Taktiker
01.11.2000, 02:41 |
Mal eine weitere Frage zum Crash... Thread gesperrt |
wie kann der Dow eigentlich crashen (7k, 8k), wenn die sogenannten Commercials record short sein sollen?
Wenn soviel"smart money" short ist, kanns doch nicht crashen! Das geht doch an der Definition eines Crashs vorbei, nach der der plötzliche Kurssturz in einer Phase der Euphorie und bei möglichst maximal investierten Marktteilnehmern erfolgt. Mit anderen Worten: Wenn niemand was besitzt und voll in Cash ist, wer soll dann verkaufen?
Die Commercials könnten ja mit ihrem Cash bzw. nach den Shorteindeckungen den Markt sofort wieder hochkaufen bzw. würden ihn auffangen, bevor man von einem Crash reden kann.
Deswegen halte ich es für verwegen, jetzt auf ein neues den Dow zu shorten. Sind wir über die ominösen Stopmarken für die Shorties drüber (also 11k), gehts doch in Nullkommanix Richtung 11400 und dann 12k etc. Sind dann nicht die Shorties diejenigen, welche schnell den Exit suchen (was ja hier immer für die Longs prophezeit wird).
Black Elk hats auf dem frama-Board richtig beschrieben: Bei Schwäche einkaufen und jeden Kursanstieg möglichst schnell wieder verkaufen.
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black elk
01.11.2000, 07:42
@ Taktiker
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Re: Commercials |
Hi Taktiker,
>wie kann der Dow eigentlich crashen (7k, 8k), wenn die sogenannten Commercials record short sein sollen?>Wenn soviel"smart money" short ist, kanns doch nicht crashen!
xxx Die Erfahrung der Vergangenheit zeigt, daß gerade kurz vor starken Trends die commercials in den net trader positions richtig positioniert waren, während die small specs und Kleinanleger genau das Gegenteil taten.
>Die Commercials könnten ja mit ihrem Cash bzw. nach den Shorteindeckungen den Markt sofort wieder hochkaufen bzw. würden ihn auffangen, bevor man von einem Crash reden kann.
xxx Das werden sie auch tun, nachdem die small specs zu ganz großen Bären mutiert sind und ganz viel Angst vor weiter fallenden Kursen haben. Siehe Asienkrise, die Kleinspekulanten hatten ihre größten shortpositionen, als die commercials schon längst wieder massiv long waren. Das ist ein Katz und Maus Spiel.
>Black Elk hats auf dem frama-Board richtig beschrieben: Bei Schwäche einkaufen und jeden Kursanstieg möglichst schnell wieder verkaufen.
xxx Solange ich kein klares Elliottmuster erkenne, werde ich das tun. Ich werde heute die Buchgewinne von gestern realisieren.
Gruß black elk
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Rainer
01.11.2000, 08:43
@ Taktiker
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Re: Zweifel gehören zum Geschäft. Keiner wird sich wohl davon freisprechen |
können! Sicherlich wirst du soweit zustimmen können,dass die Weltbörsen weit von einem Anlegermarkt entfernt sind! Die 90iger, dass waren noch Zeiten!
Nur kaufen u. liegen lassen! Würdest du diese Strategie heute noch anwenden!?
NEIN! Dann muss sich doche eine Veränderung der Märkte vollzogen haben bzw. vollziehen. Wie dein Name schon sagt"Taktiker" versuchst du die unberechenbare Vola an den Wendepunkten zu traden. Warum nicht! Ich versuche es auch, behalte aber mein Respekt vor den angeblich richtunglosen Märkten bei.
Die 7500 im DOW sind zur Zeit wahrscheinlicher als die 13000PKT! Die Begründung liegt erstens in den hervorragenden Analysen von JÜKÜ und zweiten in der fundamentalen u. charttechnischen Betrachtung der Einzelwerte.
Als Taktiker solltst du dringend IBM im Auge behalten. Wenn dessen Pullback spätestens bei 110$ die Kraft verliert und die erste schwarze Candel erscheint, steht nicht nur für IBM die Ampel auf tiefgelb. Kurzfristig stützt ein neuer Großauftrag u. das erweiterte Aktienrückkaufprogramm den IBM-Kurs. Aber wie lange noch!
Die unterschiedlichen Analysetechniken haben ihre Stärken in den unterschielichen Zeiträumen. Der langfristige Trend lässt sich nicht von einem REbound oder von einer weissen bzw. schwarzen Kerze beeinflussen, aber der gierige Taktiker schon!
PS: Achte mal auf MSFT; bereits ausgepowert mit schwarzem Doji unterhalb ihrer Widerstandslinie bei 70$. Erste Putt-Positionen aufbauen - oder nicht?
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Taktiker
01.11.2000, 09:32
@ black elk
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Aber Du gibst zu, dass das mit den Commercials im Moment etwas komisch aussieht: |
5 Year Record short! Wenn man die Grafik sieht, wird einem schwummrig!
Und trotzdem dieser Upmove, der zugegeben etwas fahnenstangenhaftes hat (aber sind wir schon oben?)!! Ich bin echt verwirrt.
Allerdings kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass da jetzt so eine fette 3 kommen soll und den Dow binnen eines Monats unter 9000 treiben soll. Wir sind gerade mal bei 11k angekommen. Würde nicht jeder Downmove jetzt wieder als Dip gekauft werden? Viele glauben doch, dass sie wieder"rein" müssen. In jedem Fall spricht einiges gegen hohe Abwärtsdynamik.
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dottore
01.11.2000, 09:50
@ Taktiker
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Re: Mal eine weitere Frage zum Crash... |
>wie kann der Dow eigentlich crashen (7k, 8k), wenn die sogenannten Commercials record short sein sollen?
>Wenn soviel"smart money" short ist, kanns doch nicht crashen! Das geht doch an der Definition eines Crashs vorbei, nach der der plötzliche Kurssturz in einer Phase der Euphorie und bei möglichst maximal investierten Marktteilnehmern erfolgt. Mit anderen Worten: Wenn niemand was besitzt und voll in Cash ist, wer soll dann verkaufen?
>Die Commercials könnten ja mit ihrem Cash bzw. nach den Shorteindeckungen den Markt sofort wieder hochkaufen bzw. würden ihn auffangen, bevor man von einem Crash reden kann.
>Deswegen halte ich es für verwegen, jetzt auf ein neues den Dow zu shorten. Sind wir über die ominösen Stopmarken für die Shorties drüber (also 11k), gehts doch in Nullkommanix Richtung 11400 und dann 12k etc. Sind dann nicht die Shorties diejenigen, welche schnell den Exit suchen (was ja hier immer für die Longs prophezeit wird).
>Black Elk hats auf dem frama-Board richtig beschrieben: Bei Schwäche einkaufen und jeden Kursanstieg möglichst schnell wieder verkaufen.
Bitte dazu Onkel Joe Granville lesen: In der Hausse haben die Haussiers recht, in der Baisse die Baissiers.
Warum Hausse? Weil der Markt durch immer weitere zusätzliche Verschuldung nach oben getrieben wird. Warum Baisse? Weil diese zusätzliche Verschuldung - relativ zu dem, was für ein Forttreiben der Hausse benötigt würde - nicht mehr ausreicht. Ganz abgesehen davon, dass in der Baisse die Verschuldung (margis speziell) immer sträker abgebaut werden bzw. abgebaut werden müssen.
Es gibt kein Geld"netto", das in die Börse fließen könnte. Es müssen - gesamtwirtschaftlich gesehen - immer neue Kredite sein. Und ob die Kredit auch diesmal wieder ausreichen, um neue ATHs zu spendieren, werden wir ja unschwer sehen.
Der Kredit ist ein hoch sensibles psychologische Phänomen und deshalb brauchen wir die EWA, die uns dazu Hinweise gibt. Und da werden wir ja hier im Board bestens bedient. Die Fundamentals kommen immer deshalb zu spät, weil sie ja Fakten sind, die Erwartungen, Hoffnungen, die Ängste die Selsbtsicherheiten, die Gier usw. aber sind bis zum Eintreffen der Fundamentals längst schon abgelaufen.
Mal in José de la Vega nachlesen, wie damals in Amsterdam nicht auf eingelaufene Schiffe gezockt wurde, sondern auf die Hoffnung, dass sie einlaufen und die Angst, dass sie irgendwo in der Biscaya untergegangen sein könnten.
Viele Grüße
d.
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black elk
01.11.2000, 09:52
@ Taktiker
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Re: Nicht komisch, sondern eher bedenklich.. |
Hi,
die starke Rally sollte fundamental (schönes Wort) nicht zu sehr beunruhigen. Wir stehen kurz vor der US Wahl und gestern war Quartalsende für die Wachstumsfonds in den USA. Selbst in deutschen Technofonds sind nur die Momentumwerte enthalten, high risk kann man nur sagen. Natürlich wollten die Fondsmanager ihre Lieblinge nochmal gut aussehen lassen.
black elk
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