Tempranillo
08.09.2003, 11:42 |
La mafia non c´ è, und die Systempresse auch nicht Thread gesperrt |
-->Hallo,
"La mafia non c´è, die Mafia gibt es nicht", sagen die Leute in Parlermo und Neapel wenn sie nach dem organisierten Verbrechen gefragt werden.
Von Systempresse, d.h. einer auf kaltem Wege gleichgeschalteten Medienlandschaft zu sprechen, sei blühender Unsinn, habe ich dottore noch im Gedächtnis.
Wobei man dottore natürlich zugute halten muß, daß er seinen Standpunkt immer mit einer intellektuellen Schärfe, einer sprachlichen Geschliffenheit untermauert, vor der man auch dann den Hut zieht, wenn man völlig anderer Meinung ist.
Vor allem glaube ich, daß er seine Argumentation vom falschen Ende her aufbaut. Er sagt, was die Presse wieder an Sensationellem aufgegriffen habe, was über Ernst-August, Michel F. und jetzt Rainer Wallraff zu lesen sei.
Diesen Weg halte ich jedoch für nicht wirklich zielführend. Man müßte vielmehr fragen, was alles NICHT veröffentlicht wird; warum über Themen nichts zu finden ist wie €urotz, EU, Deutschlands Zahlmeisterrolle, Goldverkäufe der Notenbanken, Debitismus etc.?
"Weil das unsere Leser doch überhaupt nicht interessiert", würde vermutlich Hans Leyendecker sagen.
Dann frage ich mich, weshalb das Internet als Informationsquelle immer mehr
Bedeutung gewinnt?
Würden die deutschen Medien bestrebt sein, das vorhandene Informations- und Kommunikationsbedürfnis wirklich umfassend abzudecken, wäre doch den zahllosen Foren, abgesehen von solchen, die sich wirklich abseitigen Interessen widmen, von vorneherein der Boden entzogen.
In anderen Worten:
Die Existenz des Elliott-Wellen-Forumd ist der schlagende Beweis für das Vorhandensein einer Systempresse!
Eine klassische Marktlücke, die es doch nur deshalb geben kann, weil ein gegebenes Bedürfnis von anderen nicht erfüllt wird.
Das also ist die Situation im freiesten Staat, den es auf deutschem Boden jemals gegeben hat: Die wirklich wichtigen Informationen muß man sich in einer Art Untergrund beschaffen; Samisdat hieß das, glaube ich, früher im Osten.
Weil wir so wunderbar und einzigartig frei sind, gibt es auch überhaupt keine verbotenen Bücher mehr. So etwas haben nur Diktaturen nötig, Bücher zu verbrennen, zu vernichten oder einzuziehen. Das haben wir 1945 ein für allemal überwunden.
Da merkt man doch gleich, daß Georg-Christoph Lichtenberg nur ein verzopfter Opa aus dem 18. Jahrhundert war, als er geschrieben hat:
"Das erste was verboten gehört, ist ein Katalogus von verbotenen Büchern."
Tempranillo
PS
@ dottore: Was ich eingangs geschrieben habe, bitte ich Dich, unter sachlichen Gesichtspunkten zu betrachten. Deinen Namen nicht zu nennen, wäre arg krampfig gewesen.
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monopoly
08.09.2003, 12:25
@ Tempranillo
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Re: La mafia non c´ è, und die Systempresse auch nicht |
-->>Hallo,
>"La mafia non c´è, die Mafia gibt es nicht", sagen die Leute in Parlermo und Neapel wenn sie nach dem organisierten Verbrechen gefragt werden.
>Von Systempresse, d.h. einer auf kaltem Wege gleichgeschalteten Medienlandschaft zu sprechen, sei blühender Unsinn, habe ich dottore noch im Gedächtnis.
>Wobei man dottore natürlich zugute halten muß, daß er seinen Standpunkt immer mit einer intellektuellen Schärfe, einer sprachlichen Geschliffenheit untermauert, vor der man auch dann den Hut zieht, wenn man völlig anderer Meinung ist.
>Vor allem glaube ich, daß er seine Argumentation vom falschen Ende her aufbaut. Er sagt, was die Presse wieder an Sensationellem aufgegriffen habe, was über Ernst-August, Michel F. und jetzt Rainer Wallraff zu lesen sei.
>Diesen Weg halte ich jedoch für nicht wirklich zielführend. Man müßte vielmehr fragen, was alles NICHT veröffentlicht wird; warum über Themen nichts zu finden ist wie €urotz, EU, Deutschlands Zahlmeisterrolle, Goldverkäufe der Notenbanken, Debitismus etc.?
>"Weil das unsere Leser doch überhaupt nicht interessiert", würde vermutlich Hans Leyendecker sagen.
>Dann frage ich mich, weshalb das Internet als Informationsquelle immer mehr
>Bedeutung gewinnt?
>Würden die deutschen Medien bestrebt sein, das vorhandene Informations- und Kommunikationsbedürfnis wirklich umfassend abzudecken, wäre doch den zahllosen Foren, abgesehen von solchen, die sich wirklich abseitigen Interessen widmen, von vorneherein der Boden entzogen.
>In anderen Worten:
>Die Existenz des Elliott-Wellen-Forumd ist der schlagende Beweis für das Vorhandensein einer Systempresse!
>Eine klassische Marktlücke, die es doch nur deshalb geben kann, weil ein gegebenes Bedürfnis von anderen nicht erfüllt wird.
>Das also ist die Situation im freiesten Staat, den es auf deutschem Boden jemals gegeben hat: Die wirklich wichtigen Informationen muß man sich in einer Art Untergrund beschaffen; Samisdat hieß das, glaube ich, früher im Osten.
>Weil wir so wunderbar und einzigartig frei sind, gibt es auch überhaupt keine verbotenen Bücher mehr. So etwas haben nur Diktaturen nötig, Bücher zu verbrennen, zu vernichten oder einzuziehen. Das haben wir 1945 ein für allemal überwunden.
>Da merkt man doch gleich, daß Georg-Christoph Lichtenberg nur ein verzopfter Opa aus dem 18. Jahrhundert war, als er geschrieben hat:
>"Das erste was verboten gehört, ist ein Katalogus von verbotenen Büchern."
>Tempranillo
>PS
>@ dottore: Was ich eingangs geschrieben habe, bitte ich Dich, unter sachlichen Gesichtspunkten zu betrachten. Deinen Namen nicht zu nennen, wäre arg krampfig gewesen.
Das ist wohl das größte Problem, das die Journallie ihre Macht dahinschwinden sieht auch dank der Gratiskultur im Internet.Ihre Parteibücher die sie auf diese Sessel gebracht haben nützen ihnen nichts mehr. Die angeblich sauber recherchierenden Journalisten hetzen gegen die Internetnewskultur.
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