Second Opinion
29.10.2000, 22:41 |
Die Geschichte wiederholt sich Thread gesperrt |
Es liegt in der Natur des Menschen die Zukunft, und besonders bevorstehende Katastrophen voraus zu sagen.
Die Geschichte ist voll mit hunderten Prophezeiungen über das Weltende. Stellvertretend die Geschichte der Zeugen Jehovas (ZJ), einer neuzeitlichen Sekte, verkürzt und vereinfacht dargestellt.
Die ZJ, anfangs noch ernste Bibelforscher genannt, heben sich aus der Masse der in der Ã-ffentlichkeit agierenden Sekten dadurch hervor, dass sie glaubten das Datum des Weltuntergangs lässt sich anhand der Bibel berechnen. In diesem Jahrhundert legten sie dreimal ein Jahr fest, in dem sie dieses Ereignis erwarteten, taten dies aber relativ moderat. Im Laufe der Jahre wurde die Führungsspitze der ZJ jedoch immer selbstbewußter und sie legten den Weltuntergang auf das Jahr 1975 fest. Diesmal gingen sie jedoch voll in die Ã-ffentlichkeit und verbreiteten diese Aussagen nicht als Möglichkeit, die eintreffen könnte, sondern als Tatsache. Die Begründung war eine detaillierte Berechnung anhand der Bibel.
Wie bekannt, passierte 1975 nichts Außergewöhnliches. Erklärung der ZJ: Fehler in der Berechnung (sie wussten nicht soll man das Jahr 0 unserer Zeitrechnung zählen oder nicht, also 1 v.Chr. dann 1 n.Chr oder wie). Also alles verschoben um ein Jahr auf 1976. Auch dieses Jahr Fehlanzeige. Nun die Überlegung, da eine grundsätzliche Unsicherheit von immerhin 20 Jahren bezüglich des Startpunkts auf den die Berechnung aufsetzte nicht auszuschließen war, Festlegung nicht auf ein bestimmtes Jahr, sondern auf ein Eintreffen innerhalb eines Zeitrahmens von ca. 20 Jahren. Vermeintlich gab es eine unterstützende Tatsache in der Bibel, nämlich von 1914 an, innerhalb einer Generation, die gemäß der Bibel maximal 80 Jahre dauert, sollte dieser Untergang der bekannten Welt stattfinden. Also neues Zeitfenster 1914+80=1994 oder 1975+20=1995. Wie bekannt passierte nichts. Daher seit 1995 eine neue Lehre, nämlich es ist unbiblisch den Weltuntergang überhaupt genau berechnen zu wollen, es reicht wenn man in der ständigen Erwartung lebt. Aussage der ZJ: Es wird alles sicher irgendwann wie prophezeit passieren.
Hierzu zwei Anmerkungen:
- das Beispiel der Zeugen Jehovas habe ich n i c h t gewählt weil ich der Ansicht bin in diesem Forum handelt es sich um eine Sekte mit Herrn Küßner an der Spitze, sondern weil ich von klein auf in dieser Sekte aufgewachsen bin und es sich hierbei um meinen persönlichen Erfahrungshorizont handelt
- ich möchte keinen provozieren oder in irgendeiner Weise belehren
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Rainer
29.10.2000, 22:54
@ Second Opinion
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Re: Die Geschichte wiederholt sich! Danke für deine Anregungen! Ich finde du |
bringst es auf den Punkt! Dieses Forum ist nur auf ein Ereignis zugeschnitten - den Megacrash! Ansonsten lässt es nicht viel Spielraum für andere Überlegungen!
>Es liegt in der Natur des Menschen die Zukunft, und besonders bevorstehende Katastrophen voraus zu sagen.
>Die Geschichte ist voll mit hunderten Prophezeiungen über das Weltende. Stellvertretend die Geschichte der Zeugen Jehovas (ZJ), einer neuzeitlichen Sekte, verkürzt und vereinfacht dargestellt.
>Die ZJ, anfangs noch ernste Bibelforscher genannt, heben sich aus der Masse der in der Ã-ffentlichkeit agierenden Sekten dadurch hervor, dass sie glaubten das Datum des Weltuntergangs lässt sich anhand der Bibel berechnen. In diesem Jahrhundert legten sie dreimal ein Jahr fest, in dem sie dieses Ereignis erwarteten, taten dies aber relativ moderat. Im Laufe der Jahre wurde die Führungsspitze der ZJ jedoch immer selbstbewußter und sie legten den Weltuntergang auf das Jahr 1975 fest. Diesmal gingen sie jedoch voll in die Ã-ffentlichkeit und verbreiteten diese Aussagen nicht als Möglichkeit, die eintreffen könnte, sondern als Tatsache. Die Begründung war eine detaillierte Berechnung anhand der Bibel.
>Wie bekannt, passierte 1975 nichts Außergewöhnliches. Erklärung der ZJ: Fehler in der Berechnung (sie wussten nicht soll man das Jahr 0 unserer Zeitrechnung zählen oder nicht, also 1 v.Chr. dann 1 n.Chr oder wie). Also alles verschoben um ein Jahr auf 1976. Auch dieses Jahr Fehlanzeige. Nun die Überlegung, da eine grundsätzliche Unsicherheit von immerhin 20 Jahren bezüglich des Startpunkts auf den die Berechnung aufsetzte nicht auszuschließen war, Festlegung nicht auf ein bestimmtes Jahr, sondern auf ein Eintreffen innerhalb eines Zeitrahmens von ca. 20 Jahren. Vermeintlich gab es eine unterstützende Tatsache in der Bibel, nämlich von 1914 an, innerhalb einer Generation, die gemäß der Bibel maximal 80 Jahre dauert, sollte dieser Untergang der bekannten Welt stattfinden. Also neues Zeitfenster 1914+80=1994 oder 1975+20=1995. Wie bekannt passierte nichts. Daher seit 1995 eine neue Lehre, nämlich es ist unbiblisch den Weltuntergang überhaupt genau berechnen zu wollen, es reicht wenn man in der ständigen Erwartung lebt. Aussage der ZJ: Es wird alles sicher irgendwann wie prophezeit passieren.
>Hierzu zwei Anmerkungen:
>- das Beispiel der Zeugen Jehovas habe ich n i c h t gewählt weil ich der Ansicht bin in diesem Forum handelt es sich um eine Sekte mit Herrn Küßner an der Spitze, sondern weil ich von klein auf in dieser Sekte aufgewachsen bin und es sich hierbei um meinen persönlichen Erfahrungshorizont handelt
>- ich möchte keinen provozieren oder in irgendeiner Weise belehren
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JüKü
29.10.2000, 23:00
@ Rainer
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Re: Die Geschichte wiederholt sich! Danke für deine Anregungen! Ich finde du |
>bringst es auf den Punkt! Dieses Forum ist nur auf ein Ereignis zugeschnitten - den Megacrash! Ansonsten lässt es nicht viel Spielraum für andere Überlegungen!
Das müssen wir wohl als Witz verstehen. Dieses Forum ist doch wohl vielseitig bis zum geht-nicht-mehr. Es lässt keinen Spielraum für andere Überlegungen? Na dann Mal los mit den anderen Überlegungen. Ist noch genug Platz auf dem Server!
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micha8825
29.10.2000, 23:03
@ Rainer
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Re: Die Geschichte wiederholt sich! Danke für deine Anregungen! Ich finde du |
>bringst es auf den Punkt! Dieses Forum ist nur auf ein Ereignis zugeschnitten - den Megacrash!
Nein völlig falsch. Wie sagte JüKü nochmal: Es wird eine tiefe lange Baisse geben (oder so ähnlich).
Wenn ich der Meinung bin es geht nach oben, dann gehe ich noch früh genug long (bei 10500 im Dow habe ich meine erste Teilposition von Dow-Puts glattgestellt...ich wußte ja, wo und wann ich reingehen mußte/wollte).
micha8825
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Jesse
29.10.2000, 23:07
@ Second Opinion
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Re: Die Geschichte wiederholt sich |
>Es liegt in der Natur des Menschen die Zukunft, und besonders bevorstehende Katastrophen voraus zu sagen.
>Die Geschichte ist voll mit hunderten Prophezeiungen über das Weltende. Stellvertretend die Geschichte der Zeugen Jehovas (ZJ), einer neuzeitlichen Sekte, verkürzt und vereinfacht dargestellt.
>Die ZJ, anfangs noch ernste Bibelforscher genannt, heben sich aus der Masse der in der Ã-ffentlichkeit agierenden Sekten dadurch hervor, dass sie glaubten das Datum des Weltuntergangs lässt sich anhand der Bibel berechnen. In diesem Jahrhundert legten sie dreimal ein Jahr fest, in dem sie dieses Ereignis erwarteten, taten dies aber relativ moderat. Im Laufe der Jahre wurde die Führungsspitze der ZJ jedoch immer selbstbewußter und sie legten den Weltuntergang auf das Jahr 1975 fest. Diesmal gingen sie jedoch voll in die Ã-ffentlichkeit und verbreiteten diese Aussagen nicht als Möglichkeit, die eintreffen könnte, sondern als Tatsache. Die Begründung war eine detaillierte Berechnung anhand der Bibel.
>Wie bekannt, passierte 1975 nichts Außergewöhnliches. Erklärung der ZJ: Fehler in der Berechnung (sie wussten nicht soll man das Jahr 0 unserer Zeitrechnung zählen oder nicht, also 1 v.Chr. dann 1 n.Chr oder wie). Also alles verschoben um ein Jahr auf 1976. Auch dieses Jahr Fehlanzeige. Nun die Überlegung, da eine grundsätzliche Unsicherheit von immerhin 20 Jahren bezüglich des Startpunkts auf den die Berechnung aufsetzte nicht auszuschließen war, Festlegung nicht auf ein bestimmtes Jahr, sondern auf ein Eintreffen innerhalb eines Zeitrahmens von ca. 20 Jahren. Vermeintlich gab es eine unterstützende Tatsache in der Bibel, nämlich von 1914 an, innerhalb einer Generation, die gemäß der Bibel maximal 80 Jahre dauert, sollte dieser Untergang der bekannten Welt stattfinden. Also neues Zeitfenster 1914+80=1994 oder 1975+20=1995. Wie bekannt passierte nichts. Daher seit 1995 eine neue Lehre, nämlich es ist unbiblisch den Weltuntergang überhaupt genau berechnen zu wollen, es reicht wenn man in der ständigen Erwartung lebt. Aussage der ZJ: Es wird alles sicher irgendwann wie prophezeit passieren.
>Hierzu zwei Anmerkungen:
>- das Beispiel der Zeugen Jehovas habe ich n i c h t gewählt weil ich der Ansicht bin in diesem Forum handelt es sich um eine Sekte mit Herrn Küßner an der Spitze, sondern weil ich von klein auf in dieser Sekte aufgewachsen bin und es sich hierbei um meinen persönlichen Erfahrungshorizont handelt
>- ich möchte keinen provozieren oder in irgendeiner Weise belehren
Es kann keine Sekte sein.Dafür gibt es zu viele kritische Stimmen.Es ist zu hoffen,daß sie nicht nur geduldet werden,sondern erwünscht sind,denn sonst driftet das Board in die Einseitigkeit ab.Ich halte gegenteilige Meinungen für sehr befruchtend,und auch ihr Wort wirkt sich aus,auch wenn man es zuerst nicht wahrhaben will.
Gruß Jesse
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dottore
29.10.2000, 23:32
@ Rainer
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Re: Die Geschichte wiederholt sich! Ich finde.. Dann sag's uns bitte! |
>Dieses Forum ist nur auf ein Ereignis zugeschnitten - den Megacrash! Ansonsten lässt es nicht viel Spielraum für andere Überlegungen!
Lieber Freund,
was soll denn das? Wir sind im Gegenteil höchst dankbar für jede anders lautende Meinung und vor allem gespannt darauf, eine Begründung dazu zu hören.
Es wäre ungemein liebenswürdig, wenn Du Dir die Mühe machen könntest, damit anzufangen:
1. Warum wird es in den USA keine Rezession mehr geben? Gibt es überhaupt noch einmal eine Rezession und wie würde sie wirken?
2. Weshalb führt die permanent zunehmende weltweite Verschuldung nicht zu einer Überschuldung (= Unmöglichkeit, die Verschuldung fortzusetzen), die ihrerseits, wenn zusätzliche Verschuldung nicht mehr statt findet, zu einem Credit Crunch führen muss?
3. Warum wird sich die Dow-Manie fortsetzen, die bisher"fundamental" damit begründet wurde, dass die Gewinne immer weiter gestiegen sind und ergo immer weiter steigen werden? Sind die Gewinne (und auch die ihnen zu Grunde liegenden rasanten Produktivitätszuwächse) tatsächlich so wie dar gestellt?
4. Ist das creative accounting wichtiger Hi-Tech-Unternehmen (MSFT, CSCO) positiv und kann es immer weiter fort gesetzt werden? Wie ist das mit dem Ersatz von Lohnzahlungen durch die Ausgabe von Aktien-Optionen?
5. Spielt ein steigender Zins am kurzen und am langen Ende des Kapitalmarkt eine Rolle oder nicht? Ist der heutige Zins eigentlich"hoch"? Zum Beispiel die Prime Rate von 10 %? Und was hältst Du vom wachsenden Spread zwischen T-Bonds und Private Bonds? Und wie sieht's aus mit der rasch abnehmenden Bereitschaft drüben, noch IPOs zu zeichnen?
6. Gibt es ein Soft Landing in den USA (und wie sieht dann die Geldpolitik der Fed aus: senkt sie die Zinsen vor oder nach dem Landing)? Wann hat zum letzten Mal drüben ein Soft Landing geklappt?
7. Was bedeutet die schnell steigende"importierte" Inflation im Euro-11-Raum? Importpreise D z.B. plus 14 %. Spielt überhaupt der Kurs des Euro irgendeine Rolle für die Börse?
8. Tut die teilweise bei einigen Indices seit Jahren sinkende A/D-Linie was zur Sache oder ist das ganz normal?
9. Bedeuten die gehäuften Gewinnwarnungen großer US-Unternehmen, dass es jetzt mit den Gewinnen wieder aufwärts geht - oder nicht?
10. Hat jemand am fallenden Euro Geld verloren? Und wenn ja, wie gleicht er das wieder aus? Dies bitte Mal am Beispiel der japanischen Lebensversicherungen, danke!
11. Werden die 16 inzwischen aufgelegten Konjunturprogramme Japans das Land endlich aus der Krise reißen?
12. Macht es einen Unterschied, ob dieses Japan 130 % Staatschulden/BIP-Ratio hat oder eine von 13? Wie wirken überhaupt höhere im Vergleich zu niedrigeren Staatsschulden, jetzt Mal bezogen auf die entsprechend sich entwickelnden Guthaben?
13. Hatten wir überhaupt eine Manie an den Märkten oder waren das fundamental unterlegte Kursteigerungen? Und falls nicht, warum sind die Kurse dann so in die Höhe gejagt? Und plötzlich wieder gefallen? Oder ist das eine"Korrektur"? Und was machen die Leute, die oben gekauft haben und jetzt auf dem Papier schwer im MÃnus sitzen?
14. Spielen historische Vergleiche für Börsen (Waren & Finanztitel) eine Rolle oder ist es"diesmal anders"? Wenn ja, bitte warum?
15. Lassen sich Kurse besser fundamental vorausahnen als mit"technischen" Methoden, speziell der EWT? Wenn ja, warum? Und welche Performance haben die Fundis gegenüber den Technikern und unter den Technikern z.B. die Chartanalysen von Dr. Schultz oder von Candle-Stickern gegenüber den EWTlern?
16. Wenn jemals noch Mal eine Baisse (mit oder ohne opening crash, Salami-Crash o. ä.) kommen sollte, was könnte sie Deiner Meinung nach auslösen (natürlich nur theoretisch)? Und wie weit könnte sie maximal gehen?
Diese Fragen und dutzende anderer werden hier offen und objektiv diskutiert. Es wäre schön, von Dir entsprechende Postings zu lesen. Oder willst Du Dein Wissen für Dich behalten? (Wäre auch okay).
Uns ist es allerdings schnurz egal, ob die Kurse steigen oder fallen. Wir suchen nicht die Erfüllung irgend welcher perverser Wünsche ("toll, endlich kracht's"), sondern wir brauchen D i f f e r e n z e n - denn ohne Differenzen lässt sich leider kein Geld verdienen.
Herzliche Grüße
d.
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Jesse
29.10.2000, 23:52
@ dottore
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Re: Die Geschichte wiederholt sich! Ich finde.. Dann sag's uns bitte! |
>>Dieses Forum ist nur auf ein Ereignis zugeschnitten - den Megacrash! Ansonsten lässt es nicht viel Spielraum für andere Überlegungen!
>Lieber Freund,
>was soll denn das? Wir sind im Gegenteil höchst dankbar für jede anders lautende Meinung und vor allem gespannt darauf, eine Begründung dazu zu hören.
>Es wäre ungemein liebenswürdig, wenn Du Dir die Mühe machen könntest, damit anzufangen:
>1. Warum wird es in den USA keine Rezession mehr geben? Gibt es überhaupt noch einmal eine Rezession und wie würde sie wirken?
>2. Weshalb führt die permanent zunehmende weltweite Verschuldung nicht zu einer Überschuldung (= Unmöglichkeit, die Verschuldung fortzusetzen), die ihrerseits, wenn zusätzliche Verschuldung nicht mehr statt findet, zu einem Credit Crunch führen muss?
>3. Warum wird sich die Dow-Manie fortsetzen, die bisher"fundamental" damit begründet wurde, dass die Gewinne immer weiter gestiegen sind und ergo immer weiter steigen werden? Sind die Gewinne (und auch die ihnen zu Grunde liegenden rasanten Produktivitätszuwächse) tatsächlich so wie dar gestellt?
>4. Ist das creative accounting wichtiger Hi-Tech-Unternehmen (MSFT, CSCO) positiv und kann es immer weiter fort gesetzt werden? Wie ist das mit dem Ersatz von Lohnzahlungen durch die Ausgabe von Aktien-Optionen?
>5. Spielt ein steigender Zins am kurzen und am langen Ende des Kapitalmarkt eine Rolle oder nicht? Ist der heutige Zins eigentlich"hoch"? Zum Beispiel die Prime Rate von 10 %? Und was hältst Du vom wachsenden Spread zwischen T-Bonds und Private Bonds? Und wie sieht's aus mit der rasch abnehmenden Bereitschaft drüben, noch IPOs zu zeichnen?
>6. Gibt es ein Soft Landing in den USA (und wie sieht dann die Geldpolitik der Fed aus: senkt sie die Zinsen vor oder nach dem Landing)? Wann hat zum letzten Mal drüben ein Soft Landing geklappt?
>7. Was bedeutet die schnell steigende"importierte" Inflation im Euro-11-Raum? Importpreise D z.B. plus 14 %. Spielt überhaupt der Kurs des Euro irgendeine Rolle für die Börse?
>8. Tut die teilweise bei einigen Indices seit Jahren sinkende A/D-Linie was zur Sache oder ist das ganz normal?
>9. Bedeuten die gehäuften Gewinnwarnungen großer US-Unternehmen, dass es jetzt mit den Gewinnen wieder aufwärts geht - oder nicht?
>10. Hat jemand am fallenden Euro Geld verloren? Und wenn ja, wie gleicht er das wieder aus? Dies bitte Mal am Beispiel der japanischen Lebensversicherungen, danke!
>11. Werden die 16 inzwischen aufgelegten Konjunturprogramme Japans das Land endlich aus der Krise reißen?
>12. Macht es einen Unterschied, ob dieses Japan 130 % Staatschulden/BIP-Ratio hat oder eine von 13? Wie wirken überhaupt höhere im Vergleich zu niedrigeren Staatsschulden, jetzt Mal bezogen auf die entsprechend sich entwickelnden Guthaben?
>13. Hatten wir überhaupt eine Manie an den Märkten oder waren das fundamental unterlegte Kursteigerungen? Und falls nicht, warum sind die Kurse dann so in die Höhe gejagt? Und plötzlich wieder gefallen? Oder ist das eine"Korrektur"? Und was machen die Leute, die oben gekauft haben und jetzt auf dem Papier schwer im MÃnus sitzen?
>14. Spielen historische Vergleiche für Börsen (Waren & Finanztitel) eine Rolle oder ist es"diesmal anders"? Wenn ja, bitte warum?
>15. Lassen sich Kurse besser fundamental vorausahnen als mit"technischen" Methoden, speziell der EWT? Wenn ja, warum? Und welche Performance haben die Fundis gegenüber den Technikern und unter den Technikern z.B. die Chartanalysen von Dr. Schultz oder von Candle-Stickern gegenüber den EWTlern?
>16. Wenn jemals noch Mal eine Baisse (mit oder ohne opening crash, Salami-Crash o. ä.) kommen sollte, was könnte sie Deiner Meinung nach auslösen (natürlich nur theoretisch)? Und wie weit könnte sie maximal gehen?
>Diese Fragen und dutzende anderer werden hier offen und objektiv diskutiert. Es wäre schön, von Dir entsprechende Postings zu lesen. Oder willst Du Dein Wissen für Dich behalten? (Wäre auch okay).
>Uns ist es allerdings schnurz egal, ob die Kurse steigen oder fallen. Wir suchen nicht die Erfüllung irgend welcher perverser Wünsche ("toll, endlich kracht's"), sondern wir brauchen D i f f e r e n z e n - denn ohne Differenzen lässt sich leider kein Geld verdienen.
>Herzliche Grüße
>d.
Ich bewundere Ihr großes Wissen und kann staunend nur zustimmen´.Aber daß es Ihnen egal ist,ob die Kurse steigen oder fallen,daran zweifle ich doch,denn fundamental denken Sie"short".Wenn Sie es tatsächlich fertig bringen,Ihr Traden davon zu trennen,alle Achtung.Dann kann man viel von Ihnen lernen.
Ich nehme an,Sie traden gelegentlich auch unabhängig von EWA und haben auch mal eine gegenteilige Meinung.Natürlich ist es fürs Traden ideal,wenn persönliche Meinung,fundamentale Erwägungen und EWA gleichlaufen,und der Markt dann wirklich in die prognostizierte Richtung geht.Das kommt aber leider so selten vor,daß man dann ganz aufs Traden verzichten kann.
Gruß Jesse
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Sascha
30.10.2000, 00:54
@ dottore
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Re: Die Geschichte wiederholt sich! Ich finde.. Dann sag's uns bitte! |
Hallo!
Mein Gott - da hast du aber wieder ausgeholt dottore! Wahnsinn!
Aber du bringst es in der Tat auf den Punkt. Die Optimisten sollen ihre Argumente nennen und nicht einfach ohne Grund sagen, daß es jetzt nach oben gehen muß. Argumente für einen Crash haben wir hier im Forum in Massen genannt, Gründe für eine längere Fortsetzung der Hausse gibt es hingegen kaum.
Gruß
<font color="#0000FF"> Sascha </font>
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Das Orakel
30.10.2000, 02:14
@ Second Opinion
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Die Zeugen Jehovas der Börse an diesem Board? |
Klasse,Second Opinion! Du hast irgendwie recht.
Ich möchte keinem an diesem Board etwas Böses unterstellen.Ich bin mir auch durchaus bewußt,daß viele intelligente Menschen Teil dieses Boards sind,aber
das Sentiment ist fast durch die Bank negativ.Äußert man sich dazu skeptisch,ist man den Angriffen von fast allen ausgesetzt.
In meinen Augen ist die Haltung Pessimismus hoch drei die einzig akzeptierte
an diesem Board und somit wird einem Vergleich zu den Zeugen Jehovas im Börsensegment zu Recht Tor und Tür geöffnet.
Ich bin gespannt,ob hier irgendjemand vernünftige Gegenargumente hat.Wohl kaum.
O.
>Es liegt in der Natur des Menschen die Zukunft, und besonders bevorstehende Katastrophen voraus zu sagen.
>Die Geschichte ist voll mit hunderten Prophezeiungen über das Weltende. Stellvertretend die Geschichte der Zeugen Jehovas (ZJ), einer neuzeitlichen Sekte, verkürzt und vereinfacht dargestellt.
>Die ZJ, anfangs noch ernste Bibelforscher genannt, heben sich aus der Masse der in der Ã-ffentlichkeit agierenden Sekten dadurch hervor, dass sie glaubten das Datum des Weltuntergangs lässt sich anhand der Bibel berechnen. In diesem Jahrhundert legten sie dreimal ein Jahr fest, in dem sie dieses Ereignis erwarteten, taten dies aber relativ moderat. Im Laufe der Jahre wurde die Führungsspitze der ZJ jedoch immer selbstbewußter und sie legten den Weltuntergang auf das Jahr 1975 fest. Diesmal gingen sie jedoch voll in die Ã-ffentlichkeit und verbreiteten diese Aussagen nicht als Möglichkeit, die eintreffen könnte, sondern als Tatsache. Die Begründung war eine detaillierte Berechnung anhand der Bibel.
>Wie bekannt, passierte 1975 nichts Außergewöhnliches. Erklärung der ZJ: Fehler in der Berechnung (sie wussten nicht soll man das Jahr 0 unserer Zeitrechnung zählen oder nicht, also 1 v.Chr. dann 1 n.Chr oder wie). Also alles verschoben um ein Jahr auf 1976. Auch dieses Jahr Fehlanzeige. Nun die Überlegung, da eine grundsätzliche Unsicherheit von immerhin 20 Jahren bezüglich des Startpunkts auf den die Berechnung aufsetzte nicht auszuschließen war, Festlegung nicht auf ein bestimmtes Jahr, sondern auf ein Eintreffen innerhalb eines Zeitrahmens von ca. 20 Jahren. Vermeintlich gab es eine unterstützende Tatsache in der Bibel, nämlich von 1914 an, innerhalb einer Generation, die gemäß der Bibel maximal 80 Jahre dauert, sollte dieser Untergang der bekannten Welt stattfinden. Also neues Zeitfenster 1914+80=1994 oder 1975+20=1995. Wie bekannt passierte nichts. Daher seit 1995 eine neue Lehre, nämlich es ist unbiblisch den Weltuntergang überhaupt genau berechnen zu wollen, es reicht wenn man in der ständigen Erwartung lebt. Aussage der ZJ: Es wird alles sicher irgendwann wie prophezeit passieren.
>Hierzu zwei Anmerkungen:
>- das Beispiel der Zeugen Jehovas habe ich n i c h t gewählt weil ich der Ansicht bin in diesem Forum handelt es sich um eine Sekte mit Herrn Küßner an der Spitze, sondern weil ich von klein auf in dieser Sekte aufgewachsen bin und es sich hierbei um meinen persönlichen Erfahrungshorizont handelt
>- ich möchte keinen provozieren oder in irgendeiner Weise belehren
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canopus
30.10.2000, 08:28
@ dottore
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Genau den Eindruck hat man aber als relativ unbeteiligter Leser......... |
nämlich den, daß es bei vielen Forumsteilnehmern tatsächlich um die Sehnsucht nach Erfüllung"irgendwelcher morbiden Untergangsphantasien" geht.
So beispielsweise hervorragend an schwachen Tagen zu studieren, wenn beinahe jeder down tick mit"freudiger Erregung" gepostet und kommentiert wird.
Kommt dann allerdings der Gegenangriff, herrscht plötzlich betretenes Schweigen im Board.
Also ich verstehe ja nicht viel von der Börse, aber daß es mit einer solchen inneren Einstellung NICHT funktioniert, könnte ich mir gut vorstellen.
Gruß
canopus
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Baldur der Ketzer
30.10.2000, 08:33
@ canopus
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Re: Untergangsgelüste oder einfach nur persönliche Betroffenheit? |
Hallo, canopus,
schon mal daran gedacht, daß mancher hier vielleicht auch realwirtschaftlich an den abstrakten Börsendaten hängt?
Wenn also der Euro weiter in die Binsen sinkt, massig Geld verliert, weil dies in der Firma sich so auswirkt?
Analog ebenso, wenn die Wirtschaft in bestimmten Branchen schwächelt oder fast eingeht?
Dann sieht die Sache schon ganz anders aus, es sind dann keine Gelegenheiten auf Zocks mehr, die halt schiefgehen, sondern unausweichliche Folgen täglichen Wirtschaftens.
Das schafft unheimlich emotionale Bindung zum Tagesgeschehen, glaube mir das...
und es sind sehr negative Emotionen.
Gruß von baldur
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