-->Fast die Hälfte der Amerikaner findet, dass George W. Bush die Gefahr durch Massenvernichtungswaffen des Iraks aufgebauscht habe. Verteidigungsminister Rumsfeld springt seinem Präsidenten jetzt zur Seite: Heute will er dem Kongress neue Erkenntnisse über irakische Bio- und Chemiewaffen auftischen lassen.
Washington - Einer neuen Umfrage des Senders NBC und der Zeitung"Wall Street Journal" vom Mittwoch zufolge waren 47 Prozent der Befragten der Ansicht, Bush habe die Gefahr durch irakische Massenvernichtungswaffen übertrieben dargestellt, um den Krieg gegen Saddam Hussein zu begründen. 48 Prozent gingen davon aus, Bush habe für seine Rede zur Lage der Nation ausschließlich auf exakte Informationen zurückgegriffen.
Die Befragung wurde indes durchgeführt, bevor Bush gestern erstmals selbst die Verantwortung dafür übernahm, falsche Angaben über die Bedrohung durch Irak gemacht zu haben."Ich übernehme die volle persönliche Verantwortung für alles, was ich sage", erklärte er in Washington. Er bezog sich auf die Aussage, Irak habe versucht, in Afrika Uran zu beschaffen. Ein entsprechender Geheimdienstbericht war gefälscht.
Gleichwohl scheinen die Zweifel an seiner Ehrlichkeit die Zustimmung der Amerikaner zum Krieg nicht zu beeinträchtigen. Laut Umfrage unterstützen sieben von zehn Befragten (69 Prozent) das militärische Vorgehen gegen das Bagdader Regime. Mit 66 Prozent ist die Zustimmung zu seiner Kampagne gegen den internationalen Terrorismus ähnlich hoch. Dagegen glaubt nur jeder zweite US-Bürger, ihr Präsident habe die richtigen wirtschaftspolitischen Rezepte.
Im US-Kongress soll der frühere Waffeninspektor David Kay US-Medienberichten zufolge heute neue Informationen über ein irakisches Bio- und Chemiewaffenprogramm vorlegen. Kay, der für das US-Militär die Suche nach Massenvernichtungswaffen im Irak leitet, werde den Kongress informieren, bestätigte Verteidigungsminister Donald Rumsfeld. Der Nachrichtensender CNN meldete, Kay werde neue Dokumente vorlegen, aus denen hervorgehe, wie der Irak sein Programm versteckt habe. Kay habe aber keinen schlagenden Beweis für die Existenz irakischer Massenvernichtungswaffen.
"Saddam war eine Bedrohung für die USA"
Die US-Regierung will indes - ungeachtet der beinahe täglichen Angriffe auf eigene Soldaten - ihre Aufgaben im Irak und in Afghanistan zu Ende führen. Das versicherte Bush in einer Pressekonferenz in Washington. Zur Frage einer Festnahme des früheren Diktators Saddam Hussein wollte Bush keine Prognose abgeben."Wir sind ihm heute sicher näher als gestern", sagte der Präsident.
"Wir werden unsere Versprechen gegenüber beiden Ländern halten", sagte Bush auf der Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Hauses. Bush erklärte sich nach wie vor überzeugt,"dass der Irak von Saddam Hussein eine Bedrohung für die USA und für den Frieden in der Region war". Die Wahrheit über das Waffenprogramm des gestürzten irakischen Machthabers werde ans Licht kommen. Der Präsident mahnte zugleich zur Geduld. Mittlerweile seien im Irak Berge von Dokumenten gefunden worden, und es erfordere Zeit, diese Unterlagen zu analysieren.
Die US-Streitkräfte setzten auch am Mittwoch im Irak ihre Razzien zur Suche nach Mitgliedern des Saddam-Regimes und zur Verbesserung der Sicherheitslage in dem Land fort. Innerhalb von 24 Stunden wurden nach Angaben der US-Armee fast 2000 Patrouillen und Razzien durchgeführt. Dabei seien 559 Personen festgenommen worden, fast die Hälfte davon wegen unerlaubten Waffenbesitzes.
Knapp drei Monate nach dem Sturz des Regimes von Saddam Hussein sind erstmals irakische Flüchtlinge mit Hilfe der Vereinten Nationen organisiert in ihre Heimat zurückgekehrt. Ein Konvoi mit 240 Irakern passierte gestern die saudisch-irakische Grenze, wie ein Sprecher des Uno-Flüchtlingshilfswerkes (UNHCR) in Genf mitteilte.
Eine klares Uno-Mandat ist nach Einschätzung von Uno-Generalsekretär Kofi Annan unabdingbar, bevor die internationale Gemeinschaft den Koalitionsmächten im Irak in Zukunft zur Hilfe kommen kann."Wir brauchen eine zweite Resolution, bevor wir uns stärker im Irak einsetzen", sagte Annan vor Journalisten in New York. Sowohl die europäischen Staaten als auch Indien, vor allem aber die arabischen Nachbarländer des Irak seien nur unter dem"Schirm der Vereinten Nationen" bereit, Soldaten und finanzielle Mittel für die Wiederherstellung des Nahostlandes aufzubringen.
WOW soviel Intiligenz hätt ich den Amis ja gar nicht zugetraut.
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