Svenni
06.09.2003, 14:52 |
Ausbildungsnotstand - Oder wie man junge Leute verheizt Thread gesperrt |
-->Ich schreibe das erst jetzt, damit es wg. der Namen nicht so leicht nachvollziehbar ist. Muss es aber loswerden.
Es gibt in gewissen Regenbogenblättern"Iniatitiven zur Ausbildungsplatzbeschaffung". Was manche"Ausbildungsbetriebe" so anbieten, da sträuben sich mir die Haare: Es gibt z.B. eine Versicherungsagentur, die großzügig 20 (!) Ausbildungsplätze zum Versicherungskaufmann anbietet. Ich wiederhole: Kaufmann, was einen soliden Beruf vorgaukelt. In einem Nebensatz wird erwähnt, dass die Ausbildung 15 Monate dauert. 15 Monate? Das Berufsbild eines Versicherungskaufmanns lt- IHK sieht eine 3jährige Ausbildungzeit vor. Nun kenne ich den Bruder dieses Anbieters und befrage ihn, warum er für seine im Verhältnis dazu relativ kleine Agentur, 20 Azubis einstellt und warum die Ausbildungszeit so verkürzt ist. Daraufhin entgegnete er mir eiskalt, dass diese Bezeichnung nicht ganz korrekt gewählt sei, die"Azubis" in Wirklichkeit zu Versicherungsvertretern im Außendienst ausgebildet werden und von den 20 dann villeicht 2 GUTE übbrigbleiben! Was soll man da noch sagen....
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Sascha
06.09.2003, 15:26
@ Svenni
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Re: Ausbildungsnotstand - Oder wie man junge Leute verheizt |
--> Hallo Svenni!
Diese Masche kenne ich von so manchem Versicherungsunternehmen. Das läuft dann immer so ab:
1. Man stelle möglichst viele junge, engagierte Leute ein und mache ihnen große Versprechungen der Art:"Du wirst bei uns einen sicheren Arbeitsplatz bekommen wenn du dich bewährst".
2. Die jungen Leute müssen sich also bewähren. Im Außendienst. Hoffnungslos rufen sie Mann und Frau an und gehen ganze Seiten im Telefonbuch durch. Sie versuchen jedem eine Versicherung aufzuschwatzen. Meist erfolglos. Viele Menschen haben einfach schon eine Versicherung oder kein Geld. Es sind aber auch immer wieder genügend Leute dabei die sich zu einem Termin überreden lassen sofern der junge"Azubi" gewisse Redegewandheit mitbringt. Auf alle Fälle rechnet sich das für den"Ausbilder". Denn Azubis als Versicherungsvertreter im Außenhandel sind jung, meist engagiert und sehr billig. Es muß nur die Ausbildungsvergütung bezahlt werden und die ist i.d.R. wesentlich geringer als das Gehalt eines festangestellten Mitarbeiters.
3. Die jungen Leute versuchen meist automatisch auch Freunden, Verwandte zu einer, Bekannte zu einer Versicherung zu überreden. Meistens weil sie selbst den Müll glauben den sie von ihrem"Chef" erzählt bekommen mit der gewaltigen Rendite usw. Meist klappt das bei Freunden auch ganz gut da hier das gegenseitige Vertrauen da ist.
4. Nachdem jeder der Azubis (in deinem Beispiel waren es 20) große Teile seiner Verwandtschaft und seines Kollegen- und Freundeskreises abgegrast hat vergleicht der Ausbilder. 18 Leute fliegen raus. 2 werden übernommen. Diejenigen die es fertig brachten die meisten Versicherungsverträge abzuschließen. Die 18 die rausgeflogen sind fragen sich warum sie denn rausgeflogen sind und merken irgendwann dann, daß sie eigentlich nur benutzt oder verheizt (wie du richtig sagst) wurden indem sie ihre Vertrauenspositionen gegenüber Freunden, Verwandten, Kollegen und Bekannten besonders effektiv für den Ausbilder (die Versicherung) nutzen konnten. Jetzt wo da keine Verwandte und Freunde mehr sind und das Abschließen weiterer Versicherungsverträge schwieriger geworden ist nimmt man einfach 20 neue und läßt diese 20 neue Azubis im nächsten Ausbildungsjahr wieder auf deren Verwandte und Freunde los.
Viele Grüße
Sascha
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vladtepes
06.09.2003, 16:13
@ Svenni
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Re: Ausbildungsnotstand - Oder wie man junge Leute verheizt |
-->>Ich schreibe das erst jetzt, damit es wg. der Namen nicht so leicht nachvollziehbar ist. Muss es aber loswerden.
>Es gibt in gewissen Regenbogenblättern"Iniatitiven zur Ausbildungsplatzbeschaffung". Was manche"Ausbildungsbetriebe" so anbieten, da sträuben sich mir die Haare: Es gibt z.B. eine Versicherungsagentur, die großzügig 20 (!) Ausbildungsplätze zum Versicherungskaufmann anbietet. Ich wiederhole: Kaufmann, was einen soliden Beruf vorgaukelt. In einem Nebensatz wird erwähnt, dass die Ausbildung 15 Monate dauert. 15 Monate? Das Berufsbild eines Versicherungskaufmanns lt- IHK sieht eine 3jährige Ausbildungzeit vor. Nun kenne ich den Bruder dieses Anbieters und befrage ihn, warum er für seine im Verhältnis dazu relativ kleine Agentur, 20 Azubis einstellt und warum die Ausbildungszeit so verkürzt ist. Daraufhin entgegnete er mir eiskalt, dass diese Bezeichnung nicht ganz korrekt gewählt sei, die"Azubis" in Wirklichkeit zu Versicherungsvertretern im Außendienst ausgebildet werden und von den 20 dann villeicht 2 GUTE übbrigbleiben! Was soll man da noch sagen....
ja du hast recht!
Von den drei Jahren hab ich auch gehört![img][/img]
Vorallem wie wollen die den Stoff von drei Jahren in 15 Monaten durchbringen?
Wenn viele Azubis nicht mal richtig schreiben können...
War es nicht so, dass ab 2005 nur die 3 jährige Ausbildung zählt?
Diejenigen, die nur 15 Monaten ausgebildet wurden, dürfen dann gar nicht in der Brachne tätig sein!?
80% der jetzt tätigen Versicherungsvertreter haben nur eine Crash-Asusbildung in Sachen Versicherung - können dir villeicht noch sagen was eine Versicherung ist und können dir die Konditionen der jeweiligen Versicherung runterbeten, das wars dann auch schon.
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MarkXzzz
06.09.2003, 19:21
@ Sascha
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Re: Ausbildungsnotstand - Oder wie man junge Leute verheizt |
-->Wir brauchen eigentlich nur ein! Gesetz in Deutschland
Ein wirkungsvolles Gesetz gegen Schneeballsysteme ;-)
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Euklid
06.09.2003, 20:10
@ MarkXzzz
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Re: Ausbildungsnotstand - Oder wie man junge Leute verheizt |
-->Diese Art von Geschäften ist ganz besonders perfide weil sie junge Leute dazu anhält ihrer gesamten Verwandschaft jeden Unfug an Versicherungen anzudrehen den es überhaupt gibt.
Gruß EUKLID
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