Toby0909
06.09.2003, 11:40 |
wie gehts weiter? Thread gesperrt |
-->Also was die Presse schreibt ist das eine.
Aber was machen die Marktteilnehmer?
Ich kenne eine einzige Person persönlich, die"gnadenlos" bullish ist. Alle anderen sind eher bearish eingestellt. Und übrigend haben auch alle anderen die Rally mehr oder weniger komplett verpasst.
Jetzt sitze ich hier und gucke mir die betreuten Depots an. Und mir wird irgendwie schwindlig dabei (ich muss dazu sagen, ich kann nur long gehen).
Bei den meisten ist der Stand höher, als Anfang letztes Jahr und Anfang 2001. Bei einigen habe ich ein ATH erreicht. Und die stärkste Bewewgung fand in den letzten 4 - 6 Wochen in den Emerging Markets statt.
Es ist wirklich mehr als beeindruckend.
Was tun?
Ich könnte jetzt am Montag einen Großteil der Depots einfach auf Cash umstellen. Aber ist das ratsam? Die selbe Frage stellte ich mir im Juni, als der S&P erste Schwächetendenzen zeigte. Einige Leute haben damals verkauft - und zwar alles - auch die Emerging Markets - da ging es erst richtig los.
Denen brennt es jetzt natürlich wie Feuer unter den Nägeln. Viele warten auf eine Korrektur in Indien, Thailand, Brasilien, Russland, Polen uswuswusw..... Und dann wollen die kaufen. Wenn ich also raus gehe, wieviel werde ich verpassen?
Wie lange kann die amerikanische Notenbank und die Statistiker noch den Absturz hinauszögern? Eine Woche, 3 Wochen? 5 Monate? Bis zu Wahl?
Gut, die letzten beiden Zahlen kann ich mir nicht vorstellen - aber was, wenn es den Amis gelingt, die Indizes nicht abstürzen zu lassen, sondern so dahindümpeln zu lassen? Werden wir in den Emerging Markets kleinere Korrekturen sehen (wie dieses Jahr bereits in Brasilien, Thailand und Russland) oder werden wir keine bekommen, weil immer mehr Investoren erkennen, daß man in den EM´s gutes Wachstum bei guten Aussichten billig kaufen kann? Oder wird aus eine anfänglichen Korrektur ein Zusammenbruch - zumindest vorübergehend. Und in 5 Wochen sagt man sich dann: Hätte ich doch nur.....
Fragen über Fragen.
Grundsätzlich bin ich ein"AmiBär" und ein"EMBulle" - allerdings sollte man hier und da auch mal an Dispositionen denken - ich würde mich sehr über eine kleine Diskussion hier am Board freuen.
Toby
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schlaffi
06.09.2003, 12:12
@ Toby0909
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Re: wie gehts weiter? |
-->Hallo!
Also ich stehe auch vor der selben Sitiuation.
Die meisten die ich kenne haben die Rally komplett verpasst, oder sind zu früh ausgestiegen. Jetzt warten, einschliess mich, alle auf die Korrektur.
Nach Adamriese müssten die Märkte jetzt 1-2 Monate seitwärts tendieren, und danach
Karacho die nächsten ALTH erreichen.
gruss
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chiron
06.09.2003, 13:26
@ Toby0909
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Re: wie gehts weiter? |
-->Hallo Toby
Als Ami-Bear solltest Du auch einen Blick auf deren Handelspartner werfen. Geht der Konsumrausch in die Binsen, siehts für die Asiaten auch düster aus. Rohstoff-Länder scheinen mir eine gute Alternative zu sein. Geht es mit der"Aufschwungs-Rally" weiter, dann düften die Rohstoffe auch profitieren, wenn auch nicht im selben Ausmass. Dabei das Edelmetall-Rally nicht vergessen, das praktisch unter Ausschluss der Oeffentlichkeit stattfindet. Die Renditen, die in diesem Segment in diesem Jahr erwirtschaftet wurden, sehen auch ganz ordentlich aus. Mein"Best-Bet" ist eine Korrektur des USD.
Ich habe mir heute die Kursgewinne der Schweizer Aktien in diesem Jahr angeschautet. Profiteure waren samt und sonders die Kellerkinder der letzten zwei Jahre, während die Schwergewichte Nestle und Novartis nur im einstelligen Bereich Fortschritte machten. Im Uebrigen ist der SMI in diesem Jahr gerade mal 15 % gestiegen, die Medien schreiben aber immer nur von der Performance seit März dieses Jahres. Antizyklisches Handeln war und ist die Devise...und wenn ich mir heute die Zeitungen so ansehe, stehen wir dem Jahr 2000 in Sachen Euphorie ziemlich nahe. Aus diesem Grund könnte ich mir auch vorstellen, dass wir nochmals ein kurzfristiges Bond-Rally sehen werden, da im Moment dies alle für ausgeschlossen halten.
Antizyklische Grüsse
Chiron
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Eric
06.09.2003, 16:21
@ schlaffi
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neue ALTH?! |
-->Also ich denke, wir können wirklich alles erwarten, aber keine neuen All-Time-Highs:-)
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Emerald
06.09.2003, 21:10
@ Toby0909
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Re: wie gehts weiter? |
-->Toby, nachdem Du innerhalb acht Monaten über dem Durchschnitt Erfolge erarbeitet hast, musst Du Dir nicht zu schön sein, Kasse zu machen. Rein
jahreszeitlich gesehen, sind die kommenden Wochen ein Vabanque-Spiel an
der Börse.
Wehe es tut sich ausser dem massiv schwachen Dollar noch etwas, dann sehe ich
nur noch Down-Ticks soweit der Kurszettel reicht. Ich habe am Freitag mit
wenigen Ausnahmen total Tabularasa gemacht (AMR - Limite wurde noch nicht
erreicht) und dafür 1:1 in die Minen-Aktien DROOY, WHT, KGC, MNG und NEM
umgeschichtet d.h. nachgekauft: average up.
Ich meine annehmen zu müssen, dass jetzt wieder"aus den Aktien in die Bonds"
abläuft, da ja nicht alle nur noch Minen-Aktien kaufen wollen. Deshalb hat
der Treasury Future plus 2% geschlossen.
Mach es gut und bis Montag beim noch schwächeren Dollar!
Emerald.
Seit Ende Mai zog der $ von 1.2850 CHF auf 1.4225 an (€ 1.20/1.08) gerade
in Dollar-Kehrt-Wende liegt auch eine kleine Weisheit für die Aktien-Indices!
Siehst Du die Zeichen an der Wand?
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kizkalesi
07.09.2003, 11:14
@ Eric
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DAX auf Kurs 5000? |
--><font size="5">Dax wieder auf Kurs 5000? </font>
Talsohle durchschritten, Aufschwung in Sicht.
Die Börse steigt. Aber wie geht es weiter?
Sieben Gründe, warum die Rally noch lange nicht zu Ende ist
von Michael Höfling
Am vergangenen Mittwoch war in Frankfurt der Bulle losFoto: AP
Sie ist fällig. Seit Wochen schon. Aber die Korrektur kommt nicht. Stattdessen eilt der Dax von einem Jahreshoch zum nächsten. Um 65 Prozent hat das deutsche Börsenbarometer, gerechnet von seinen Tiefstständen im März, nun schon zugelegt. Allein diese Woche waren es, trotz Gewinnmitnahmen am Freitag, über 100 Punkte. Immer mehr Anleger und Experten schütteln angesichts dieser Entwicklung ungläubig den Kopf. Vor allem jene, die nicht dabei sind. Und für die könnte es kurzfristig noch schlimmer kommen: viele Gründe sprechen dafür, dass der Aufwärtstrend noch anhalten wird.
Portfoliooptimierung Viele Fonds, Pensionskassen und Versicherungen sehen vom davonfahrenden Dax nur noch die Rücklichter."Gerade die Versicherungen haben ja den Ausverkauf im März beschleunigt, weil sie die Risiken aus ihren Portfolios nehmen wollten", sagt Berndt Fernow, Aktienstratege bei der Landesbank Baden-Württemberg. Viele dieser institutionellen Anleger seien jetzt unterinvestiert und warteten darauf, dass"der Dax noch mal umkehrt und sie einsammelt". Gerade Fondsmanager werden mit jedem Tag des Anstiegs nervöser: Ihre Performance muss sich meist dem Vergleich mit einer Benchmark stellen."Viele von ihnen trimmen ihre Portfolios jetzt mit Aktien wie SAP oder Infineon auf Performance", vermutet Klaus Kaldemorgen, Geschäftsführer der Fondsgesellschaft DWS (siehe Interview unten). Treibstoff für die Fortsetzung der Rally.
Liquidität Auch die Privatanleger haben den Umschwung an den Börsen weitgehend verpasst. Das belegt die Fondsstatistik des Branchenverbandes BVI. Während Aktienfonds im zweiten Quartal Zuflüsse von 2,2 Milliarden Euro verzeichneten, steckten die Privaten satte 6,1 Milliarden in vermeintlich sichere offene Immobilienfonds. Die verbesserte Stimmung an der Börse wird das Umdenken beschleunigen - und dem Aktienmarkt weitere Liquidität zuführen. Denn davon ist genug vorhanden. 1,34 Billionen Euro haben die Deutschen laut Bundesverband deutscher Banken in Spar-, Sicht- oder Termineinlagen liegen. Und von der lumpigen Rendite von zwei bis drei Prozent haben sie die Nase voll."Inzwischen kehren Privatinvestoren langsam aufs Parkett zurück", beobachtet Börsenpsychologe Gianni Hirschmüller von Cognitrend,"weitere Kurssteigerungen und zunehmende Handelsaktivitäten scheinen möglich."
Konjunkturoptimismus Die Börse nimmt die konjunkturelle Entwicklung vorweg. Dreimal seit dem Ende der Jahrtausendhausse hat sie das bereits erfolglos versucht. Diesmal aber scheint der Aufschwung ausgemachte Sache: Ende August gab das Münchener Ifo-Institut zum vierten Mal in Folge einen steigenden Geschäftsklima-Index bekannt. Mit 90,8 Zählern lag der Wert erstmals seit über einem Jahr wieder über der 90-Punkte-Marke. Doch das Institut fragt nicht nur nach den Erwartungen der Unternehmen für die nächsten sechs Monate. Ermittelt wird auch die Einschätzung der aktuellen Lage."Und der Anstieg bei diesem Indikator ist fast noch höher zu bewerten", sagt Aktienstratege Fernow. Auch die Konjunkturlokomotive USA kann glänzen: So stiegen die Auftragseingänge der US-Industrie auf den höchsten Stand seit zwei Jahren. Fundamentaldaten, die die vorausgelaufene Aufwärtsbewegung der Börsen unterfüttern.
Markttechnik"Für unser Dax-Ziel von 3850 Punkten am Jahresende sind wir im März belächelt worden", sagt Wieland Staud, Technischer Analyst und Geschäftsführer von Staud Research,"inzwischen erscheint dieses Ziel fast zu niedrig gegriffen." Durch den charttechnisch bedeutenden Widerstand von 3600 Punkten"ging der Dax wie durch Butter", sagt Staud."Wir laufen mit angezogener Handbremse nach oben", spielt der Techniker auf die vielfach zu beobachtenden Zweifler im Markt an."Und genau das zeichnet einen gesunden Trendmarkt aus." Wenn alle von der Korrektur reden, bleibt sie aus. Viele Marktteilnehmer könnten sich einfach nicht vorstellen, dass der Dax seine unglaubliche Performance noch weiter in die Höhe schraube."Aber dasselbe ließ sich ja auch auf dem Weg nach unten - unter umgekehrten Vorzeichen - beobachten", sagt Staud.
Leerverkäufer Über Jahre ging das Geschäft der Hedge-Fonds auf, die sich in Erwartung fallender Kurse Aktien liehen, sie später günstig am Markt zurückkauften und dem Verleiher zurückgaben. Von der Differenz ließ sich gut leben. Jetzt hat der Trend gedreht."Der Dax artet auf Grund seines einseitigen Kursverlaufs für die ersten Short-Spieler zur Qual aus", meint Cognitrend-Experte Hirschmüller. Wer bis jetzt noch nicht die Seiten gewechselt hat, muss sich in steigende Notierungen hinein eindecken - und treibt die Kurse weiter in die Höhe. Hirschmüller:"Oberhalb eines Niveaus von 3730 bis 3750 Punkten wäre sogar mit einem dynamischen Short-Squeeze zu rechnen, der den Dax schnell um weitere 200 Punkte nach vorn bringen kann."
Investitionsvorhaben"Ein kleines bisschen besser als erwartet" seien die Auftragseingänge im August ausgefallen, meldete Cisco Systems diese Woche. Es hagelte Heraufstufungen durch die Analysten. Auch bei SAP spielten die Anleger diese Woche das verbesserte Umfeld für lange aufgeschobene IT-Ausgaben.
Und das US-Marktforschungsinstitut Gartner Dataquest sieht erste Anzeichen dafür, dass die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte weiter anzieht. Damit würde die notwendige Voraussetzung für einen Turn-around bei den IT-Ausgaben 2004 geschaffen. Dieses Anspringen der Investitionen wird weithin unterschätzt. In den USA etwa steigen die Investitionen nach 3,7 Prozent in 2003 auf 9,2 Prozent im kommenden Jahr an - entsprechend müssen auch die Gewinnschätzungen pro Aktie angehoben werden."Dann sind viele Aktien auch längst nicht mehr so teuer, wie sie jetzt vielleicht manchem erscheinen", sagt Aktienstratege Fernow.
ZinsumfeldJede längere Aufwärtsbewegung an den Börsen benötigt ein geeignetes Umfeld, um sich entwickeln zu können. Gut für die Kurse sind niedrige Zinsen - und vor allem die Erwartung, dass sich daran so bald nichts ändert. So nahmen die Marktteilnehmer mit Wohlwollen die Aussage von Fed-Chef Alan Greenspan zur Kenntnis, dass die Leitzinsen"für eine beträchtliche Zeit" auf dem aktuell niedrigen Niveau bleiben sollen. Die Mehrheit der Volkswirte rechnet bis ins nächste Jahr hinein mit einer Fortsetzung der Niedrigzinspolitik sowohl in den USA als auch in der Eurozone.
Die Aussichten auf weiter steigende Aktienkurse sind also nicht schlecht. Die Börse allerdings ist keine Einbahnstraße. Risiken wie Krieg, Terror, Inflation oder Überbewertung (siehe Kasten Seite 37) mögen Börsianern im aktuell deutlich aufgehellten Stimmungsumfeld weit weg erscheinen. Doch wie empfindlich die Börse darauf reagiert, ließ sich bis in den März dieses Jahres hinein immer wieder beobachten.
Wer sich also jetzt an den Aktienmarkt wagt, sollte sich vorher eine Strategie zurechtlegen, mit der er mögliche Verluste begrenzt und die Substanz des angelegten Kapitals sichert. Das ist das Mindeste, was Anleger aus der langen Baisse gelernt haben sollten.
<font size="5">... und so argumentieren die Pessimisten </font>
Inflation: Kommt es in den USA zu den erwarteten Wachstumssteigerungen, droht Inflation. Die Notenbank wird dann auch die Zinsschraube wieder anziehen. Anleihen werden gegenüber Aktien wieder attraktiver.
Bewertung: Besonders Internet-Aktien wie Amazon, Ebay oder Yahoo sind nach Kursvervielfachungen binnen kurzer Zeit bereits wieder Schwindel erregend teuer, die Wachstumserwartungen bei Kurs-Gewinn-Verhältnissen von 70 bis 80 kaum zu erfüllen.
Terror: Kommende Woche jährt sich der Anschlag auf die USA zum zweiten Mal. Niemand weiß, ob der nächste große Schlag gegen die westliche Welt nicht längst vorbereitet wird.
Enronitis: Die Angst um Firmenpleiten ist weitgehend aus den Köpfen. Doch beim Immobilienfinanzierer Freddie Mac gab es bereits wieder Bilanzmanipulationen. Gerät der hoch verschuldete Konzern in Schieflage, wäre auch der für die US-Konjunktur so wichtige Häuserboom am Ende.
Herbst: Der September gilt als schwächster Börsenmonat, der Oktober als schwankungsfreudigster. Zeigen sich jetzt Risse im Aufschwungs-Szenario, drohen Dax und Dow Rückschläge. hö/mao
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