Rumpelstilzchen
31.10.2000, 18:45 |
Historische Dow-Volatilitäten Teil 1 Thread gesperrt |
Zur Untermauerung der These, dass sich die Volatilität eines Index erst"aufschwingt" bevor zu einem radikalen Kurssturz kommt, habe ich mir einmal die Volatilität des Dow um 1929 herum angeschaut.
Die Methode ist dieselbe wie unter"Sonntagsgedanken" beschriebenen.
Wegen der vielen Bildchen verweise ich wieder auf den Link zur Darstellung.
Viele Grüße
R.
P.S. An Orakel
Vielen Dank für die Excel-Dateien.
Habe aber seltsame Konvertierungsprobleme gehabt und mir dann doch eigene Rohdaten besorgt.
<ul> ~ Klick mich zur Dow-Vola</ul>
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dottore
31.10.2000, 20:32
@ Rumpelstilzchen
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Re: Historische Dow-Volatilitäten Teil 1 - Ergänzend: Black Russian etc. |
>Zur Untermauerung der These, dass sich die Volatilität eines Index erst"aufschwingt" bevor zu einem radikalen Kurssturz kommt, habe ich mir einmal die Volatilität des Dow um 1929 herum angeschaut.
>Die Methode ist dieselbe wie unter"Sonntagsgedanken" beschriebenen.
>Wegen der vielen Bildchen verweise ich wieder auf den Link zur Darstellung.
>Viele Grüße
>R.
>P.S. An Orakel
>Vielen Dank für die Excel-Dateien.
>Habe aber seltsame Konvertierungsprobleme gehabt und mir dann doch eigene Rohdaten besorgt.
Hi Rumpelstilzchen -
dies ist eine erstklassige Arbeit! Besten Dank!
Das"Herzkammerflimmern" ist uns auch aus der Medizin geläufig. Und - da Du Dir demnächst 1987 anschauen wirst - kann ich Dir nur sagen, als jemand, der da leibhaftig und intensivst dabei war: Es gab Up- und Downward-Gaps gerade en suite, Kursfontänen, Kaufpaniken, Short-Crashs, Long-Crashs, kurzum alles, was das Herz begehrt.
Ich erinnere mich noch an einen Januar-Tag, als es losging, nachdem der 86-Thrust explodiert war. Ich saß im Whirlpool outdoor, es war dunkel und ich genoss das Schneetreiben (Pool natürlich warm), und jemand brüllte, ich solle sofort ans Telefon kommen, mein Broker und so.
Der stammelte: Alles aus, es kracht, und da war's riesig runtergekommen, und ich lachte nur und lachte und schrie ins Telefon: Kaufen, kaufen, kaufen! Und ließ mich rücklings wieder in den Pool fallen und hab mich fast verschluckt vor Lachen.
Und es wurde immer wilder, der August, wenn ich mich recht erinnere, muss eine märchenhafte Vola gehabt haben. Prechter schrie Dreisechs, Granville brüllte Crash, Harry Schultz riet zu den Kergulen-Inseln, James Dines ließ sich eine Toilette in sein Downtwon NY-Flat einbauen, die ganze Wand verglast, so dass er beim... die Stadt von oben begucken konnte. Die Bonds fielen wie Wackersteine, in den Kommoden war der Teufel los. Fieber, Angst, Gier. Ich flog rüber und interviewte Bob Farrell, den Chefanalysten von Merrill Lynch und der hatte ein Büro mit Blick auf die Freiheitsstatue und sagte:"Schau mal, und denk' Dir die Fackel weg. Dann ist das ein 'Alles an mich'-Zeichen."
Unten baggerten wie blöd die Bagger der Gebrüder Reichmann (Olympia & York) und ich dachte mir, die müssen doch irgendwann pleite gehen (passierte dann mit Canary Wharf). In Harry's Bar standen die Trader in Sechserreihen am Tresen und kippten sich einen"Black Russian" nach dem anderen runter (Wodka und mexikanischer Kakaolikör). In Chikago war's im S&P-Pit (acht Reihen übereinander!) so eng, dass sechs Stunden lang keiner rauskam, nicht Mal zum Pinkeln, weil es einfach keinen Weg durch die Massen gab, er hätte auch schon tot sein können ohne dass er umgefallen wäre.
V o l a t i l i t ä t!
Ja Rumpelstilzchen. Das ist einer der ganz, ganz wichtigen Schlüssel.
Ich freue mich auf die Fortsetzung Deiner brillanten Darstellungen.
Besten Gruß
d.
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Dieter
31.10.2000, 20:49
@ Rumpelstilzchen
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Re: Historische Dow-Volatilitäten Teil 1 |
Hallo Rumpelstilzchen,
danke für diese sehr aufschlußreiche Arbeit, auf deren Fortsetzung ich sehr gespannt bin. Da ich aus meiner pers. EW-Sicht für die nächsten Jahre steigende Volatilitäten erwarte, so wie ich es vor längerer Zeit hier des öfteren gepostet hatte, wäre für mich eine Aussage wertvoll, inwieweit Du eine Tendenz in diese Richtung siehst, bzw. zu welchem Zeitpunkt Du den Gipfel des Flimmern annimmst.
Gruß Dieter
>Zur Untermauerung der These, dass sich die Volatilität eines Index erst"aufschwingt" bevor zu einem radikalen Kurssturz kommt, habe ich mir einmal die Volatilität des Dow um 1929 herum angeschaut.
>Die Methode ist dieselbe wie unter"Sonntagsgedanken" beschriebenen.
>Wegen der vielen Bildchen verweise ich wieder auf den Link zur Darstellung.
>Viele Grüße
>R.
>P.S. An Orakel
>Vielen Dank für die Excel-Dateien.
>Habe aber seltsame Konvertierungsprobleme gehabt und mir dann doch eigene Rohdaten besorgt.
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Rumpelstilzchen
31.10.2000, 21:45
@ dottore
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Herzkammerflimmern |
Hallo dottore!
Vielen Dank für die aufmunternden Worte.
Es ist schon ein seltsamer Zufall, dass Du von Herzkammerflimmern sprichst. Die Methode der Varianzmessung, wie ich sie angewandt habe, stammt aus meinem ersten Promotionsversuch, wo wir die Varianz des Herzschlag damit untersucht haben (allerdings filigraner mit Darstellung in multidimensionalen Phasenräumen und Dichtemessungen in den Punktwolken).
Der Gedanke: bevor der rhythmische Herzschlag in Kammerflimmern übergeht ändert sich die Herzfrequenzvariabilität. Ist auch teilweise nachgewiesen worden (ein zu starrer Herzschlag ist ungesund).
Die Arbeit war eigentlich ein Mist, musste sie dann auch hinschmeissen. Die Idee war trotzdem gut.
Also folgt:
Zuviel Vola: Börsencrash und anschließend Herzinfarkt und damit plötzlicher Herztod.
Zuwenig Vola: Direkt plötzlicher Herztod (Kammerflimmern)
Zwingende Schlussfolgerung: Volatilität ist in jedem Fall tödlich
Ich hoffe, ich habe da keinen Denkfehler gemacht.
Viele Grüße
R.
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Das Orakel
31.10.2000, 22:48
@ Rumpelstilzchen
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Re: Herzkammerflimmern |
Hallo Rumpelstilzchen,
die erhöhte Volatilität baut sich nicht vor dem Crash auf,sondern ist Folge des Crashs.Die Volatilität ist gegen Ende der Abwärtsbewegung fast am größten.Das ist ein feiner Unterschied. 1929 ist dafür ein hervorragendes Beispiel.
Insofern taugt eine steigende Volatilität kaum als Indikator für einen bevorstehenden Crash.
Gruß
O.
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