Sascha
15.09.2003, 19:46 |
Schulschwänzer: Berliner Bittbrief an die Kaufhäuser Thread gesperrt |
-->SCHULSCHWÄNZER
<font size=5>Berliner Bittbrief an die Kaufhäuser</font>
Zu viele Jugendliche gehen auf"Schuldistanz", heißt es in einer Studie der Berliner Stadtverwaltung. Im Klartext: Sie schwänzen. Berlins Bildungssenator Klaus Böger will die Jugendlichen nun zurück in die Schule schicken - und schreibt dafür einen Bittbrief an die Kaufhäuser.
In dem Schrieb sollen die Mitarbeiter von Kaufhof, Karstadt & Co. aufgefordert werden, <font color="#FF0000">selbst auf auffällige Jugendliche zu achten und sie eventuell auch anzusprechen</font>."Wir wollen den Schülern die Lust am Schwänzen ein bisschen vermiesen", sagt Thomas John, Pressesprecher des Berliner Senats für Bildung, Jugend und Sport.
Erst am Wochenende hatte sich die bildungspolitische FDP-Sprecherin Mieke Senftleben im"Berliner Kurier am Sonntag" darüber ereifert, <font color="#FF0000">dass jeder dritte Berliner Hauptschüler im vergangenen Jahr notorisch den Unterricht geschwänzt habe</font>. Das hatte eine Studie des Senats festgestellt, die allerdings schon seit Monaten bekannt ist. Auch Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) klagte im Gespräch mit der Zeitung"Die Welt" über große Probleme an deutschen Hauptschulen.
Nach den langen Diskussionen über das <font color="#FF0000">schlechte Abschneiden der deutschen Schüler in der internationalen Bildungsstudie Pisa</font> sprach sich Bulmahn dafür aus, nationale Bildungsstandards nicht nur für Gymnasien, sondern schulübergreifend anzuwenden. So könne die Situation der schwächeren Schüler besser analysiert werden, sagte sie.
<font color="#FF0000">Die Wirtschaftsverbände beschweren sich häufig über den Bildungsstand von Hauptschülern</font>. <font color="#FF0000">Nur schwer seien für viele von ihnen geeignete Ausbildungsplätze zu finden</font>. <font color="#FF0000">Die Bundesministerin macht dagegen die Perspektivlosigkeit der Schüler angesichts des Lehrstellenmangels für deren schlechte Schul-Performance mitverantwortlich</font>. Es sei Aufgabe der Wirtschaft, genügend Ausbildungsplätze zu schaffen, sagte Bulmahn.
Quelle: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,265729,00.html, Spiegel-Online, 15.09.2003
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LenzHannover
15.09.2003, 19:55
@ Sascha
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Wer nicht zur Schule geht, dem wird das Kindergeld gestrichen, ganz einfach (owT) |
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Vlad Tepes
15.09.2003, 20:03
@ LenzHannover
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Re: Wer nicht zur Schule geht, dem wird das Kindergeld gestrichen, ganz einfach |
-->Hui damit wirst du sie sicher kriegen...
Was die dann an einem Tag mit dem Dealen von Drogen verdienen übersteigt den Kindergeldbetrag um ein vielfaches!
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LenzHannover
15.09.2003, 20:26
@ Vlad Tepes
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Es dealen ja nun nicht alle und der Königsweg ist das bestimmt auch nicht, |
-->nur effektiv passiert aktuell doch nix und die Gesellschaft toleriert das heranwachsen von künftigen Sozialhilfeempfängern.
Wenn die Kinder noch zu Hause leben, wird das wirken und wenn die Kids eh ausgezogen sind -oder dealen- steht den Eltern kein Geld zu.
Zum Aufruf an die Kaufhäuser: [img][/img]
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Vlad Tepes
15.09.2003, 20:29
@ LenzHannover
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Re: Es dealen ja nun nicht alle und der Königsweg ist das bestimmt auch nicht, |
-->>nur effektiv passiert aktuell doch nix und die Gesellschaft toleriert das heranwachsen von künftigen Sozialhilfeempfängern.
>Wenn die Kinder noch zu Hause leben, wird das wirken und wenn die Kids eh ausgezogen sind -oder dealen- steht den Eltern kein Geld zu.
>Zum Aufruf an die Kaufhäuser: [img][/img]
Die wären doch schön blöd!
Die Kiddys sind immerhin kaufstarke Kunden.
Ob sie sich dadurch verschulden ist eine andere Sache...
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Tierfreund
15.09.2003, 21:47
@ Sascha
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Typisch Berlin: Hier die bayerische Alternative |
-->In Bayern bringt die Polizei Schulschwänzer zurück zum Unterricht.
Im vergangenen Schuljahr hat die Polizei in Bayern mehr als 1.500 Schulschwänzer aufgegriffen. In dieser so genannten „Schulschwänzerinitiative“ sieht das Bayerische Staatsministerium des Inneren einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Kinder- und Jugendkriminalität, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Schulschwänzerinitiative wurde vor zwei Jahren von der Nürnberger Polizei vorgestellt und wird inzwischen in ganz Bayern erfolgreich praktiziert. In den meisten Fällen wird die Polizei von den Schulbehörden ausdrücklich um Mithilfe gebeten, um Schulschwänzer wieder auf den „richtigen Kurs zu bringen“. Dabei geht es nicht um Schüler, die nur einmal schwänzen, sondern um die, die wiederholt unentschuldigt dem Unterricht fernbleiben.
Häufiges Schulschwänzen ist vor allem ein Problem in den größeren Städten. Deshalb achtet die Polizei dort besonders auf notorische Schwänzer, „um so frühzeitig einem zu befürchtendem Abgleiten in die Kriminalität gegenzusteuern“, heißt es in der Pressemitteilung. Das Staatsministerium des Inneren räumt ein, dass die Erziehung junger Menschen sicher nicht die Aufgabe der Polizei ist. Trotzdem nimmt die Polizei mehr und mehr präventive Aufgaben im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität wahr und hat dadurch auch Einfluss auf die Erziehung und Entwicklung. Speziell ausgebildete Jugendbeamte suchen in Schulen, Jugendzentren und anderen Treffpunkten das Gespräch mit den Jugendlichen. Sie versuchen dadurch auch gefährdete Jugendliche positiv zu beeinflussen. „Somit leisten die Jugendbeamten der Polizei einen Beitrag zur Erziehung und sozialen Integration“, erklärt Innenminister Dr. Günther Beckstein.
Aber auch die Zusammenarbeit mit den betroffenen Behörden und Institutionen ist wichtig. Deshalb begrüßt der bayerische Innenminister, dass in vielen Fällen die verantwortlichen Stellen pädagogische und erzieherische Maßnahmen treffen, wenn die Polizei einen Schulschwänzer wieder zum Unterricht gebracht hat. Obwohl diese präventiven Maßnahmen der Schulschwänzerinitiative die Ressourcen des Polizeipersonals erheblich belasten, werden sie nach Angaben des bayerischen Innenministeriums als effektives Instrument fortgeführt.
Quelle: Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren vom 30. August 2002
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Euklid
15.09.2003, 21:57
@ LenzHannover
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Re: Es dealen ja nun nicht alle und der Königsweg ist das bestimmt auch nicht, |
-->Die Gesellschaft toleriert das nicht nur.
Im Gegenteil die zukünftigen Sozialhilfeempfänger werden durch Politik und Gesellschaft geradezu animiert nicht arbeiten zu gehen.
Was da alles kommt ist alles andere als ein Animierprogramm zum arbeiten.
Das ist eher ein Animier und Abgewöhnungsprogramm zum Wegwerfen der Arbeit.
Leistung lohnt sich absolut nicht mehr.
Und in Zukunft immer weniger.
Der Weg liegt einzig und allein in der Selbständigkeit.
Das können aber nur die ganz leistungsstarken in der Arbeitswelt.Und wenn die geworfen haben kommt in den Firmen das große Weinen.
Man wird sich noch wehmütig an gute Kräfte erinnern wenn es zu spät ist.
Gerade weil viele Firmenlenker im Tiefschlaf sind und ihre Gewinne nur im Aussondern von Arbeitskräften zustande bringen gehts nachher umso schneller abwärts.
Also auf gehts! packen wirs an. Aber ohne mich [img][/img]
Gruß EUKLID
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Karl52
15.09.2003, 22:58
@ Sascha
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Re: Schulschwänzer: Berliner Bittbrief an die Kaufhäuser |
-->Die Bundesministerin macht dagegen die Perspektivlosigkeit der Schüler angesichts des Lehrstellenmangels für deren schlechte Schul-Performance mitverantwortlich. Es sei Aufgabe der Wirtschaft, genügend Ausbildungsplätze zu schaffen, sagte Bulmahn.
Die hochzuverehrende Frau Minister hat mal wieder kein Ahnung. Wäre der Bildungsstandard unserer Hauptschulen auch nur halbwegs der, den sie vor dreißig Jahren hatten, vulgo 50% des damaligen sog. Ausbildungsniveaus, es gäbe Lehrstellen en masse!
Wenn allerdings Hauptschüler, bevor man sie auf die Wirklichkeit loslassen darf, erst mal per Qualifizierungsmaßnahme darauf vorbereiten muß, und sei's nur in Sachen Flächenberechnung, stimmt was nicht im Staate Dänemark, ist etwas faul in Diula!
Kuschelpädagogik funktioniert nicht, hat nie funktioniert, antiauthoritäre Erziehung dto.; nur unsere veraltete, mangels politischer Einsichten bewußt nicht weitergebildete Lehrerschaft hat's nicht begriffen und wird es bis zur Pensionierung auch nicht mehr begreifen wollen/können.
Die Denke der 68er, zu denen ich vom Alter her auch gehören könnte, Euklid sicherlich auch, war Scheiße ab ovo, was offenbar nur die Ingenieure unter uns mit allen Konsequenzen begriffen haben, die"Bildungspoli-Ticker" jedenfalls nicht!
Gruß zur Nacht Karl
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Euklid
15.09.2003, 23:10
@ Karl52
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Re: Schulschwänzer: Berliner Bittbrief an die Kaufhäuser |
-->Hallo Karl
als mein Vater während meines Studiums die Bilder im Fernsehen 1968 gesehen hat bat er mich um Aufklärung was da überhaupt los sei.
Als ich das Wort Demo und Streik noch nicht ausgesprochen hatte wurde mir Arbeit zugeteilt [img][/img]
Eine Woche später war ich auf der Baustelle Ammoniakanlage BAU W100 BAF Ludwigshafen abgestellt.
Während andere Steine geschmissen haben mußte ich Geld verdienen.
Ich muß sagen daß es mir nicht geschadet hat;-))
Sein Zitat: Ich glaube ihr demonstriert wohl gegen den Wohlstand oder?
Ja das war wohl eine Demonstration gegen den Wohlstand und eigentlich die erste Ablehnung von Autorität(gegenüber Professoren) und damit die Grundlage heutiger antiautoritärer Erziehung.
Das diese Erziehung nichts taugt liegt auf der Hand denn dazu brauchts keine wissenschaftlichen Untersuchungen.
Gruß EUKLID
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Cujo
15.09.2003, 23:18
@ Euklid
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Re: Schulschwänzer: Berliner Bittbrief an die Kaufhäuser |
-->Das ist das klassische Klischee. Antiautoritäre Erziehung (impliziert über 200 Regeln)mit Nichterziehung gleichzusetzen.
http://kraetzae.de/home/
http://www.eifrei.de/Inhalt_15/15-ohne_Schule/15-ohne_schule.html
http://www.bildung-ohne-schule.ch/HTML/kurzinfo/kurzinfo.htm
>Hallo Karl
>als mein Vater während meines Studiums die Bilder im Fernsehen 1968 gesehen hat bat er mich um Aufklärung was da überhaupt los sei.
>Als ich das Wort Demo und Streik noch nicht ausgesprochen hatte wurde mir Arbeit zugeteilt [img][/img]
>Eine Woche später war ich auf der Baustelle Ammoniakanlage BAU W100 BAF Ludwigshafen abgestellt.
>Während andere Steine geschmissen haben mußte ich Geld verdienen.
>Ich muß sagen daß es mir nicht geschadet hat;-))
>Sein Zitat: Ich glaube ihr demonstriert wohl gegen den Wohlstand oder?
>Ja das war wohl eine Demonstration gegen den Wohlstand und eigentlich die erste Ablehnung von Autorität(gegenüber Professoren) und damit die Grundlage heutiger antiautoritärer Erziehung.
>Das diese Erziehung nichts taugt liegt auf der Hand denn dazu brauchts keine wissenschaftlichen Untersuchungen.
>Gruß EUKLID
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