marocki4
26.09.2003, 11:22 |
Schweizer SNB setzt Goldverkäufe fort Thread gesperrt |
--> Zürich, 26. Sep (Reuters) - Die Schweizerische Nationalbank
setzt die Verkäufe ihrer nicht mehr benötigten Goldvorräte von
insgesamt 1300 Tonnen fort. Zu den 886 Tonnen, die die SNB
bislang verkauft hat, sollen in den nächsten zwölf Monaten
weitere 284 Tonnen auf den Markt gebracht werden, wie die SNB am
Freitag mitteilte.
Die SNB ist in ihrer Verkaufspolitik an das Goldabkommen
gebunden, das 15 europäische Zentralbanken im September 1999 für
fünf Jahre abgeschlossen haben und das die Goldverkäufe der
Nationalbanken für den entsprechenden Zeitraum auf 400 Tonnen im
Jahr beschränkt. Das Abkommen war abgeschlossen worden, um den
Goldmarkt vor einem Preiszerfall zu bewahren.
Die in einem Jahr noch verbliebenen 130 Tonnen will die SNB
im Jahr nach Ablauf des Goldabkommens auf den Markt bringen.
Bei den 1300 Tonnen aus der Schweiz handelt es sich um Gold,
das die SNB aus währungspolitischer Sicht nicht mehr benötigte.
Was in der Schweiz mit dem Erlös aus den Goldverkä ufen geschehen
soll, ist noch nicht abschliessend entschieden. Ursprünglich war
geplant, das Geld in eine so genannte Solidaritätsstiftung
einzubringen. Dieser Plan fiel aber in einer Volksabstimmung
durch.
Ob das Goldabkommen der Zentralbanken verlängert wird, ist
noch offen. Auf der Jahrestagung des IWF in Dubai wurde die
Frage offenbar am Rande der Veranstaltung kurz diskutiert. Der
niederländischen Notenbankchef Nout Wellink sagte Anfang der
Woche gegenüber Reuters, die Frage werde anfangs des kommenden
Jahres noch einmal auf die Tagesordnung der Notenbanken kommen.
Mit einer fundamentalen Änderung in der Goldverkaufspolitik sei
nicht zu rechnen, sagte der Notenbanker. Das bedeutet wohl, dass
die Notenbanken weiterhin bemüht sein werden, zum Verkauf
gestellte Edelmetallvorräte so marktschonend wie möglich
unterzubringen.
ajs/och
(Albert Schmieder - Redaktion Swiss Investor News)
|
VictorX
26.09.2003, 11:27
@ marocki4
|
Wer kauft eigentlich diese Mengen? |
-->Ich meine zu so einem Geschäft gehören ja wohl immer zwei, oder? 20 Tonnen hier, 100 Tonnen da. Das können ja wohl keine kleinen Jungs sein. Ich unterstelle mal, wer solche Transaktionen auf der Käuferseite abwickelt, muss richtig Kohle haben. Wer richtig Kohle hat, kann auch kein kompletter Idiot sein. Oder?
|
JLL
26.09.2003, 11:37
@ VictorX
|
Re: Wo ein Verkäufer, da auch ein Käufer. Richtig. |
-->"Die Medien" erzeugen ja gerne den Eindruck, als würde Gold immerzu nur von Notenbanken verkauft, die unter ihren gewaltigen Beständen ächzen und deren einzige Sorge ist, diese möglichst kursschonend loszuwerden.
Aber natürlich gibt es Käufer und die Preisbildung erfolgt seit einigen Jahren zu steigenden Kursen. Es wird schon lange gerätselt, wer die Käufer sind. Andere Notenbanken? Geschäftsbanken, die sich damit ihrer Leihverpflichtungen entledigen? Rechte-Tasche-Linke-Tasche-Operationen?
Zumindest hinsichtlich des Goldes beherzige ich den Spruch"Never fight the FED", denn die FED hat meines Wissens offiziell(!) in den letzten Jahren kein Gold verkauft. Die vollmundigen Ankündigungen überläßt man nachrangigen Größen, wie unserem Herrn Welteke.
Schönen Tag
JLL
|
fridolin
26.09.2003, 11:46
@ JLL
|
Re: Wo ein Verkäufer, da auch ein Käufer. Richtig. |
-->>"Die Medien" erzeugen ja gerne den Eindruck, als würde Gold immerzu nur von Notenbanken verkauft, die unter ihren gewaltigen Beständen ächzen und deren einzige Sorge ist, diese möglichst kursschonend loszuwerden.
>Aber natürlich gibt es Käufer und die Preisbildung erfolgt seit einigen Jahren zu steigenden Kursen. Es wird schon lange gerätselt, wer die Käufer sind. Andere Notenbanken? Geschäftsbanken, die sich damit ihrer Leihverpflichtungen entledigen? Rechte-Tasche-Linke-Tasche-Operationen?
<font color=#0000FF>Die Schweiz war in letzter Zeit wohl der größte Verkäufer, zwischen 20 und 25 Tonnen pro Monat. Von den Notenbanken soll nur die chinesische Zentralbank in größerem Umfang gekauft haben, fast 100 Tonnen im Dezember 2002. Siehe http://www.gold.org/value/stats/statistics/pdf/Changes%20Sept%2003.pdf</font>
>Zumindest hinsichtlich des Goldes beherzige ich den Spruch"Never fight the FED", denn die FED hat meines Wissens offiziell(!) in den letzten Jahren kein Gold verkauft. Die vollmundigen Ankündigungen überläßt man nachrangigen Größen, wie unserem Herrn Welteke.
<font color=#0000FF>Das US-Gold ist nicht im Besitz der Fed, sondern der US-Treasury. Die Fed hält lediglich entsprechende Goldzertifikate der Treasury in ihren Bilanzen.</font>
|
VictorX
26.09.2003, 11:46
@ JLL
|
Interessanter Link (owT) |
-->
<ul> ~ http://www.ernstmaissen.ch/eu/hermann-weber-gold.htm</ul>
|
igelei
26.09.2003, 11:58
@ JLL
|
Die FED kann nix verkaufen sie hat kein Gold. Das gehört dem Treasury, damit mkT |
-->... eigentlich dem Amistaat und die verleihen es nur ;-). Wobei es Fort Knox physikalisch gesehen jedoch meist nicht verlässt.
Hört sich im Lichte betrachteet nicht dumm an. Und wer kaufts? Zum Beispiel ich, allerdings nicht tonnenweise - wer noch kann ich nicht sagen...
MfG
igelei
|
Digedag
26.09.2003, 12:00
@ JLL
|
Never fight the FED??? Wem gehöhrt der US-Gold-Schatz??? |
-->>Zumindest hinsichtlich des Goldes beherzige ich den Spruch"Never fight the FED", denn die FED hat meines Wissens offiziell(!) in den letzten Jahren kein Gold verkauft.
Hallo JLL,
kann denn die FED überhaupt Gold verkaufen?
Ich bilde mir ein, mal gelesen zu haben, dass das USAmerikanische Gold (in Fort Knox oder so) dem US-Tresury gehöhrt, dem Schatzamt der Vereinigten Staaten, also Staateigentum ist.
Die FED dagegen ist eine 1913 von privaten Großbanken gegründete private Zentralbank. Und die besitzt, glaube ich, keinen eigenen Goldbestand.
Nach den Roosevelt-Gold-Konfiskations-Ermächtigungsgesetz von 1933 durfte nur noch der Staat Münz- und Barren-Gold besitzen, Privatpersonen und private Firmen nicht. Die FED ist eine private Firma. Sie hätte also erst 1971 nach Aufhebung des Privatgold-Verbotes anfangen können, Gold zu kaufen.
Ich glaube nicht, dass sie das gemacht hat, mitten in die Hausse hinein.
Glaub ich nicht...
Also, die FED hat kein Gold, und es gibt nichts zu fighten gegen die FED.
Eine andere Frage ist, was macht das staatliche US-Schatzamt mit seinem Gold?
Soll es dann etwa heißen"Never fight the US Government"?
... fragt Digedag
|
dottore
26.09.2003, 12:14
@ Digedag
|
Re: US Treasury |
-->>>Zumindest hinsichtlich des Goldes beherzige ich den Spruch"Never fight the FED", denn die FED hat meines Wissens offiziell(!) in den letzten Jahren kein Gold verkauft.
>
>Hallo JLL,
>kann denn die FED überhaupt Gold verkaufen?
>Ich bilde mir ein, mal gelesen zu haben, dass das USAmerikanische Gold (in Fort Knox oder so) dem US-Tresury gehöhrt, dem Schatzamt der Vereinigten Staaten, also Staateigentum ist.
Ja.
>Die FED dagegen ist eine 1913 von privaten Großbanken
Nein, aller Banken im jeweiligen Beritt, da sind sogar Kleinst-Institute Eigentümer, die kleiner sind als eine Raiba in Ostholstein.
>gegründete private Zentralbank.
Nein, ist öffentlich-rechtlich, sowohl die 12 Feds selbst (führen 96 % des Gewinns an Gov ab) als auch der Board (wird vom Prez besetzt).
>Und die besitzt, glaube ich, keinen eigenen Goldbestand.
Ja.
>Nach den Roosevelt-Gold-Konfiskations-Ermächtigungsgesetz von 1933 durfte nur noch der Staat Münz- und Barren-Gold besitzen, Privatpersonen und private Firmen nicht. Die FED ist eine private Firma.
Nein, absolut nicht. Es gibt 12 Reserve-Banken, deren Kapital (geteilt in shares à max. 25') bei Tausenden von member banks liegt (Garantie-Dividende: 6 %, that's all).
>Sie hätte also erst 1971 nach Aufhebung des Privatgold-Verbotes anfangen können, Gold zu kaufen.
Nein. Ist als Geschäft nicht vorgesehen.
>Ich glaube nicht, dass sie das gemacht hat, mitten in die Hausse hinein.
> Glaub ich nicht...
>Also, die FED hat kein Gold, und es gibt nichts zu fighten gegen die FED.
>Eine andere Frage ist, was macht das staatliche US-Schatzamt mit seinem Gold?
Bleibt drauf hocken. Umgerechnet ca. 80 Mrd $ ist nun auch nicht die Welt.
>Soll es dann etwa heißen"Never fight the US Government"?
Kauf ne Kala.
>
>... fragt Digedag
|
chiron
26.09.2003, 14:44
@ VictorX
|
Re: Wer kauft eigentlich diese Mengen? |
-->>Ich meine zu so einem Geschäft gehören ja wohl immer zwei, oder? 20 Tonnen hier, 100 Tonnen da. Das können ja wohl keine kleinen Jungs sein. Ich unterstelle mal, wer solche Transaktionen auf der Käuferseite abwickelt, muss richtig Kohle haben. Wer richtig Kohle hat, kann auch kein kompletter Idiot sein. Oder?
Das siehst Du völlig richtig. Ein hübscher Anteil geht an Private - garantiert!
Gruss chiron
|
Diogenes
26.09.2003, 16:59
@ VictorX
|
Re: Wer kauft eigentlich diese Mengen? |
-->>Ich meine zu so einem Geschäft gehören ja wohl immer zwei, oder? 20 Tonnen hier, 100 Tonnen da. Das können ja wohl keine kleinen Jungs sein. Ich unterstelle mal, wer solche Transaktionen auf der Käuferseite abwickelt, muss richtig Kohle haben.
Angeblich kaufen Chinesen und Araber. Sicher keine kleinen Jungs, sondern Leute mit vielen Dollares, die sich weder in den USA noch im Dollar wohl fühlen.
Die großen Barren stauben die großen Jungs ab. Für die kleinen Goldbugs fallen nur ein paar Unzen ab.
>Wer richtig Kohle hat, kann auch kein kompletter Idiot sein. Oder?
Würde sagen: sicher keine Idioten. Wer viel Geld hat, kann sich den besten Research leisten, den es gibt. Wenn wir bereits wissen, was es geschlagen hat, dann wissen die es schon lange.
Ich würde behaupten, die Versteigerungen machen den Goldmarkt für das große Geld erst richtig interessant. Wo sonst kriegt man Tonnen zum einheitlichen Sparpreis? Vielleicht haben die großen Jungens sogar die Versteigerungen"angeschoben", wer weiß?
Gruß
Diogenes
|
Bob
26.09.2003, 18:28
@ VictorX
|
Re: Wer kauft eigentlich diese Mengen? - Die Schweizer natürlich |
-->Hallo,
das ist das alte Problem: Gold im Zentralbanktresor oder dezentral in den Taschen der Leute. Zentrales Gold erhöht die Kreditwürdigkeit des Landes, weckt aber Begehrlichkeiten. Gold dezentral: umgekehrt.
Die Begehrlichkeit ist: Einbringung von Gold in das EZB-System.
Die Schweizer verteilen ihren Goldbestand als Vorbereitung für den Eintritt zum Euro. Genauso die Engländer. Das Gold bleibt im Volk ist aber nicht mehr zentralisiert, kann daher auch nicht Gegenstand internationaler Abkommen sein.
gruß!
>Ich meine zu so einem Geschäft gehören ja wohl immer zwei, oder? 20 Tonnen hier, 100 Tonnen da. Das können ja wohl keine kleinen Jungs sein. Ich unterstelle mal, wer solche Transaktionen auf der Käuferseite abwickelt, muss richtig Kohle haben. Wer richtig Kohle hat, kann auch kein kompletter Idiot sein. Oder?
|