Sascha
12.09.2003, 17:49 |
Ausbildung: Die Lehrstellenlüge Thread gesperrt |
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Ausbildung
<font size=5>Die Lehrstellenlüge</font>
<font color="#FF0000">Am vergangenen Samstag hätte es Wolfgang Clement fast wieder geschafft. Mit der rechten Hand in der Sakkotasche und vorgestrecktem Kinn wiederholte er vor 100 Unternehmern in der Stadthalle Rostock das Versprechen der Bundesregierung,"dass jeder Jugendliche, der ausgebildet werden will, auch einen Ausbildungsplatz erhält"</font>. Dann warnte er vor den"Horrorzahlen", die über den Lehrstellenmangel kursierten, um schließlich bei seiner Sicht zu landen, wonach dieses Jahr am Ende nur <font color="#FF0000">"zwischen 20.000 und 40.000 Lehrstellen fehlen"</font>. Eine Summe, die man noch schaffen könne... wenn alle sich anstrengen... usw.
Die Herren im Saal schienen kurz davor, einzunicken, <font color="#FF0000">als eine Hand voll Jugendlicher die Bühne stürmte</font>. Linda Schütz, 23, die derzeit von einem Minijob lebt, stellte sich hinter Clement und forderte, <font color="#FF0000">"diese Heucheleien der Politik" nicht mehr hinzunehmen</font>."Wir wollen keine <font color="#FF0000">bescheuerten Warteschleifen </font>oder Praktika, wir wollen echte Lehrstellen."
Zeittotschlagen bis zum nächsten Bewerbungstermin
Die junge Frau hat Recht. Clements geschönte Zahlen werden selbst bei der Bundesanstalt für Arbeit nicht mehr ernst genommen. So geben die Experten der Nürnberger Behörde zu, <font color="#FF0000">dass in diesem Jahr etwa 40 Prozent der Jugendlichen, die eine Lehrstelle suchen, keine finden werden</font>.
Ein Blick aufs vergangene Jahr verdeutlicht die Misere: Werden die Statistiken der Handwerkskammern, der Industrie- und Handelskammern mit der des Arbeitsamtes verknüpft, kommt man auf rund 936.000 Lehrstellensuchende in ganz Deutschland. Davon erhielten nach Angaben der Kammern 512.000 eine richtige Lehrstelle, <font color="#FF0000">das sind gerade mal 55 Prozent</font>. Weitere <font color="#FF0000">60.000 bekamen eine staatlich finanzierte, außerbetriebliche Lehrstelle in einem Ausbildungszentrum</font>. Die restlichen 39 Prozent (364.000 Jugendliche) verschwanden aus der Statistik, weil sie zum größten Teil in <font color="#FF0000">Warteschleifen </font>geparkt werden. So wurden mehr als 34.000 Jugendliche in <font color="#FF0000">diverse Grundlehrgänge gesteckt, die sie aufs Berufsleben vorbereiten sollen (G-Lehrgang, F-Lehrgang. Tipp-Lehrgang, BBE-Lehrgang</font>). Knapp 12.000 Jugendliche absolvierten ein <font color="#FF0000">Berufsgrundschuljahr (BGJ)</font> oder ein <font color="#FF0000">Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)</font> - <font color="#FF0000">für die meisten reines Zeittotschlagen bis zum nächsten Bewerbungstermin</font>.
Jahr für Jahr landen Jugendliche in Warteschleifen
Weiteren 45.000 Schülern wurde nahegelegt, noch mal ein Schuljahr, etwa die <font color="#FF0000">zehnte Hauptschulklasse</font>, zu belegen. Weitere 64.000 Jugendliche, die keine Lehrstelle fanden, absolvierten eine <font color="#FF0000">Berufsfachschule </font>oder eine sonstige <font color="#FF0000">"berufsbildende Schule"</font>, die aber zu keinem Berufsabschluss führen. Dazu kommen 68.000 junge Leute, die sich <font color="#FF0000">arbeitslos </font>melden oder <font color="#FF0000">jobben</font>, um die Zeit zu überbrücken, und 12.000, die den Wehrdienst, Zivildienst oder ein freiwilliges soziales Jahr machen.
<font color="#FF0000">42,8 Prozent aller Bewerber sind Schulabgänger aus vorherigen Jahren."Wir schieben da einen immer größeren Bug vor uns her"</font>, klagt Volker Rebhan, 48, Referatsleiter bei der Bundesanstalt für Arbeit."Jahr für Jahr landen immer weniger Jugendliche in Ausbildung und immer mehr in Warteschleifen." In diesem Jahr ist die Zahl der Lehrstellenbewerber etwa genauso groß wie im vergangenen Jahr, während die Zahl der Lehrstellen bundesweit um knapp zehn Prozent zurückging.
Für Clement sicher ein schöner Erfolg
Wie der Mangel verwaltet wird, sieht man an der Klasse 9d der Werner-von-Siemens-Schule in Schwerin, einer ganz normalen Hauptschulklasse. Mitte Juli hatten von 24 Schülern nur vier eine Lehrstelle. Heute sieht die Situation ähnlich mies aus: Nur zwei Schüler haben noch eine echte Lehrstelle gefunden: einer als Fleischer in Schwerin, der andere ist nach Wuppertal gezogen, um eine Ausbildung als Großhandelskaufmann zu beginnen. Sechs Schüler hoffen auf eine staatliche Lehrstelle im IHK-Ausbildungszentrum. Eine Schülerin hat sich um einen berufsvorbereitenden Lehrgang beworben. Zwei wiederholen die 9. Klasse, acht der Schüler machen ein zehntes Hauptschuljahr, obwohl das ihre Chancen, später eine Lehrstelle zu finden, kaum erhöht.
<font color="#FF0000">Bis auf einen Schüler, der immer noch nichts gefunden hat, werden die Schüler der Klasse 9d nach der Definition des Bundeswirtschaftsministers Ende des Monats als vermittelt gelten</font>. Aus der Statistik der Lehrstellensuchenden sind sie dann verschwunden. Für Wolfgang Clement sicher ein schöner Erfolg.
Markus Grill
Eigener Kommentar: Endlich mal jemand der die Heuchelei beim Namen nennt. Von wegen jeder hat eine Lehrstelle...
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Euklid
12.09.2003, 17:58
@ Sascha
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Re: Ausbildung: Die Lehrstellenlüge |
-->Aber damit eines klar ist:Mit frommen Sprüchen wie mit der vorgesehen Lehrstellenabgabe für Unternehmen (Schröder will damit die Linken im Herbst zufriedenstellen) wird es auch nicht besser.
Es gibt immer einen gewissen Teil an Menschen der nicht ausbildbar ist,sei es aufgrund von Lernschwäche,Motivation oder sonstiger Gründe.
Was momentan abläuft, mit allerlei Pfuscherei und Sprüchen der Politiker, daß jeder eine Lehrstelle bekommt, ist eine Sauerei.
Gruß EUKLID
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Karl52
12.09.2003, 18:15
@ Sascha
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Re: Ausbildung: Die Lehrstellenlüge |
-->Leider, Sascha, Congratulations zur bestandenen Prüfung übrigens, ist das nicht die ganze Wahrheit.
Als Mitglied des Prüfungskommitees der IHK zu Aachen (Kunststofformgeber) muß ich leider seit Jahren beobachten, daß deutlich mehr als die Hälfte der Lehrlinge nur mit Hängen und Würgen die Facharbeiterprüfung schafft, sowohl in der Theorie und leider auch in der Praxis.
Die theoretische Prüfung ist mittlerweile bundesweit zentralisiert, ein Werturteil verkneife ich mir hier mal ausdrücklich. Die praktische Prüfung ist betriebsorientiert. Die allermeisten Ausbilder kenne ich seit vielen Jahren, die Klagen sind immer die gleichen, die Ergebnisse auch, Tendenz nach unten!.
Da braucht die Berufsschule ein ganzes Jahr, um innerhalb der Klasse einen in etwa gleichen Bildungsstand herzustellen, wenigstens was Fachrechnen und Deutsch angeht, Fähigkeiten, ohne die es nunmal nicht geht; von Disziplin, rechtzeitig zum Unterricht zu erscheinen, oder gar regelmäßig, will ich gar nicht reden.
Wenn also Clement hier son Zeugs daherblubbert, muß man dem Jungen schlicht und ergreifend bescheinigen, daß er von der Materie allenfalls rudimentäre Kenntnisse hat.
Das Problem fängt im Elternhaus an, wird in der Schule verschlimmbessert, letztlich auch ein Problem des Elternhauses, es gibt schließlich eine Schulaufsicht, und wird genau so an die noch willigen Ausbildungsbetriebe herangetragen, die die Chose dann ausbaden dürfen; das Ganze, versteht sich, zu deutlich überhöhten Kosten. Lehrlingsvergütungen wurden von den Gewerkschaften eingefordert, allerdings von den AG-Vertretern gegengezeichnet.
Gruß Karl
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Dieter
13.09.2003, 00:50
@ Karl52
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Motivation und Können |
-->Dein Bild entspricht dem meinigen. Deshalb habe ich auch die Ausbildung auslaufen lassen, wobei unsere Auszubild. bis vor wenigen Jahren immer 1/3 bis 1/4 der Berufsschulklassen belegten.
Meine Verweigerung mag etliche hier an Bord empören, was solls.
Gruß Dieter
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Euklid
13.09.2003, 10:21
@ Dieter
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Re: Motivation und Können |
-->Hallo Dieter
Warum soll man sich über Ehrlichkeit empören?
Ehrlichkeit tut immer weh.
Unsere Gesellschaft ist mittlerweile mehr als eine Konsensgesellschaft geworden.
Selbst rein sachliche Kritik wird zuerst nicht Ernst genommen.
Aber was momentan ist muß ja so nicht bleiben.
Daher freue ich mich auch daß Sascha seine Ausbildung schnell und gut gemacht hat.Es gibt sie doch noch diese Ausnahmen.
Nur scheint man sie von Unternehmerseite vor der Tür stehen zu löassen.
Das soll keinerlei Kritik an dir sein.Es ist wahrscheinlich auch so daß viele Unternehmer nicht bereit sind die Perlen aus dem vielen Sand am Strand herauslesen zu wollen.Das hat aber auch etwas Gutes.Die Perlen werden wohl bald als Selbständige die neue Konkurrenz sein und uns alten Säcken mächtig einheizen.
Darauf freue ich mich.
Gruß EUKLID
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Dieter
13.09.2003, 22:42
@ Euklid
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Re: Motivation und Können |
-->Hallo Euklid,
ein paar Probleme zu Anfang kann nicht schaden. Dann übt man sich im ausräumen derselbigen. Später werden die Problemchen eher größer als kleiner, allerdings anders.
Es ist gut, wenn die jüngeren mit ganz neuen Ansätzen und vor allem unverbraucht an Ihre Vorstellungen rangehen - und uns verdrängen. Das muß so sein.
Und jetzt höre ich mich an, als wäre ich schon alt, dabei bin ich jung.
Gruß Dieter
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Sascha
15.09.2003, 01:31
@ Karl52
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Ausbildungsniveau auf den meisten Berufsschulen katastrophalt! [mkT] |
--> Hallo Karl!
> Leider, Sascha, Congratulations zur bestandenen Prüfung übrigens, ist das > nicht die ganze Wahrheit.
Zuerst einmal danke hierfür.
> Als Mitglied des Prüfungskommitees der IHK zu Aachen (Kunststofformgeber) > muß ich leider seit Jahren beobachten, daß deutlich mehr als die Hälfte der > Lehrlinge nur mit Hängen und Würgen die Facharbeiterprüfung schafft, sowohl > in der Theorie und leider auch in der Praxis.
Ich beobachte ähnliches. Ich war zwar selbst durch Abitur und Studium nie selbst in einer Berufsschule als Schüler aber ich bekomme von VIELEN so einiges mit. Und was da teilweise läuft ist alles andere als noch normal. Es fallen haufenweise Stunden aus, die Lehrer checken ihren Stoff teilweise (ich will ja nicht alle ausnahmslos verurteilen denn das wäre auch falsch) selbst nicht mehr und es fehlt an vielen Schulen auch an den benötigten Lehrmitteln (neue Bücher, PCs, Internetzugang u.v.m.).
Ich denke, daß diese Faktoren zum schlechter werdenden durchschnittlichen Bildungsniveau beitragen. Aber ich glaube die Hauptfaktoren liegen in der Tat an den Schülern und Eltern selbst.
> Die theoretische Prüfung ist mittlerweile bundesweit zentralisiert, ein > Werturteil verkneife ich mir hier mal ausdrücklich. Die praktische Prüfung > ist betriebsorientiert. Die allermeisten Ausbilder kenne ich seit vielen > Jahren, die Klagen sind immer die gleichen, die Ergebnisse auch, Tendenz nach > unten!.
Das glaube ich dir sofort. Das ist teilweise auch mit Schulabschlüssen so. Obwohl immer mehr Schüler das Abitur gemacht haben im Verlaufe der letzten Jahrzehnte sind seltsamerweise auch immer mehr Eltern der Meinung gewesen, daß es an der Schule liege und es"zu schwer sei". Da frage ich mich dann manchmal wie das zusammenpasst. Aber um zurück zu kommen zur absteigenden Tendenz.
Was ich so von den Berufsschulen aus Mannheim, Heidelberg, Wiesloch, Speyer und Umgebung mitbekomme ist eine einzige KATASTROPHE. Teilweise werden Diktate mit Niveau der 5. Klasse geschrieben. In Mathematik lernt man das dritte Mal den einfachen Dreisatz. Viele haben Probleme damit einen einfachen Text zu verstehen und viele verstehen einfache(!) logische Zusammenhänge nicht. Wo es aber auch häufig mangelt ist der Einsatz und die Disziplin. All das was man auch gerne unter"Pflichtwerte" zusammenfasst. Höflichkeit, Pünktlichkeit und ein gewisses Maß an Einsatz und Engagement ist bei vielen genausowenig zu erkennen wie ein gewisser Sinn für Realität. Viele träumen da scheinbar schon mit 16 von den Strandbars von Barbados und Palmen.
Jedoch kann man vielen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht mal immer einen Vorwurf machen. Woher sollen sie denn die Realität kennen wenn sie zuhause extrem überbehütet aufwachsen und von der Realität regelrecht ferngehalten werden? Wie soll aus den Jugendlichen die in Armut aufwachsen was werden. Viele sehen wie die Eltern jeden Tag an der Schnapsflasche hängen, sich prügeln oder sich durchschmarotzen.
Das was ich in Deutschland suche ist auch bei der Jugend die Mittelschicht. Es gibt auf der einen Seite immer mehr junge Menschen die unter - nach unseren Verhältnissen - sehr ärmlichen Verhältnissen aufwachsen und auf der anderen Seite gibt es die Jugendlichen die extrem überbehütet aufwachsen. Beides ist für die Leistung m.E. negativ zu werten. Wer überbehütet aufwächst, von der Realität ferngehalten wird, alles bekommt, nie mit anpacken muß der hat auch keine große Motivation und lebt in Traumwelten denn in der realen Welt. Wer unter armen Bedingungen aufwächst hat oft schlechtere Startchancen und hat es in dieser Gesellschaft sehr schwer wenn er/sie aus der Armut herauskommen will. Die Wenigsten schaffen das.
> Da braucht die Berufsschule ein ganzes Jahr, um innerhalb der Klasse > einen in etwa gleichen Bildungsstand herzustellen, wenigstens was Fachrechnen > und Deutsch angeht, Fähigkeiten, ohne die es nunmal nicht geht; von > Disziplin, rechtzeitig zum Unterricht zu erscheinen, oder gar regelmäßig, > will ich gar nicht reden.
Du sagst es!
> Das Problem fängt im Elternhaus an, wird in der Schule verschlimmbessert, > letztlich auch ein Problem des Elternhauses, es gibt schließlich eine > Schulaufsicht, und wird genau so an die noch willigen Ausbildungsbetriebe > herangetragen, die die Chose dann ausbaden dürfen; das Ganze, versteht sich, > zu deutlich überhöhten Kosten. Lehrlingsvergütungen wurden von den > Gewerkschaften eingefordert, allerdings von den AG-Vertretern > gegengezeichnet.
Die Lehrlingsvergütungen müßte man flexibler gestalten. Ich habe schon oft beobachtet, daß engagierte und wirklich lernbereite Jugendliche das gleiche Geld bekommen als irgendwelche faulen Jugendlichen die mit einer Null-Bock-Mentalität daherkommen das man es fast nicht glauben würde wenn man es nicht selbst gesehen hätte.
Heute habe ich auch einen Artikel über Yahoo gefunden worin der Vorsitzende des Bundesverbandes der Lehrer/Lehrerinnen der beruflichen Schulen, Günther Besenfelder, zitiert wird, daß zehn bis 15 Prozent der Schüler/Schülerinenn nicht ausbildungsFÄHIG oder ausbildungsWILLIG seien. Nach meinen eigenen Beobachtungen und Eindrücken gebe ich diesem Mann Recht.
Sonntag 14. September 2003, 16:33 Uhr
<font size=5>Streit um Verantwortung für Lehrstellenmisere</font>
Berlin (AP) <font color="#FF0000">Wirtschaftsverbände und Politik haben sich gegenseitig die Verantwortung für den drastischen Mangel an Lehrstellen zugewiesen</font>. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn sagte der Zeitung «Die Welt» (Montagausgabe), es liege in der Hauptverantwortung der Unternehmen, Ausbildungsplätze zu schaffen. DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun gab im Gegenzug <font color="#FF0000">der schlechten schulischen Ausbildung der jungen Menschen eine Mitverantwortung an der Lehrstellenmisere</font>. Ende August fehlten noch über 100.000 Ausbildungsplätze.
Bulmahn sagte, es könne nicht hingenommen werden, dass zigtausende junge Menschen keine Lehrstelle haben. Die Bundesregierung könne die Unternehmen nicht ersetzen. <font color="#FF0000">Die SPD-Politikerin räumte aber ein, dass zu viele Schüler die Schule mit schlechten Voraussetzungen für den Arbeitsmarkt verließen</font>. Deshalb müssten die Hauptschul-Ergebnisse der Pisastudie veröffentlicht werden, um die Situation schwächerer Schüler zu analysieren. Bulmahn forderte zugleich die Bundesländer auf, Reformen wie das Ganztagsschulprogramm voranzubringen.
DIHK-Präsident Braun kritisierte in der «Berliner Zeitung», nun werde der Schaden sichtbar, «den die Kultusminister mit ihrer jahrelang falschen Schulpolitik zu verantworten haben.» Der DIHK-Präsident sagte, <font color="#FF0000">jedes Jahr verließen 90.000 Jugendliche die Schule ohne Abschluss und seien kaum vermittelbar</font>. <font color="#FF0000">Diejenigen, die keine Lehrstelle fänden, seien zumindest in Westdeutschland in der Regel nicht die Lernstärksten, sagte Braun und bezeichnete es als unfair, der Wirtschaft dafür die Verantwortung zu geben</font>.[Eigener Kommentar: Da hat der Mann sicher nicht ganz Unrecht!]
Der Leiter der beruflichen Bildung beim Handwerksverband ZDH, Karl Spelberg, stimmte Braun in der «Welt am Sonntag» zu. «<font color="#FF0000">Die Schere zwischen geeigneten Bewerbern und wachsenden Anforderungen klafft immer weiter auseinander</font>», wird Spelberg zitiert. Alleine das Handwerk rechne bis Ende des Jahres mit 15.000 Stellen, die deshalb nicht besetzt werden könnten. <font color="#FF0000">Es sei schwer, einen Lehrling zu finden, der noch richtig rechnen könne</font>. Der Vorsitzende des Bundesverbandes der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen, Günther Besenfelder, sagte, <font color="#FF0000">viele Lehrlinge könnten keinen Satz fehlerfrei schreiben und scheiterten bereits am kleinen Einmaleins. Zehn bis 15 Prozent eines jeden Jahrgangs seien nicht ausbildungsfähig oder -willig</font>.
DIHK-Präsident Braun warnte die Bundesregierung eindringlich vor Einführung einer Lehrstellenabgabe, mit der sich Betriebe von der Ausbildungsverpflichtung freikaufen könnten. Braun erneuerte indes das Versprechen der Wirtschaft, jedem ausbildungsfähigen und -willigen Jugendlichen eine Lehrstelle anzubieten. Dies werde aber nicht immer der gewünschte Beruf sein, wird der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages zitiert.
IG-Metall-Vizechef Berthold Huber sieht dagegen in verbindlichen Absprachen zwischen Regierung, Arbeitgebern und Gewerkschaften einen Ausweg. Eine Ausbildungsabgabe könne nur das allerletzte Mittel sein. «Ich bin gegen die schnelle Keule», sagte Huber dem «Focus».
Quelle: http://de.news.yahoo.com/030914/12/3n0mk.html
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P.S.: Heute abend um 21 Uhr soll in Report/Mainz auf ARD u.a. etwas zu folgendem Thema kommen:
"Lehrstellenmisere - Schulmisere: Zu wenig Bildung für den Beruf?"
Viele Grüße
Sascha
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Sascha
15.09.2003, 01:39
@ Sascha
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Drohungen bringen doch nichts |
--><font size=5>"Drohungen bringen doch nichts" </font>
DIHK-Präsident Ludwig-Georg Braun über den Mangel an Lehrstellen, das Warten auf die Konjunktur und die Sorgen um die Union
WELT am SONNTAG: Herr Braun, vor dem Berliner Haus der DIHK hängt ein großes Plakat:"Azubis von heute sind der Erfolg von morgen", steht da zu lesen. Warum weigern sich die Unternehmen, auf den Erfolg zu setzen, und bieten nicht genug Lehrstellen an?
Ludwig-Georg Braun: Was stimmt, ist, dass das Plakat da draußen hängt. Was nicht stimmt, ist, dass die Unternehmen nicht genug Azubis einstellen. Im Gegenteil, trotz der konjunkturell schwierigen Lage liegen wir mit dem Ausbildungsplatzangebot nur knapp unter dem Vorjahr.
WamS: Trotzdem finden viele junge Menschen keine Lehrstelle.
Braun: So pauschal stimmt das nicht. Wir verzeichnen beispielsweise einen <font color="#FF0000">Überhang bei der Nachfrage nach Kfz-Mechanikern</font>. Bäcker dagegen oder Friseur will heutzutage keiner mehr werden. Ich selbst habe händeringend in meinem Betrieb Auszubildende gesucht, teilweise ohne Erfolg.
WamS: Die Regierung mahnt und droht.
Braun: Die Bundesregierung soll mit ihren Warnungen und Drohungen aufhören. Das führt doch zu nichts. Die Unternehmen bilden nach ihren Kräften und nach ihrem Bedarf aus. Was soll ich denn machen, wenn ich keinen Azubi finde? Nein, wir lassen uns nicht den Schwarzen Peter zuschieben. Wir haben auch nicht die Schuld an dem völlig ungeeigneten Schulsystem. <font color="#FF0000">Wenn die Bewerber heutzutage nicht mehr in der Lage sind, eine ordentliche Bewerbung abzuliefern, wenn sie sich im Vorstellungsgespräch nicht präsentieren können</font>. Auch ist es kein Versäumnis der Wirtschaft, wenn sie nach dem Unterschreiben des Ausbildungsvertrages ihre Lehre doch nicht antreten wollen. Das Problem liegt woanders.
WamS: Trotzdem: Wer nicht genug ausbildet, wird bestraft und muss zahlen, droht die SPD um Franz Müntefering.
Braun: Nirgendwo steht geschrieben, dass wir - die Wirtschaft - genau so viele Lehrstellen anbieten müssen, wie es Nachfrage gibt. Wenn die Regierung uns einen Rahmen setzen würde, in dem wir wachsen und gedeihen könnten, hätten wir auch die Sorge mit dem Lehrstellenmangel nicht.
WamS: Sie glauben nicht an eine Ausbildungsplatzabgabe?
Braun: Nein. Das ist nur eine leere Drohung. Das würde die Regierung nicht durchsetzen können.
WamS: Sie gaben gerade das Stichwort: wachsen und gedeihen. Wann wächst die deutsche Wirtschaft wieder?
Braun: ...
WamS: Wann erwarten Sie den Aufschwung?
Braun: Es geht doch nicht darum, dass die deutsche Wirtschaft wieder um 0,8 oder 1,0 Prozent wächst. Was wir brauchen, ist ein qualifiziertes Wachstum, das Arbeitsplätze schafft.
WamS: Und?
Braun: <font color="#FF0000">Das kann ich nicht erkennen</font>. Aus der Binnennachfrage allein lässt sich ein solches, notwendiges Wachstum jedenfalls nicht generieren.
WamS: Also weiter düstere Aussichten am Arbeitsmarkt? Fünf Millionen Arbeitslose Ende des Jahres?
Braun: Das glaube ich nun wiederum nicht. Die Konjunkturlage bessert sich immerhin leicht, und die Hartz-Reformen greifen, wenn auch in erster Linie nur in der Bereinigung der Statistik. Wir werden zum Jahresende wohl bei 4,5 oder 4,6 Millionen Arbeitslosen stehen, was natürlich immer noch viel zu hoch ist. Aber Deutschland ist und bleibt eine vom Export abhängige Industrienation. Nur wenn wir verlorenes Terrain auf den Weltmärkten zurückerobern, wenn wir die in vielen Sektoren der Wirtschaft verlorene Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen, kann Deutschland auf einen lang anhaltenden Wachstumspfad zurückkehren.
WamS: Darum geht es derzeit in Cancún bei der WTO-Konferenz. Wird in Mexiko der Durchbruch geschafft, so dass der Welthandel endlich wieder in Schwung kommt?
Braun: Jedenfalls gehöre ich nicht zu den Leuten, die alles nur schwarzsehen und für Cancún von einem Scheitern ausgehen. Ich glaube, dass die Industrienationen endlich aufhören müssten, ihre Volkswirtschaften mit Zöllen und sonstigen Handelshemmnissen zu schützen. Je freier der Welthandel, desto höher der Wohlfahrtsgewinn für die Welt.
WamS: Und wenn es dann konkret wird und die Industrie auf lieb gewonnene Subventionen verzichten soll, kneifen Sie?
Braun: Ich plädiere seit langem für einen Subventionsabbau von zehn Prozent per anno. Dann sind wir in zwölf oder dreizehn Jahren bei null.
WamS: Warum schlägt die Regierung nicht ein?
Braun: Weil das für alle gelten muss: Selbstständige, Beamte, Landwirte. <font color="#FF0000">Da machen die sich keine Freunde beim Wähler</font>.
WamS: Auch wenn die Effekte im zweiten Schritt viel größer sind als dauerhaftes Subventioneren von überholten Branchen?
Braun: Wir leben im Zeitalter des dauernden Wahlkampfes. <font color="#FF0000">Nehmen Sie den Menschen etwas, rächt sich das sofort. Mit anderen Worten: Allein die Sorge vor der Wählerstimme lässt die Parteien die unangenehmen Dinge nicht tun</font>.
WamS: Was hält die Opposition von Ihren Vorschlägen?
Braun: Das ist schwierig zu beurteilen. Denn in der Union gibt es doch vor allem in der Steuer- und Finanzpolitik derzeit keine einheitliche Linie.
WamS: Bundeskanzler Schröder und Außenminister Fischer wollen ihre Polit-Freundschaft über das Datum 2006 hinaus fortsetzen. Sollte die Union jetzt auch handeln und schon frühzeitig einen Gegenkandidaten aufbauen?
Braun: Ich hielte einen solchen Schritt für richtig. Aber nur, wenn hinter dem dann Auserwählten auch ein Konzept erkennbar wird. Nur einen Namen zu nennen ist zu wenig.
WamS: Ist das realistisch?
Braun: Eher nicht.
WamS: Macht nicht die Kandidatenfrage für die Nachfolge von Johannes Rau alle Hoffnungen zunichte, dass man sich endlich auf die entscheidenden Fragen für die Zukunft dieses Landes konzentriert?
Braun: Ich muss Ihnen leider Recht geben. Wir haben wahrlich andere Sorgen, als darüber zu spekulieren, wer denn der kommende Bundespräsident wird. Wir brauchen ein Gesamtkonzept: Steuern, Bildung, Standort, Arbeitsmarkt, Rente. Das alles sind ungelöste Aufgaben. Und jedes Problem ist mit dem anderen vernetzt. Wenn die Bundesregierung jetzt glaubt, mit einem Vorziehen der Steuerreform alle Probleme zu lösen, liegt sie jedenfalls falsch.
WamS: Die Konzepte liegen auf dem Tisch.
Braun: Ich sage ihnen mal ein Beispiel: Wenn wir, also jeder Deutsche, zweieinhalb Stunden in der Woche mehr arbeiten würden, brächte das langfristig bei den Lohnkosten eine Reduktion von acht Prozent. Ich sage acht Prozent. Das sind über den Daumen gepeilt 20 Minuten am Tag. Ist das zu viel verlangt?
WamS: >...
Braun: Alle derzeit diskutierten Reformen der Sozialversicherungssysteme bringen im ersten Schritt nur eine Begrenzung für den weiteren Anstieg der Beiträge. Ich sage: 20 Minuten am Tag. Das würde uns viel mehr helfen.
Das Gespräch führten Sonja Banze und Ulrich Porwollik
Artikel erschienen am 14. Sep 2003
Quelle: http://www.wams.de/data/2003/09/14/168210.html?s=1, Welt am Sonntag, 14.09.2003
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Sascha
15.09.2003, 01:46
@ Karl52
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Am Einmaleins gescheitert (WamS, über das katastrophale Bildungsniveau) |
--><font size=5>Am Einmaleins gescheitert </font>
<font color="#FF0000">Rund 55.000 Lehrstellen können in Deutschland nicht besetzt werden</font>. <font color="#FF0000">Immer mehr Schulabgänger sind nicht ausbildungsfähig</font>
von Heike Vowinkel
Lange hatte Andreas Buß es nicht glauben wollen."<font color="#FF0000">Leute, ihr habt zu hohe Ansprüche</font>", sagte er den Kollegen aus der Personalabteilung, wenn sie darüber klagten, <font color="#FF0000">dass sie keinen geeigneten Bewerber fänden</font>. Bis vor ein paar Wochen. Da setzte sich Buß, Vorstandsmitglied der Laurens Spethmann Holding in Seevetal, <font color="#FF0000">selbst in Gespräche mit potenziellen Lehrlingen - und war schockiert</font>.
Denn der 18-jährige Mann, der im August in Jeans und Pullover vor ihm saß, wollte nach Realschule und Berufsaufbaujahr Fachkraft für Lagerwirtschaft werden."Na, sagen Sie doch mal, was Sie so machen", forderte Buß ihn auf."So'n bisschen rumdaddeln", war die Antwort."Was heißt denn das?" fragte Buß."Na ja, mit Freunden halt rumdaddeln." Ob er denn etwas über das Unternehmen wisse?"Nö". Und als Buß fragte, warum er sich bei ihm beworben habe, sagte der junge Mann:"<font color="#FF0000">Das hat mein Papa mir gesagt</font>." <font color="#FF0000">Die beiden Lehrstellen im Lager, die Buß gern vergeben hätte, sind bis heute unbesetzt</font>.
Was Andreas Buß erlebte, ist kein Einzelfall. Zwar waren Ende August noch immer bundesweit 167 640 Lehrstellen-Suchende unvermittelt - 22,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Doch gleichzeitig blieben 54 577 Ausbildungsplätze unbesetzt. Allein das Handwerk rechnet bis Ende des Jahres mit 15 000 noch offenen Stellen. <font color="#FF0000">Laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer fanden 2002 bis zu 18 Prozent ihrer ausbildenden Mitglieder für wenigstens eine Lehrstelle keinen geeigneten Bewerber</font>. <font color="#FF0000">Defizite in der Allgemeinbildung, Deutsch und Mathematik waren dafür ebenso ursächlich wie mangelnde Verlässlichkeit, Pünktlichkeit oder Teamfähigkeit</font>.
In der Praxis lassen meist schon die Bewerbungsmappen erheblich zu wünschen übrig."Mit Eselsohren, Kaffeeflecken, als lose Blattsammlung oder mit falscher Anrede - haben wir alles schon gehabt", sagt Susann Behrendt, Leiterin der Personalentwicklung bei Peek & Cloppenburg Norddeutschland. Rund 60 Ausbildungsplätze besetzt das Unternehmen jedes Jahr, und obwohl diese bei Schulabgängern begehrt sind, <font color="#FF0000">wundert sich Behrendt oft, wie schlecht sich die jungen Leute verkaufen</font>. <font color="#FF0000">"Die kommen zu uns, als gingen sie zur Schule: in Turnschuhen und Jeans."</font>
Eine Erfahrung, die auch Holger Koch immer wieder macht. Als Personalchef des Papierveredlers und -herstellers Werner Achillis GmbH & Co. KG in Celle fand er für fünf Lehrstellen zur Industriekaufmann/frau <font color="#FF0000">gerade Mal eine geeignete Bewerberin. Die Zeugnisse waren meist enttäuschend</font>. <font color="#FF0000">Gute Deutsch- oder Mathematiknoten hatten Seltenheitswert</font>. In Gesprächen überwog <font color="#FF0000">Interesselosigkeit</font>, so dass sich Koch am Ende fragte:"Suchen die nun eine Stelle oder nicht?" Verantwortlich für das traurige Erscheinungsbild der Lehrstellenbewerber will Koch aber nicht allein die Schulen machen:"<font color="#FF0000">Auch Eltern haben versagt, wenn ihre Kinder nicht ordentlich auftreten können</font>." [Eigener Kommentar: Womit ich im Recht gebe.]
Die schulischen Defizite vieler Abgänger bereiten inzwischen auch dem Handwerk Sorgen, dem lange ein Image als Auffangbecken für Lernschwache anhaftete. Durch neue Technologien und Verfahren wächst auch hier der Bedarf an fähigen Lehrlingen."<font color="#FF0000">Die Schere zwischen geeigneten Bewerbern und wachsenden Anforderungen klafft immer weiter auseinander</font>", klagt Karl Spelberg, Leiter der beruflichen Bildung beim Zentralverband des Deutschen Handwerks. Er kann nur bestätigen, was die Bildungsstudie Pisa herausfand:"<font color="#FF0000">Es ist schwer, einen Lehrling zu finden, der noch richtig rechnen kann</font>."
Pessimistisch sieht auch Günther Besenfelder in die Zukunft. Der Leiter einer Berufsschule in Donau-Eschingen und Bundesvorsitzender des Berufschullehrer-Verbandes <font color="#FF0000">klagt über Lehrlinge, die keinen Satz fehlerfrei schreiben können und bereits am Kleinen Einmaleins scheitern."Das ist die perfekte Katastrophe</font>", sagt Besenfelder.
Er plädiert für eine Verkleinerung der Klassen an Hauptschulen und für <font color="#FF0000">Benimm-Unterricht, denn Sozialverhalten fehle häufig gänzlich - ebenso wie ein ganz normaler Lernwille</font>. <font color="#FF0000">Zehn bis 15 Prozent eines Jahrganges seien, sagt Besenfelder, nicht ausbildungsfähig oder -willig</font>.
Immer mehr deutsche Unternehmen, wie auch die Laurens Spethmann Holding, versuchen unterdessen, schulische Defizite ihrer Lehrlinge innerbetrieblich mit Nachhilfekursen aufzubessern."<font color="#FF0000">Doch alles können wir nicht ausgleichen</font>", sagt Andreas Buß. Das gelte insbesondere für <font color="#FF0000">mangelndes Sozialverhalten</font>. Wer hier Schwächen zeigt, bekommt oft erst gar keine Chance oder schlimmer noch, verbaut sie anderen Bewerbern. Beispiel: Absagen von Lehrstellen. Bis zu 15 000 Bewerber pro Jahr, die bundesweit eine Lehrstelle ergattert haben, lassen sie wieder verfallen. Für Handels- und Handwerkskammern, die sich auch in diesem Jahr wieder bei Betrieben um Lehrplätze bemüht haben, ist das besonders frustrierend."Erst redet man Firmen in langen Gesprächen gut zu, einen Lehrling zu nehmen, und dann tritt der die Stelle nicht an. Diese Betriebe können sie meist kein zweites Mal überzeugen", sagt Fin Mohaupt von der Handelskammer Hamburg. Allein in der Hansestadt haben zwischen August und September 306 Azubis ihre Stellen nicht angetreten.
Auch Rainer Männert wurde von <font color="#FF0000">unzuverlässigen Jugendlichen </font>enttäuscht. Der Geschäftsführer der Hamburger Wohnungsbaugesellschaft Rebien folgte dem Aufruf der Handelskammer und schrieb nach 20 Jahren zum ersten Mal wieder einen Ausbildungsplatz im Bereich Bürokommunikation aus. Mehr als 50 Bewerbungen gingen ein. Männert, erschüttert über die <font color="#FF0000">schlechten Schulnoten</font>, die er zu sehen bekam, lud schließlich fünf Kandidaten zum Gespräch. Zwei erschienen nicht zum Termin, ohne abzusagen, aus den restlichen dreien wählte Männert eine Abiturientin aus. Noch am gleichen Tag schickte er ihr den Lehrvertrag. Tags darauf sagte die junge Frau kommentarlos ab, per Fax. Männert schwor sich zunächst,"nun nochmals 20 Jahre lang keinen Lehrling mehr einzustellen". In einem letzten Anlauf guten Willens suchte er sich schließlich doch noch eine geeignete Bewerberin.
Artikel erschienen am 14. Sep 2003
Quelle: http://www.wams.de/data/2003/09/14/168391.html, Welt am Sonntag, 14.09.2003
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