Rainer
29.10.2000, 13:17 |
@JÜKÜ - es gibt überhaupt kein Grund deine Arbeit in Frage zu stellen! Thread gesperrt |
Seit Monaten scheint ein gewaltiger Umteilungsprozeß zu laufen! Von den wissenden zu den unwissenden Anlegern!
Wenn ich die von dir gezeigte Grafik richtig verstehe,baut"smart money" weitere Short-Positionen auf, obwohl die Aktien bereits längere Zeit fallen.
Schaut man sich die Grafik"smart money" genauer an, dann wird gerade bei dem abwärts gerichteten Impuls die 4 ausgebildet und die 5 sollte noch folgen.
Kommt die 5, sollte der DOW noch steigen.
Wenn dem so ist, ist der Crash zu den nächsten Fibo-Tagen verschoben worden.
zum Schluss noch ein bescheidener Vorschlag zu deiner Seite: Ich würde es toll finden,wenn es im Abobereich auch ein Forum geben würde. Dort könnten wir offen miteinander über deine Updates diskutieren, ohne deine Arbeit
Nicht-Abo-Besitzern preisgeben zu müssen!
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Sven
29.10.2000, 13:29
@ Rainer
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Re: @JÜKÜ - es gibt überhaupt kein Grund deine Arbeit in Frage zu stellen! |
>zum Schluss noch ein bescheidener Vorschlag zu deiner Seite: Ich würde es toll finden,wenn es im Abobereich auch ein Forum geben würde. Dort könnten wir offen miteinander über deine Updates diskutieren, ohne deine Arbeit
>Nicht-Abo-Besitzern preisgeben zu müssen!
Meiner Meinung nach keine gut Idee, warum den nicht-abo-besitzern diskussion
vorenthalten. Oder anders gesagt, warum auf das Wissen anderer verzichten.
Wo sollte denn das hinführen wenn man für jeden Mist ein einzelnes Forum macht.
Sven (auch Abonnent)
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dottore
29.10.2000, 16:55
@ Sven
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Re: @JÜKÜ - Wie Geld im Web verdienen? (gehört auch dazu) |
Bekanntlich hirne ich seit langem darüber nach, wie im Web oder mit dem Web Geld verdient werden kann.
Wir sehen hier im Board, wie schwer es selbst jemandem wie JüKü fällt, aus seiner erstklassigen Arbeit finanzilellen Nutzen zu ziehen (das leidige"Und keiner will fürs Abo bezahlen"-Problem).
Zum Thema gab's im letzten Economist einen Total-Veriss. Allgemein ist das Web für Geldverdienungswillige etwas zwischen"disappointment" und"disaster". Und auf die Medienbranche bezogen wird Internet-Consultant Jupiter (der beste) zitiert:
"The Internet is a zero-revenue business for traditional media companies."
Und allgemein sieht die Nutzung des Web in den USA so aus (gerundet):
e-mails: 90 %
Suchmaschinen 76 %
Suche nach Kaufgelegenheiten: 42 %
Medizin-Infos: 35 %
Download software: 31 %
Zeitungen lesen: 30 %
Internet gelbe Seiten suchen: 30 %
Aktienkurse gucken: 27 %
Ortsführer anschauen: 28 %
Online Spiele: 24 %
Käufe: 22 %
Job oder Karriere Infos: 22 %.
Nun zu einem (beliebigen Geschäftsmodell):
Eine Publikation stellt ihre Inhalte ins Web und hofft auf viele Klicks. Sie stellt auch Fotos rein, die man später in der Publikation sehen kann, dazu die Texte. Dazu auch Filme (streamer).
Dis Kosten: Recherchen durch neu eingestellte Mitarbeiter, Texte fertig machen, Layouten, Seiten bauen, Fotos bezahlen und überall draußen mit Web-cams arbeiten (Kosten mit Schnittmöglichkeit und Transport im Kleintransporter: pro Arbeitsplatz einmalig 250.000,-). Dazu die Streamer-Kosten (Leitungen). Sie muss der Content Provider bezahlen und das ist nicht zu knapp. Für 8 Std. p.m. verlangt die Telekom bei einem mir bekannten Verlag DM 100.000,-
Die Erlöse: Band- und Bannerwerbung, In-Between bei An- und Verkauf (von Flugreisen-Bestellung bis zum T-Short beim Versandhaus), Adressenverkauf und allgemeine Kooperationen mit anderen Firmen. Erlöse aus dem Streamer-Reinstellen gibt's logischerweise nicht - eher umgekehrt: Zieht sich Laetitia Casta aus, will s i e Geld haben.
Kennt jemand eine Möglichkeit, aus diesem Procedere irgendwann irgendwie Geld zu machen?
Would be helpful. Thx.
d.
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Toni
29.10.2000, 17:20
@ dottore
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Re: Wie Geld im Web verdienen? |
>Kennt jemand eine Möglichkeit, aus diesem Procedere irgendwann irgendwie Geld zu machen?
>Would be helpful. Thx.
>d.
_ _ _ _ _ _ _ _
???
Dein beruflicher Umsattelplan?
Meine myopisch/astigmatische Sicht dazu:
- Entweder mit einem Angebot um Welten besser sein als andere, so dass sich ein Preis rechtfertigt, oder
- warten, bis alle Gratisanbieter pleite sind, so dass dann jeder einsieht, dass die Dienstleistung etwas kostet.
- Fürs Geschäft sehe ich generell die Stärke des Webs nicht im Geld verdienen, sondern im Kosten sparen (B2B, B2C)
- Wenn das Geschäftsmodell deutliche Kostenersparnisse offeriert, ist damit durchaus Geld zu verdienen.
- Ein solches Geschäft wäre vorzugsweise virtueller Natur, d.h./und mit minimalen assets. Als Folge davon dann auch nicht zu gross, um Komplexitätskosten zu vermeiden.
Liebe Grüsse
Toni
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dottore
29.10.2000, 17:57
@ Toni
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Re: Wie Geld im Web verdienen? |
>Dein beruflicher Umsattelplan?
Nee, andersrum. Das ultimative neue Geschäftsmodell aufstrebender junger Menschen...
>Meine myopisch/astigmatische Sicht dazu:
>- Entweder mit einem Angebot um Welten besser sein als andere, so dass sich ein Preis rechtfertigt, oder
Den Preis zahlt keiner, da er ja schon Geld fürs eigentliche Produkt (Print) ausgeben würde. Kunden obendrein höchst preissensibel.
>- warten, bis alle Gratisanbieter pleite sind, so dass dann jeder einsieht, dass die Dienstleistung etwas kostet.
Ja, das kostet dann die berühmten"mehreren hundert Millionen Mark". Aber da ich mit meinem Markteintritt unschwer warten kann, könnte sich doch der Markt erst Mal bereinigen, bevor man selber auftritt.
>- Fürs Geschäft sehe ich generell die Stärke des Webs nicht im Geld verdienen, sondern im Kosten sparen (B2B, B2C)
Das seh ich auch. Habe durch Preisvergleich schon viel Geld gespart, allein bei antiquarischen Büchern tausende. Aber das nicht ausgegebene Geld habe ich behalten und nicht etwa an den Service-Provider gezahlt.
>- Wenn das Geschäftsmodell deutliche Kostenersparnisse offeriert, ist damit durchaus Geld zu verdienen.
Kosten ja, aber wo bleiben die Erlöse? Kostensenkung ist ja als solches kein Geschäft.
>- Ein solches Geschäft wäre vorzugsweise virtueller Natur, d.h./und mit minimalen assets. Als Folge davon dann auch nicht zu gross, um Komplexitätskosten zu vermeiden.
Nein, die assets sind schon ganz schön hoch. Aber das wären Einmalkosten. Entscheidend sind die dann anstehenden Folgekosten: Stell' Dir nur Mal eine Million Streamer-Abrufe on demand vor und das jeden Tag?
Herzlichen Dank!
d.
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Toni
29.10.2000, 17:57
@ Toni
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Re: Wie Geld im Web verdienen (2) |
>>Kennt jemand eine Möglichkeit, aus diesem Procedere irgendwann irgendwie Geld zu machen?
>>Would be helpful. Thx.
>>d.
_ _ _ _ _ _ _ _
Weitere Möglichkeiten, mit dem Web Geld zu verdienen:
Als Consultant/Sanierer.
Die sich anbahnenden Debakel von Web-Firmen liegen nicht nur in der Natur des Web, sondern auch in der Unerfahrenheit der Geschäftsleitungen. Die häufig dort einsitzenden Kinder mögen fix im Kopf und auf der Tastatur sein, aber Fingerspitzengefühl fürs Geld fehlt öfters gänzlich. Die Kostenfolgen von Expansionsstrategien können sie meist schlicht nicht abschätzen.
Als Headhunter.
Die beim Kurkurs anfallenden Informatiker einsammeln, nach Qualität sieben und die besten an die Old-Economy-Firmen"verkaufen". Sind allerorten ungeheure Mangelware.
Grüsse von Toni
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Toni
29.10.2000, 18:18
@ dottore
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Re: Wie Geld im Web verdienen? |
>>- Wenn das Geschäftsmodell deutliche Kostenersparnisse offeriert, ist damit durchaus Geld zu verdienen.
>Kosten ja, aber wo bleiben die Erlöse? Kostensenkung ist ja als solches kein Geschäft. Gemeint war, ein Produkt (zB Software, Vertragsnetzwerk o.ä.), das es Firmen erlaubt, ihre Kosten zu senken. SAP, Price Waterhouse, MacKinsey und tausend andere leben ganz gut davon, einem diesbezügliche Einsparungen vorzugaukeln. (Was rauskommt, ist öfters das Gegenteil, aber das merken die Kunden erst hinterher.)
>>- Ein solches Geschäft wäre vorzugsweise virtueller Natur, d.h./und mit minimalen assets. Als Folge davon dann auch nicht zu gross, um Komplexitätskosten zu vermeiden.
>Nein, die assets sind schon ganz schön hoch. Aber das wären Einmalkosten. Entscheidend sind die dann anstehenden Folgekosten: Stell' Dir nur Mal eine Million Streamer-Abrufe on demand vor und das jeden Tag?
Eben. Deswegen kleine Kelle, nicht die grosse.
>Herzlichen Dank!
>d.
Konklusion: Wir sind uns also ganz einig darin, dass man am besten die Hände weg lässt davon.
Nur ist so dem JüKü sein Problem noch nicht gelöst. Vielleicht müssen wir doch noch einmal drüber nachdenken. ;-)
Liebe Grüsse
Toni
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JüKü
29.10.2000, 18:43
@ dottore
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Re: @JÜKÜ - Wie Geld im Web verdienen? (gehört auch dazu) |
>Bekanntlich hirne ich seit langem darüber nach, wie im Web oder mit dem Web Geld verdient werden kann.
>Wir sehen hier im Board, wie schwer es selbst jemandem wie JüKü fällt, aus seiner erstklassigen Arbeit finanzilellen Nutzen zu ziehen (das leidige"Und keiner will fürs Abo bezahlen"-Problem).
[b]Na ja, keiner ist übertrieben, aber es gibt eben viele mit einer"Umsonst-Mentalität". Ist auch akzeptiert.
Ich arbeite bekanntlich seit 10 Jahren mit der EWT und versuche seitdem, Leute von dem Nutzen der Methode zu überzeugen. Das Naheliegendste war natürlich mein Arbeitgeber, aber ich merkte schnell, dass das hoffnungslos war. Ein Volkswirt als Finanzvorstand ist eigentlich ein Widerspruch in sich, so wie"airline food". Also versuchte ich es über Kontakte zu Banken, Firmen, Vorträge, und einige dieser Aktivitäten sind bis heute noch aktiv. Aber insgesamt sehr ernüchternd. Von Schreiben an Zeitungen, Zeitschriften oder n-tv ganz zu Schweigen. Elliott versteht halt keiner. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Dann kam, vor gut einem Jahr, auch das Internet zu mir. Also baute ich eine Homepage, machte auch Spaß. Und der Inhalt war klar. (Die erste Version Ende Mai 1999 hatte übrigens einen Umfang von 100 K (!), und ich dachte damals, mehr als 1 MB würde es nie werden - heute sind es etwa 25 MB; mit allem Drumherum 50 MB.) Die Zugriffe nach ein paar Wochen lagen so bei 5 - 10 pro Tag (!) - heute 1.000 - 1.300.
Ich fing natürlich mit kostenlosen Analysen an, und irgendwie sprach es sich wohl rum, dass die nicht ganz schlecht waren. Na ja, und so weiter, bis zum heutigen Abo-Bereich und diesem wunderbaren Forum.
Und trotzdem: Mit dem Web Geld verdienen? Nein, nicht mit dem Web, sondern mit meiner Arbeit. Das Web erspart es mir nur, die Analysen auszudrucken. einzutüten und per Post zu verschicken (ersatzweise Fax). Wenn das heute so wäre, könnte ich höchstens ein Update pro Woche machen. Aber die Aktualität wäre dahin.
Toni sagte vorhin: "Nur ist so dem JüKü sein Problem noch nicht gelöst. Vielleicht müssen wir doch noch einmal drüber nachdenken. ;-)" Denkt ruhig, vielleicht fällt jemandem ein, wie meine Arbeitswut erhalten werden kann.
So langsam, das muss ich aber sagen, kommt der Stundenlohn, wenn ich den zeitlichen Aufwand Mal berechne, in eine Größenordnung, den eine Raumkosmetikerin auch hat. Und eine Weile werde ich weiter beobachten, ob aus dem Raumpflegerin-Stundenlohn mehr wird oder ob ich mich irgendwann dem eigentlichen Leben widme ;-).
Einen schönen Wochenendausklang wünscht
JüKü
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Tobias
29.10.2000, 18:45
@ dottore
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Re: @JÜKÜ - Wie Geld im Web verdienen? (gehört auch dazu) |
>Bekanntlich hirne ich seit langem darüber nach, wie im Web oder mit dem Web Geld verdient werden kann.
***Ich auch. Schreibe gerade Diplomarbeit, die in die Richtung geht, weswegen ich tlw. empfindlich auf Internet-Generalverriss reagiere. Ich bin mir auch bewusst, dass es quasi-schizophren ist, hier zu posten und gleichzeitig die Erfolgsbausteine des E-Commerce zu erforschen. Dennoch: Für 2001 werden UMSÄTZE im B2B-Bereich (sie machen fast 90% am Internet-Commerce aus; B2C=10%) für Deutschland auf ca. 30 Mrd. DM geschätzt. Es würde mich (mal generell gesagt) wundern, wenn es keine Geschäftsmodelle gäbe, die bei solch einem Marktvolumen profitabel arbeiten. Was die Umsätze betrifft, steht der elektronische Handel ganz am Anfang (!) einer exponenziellen Wachstumskurve (Blow-off-Chart), so zahlreiche Schätzungen. Natürlich wird es viele Pleiten geben, aber gerade die Phase der Konsolidierung wird die aussichtsreichen Modelle herausfiltern (Vielleicht sind das ja nur noch ganz, ganz wenige, wer weiß?). Würde es keine profitablen Modelle geben, wäre das Internet eines Tages AUSSCHLIEßLICH kostenloses Informations-/Wissens-/Kommunikationsmedium. Auch möglich, aber m.E. unwahrscheinlich.
Insbesondere die Verkürzung von Prozesszeiten im Einkauf (Unternehmen) führt zu tlw. drastischen Kosteneinsparpotenzialen (=Gewinn, von dem beide Seiten partizipieren sollten).
Trotzdem werden sich z.B. auch Info-/Wissensbroker durchsetzen. Jükü's Start-up ohne Internet hätte wahrscheinlich weniger Abonnenten (das ist doch wohl zweifellos ein positiver Effekt des Internets - er ist zumindest näher am Break-Even).
Es gibt auch Studien über Multi-Channel-Konzepte (das Internet als ein WEITERER Vertriebsweg) und Kreuzeffekte, z.B.: Ich schaue mir mein neues Auto in 3D an und spiele mit Farben, etc. online herum und gehe dann aber zum"echten" Autohändler um die Ecke, um es zu bestellen. Unternehmen, die das Internet zumindest zur Präsentation nutzen, haben einen Vorteil gegenüber anderen.
Um einzelne Geschäftsmodelle (Websites, Börsen, Auktionen, Schwarze Bretter, Katalogdienste), die bereits heute erfolgreich sind, herauszufiltern, müsste man Research betreiben (z.B. börsennotiert und (überhaupt ein) KGV)).
Bei allen Überlegungen bitte beachten: Das Internet befindet sich immer noch in der Experimentierphase.
Herzliche Grüße,
Tobias
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Tobias
29.10.2000, 18:56
@ Toni
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Re: Wie Geld im Web verdienen (2) |
***Liebe Toni,
ich schätze Deine Beiträge sehr und finde es ganz toll, wie Du Dich hier engagierst. Ehrlich. Das ist wirklich vorbildlich. Bitte weiter so.
>Weitere Möglichkeiten, mit dem Web Geld zu verdienen:
>Als Consultant/Sanierer.
>Die sich anbahnenden Debakel von Web-Firmen liegen nicht nur in der Natur des Web, sondern auch in der Unerfahrenheit der Geschäftsleitungen. Die häufig dort einsitzenden Kinder mögen fix im Kopf und auf der Tastatur sein, aber Fingerspitzengefühl fürs Geld fehlt öfters gänzlich. Die Kostenfolgen von Expansionsstrategien können sie meist schlicht nicht abschätzen.
***Ich kenne selbst junge Gründer und finde Deine Bemerkung ausgesprochen arrogant.
>Als Headhunter.
>Die beim Kurkurs anfallenden Informatiker einsammeln, nach Qualität sieben und die besten an die Old-Economy-Firmen"verkaufen". Sind allerorten ungeheure Mangelware.
***Einsammeln kannst Du Sachen. Headhunting gab's auch schon vor dem Internet.
>Grüsse von Toni
***Liebe Grüße zurück, Tobias
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Toni
29.10.2000, 19:17
@ Tobias
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Re: Wie Geld im Web verdienen (2) |
>>Die sich anbahnenden Debakel von Web-Firmen liegen nicht nur in der Natur des Web, sondern auch in der Unerfahrenheit der Geschäftsleitungen. Die häufig dort einsitzenden Kinder mögen fix im Kopf und auf der Tastatur sein, aber Fingerspitzengefühl fürs Geld fehlt öfters gänzlich. Die Kostenfolgen von Expansionsstrategien können sie meist schlicht nicht abschätzen.
>***Ich kenne selbst junge Gründer und finde Deine Bemerkung ausgesprochen arrogant. Sorry, wollte niemandem auf die Füsse treten und hätte Gänsefüsschen setzen sollen. Der Kommentar entspringt einer Art Verzweiflung. Diese jungen Leute leisten Beachtliches und bis zum physischen Zusammenbruch. Sie vorbeugend zu beraten ist aber im Grunde kein Geschäft, weil es ein Merkmal der Unerfahrenheit ist, ebendiese nicht erkennen zu können. Damit wird die Existenz anderer zwar von der Absicht her nicht leichtfertig, in Realität aber tatsächlich aufs Spiel gesetzt. Ergibt viele unschöne Einzelschicksale als Folge unnötiger Konkurse.
>>Als Headhunter.
>>Die beim Kurkurs anfallenden Informatiker einsammeln, nach Qualität sieben und die besten an die Old-Economy-Firmen"verkaufen". Sind allerorten ungeheure Mangelware.
>***Einsammeln kannst Du Sachen. Headhunting gab's auch schon vor dem Internet. Auch hier etwas zu salopp. Thänks für den Hinweis:-)
Hintergrund ist wiederum eigene Anschauung. Wir haben zwei volle Jahre einen IT-Leiter gesucht. Dutzende von Kandidaten wurden interviewt. Auch die besten hatten entweder keine Führungserfahrung oder exorbitante Salärvorstellungen oder beides. Diese Bubble-Situation dürfte sich in Zukunft etwas normalisieren. Will heissen: Auch Informatiker lernen die Sicherheit einer Old-Economy-Firma wieder schätzen und geben sich mit Salären zufrieden, die nicht über dem des Chefs zwei Stufen obendran liegen. So können wir dann vielleicht auch die anderen seit Monaten vakanten IT-Stellen endlich besetzen.
>>Grüsse von Toni
>***Liebe Grüße zurück, Tobias
Und wieder genausoliebe nach Bamberg
Toni
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Toni
29.10.2000, 19:31
@ Tobias
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Re: @JÜKÜ - Wie Geld im Web verdienen? (gehört auch dazu) |
>***Ich auch. Schreibe gerade Diplomarbeit, die in die Richtung geht, weswegen ich tlw. empfindlich auf Internet-Generalverriss reagiere.
1. Aufpassen mit empfindlich reagieren (1): Dadurch ist Dir entgangen, dass hier niemand gegen das Internet ist. Sind alle Freaks hier.
2. Aufpassen mit empfindlich reagieren (2): Verhindert unvoreingenommene Wahrnehmung ganz allgemein. Kritische Gedanken zum Internet-Business können Dir bei Deiner Arbeit nur nützlich sein.
3. Wir wären dann natürlich sehr an Deinen Erkenntnissen interessiert. ;-)
>Bei allen Überlegungen bitte beachten: Das Internet befindet sich immer noch in der Experimentierphase.
Teile diese Meinung. Irgendwann ist eine Wachstumskrise bzw ein Struktursprung fällig, nur kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie der aussehen soll und wie/mit welchen Mitteln es danach weitergeht.
@JüKü: Wäre das ein Thema für ein Brainstorming am BIG TREFF? Baldurs Sonntagsgedanken zur Krise (1) würden auch grad passen. Wie schaffen wir's obenauszuschwingen?
>Herzliche Grüße,
>Tobias
Ebensoherzliche von
Toni
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Tobias
29.10.2000, 20:15
@ Toni
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Re: @JÜKÜ - Wie Geld im Web verdienen? (gehört auch dazu) |
>>***Ich auch. Schreibe gerade Diplomarbeit, die in die Richtung geht, weswegen ich tlw. empfindlich auf Internet-Generalverriss reagiere.
>1. Aufpassen mit empfindlich reagieren (1): Dadurch ist Dir entgangen, dass hier niemand gegen das Internet ist. Sind alle Freaks hier.
***Aber jede Pleite wird bejubelt - siehe frühere Postings"Eh, hier: schau mal, da! Noch so eine bald-schon-tot.com, hey genial, oder? Und hier, da schau...Hoho, auch bald weg..."
>2. Aufpassen mit empfindlich reagieren (2): Verhindert unvoreingenommene Wahrnehmung ganz allgemein. Kritische Gedanken zum Internet-Business können Dir bei Deiner Arbeit nur nützlich sein.
***Eine wissenschaftliche Arbeit untersucht immer neutral. Es handelt sich eher im Forum um das Phänomen der selektiven Wahrnehmung (Bias), wenn vorwiegend Pleiten und negative Seiten präsentiert, diskutiert und dargestellt werden. Wieviele Arbeitsplätze hat das Netz denn geschaffen? Wieviele glückliche Menschen hat es hervorgebracht? Wieviele Perspektiven eröffnet? Wieviele Dinge erst möglich gemacht? Alles Fragen, die NICHT einmal - oder maximal am Rande- angesprochen werden. Is' ja auch nicht schlimm, aber es ist eben ein"Board-Bias".
Ich finde das Internet genial.
;.)Tobias
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dottore
29.10.2000, 20:23
@ JüKü
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Re: @JÜKÜ - Wie Geld im Web verdienen? (gehört auch dazu) |
>>Bekanntlich hirne ich seit langem darüber nach, wie im Web oder mit dem Web Geld verdient werden kann.
>>Wir sehen hier im Board, wie schwer es selbst jemandem wie JüKü fällt, aus seiner erstklassigen Arbeit finanzilellen Nutzen zu ziehen (das leidige"Und keiner will fürs Abo bezahlen"-Problem).
>[b]Na ja, keiner ist übertrieben, aber es gibt eben viele mit einer"Umsonst-Mentalität". Ist auch akzeptiert.
>Ich arbeite bekanntlich seit 10 Jahren mit der EWT und versuche seitdem, Leute von dem Nutzen der Methode zu überzeugen. Das Naheliegendste war natürlich mein Arbeitgeber, aber ich merkte schnell, dass das hoffnungslos war. Ein Volkswirt als Finanzvorstand ist eigentlich ein Widerspruch in sich, so wie"airline food". Also versuchte ich es über Kontakte zu Banken, Firmen, Vorträge, und einige dieser Aktivitäten sind bis heute noch aktiv. Aber insgesamt sehr ernüchternd. Von Schreiben an Zeitungen, Zeitschriften oder n-tv ganz zu Schweigen. Elliott versteht halt keiner. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
>Dann kam, vor gut einem Jahr, auch das Internet zu mir. Also baute ich eine Homepage, machte auch Spaß. Und der Inhalt war klar. (Die erste Version Ende Mai 1999 hatte übrigens einen Umfang von 100 K (!), und ich dachte damals, mehr als 1 MB würde es nie werden - heute sind es etwa 25 MB; mit allem Drumherum 50 MB.) Die Zugriffe nach ein paar Wochen lagen so bei 5 - 10 pro Tag (!) - heute 1.000 - 1.300.
>Ich fing natürlich mit kostenlosen Analysen an, und irgendwie sprach es sich wohl rum, dass die nicht ganz schlecht waren. Na ja, und so weiter, bis zum heutigen Abo-Bereich und diesem wunderbaren Forum.
>Und trotzdem: Mit dem Web Geld verdienen? Nein, nicht mit dem Web, sondern mit meiner Arbeit. Das Web erspart es mir nur, die Analysen auszudrucken. einzutüten und per Post zu verschicken (ersatzweise Fax). Wenn das heute so wäre, könnte ich höchstens ein Update pro Woche machen. Aber die Aktualität wäre dahin.
>Toni sagte vorhin: "Nur ist so dem JüKü sein Problem noch nicht gelöst. Vielleicht müssen wir doch noch einmal drüber nachdenken. ;-)" Denkt ruhig, vielleicht fällt jemandem ein, wie meine Arbeitswut erhalten werden kann.
Sooo vermutlich nicht. Ich weiß aber auch keine Alternative.
>So langsam, das muss ich aber sagen, kommt der Stundenlohn, wenn ich den zeitlichen Aufwand Mal berechne, in eine Größenordnung, den eine Raumkosmetikerin auch hat. Und eine Weile werde ich weiter beobachten, ob aus dem Raumpflegerin-Stundenlohn mehr wird oder ob ich mich irgendwann dem eigentlichen Leben widme ;-).
Dem widmen wir uns dann alle. Und nicht nur, weil ich eben auch Mal ausgerechnet habe, was denn eine 6-Tage-mal-12-Stunden-Woche netto so einbringt. Es sind 82,- Mark pro Stunde.
Als ich das meine Sohn erzählte, sagte er:"Das kriegt der Elektriker doch auch, der bei uns 'ne Leitung verlegt."
So viel zum Thema: Kann heute noch mit guter, professioneller Arbeit Geld verdient werden (ich will jetzt nicht den Elektriker schlecht machen...).
>Einen schönen Wochenendausklang wünscht
>JüKü
Und dottore ebenso.
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Baldur der Ketzer
29.10.2000, 20:37
@ dottore
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Re: Elektriker 82 DEM - steht am Zettel, aber er kriegts ja nicht (Steuer!) |
Hallo,
das ist ja der Hammer.
Ein Meister muß so um 7 Stunden arbeiten, damit er sich mit seinem Nettolohn dann eine einzige Stunde eines anderen Meisters leisten kann.
Wenn man dann sieht, wie weit es mit den Margen in den meisten Branchen gekommen ist, wäre es besser, gar nichts zu tun.
Man spart massig Aufwendungen (Arbeitsanfahrt, bessere Kleidung), muß früh nicht aufstehen, und hat am Ende meistens nicht weniger als bei vollem Programm und NullFreizeit.
Hier um die Ecke gibt es einen Spitzenkoch.
Er ist wirklich absolut erstklassig, aber es kommen immer weniger Kunden.
Er sei zu teuer geworden, heißt es.
Dann hat er mal zusammengerechnet, wieviel Stunden er in der Küche steht, was er investiert, um immer frische Spitzenware zu haben.
Das Ergebnis war, daß ein Klempner mehr verdient als er.
Eigenartigerweise akzeptieren die Leute den Lohn eines Klempners, aber nicht den eines Küchenchefs.
Wobei wir wieder bei den völlig absurden Werte-Verwerfungen sind.
Vielleicht laufen die auch auf einer EW, und wenn es wieder mit der 5 unter 1-Niveau geht, na, dann staubts.........
Beste Grüße vom Baldur
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le chat
29.10.2000, 20:58
@ Baldur der Ketzer
|
Spitzensteuersatz 50 %. Es darf gelacht werden. |
>Hallo,
>das ist ja der Hammer.
>Ein Meister muß so um 7 Stunden arbeiten, damit er sich mit seinem Nettolohn dann eine einzige Stunde eines anderen Meisters leisten kann.
>Wenn man dann sieht, wie weit es mit den Margen in den meisten Branchen gekommen ist, wäre es besser, gar nichts zu tun.
>Man spart massig Aufwendungen (Arbeitsanfahrt, bessere Kleidung), muß früh nicht aufstehen, und hat am Ende meistens nicht weniger als bei vollem Programm und NullFreizeit.
>Hier um die Ecke gibt es einen Spitzenkoch.
>Er ist wirklich absolut erstklassig, aber es kommen immer weniger Kunden.
>Er sei zu teuer geworden, heißt es.
>Dann hat er mal zusammengerechnet, wieviel Stunden er in der Küche steht, was er investiert, um immer frische Spitzenware zu haben.
>Das Ergebnis war, daß ein Klempner mehr verdient als er.
>Eigenartigerweise akzeptieren die Leute den Lohn eines Klempners, aber nicht den eines Küchenchefs.
>Wobei wir wieder bei den völlig absurden Werte-Verwerfungen sind.
>Vielleicht laufen die auch auf einer EW, und wenn es wieder mit der 5 unter 1-Niveau geht, na, dann staubts.........
>Beste Grüße vom Baldur
Bei dieser Rechnung wird klar dass der Staat nicht nur beim Spitzensatz
von 50 % halt macht. Nein es sind nicht die Margen und Verdienste die
hier solche Verwerfungen produzieren, es sind all die summierten Steuern,
Abgaben und Aufschläge die in jedem Preis stecken. Deswegen muss jeder
im Schnitt (nach meiner Rechnung warens mal 8 Stunden ) arbeiten um sich
einen gleichwertigen Dienst zu kaufen. Da sieht man auch wie interessant
es ist wenn jemand irgendwo seine 35 Stundewoche ableistet und sich sein
Häusle selbst oder schwarz, ganz oder teilweise, baut.
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Baldur der Ketzer
29.10.2000, 21:22
@ le chat
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Re: Spitzensteuersatz 50 %. Es darf gelacht werden. |
Hallo, le chat,
wenn man zusammenrechnet, was man alles zahlen muß, aber nicht braucht oder nicht produktiv nutzen kann, wird einem schlecht.
Mal aus dem Stegreif:
Rundfunk-GEZ- für den albernen Blödsinn und die Unmusik der Beriesler ist das die reine Frechheit, ich glaube, so 85 DEM im Vierteljahr für 1FS/1Radio?
Macht also 340 DEM im Jahr.
Ein Hotel muß für jeden TV in jedem Zimmer voll zahlen, soweit ich weiß, auch wenn die Zimmer nicht belegt sind.
Super.
Handelskammerzwangsbeitrag, 250 DEM pro Jahr plus Gewinnumlage - für absolut rein überhaupt keine Gegenleistung
Mineralölsteuer plus mehrwertsteuer (auf die Steuer) Plus Tritt-ihn-Steuer, macht Tankkosten, die man früher für unmöglich gehalten hätte, trifft Außendienstler und Frachtlieferanten extrem
Marx-Steuer auf alles und auf jeden Scheiß (ja, auch auf Scheiß, denn Kanalgebühren sind Marxsteuerpflichtig, soweit ich weiß)
Lohnsteuer
Kirchensteuer (ja, absetzbar, aber nicht von der Steuer, sondern vom Einkommen, somit nur kürzbar in Höhe des Grenzsteuersatzes)
Schaumweinsteuer
Grundsteuer
Erbschaftsteuer (massig)
Hundesteuer
bei Firmen: Gewerbesteuer ca. 15% plus ESt bzw.KSt um 45% gibt schon mal 60%,
und dann rechnet mal die KOsten Eures Steuerberaters, der Euch gar nichts nützt, auf die Steuerlast drauf, und ihr seid bei Firmen über 80% und bei Privaten auch bei 60%.
na, was solls, ihr wißt das eh alles
dann nehmt noch die Versicherungen dazu, und ihr habt einen Bodensatz an Fixkosten, ob nun Unternehmen oder Arbietnehmer, daß man sich wirklich fragen muß, ob man nicht aussteigen sollte, Kosten mit der Heckenschere zusammenschneiden und einfach nicht mehr mitmachen.
Aussteigen, verweigern, innerlich kündigen, statt dessen wie Oldy Getriede und Kartoffeln pflanzen, Zeit haben, Wein keltern, Bier brauen, l e b e n...
so gesehen wäre auch ein Börsenkrach eine Chance zur verbesserung
es grüßt Euch der Baldur
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