Janno
08.09.2003, 21:08 |
Was ist die Bezugsgröße zur Staatsverschuldung? Thread gesperrt |
-->Hallo!
In Gemeinschaftskunde wurde gefragt, an was man die Staatsverschuldung misst. Hat jemand eine Antwort?
|
Standing Bear
08.09.2003, 21:49
@ Janno
|
Re: Was ist die Bezugsgröße zur Staatsverschuldung? |
-->>Hallo!
>In Gemeinschaftskunde wurde gefragt, an was man die Staatsverschuldung misst. Hat jemand eine Antwort?
Am Bruttoinlandsprodukt (Summe aller hergestellten Waren und Dienstleistungen, Def. findest Du irgendwo genau).
Laut Maastricht-Vertrag darf die Verschuldung nur 60% des BIP betragen bzw. jedes Jahr neue 3% des BIP. Wenn die Wirtschaft also immer munter wächst, kann die Verschuldung in % des BIP sogar sinken, was in USA sehr kurzfristig der Fall war.
Gruß
SB
|
zucchero
08.09.2003, 21:54
@ Janno
|
Re: Was ist die Bezugsgröße zur Staatsverschuldung? |
-->>Hallo!
>In Gemeinschaftskunde wurde gefragt, an was man die Staatsverschuldung misst. Hat jemand eine Antwort?
Hallo!
Staatsverschuldung ist ein Betrag in EUR. Leider steigt dieser Betrag jede Sekunde um ca. 2250 EUR. Die Schuldenuhr gibt es unter
http://www.steuerzahler.de/
Gemessen Wird die Staatsverschuldung i.d.R am BIP (Bruttoinlandsprodukt. Diese Kennzahl ist auch in den Maastricher Konvergenzkriterien für den EURO relevant.
Gruß aus Baden
|
zucchero
08.09.2003, 21:56
@ Standing Bear
|
Re: Was ist die Bezugsgröße zur Staatsverschuldung? |
-->>>Hallo!
>>In Gemeinschaftskunde wurde gefragt, an was man die Staatsverschuldung misst. Hat jemand eine Antwort?
>
>Am Bruttoinlandsprodukt (Summe aller hergestellten Waren und Dienstleistungen, Def. findest Du irgendwo genau).
>Laut Maastricht-Vertrag darf die Verschuldung nur 60% des BIP betragen bzw. jedes Jahr neue 3% des BIP. Wenn die Wirtschaft also immer munter wächst, kann die Verschuldung in % des BIP sogar sinken, was in USA sehr kurzfristig der Fall war.
>Gruß
>SB
Wir sind doch alle eines Geistes Kind *lol
|
McShorty
08.09.2003, 21:58
@ Janno
|
Zahlen zur Staatsverschuldung u.a. - mT |
-->Hallo Janno,
die Staatsverschuldung kann man natürlich mit vielen vwlDaten vergleichen.
Gebräulich ist wohl das BIP/BSP, wie auch in Maastrich, festgelegt.
Also Staatsschulden sind per Dez 2002 1.227,6 MRD € hoch gewesen.
Das BIP lag 2002 bei knapp 2.100 Mrd. €. Danach lag die Staatsverschuldung bei ca. 58,5 % des BIP (laut BUBA 60,8 %, bei mir fehlt also was ).
Natürlich kann man die Schulden auch zu anderen Größen in Bezug setzen.
Z.B. zu Steuereinnahmen, die 2002 bei 920,3 Mrd € lagen. Die Staatsverschuldung betrug somit 133,5 % der Steuereinnahmen. Das kann man dann noch weiterspinnen.
Interessant ist aber auch, wieviel ZINSEN auf diese Staatsschuld gezahlt werden müssen + wie hoch der Anteil der ZInszahlung am Hasuhalt ist + WIE der finanziert wird. Werden die Zinsen nnoch durch Steuern"bezahlt" oder schon durch Neuverschuldung, wie aktuell der Fall.
Zinszahlungen lagen 2002 bei 67,2 Mrd. €, macht also schlappe 2 % ZInsen. Wie + warum die nur durchschnittlich 2 % zahlen, bleibt mir schleierhaft. Ich denke da ist an den Zahlen was gedreht. Bekanntlich lag selbst der Diskontzins darüber und drunter wird dem Staat wohl keiner was leihen. Hier besteht also Klärungsbedarf.
Der Finanzierungssaldo=Neuverschuldung betrug 2002 ca. 76,2 Mrd. €. Es wurden also quasi die gesamten Zinsen durch neue SCHULDEN!!! bezahlt und darüber hinaus noch andere Wohltaten.
Hoffe ein wenig gehofen zu haben.
Gute Nacht Deutschland und Gruß
McShorty, mal wieder von den Zahlen desillusioniert + alptraumgefährdet
Links:
http://www.buba.de/
http://www.destat.de/
<ul> ~ BuBa Monatsberichte - immer wieder ernüchternd</ul>
|
Euklid
08.09.2003, 22:07
@ McShorty
|
Re: Zahlen zur Staatsverschuldung u.a. - mT |
-->Ich meine Du hast einen Fehler in deiner Rechnung.
Im Bundeshaushalt erscheinen nur die Bundesschulden.
Die liegen nicht bei 1,3 BIO € sondern nur in der Größe von 700 MRD Euro.
Entschuldige Bitte meine Großzügigkeit mit dem Wort <font color=#FF0000>nur.</font>
Dann steigt der Zinssatz entsprechend.
Die Schulden der Länder werden in den Landeshaushalten bezahlt und geführt.
Gruß EUKLID
|
McShorty
08.09.2003, 22:54
@ Euklid
|
Danke für den Hinweis, aber... - mF |
-->Hallo Euklid,
Danke für den Hinweis, dass mit den Landeshaushalten habe ich nicht gewußt.
(ist ja ganz schön fies das zu verstecken)
Bei ca. 700 Mrd. € Bundesschuld und 67,2 Mrd. € Zinsen wären das ja fast 10 %.
Das erscheint mir dann doch etwas hoch. Ich glaube nicht, dass der BUnd irgendwo erhöhte Verzugszinsen zahlen muß oder sowas. Selbst Kontokorrentkredite sind da ja bei höheren Summen im Zinssatz niedriger. Ich würde schätzen, dass der Zinssatz nicht viel über der durchschn. Rendite für Langläufer der letzten Jahre liegen kann/sollte.
Ich denke da muß es also noch ´ne Ungereimtheit geben. Vielleicht haben andere ja noch ´ne Erklärung oder wissen Quellen mit detailliertem Zahlenmaterial.
Gruß
McShorty, schlauer aber nicht schlau genug
>Ich meine Du hast einen Fehler in deiner Rechnung.
>Im Bundeshaushalt erscheinen nur die Bundesschulden.
>Die liegen nicht bei 1,3 BIO € sondern nur in der Größe von 700 MRD Euro.
>Entschuldige Bitte meine Großzügigkeit mit dem Wort <font color=#FF0000>nur.</font>
>Dann steigt der Zinssatz entsprechend.
>Die Schulden der Länder werden in den Landeshaushalten bezahlt und geführt.
>Gruß EUKLID
|
Euklid
08.09.2003, 23:00
@ McShorty
|
Re: Danke für den Hinweis, aber... - mF |
-->Da hast Du irgend etwas zu schnell berechnet,denn wenn Du vorher 2% bei 1,3 Bio hattest dann müßte doch jetzt bei 700 MRD etwas weniger als 4% herauskommen oder?
Gruß EUKLID
|
McShorty
08.09.2003, 23:15
@ Euklid
|
Danke für die Mathe-Nachhilfe, nun richtig... |
-->Hall Euklid,
scheint nicht mein Mathe -Tag zu sein (bin sonst recht gut darin).
Also 67 von 1277 sind ca. 5,5 %, dann käme das auch mit der Staatsschuld + den Zinsen hin. Das kann man glauben, dann wären die auch wohl nicht extra in Landeshaushalten versteckt.
Die hohen Zahlen + vielen Nullen (nein nicht diesmal die in Berlin:-)= haben mich wohl verwirrt. Was soll man da also von den Jungs + Mädels in Berlin erwarten - keine wunder dass die nicht rechnen können. Ist ja auch nicht so schlimm - ist ja nicht deren Geld.
Gruß
McShorty, schon schlauer
|
LenzHannover
09.09.2003, 00:52
@ Janno
|
Ich tät einen Bezug auf die normal arbeitenden Menschen machen |
-->Macht 1.300.000 Mio € durch ca. 25 Mio = ca. 50.000 € Schulden pro Schuldner
All die 400 Euro Jobs, fast alle Beamte usw. zählen nicht zu den"normal arbeitenden Menschen". Nur unter dieser Zahl können sich die meisten was vorstellen und deshalb werden die Schulden wohl über 50.000 € liegen.
Die rumgeisternden rund 16.000 € pro Nase sind natürlich unfug [img][/img]
|
Bob
09.09.2003, 07:45
@ Janno
|
Re: Verschuldungsgrad des Staates: 8,5% |
-->>Hallo!
>In Gemeinschaftskunde wurde gefragt, an was man die Staatsverschuldung misst. Hat jemand eine Antwort?
Mit den Zahlen von McShorty:
Staatsschulden 1.227,6 MRD
BIP 2.100 Mrd.
Das BIP ist eine Einkommensgröße, die Staatsschuld eine Vermögensgröße. Der Verschuldungsgrad einer Firma ist Schulden/Vermögen. Aus einer Einkommensgröße macht man ein Vermögen, indem man durch den Zins dividiert, also BIP/Zins = Vermögenswert des BIP. 1227,5 / 5% = 24550. Der Verschuldungsgrad ist demnach: 2.100 / 24550 = 8,5%. Das ist fast nichts.
bobby
|
dottore
09.09.2003, 10:26
@ Janno
|
Re: Was ist die Bezugsgröße zur Staatsverschuldung? |
-->>Hallo!
>In Gemeinschaftskunde wurde gefragt, an was man die Staatsverschuldung misst. Hat jemand eine Antwort?
Warum will man es an etwas messen?
Ende 2002: 1 277 630 (alle öff. Köprerschaften) Mio.
Gläubiger:
- Buba 4 440 ("Ausgleichsforderung" ex Währungsreform)
- MFIs 532 900
Sozialversicherungen: 195
Sonstige (als Differenz ermittelt): 229 595
Ausland: 510 500
Summa wie oben.
Die Zinsen lt. VGR: 67,2 Mrd.
Die Zinsen werden zu Einkommen und gehen ergo in das BIP (Entstehungsseite) ein.
Also: Je höher die Staatsverschuldung, desto höher die Einkommen, desto höher das Wachstum, desto reicher werden wir alle (siehe schon Domar, Eisner u.a.).
Oder was sollte im Gemeinschaftskundeunterricht anders gelehrt werden?
Man sollte die Staatsverschuldung am Wachstum rechnen. Je höher die zusätzliche, desto höher dieses zusätzlich in den Folgeperioden. Je höher das Wachstum, desto höher die Staatseinnahmen, usw. usw., desto mehr Geld für soziale Gerechtigkeit und auch Schulen, in denen Gemeinschaftskunde gelehrt wird.
Das Goldene Zeitalter rückt immer näher. Hans, hau rein!
Gruß!
|