als nach Japan.
- Die krankheitsbedingten Fehlzeiten in deutschen Unternehmen erreichten in der ersten Jahreshälfte 2003 den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung.
- Die deutsche Wirtschaft hat nach der neuesten Erhebung des ZEW die Talsohle durchschritten. Der von den Forschern ermittelte Konjunkturindex ist im Juli überraschend deutlich um 20,6 Punkte auf 41,9 Punkte gestiegen.
- Mehrere Bundesländer planen offenbar tiefe Einschnitte bei der Beamtenbesoldung. So soll vielen Staatsdienern das Weihnachtsgeld und zum Teil auch das Urlaubsgeld gekürzt werden.
- Außenminister Joschka Fischer hat einen Systemwechsel bei der Finanzierung der Sozialsysteme gefordert.
Deutet sich hier eine Wende an?
Morpheus [img][/img]
<ul> ~ www.new-sense.net</ul>
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stocksorcerer
27.07.2003, 18:18
@ Morpheus
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Aufschwung? |
-->Hallo Morpheus,
ich bin leider noch immer nicht skeptisch, was die weitere Entwicklung angeht. Und ich denke nach wie vor, dass wir gerade erst in den Schlund hinabsehen, nachdem wir die Fackel erst vor"Sekunden" losgelassen haben.
Was Deine vermeintlichen Hoffnungsschimmer angeht, so kann ich zu einigen wenigen auch nur wenig sagen, was in den Boards nicht schon gebetsmühlenartig durchgekaut wurde. Meine Bauchgefühle und Interpretationen gehen jedoch in die andere Richtung. Beispiel:
- Die krankheitsbedingten Fehlzeiten in deutschen Unternehmen erreichten in der ersten Jahreshälfte 2003 den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung.
Für mich ist das eher ein Alarmsignal. Angst ist ein schlechter Weggefährte. Und der verhinderte Kranke wird nicht lediglich der Angestellte X sein, der gerne mal ein laues verlängertes Wochenende gönnt, sondern sicher auch der Angestellte Y, der unter Streß oder anderen Krankheiten oder Gebrechen leiden mag. Das zieht dann sicher anderes nach sich. Persönliche Einzelschicksale vielleicht, aber doch systemimmanent!
Im übrigen sagt die"Angst", wenn mein Szenario zutrifft, auch eine Menge in Sachen Vertrauen aus. Und wenn die Menschen sich nicht trauen,"krank zu werden", dann werden sie auch für schlimme Zeiten vorsorgen wollen und angesichts von Schieflagen bei Banken und Versicherungen und pleiten Hornblower/Fishers, ganz sicher cash halten und ihren Konsum einschränken.
Im übrigen ist für mich eine solche Zahl nicht aussagekräftig, nachdem die Arbeitslosigkeit einen Höchststand erreicht hat und diese"freigesetzten" Herrschaften aus der Statistik herausfallen.
Oder wie siehst Du das?
winkääää
stocksorcerer
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apoll
27.07.2003, 20:43
@ Morpheus
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Re: Und er könnte damit Recht haben... |
-->>Zumindest sollte man die Möglichkeit nicht generell ausschließen. Es tut sich einiges in Deutschland:
>- Deutschland exportiert inzwischen mehr Waren nach China als nach Japan.
>- Die krankheitsbedingten Fehlzeiten in deutschen Unternehmen erreichten in der ersten Jahreshälfte 2003 den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung.
>- Die deutsche Wirtschaft hat nach der neuesten Erhebung des ZEW die Talsohle durchschritten. Der von den Forschern ermittelte Konjunkturindex ist im Juli überraschend deutlich um 20,6 Punkte auf 41,9 Punkte gestiegen.
>- Mehrere Bundesländer planen offenbar tiefe Einschnitte bei der Beamtenbesoldung. So soll vielen Staatsdienern das Weihnachtsgeld und zum Teil auch das Urlaubsgeld gekürzt werden.
>- Außenminister Joschka Fischer hat einen Systemwechsel bei der Finanzierung der Sozialsysteme gefordert.
>Deutet sich hier eine Wende an?
>Morpheus [img][/img]
...sicher bahnt sich ne Wende an: zukünftig 48 - 52 Stunden Arbeitszeit,bei 30%
weinger Lohn,dafür 15% höhere Steuern,damit die Zinsen an die Kapitalbesitzer
auch pünktlich bezahlt werden können,-dies ist der Weg in´s neue Feudalzeitalter
der Kapitalbesitzer.
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Euklid
27.07.2003, 21:00
@ apoll
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Re: Und er könnte damit Recht haben... |
-->
>...sicher bahnt sich ne Wende an: zukünftig 48 - 52 Stunden Arbeitszeit,bei 30%
>weniger Lohn,dafür 15% höhere Steuern,damit die Zinsen an die Kapitalbesitzer
>auch pünktlich bezahlt werden können,-dies ist der Weg in´s neue Feudalzeitalter
>der Kapitalbesitzer.
Da hast Du aber noch einiges unterschlagen;-))
2.Gesundheitsreform:
Nach der Ausgliederung von Zahnersatz und Krankengeld werden die medizinischen Leistungen ganz ausgegliedert und auf das Niveau der neu zu zahlenden Bürgerversicherung nach unten angehoben.
Selbstverständlich bleibt der alte Krankenkassenbeitrag erhalten und wird umbenannt in Solidarkrankenversicherung gegen Rentnerschwemme.
3.Rentenversicherung
Nach Einführung der Bürgerrente ab 70 Jahren müssen die Aktiven selbstverständlich weiterhin den hohen Rentenbeitrag leisten.
Dann allerdings ist zumindest der Arbeitgeberanteil durch den Arbeitnehmer zu erbringen.
4.Pflegeversicherung
Im Rahmen der Pflegeversicherung wird in Zukunft für ihre Liebsten das Begräbniss bezahlt sofern sie sich entschließen können die Genehmigung zur Abstellung der Apparatur zu geben.
Weitere Leistungen erfolgen nicht mehr.
Der Durchgriff für Pflegeleistungen wird bis zum Vermögensverzehr der Angehörigen betrieben nach dem Motto wir werden das mittlere Alter schon zum Zahlen kriegen.
Das hört sich zwar wie Satire an aber so ähnlich wird es wohl aussehen.
Gruß EUKLID
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Morpheus
28.07.2003, 07:48
@ Morpheus
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Wir leben im Paradies! |
-->
Ich wollte hervorheben, dass es auch noch positive Entwicklungen gibt. Ich denke, trotz der offenkunig"miesen" Aussichten sollte man einen temporären Aufschwung nicht generell ausschließen. Die eigentlichen Probleme werden ohnehin erst ab etwa 2010 relevant...
@apoll und EUKLID
Es wird ohne gravierende Einschnitte nicht gehen."Kapitalbesitzer" sind eine sehr heterogene Gruppe: Millionäre, Rentner, das Sparbuch des Enkels,... es macht meines Erachtens nach wenig Sinn, diesen Umstand zu kritisieren. Die Fehlentwicklung liegt auf der Verschuldungsseite.
Es geht nach wie vor in diesem Land einer überaus großen Anzahl an Menschen sehr gut und das Wehleiden das ich hier öfter vorfinde erfüllt mich nicht selten mit Zorn. Es ist alles eine Frage des Bezugspunktes. Man kann sich an sehr reichen Menschen messen, dann geht es uns materiell womöglich schlecht, aber im Vergleich zu den Menschen, die ich in Bolivien oder Peru gesehen habe, geht es selbst den Obdachlosen hier sehr gut. Ich denke, dass wenn wir uns am Mittelwert orientieren würden, wir zugeben müssten, noch immer in"paradiesähnlichen" Zuständen zu leben. Das wird sich natürlich ändern und dies ist in meinen Augen nicht unbedingt schlecht für unsere Gesellschaft als Ganzes.
@ stocksorcerer
Ja, die Arbeitslosigkeit ist ein Problem, aber dieses Problem resultiert doch in erste Linie auch daraus, dass wir eben ein so hohes Wohlstandniveau haben. Zu den Konditionen, zu denen die Chinesen arbeiten, würde hier vermutlich kein Mensch arbeiten wollen. Das ganze läuft darauf hinaus, dass der Wohlstand in den aufstrebenden Länder wächst, während er sich bei uns nach unten anpasst. Das mag schmerzhaft sein, ist aber vermutlich kaum zu umgehen.
Grüßend,
Morpheus, der wahrscheinlich jetzt eine Empörungswelle losgetreten hat...
P.S. Die Headline ist natürlich etwas überzogen. [img][/img]
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stocksorcerer
28.07.2003, 08:18
@ Morpheus
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Wenn, dann leben wir aber in einem Paradies auf Pump. |
-->Hallo Morpheus,
wenn in China die Lohnkosten geringer sind, dann auch beispielsweise deswegen, weil das riesige Land nicht so komplett erschlossen ist wie Dtld. Wenn ich beispielsweise Begriffe wie"Verkehrswegeplan" höre und Abgeordnete bei ihren Besuchen"ihrer" Kommunen beobachte, dann rollen sich mir die Fußnägel hoch.
Was da an immensen Projekten für die kommenden Jahre in Schubladen liegt, ist an sich schon unfaßbar. Jede Region kämpft um den Ausbau oder die Ausbesserung der nahen Autobahnen und Bundesstraßen. Zukunftsträchtig? Sinnvoll oder nicht? Scheiß egal! Mit erheblichen Kosten, die eine weitere Staatsverschuldung"sicherstellen".
Ich denke, wir leben längst nicht mehr in einem Paradies. Zuviele Besitzstandswahrer und Forderer auch bzw. gerade auf Seiten der Politik sorgen dafür, dass kein probater Mitteleinsatz mehr gewährleistet ist.
Und auch für diese verschwendeten Milliarden wird der Steuerzahler von heute oder morgen oder übermorgen seinen Kopf hinhalten müssen.
Im übrigen ist es eh zu spät. Die Verschuldung ist da, weil über 30 Jahre lang"haushalten" und"Maß halten" ein Fremdwort war. Politiker werden hier an ihrer Arbeit halt nicht gemessen. Sie müssen sich selten rechtfertigen und erst recht nicht Verantwortung für ihr Tun übernehmen. Machen und im Zweifel aussitzen. Und so bestimmt immer mehr die Schuldenuhr die Politik und auch die Strukturen in diesem Land. Zunehmend.
Die ganzen Strukturen sind zum Teufel und es gibt sicher kaum jemanden in der Politik der vergangenen Jahrzehnte, den das wirklich interessierte.
PS: Hat schon jemand das Buch vom"grünen" Metzger gelesen?
winkääää
stocksorcerer
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Morpheus
28.07.2003, 08:51
@ stocksorcerer
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Richtig - und wir wollen es auch so! |
-->Hallo stocksorcerer!
Dem stimme größtenteils ich zu. Trotzdem geht es uns allen noch sehr gut, das merkt man z.B an der Art der Probleme, die in den Medien zu finden sind. Solange ich in mittaglichen Trivialsendungen Themen wie"Mein Freund trägt keine Boxershorts" sehe, weiß ich dass es uns noch nicht so schlecht gehen kann.
"Wenn ich beispielsweise Begriffe wie"Verkehrswegeplan" höre und Abgeordnete bei ihren Besuchen"ihrer" Kommunen beobachte, dann rollen sich mir die Fußnägel hoch."
Hier in der Umgebung Trier will auch jeder kleine Ort eine Ortsumgehung, die Industrie will ebenfalls neue Straßen. Das ganze stört mich auch immens. Es wäre an der Zeit, dass dieses Land sich auf Tugenden besinnt, die man leider heute nicht mehr laut vertreten kann: Tradition, Ehre, Disziplin und Leistung. Abgesehen von Tradition denke ich, dass diese Werte wieder fester Bestandteil der Gesellschaft werden müssen. Wahrscheinlich stehe ich mit diesen Gedanken allein da und gerade in meinem Altersbereich (25) ist das wohl eher nicht angesagt, aber ich meine bereits einen Wandel feststellen zu können. In einigen Aspekten sind wir um einiges"konservativer" als unsere Eltern.
"Ich denke, wir leben längst nicht mehr in einem Paradies. Zuviele Besitzstandswahrer und Forderer auch bzw. gerade auf Seiten der Politik sorgen dafür, dass kein probater Mitteleinsatz mehr gewährleistet ist.
>Und auch für diese verschwendeten Milliarden wird der Steuerzahler von heute oder morgen oder übermorgen seinen Kopf hinhalten müssen."
Dem ersteren stimme ich weitestgehend zu, aber letzteres verschließt sich der Tatsache, dass eben jeder klagt, jeder staatliche Hilfe will, jeder eine neue Straße hier, eine neue Ortsumgehung dort... Hier an der Mosel werden selbst Bürgerinitiativen für neue Radwege gestartet! Es erscheint mir daher zu engstirnig, wenn man alle Schuld der Politik aufladen würde - auch die Bürger wollen über die Verhältnisse leben - am besten kostenlos...
"Die Verschuldung ist da, weil über 30 Jahre lang"haushalten" und"Maß halten" ein Fremdwort war. Politiker werden hier an ihrer Arbeit halt nicht gemessen. Sie müssen sich selten rechtfertigen und erst recht nicht Verantwortung für ihr Tun übernehmen."
Das ist richtig und es wird sich ändern, da bin ich mir sicher. Es ist alles eine Frage der Zeit. Deshalb sprach ich auch von einer möglichen TEMPORÄREN Erholung. Das eigentliche Fiasko kommt erst in ein paar Jahren auf uns zu. Dagegen werden uns die heutigen"Reformen" wie ein Witz vorkommen.
Grüßend,
Morpheus [img][/img]
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stocksorcerer
28.07.2003, 18:34
@ Morpheus
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@ Morpheus - Mit temporärer Erholung magst Du ja richtig liegen.... vielleicht |
-->klappt es ja wirklich noch mal für ein paar Jahre. Es ist rückblickend ohnehin erstaunlich, wie lange"schon alles gut geht".
Was Deine Meinung in Bezug auf den Bürger angeht, der alles und zwar möglichst kostenlos will: Das ist wirklich wahr.
Und die"Bürger" sind im Schnitt noch kurzsichtiger und noch"später" als die Politiker. Leider sind die Politiker schon zu spät. Auch und gerade dort muß man lernen"Nein" zu sagen, weil man durch seine Arbeit in den verschiedensten Sektoren erkennen müßte, was die Stunde geschlagen hat. Schließlich machen diese Leute nichts anderes und haben den AUFTRAG vom Bürger, sich zu kümmern.
Interessenvertretung ja, aber..... und dieses Aber könnte ja ein paar Stimmen kosten. Also läßt man´s bleiben und ersinnt neue Möglichkeiten, die Dinge zu vertagen und möglichst weiter möglichst viele kurzfristig zufrieden zu stellen. Immer dasselbe.
Schönen Abend und winkääää
stocksorcerer
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