Bernd Niquet
26.10.2000, 20:14 |
dottore, Butter bei die Fische... Thread gesperrt |
... zwei kurze Fragen vom Flaneur zwischendurch:
1.) Kennst du das Buch"Tristesse Royale - Das popkulturelle Quintett mit Jaochim Bessing, Christian Kracht etc.", Ullstein, Berlin 1999??? Das ist zwar der letzte Mist, aber die Form, Sachen zu diskutieren, ist genial. Ich denke, wir sollten das ins Auge fassen. Kannst du dir das Buch besorgen, ansonsten schicke ich dir meins.
2.) Hast du jetzt das Handtuch geworfen?
Mit den besten Grüßen in die Nacht der Bären...
BN
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Uwe
26.10.2000, 20:23
@ Bernd Niquet
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Re: dottore, Butter bei die Fische... / Ergänzung zum Literaturhinweis |
>... zwei kurze Fragen vom Flaneur zwischendurch:
>1.) Kennst du das Buch"Tristesse Royale - Das popkulturelle Quintett mit Jaochim Bessing, Christian Kracht etc.", Ullstein, Berlin 1999??? Das ist zwar der letzte Mist, aber die Form, Sachen zu diskutieren, ist genial. Ich denke, wir sollten das ins Auge fassen. Kannst du dir das Buch besorgen, ansonsten schicke ich dir meins.
>2.) Hast du jetzt das Handtuch geworfen?
>Mit den besten Grüßen in die Nacht der Bären...
>BN
<ul> ~ Suchergebnis bei Kiepert-Berlin</ul>
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Lullaby
26.10.2000, 21:50
@ Bernd Niquet
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Re: dottore, Butter bei die Fische... Unfair, mein Freund, sehr unfair! |
>... zwei kurze Fragen vom Flaneur zwischendurch:
>1.) Kennst du das Buch"Tristesse Royale - Das popkulturelle Quintett mit Joachim Bessing, Christian Kracht etc.", Ullstein, Berlin 1999??? Das ist zwar der letzte Mist, aber die Form, Sachen zu diskutieren, ist genial. Ich denke, wir sollten das ins Auge fassen. Kannst du dir das Buch besorgen, ansonsten schicke ich dir meins.
Kenne ich selbstverständlich. Zumal Herr Kracht ja dem Hause ASV nicht ganz unbekannt sein dürfte. Ich erinnere mich noch an die Szene, da Axel Springer krank und niedergeschlagen einen Herrn Christian Kracht, der sich mit einem Kickback an den Papierlieferungen an seinen Arbeitgeber bereichert hatte (jedenfalls war das der Vorwurf), fragte:"Christian, stimmt das?"
Und der Herr Christian Kracht direkt antwortete:"Ja, Herr Springer!"
Anschließend fristlos.
Aber das war eben nur der Senior. Und Sippenhaft gibt's nicht mehr. Gott sei Dank!
Also in Stories und so bin ich Dir bestimmt noch diverse Runden voraus.
>2.) Hast du jetzt das Handtuch geworfen?
Finde ich sehr unfair, mein Lieber!
Während hier im größten Zeitungsverlag Europas die Chefredakteurs-Guillotine noch und noch runtersaust und Blutrausch- und Chain-Saw-Massaker-Stimmung um sich greift, während ich ausserdem eine ziemlich große Zeitung verantwortlich betreuen darf (mit einer logischerweise ziemlich demotivierten Mannschaft) und außerdem alsbald hier raussegeln werde -
- da werde ich doch ausnahmsweise etwas länger mit der Antwort brauchen dürfen.
Vielen Dank fürs Verständnis!
d.
Und das Viecherl hat diese Notiz in den Unterlagen gefunden und gibt sie hier ohne Kommentar weiter...
L.
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Bernd Niquet
27.10.2000, 09:51
@ Uwe
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Uuuuhps.... |
Lieber Uwe,
wenn ich auf den Link klicke, erscheint nur:
Uuuuhps,Ihre Sitzung ist seit 20 min. nicht mehr aktiv, und wurde beendet.
Um eine neue Sitzung zu beginnen, geben Sie bitte die URL erneut ein.
Was sollte denn hier zu sehen sein?
Grüße
BN
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Uwe
27.10.2000, 10:50
@ Uwe
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Re: Ergänzung zum Literaturhinweis (diesmal"konserviert") |
Guten Tag Bernd!
Das ist das Übel von"Suchmaschinen", einmal ein Ergebnis gefunden, schon vergessen sie es wieder. Dein Hinweis auf das Buch, verbunben mit der fehlenden ISBN-Nummer hat mich bei Kiepert nachforschen lassen. Den Link auf das Suchergebnis hatte ich hier hereingestellt, da ich annahm, daß es vielleicht auch anderen so ging, daß sie mit dem Buchtitel alleine nichts anfangen konnten. So war ich ziemlich sicher, daß mein Beitrag für Dich und dottore keine neuen Erkenntnisse bringen würde. dennoch habe ich nocheinmal das Suchergebnis herausgefiltert und die wesentlichen Teile nachfolgend hier in den Beitrag kopiert, also mit längerem Verfallsdatum.<table cellpadding=0 cellspacing=10 border=0 width="100%">
<tr>
<td>
<IMG WIDTH="116" HEIGHT="180" BORDER=0 src="http://home.t-online.de/home/ingur/images/Cover.jpg">
</td>
<td >DM 22.00
<font size=1>Ã-S 161.00, sFr 20.00
</font>
<font color=#00000 size=1>
ULLSTEIN TASCHENBUCHVLG., 1199
Kt
201 S.
Libri: 5499330
ISBN: 3-548-31226-8
sofort lieferbar
</font>
</td>
</tr>
<tr>
<td colspan=2>
<font color=#0000000 size=4>Tristesse Royale.</font>
<font color=#0000000 size=2>
Das popkulturelle Quintett. ( Tb)
Stuckrad-Barre, Benjamin von.
Hrsg. v. Bessing, Joachim
( Metropolis).
</font>
</td>
</tr>
<tr>
<td colspan=2>
<table width="98%" CELLPADDING=0 CELLSPACING=0 BORDER=0>
<tr>
<td align="left" valign="bottom">Über dieses Buche
</td>
</tr>
<tr>
<td height="1" bgcolor="#ffcc66" colspan="2"></td>
</tr>
</table>
<font color=#000000 size=2>
Tristesse Royal, das ist das Lebensgefühl einer Generation, die ungeheizt
zur Untermiete wohnt, aber mit dem Taxi in den Club fährt. Bessing, Kracht,
Stuckrad-Barre, Nickel und Schönburg-Glauchau erstellen einen Katalog der
alltäglichen Ästhetik und Lebensführung - vom richtigen Hemdenschnitt zum
definitiven Reiseziel, von der optimalen Kreditkarte bis zur Wahl des richtigen
Gesprächsthemas auf den falschen Partys. Man debattiert über die Verhaltensweisen
des modernen Menschen inmitten von Blendwerk, Statussymbolen, Konsum und
Kultur - fünf Egel zeigen, wie man dem ganzen Schlamassel unserer Zeit
mit Stil und Anstand entkommen kann.
</font>
<table width="98%" CELLPADDING=0 CELLSPACING=0 BORDER=0>
<tr>
<td align="left">Mehr zum Inhalt
</td>
</tr>
<tr>
<td height="1" bgcolor="#ffcc66" colspan="2"></td>
</tr>
</table>
<font color=#000000 size=2>
Exquisite Isolation im Berliner Luxus-Hotel Adlon: Hier sitzen - und drunter machen sie's nicht - die Schriftsteller Benjamin von Stuckrad-Barre, Alexander von Schönburg, Joachim Bessing, Christian Kracht und Eckhart Nickel, als selbsternanntes"popkulturelles Quintett".
Hier ist alles Ästhetizismus, gerinnt zur dandyhaften Pose. So scheint es zumindest. Wir erfahren, was sie"appreciaten" - und was nicht: zum Beispiel die"Neue Mitte" der"Berliner Republik", ihr Feindbild Nummer 1. Dabei sind die Autoren doch selbst Repräsentanten einer zumindest kulturellen Neuen Mitte, kulturkritisch bzw. die Kulturindustrie bejammernd und gleichzeitig ihr verfallen. Nur: Ein bisschen besser muss es sein. Während der Kanzler sich im Brioni-Outfit ablichten lässt, posieren die fünf Freunde in Prada, Gucci oder Hermès, zücken Zeitungsartikel aus der Innentasche eines Hugo-Boss-Anzugs und stellen die Alden-Schlappen liebevoll nebeneinander. Alles Tempo? Was die Yuppies mit dem Handelsblatt unterm Arm in den 80ern, sind die wertkonservativen Kulturkritiker mit dem FAZ-Feuilleton im, ja genau, Prada-Rucksack im jungen neuen Jahrtausend. Konsens ist feindlich, weswegen man Kruder & Dorfmeister und Massive Attack eigentlich nicht mehr hören darf. Und wenn man - wie die Autoren - selbst plötzlich Konsens ist, von Abiturienten im Jetzt-Magazin bis hin zum FAZ-Leser goutiert wird? Was Stuckrad-Barre über Kruder & Dorfmeister schreibt, könnte er genauso gut über sich selbst schreiben:"Wenn der Golffahrer schon damit anfängt, die gleiche Musik wie ich zu hören, (...) wende ich mich dann von dieser Musik ab." Und wenn der Golffahrer plötzlich anfängt, Stuckrad-Barre zu lesen? Hört er dann auf zu schreiben?
Doch Übertreibung ist immer auch Entlarvung. Statt Sublimierung wird der Luxus selbstverständlich hingenommen. Wenn die 5 die KöPi-Reklame kritisieren, kritisieren sie gleichzeitig sich selbst. Schöne neue Welt des Drei-Wetter-Taft, in der die Haare immer perfekt sitzen, alle nur noch saufen und dabei auch noch jede Menge Kohle scheffeln. Nichts anderes tut das popkulturelle Quintett auch - und schmäht das, von dem es ein Teil ist, auf bisweilen brillante Weise.
Sascha Ziehn
</font>
</font></font>
</td>
</tr>
</table>
<center>
<HR>
</center> |