-->Ausblick ins 4. Quartal 2003
„Erstens kam es anders und zweitens als man dachte“
Die Entwicklungen im Nachkriegs-Irak sind alles andere als von den Alliierten geplant, weil sie scheinbar zu wenig geplant worden sind.
Die Finanz-Märkte erlebten bis vor kurzem eine allgemeine Käufer-Laune, nachdem der Irak-Einmarsch innert Monats-Frist einen Pyrrhus-Erfolg lieferte, und sich scheinbar vieles auf einen Nenner bringen liess: Befriedung des Landes Irak, Einschüchterung der umliegenden Länder und Sicherstellung von ungeheuren Ã-l-Vorräten.
Dank dem durch die Fed unaufhörlich zur Verfügung gestellten „Dollar-Segen“ entstand, trotz misslicher Wirtschaftslage, eine Liquiditäts-Blase auf welcher eine weitverbreitete Aktien-Nachfrage entstand. Diese wurde auch dadurch genährt, dass viele Institutionelle auf sehr grossen Bar-Reserven sassen und notgedrungen Anschaffungen von Dividenden-Werten sich nicht aufschieben liessen.
Jetzt scheint sich diese Erholung abrupt zu beenden. Einmal sind Wirtschafts- und Polit-Nachrichten plötzlich realitätsbezogen, d.h. beängstigend. Andererseits hat die Dollar-Erholung justament am 04. September d.J. wieder nach unten gedreht. Die zunehmende Aussichtslosigkeit der Amerikaner im Irak und in Afghanistan ihre Ziele zu verfolgen bzw. diese zu realisieren, verursacht weltweit und jetzt auch in den USA selbst Kritik und Enttäuschung.
Die Grossmacht war ausgezogen um den Terror zu bekämpfen und sieht sich jetzt in einem eigentlichen Dilemma, da Militär, Ã-l- und Rüstungs-Industrie ihre Aufgaben von allem Anfang an nicht zu Ende gedacht haben. Den ungeheuren finanziellen Aufwendungen stehen weder politischen noch wirtschaftlichen Ertrag entgegen. Vielmehr bröckelt die dringend benötigte Unterstützung auch zuhause bedenklich.
Diese Schwäche formiert in den islamischen Ländern, welche bis jetzt eher abseits standen, einen plötzlichen Umschwung und Sympathien für die Angegriffenen. Was sich daraus noch alles entwickeln könnte, dürfte jedenfalls für die Amerikaner alles andere als erstrebenswert sein. Saudi-Arabien könnte als weiterer Domino-Stein innert kurzer Zeit fallen. Die Auswirkungen müssten fatale Auswirkungen haben.
Die durch Schlachtfeld-Nachrichten öfters negierten Handels- und Zahlungs-Bilanzen der USA vertragen sich schlecht mit den horrenden Ausgaben für den Feldzug. Die vorübergehende Kursbesserung des Dollars gegenüber dem Euro dürfte beendet sein. Während das Gold schon wieder an Vieljahres-Höchstkurse angelangt ist, dürften Euro, Sterling und Schweizer Franken sehr schnell wieder von Dollar-Verkäufen profitieren.
Die permanente Nachfrage nach Werthaltigkeit wird u.E. vor allem dem Gold in den kommenden sechs bis zwölf Monaten grosse Gewinne bringen. Viele Goldminen-Aktien erreichen schon deshalb Höchst-Kurse weil inzwischen die Einschätzung für das Edelmetall von Woche zu Woche positiver ausfällt. Während bis jetzt kaum ernsthaft über Goldanlagen bei der Portfolio-Strategie ausgegangen wurde, zeigt sich vermehrt die Bereitschaft Gold als Anlage-Medium zu berücksichtigen.
Wie weit kann Gold im Preis steigen, muss dahingehend beantwortet werden: „Es kommt darauf an, wie weit der Dollar fallen wird“.
Wir haben an den Goldminen-Positionen über zwei Jahre festgehalten, und die Anteile seither weiter ausgebaut. Mit viel Bar-Reserven und den gewohnten Stillhalter-Operationen auf Devisen sollten die, in der Vergangenheit oft schwierigen, Herbst-Monate bestens gemeistert werden.
10. September 2003
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