rodex
21.09.2003, 22:37 |
Bei Sabine Christiansen... Thread gesperrt |
-->... läuft's mir gerade kalt den Rücken runter. Siemens-von Pierer stellt ganz offen dar, dass man nicht nur im Niedriglohnbereich aus Deutschland outsourcen möchte, sondern auch bei Ingenieuren, Softwareentwicklern etc. Sein konkretes Beispiel waren osteuropäische Länder, wo Top-Ingenieure z.B. weniger als ein Viertel verdienen, als in Deutschland. Da wird einem plötzlich klar, warum die EU-Osterweiterung kommt, obwohl eine Mehrheit der Bevölkerung der bisherigen EU-Länder wohl strikt dagegen wäre. Aber befragt wird ja jeweils nur die Bevölkerung der neu hinzukommenden Länder. Und die haben scheinbar viel zu gewinnen, wir nur zu verlieren.
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Baldur der Ketzer
21.09.2003, 23:01
@ rodex
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Re: Bei Sabine Christiansen...gibts interessante Einsichten |
-->>...Da wird einem plötzlich klar, warum die EU-Osterweiterung kommt,
Hallo, rodex,
da mag was dran sein, aber ob nun die Osterweiterung kommt oder nicht, die Auslagerung in Billiglohnländer läuft doch schon seit Jahren. Ob mit oder ohne EU, es wird damit leichter, aber beantwortet nicht die Frage, ob überhaupt ja oder nein.
Was da angesprochen wird, ist, daß* wir* eben tagtäglich *unseren* lebensstandard neu erarbeiten müssen.
Es gibt weder Besitzstände noch Errungenschaften, das sind schlicht Illusionen, die auf Pump vorgeplänkelt wurden, um heile heile Sozialparadiese vorzugaukeln.
Daß die Rechnung wiederum die Leistenden tragen (gleich, wo, ob AG oder AN), macht jetzt auf einmal Verständnisprobleme......
Nix geht ohne Gegenbuchung, alles präsentiert die Rechnung. Irgendwann mal sogar im Klartext.
Das ist JETZT nicht mehr aufzuhalten.
Nehmen wir eine Regatta, die BRDDR ist ein Schiff mit Rudern, da sitzen alte drin, die nicht rudern können, oder wollen, da sitzen Kindlein drin, die ja ausgebildet werden und deswegen nicht mitrudern können, wollen, da sitzen Sozialschmarotzer drin und auch Saboteure, und da sitzen viele fleißige Arbeitswillige drin, die im Schweiße des Angesichts den ganzen Kahn so einigermaßen in Schwung halten.
Gleichzeitig kommen andere Boote heran, überholen, weil die entweder mehr Ruderer drin haben, oder die kräftiger reinlangen, oder die Boote schlanker sind, oder man keine Schmarotzer an Bord hat, und Saboteure schlicht über Bord gehen, usw.
Jedes Jahr wird das Preisgeld (für besseren Lebensstandard) neu verteilt, bisher lag das deutsche Boot immer weit vorn, aber jetzt überholen die anderen.
Das ist so. Punkt.
Eine 35-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich ist genauso irrsinnig wie die Provokation dieser Tusse, die bei Christiansen saß. Das ist die Welt von gestern, in der die Schreihälse und Querulanten gekauft wurden, um ihr Maul zu halten, für die man Pöstchen schuf (Betriebsräte, Funktionäre, Sozialklimbim, usw.), damit sie versorgt waren und nicht chronisch arbeitslos - wer würde so jemanden schon freiwillig jemals einstellen?
Es gibt keine Speckgürtel mehr, aus denen man zehren könnte.
Jetzt weht es durchs jahrelang vernachlässigte Dach kräftig rein, es zieht, man kriegt Schnupfen, dann Grippe, und dann.....volkswirtschaftlicher Exitus auf DDR-Niveau. Jetzt wachen die besoffenen Zecher auf, die am Boden ihren Rausch ausschliefen.
Es ist doch jedem einsichtig, daß das Umverteilungs- und Schönwetterbiveau nicht mehr zu finanzieren ist. Lebenslüge, hieß es bei Christiansen zutreffend.
Es sei denn, es wird das, was da ist, umverteilt, Vermögenssteuer 10% und Erbschaftsteuer 90%, dann geht das Irrsinnsspiel noch ein paar Jahre weiter. Und dann ist das Erwachen umso schmerzhafter.
ich denke, die Kurve ist nicht mehr zu kriegen.
Beste Grüße vom Baldur
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ocjm
21.09.2003, 23:08
@ rodex
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Re: Bei Sabine Christiansen...@ RODEX |
-->ja war dir dass denn noch nicht klar?
wir leben in einer marktwirtschaft, in der nun mal angebot und nachfrage den preis regelt.
viele arbeitslose versauen nun mal die preise, das ist in jedem bereich erkennbar. selbst in den ing-berufen usw. wird seitens der unternehmen ein weltweiter wettbewerb angestrebt.
da hiewrdurch die inlandsnachfrage weiter geschwächt wird haben die irren in berlin und auf unternehmensführungseben noch nicht erkannt.
glauben die wirklich, dass wir die inlandsnachfrageausfälle, bei weiterem reallohnabbau, auch nur annähernd durch zusätzlichen export überkompensieren können?
<font color=#FF0000>frag mal den heinrich von pierer, oder unsern wirtschaftguro clement, ob die sich wirklich vorstellen können, dass auto autos kaufen können.
der bundesbürger braucht in den unteren lohngruppen mehr geld in der tasche und rechtssicherheit, um den inlandskonsum wieder steigern zu können.</font>
fakt ist doch, dass die kapazitäten der industrie nur zu rund 75 % ausgelastet sind. bei einer höheren jahresarbeitsleistung für gleiches geld, entsteht doch kein weiterer konsum, sondern ein weiteres überangebot von arbeitskräften.
warten wir mal, bis wir die 50-stunden-woche eingeführt haben, dann werden wir über weitere 3 mio arbeitslose reden.
otto
>... läuft's mir gerade kalt den Rücken runter. Siemens-von Pierer stellt ganz offen dar, dass man nicht nur im Niedriglohnbereich aus Deutschland outsourcen möchte, sondern auch bei Ingenieuren, Softwareentwicklern etc. Sein konkretes Beispiel waren osteuropäische Länder, wo Top-Ingenieure z.B. weniger als ein Viertel verdienen, als in Deutschland. Da wird einem plötzlich klar, warum die EU-Osterweiterung kommt, obwohl eine Mehrheit der Bevölkerung der bisherigen EU-Länder wohl strikt dagegen wäre. Aber befragt wird ja jeweils nur die Bevölkerung der neu hinzukommenden Länder. Und die haben scheinbar viel zu gewinnen, wir nur zu verlieren.
[b][/b]
<font color=#FF0000></font>
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fridolin
21.09.2003, 23:17
@ Baldur der Ketzer
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Ein- und Aussichten |
-->Hallo Baldur,
ein Schlußsatz nach dem Muster"ich denke, die Kurve ist nicht mehr zu kriegen" ist sehr deprimierend, ebenso wie das ständige (und auch durchaus berechtigte) Klagen über die Versäumnisse hier.
Das verbale"Luftablassen" mag zwar das Gemüt erleichtern, und es mag auch befreiend sein, sich im Gemeinschaft ähnlich Denkender zu fühlen oder Zustimmung zu erfahren. Nur stellt sich da dem Einzelnen sehr bald eine konkrete Frage. Was tut man?
Ich glaube, Einstein wird der Satz zugeschrieben"alles Wissen in der Welt ist sinnlos, wenn man nicht fähig ist, danach zu handeln" (sinngemäß zitiert). Was also sollte der einzelne in Deutschland Deiner Ansicht nach tun, um die Verhältnisse wenigstens in seiner persönlichen Lebenssphäre relativ gesehen besser zu gestalten, wenn er schon die allgemeinen Verhältnisse nicht beeinflussen kann oder will?
Wie ich hier so lese, ist auch anderswo nicht die Insel der Seligen. Überall mehr oder weniger dieselben Probleme, Staatsverschuldung, Geldknappheit der Sozialsysteme, usw. Selbst über die Schweiz, die doch bisher als Inbegriff finanzieller Solidität galt, muß man jetzt (gerade auch hier im Forum) in dieser Hinsicht Negatives lesen.
Da fragt man sich doch: Wo ist es denn tatsächlich besser? Wo sind die Länder, wo klassische Tugenden wie Fleiß, Eigenverantwortung und Sparsamkeit geschätzt werden, wo sich der Staat aus den Belangen des Einzelnen weitgehend raushält, die Steuern niedrig sind und es auch sonst noch einigermaßen angenehm zu leben ist? Die Schweiz? Liechtenstein? Ã-sterreich? Spanien? Die USA? Kanada? Australien? So manches scheint mir da nach Wunschvorstellung à la"the grass on the other bank of the river is always greener" zu laufen.
Gruß
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rodex
21.09.2003, 23:23
@ Baldur der Ketzer
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Re: Bei Sabine Christiansen...gibts interessante Einsichten |
-->>da mag was dran sein, aber ob nun die Osterweiterung kommt oder nicht, die Auslagerung in Billiglohnländer läuft doch schon seit Jahren. Ob mit oder ohne EU, es wird damit leichter, aber beantwortet nicht die Frage, ob überhaupt ja oder nein.
Und diese Frage sollte vielleicht mal auf den Tisch. Es wird immer gesagt, wir hängen vom Export ab, unser Handel ist international vernetzt, wir müßen in den Produktionkosten (inkl. Löhnen) selbst mit menschenverachtenden Diktaturen am anderen Ende der Welt konkurrieren. Das ist derzeit auch so, aber ist das wirklich unabänderlich?
Was würde passieren, wenn wir anfangen Schutzzölle zu verhängen? Wenn im Supermarkt der deutsche Apfel plötzlich wieder billiger ist, als der argentinische? Wenn der europäische Fernseher billiger ist als der chinesische?
Ich habe das nie wirklich durchdacht. Mir fehlen auch die volkswirtschaftlichen Grundlagen. Aber ich kann nicht verstehen, wie das funktionieren soll, dass unsere sämtliche Produktion nach China und Co. verlegt wird, und wir nur noch von Dienstleistung, Service usw. existieren sollen. Soll es in Zukunft in Deutschland nur noch Banker, Manager, Unternehmensberater, Juristen etc. geben (da selbst Ingenieure und Informatiker jetzt outgesourced werden)? Wer schafft denn da noch irgendwas?
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rodex
21.09.2003, 23:29
@ fridolin
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Re: Ein- und Aussichten |
-->>Was also sollte der einzelne in Deutschland Deiner Ansicht nach tun, um die Verhältnisse wenigstens in seiner persönlichen Lebenssphäre relativ gesehen besser zu gestalten, wenn er schon die allgemeinen Verhältnisse nicht beeinflussen kann oder will?
So wie es aussieht, sollte man so schnell wie möglich steinreich und finanziell unabhängig werden. Dann gehört man zur globalen Elite, und es geht einem überall gut. Sein Geld hält man per eBanking immer beweglich vor den Steuern auf der Flucht. Und wenn die elende Masse in einem Land seinesgleichen physisch an die Bäume knüpft, setzt man sich in den Flieger, und weilt fortan woanders.
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Frank
21.09.2003, 23:40
@ rodex
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UNS A L L E N GEHT ES PRÄCHTIG! |
-->Das KANN gar nicht anders sein, DENN:
DAs BIP der BRD ist kontinuierlich gewachsen. Ebenso wurde (noch stärker) die Geldmenge erhöht. Es sind also so viele Waren und Dienstleistungen im Angebot wie nie zuvor. Ebenso ist soviel Geld vorhanden wie nie zuvor.
Woran haperts denn nun? Richtig: Das Geld ist nicht da, wo es zum Konsum verwendet werden würde, sondern es wird"angelegt" von Leuten, die sehr viel davon haben.
Ein Verteilungsproblem also.
Wodurch wird die ständige Umverteilung verursacht?
Es fängt mit Z an und endet auf s.
- Nacht!
F.
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RK
21.09.2003, 23:47
@ rodex
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Sehr richtig! |
-->Ganze Generationen in Jahrhunderten vor uns waren ja nicht alle Idioten.
Zölle waren normal und vernünftig.
Wenn anderswo ein Produkt so viel besser ist als im zollgeschützten Land, wird es sich mittelfristig dennoch durchsetzen, das daran interessierte Land hat aber noch die Chance, sich selbst in der Produktionsweise umzustellen.
Das schützt jedenfalls vor Sozial-, Umwelt- und Kartell-Dumpingmethoden.
Und das gar nichts zu ändern ginge, ist auch nicht wahr.
Es wird uns doch vorgebetet, wir würden in einer Demokratie leben.
Nun stellen wir uns mal gaaanz dumm und nehmen an, dass das stimmte: Die Mehrheit beschließt z.B. eine progressiv ansteigende Erbschaftsteuer.
Warum bei 90% stoppen? Was sollte es die Gates oder die Albrechts oder Haubs jucken, wenn sie unter der Erde liegen, dass ihr von Hundertausenden anderen erarbeitetes und von Millionen bezahltes Milliardenvermögen der Allgemeinheit zufällt? Etwas provokativer: Warum sollten denn deren Kinder seit ihrer Geburt an nie arbeiten müssen? (Selbst in den USA ist die Erbschaftssteuer höher als bei uns.)
Das würde viel lösen.
Da könnte man sogar Zinssysteme behalten. Die könnten sich zu Lebzeiten gerne aufführen wie Dagobert persönlich. Aber wenn sie ins Gras beißen, hat sich´s, da sinken dann glatt mal die Staatsschulden. Er darf gerne ´nen goldenen Sarg bekommen, wenn er pharaonengleich meint, dass ihm das was brächte.
Und wenn einer meint, ins Ausland abhauen zu müssen: Hier darf er dann künftig nur Produkte verkaufen, wenn zu soundsoviel Prozent Arbeitsplätze gewährleistet sind.
Bisschen mehr Phantasie bitte. Es ist viel möglich. Nicht immer nur perverse Entwicklungen zu einer immer verrückteren Welt.
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RK
21.09.2003, 23:58
@ ocjm
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Sicher schon bekannt, aus gegebeben Anlass:"Wenn v. Pierer Bundeskanzler wäre" |
-->Wenn v. Pierer Bundeskanzler wäre
Mecklenburg-Vorpommern als Atomtestgelände an die USA verkauft, Berlin,
Brandenburg und Sachsen-Anhalt an Polen abgetreten, die Arbeitslosenzahl
massiv gesenkt und die Staatsverschuldung radikal reduziert: Heinrich
von Pierer, der ehemalige Siemens-Chef, hat in den vier Jahren seiner
Kanzlerschaft viel erreicht STERN sprach mit dem Bundeskanzler über
seine Erfolge und künftigen Pläne
STERN: Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, Kritiker werfen Ihnen vor, sie
seien bei der Sanierung Deutschlands übertrieben brutal vorgegangen.
v Pierer: Das sehe ich nicht so Als mich das überparteiliche Bündnis
fragte, ob ich Kanzler werden möchte, um Deutschland vor dem Konkurs zu
retten, habe ich gleich erklärt, dass ich das Land so sanieren werde wie
ich Siemens saniert habe: streng marktwirtschaftlich Siemens und
Deutschland gleichen sich in gewisser Weise: zwei Gemischtwarenläden mit sehr
unterschiedlichen Komponenten, die einen leistungsfähig, die anderen
weniger Ich habe nur das gemacht, was ich auch bei Siemens gemacht
habe: unproduktive Unternehmensteile abgestoßen.
STERN: Sie sprechen von den neuen Bundesländern?!
v Pierer: Nicht von allen Thüringen und Sachsen haben sich ja als
sanierungsfähig erwiesen, die haben wir behalten Für Mecklenburg-Vorpommern
konnten wir nichts mehr tun, Totalverlust Da kam uns das Angebot der
Bush-Administration ganz recht, gegen die Übernahme der Landesschulden
und für den symbolischen Kaufpreis von 1 EUR das Land als Atomtestgelände zu
kaufen.
STERN: Polen hat Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sogar kostenlos
bekommen.
v Pierer: Richtig Sie dürfen aber nicht vergessen, dass sich Polen im
Gegenzug verpflichtete, drei Millionen der ärmsten deutschen Rentner
dort anzusiedeln Von 300 EUR Rente kann in Deutschland keiner leben, aber in
Polen wegen der wesentlich geringeren Lebenshaltungskosten Mit diesem
Befreiungsschlag haben wir die Sozialhilfekosten massiv reduziert und
den deutschen Kommunen wieder auf die Beine geholfen.
STERN: Den Bundeshaushalt haben Sie durch einen Verkauf der deutschen
Schulden an US-Pensionsfonds saniert Es gab durchaus Kritik daran, dass
Sie als Sicherheit die Alpen, den Schwarzwald, den Kölner Dom, die
Rüdesheimer Drosselgasse sowie Rothenburg o.d. Tauber und das Münchner
Oktoberfest verpfändet haben.
v Pierer: Verpfändet ist nicht verkauft Die einheimische Bevölkerung
kann diese Liegenschaften weiterhin ungehindert nutzen.
STERN: Bei den Arbeitslosen sind sie einen neuen Weg gegangen.
v Pierer: den am Anfang auch wieder keiner begriffen hat Erst hieß
es, es sei widersinnig, die Arbeitslosenzahl durch Entlassungen senken zu
wollen Aber das macht jeder Manager, der zu viele Leute hat, die zuviel
Geld kosten Er entlässt sie einfach! Wir haben zwei Millionen
Arbeitslose aus der deutschen Staatsbürgerschaft entlassen und aus Deutschland
ausgewiesen.
STERN: Wohin?
v Pierer: Unterschiedlich Nicht wenige sind mit einer"Blond Card" als
Straßenkehrer in Indien untergekommen Andere haben sich als Soldaten in
diversen afrikanischen Bürgerkriegsländern verpflichtet.
STERN: Auch bei der Landesverteidigung konnten Sie massiv sparen.
v Pierer: Das stimmt Sie als Privatmann halten sich ja auch keinen
persönlichen Polizisten Warum sollten wir das als Staat tun?! Dem Trend
zum Outsourcing können sich auch die öffentlichen Einrichtungen nicht
entziehen Also habe ich die Bundeswehr abgeschafft, die viel zu teuer ist Im
Bedarfsfall kaufen wir uns Sicherheitsleistungen zum Beispiel von
US-Söldnerfirmen ein, die zudem auch noch das ganze Kriegsgerät vorrätig
halten So entfallen für uns Lager- und Wartungskosten Just-in-time-Sicherheit sozusagen.
STERN: Sogar die Politiker haben Sie zu Gunsten der Staatskasse
eingespannt.
v Pierer: Es war schließlich einzusehen, dass solche hochkarätigen
Entertainer kostenlos bei Vereinsfesten und Einweihungen auftreten
Seitdem wir Gebühren für die Anwesenheit von Politikern erheben, kommt
Geld in die Staatskasse und die Terminflut für die Politiker nimmt ab,
so dass sie endlich wieder in ihren Büros arbeiten können, statt bei
irgendwelchen Karnickelzüchtern Grußworte zu sprechen Die Deutschen müssen sich dran gewöhnen, dass es nichts kostenlos gibt, auch nicht Grußworte von
Politikern Roberto Blanco singt bei der Einweihung eines Baumarktes ja
Auch nicht kostenlos.
STERN: Aber ein Staatssekretär singt doch auch nicht?
v Pierer: Gegen Aufpreis schon!
STERN: Was sind Ihre nächsten Pläne, Herr Bundeskanzler?
v Pierer: Wir haben noch zirka 2,5 Millionen Arbeitslose in
Deutschland Ich beabsichtige, durch weitere Entlassungen endlich Vollbeschäftigung herzustellen. Außerdem müssen wir uns noch stärker auf unsere
Kernkompetenzen konzentrieren Ich habe an den Universitäten unsinnige
Studienfächer wie Sozialpädagogik streichen und deutsche Kernfächer wie
Ingenieurwissenschaften stark ausbauen lassen.
STERN: Durchaus mit Erfolg.
v Pierer: Das kann man wohl sagen Deutschland ist heute wieder
Weltmarktführer im Maschinenbau, bei der Waffenproduktion sowie der
Herstellung von Stacheldraht, Gas und Krematorien Außerdem sind unsere
Logistiker führend in der Welt, wenn es beispielsweise darum geht, große
Menschenmassen in Zügen zu transportieren.
STERN: Wird Deutschland durch Zukäufe wachsen?
v Pierer: Das halte ich nicht für ausgeschlossen Wie Sie sicher
wissen, befinden wir uns seit einigen Wochen in Verhandlungen mit Frankreich,
weil wir das Elsass kaufen wollen Obwohl wir den Franzosen einen fairen
Preis gemacht haben, sträuben sie sich noch Aber ich glaube nicht, dass sie
diesen Kurs noch lange durchhalten können Schließlich hat es Frankreich
im Gegensatz zu Deutschland versäumt, 5 vor 12 mit einem streng
marktwirtschaftlichen Kurs das Ruder doch noch herumzureißen Das hat
dazu geführt, dass Paris von marodierenden Afrikanern aus den ehemaligen
Kolonien zur Hälfte niedergebrannt wurde und in Marseille jetzt ein islamischer
Kalif regiert Frankreich braucht Geld, es wird uns das Elsass verkaufen Ich
will nicht verhehlen, dass wir auch Interesse an der Champagne und dem
Bordelais haben.
STERN: Duce Berlusconi, der Führer des weit gehend bankrotten Italiens,
soll Deutschland Südtirol zum Kauf angeboten haben?
v Pierer: Das stimmt Südtirol würde durchaus in unser Produkt-Portfolio passen Dort gibt es noch eine ausgeprägte Landwirtschaft und Landwirtschaft
gehört zu den deutschen Kernkompetenzen: Der deutsche Bauer erzeugt auf
deutscher Scholle deutsche Lebensmittel Allerdings müssten die Italiener
zunächst die Altlasten entsorgen.
STERN: Altlasten?
v Pierer: Na, die in Südtirol lebenden Italiener Die können wir
natürlich nicht gebrauchen Die müsste der Duce zurücknehmen.
STERN: Es gibt Gerüchte, Großbritannien habe Deutschland eine Fusion
angeboten?
v Pierer: Dazu möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nur sagen, dass
Großbritannien wie wir gut am Markt positioniert ist Eine Fusion könnte
durchaus die Fantasie der Anleger wecken Diese müsste allerdings auf
gleicher Augenhöhe erfolgen Eine feindliche Übernahme wird es nicht
geben.
STERN: Herr Bundeskanzler, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
v Pierer: Gern geschehen. Und vergessen Sie nicht, am Ausgang die
Gebühren für das Interview in die Staatskasse einzuzahlen Ach ja, bevor
ich's vergesse: Dieses Interview was powered by Coca Cola light.
<ul> ~ http://www.politikforum.de/forum/showthread.php?threadid=35325</ul>
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Baldur der Ketzer
22.09.2003, 00:04
@ fridolin
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Re: Ein- und Aussichten - Guter Rad teuer is, sagt Erkan, weissu - Verzehr |
-->>>Was tut man?
Hallo, fridolin,
Deine Frage ist sehr berechtigt, und wenn ich eine für alle anwendbare Antwort hätte, würde man mich wahrscheinlich morgen früh beim Zähneputzen, äh, hinwegrohweddern.
Ich bin zur Ansicht gelangt, daß es bei aller Unsicherheit und Ratlosigkeit kein einfaches Aussitzen mehr geben kann, sondern jedwede Reaktion besser ist als das Abwarten voller Hoffnung.
Es ist zutreffend, daß es überall die gleichen Probleme gibt, aber wo der Unterschied liegt, ist der Umgang des Staates mit dem Bürger und der Umgang mit Schwierigkeiten allgemein.
jeder von uns ist irgendwie mit der Vorstellung großgeworden, daß unser Leben recht kalkulierbar ist, sich in festen, berechenbaren Bahnen bewegt, stets Absturzsicherungen vorhanden sind.
Davon habe ich mich längst verabschiedet.
Es hat auch überhaupt keinen Sinn, irgendwie pathetisch-patriotisch mit dem Schiff unterzugehen wie der berühmte Kapitän. Niemand dankt Dir das.
Es gibt nur einen gangbaren Weg, ortsspezifische Nachteilen auszuweichen und ortsspezifische Vorteile zu nutzen.
(wobei innerschweizerisch mal festgestellt wurde, daß die Steuerersparnis in Zug genau von den Wohnungsmehrkosten aufgezehrt werden)
Wenn Dir ein Umzug ein höheres verfügbares Einkommen bei guter oder sogar verbesserter Lebensqualität bringt, sollte man das tun.
Auch, wenn ich hier nicht mehr Einkommen habe, ist die Lebensqualität höher. Und der menschliche Umgang angenehmer.
Sofern es das persönliche Budget hergibt (ggf. auch generationenübergreifend, wenn das eigene nicht ausreicht und die ältere generation nicht alleine bleiben soll), sollte man auf alle Fälle ein zweites Bein aufbauen, in einem anderen Land, wo es einem persönlich gefällt - das ist sehr wichtig.
Steuerfreiheit in einem Karpatenkaff nützt Dir nichts.
Aufgrund der deutschen Mentalität und der bekannten Vergangenheitsbewältigung gehe ich davon aus, daß es Deutschland am schwersten beuteln wird.
Alle anderen Länder sind da besser dran, weil pragmatischer, weniger verbohrt, mit weniger Schmarotzern am Blutkreislauf.
Wer vor der Frage steht, Wagnisse zu schultern oder Risiken abzubauen, kann sich für Verkleinern und Risikoverringerung entscheiden.
Ich vergleiche mich gerne mit Altersgenossen, die früher ein angenehmeres Leben hatten als ich als Arbeitstier. Dafür müssen die heute stärker ranklotzen, ich habs zum guten Teil schon hinter mir.
Es gibt Kollegen, die die Verantwortung für dutzende bis hunderte von leuten schultern müssen - ich möchte nicht in deren Haut stecken, könnte nachts nicht mehr schlafen.
Ich habe mich dazu entschlossen, so weit wie irgendwie machbar auszusteigen und laufende Kosten abzustellen. Damit verbunden ist zwangsläufig ein Verzicht auf Geschäftsmöglichkeiten und Gewinne.
Auch das ist eine reine Spekulation, die schiefgehen oder aufgehen kann.
Jeder hat eine eigene, unvergleichbare Ausgangsvoraussetzung, mit oder ohne schulpflichtige Kinder, Arbeitnehmer, Rentner, Unternehmer, Freiberufler, man kann nie eine generelle Antwort geben, wie sich ein einzelner am besten positionieren kann, wenn....
Meine Zielrichtung ist, wie gesagt, das weitgehendste Ausklinken aus allen Verpflichtungen. Bis hin zu Versicherungen.
Es gehört auch dazu, konsequent alle Abhängigkeiten bzw. Bindungen zu Absurdistan zu kappen, ich möchte mich nicht mit runterziehen lassen.
Nirgends werden *Umverteilungen* ähnlich rüde und hinterhältig durchgedrückt wie in der BRDDR. Das wird in den nächsten JAhren noch für viel FRust sorgen bei Leuten, die das nicht glauben wollen.
Unter Berücksichtigung des status quo ist eine Verlagerung des Lebensschwerpunkts nach A, CH sicher nicht schlecht. Immerhin ein Anfang, dann sieht man weiter.
Bei einem alleinverdienenden Geringverdiener lohnt sich das natürlich nicht, aber bereits bei Vermögen in siebenstelliger Höhe sollte man an eine Verlagerung ins Sichere denken.
Nimm an, jemand hat ein nicht selbstgenutztes Anwesen im Wert von 1 Million Mark bzw. 500.000 Eurotzern.
Angesichts der Erbengeneration ist das nicht allzu selten.
Es liegt im fiskalischen Feuer, niemand weiß, wie es noch belastet werden wird, insbesondere die kommunalen Abpressungen (Kanal, Straße, etc.) werden den Grundeignern noch die Tränen in die Augen treiben.
Nimm also an, Du könntest das Anwesen veräußern, und Du brauchst für Deinen Lebensunterhalt pro Jahr netto 30.000 Euro.
Der Veräußerungserlös würde bei Aufzehrung also bis, sagen wir, 2018 oder so reichen. Ohne, daß Du einen Finger rühren oder einen Eurotz Steuern zahlen müßtest. 365 Tage im JAhr Freizeit. Jede Menge Zeit, neues zu lernen, jede Menge Fähigkeiten auszubauen. Null Abgaben abdrücken müssen (außer Märwutzsteuer und Benzin etc.).
Will sagen, die schrumpfende Bevölkerung und die Überalterung führt automatisch zu einem Verkaufs- und Verzehrdruck, man sollte das bereits jetzt vorwegnehmen und davon ausgehen, daß es nicht mehr möglich ist, zusätzliche Substanz zu bilden, daß das ausreichen muß, was da ist.
Wenn es nicht ausreicht, sollte man daran denken, wie man durch Eigenleistung, außerhalb des normalen Arbeitsmarktes, eigene Kenntnisse und Fähigkeiten erlernen kann, die einem jederzeit ein Auskommen sichern. Ob das jetzt Musik- oder Nachhilfeunterricht ist, Reiki, Sprachkenntnisse, Handwerk, ganz egal.
35 Stunden absitzen, heimkommen, Füße aufs Sofa, Bier schlucken und Fernsehen schauen, reicht nicht mehr.
Wir werden weiter buckeln müssen, bis wir in die Kiste fallen, aber man sollte es so machen, daß die Zwangsabschröpfungen minimiert werden können.
Sozialversicherungspflicht umgehen, wo immer legal möglich (Selbständigkeit).
Natürlich beinhaltet das immer Wagnis, aber wie gesagt, das ist alles eine Art von Investitionsentscheidung, die auch schiefgehen kann.
Wir werden gewaltig rackern müssen, wenn es noch nicht reicht, oder wir sehen zu, daß die Ausgaben so weit gedrückt werden können, daß es eben reichen muß.
Ein Staat, der Dich überall und immer abschröpft und Dir unerreichbar am Buckel klebt wie ein Madenhacker in der Serengeti, wird Dich nie in Ruhe lassen - man sollte andernorts wohnen. Usw.
Ich weiß nicht, ob Dir das als Antwort ausreicht.
Man kann nur versuchen, das zu vermeiden, was man schafft. Mehr geht nicht. Aber schon das machen nur sehr wenige, aus Bequemlichkeit, Unkenntnis, Wurschtigkeit, Interessenlosigkeit, Unglauben.
Die kommenden Jahre werden nicht einfach, und wehe, wer dann unter Schuldendruck gerät. Mein oberstes Prinzip lautet, Schulden unter allen Umständen abzulösen, neue zu vermeiden.
Geschäftstätigkeiten zu minimieren, *downzusizen.*
Gleichzeitig immer vom Finanzvollkräsch ausgehen und nie irgendwelche unerreichbaren Investitionen zu tätigen, statt dessen, na, Du kennst ja die Ansicht von dottore und Reinhard Deutsch.
Bereits ein Warenlager bringt Risiko, ich verlege mich in Richtung Dienstleistung, um nicht vorhandenes zu gefährden. Usw.
Jeder muß seinen Weg finden, einen goldenen Ausweg für alle gibt es nicht.
Beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
22.09.2003, 00:15
@ rodex
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Re: Importzölle - oder einfach Patriotismus? |
-->Hallo, rodex,
wieso unbedingt schon wieder amtlicher Zwang?
Eine normale Prise Nationalbewußtsein sollte doch genügen, die höheren Inlandspreise zu akzeptieren, die Gegenwerte zu würdigen, die nicht sofort sichtbar sind.
Ach - geht nicht? Billig, billiger, am billigsten?
Verbraucherpräferenz? Billigstflug, Billigstfraß bei MäcDoof, Billigstzeugs von ODLI?
Das geht halt so nicht weiter. Es müßte ein Umdenken stattfinden.
In der Schweiz ist es üblich, daß Waren betreffend der Herkunft ausgeschrieben werden, heimisches Fleisch kostet das doppelte im vergleich zu Importen. Das wird gerne mehr bezahlt, ganz freiwillig.
Ich denke nur, in der BRDDR wird das schwer werden, die Leute soweit wieder zu formen. Ein Armutszeugnis, oder?
Wenn Du überall den Schlendrian und Verschwendung rausnehmen würdest aus dem großen Apparat, die ganzen Schmarotzerverluste, den Bürokratieirrsinn, wäre wieder genug Geld übrig, um die Kosten zu drücken und die Preise dem Weltmarkt anzunähern.
Aber davon sind wir weit entfernt. Weil nicht sein darf, was nicht sein soll.
Beste Grüße vom Baldur
|
Baldur der Ketzer
22.09.2003, 00:18
@ Frank
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Re: UNS A L L E N GEHT ES PRÄCHTIG! das tut nur noch weh...... |
-->
>Ein Verteilungsproblem also.
>Wodurch wird die ständige Umverteilung verursacht?
>Es fängt mit Z an und endet auf s.
Du hast alles gesagt: <font size=10>
>- Nacht!
</font size>
>F.
|
Kris
22.09.2003, 00:26
@ Baldur der Ketzer
|
...gibts unglaublichen Müll |
-->>Was da angesprochen wird, ist, daß* wir* eben tagtäglich *unseren* lebensstandard neu erarbeiten müssen.
>Es gibt weder Besitzstände noch Errungenschaften, das sind schlicht Illusionen, die auf Pump vorgeplänkelt wurden, um heile heile Sozialparadiese vorzugaukeln.
>Daß die Rechnung wiederum die Leistenden tragen (gleich, wo, ob AG oder AN), macht jetzt auf einmal Verständnisprobleme......
Du übergehst wie immer die Tatsache, dass Kapitalisten keine Leistenden sind, sondern nur die sich verschuldenden Unternehmer, die, wenn es gut läuft, selbst eine leistungslose Kapitalistendynastie aufbauen. Nach Baldur: Wenn doch bloß die Verwandschaft nicht so missraten wäre.. ;-)
>Nix geht ohne Gegenbuchung, alles präsentiert die Rechnung. Irgendwann mal sogar im Klartext.
>Das ist JETZT nicht mehr aufzuhalten.
Das sehe ich auch so. Nur Selbstmord-Attentäter, die wenigstens ein paar Dreckschweine in die Hölle befordern, haben noch eine Daseinsberechtigung.
>Nehmen wir eine Regatta, die BRDDR ist ein Schiff mit Rudern, da sitzen alte drin, die nicht rudern können, oder wollen, da sitzen Kindlein drin, die ja ausgebildet werden und deswegen nicht mitrudern können, wollen, da sitzen Sozialschmarotzer drin und auch Saboteure, und da sitzen viele fleißige Arbeitswillige drin, die im Schweiße des Angesichts den ganzen Kahn so einigermaßen in Schwung halten.
Wie immer übergehtst du die leistungslosen Kapitalisten auf dem Oberdeck, deren einzige Arbeit darin besteht sich zu beschweren, dass nicht schnell genug gerudert wird und die Peitsche anzuordnen.
>Gleichzeitig kommen andere Boote heran, überholen, weil die entweder mehr Ruderer drin haben, oder die kräftiger reinlangen, oder die Boote schlanker sind, oder man keine Schmarotzer an Bord hat, und Saboteure schlicht über Bord gehen, usw.
Sind für dich die Kapitalisten denn keine Schmarotzer? Als Ballast sind sie jedenfalls nicht zu gebrauchen, da sie zu weit oben sitzen.
>Jedes Jahr wird das Preisgeld (für besseren Lebensstandard) neu verteilt, bisher lag das deutsche Boot immer weit vorn, aber jetzt überholen die anderen.
Neues Spiel, neues Glück? Von wegen. Die Welt ist ein fortgesetztes Monopoly-Spiel, in dem die Reichen immer Reicher und die Armen immer ärmer werden.
>Das ist so. Punkt.
>Eine 35-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich ist genauso irrsinnig wie die Provokation dieser Tusse, die bei Christiansen saß. Das ist die Welt von gestern, in der die Schreihälse und Querulanten gekauft wurden, um ihr Maul zu halten, für die man Pöstchen schuf (Betriebsräte, Funktionäre, Sozialklimbim, usw.), damit sie versorgt waren und nicht chronisch arbeitslos - wer würde so jemanden schon freiwillig jemals einstellen?
Es ist doch eine Unverschämtheit, wie diese ganzen Monopolkorumpels dort die Menschen als ihre Verfügungsmasse ansehen und über deren Leben bestimmen wollen.
Marktwirtschaft ohne Transparenz, Chancengleichheit und Wettbewerb ist eine Farce.
>Es gibt keine Speckgürtel mehr, aus denen man zehren könnte.
Doch. Die sind von den Abzockern nur gut versteckt worden.
>Jetzt weht es durchs jahrelang vernachlässigte Dach kräftig rein, es zieht, man kriegt Schnupfen, dann Grippe, und dann.....volkswirtschaftlicher Exitus auf DDR-Niveau. Jetzt wachen die besoffenen Zecher auf, die am Boden ihren Rausch ausschliefen.
Fragt sich nur, wer die Zecher sind und wer die Zeche am Ende bezahlen soll.
>Es ist doch jedem einsichtig, daß das Umverteilungs- und Schönwetterbiveau nicht mehr zu finanzieren ist. Lebenslüge, hieß es bei Christiansen zutreffend.
>Es sei denn, es wird das, was da ist, umverteilt, Vermögenssteuer 10% und Erbschaftsteuer 90%, dann geht das Irrsinnsspiel noch ein paar Jahre weiter. Und dann ist das Erwachen umso schmerzhafter.
Hast du schon mal Monopoly gespielt? Macht es Spaß, immer weiter zu spielen und Schuldscheine auszustellen?
Würdest du bei einem Spiel mitmachen, bei dem du von Vornherein weißt, dass du beschissen wirst?
Es sollte einen gerechten Konkurs geben, anstatt Ausbeutung und Korruption zum Staatsziel zu erheben. Leistung muss sich wieder lohnen!
>ich denke, die Kurve ist nicht mehr zu kriegen.
Nur die Frage, wer als Erster rausfliegt.
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zucchero
22.09.2003, 00:28
@ Baldur der Ketzer
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Gruß nach Walden |
-->Hallo Baldur,
als ich"Walden" las war ich fasziniert. Ein Mensch kauft ein Stück Land, von dem er lebt. Und das Experiment war auch erfolgreich. Jedoch hat Walden nur eine kurze Zeit funktioniert, weil konsequent keine Verpflichtungen akzeptiert wurden. Keine Verpflichtung aus Krankheit, Familie, Freundschaften, Kredit. Dazu gratis alles das, was er vo der Natur geschenkt bekam."Walden" war leider nur ein individuelles, kein gesellschaftsfähiges Leben.
"Walden" ist Deiner Stategie sehr ähnlich.
Gruß aus Baden
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Baldur der Ketzer
22.09.2003, 00:53
@ Kris
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Re:...gibts unglaublichen Müll - definiere mal Dine Zielgruppe |
-->
>Du übergehst wie immer die Tatsache, dass Kapitalisten keine Leistenden sind, sondern nur die sich verschuldenden Unternehmer, die, wenn es gut läuft, selbst eine leistungslose Kapitalistendynastie aufbauen.
>Wie immer übergehtst du die leistungslosen Kapitalisten auf dem Oberdeck, deren einzige Arbeit darin besteht sich zu beschweren, dass nicht schnell genug gerudert wird und die Peitsche anzuordnen.
>Sind für dich die Kapitalisten denn keine Schmarotzer? Als Ballast sind sie jedenfalls nicht zu gebrauchen, da sie zu weit oben sitzen.
Hallo, Kris,
vielleicht solltest Du mal definieren, wer für Dich dieser blutsaugende, zerstörerische Blutsauger ist. Mach ihn mal anhand eines Beispiels greifbar, damit man darüber diskutieren kann. Ich denke, Du siehst da politisch-propagandistische Eisblumen am Fenster, die nicht real sind.
Nimm mein Beispiel von unten, ein Unternehmer hat eine Million Mark Privatvermögen.
Gehen die Geschäfte schlecht, reichen drei bis vier Monate in einem mittelständischen Betrieb mit 30 Beschäftigten, und alles ist weg. Würde er aussteigen und es verleben, würde es für ihn und seine Familie für 15 Jahre reichen.
Wieso sollte er also das Risiko schultern, die Verantwortung übernehmen?
>Das sehe ich auch so. Nur Selbstmord-Attentäter, die wenigstens ein paar Dreckschweine in die Hölle befordern, haben noch eine Daseinsberechtigung.
na, na, ich erspare mir einen Kommentar.
>>Es gibt keine Speckgürtel mehr, aus denen man zehren könnte.
>Doch. Die sind von den Abzockern nur gut versteckt worden.
Worin besteht dieser Speckgürtel Deiner Ansicht nach? Zinsen bekommst Du derzeit keine, Staatsanleihen kauft ein Kapitalist mit Restverstand auch nicht, also müßte er Vermietobjekte haben, die sich auch nicht mehr rechnen.
Ein Kapitalstock, der unproduktiv bleibt, führt in den volkswirtschaftlichen Untergang.......vom Geld kannst Du nicht abbeißen....
>Es sollte einen gerechten Konkurs geben, anstatt Ausbeutung und Korruption zum Staatsziel zu erheben.
Dazu müßte es einen finanzpolitischen und wirtschaftlichen *Reset* geben, vom Punkt null anfangend......kein erbaulicher Gedanke, aber eine andere Eintrittsmöglichkeit für neue Chancengleichheit sehe ich nicht.
>>>Leistung muss sich wieder lohnen!
Dann rennste bei mir offene Scheunentore ein.....
>>ich denke, die Kurve ist nicht mehr zu kriegen.
>Nur die Frage, wer als Erster rausfliegt.
klar, es sind die, die sich nicht widersetzen können, die gutgläubigen Normalverdiener, die jedoch durch ihre Mehrheit und ihre Wahlabstimmungen und ihre Duldsamkeit den beklagten Zustand grob fahrlässig (inkaufnehmend) herbeigeführt haben.
Ein Bekannter, zeitlebens erwerbstätig, bis er krank wurde und nicht mehr konnte (Querschnittslähmung), ist kürzlich aus der KK geflogen, Rehamaßnahmen gestoppt, werden nicht mehr bezahlt.
Der fliegt als erster raus, ist rausgeflogen. Entsprechend ist seine Meinung zum Thema.
ich sehe diese Seite durchaus, denn ich wohne nicht im universitären Glashaus, sondern erschuftete mir mein Erspartes im buchstäblichen Schweiße meines Angesichts. Allerdings ging ich mit gebrochenen Fingern (Kurbelwelle begegnet Containerrand und wird durch Hand gebremst) nicht zum Arzt, sondern schuftete weiter - nicht klug, aber damals nicht anders machbar.
Ich denke, Du siehst ein, wieso ich nicht unbedingt bereit bin, Transferleistungen für die Kur meines Onkels abgreifen zu lassen, der nach anstrengensten, unmenschlichsten Schuftereien und Quälereien im beamteten Amt und nach langen Wochen grippaler Erholung auch mal eine sechswöchige Kur zu brauchen glaubt...........
Beste Grüße vom Baldur
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Emerald
22.09.2003, 06:29
@ rodex
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Umdenken: meine Damen und Herren |
-->Während die schwimm-unfähigen Politiker noch von Samstags-Arbeit, 67-Jahre-
Pensionsierungs-Alter und Riester-Rente quaseln, müssen wir doch längstens
umdenken.
Auswandern in die Ost-Länder um dort zu helfen ihren Lebens-Standard zu
verbessern:
Während Programmieren in Indien und Russland für uns Westler für billiges
Geld geliefert wird, andere Beispiele sind schon genügend genannt worden,
darben die Leute an der Logistik und Versorgung von Lebensmitteln und der
Herstellung und Konservierung derselben.
Wir müssen als Bäcker und Metzger umlernen und unsere Fähigkeiten, allerdings
für gutes Geld, andienen gehen. Die junge Generation wird überhaupt nicht darum
herum-kommen in die gelobten Länder Ukraine, Russland, früheres Ost-Europa und
die Satelliten-Staaten Russlands zu gehen um dort Pionier-Leistungen zu erbringen.
Amerika kann man vergessen und Kanada wird bald einmal die Grenze dicht machen,
weil zuviele dorthin wollen.
Und nachher? Nachher haben wir die Währungs-Reform weltweit wenn es gut geht,
wenn schlecht den III. Weltkrieg. Daran basteln die Amerikaner schon seit 9/11
und früher. The Bush-Scenario!
Emerald.
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Euklid
22.09.2003, 08:35
@ Emerald
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Re: Umdenken: meine Damen und Herren |
-->Man hat klar gemerkt daß Pierer zu blöd war seine tatsächlichen Absichten zu verschleiern.
Ein Jurist von eingebildeten Graden der Ingenieuren sagen will was sie zu tun und zu lassen haben.
Eine Elendsvorstellung des Herrn von Pierer.
Der merkt noch nicht mal was für einen Scheißdreck er dahergeredet hat.
Die Tussi von der Gewerkschaft verdi auf der anderen Seite hatte das gleiche Kindergartenformat wie Pierer.
Oh Heimatland von welch armseligen geistigen Größen das Land inzwischen gestaltet werden soll.
Gruß EUKLID
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Euklid
22.09.2003, 08:40
@ ocjm
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Re: Bei Sabine Christiansen...@ RODEX |
-->Vor allen Dingen sind das diejenigen die noch mehr Ingenieure fordern.
Nur wenn man mehr davon hat kann man den Niedriglohnbereich für Ingenieure durchsetzen;-))
Pierer träumt wohl vom Stundenlohn 1 Euro brutto für Ingenieure.
Ab da wären wir wohl wieder konkurrenzfähig [img][/img]
Kein Wunder wenn solche Leute an der Spitze stehen.
Gruß EUKLID
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rodex
22.09.2003, 08:46
@ Euklid
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Re: Umdenken: meine Damen und Herren |
-->>Man hat klar gemerkt daß Pierer zu blöd war seine tatsächlichen Absichten zu verschleiern.
>Ein Jurist von eingebildeten Graden der Ingenieuren sagen will was sie zu tun und zu lassen haben.
>Eine Elendsvorstellung des Herrn von Pierer.
Wann werden endlich die Posten der Vorstandsvorsitzenden mitsamt der Chefetage in Billiglohnländer outgesourced? Die verschlingen doch überproportional viel Geld. Es gibt sicher auch in Indien sehr fähige Manager, die bereit sind, einen Konzern wie Siemens für 500.000 Euro Jahressälar statt hohen zweistelligen Millionensummen zu leiten. Und viel schlechter können sie es gar nicht machen.
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Todd
22.09.2003, 08:58
@ rodex
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Re: Bei Sabine Christiansen... |
-->Hallo,
warum kommt man bei solch einer Fernsehdiskussion nicht auch auf die Idee, die hochbezahlten Manager out-zu-sourcen. Was für einen Betrag könnte man hier einsparen? Ein Konzern wie Siemens kann doch von jeder Hausfrau, die ihr eigenes Budget gewohnt ist zu verwalten, geleitet werden.
Gruß Todd
>... läuft's mir gerade kalt den Rücken runter. Siemens-von Pierer stellt ganz offen dar, dass man nicht nur im Niedriglohnbereich aus Deutschland outsourcen möchte, sondern auch bei Ingenieuren, Softwareentwicklern etc. Sein konkretes Beispiel waren osteuropäische Länder, wo Top-Ingenieure z.B. weniger als ein Viertel verdienen, als in Deutschland. Da wird einem plötzlich klar, warum die EU-Osterweiterung kommt, obwohl eine Mehrheit der Bevölkerung der bisherigen EU-Länder wohl strikt dagegen wäre. Aber befragt wird ja jeweils nur die Bevölkerung der neu hinzukommenden Länder. Und die haben scheinbar viel zu gewinnen, wir nur zu verlieren.
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Euklid
22.09.2003, 09:13
@ rodex
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Re: Umdenken: meine Damen und Herren |
-->Hallo rodex
Der Seitenhieb auf Bild war goldig.
Also dottore bringen sie ihre Mannen bei Bild endlich mal dazu in Kürze richtig rüberzubringen was Pierer wirklich will.
Schreiben sie doch einfach Pierer verspricht Vollbeschäftigung bei 10 Cent Stundenlohn für Ingenieure. [img][/img]
Am besten dürften momentan Meinungsmacher und Stimmungsvergifter bezahlt werden.
Gruß EUKLID
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Euklid
22.09.2003, 09:17
@ Todd
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Re: Bei Sabine Christiansen... |
-->Vor allen Dingen die grandiosen Ideen die ein Mann wie Pierer als Jurist einem technischen konzern einhauchen will bleiben mir ein Rätsel.
Der wird ja aber nicht für Kreativität bezahlt sondern nur fürs optimierte Schlachten ohne Abfindung;-))
Juristen sind doch schon von Hause aus immer Konkursverwalter.
Erst wenn fähige Ingenieure wieder an der Spitze stehen ist die Zeit der Konkursverwaltungen um.
Gruß EUKLID
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stocksorcerer
22.09.2003, 09:43
@ Baldur der Ketzer
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Billigstfraß bei MäcDoof?? |
-->McBlöd ist schweineteuer. Dazu kommt dann noch, dass man von den"Abfallprodukten" der Lebensmitteltechniker nicht satt wird, sondern zusätzlich noch Hunger bekommt. Ganz zu schweigen von den Spätfolgen für diejenigen (z.B. Cholesterin), die sich regelmäßig das Zeug reinziehen.
Da soll man sich lieber ab und an mal eine wirklich gute Küche gönnen in den wenigen Restaurants, die das Geld auch wert sind. Und wie wäre es in der Regel, der alt hergebrachten Sitte nachzugehen, sich lieber selbst in die Küche zu stellen und was eigenes zu brutzeln. Da weiß man dann dann am Ende auch eher, was drin ist und man hat auch Portionen, deren Größe man selbst bestimmen kann. Und billiger und gesünder ist es ganz sicher. [img][/img]
winkäää
stocksorcerer
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Henning
22.09.2003, 11:24
@ Euklid
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Re: Bei Sabine Christiansen... |
-->>Vor allen Dingen die grandiosen Ideen die ein Mann wie Pierer als Jurist einem technischen konzern einhauchen will bleiben mir ein Rätsel.
>Der wird ja aber nicht für Kreativität bezahlt sondern nur fürs optimierte Schlachten ohne Abfindung;-))
>Juristen sind doch schon von Hause aus immer Konkursverwalter.
>Erst wenn fähige Ingenieure wieder an der Spitze stehen ist die Zeit der Konkursverwaltungen um.
Amen!
[img][/img]
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Ecki1
22.09.2003, 11:33
@ RK
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Re: Sehr falsch! |
-->Ganze Generationen in Jahrhunderten vor uns waren ja nicht alle Idioten.
Diejenigen, die Güter und Dienstleistungen rentabel erzeugten, wohl kaum. Auch nicht diejenigen, die einen sicheren Beamtenjob (etwa beim Zoll) einer riskanteren, aber ggf. auch ertragreicheren Tätigkeit in der privaten Wirtschaft bevorzugten. Jeder handelte nach seinen Interessen, wie man das ja auch heute noch beobachten kann.
Zölle waren normal und vernünftig.
... aus Sicht der Zollbeamten und aus Sicht der Regierenden (zusätzliche Einnahmequellen). Aus Sicht der Privatwirtschaft wohl kaum, da importierte Zuliefererwaren teurer wurden und die Marge drückten. Auch wurde etwa die amerikanische Uhrenindustrie ein Opfer protektionistischer Einfuhrzölle: Im Schutz dieser rein preisorientierten Massnahmen versäumten es amerikanische Hersteller, ihre Produkte zu modernisieren, und die Kunden bevorzugten trotz der zollbedingt höheren Preise die Schweizer Qualität. Ergebnis: Bis heute führt die amerikanische Uhrenindustrie ein Mauerblümchendasein.
Gruss!Ecki
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t-bull
22.09.2003, 11:37
@ rodex
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Komparative Kostenvorteile (mit Link) (owT) |
-->
<ul> ~ Theorie der komparativen Kostenvorteile (Ricardo)</ul>
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Baldur der Ketzer
22.09.2003, 11:44
@ RK
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Re: Erbschaft auf den großen Saumisthaufen? |
-->
>Nun stellen wir uns mal gaaanz dumm und nehmen an, dass das stimmte: Die Mehrheit beschließt z.B. eine progressiv ansteigende Erbschaftsteuer.
>Warum bei 90% stoppen? Was sollte es die Gates oder die Albrechts oder Haubs jucken, wenn sie unter der Erde liegen, dass ihr von Hundertausenden anderen erarbeitetes und von Millionen bezahltes Milliardenvermögen der Allgemeinheit zufällt? Etwas provokativer: Warum sollten denn deren Kinder seit ihrer Geburt an nie arbeiten müssen?
Hallo,
warum gibt es wohl seit Jahrtausenden eine letztwillige verfügung?
Weil den Leuten eben nicht wurscht ist, was mit ihren sauer verdienten Kröten posthum passiert.
Mir zum Beispiel ist das nicht wurscht. Mangels Angehöriger erbt mal eine Stiftung. Deren Zweck ich befürworte.
Der Gedanke, daß der nach fiskalischen Raubzügen verbliebene Rest vom Erarbeiteten beispielsweise der BRDDR zufiele, würde mich veranlassen, eine große Abschiedsparty zu verfügen, bei der alles noch vorhandene in einem Feuerwerk aufzugehen habe.......oder im nächsten Gulli oder Lokus feierlich der See zu übergeben sei.
Ich denke, so fühlen noch mehr Leut.
Beste Grüße vom Baldur
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Euklid
22.09.2003, 11:48
@ Baldur der Ketzer
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Re: Erbschaft auf den großen Saumisthaufen? |
-->Da hast Du wohl Recht Baldur.
Lieber würde ich es den Säuen zum Fraß vorwerfen als dieser versifften alles angrapschenden Republik auch nur einen Cent zu hinterlassen.
Es war mehr als genug was man aus den Knochen rausgeschlagen hat.
Gruß EUKLID
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Kris
22.09.2003, 22:46
@ Baldur der Ketzer
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Macht=Geld-Strukturen und deren menschliche Protagonisten |
-->>vielleicht solltest Du mal definieren, wer für Dich dieser blutsaugende, zerstörerische Blutsauger ist. Mach ihn mal anhand eines Beispiels greifbar, damit man darüber diskutieren kann. Ich denke, Du siehst da politisch-propagandistische Eisblumen am Fenster, die nicht real sind.
Du bist hier der Propagandist, der ablenkenderweise meine Analyse ins Lächerliche zieht.
>Nimm mein Beispiel von unten, ein Unternehmer hat eine Million Mark Privatvermögen.
>Gehen die Geschäfte schlecht, reichen drei bis vier Monate in einem mittelständischen Betrieb mit 30 Beschäftigten, und alles ist weg. Würde er aussteigen und es verleben, würde es für ihn und seine Familie für 15 Jahre reichen.
>Wieso sollte er also das Risiko schultern, die Verantwortung übernehmen?
Du hast es fast kapiert. Aufgrund der heutigen Strukturen und des Steuerrechts (keine Vermögenssteuer, hohe Abgaben auf Arbeitseinkommen), ist es für einen Kapitalisten uninteressant in unternehmerischer Weise zu expandieren. Genauso ist es für den normalen Arbeitnehmer zunehmend uninteressant, legalerweise zu arbeiten. Deshalb zocken Schmarotzer, ob groß oder klein, Alles ab, was möglich ist.
>>>Es gibt keine Speckgürtel mehr, aus denen man zehren könnte.
>>Doch. Die sind von den Abzockern nur gut versteckt worden.
>Worin besteht dieser Speckgürtel Deiner Ansicht nach? Zinsen bekommst Du derzeit keine, Staatsanleihen kauft ein Kapitalist mit Restverstand auch nicht, also müßte er Vermietobjekte haben, die sich auch nicht mehr rechnen.
>Ein Kapitalstock, der unproduktiv bleibt, führt in den volkswirtschaftlichen Untergang.......vom Geld kannst Du nicht abbeißen....
Speckgürtel ist alles, was real zum Lebensunterhalt zur Verfügung steht. Schon mal was von Realzins gehört? Schon mal was von Nutzwert gehört? Und was glaubst du, warum das Großkapital in Wasserversorgung investiert? Weil das eine krisensichere Methode der Leistungs-Erpressung ist. Die moderne Peitsche der Sklavenhalter. Der Kapitalist braucht keine Einkünfte, er kann sich auf komfortablen Niveau verweigern. Der Proletarier muss kooperieren oder sterben.
>>Es sollte einen gerechten Konkurs geben, anstatt Ausbeutung und Korruption zum Staatsziel zu erheben.
>Dazu müßte es einen finanzpolitischen und wirtschaftlichen *Reset* geben, vom Punkt null anfangend......kein erbaulicher Gedanke, aber eine andere Eintrittsmöglichkeit für neue Chancengleichheit sehe ich nicht.
Du selbst willst ja keine weiche Lösung über eine Vermögenssteuer bei Senkung der Einkommens-Abgaben akzeptieren. Also wird es bergabgehen, bis die Guillotine erst die Freiheitkämpfer und am Ende doch die Sklavenhalter treffen wird.
>>>>Leistung muss sich wieder lohnen!
>Dann rennste bei mir offene Scheunentore ein.....
Klar: Du willst, dass sich die Leistung anderer für dich lohnt! ;->
>>>ich denke, die Kurve ist nicht mehr zu kriegen.
>>Nur die Frage, wer als Erster rausfliegt.
>klar, es sind die, die sich nicht widersetzen können, die gutgläubigen Normalverdiener, die jedoch durch ihre Mehrheit und ihre Wahlabstimmungen und ihre Duldsamkeit den beklagten Zustand grob fahrlässig (inkaufnehmend) herbeigeführt haben.
Es liegt an der Bestechlichkeit der Menschen: Wie Dottore sagte: Die Masse der Wähler lässt sich durch den kläglichen Rest ihres eigenen Geldes bestechen.
Und das Großkapital und deren Manager bestechen die Politiker, um selbst abzuzocken.
>Ein Bekannter, zeitlebens erwerbstätig, bis er krank wurde und nicht mehr konnte (Querschnittslähmung), ist kürzlich aus der KK geflogen, Rehamaßnahmen gestoppt, werden nicht mehr bezahlt.
>Der fliegt als erster raus, ist rausgeflogen. Entsprechend ist seine Meinung zum Thema.
Kann gar nicht sein. Wenn er kein eigenes Vermögen mehr hat, bin ich gern bereit, die notwendigen Maßnahmen für ihn mitzuerarbeiten. Aber die deutsche Zwangs-Pflege-Versicherung schützt das Vermögen der Kapitalisten zu Lasten derer, die arbeiten und das ist eine Sauerei!
>ich sehe diese Seite durchaus, denn ich wohne nicht im universitären Glashaus, sondern erschuftete mir mein Erspartes im buchstäblichen Schweiße meines Angesichts. Allerdings ging ich mit gebrochenen Fingern (Kurbelwelle begegnet Containerrand und wird durch Hand gebremst) nicht zum Arzt, sondern schuftete weiter - nicht klug, aber damals nicht anders machbar.
Und das gibt dir das Recht, andere zu auszubeuten und um ihrer Hände Arbeit zu bringen?
>Ich denke, Du siehst ein, wieso ich nicht unbedingt bereit bin, Transferleistungen für die Kur meines Onkels abgreifen zu lassen, der nach anstrengensten, unmenschlichsten Schuftereien und Quälereien im beamteten Amt und nach langen Wochen grippaler Erholung auch mal eine sechswöchige Kur zu brauchen glaubt...........
Na sowas, du machst nicht mal vor deiner Bluts-Familie halt und unterstützt als Juncker lieber deine Wahl-Familie: Das Großkapital.
Schon mal was vom nützlichen Idioten gehört?
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Kris
22.09.2003, 22:58
@ Baldur der Ketzer
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Unterstütze doch Linux |
-->>Mir zum Beispiel ist das nicht wurscht. Mangels Angehöriger erbt mal eine Stiftung. Deren Zweck ich befürworte.
>Der Gedanke, daß der nach fiskalischen Raubzügen verbliebene Rest vom Erarbeiteten beispielsweise der BRDDR zufiele, würde mich veranlassen, eine große Abschiedsparty zu verfügen, bei der alles noch vorhandene in einem Feuerwerk aufzugehen habe.......oder im nächsten Gulli oder Lokus feierlich der See zu übergeben sei.
>Ich denke, so fühlen noch mehr Leut.
Dann unterstütze doch gemeinnützige Projekte wie freie Software, die durch die GPL garantiert nicht von leistungsarmen, schmarotzenden, virenschleudernden Abzockern vereinnahmt werden können.
Von Linux profitiert der, der den größten Anwendungsnutzen (z.B. Support) generiert und nicht der, der ein Patent ausbeutet.
Das wäre ein dauerhafter Beitrag zur Freiheit der menschlichen Kultur.
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Baldur der Ketzer
22.09.2003, 23:03
@ Kris
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Re: Macht=Geld-Strukturen und deren menschliche Protagonisten und, äh, Dingens |
-->Hallo, Kris,
vielleicht können wir uns in fünf oder zehn Jahren nochmals auseinandersetzen.
Bis dahin bist entweder Du auf einen aus meiner Sicht vernünftigen Standpunkt gelangt, oder ich habe mich Deiner Sicht angenähert, was ich zur Zeit nicht für wahrscheinlich halte.
Lassen wir es herankommen.
Es steht mir nicht an, Dir fehlende Reife und Einsicht zu attestieren. Immerhin finde ich nichts nachvollziehbares in Deinen Postulaten. Die Zeit wird es richten.
Beste Grüße vom Baldur
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Baldur der Ketzer
22.09.2003, 23:07
@ Kris
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Re: Unterstütze doch Linux - nee, wieso datt denn |
-->ben sei.
>>Ich denke, so fühlen noch mehr Leut.
>Dann unterstütze doch gemeinnützige Projekte wie freie Software,
Hallo, Kris,
diese Entscheidung werde ich mir doch noch selbst vorbehalten.
Es geht sicher nicht in Richtung profaner BitsundBytes, sondern in Richtung Gesundheit und Wohlergehen.
Beste Grüße vom Baldur
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Kris
22.09.2003, 23:44
@ Baldur der Ketzer
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Gesundheit analog? |
-->>ben sei.
>>>Ich denke, so fühlen noch mehr Leut.
>>Dann unterstütze doch gemeinnützige Projekte wie freie Software,
>Hallo, Kris,
>diese Entscheidung werde ich mir doch noch selbst vorbehalten.
>Es geht sicher nicht in Richtung profaner BitsundBytes, sondern in Richtung Gesundheit und Wohlergehen.
Und dazu braucht man keine Software?
Microsoft wird sich für das Monopol im Gesundheitsbereich bedanken.
Wie wäre es mit einem freien Wissens-Projekt in der Medizin?
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