Sascha
26.09.2003, 03:23 |
Jobsuche:"Hilfe, ich bin Akademiker!" Thread gesperrt |
-->Jobsuche
<font size=5>"Hilfe, ich bin Akademiker!"</font>
[img][/img]
<font size=1>© Privat Kay Nöthen studierte Politik und ist seit über einem Jahr auf Jobsuche </font>
<font color="#FF0000">In den letzten 25 Jahren ist die Arbeitslosenquote unter Akademikern kontinuierlich angestiegen </font>und eine Besserung ist nicht in Sicht: 2001 standen knapp fünf Prozent aller Absolventen auf der Strasse.
<font color="#FF0000">Anders als bei jeder anderen Gruppe Arbeitssuchender gestaltet sich für Akademiker die Jobsuche als extrem schwierig</font>. Die Arbeitsämter sind häufig damit überfordert, die Absolventen auf die richtigen Jobs zu vermitteln. Zu unklar sind Bezeichnungen,"Sinn und Unsinn" der Studiengänge und der"Wert" der Arbeitskraft. Direkte Bewerbungen bei Unternehmen vermitteln zwar dem Bewerber das Gefühl, etwas getan zu haben, dennoch sind auch diese Bemühungen eher selten von Erfolg gekrönt. <font color="#FF0000">Firmen, die Stellen ausschreiben, werden regelrecht überflutet von Bewerbungen</font>. Die Personalchefs haben dann die Qual der zu großen Auswahl. <font color="#FF0000">Nicht selten bekommen Bewerber weder ein Feedback noch erhalten sie ihre Unterlagen zurück</font>. Und auf Nachfragen der Bewerber wird zum Teil unfreundlich reagiert. Was bleibt, ist ein fahler Nachgeschmack und das Gefühl, es wieder einmal nicht geschafft zu haben.
Das hat auch Kay Nöthen erlebt. Der 29-Jährige studierte Politische Wissenschaften in Bonn und sammelte erste Berufserfahrung in der Presse- und Ã-ffentlichkeitsarbeit. <font color="#FF0000">Nun sucht er seit über einem Jahr einen Job</font>. Nöthen stellt fest, dass sich vor allem die Struktur in den Unternehmen geändert hat:"Hat man früher noch Junior-Consultants eingestellt, so sucht man nun für diese Positionen <font color="#FF0000">Volontäre oder besser noch Praktikanten</font>." Und noch etwas hat sich entscheidend geändert:"Die Behandlung von arbeitssuchenden, hochqualifizierten Akademikern lässt sich kritisieren. Der Arbeitgebermarkt ist hart und rauh und manchmal auch einfach unfair und <font color="#FF0000">unverschämt</font>", so Nöthen.
Jammern gilt nicht
Zusammen mit anderen Betroffenen will er jetzt ein Buch über die Situation auf dem Akademiker-Arbeitsmarkt schreiben. Das soll aber keinesfalls ein trauriger Abgesang auf die schlechte Lage werden:"Wir haben trotz dieser schweren Zeit den Humor nicht verloren und wollen nun Geschichten erzählen, die uns passiert sind. Diese sind witzig, frech oder einfach nur unglaublich: Die unverschämteste Absage, das skurrile Bewerbungsgespräch, Ärger mit der Erstattung von Fahrtkosten", erklärt der angehende Autor sein Projekt mit dem Arbeitstitel"Hilfe, ich bin Akademiker!".
Und was der PR-Experte mit seinem Buch bezwecken will, weiß er ganz genau:"Wir richten uns in erster Linie an Leidensgenossen, denen wir den Rücken stärken und ihnen zeigen wollen, dass sie nicht allein sind. Wir richten uns aber auch an Arbeitgeber und Institutionen, denen wir so den Spiegel vorhalten können. Dabei werden keine Rachegedanken oder niederen Instinkte bedient, <font color="#FF0000">denn auf die Nennung der Namen von Arbeitgebern werden wir verzichten</font>."
Ran an die Tasten!
Um das Ganze zu realisieren, braucht Nöthen noch Unterstützung:"Ich suche noch arbeitslose Akademiker oder solche, die es mal waren und eine gute Geschichte zu erzählen haben. Das Buch soll ein Gemeinschaftsprojekt werden, jeder wird über alle Schritte bis zur Veröffentlichung voll informiert", erklärt der 29-jährige. Es gibt auch schon ein paar Verlage, die sich für"Hilfe, ich bin Akademiker!" interessieren. Die wollen aber erst einmal ein Konzept und Textbeispiele sehen. Darum gilt:"Es wird erst einmal gesammelt. Wie schnell das gehen wird, ist leider nicht zu sagen, das hängt von der Anzahl der Interessierten ab. Sollte dann ein adäquates Werk fertig sein, geht der konzeptionelle Vorschlag an die Verlage." Sein Appell an alle Interessierten lautet: Ran an die Tasten! Schreibt Euren Erlebnisbericht!"
Katarina Rathert
Meldung vom 26. Juli 2003
Quelle: http://www.stern.de/campus-karriere/uni/index.html?id=510865&nv=ct_mt
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Baldur der Ketzer
26.09.2003, 10:46
@ Sascha
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Re: Hilfe, ich bin unbrauchbar - na und? ist kein andrer schuld dran |
-->>>"Die Behandlung von arbeitssuchenden, hochqualifizierten Akademikern lässt sich kritisieren. Der Arbeitgebermarkt ist hart und rauh und manchmal auch einfach unfair und unverschämt", so Nöthen.
Hallo, Sascha,
das Problem bringt der Junge doch selber mit.
Was hatter studiert? Po-Litik? Ja, daß er damitam Arsch ist, ist doch wohl sonnen klar.
Kannste auch gleich, äh, Sozialdingens und - bumsens gleich mit dazunehmen in allen Varianten und Spielarten. Sozialpadagogik, auch wie toll.
Ich saß gestern mittags in einem Restaurant beim Essen und hörte zwangsläufig die Lebensproblemchen zweier Tussies am nebentisch, unschwer als Pädagockels zu erkennen. Au Backe aber auch. Fremde Welten. Vorstellungen jenseits jeglicher Realität.
Und jetzt kommt da einer, hat sich mit Po-Litik auseinandergestzt, und sucht jetzt jemanden, der ihm diesen Käse teuer abkauft.
Ganz einfach: worin liegt sein produktiver Beitrag für das Unternehmen, das sein Gehalt plus Gewinnmarge nachhaltig, somit auch in schlechten Zeiten hereinbrächte?
Vielleicht könnte er darüber mal eine Semniararbeit abgeben, mit Rand-einhalten, Fußnoten, Quellenangaben und äh, schöner Gliederung nach 1.1.3.4.78.a usw.
Das ist doch alles reiner Schmarrn.
In den Zeiten des euphorischen Internetwahnsinns und der Akademiker-Überbewertung war offensichtlich so viel Schaum auf der Suppe, daß der gnädig den ganzen Mist verdeckte. Aber jetzt sind die Blasen zusammengefallen und man sieht, was in der Suppe schwimmt.
Ein Dipl.Ing, tut sich sicher schwerer als früher, auch ein Dipl.Kfm., Ärzte finden bestimmt was in der Med.Tech. oder als Quereinsteiger im Medizinkostenmamagement, jedoch, von Nischen- und Verlegenheitsstudiengängen wie Jus mal gar nicht zu sprechen...............
Aber daß, äh, Diplomphilosophen, Diplomsozialwirte, Diplomaffenkundler, Diplomschmarotzer, Diplomlangzeitsudis, Diplomdummschwätzer, Diplomlangschläfer, Diplomdünnbrettbohrer, Diplombesserwisser, Diplomseichtlinge, Diplompolitik- und andere Ungeisteswissenschaftler und ähnliche jetzt ganz hart am Boden der Realität aufschlagen, sollte einen doch nicht verwundern.....
Po-Litikwissenschaften sind sicher enorm interessant, ebenso kann ich mir vorstellen, daß Psychologie ein sehr interessantes Feld ist. Aber davon seinen Lebensunterhalt bestreiten zu wollen, na, ick wees nich....
Findet der Baldur, sieht das irgendwie sogar seeehr positiv, und wünscht mit besten Grüßen einen schönen Tag
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MarkXzzz
26.09.2003, 11:12
@ Baldur der Ketzer
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Re: Hilfe, ich bin unbrauchbar - na und? ist kein andrer schuld dran |
-->Allmaehlich wird mir klar, dass die Internetsüchtigen hier im Forum absolut nichts mehr von der Welt da draussen mitbekommen
gruss,
Mark (Dipl.-Ing.)
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Baldur der Ketzer
26.09.2003, 11:17
@ MarkXzzz
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Re: Hilfe, ich bin unbrauchbar - na und? ist jemand schuld dran? |
-->>Allmaehlich wird mir klar, dass die Internetsüchtigen hier im Forum absolut nichts mehr von der Welt da draussen mitbekommen
>gruss, > Mark (Dipl.-Ing.)
Hallo, Mark,
es wäre schön, wenn Du die Dinge aus Deiner Sicht dagegenstellen könntest.
Beste Grüße vom Baldur
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rodex
26.09.2003, 11:40
@ Baldur der Ketzer
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Re: Hilfe, ich bin unbrauchbar - na und? ist kein andrer schuld dran |
-->>Was hatter studiert? Po-Litik? Ja, daß er damitam Arsch ist, ist doch wohl sonnen klar.
Natürlich braucht eine Gesellschaft auch Politikwissenschaftler und Psychologen. Das Problem ist allein, dass völlig über Bedarf ausgebildet wird, also unreglementiert. Jeder der Lust hat, kann sich für diese Fächer einschreiben.
Der frische Abiturient kann die späteren Arbeitsmarktchancen doch gar nicht abschätzen. Die lehrenden Professoren könnten es, aber tun es nicht, um sich und ihresgleichen die Posten zu sichern. Würde man z.B. realistisch (hier aus der Luft gegriffen) schätzen, dass es in Deutschland einen jährlichen Bedarf von 40 Magistern der Geschichtswissenschaft und von 400 Lehramtsabsolventen Geschichte gäbe, könnte man 3/4 der Fakultäten dichtmachen, und unzählige Profs müßten sich einen anderen Job suchen.
Die Konsequenz wäre, dass man für ein Geschichtsstudium in Zukunft einen Numerus Clausus von 1,5 bräuchte, um einen der wenigen Studienplätze zu ergattern. Und ich prophezeie, dass die entsprechenden Absolventen dann auch keine Arbeitsmarktprobleme mehr hätten. Aber heutzutage fühlt sich ja jeder mit Abi 2,8 zum Studium berufen. Und eben nicht nur für Allerweltsfächer wie BWL, sondern gerade auch für Geisteswissenschaften.
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Baldur der Ketzer
26.09.2003, 12:10
@ rodex
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Re: Bedarf und Wunschvorstellungen sind zweierlei |
-->Hallo, rodex,
>Natürlich braucht eine Gesellschaft auch Politikwissenschaftler und Psychologen. Das Problem ist allein, dass völlig über Bedarf ausgebildet wird, also unreglementiert. Jeder der Lust hat, kann sich für diese Fächer einschreiben.
Du hast das besser ausgedrückt, als es bei mir durchkam - danke.
Natürlich ist es so, daß man irgendwann irgendwo auch Absolventen seltenster Studiengänge braucht, das ist auch gut so.
Nur, vom erhaltenen Diplom beliebiger Fachrichtungen irgendwelche Rechte abzuleiten, auch einen entsprechend dotierten Posten zu bekommen, das ist halt neben der Sache.
Sonst hätten wir nur noch Soziologen, Politologen, und Co., und keine Mediziner, keine Ingenieure und keine Chemiker mehr.
Es hängt an der Eigenverantwortung, was man wann studiert, oder, ggf. auf ein Studium zu verzichten und lieber einen Job anzunehmen.
Auch ein Diplom gängiger Studienrichtungen ist kein Garant mehr auf einen guten Job in der Nähe.
Beste Grüße vom Baldur
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MarkXzzz
26.09.2003, 12:55
@ Baldur der Ketzer
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Re: Hilfe, ich bin unbrauchbar - na und? ist jemand schuld dran? |
-->>>Allmaehlich wird mir klar, dass die Internetsüchtigen hier im Forum absolut nichts mehr von der Welt da draussen mitbekommen
>>gruss,
>> Mark (Dipl.-Ing.)
>Hallo, Mark,
>es wäre schön, wenn Du die Dinge aus Deiner Sicht dagegenstellen könntest.
>Beste Grüße vom Baldur
Das einzige was momentan"einrastet" sind die Strukturen aus Kaiser Wilhelm.
Nur"Umverteiler" sind momentan in der Lage Ihre Jobs auf hohen Niveau zu halten.
Arbeitsvermittler, BWLer, Patentanwälte, Politiker und natürlich der Niedriglohnsektor.
Offensichtlich war es nach 16 Jahren Kohl in diesem Land notwendig"flexibel" zu sein. Diejenigen, die sich darauf eingelassen sind die neuen Sklaven.
Das ist aber alles bekannt... warum soll ich das hier wiederholen???
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MarkXzzz
26.09.2003, 12:59
@ MarkXzzz
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leider nicht viel Zeit gerade |
-->ich werde aber vielleicht mal meinen Lebenslauf hier reinposten
ok cu
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Euklid
26.09.2003, 13:11
@ MarkXzzz
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Re: Hilfe, ich bin unbrauchbar - na und? ist jemand schuld dran? |
-->Du hast vergessen zu erwähnen daß momentan eben fast nur noch Juristen an der Spitze von technischen Unternehmen stehen.
Und da gehören die eben nicht hin.
Juristen können als Berater fungieren aber doch nicht an erster Stelle in einem Unternehmen.
Ich weiß sehr wohl daß jetzt wieder Leute kommen die sagen daß ein Manger das können muß.
Wie sie das können kann man doch bei dem Saftladen Siemens beobachten.
Diese Firma einst Weltformat kann ja noch nicht mal Halbleiter oder Prozessoren mehr kostengünstig herstellen.
Die technische Seite (reduziert bis auf das geht nicht mehr) ist ein Abbild des Versagens bei Siemens.
dafür sitzen jetzt dutzende von Juristen in diesem Betrieb.
Und solange solche Luschen wie von Pierer da oben sitzen wird nur eine Bank verwaltet und bald das Konkursverfahren wohl eröffnet werden müssen.
Aber immer langsam voran.Wenn Firmen wie diese das zeitliche gesegnet hat wird der Ingenieur seine Wiederauferstehung feiern.
Gruß EUKLID
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Baldur der Ketzer
26.09.2003, 13:29
@ MarkXzzz
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Hilfe, ich bin unbrauchbar... es ist eben nicht klar, was Ursache/Wirkung ist |
-->Hallo, Mark,
>Das einzige was momentan"einrastet" sind die Strukturen aus Kaiser Wilhelm.
wenn wir einige von diesen Strukturen heute hätten, könnten wir uns die Finger abschlecken......schau mal auf die Seite www.bandulet.de, der hat da eine ganz plakative Zusammenfassung....
>Nur"Umverteiler" sind momentan in der Lage Ihre Jobs auf hohen Niveau zu halten.
>Arbeitsvermittler, BWLer, Patentanwälte, Politiker und natürlich der Niedriglohnsektor.
Das sehe ich ähnlich, wobei es bei den Anwälten auch ganz kalt reinweht und auch die Vermittler wie Makler von der Krise zwangsläufig genauso mit einbezogen werden...., ohne Abschluß eben keine Provision.....
>Offensichtlich war es nach 16 Jahren Kohl in diesem Land notwendig"flexibel" zu sein. Diejenigen, die sich darauf eingelassen sind die neuen Sklaven.
ach was, das hat doch nix mit Sklaverei zu tun, sondern damit, daß - weltweit - eine Ära des Optimismus zu Ende gegangen ist und nicht nur *kapitalistische* Träume aus dem Fieberwahn zuendegeträumt sind, sondern auch die Alpträume des real existierenden Sozialismus/Kommunismus ganz hart am Boden der Realität aufgeschlagen sind.
etwas überspitzt formuliert, willkommen am Boden der Tatsachen-Kontinuität seit Jahrtausenden.......ich will da auch nicht hin, aber ich werde genausowenig danach gefragt, was ich will......
>Das ist aber alles bekannt... warum soll ich das hier wiederholen???
Weil offenbar weithin eine völlig unzutreffende Annahme darüber besteht, wieso es diesen Verlauf genommen hat.
Der normale Zustand ist eben nicht das Volksheim, in dem Milch und Honig fließen, die gebratenen Täubchen zum Fenster hereinflattern und der Strom kommt aus der Steckdose.
Der Normalzustand ist profan, kalt, abstoßend, er ist ein wirtschaftlich machbarer Zustand, daß nicht geht, was nicht bezahlt wird - aus.
Die 16 Sozialismus- Jahre des Diggn waren genauso verheered, einschläfernd, vernebelnd und irrsinnig wie die Sozi-Illusionen zuvor und danach.
Eine ungebrochene Kontinuität der Bolidigg.
Aufgrund verschiedener Ursachen (Verschuldungsstand, Wachstumsverlust, Weltwirtschaft, andere Nationen holen gewaltig auf) zerplatzen jetzt die hochmütigen rosaroten Illusionen von Besitzständen und Errungenschaften, die vorher kostenträchtig gepflegt und gehätschelt wurden.
Besitzstände und Errungenschaften sind Phantasiegebilde, es gibt sie nicht.
Obwohl zigtausende Funktionäre auf ihnen ruhen und daraus schmarotzen.......noch, jedenfalls.....
Es gibt für einen Unternehmer keinerlei Garantie, seine Ware auch übermorgen loszubekommen, oder Gewinne zu machen.
Er muß sich ständig darum bemühen.
Nix Errungenschaft und Automatismus.
Deswegen gibt es auch keinen Automatismus, der in einer marktwirtschaftlichen Gesellschaftsordnung hierauf aufbauen kann.
Wohin die andere Variante aus dem Irrenhaus, der Sozialismus, führt, konnte weltweit besichtigt werden.
Und daß das Zusammensperren eines gesunden und eines kranken halt nicht zwei Gesunde hervorbringt, sollte eigentlich auch halbwegs klar sein. Ist es aber nicht ;-(.
Beste Grüße vom Baldur
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wasil
26.09.2003, 14:32
@ Baldur der Ketzer
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Re: Hilfe, ich bin unbrauchbar... es ist eben nicht klar, was Ursache/Wirkung ist |
-->Es gibt für einen Unternehmer keinerlei Garantie, seine Ware auch übermorgen loszubekommen, oder Gewinne zu machen.
Er muß sich ständig darum bemühen.
Hallo Baldur
Genau das ist einer der springenden Punkte. Früher gab es in jedem Dorf, diverse Kaufleute: Bäcker, Metzger; Müller, Käser, Drogist, Schuster etc. etc. Heute arbeitet der Grossteil der Menschen, beim Aldi, Migros, Media-Markt, Fielmann und wie sie alle heissen. Vom Beamten gar nicht zu reden. Auch wenn es nur ein 1 Mann Betrieb ist, ist das Denken eines Unternehmers ganz anders, als das Denken von einem Lohnempfänger. Der Verlust von Eigenverantwortung hat bereits mit dem Verlust von eben solchen Selbstständigerwerbenden begonnen. Die Sorge, jeden Tag seine Ware an den Mann zu bringen, kennen viele Menschen heute nicht mehr. Deine Beiträge enthalten dieses Bewusstsein, zusammen mit einer gehörigen Portion Zivilcourage. Bravo!
Gruss Wasil
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MarkXzzz
26.09.2003, 14:41
@ Euklid
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Re: Hilfe, ich bin unbrauchbar - na und? ist jemand schuld dran? |
-->Ja Euklid,
alles richtig was DU sagst.
Aber irgendwie ist es auch nicht mehr ganz fair, dass wir immer dann aus dem Hut gezaubert werden, wenn der Karren mal wieder im Dreck liegt. Was ist das für eine Perspektive?
Es gibt vielleicht Leute mit IQ=200, die sich alle paar Monate wieder in irgendeine neue Technologie hineinarbeiten können - aber ein normaler Mensch will wachsen, vielleicht auch mal Familie und Kinder haben.
Die meisten Ing. mit 40 haben dann irgendwann die Nase voll.
Ich seh das Alles noch mit Humor. Zum Glück habe ich die Möglichkeiten mich in Zeiten wie diese ein wenig zurückziehen zu können. Notfalls klinkt man sich dann eben total aus.
Aber wo ist die Nachfrage nach 2 Mill Arbeitsvermittlern???
.. und global outsourcen und national (jura, MArken, Patente) einstellen???.. das ist irgendwie sehr schepp, und mich wundert es, dass die Leute das auf sich sitzen lassen, bzw. es noch keinen Bürgerkrieg gibt.
Wir brauchen dringend eine Überareitung des Patentrechts.
Natürlich kann bspweise Software und simple Copyrights an Schriftwerken nicht die gleichen Schutzmöglichkeiten geniesen wie der Maschinenbausektor etc etc etc
Das versteht sich ja von selbst.
Die Themen sind alle bekannt.. aber die Gesellschaft stellt sich nunmal gerne dumm ;-)
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MarkXzzz
26.09.2003, 14:44
@ wasil
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Re: Hilfe, ich bin unbrauchbar... es ist eben nicht klar, was Ursache/Wirkung ist |
-->@Wasil,
wenn jemand durch dieses Denken tatsaechlich Unternehmer geworden ist, dann HUT ab!.. siehe bspweise diesen Trigemachef
ICh behaupte aber, dass 90% der"Unternehmer" sich über den Kapitalmarkt und JURA nach oben gehebelt haben.
Da kann man dann nur noch kotzen
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Dieter
26.09.2003, 15:15
@ MarkXzzz
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Re: Hilfe, ich bin unbrauchbar... es ist eben nicht klar, was Ursache/Wirkung i |
-->
>ICh behaupte aber, dass 90% der"Unternehmer" sich über den Kapitalmarkt und JURA nach oben gehebelt haben.
>Da kann man dann nur noch kotzen
Das kann ich bei denen auch. Aber die es so gamacht haben und ansonsten nichts"auf der Pfanne" haben, die gibt es schon nicht mehr oder in Kürze nicht mehr. Genau dazu sind Kriesen da. Die Spreu vom Weizen zu trennen. Und bei Arbeitnehmern läuft es zum Glück genauso. Die zuerst Entbehrlichen sind weg (es sei denn ein Sozialplan spricht dagegen). Die besseren bleiben oder finden wieder Arbeit. -
und beim Ursprungsthema:
Wenn Studienabgänger aus pers. Gründen ein Fach gewählt haben, wozu kaum Bedarf besteht, dann gibt es halt keine adäquate Arbeit. Deshalb braucht man sich nicht zu beschweren, schlielich bekam man schon eine nette Zeit als Student subventioniert.
Ärgern muß sich die Gesellschaft (alle Steuerzahler), da sie Geld in die Ausbildung gesteckt hat, die sie gar nicht benötigt.
Gruß Dieter
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MarkXzzz
26.09.2003, 16:55
@ Dieter
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Re: Hilfe, ich bin unbrauchbar... es ist eben nicht klar, was Ursache/Wirkung i |
-->>>Gruß Dieter
Ahja,
Was wir brauchen sind also so ein paar Millionen Arbeitsvermittler - dafür ist dann die Nachfrage da. Die dürfen dann im 2Fingersystem in neusten Netzwerken Deine Daten abrufen und Dich umherschicken.
Natürlich brauchen wir auch mehr Juristen und Wirtschaftskanzleien. Die stellen zur Zeit mit Jahresgehältern ein, dass einen schwindelig wird.Natürlich gibt es auch einen unglaublichen Bedarf an Leuten, die bereit sind das Intellectual Property meiner Generation umzuverteilen.
Das Ganze ist so durchschaubar, dass ich mich frage,warum eigentlich noch niemand auf die Idee gekommen ist, einfach mal den Stecker zu ziehen.
Schönen Tach noch
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Ecki1
26.09.2003, 18:49
@ MarkXzzz
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Re: Warum willst Du denn nicht einfach auch umverteilen? |
-->Wie wär`s denn etwa im Ersatzteil- und Komponentenhandel? CE Consumer Electronics läuft und läuft und läuft...
[img][/img]
Gruss!Ecki
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Sascha
27.09.2003, 14:19
@ Baldur der Ketzer
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Re: Hilfe, ich bin unbrauchbar - na und? ist kein andrer schuld dran |
--> Hallo Baldur!
Ich gebe dir da Recht. Wenn ich sehe wieviele Leute in Deutschland mittlerweile Germanistik studieren dann muß man sich wirklich mal die Frage stellen was die denn alle machen sollen. Germanistik ist schließlich ein relativ spezielles Fach. Betriebswirtschaftler & Co. gibt es sicherlich auch nicht gerade wenige aber man ist da doch noch relativ flexibel bei der Jobwahl. Man ist ziemlich branchenunabhängig und kann in vielen verschiedenen Tätigkeitsbereichen arbeiten. Im Personalwesen, teilweise in der Produktion, der Materialwirtschaft, der Buchhaltung, der Konzernrechnungslegung, im Controlling, im Marketing u.v.m.
Von daher stimme ich Dir zu. Viele werden sich noch ziemlich stark wundern wenn weiterhin soviele Menschen scheinbar Germanistik studieren nur um"halt irgendwie was studiert zu haben" und dann glauben sie könnten im Handumdrehen Gehälter von 3000 Euro brutto aufwärts erreichen.
Viele Grüße,
Sascha
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Sascha
27.09.2003, 14:56
@ rodex
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Re: Hilfe, ich bin unbrauchbar - na und? ist kein andrer schuld dran |
--> Hallo rodex!
Du sagst es. Wenn ich mal meine Stufe als Beispiel heranziehe. Ich kenne ziemlich viele Mitschüler die tatsächlich mit Hängen und Würgen das Abitur geschafft haben und in Mathematik im Grundkurs teilweise jeweils vier Halbjahre lang gerade so an den 0 Punkten vorbeigerauscht sind. 0 Punkte hätte bedeutet, daß der Kurs mit"nicht belegt" bewertet worden wäre wodurch die Voraussetzungen für die Abiturprüfungen nicht gegeben gewesen wären.
Menschlich gesehen war es sicherlich okay, daß so mancher Prüfer ein Auge zugedrückt hat aber wenn wir ehrlich zu uns selbst sind hätte man gut 20 bis 30 % durch die Abiturprüfung durchfallen lassen müssen. Es fehlte einfach an ziemlich vielen Punkten. Am Ausdrucksvermögen, an einfachstem räumlichem Denkvermögen, am Prozenrechnen und Addieren zweier Brüche (da wurde dann einfach addiert denn was ein Hauptnenner ist wußten manche in der elften Klasse schon nicht mehr!!!), bei den Sprachen, beim Lernwillen aber auch an allgemeinem Interesse was in unserer Welt überhaupt so passiert (ich hatte manchmal den Eindruck, daß ein gutes Drittel wohl schon ein ganzes Jahr lang nicht einmal wenigstens eine"richtige" Tageszeitung gelesen hat oder einmal die Nachrichten im TV angeschaut hat). Da fehlte es überall. Trotzdem haben die Leute ihr Abi irgendwie hinbekommen. Ich kenne jemanden der hatte - soweit ich mich jetzt noch richtig erinnere - einen Durchschnitt von fast 4,0 beim Abitur und hatte die Idee in Mannheim an der Universität Jura zu studieren. Naja mittlerweile hat er es aufgegeben. Ein anderer studierte Politik. Auch ein Schnitt von 3,3 oder 3,4. Auch aufgegeben. Ein anderer wiederum BWL. Auch geschmissen.
Wie du richtig sagst. Scheinbar fühlt sich jeder heute zum Studium berufen. Tun wollen jedoch die wenigsten was dafür. Zugute halten muß man einigen Studenten jedoch mittlerweile durch die Lehrstellenproblematik, daß sich einige durchaus als Notlösung für das Studium entscheiden. D.h. es wird studiert weil keine Lehrstelle da ist. Das passiert momentn in großem Ausmaß.
Aber auch bei den Eltern ist etwas ähnliches zu beobachten. Auch hier denken viele Eltern, daß jedes ihrer Kinder jeweils für das Gymnasium berufen ist. Und wenn es dann nichts wird mit dem Abitur dann sind fast immer nur die Lehrer schuld oder es heißt, daß die"Anforderungen zu groß seien". Wenn ich den letztgenannten Satz mit den hohen Anforderungen manchmal so von Eltern höre kann ich mal wieder nur die Hände über dem Kopf zusammen schlagen. Heute machen viel mehr Kinder das Abitur als früher. Auch wenn zum Teil neue Lerninhalte dazugekommen sind wie immer behauptet wird und was ja auch stimmt so ist auf der anderen Seite jedoch auch mal zu erwähnen, daß die Prüfungen wesentlich lockerer und lässiger durchgeführt werden. Im Lehrplan steht halt viel drin aber was davon in der Klassenarbeit dran kommen muß und was nicht steht überhaupt nirgendwo geschrieben. Die Lehrer schreiben dann auch oft realtiv einfache Klausuren weil sie selbst oft nicht mehr mit den Schülern klar kommen und denen teilweise gar nichts mehr vermitteln können. Um das totale Desaster zu vermeiden (z.B. Durchschnitt letzte Klassenarbeit: 5,2) schreiben sie halt dann einfache Klausuren. Damit wird die Bildungskatastrophe dann kaschiert und verdeckt. Auch der gestiegene prozentuale Anteil von Gymnasiasten an allen drei Schulformen (Hauptschule, Realschule, Gymnasium) in Baden-Württemberg über die Jahrzehnte hinweg ist zumindest ein Indiz dafür, daß das Gymnasium bzw. das Erlangen der allgemeinen Hochschulreife bzw. fachgebundenen Hochschulreife nicht schwerer wurde. Die Menschen empfinden es als schwieriger aber bemerken dabei nicht, daß die Kids heute eher TV schauen und sonstwas machen wo sie früher wenigstens mal eine Stunde freiwillig was für die Schule gelernt haben.
Vor allem auf den Berufsschulen ist das Bildungsniveau eine riesengroße Katastrophe. Karl52 hier im Forum hat schon seine Anmerkungen zu den Prüflingen gemacht. Mein Bruder war auf der Berufsschule, eine Freundin von mir auch. Auch einige andere Leute die ich von früher her kenne haben eine Ausbildung im Sinne des dualen Systems gemacht und waren auf einer Berufsschule. Was ich da so mitbekommen und gesehen habe was den Lernstoff und die Prüfungen angeht kann man - ohne übertreiben zu wollen - fast nicht mehr in Worte fassen. Ein Bildungsniveau unter aller Sau war das. Würde man konsequent die Prüfungen so durchziehen wie vor 30 Jahren so müßte man heute in vielen Ausbildungsberufen wohl mehr als die Hälfte der Leute durchfallen lassen. Die Prüfer machen es oft deswegen nicht weil sie vielleicht selbst Kinder haben oder weil sie einfach auch"nur Menschen" sind. Vielleicht auch einfach deswegen weil sie einfach nicht den Mut dazu haben mal die Hälfte durchfallen zu lassen.
Deutschland ist damit jedoch sicher nicht geholfen wenn man Zeugnisse mit guten Zensuren austeilt wo eigentlich mangelhafte und sehr lückenhafte Leistungen erbracht worden sind.
Die Unternehmen haben dies erkannt. Viele Unternehmen geben auf Zeugnisse immer weniger. Weil sie eben wissen, daß die Vergleichbarkeit von Zeugnissen in Deutschland nicht mehr gegeben ist und weil sie wissen, daß viele Leute heute ihr Abitur haben obwohl sie die Voraussetzungen dafür eigentlich bei weitem nicht(!) erfüllen. Wie reagierten die Unternehmen hierauf? Sie machen eigene Einstellungstests in denen logisches Denken, ein wenig Mathematik und Deutsch abgefragt werden.
Es wird Zeit, daß ein Großteil der Menschen hierzulande wieder umdenkt. Die Menschen dürfen/sollten Leistungsträger nicht mehr als Spießer oder Streber bezeichnen. Solange Sendungen wie"Deutschland sucht den Superstar" oder"Star Search","Big Brother", die täglichen realitätsfernen Soap-Operas (in denen man den Jugendlichen ein völlig falsches Bild der Welt vormalt und in der die Leute beispielsweise regelmäßig abends um elf unter der Woche im Foxy(?) einen Cocktail schlürfen und sonst auch irgendwie scheinbar fast nie was zu arbeiten haben) oder die Schlammschlachten der täglichen Talk-Shows so hohe Einschaltquoten haben wie jetzt sehe ich da noch keine Wende. Die Leute müssen davon"runterkommen" zu glauben, daß sie alle nur Stars werden wollen. Jeder will heute singen, tanzen, trällern oder im Rampenlicht stehen. Jeder glaubt scheinbar auch dafür berufen zu sein. Parallel dazu sinkt das Bildungsniveau weiter und weiter. Es bleibt zu hoffen, daß die Menschen von ihrem Eventtrip und von ihren teils utopischen Vorstellungen vom Leben weg kommen und wieder mehr Wert auf Bildung legen. Deutschland ist kein Rohstoff-Land. Unser Vorteil gegenüber anderen Staaten war lange Zeit unser gutes Bildungsniveau. Doch das geht mehr und mehr verloren. Weil andere besser werden. Aber auch weil wir selbst schlechter werden.
Die Zeit ist knapp. Es muß möglichst bald etwas geschehen. Sonst wird Deutschland langfristig gesehen der Verlierer sein.
Viele Grüße,
Sascha
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