Jacques
05.10.2003, 12:56 |
Geld, Gold und Inflation Thread gesperrt |
-->Die Geldmenge ist in den USA in den letzten Quartalen ganz beachtlich gestiegen.
Vielenorts wird daraus abgeleitet, dass es nur noch eine Frage der Zeit sei, wann die Inflation beginnt auf und davon zu galoppieren (die VW haben da einen prägend bildlichen Ausdruck gefunden.
Diese Annahme ist durchaus zutreffend, falls die Giralgeldschöpfung im Gleichschritt verliefe.
Davon gehe ich nicht aus. Zum einen bin ich der festen Überzeugung, dass die Geschäftsbanken mittlerweile dazu übergegangen sind, die gesetzlichen Mindestreserven auszubauen. Indizien dafür gibt es einige voran: Allen voran die restriktive Kreditpolitik der Geschäftsbanken.
Im weiteren dürfte sich die eine oder andere Geschäftsbank durchaus auch auf ein deflationäres Szenario vorbereiten, was bedeutet würde, als äusserst starkes Unternehmen (mit entsprechendem Potenzial) zu gelten, sollte die USA in eine Deflationsperiode eintreten. Cash ist in diesem Fall wirklich King, und das gilt natürlich auch für Geschäftsbanken.
Zum zweiten bin ich auch der festen Überzeugung, dass viele Marktteilnehmer, dem Bankenkreislauf Bargeld entziehen, was die Giralgeldausweitung nicht nur behindert, sondern, je nach Ausmass, sogar schrumpfen lässt.
Im weiteren droht wirkliches Ungemach, wenn Japan und China davon abkehren, US Staatsanleihen weiter im grossen Rahmen aufzukaufen.
Dann wäre nämlich auf dem US-Markt ganz besonderen die heimischen Anleger gefordert, als Ersatzkäufer aufzutreten. Die Folgen wäre eine weitere Schrumpfung des Giralgeldes.
Mit einem Wort und zusammengefasst (und um Herrn Niquet eine Antwort zu geben): Trotz der vorzeigbaren Geldmengenausweitung über Noten und Münzen, besteht bei weitem keine Gararantie, dass die Inflation richtig anspringt. Der Schlüssel liegt derzeit in der Giralgeldschöpfung und darüber hat die FED (vorerst) nur marginalsten Einfluss. Meier und Müller, Bankdirektor Hanselmann entscheiden letztlich darüber, ob die gesamte Geldmenge noch multipliziert oder eben dividiert werden.
Und das hat ausschliesslich mit dem Vertrauen in die eigene Wirtschaftskraft und in die Währung eines Landes zu tun. Nicht auszudenken, wenn US Bürger beginnen, ihre $ in EURO umzutauschen und unters Kopfkissen zu legen.
Abwegig? Mitnichten. Nur durchgedacht haben dies nur Wenige.
Das Inflationsszenario ist und bleibt nach meiner Ansicht ein wenig wahrscheinliches Szenario.
Als Folge davon gehe ich insbesondere davon aus, dass Gold Unzenpreise im vierstelligen Bereich (oder auch nur schon über 500) vorläufig ins Reich der Wunschträume gehören.
Oder irre ich mich komplett?
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RK
05.10.2003, 13:10
@ Jacques
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Es ist aber die einzige"Währung", gegen die alle Fiat-Money-Währungen abwerten, |
-->und das seit etlichen Monaten, ohne dass ein Ende in Sicht ist.
Warum sollten wohlhabende Anleger weltweit so dumm sein und USD und Staatsanleihen zu halten, die beide extrem absturzgefährdet sind, egal welches Szenario kömmt.
Sie werden also weiter Gold und Silber zu kaufen, da kann es eigentlich keinen Zweifel geben. Selbst die russische und chinesische Notenbank tun´s dies zunehmend beschleunigt.
Binnen 4 Jahren bei 1000 USD. IMHO
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- Elli -
05.10.2003, 13:17
@ RK
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Re: Es ist aber die einzige"Währung", gegen die alle Fiat-Money-Währungen abwerten, |
-->>Warum sollten wohlhabende Anleger weltweit so dumm sein und USD und Staatsanleihen zu halten, die beide extrem absturzgefährdet sind, egal welches Szenario kömmt.
Sehr einfach, weil 99,9 % der Menschen glauben, dass ein Staat nicht pleite gehen kann. Aber die Zahl wird, glaube ich, langsam kleiner, dank Internet.
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Jacques
05.10.2003, 13:19
@ RK
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Re: Es ist aber die einzige"Währung", gegen die alle Fiat-Money-Währungen abwerten, |
-->>und das seit etlichen Monaten, ohne dass ein Ende in Sicht ist.
Das muss man relativieren. USDCHF bei 1.80 Gold bei rund 270
Heute 1.33 Gold bei 370 (so überschlagsmässig)
Dasselbe Spiel beim Euro
Gold ist nur relativ teurer in $ geworden.
>Warum sollten wohlhabende Anleger weltweit so dumm sein und USD und Staatsanleihen zu halten, die beide extrem absturzgefährdet sind, egal welches Szenario kömmt.
Die Frage ist berechtigt. Eine mögliche Antwort: Das System ist mittlerweile global betrachtet, derart labil, dass den Ausländern nichts anderes übrig bleibt, als den USA zu Hilfe zu eilen. Fällt die USA stürzt die ganze Weltwirtschaft im Dominoeffekt ins Desaster.
>Sie werden also weiter Gold und Silber zu kaufen, da kann es eigentlich keinen Zweifel geben. Selbst die russische und chinesische Notenbank tun´s dies zunehmend beschleunigt.
>Binnen 4 Jahren bei 1000 USD. IMHO
Man wird sehen. In 4 Jahren warum nicht. Vorher eine Defla die sich gewaschen hat, dann bin ich mit dir einig.
Gruss
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-- Elli --
05.10.2003, 13:25
@ Jacques
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Re: Geld, Gold und Inflation |
-->>Die Geldmenge ist in den USA in den letzten Quartalen ganz beachtlich gestiegen.
>Vielenorts wird daraus abgeleitet, dass es nur noch eine Frage der Zeit sei, wann die Inflation beginnt auf und davon zu galoppieren (die VW haben da einen prägend bildlichen Ausdruck gefunden.
>Diese Annahme ist durchaus zutreffend, falls die Giralgeldschöpfung im Gleichschritt verliefe.
Die"Geldmenge" enthält, wie hier erklärt wurde, Mehrfachzählungen durch Umwandlung in Schulden mit kürzeren Fristen - was übrigens ein Alarmsignal ist. Die Schuldenkette wird immer länger und komplexer und unüberschaubarer, aber es bleiben Schulden. Ein etwas größeres Dominosteinchen, und die gesamte Kette kippt.
Inflation hat mit Geldmenge nichts zu tun, eher mit Deflation (Schuldenvernichtung), weil immer weiter Fristen verkürzt werden.
>Oder irre ich mich komplett?
Ich fürchte, ja.
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RK
05.10.2003, 13:29
@ - Elli -
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Ist schon richtig, deswegen die wichtige Einschränkung"wohlhabende", denn die. |
-->... sind entweder von Haus aus cleverer (nicht gleich zu setzen mit ethisch höher stehend! ) oder aber sie können sich wirklich erstklassige (eigenständig denkende!) Berater leisten, und sind nicht auf Dummschwätzer von der 0815-Hausbank angewiesen.
SIEHE übrigens auch die Rekord-Insiderverkäufe bei DOW- und NASDAQ-Titeln!
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- Elli -
05.10.2003, 13:30
@ RK
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Re: Ist schon richtig, deswegen die wichtige Einschränkung"wohlhabende", denn die. |
-->>... sind entweder von Haus aus cleverer (nicht gleich zu setzen mit ethisch höher stehend! ) oder aber sie können sich wirklich erstklassige (eigenständig denkende!) Berater leisten, und sind nicht auf Dummschwätzer von der 0815-Hausbank angewiesen.
>SIEHE übrigens auch die Rekord-Insiderverkäufe bei DOW- und NASDAQ-Titeln!
Zugegeben, bei denen ist die Zahl sicher kleiner.
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RK
05.10.2003, 13:39
@ Jacques
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Gold in Euro gab´s 1999 mal zu 240 Eurotz die Unze, selbst nach der Aktion... |
-->zum Gold- und Silber-Bashing am Freitag sind es noch ca. 320
Nach den Meldungen von heute (Israel-Syrien, und wer weiß, was noch nachkommt) kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, dass Gold nicht binnen 2-3 Tagen wieder oberhalb von 380 USD notiert.
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Jacques
05.10.2003, 13:49
@ -- Elli --
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Re: Geld, Gold und Inflation |
-->>Die"Geldmenge" enthält, wie hier erklärt wurde, Mehrfachzählungen durch Umwandlung in Schulden mit kürzeren Fristen - was übrigens ein Alarmsignal ist.
Da bin ich einverstanden:Ab einem gewissen Zeitpunkt gelangt der Kreditgeber (Geschäftsbanken) an einen Punkt, wo er sich überlegen muss, die Risiken grössere Schuldner nicht mehr über einen angemessenen Risikozuschlag auf die Zinsen abzudecken, sondern die zeitliche rachere Einbringbarkeit (relativ zu anderen Gläubigern an den gleichen Schuldner)sicher zu stellen. Das ist ein Alarmsignal.
Im weiteren ist es so, dass das Cash - Bedarf im Notfall für den Schuldner"schlagartig" ansteigt, je mehr kurzfristige Schulden zu bedienen sind. Wenn langfristig gemachte Investitionen plötzlich über kurzfristige und stetig zu erneuernde Kredite zu finanzieren sind, bedeutend das ein erhebliches Risiko. Nicht umsonst gilt die goldene Finanzierungsregel der Fristkongruenzen. Diese Regel wird immer mehr verletzt.
Was folgt, wenn die Gläubiger auf Vollstreckung ohne Erneuerung beharren, hat man anschaulich am Beispiel Swissair verfolgen können (ein klassisches Fallbeispiel, bei dem es am Schluss um ein paar Millionen Tagesliquidität ging)
>Die Schuldenkette wird immer länger und komplexer und unüberschaubarer, aber es bleiben Schulden.
Nein, sie wird nicht komplexer. Für die Schuldner wird sie einfach unangenehmer. Die Gläubiger werden auf jeden Fall die Übersicht behalten...
> Ein etwas größeres Dominosteinchen, und die gesamte Kette kippt.
Mehrere gleichzeit und grössere, ansonsten springt schon jemand ein: Beispiel LTCM, klappte hervorragend.
>Inflation hat mit Geldmenge nichts zu tun, eher mit Deflation (Schuldenvernichtung), weil immer weiter Fristen verkürzt werden.
Doch: Es ist aber so, dass man eine Schnur ziehen kann (restriktive Geldpolitik führt zur Disinflation) aber nicht stossen kann (das was wir jetzt erleben in den USA und Japan).
Dazu existieren Forschungen u.a. des Schweizerischen Nationalfonds in dem der SNB Banker, dieses Phänomen untersucht und bestätigt hat.
>>Oder irre ich mich komplett?
>Ich fürchte, ja.
Bei Gold vielleicht.
Grusss
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-- Elli --
05.10.2003, 14:10
@ Jacques
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Re: Geld, Gold und Inflation / noch was... |
-->>>Die"Geldmenge" enthält, wie hier erklärt wurde, Mehrfachzählungen durch Umwandlung in Schulden mit kürzeren Fristen - was übrigens ein Alarmsignal ist.
>Da bin ich einverstanden:Ab einem gewissen Zeitpunkt gelangt der Kreditgeber (Geschäftsbanken) an einen Punkt, wo er sich überlegen muss, die Risiken grössere Schuldner nicht mehr über einen angemessenen Risikozuschlag auf die Zinsen abzudecken, sondern die zeitliche rachere Einbringbarkeit (relativ zu anderen Gläubigern an den gleichen Schuldner)sicher zu stellen. Das ist ein Alarmsignal.
[b]Das mag auch ein Punkt sein, aber ich meinte einen anderen:
Wenn Gläubiger z. B. 2-jährige Titel haben, gehen sie vermehr hin (weil es bei ihnen vermehrt ebenfalls"klemmt") und beleihen diesen Titel, und das muss mit einer kürzeren Frist sein. Und diese neuen Gläubiger der einjährigen Titel beleihen auch wieder - z. B. gegen einen 6-Monats-Kredit, weil´s bei ihm auch wieder klemmt. Und schon ist die"Geldmenge" auf das Dreifache (abzgl. Diskont) gestiegen.
>>Inflation hat mit Geldmenge nichts zu tun, eher mit Deflation (Schuldenvernichtung), weil immer weiter Fristen verkürzt werden.
>Doch: Es ist aber so, dass man eine Schnur ziehen kann (restriktive Geldpolitik führt zur Disinflation)
Inflation meinst du wohl. Expansive Geldpolitik führt zu Disinflation. Obwohl es andersrum ist, denn Notenbanken reagieren nur auf das, was der Markt vorgibt. Nach Infla kommt zwingend Disinfla und Defla, und die Notenbanken müssen schön mitmachen.
Oder meinst du, die Fed WOLLTE 1980 Zinssätze von 20%? Oder die Japaner WOLLEN jetzt 0,0x %? Nein, sie müssen.
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Jacques
05.10.2003, 14:18
@ -- Elli --
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Re: Geld, Gold und Inflation / noch was... |
-->>Das mag auch ein Punkt sein, aber ich meinte einen anderen:
>Wenn Gläubiger z. B. 2-jährige Titel haben, gehen sie vermehr hin (weil es bei ihnen vermehrt ebenfalls"klemmt") und beleihen diesen Titel, und das muss mit einer kürzeren Frist sein. Und diese neuen Gläubiger der einjährigen Titel beleihen auch wieder - z. B. gegen einen 6-Monats-Kredit, weil´s bei ihm auch wieder klemmt. Und schon ist die"Geldmenge" auf das Dreifache (abzgl. Diskont) gestiegen.
Ja, das mag in der Absicht so stimmen. Allerdings: Kritische Titel noch weiter beleihen...? Das ging zu Zeiten eines Michael Milken in der Hochkonjunktur, aber wird derzeit nicht mehr die Regel sein.
Wie schon angesprochen: Die GB werden vorsichtig.
>>>Inflation hat mit Geldmenge nichts zu tun, eher mit Deflation (Schuldenvernichtung), weil immer weiter Fristen verkürzt werden.
>>Doch: Es ist aber so, dass man eine Schnur ziehen kann (restriktive Geldpolitik führt zur Disinflation)
>Inflation meinst du wohl. Expansive Geldpolitik führt zu Disinflation. Obwohl es andersrum ist, denn Notenbanken reagieren nur auf das, was der Markt vorgibt. Nach Infla kommt zwingend Disinfla und Defla, und die Notenbanken müssen schön mitmachen.
Nein, nein. Es gelang verschiedenen Volkswirtschaften mehrmals, die Inflationsspirale zu brechen und auf tiefere Niveaus zu führen (Disinflation), als sie eine restriktive Geldmengenpolitik betrieben. Restriktiv im Sinne von unterdurchschnittlicher Geldmengenausweitung im Verhältnis zum BIP Wachstum und/oder Geldmengenabschöpfung!
>Oder meinst du, die Fed WOLLTE 1980 Zinssätze von 20%? Oder die Japaner WOLLEN jetzt 0,0x %? Nein, sie müssen.
Ersteres ja, zweiteres nein (Eben halt: Schnur ziehen geht, Schnur stossen gibt nur ein Knäuel...)
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Jacques
05.10.2003, 14:25
@ Jacques
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Vielleicht könnte Cosa (ein weiteres Mal!) |
-->helfen und verfügt über Zahlenreihen, wie
sich die gesetzlichen Mindestreserven der GB im Verhältnis zu M1
in den USA über die letzten Jahre verhalten.
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dottore
05.10.2003, 15:06
@ Jacques
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Re: Reserven? Welche Rolle sollen die groß spielen? |
-->>helfen und verfügt über Zahlenreihen, wie
>sich die gesetzlichen Mindestreserven der GB im Verhältnis zu M1
>in den USA über die letzten Jahre verhalten.
Hier z.B.:
Klick
Gruß
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Frank
05.10.2003, 15:18
@ dottore
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Leider wird's hier wieder etwas wirr... |
-->... beispielsweise bleibt der weit verbreitete Unsinn von der (Giral-)Geldschöpfung unwidersprochen stehen. Ich empfehle, da es sich gerade anbietet, einen Blick ins Geldchrashforum, wo Meister Niquet die Sache m.E. vorzüglich auf den Punkt bringt.
F
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dottore
05.10.2003, 15:38
@ Frank
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Re: Lass die MR einfach stecken! |
-->>... beispielsweise bleibt der weit verbreitete Unsinn von der (Giral-)Geldschöpfung unwidersprochen stehen.
Wie schon der Name verrät, handelt es sich beim Giral um einen Kredit. Kredite können solange"geschöpft" werden wie diskontierbare Titel vorhanden sind, notfalls von 30 Jahren bis runter zum Tagesgeld und der jeweils länger laufende Titel ist die Besicherung. Siehe dazu Elli's Posting von wegen Fristig- und Fälligkeiten.
Kommt die ZB ins Spiel, muss ihr Geld immer einen Tag vor Ablauf des Titels wieder zu ihr zurück.
Aber wozu Geld"schöpfen"? Das braucht kein Mensch - außer, wenn der Termin zur Zahlung ansteht. Dann wird es von der ZB geholt und von Konto A auf Konto B zediert. Das ist alles.
>Ich empfehle, da es sich gerade anbietet, einen Blick ins Geldchrashforum, wo Meister Niquet die Sache m.E. vorzüglich auf den Punkt bringt.
Auf welchen Punkt?
Die Nummer, die sich der kleine Moritz vorgestellt hatte, lief doch so:
100 DM gehen raus und bleiben draußen. Und dann zahlt sie einer auf ein Konto ein und dort bleiben 10 hängen ("Reserve"), dann gehen die 90 raus ("werden verliehen") und werden wieder eingezahlt und die Reserve bleibt drin (9) und dann gehen 81 raus, usw.
Dass dies purer Blödsinn ist, muss nicht eigens diskutiert werden.
Bargeld, da täglich fällig, kann nicht diskontiert werden. Und wenn Du die 100 auf ein Sparbuch mit 4-Jahresfrist fest anlegst, dann werden die 100 diskontiert, weil sie ja ein Titel sind, der erst in 4 Jahren fällig ist. Wozu gegen etwas"Reserve" halten, was noch gar nicht dran ist, also abgehoben werden könnte?
Hebst Du vorher ab, musst Du den bekannten"Strafzins" zahlen, weil jetzt die Bank ihrerseits zur ZB stiefeln muss, um die Kohle dort zu holen.
Übrigens: Die MR-Sätze sind winzig und werden nur noch pro forma beibehalten (eh Quatsch, da sie sich wie die ZB-Sätze verzinsen). MR-Sätze in Euroland, wie oft genug mitgeteilt: ab 1.1.99 genau 2 %.
Gruß!
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kingsolomon
05.10.2003, 15:56
@ Jacques
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Unbeantwortete Fragen |
-->Hi Jacques,
ohne mich zu den mit Inbrunst geführten Grabenkämpfen zwischen Inflationisten
und Deflationisten äussern zu wollen, weist dieses vielfach bei Amerikanern
vorfindbare Argumentationsschema einen groben strukturellen Mangel auf: es fusst quasi auf der typisch amerikanischen Standardverwechslung von USA=Planet.
Was dort passiert ist Bestimmung für den Planeten. Gerät USA in Deflation, ist
geschieht selbstredend mit dem Rest der Welt das Gleiche.
Man nimmt dort wie selbstverständlich an, dass die Asiaten und vor allem
die Chinesen grösstenteils auf die US-Wirtschaft und den US-Konsum angewiesen sind. Die asiatische Population beträgt etwa 3 Mrd ( davon China 1,3 ) Menschen.
Die US-Population liegt, soweit ich weiss, so um die 280 Mio.
Misst man China's BIP nicht Geld- sondern in Mengeneinheiten, so liegt dies
aktuell bei ca. 75 bis 80% des US-amerikanischen, bei rapidem Wachstum, wie man weiss. Und Chinas Aussenbilanz ist m.W. aktuell nahezu ausgeglichen(ausser mit USA im speziellen)
Warum bei einem aufstrebendem Wirtschaftsgebiet mit der zehn bis zwölffachen
Population, plötzlich Deflation und Wirtschaftskrisen ausbrechen sollen, hat mir bisher noch keiner
schlüssig erklärt. Warum soll die Wirtschaftsentwicklung sich dort nicht zunehmend selbst tragen können?! Das einzige, was ich bisher dazu gehört habe ist, salopp
formuliert der amerikanische Standpunkt des 'Wir sind die Grössten und wenn's uns schlecht geht, muss es logischerweise den Rest der Welt noch härter treffen'. Das ist nicht einleuchtend.
Folglich halte ich es für sehr gewagt, zwischen deflationären Zuständen ( angenommen, es gäbe Realdeflation, nicht nur in den bekanntermassen getürkten Statistiken) in Amiland und dem Verhalten des weltweiten Goldmarktes Zusammenhänge herzustellen.
gruss
ks
Anm: die Hinzunahme Westeuropas ändert m.E. nichts wesentlich am Bild
P.S. schaff doch mal ein paar chinesische Ã-konomen her, die deine Thesen
vertreten...
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dottore
05.10.2003, 17:22
@ dottore
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Re: Und nochmals MR in den USA |
-->>>helfen und verfügt über Zahlenreihen, wie
>>sich die gesetzlichen Mindestreserven der GB im Verhältnis zu M1
>>in den USA über die letzten Jahre verhalten.
Allem auf den Grund gehen...
Also: In den USA sind Institute, die wöchentlich an ihre Feds berichten, komplett MR-frei. Also alle Großbanken.
Ansonsten gilt grosso modo: Bis 41 Mio $ tägliche Transactions auf einem Konto (im Schnitt) müssen 3 % MR gehalten werden (geht auch in Cash, ansonsten auf Fed-Bank-Konto).
Darüber 10 %.
Aber in welcher Mini-Bank im Westen werden schon ab 41 Mio $ im Tagesschnitt bewegt? Außerdem gilt es nur für Priavtpersonen und den mit so einem dicken Täglich-Fällig-Konto gibt es wohl nicht.
Also können wir die MR wohl ein für alle mal vergessen - und als"Geldschöpfungsmöglichkeit" sowieso.
Gruß!
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CRASH_GURU
05.10.2003, 17:38
@ Jacques
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Re: Geld, Gold und Inflation - Du irrst Dich komplett und Annahmen sind falsch (owT) |
-->
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CRASH_GURU
05.10.2003, 18:25
@ dottore
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Re: Und nochmals MR in den USA |
-->>Also können wir die MR wohl ein für alle mal vergessen - und als"Geldschöpfungsmöglichkeit" sowieso.<
Hi,
ich würde darum bitten, diese folgenschwere Feststellung doch mal etwas zu erläutern.
Ich war immer der naiven Ansicht, daß wenn es gar keine MR gibt, eine GB 100% ausleihen kann, sofern sie die Fristen managen kann? ( wenn nicht springt halt die FED ein )
Danke!
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Jacques
05.10.2003, 20:24
@ CRASH_GURU
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Re: Und nochmals MR in den USA |
-->>>Also können wir die MR wohl ein für alle mal vergessen - und als"Geldschöpfungsmöglichkeit" sowieso.<
>Hi,
>ich würde darum bitten, diese folgenschwere Feststellung doch mal etwas zu erläutern.
>Ich war immer der naiven Ansicht, daß wenn es gar keine MR gibt, eine GB 100% ausleihen kann, sofern sie die Fristen managen kann? ( wenn nicht springt halt die FED ein )
>Danke!
Das ist scheint mir eben eine ganz naive Ansicht zu sein.
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Jacques
05.10.2003, 20:29
@ dottore
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Re: Lass die MR einfach stecken! |
-->Simple Frage:
Giralgeld kann nicht"geschöpft" werden?
Also existiert demzufolge daraus keine Kreditwirtschaft?
(Ganz egal ob neue Kredite oder alte bestehende abgelöst)
Um eine einfache Antwort wäre ich froh.
Gruss
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RK
05.10.2003, 22:18
@ kingsolomon
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Immer wieder schön anzusehen: Der DOW-Gold-Chart. A long way to go for Gold ;-)) |
-->.
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