black elk
01.11.2000, 14:18 |
Deflation oder Inflation (wieder aufgegriffen) + was macht das Gold? Thread gesperrt |
Hi,
muß mich erstmal wieder in das Thema hineinarbeiten. Als Anfang ein guter link:
http://www.gold-eagle.com/editorials_99/taylor071999.html
Kondratieff und die Zyklen, vielleicht kommt man damit der Sache ein Stück näher.
black elk
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JüKü
01.11.2000, 14:23
@ black elk
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Re: Deflation oder Inflation (wieder aufgegriffen) + was macht das Gold? |
>Hi,
>muß mich erstmal wieder in das Thema hineinarbeiten. Als Anfang ein guter link:
>http://www.gold-eagle.com/editorials_99/taylor071999.html
>Kondratieff und die Zyklen, vielleicht kommt man damit der Sache ein Stück näher.
>black elk
Klasse Link! Danke!
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Diogenes
01.11.2000, 14:34
@ black elk
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DER Artikel kommt mit auf den Spaziergang, Danke! |
>Hi,
>muß mich erstmal wieder in das Thema hineinarbeiten. Als Anfang ein guter link:
>http://www.gold-eagle.com/editorials_99/taylor071999.html
>Kondratieff und die Zyklen, vielleicht kommt man damit der Sache ein Stück näher.
>black elk
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black elk
01.11.2000, 14:45
@ black elk
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Re: @dottore, wandle auf dem Pfad der VWler.. |
Hi,
also falls es deine Zeit erlaubt, könntest du noch mal in Stichworten deine Ansicht über Deflation und Inflation im nächsten Jahrzehnt darlegen. Die vergangene Diskussion ging ja mehr um Debitismus und Begrifflichkeiten.
Eine mögliche Deflation geht aber ins Eingemachte, also um unser Geld. Und da hört der Spaß auf!
Als Nationalökonomen mit Kenntnissen der Wirtschaftsgeschichte interessiert mich deine Meinung, auch wenn es nur eine vorläufige Einschätzung ist. Sorry, falls ihr das Thema schon öfter diskutiert habt, ich war ein paar Monate nur sporadisch anwesend..
Gruß black elk
PS: Ein paar links
http://csf.colorado.edu/roper/defl-waves/intro.html
http://www.icmarc.org/learn2/article/miller/deflation199801.html
http://www.meansbusiness.com/se/AB1CD89B404211D493C200C04F105AE6.HTM
(Gary Shilling, wurde anscheinend gerade erwähnt..)
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black elk
01.11.2000, 15:31
@ black elk
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Re: Gold doch Krisenmetall? Keine ewige Korrelation zu Währungen + Zinsen? |
Hi,
das Thema wird mich noch weiter beschäftigen, hier ein kurzer Text von 'Dan Ascani':
It is the deadly combination of financial and currency market collapse that spells economic disaster and widespread hardship for the countries involved. It is also that combination that leads to the kind of debt defaults, banking problems, and deflation that changes the global economy forever-fortunately, most of the time for the better in the long run but with much hardship in the short run. And, according to our work and to our forecasts of the 1990s, it is that collapse that will help fuel the greatest precious metals bull market in two decades and that ultimately will lead to a complete reevaluation of the global foreign exchange system and the function of gold.
Nur eine Flucht in Edelmetalle aus Angst?
http://www.gold-eagle.com/editorials_98/ascani111498.html
Habe noch keine abschließende meinung gebildet. Bei einem Telefonat mit meiner Bank hörte ich gerade, der Markt sei schon seltsam, aber auf Sicht von ein paar Jahren..geht es natürlich aufwärts. Nichts gelernt, 'Aktien steigen langfristig immer', das ist wie ein Bibelzitat. Der Glaube ist ungebrochen, erwischt hat es nämlich nur die Zocker. Die waren ja auch nicht sehr intelligent. Mit Standardwerten wird man aber 'langfristig' gewinnen, tiefste Überzeugung der Deutschbanker!
black elk
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dottore
01.11.2000, 18:06
@ black elk
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Re: @dottore, wandle auf dem Pfad der VWler.. |
>Hi,
>also falls es deine Zeit erlaubt, könntest du noch mal in Stichworten deine Ansicht über Deflation und Inflation im nächsten Jahrzehnt darlegen. Die vergangene Diskussion ging ja mehr um Debitismus und Begrifflichkeiten.
Gern. Nochmal in Stichworten:
1. Praedeflationäre Infla (läuft jetzt). Zieht die Zinsen rauf und macht's den Börsen immer schwerer (Aktien sind zinssensitive Finanztitel), und bei 6 % US-Diskont ist immer rot-gelbe Ampel. Seit 1900 schon.
2. Akien runter, Wealth effect kaputt, Stimmungsumschwung, alle fangen an, sich über die Solls zu grämen, Ausgaben lassen nach, Konsumrausch verfliegt, Porsches unverkäuflich, usw.
3. Deflation setzt ein. Wird massiv angeschoben von den vorhandenen Schulden, die zu nominellen Werten bedient werden müssen, die das Preisniveau das aber nicht mehr hergibt. Zwangsvollstreckungen in Depots, Häuschen, Yachten und Porsches.
4. Immer mehr um sich greifende Lähmung, auch psychologisch. Preise fallen auf breiter Front bis rauf in die Kommoden-Märkte. Auch Gold wird fallen, da nicht Gold fehlt, sondern Liquidität, die mit Hilfe von Goldverkäufen beschafft werden kann und wir.
5. Anstieg der Arbeitslosigkeit, Wachstumsraten um und unter Null. Allgemeines Wehklagen. Was tun?
6. Jemand sagt: Es fehlt doch bloß Geld! Alle nicken und fangen an, dieses zu fabrizieren. Da private Verschuldungen dazu nicht mehr in Frage kommen, nimmt der Staat kurzfristige Titel und schickt sie zur ZB zum Rediksont (alias Notenpresse anwerfen). Japan hat's schon versucht, aber noch nicht r i c h t i g versucht. Daher muss es sich um erheblich höhere Summen handeln.
7. Runaway-Inflation startet (Monetarisierung der Staatsschulden). Publikum ahnt, was gespielt wird, legt sich Gold hin und noch mehr Gold. Goldpreis begibt sich auf die finale Reise nach oben.
>Eine mögliche Deflation geht aber ins Eingemachte, also um unser Geld. Und da hört der Spaß auf!
Nur, wenn Dein Schulnder ausfällt (Bank macht pleite; dann ist Dein Girosaldo, sofern positiv im Eimer). Ansonsten gewinnt jeder Geldinahber in der Defla, weil ja alle Preise fallen. Die Differenz (="Zins") für Dein Bargeld ist Preise früher gegen Preise später. Lag 1930-34 in D bei ca. 35 Prozent.
>Als Nationalökonomen mit Kenntnissen der Wirtschaftsgeschichte interessiert mich deine Meinung, auch wenn es nur eine vorläufige Einschätzung ist.
Du möchtest sicher einen Zeitrahmen haben? Da wir einwandfrei in der Baisse sind und schon schöne Papier-Billionen and der Börse verloren wurden, steht einem nächsten Schub nach unten nichts im Wege (Crash, Salami-Crash ist wurscht). Schau Dir die Kurskurve des Nikkei nach 1990 an - perfektes Setting. Also nach dem entscheidenden Gongschlag mindestens 5 Jahre abwärts - und wenn alles hält (also keine Bank- und Börsenfeiertage) kann auf fallende Kurse gezockt werden. Keinerlei Schulden machen oder haben. Immer schön nahe an der Liquidität bleiben, zum Schluß im Bargeld.
Wir das dann im großen Stil fabriziert (siehe oben), dann ins Gold und schön verstecken. Goldverbote kommen so sicher wie das Amen in St. Peter. Bescheiden und unerkannt leben. Und warten, bis alles ausgebucht ist (entweder durch Bnkrott oder Hyperinfla).
Dann wieder auskommen und neu anfangen. Wer d a n n Geld hat (in welcher Form) ist der Kaiser der Welt! Spätestens 2010 (oder nie mehr).
Grüße
d.
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black elk
01.11.2000, 18:23
@ dottore
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Re: Danke, das wollte ich hören... |
..
das ist doch eine konkrete Handlungsanweisung.Danke.
Selbst eine Inflationierung a la Japan ist zum Scheitern verurteilt. D und Frankreich können den Sozilismus ausrufen, sie würden nichts ändern. Vermögenssicherung scheint angesagt, das kann man schon spüren! Die Flucht in die Edelmetalle könnte kommen, wird aber durch die Politik verhindert werden.
Was hilft (wie auch 1929?). Wohnimmobilie, Cash,.. kleine Menge an Edelmetallen.
Gruß black elk
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JüKü
01.11.2000, 18:27
@ dottore
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Re: Deflation, Inflation / Meilenstein |
Danke, dottore!
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Oldy
01.11.2000, 19:15
@ black elk
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Re: @dottore, wandle auf dem Pfad der VWler..(Black Elk) |
„Als Nationalökonomen mit Kenntnissen der Wirtschaftsgeschichte“
duerfte man so etwas nicht schreiben:
/// Eine mögliche Deflation geht aber ins Eingemachte, also um unser Geld. Und da hört der Spaß auf! /// EQ
Bei einer Deflation wird doch das Geld mehr wert, was heisst also das es ins (ans) Eingemachte geht? Bei einer Deflation kannst du dich doch freuen, wenn du Geld hast, weil alles andere billiger wird. Ist es nicht so?
Wenn du statt Deflation Inflation geschrieben haettest, wurde der Satz mehr Sinn ergeben. Da wird das Geld weniger wert.
In einer Deflation geht es dem Geld, d.h. seinen Besitzern glaenzend, nur der Wirtschaft und den vielen Arbeitslosen nicht. Fuer die hat der Spass aufgehoert, meint der Oldy
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black elk
01.11.2000, 19:48
@ Oldy
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Re: Genau genommen.. |
Hi Oldy,
erster Kontakt! Du schreibst:
>Bei einer Deflation wird doch das Geld mehr wert, was heisst also das es ins (ans) Eingemachte geht? Bei einer Deflation kannst du dich doch freuen, wenn du Geld hast, weil alles andere billiger wird. Ist es nicht so?
Ja, ich muß auf meine Ausdrucksweise achten. Statt 'Geld' hätte ich besser 'Vermögen' gewählt. Also alle Vermögenswerte, insbesondere Immobilien (und in denen steckt ein Großteil meines Vermögens, zum Glück schuldenfrei) verlieren in einer Deflation.
Ich frage mich allerdings, welche Tricks sich die Politik in solch einer Phase ausdenkt (zumindest hier in Europa, aber auch zunehmend in den Staaten). Wenn es dem Staat und den Regierenden schlecht geht, dann sind sie sehr einfallsreich. Man kann über Steuern, Sozialversicherung, Vermögensabgaben, usw. steuern, das wird ja jetzt schon gemacht. Eine Nivellierung der Gesellschaft ist doch erklärtes Ziel. Vermögnessicherung sollte also eher auf internationaler Basis geschehen.
Gruß black elk
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