dottore
03.10.2003, 15:23 |
Reformen - jetzt wird's endlich angepackt! (A) Thread gesperrt |
-->Herzog und Henkel gründen"Konvent für Deutschland" =
Berlin (dpa) - Alt-Bundespräsident Roman Herzog und andere prominente Vertreter aus Politik und Wirtschaft haben einen "Konvent für Deutschland" als Ideenschmiede für Reformen gegründet.
In dem überparteilichen Gremium solle grundsätzlich über notwendige Veränderungen nachgedacht werden, sagte der frühere Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Olaf Henkel, am Freitag bei der Vorstellung in Berlin. Einzelne Reformen sollten nicht das Thema sein. <font color="red">"Es geht um die Reform der Reformfähigkeit selbst." </font> Im Mittelpunkt stünden die komplizierten Entscheidungsprozesse.
Herzog nannte als Hauptthemen Föderalismus und Finanzverfassung, Bürgerrechte und Parteien sowie das Wahlsystem. Untersucht werden sollten auch die Machtverteilung zwischen Verbänden und Politik, sagte der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichtes. Die Untersuchungen sollten Entscheidungen der Politik erleichtern und dazu beitragen, Reformen schneller als heute umzusetzen.
Herzog wies auf Hemmnisse durch "zunehmende Bürokratisierung" hin. Es gebe 85 000 Gesetze und Verordnungen in Deutschland, deren Regeln sich teilweise widersprächen. Zudem kritisierte er eine"zunehmende Vermischung von Zuständigkeiten" zwischen Bundestag und Bundesrat. Nach Inkrafttreten des Grundgesetzes vor über 50 Jahren hätten lediglich zehn Prozent der Gesetze die Zustimmung des Bundesrates erfordert, heute seien es fast 65 Prozent.
Neben Herzog (CDU) und Henkel gehören der frühere Hamburger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD), der frühere Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (FDP), Bayer-Aufsichtsratschef Manfred Schneider und der Grünen-Haushaltsexperte Oswald Metzger dem"Konvent für Deutschland" an. Weitere Mitglieder sind die Politiker Peter Glotz (SPD) und Rupert Scholz (CDU). Vorsitzender des Kuratoriums des Konvents mit Sitz Berlin ist der Münchner Unternehmensberater Roland Berger. dpa li yydd bk 031428 Okt 03
Wie stell' ich bloß ein Smilie hier rein? Selbst wenn ich's könnte - ich wüsste nicht mal welches (zumal in der bekannten minimalen Ausführung).
Gruß!
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kingsolomon
03.10.2003, 15:28
@ dottore
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Hört sich an, als hätte Herzog in Reader's Digest was über TRIZ gelesen *gg* (owT) |
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nEUROtiker
03.10.2003, 16:29
@ dottore
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Die nächste Quasselbude. (owT) |
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Mat72
03.10.2003, 16:43
@ dottore
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Satirische Betrachtung aus der"Jungen Freiheit" zu Herzog: Lockerungsübungen |
-->LOCKERUNGSÜBUNGEN
Burgherr
Karl Heinzen
Auf der Burg Jagsthausen bei Reutlingen residiert Roman Herzog und genießt das Glück der späten Liebe zu seiner neuen Gemahlin, der Freifrau Alexandra von Berlichingen. Man pflegt die Künste und empfängt Gleichgestellte. Man erfreut sich an guten Zwecken, die man mit seinem oder ihrem Namen veredeln kann. Man reist in der Welt umher, läßt sich bedienen und sieht anderen Menschen aufmerksam bei der Arbeit zu.
In solch einem Ambiente können herrschaftliche Gedanken über die Zukunft des Sozialstaates gut reifen. Roman Herzogs Umgang mit Kreisen, die es schon seit langen Generationen gewohnt sind, auf andere herabzublicken, verleiht seinem Auftreten eine Souveränität, die ihm früher nicht zu eigen war. Es ist ihm anzumerken, daß er sich nur noch für das Gemeinwesen und die es tragenden Werte verantwortlich fühlt, nicht aber für die Menschen, aus denen es sich zufälligerweise zusammensetzt. So lange er ein öffentliches Amt bekleidete, mußte er den leidigen Spielregeln der Demokratie genüge tun und dem Plebejer nach dem Munde reden. Diese Last ist nun von ihm gewichen. Wo schon ein legendärer Burgherr den Zeitgenossen trotzte, findet auch ein Roman Herzog die Kraft, nicht in die Weichheit des Alters zu verfallen.
Statt dessen mögen es unbequeme Fragen sein, die ihn umtreiben: Ist es nicht so, daß er nie die Hand aufhalten mußte und dennoch seine zahlreichen Lebensziele erreicht hat? Warum nehmen sich die viel zu vielen draußen im Lande nicht ein Beispiel an ihm, anstatt immer nur vom Staat etwas zu fordern? Natürlich mag es so sein, daß die allermeisten, die nur auf sich selbst gestellt sind und ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen, in diesem Unterfangen scheitern - wahrscheinlich sogar früh und kläglich. Ist aber nicht genau so und nicht anders das Leben? Muß man denn wirklich auf einer traditionsreichen Burg leben, um zu erkennen, daß die Geschichte eine Geschichte erfolgloser Klassenkämpfe ist? Daß die Herren zwar manchmal wechseln, die Herrschaft aber bleibt?
Roman Herzog weiß als Grundrechtsexperte zudem, daß die durch die Verfassung statuierte Freiheit des Einzelnen es nicht gerade erleichtert, ihn für die Erwerbsgesellschaft zu disziplinieren. Immer noch ist dies in der freien Marktwirtschaft die Kehrseite der Aufhebung der Leibeigenschaft. Erst langsam keimt die Hoffnung, daß die Existenzangst der Massen ein Ausmaß erreicht, das zum selbständigen Gehorsam und zur Einsicht in die berechtigten Lebensbedürfnisse der Bessergestellten zwingt. Bislang waren es die Ex-Sozialdemokraten unter Gerhard Schröder, denen am ehesten zugetraut werden konnte, die Reform unseres Gemeinwesens in diese Richtung zu treiben. Die Union schien hier, verleitet durch ihre Oppositionsrolle, auf billigen Populismus zu setzen. Mit der Herzog-Kommission hat sie jedoch in Erinnerung gerufen, daß auch sie eine Partei all jener ist, die den Abbau des Sozialstaates nicht fürchten müssen.
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Tassie Devil
03.10.2003, 17:28
@ dottore
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Re:...und das BRDDR-Gebirge kreist... |
-->...und gebiert nach Jahren ein Maeuslein:
>Herzog und Henkel gründen"Konvent für Deutschland" =
Aha.
Der Oberrucker Bongo-Norman und der Main-Processor (Immer Besser Manuell)
>Berlin (dpa) - Alt-Bundespräsident Roman Herzog und andere prominente Vertreter aus Politik und Wirtschaft haben einen"Konvent für Deutschland" als Ideenschmiede für Reformen gegründet.
>In dem überparteilichen Gremium solle grundsätzlich über notwendige Veränderungen nachgedacht werden, sagte der frühere Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Olaf Henkel, am Freitag bei der Vorstellung in Berlin. Einzelne Reformen sollten nicht das Thema sein. <font color="red">"Es geht um die Reform der Reformfähigkeit selbst." </font>
Aha.
Es geht also nicht ums Aermelhochkrempeln, Anpacken und richtig kernig Zulangen, es geht darum, wie man solches bewerkstelligt.
Dafuer sind fuerwahr Denkkraefte herkulesscher Natur erforderlich.
Hmm, Henkel sollte am besten das Denken der Hard- und Software seines Ex-Broetchengebers ueberlassen, die kann das aller Wahrscheinlichkeit nach inzwischen wesentlich besser:
Vieles was das Herz begehrt
Und das hier on Top
>Im Mittelpunkt stünden die komplizierten Entscheidungsprozesse.
Wenn ich das so lese, dann reicht das nachfolgende nicht aus:
Medium
da braucht man dann schon dieses:
Large
>Herzog nannte als Hauptthemen Föderalismus und Finanzverfassung, Bürgerrechte und Parteien sowie das Wahlsystem. Untersucht werden sollten auch die Machtverteilung zwischen Verbänden und Politik, sagte der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichtes. Die Untersuchungen sollten Entscheidungen der Politik erleichtern und dazu beitragen, Reformen schneller als heute umzusetzen.
Das mag schon sein, aber es geht doch jetzt nicht ums Aermelhochkrempeln, Anpacken und richtig kernig Zulangen, es geht doch darum, wie man solches bewerkstelligt.
Oder habe ich Bloedmann da wieder mal etwas falsch verstanden?
>Herzog wies auf Hemmnisse durch "zunehmende Bürokratisierung" hin. Es gebe 85 000 Gesetze und Verordnungen in Deutschland, deren Regeln sich teilweise widersprächen.
Kein Wunder, dass es in der BRDDR immer heisser wird, wenn sich da die Gesetze und Verordnungen teilweise aneinander und gegeneinander reiben.
>Zudem kritisierte er eine"zunehmende Vermischung von Zuständigkeiten" zwischen Bundestag und Bundesrat.
Noch nicht einmal die Sortier- und Mischmaschinen funktionieren mehr so, wie sie eigentlich sollten, so meine Auffassung wenn ich das lese.
>Nach Inkrafttreten des Grundgesetzes vor über 50 Jahren hätten lediglich zehn Prozent der Gesetze die Zustimmung des Bundesrates erfordert, heute seien es fast 65 Prozent.
Mir scheint auch, man ist immer mehr dem Hochprozentigen zugeneigt.
>Neben Herzog (CDU) und Henkel gehören der frühere Hamburger Bürgermeister Klaus von Dohnanyi (SPD),
Ha, Banani-Kalaus darf dabei ja auch nicht fehlen...
>der frühere Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff (FDP), Bayer-Aufsichtsratschef Manfred Schneider und der Grünen-Haushaltsexperte Oswald Metzger dem"Konvent für Deutschland" an. Weitere Mitglieder sind die Politiker Peter Glotz (SPD)
Nomen est Omen...
>und Rupert Scholz (CDU). Vorsitzender des Kuratoriums des Konvents mit Sitz Berlin ist der Münchner Unternehmensberater Roland Berger. dpa li yydd bk 031428 Okt 03
Roli Berger muss - nein, ich lass das mal jetzt besser sein.
>Wie stell' ich bloß ein Smilie hier rein? Selbst wenn ich's könnte - ich wüsste nicht mal welches (zumal in der bekannten minimalen Ausführung).
Das Passende hat Elli ja auf Antrag von ethikbedachten Gutmenschen herausoperiert, wie waer's mit folgendem?
[img][/img]
Bitte auf's Zwerchfell aufpassen, aber es schont wesentlich mehr Magen und Speiseroehre.
>Gruß!
Und zurueck!
TD
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rocca
03.10.2003, 18:23
@ dottore
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Aber JA! Es wird ein Konvent gegründet damit sich |
-->die Geier das 5. mal in der Woche zum"Geschäftsessen" sehen und Sitzungsgelder kassieren. Natürlich alles von anderen bezahlt und staatlich bezuschusst. Reformen müssen schon woanders herkommen!
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nEUROtiker
03.10.2003, 19:04
@ Mat72
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Ein riesges Kassengestell, das finster vom Plakat guckt und FORDERT: |
-->"Durch Deutschland muss ein Ruck gehen!"
WOHER SOLL DER DENN KOMMEN?
Aus DEM Gesicht?
Lass ma gut sein, wir brauchen Politiker, die anpacken,
wo es was anzupacken gibt.nicht die rotgrüne mischpoke.
(hab die vor jahrzehnten mal gewählt.)
die versaut uns alles. es ist auch geld da (gewesen).
sparen an der richtigen stelle, und nicht bei denen,
die diesen wohlstand aufgebaut haben und/oder am laufen halten.
gruss
klaus.
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Euklid
04.10.2003, 13:32
@ Mat72
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Re: Satirische Betrachtung aus der"Jungen Freiheit" zu Herzog: Lockerungsübungen |
-->Der Autor Karl Heinzen hat auch bestimmte Wahrnehmungsprobleme.
Er schreibt Herzog mußte noch nie die Hand aufhalten.
Ich frag mal ganz bescheiden warum er noch heute die Hand aufhält und die vielen Errungenschaften des Bundespräsidenten genießt (wie Sekretärin plus Staatskarosse) plus Zusatzrente,obwohl er die Zusatzrente aufgrund seiner Tätigkeit als Richter am Bundesverfassungsgericht gar nicht nötig hätte.
Er braucht ja gar nicht die Hand aufzuhalten denn man zwingt ihm ja die Zusatzrente geradezu auf.
Nein man nötigt ihn ja fast.
Glaubwürdiges Rucken durch die Gesellschaft muß beim Oberrucker anfangen.
Der Fisch stinkt nach wie vor am Kopf am meisten.
Gruß EUKLID
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Euklid
04.10.2003, 13:51
@ dottore
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Re: Reformen - jetzt wird's endlich angepackt! (A) |
-->An Leuten die immer nur reden und diskutieren haben wir keinen Mangel.
Ich betrachte diesen ominösen Konvent als reine Interessenvertretung der Großindustrie die nach dem Motto predigt:Bitte,bitte arbeitet endlich für nen Euro je Stunde;-))
Gruß EUKLID
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