Sascha
07.10.2003, 07:36 |
Ã-konomen fordern höheren Druck auf Arbeitslose Thread gesperrt |
--><font size=5>Ã-konomen fordern höheren Druck auf Arbeitslose </font>
Volkswirte: Verschärfung der Zumutbarkeitskriterien würde Arbeitsmarkt entlasten
HANDELSBLATT, 7.10.2003
[img][/img]
pbs DÜSSELDORF. Dreizehn Vorschläge enthält das Hartz-Konzept zur Reform des Arbeitsmarktes - an einem hat sich nun der Zorn einiger SPD-Abweichler entzündet: Es geht um die Zumutbarkeit von Job-Angeboten. <font color="#FF0000">Lehnt ein Arbeitsloser einen ihm offerierten Arbeitsplatz ab, werden die Unterstützungszahlungen gekürzt</font>, so sieht es der Gesetzentwurf zur Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe (Hartz IV) vor. Als <font color="#FF0000">zumutbar </font>[Eigener Kommentar: Welch' schönes Wort!]gelten auch Jobs, die schlechter bezahlt werden als die letzte Tätigkeit und die nicht der Qualifikation entsprechen.
Das geht einigen SPD-Mitgliedern zu weit: <font color="#FF0000">"Arbeitslose dürfen nicht dazu gezwungen werden, praktisch jeden Job zu noch so geringen Löhnen anzunehmen. Als zumutbar dürfen nur sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen gelten. Die Löhne müssen deutlich oberhalb des Sozialhilfesatzes liegen"</font>[Eigener Kommentar: Hierfür meinen Applaus! Endlich mal jemand der das sagt! Es kann nicht sein, daß man arbeiten soll für das ExistenzMINIMUM. Das Existenzminimum muß tiefer liegen oder das Arbeitseinkommen höher. Das Unding in Deutschland ist doch, daß es sich für viele gar nicht lohnt zu arbeiten. Das Problem löst man aber sicher nicht durch Druck und Zwang. Sondern man sollte es lösen indem man Anreize für die Arbeitsaufnahme schafft. Sei es durch Herabsetzung des Existenzminimums oder durch Senkung der Steuern usw.], sagte der SPD-Abgeordnete Ottmar Schreiner.
Spätestens bis zum 17. Oktober muss SPD-Fraktionschef Franz Müntefering die Abweichler auf Linie gebracht haben. Dann wird über Hartz IV im Bundestag abgestimmt - später müssen dann noch die Länder im Bundesrat zustimmen.
Ã-konomen können den jüngst geäußerten Einwänden wenig abgewinnen: „Das ist eine Geisterdebatte“, sagte Viktor Steiner, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin und Arbeitsmarktexperte beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, dem Handelsblatt."Schon heute gibt es für die Bezieher von Arbeitslosengeld keinen Berufsschutz", sagt Steiner. Das bedeutet: Langzeitarbeitslose müssen auch Arbeiten annehmen, die nicht ihrer Qualifikation entsprechen. Sonst droht - zumindest theoretisch - die Streichung der Unterstützungszahlungen."De facto werden die Zahlungen aber auch dann nicht ausgesetzt, wenn ein Arbeitsloser eine ihm angebotene Stelle nicht annimmt", kritisiert Steine. Daran werde sich aber auch durch die neuen Regelungen des Hartz-Gesetzes nichts ändern. Denn das grundsätzliche Problem, dass die Beweislast beim Arbeitsamt liegt, bleibe bestehen. Den von der Regierung vorgesehene"Eingliederungsvertrag" erachtet Steiner als kaum wirkungsvoll. Dieser Plan sieht vor, dass Arbeitslose mit ihrem persönlichen Betreuer beim Arbeitsamt einen Vertrag abschließen, in dem sie dokumentieren, dass sie sich wirklich um einen Job bemühen.
Um die Arbeitswilligkeit zu prüfen, müssten jedem Arbeitslosen, der keine reguläre Beschäftigung finden kann, eine öffentlich geförderte Arbeit angeboten werden, die das sozio-kulturelle Existenzminimum absichert, fordert Steiner statt dessen. Die Kommunen in Leipzig und in Frankfurt am Main würden dieses Modell bereits erfolgreich praktizieren. Lehnt der Arbeitslose diese Arbeit ab, soll die Sozialhilfe um 30 % gekürzt werden, sieht der Gesetzentwurf vor. DIW-Arbeitsmarktexperte Steiner schätzt: <font color="#FF0000">Zwei Drittel der Arbeitslosen würden keine derartige Tätigkeit aufnehmen, sondern die Kürzung der Sozialhilfe akzeptieren</font>.[Eigener Kommentar: Weil sie zum Glück!!!! nicht alles und nicht den Affen mit sich machen lassen! Und das ist gut so!] Die öffentlichen Haushalte würde das um vier bis sechs Milliarden Euro entlasten.
Der Vorschlag des Münchener Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung geht in die gleiche Richtung. Durch eine solche Reform der Sozialhilfe könnten innerhalb von sechs bis zehn Jahren für rund 2,3 Millionen geringqualifizierte Arbeitnehmer neue Jobs entstehen, schätzt Martin Werding, Arbeitsmarktexperte beim Ifo-Institut.
Mittelfristig würde eine Reform entsprechend dem Gesetzentwurf der Regierung nur „sehr geringe Arbeitsmarkteffekte“ bewirken, erwartet Steiner. Problematisch sei die auf zwei Jahre befristete Zuzahlung eines so genannten „Einstiegsgeldes“ zur Verbesserung der Arbeitsanreize. Dabei ist vorgesehen, dass über das Arbeitslosengeld II hinaus gehende Einnahmen bis maximal 150 Euro von der Anrechnung auf die Sozialhilfe ausgenommen werden sollen.
Die Beschäftigungseffekte des Entwurfes (Existenzgrundlagengesetz) von CDU/CSU beurteilt der Experte als „merklich höher“. „Allerdings dürften sie mit höheren Kosten verbunden sein.“ Der Entwurf der Opposition sieht eine auf Dauer angelegte Lohnsubventionierung vor. <font color="#FF0000">Wer einen Job annimmt, der zu einem Einkommen unterhalb des Sozialhilfeniveaus führt, bekommt die Differenz vom Staat gezahlt</font>. [Eigener Kommentar: Alleine die Tatsache, daß man hier ein Gesetz machen muß um die Differenz auszugleichen sagt doch schon, daß hier was gewaltig schief läuft]
Viele Grüße,
Sascha
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sensortimecom
07.10.2003, 09:15
@ Sascha
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Re: Ã-konomen fordern höheren Druck auf Arbeitslose |
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>Das geht einigen SPD-Mitgliedern zu weit: <font color="#FF0000">"Arbeitslose dürfen nicht dazu gezwungen werden, praktisch jeden Job zu noch so geringen Löhnen anzunehmen. Als zumutbar dürfen nur sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen gelten. Die Löhne müssen deutlich oberhalb des Sozialhilfesatzes liegen"</font>[Eigener Kommentar: Hierfür meinen Applaus! Endlich mal jemand der das sagt! Es kann nicht sein, daß man arbeiten soll für das ExistenzMINIMUM. Das Existenzminimum muß tiefer liegen oder das Arbeitseinkommen höher. Das Unding in Deutschland ist doch, daß es sich für viele gar nicht lohnt zu arbeiten. Das Problem löst man aber sicher nicht durch Druck und Zwang. Sondern man sollte es lösen indem man Anreize für die Arbeitsaufnahme schafft. Sei es durch Herabsetzung des Existenzminimums oder durch Senkung der Steuern usw.], sagte der SPD-Abgeordnete Ottmar Schreiner.
Hallo.
Das Hauptproblem besteht IMO darin, dass selbst Höchstqualifizierte und Akademiker keine adäquate Arbeit finden.
Diese Leute wurden verarscht wie noch keine Generation vor ihnen. Sie glaubten den Versprechungen der HiTech-Priesterschaft auf ewige Prosperität und unaufhörliche Rekrutierbarkeit neuen Wissens, neuer Ideen und Innovationen.
Jetzt dürfen sie die Trümmer ihrer Hofnungen einsammeln.
Ich verstehe die Leute wenn sie keine Arbeit als Fensterputzer annehmen und lieber hungern wollen. Der hat vielleicht 2 Jahre vorher dort den Hausherrn auf den neuesten Computer eingeschult, und jetzt darf er beim gleichen Herrn die Fenster putzen. Nein, danke.
mfg Erich B.
<ul> ~ http://www.sensortime.com/Patentkrise.html</ul>
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fridolin
07.10.2003, 09:32
@ sensortimecom
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Nicht das genaue Problem... |
-->> Das Hauptproblem besteht IMO darin, dass selbst Höchstqualifizierte und Akademiker keine adäquate Arbeit finden. > Diese Leute wurden verarscht wie noch keine Generation vor ihnen. Sie glaubten den Versprechungen der HiTech-Priesterschaft auf ewige Prosperität und unaufhörliche Rekrutierbarkeit neuen Wissens, neuer Ideen und Innovationen.
>Jetzt dürfen sie die Trümmer ihrer Hofnungen einsammeln. > Ich verstehe die Leute wenn sie keine Arbeit als Fensterputzer annehmen und lieber hungern wollen. Der hat vielleicht 2 Jahre vorher dort den Hausherrn auf den neuesten Computer eingeschult, und jetzt darf er beim gleichen Herrn die Fenster putzen. Nein, danke.
>mfg Erich B.
<font color=#0000FF>
Im Bereich der Hochqualifizierten ist es nicht das Problem, daß diese keine geringqualifizierte Arbeit annehmen wollen. Vielmehr ist es eher so, daß diese Leute solche Stellen gar nicht ernsthaft angeboten bekommen, meist mit dem bemerkenswerten Argument, sie seien für diese Stelle"überqualifiziert". Mit dem Hintergedanken, wer so eine Stelle annehme, mit dem sei entweder sowieso nichts mehr los (persönliche Probleme, ist am Ende seiner Karriere, sucht einen"ruhigen Posten" etc.), oder der Betreffende werde sowieso schnellstmöglich wieder woanders abwandern, wenn er etwas Besseres finde. Eine bemerkenswerte Unflexibilität bei den Firmen.
Im übrigen muß sich jeder aber auch über eines klar sein: Umlernen und Hinzulernen sind mehr denn je das Nonplusultra. Heutzutage kann keiner mehr sagen,"ich habe X gelernt, und jetzt soll mir die Gesellschaft gefälligst lebenslang eine Beschäftigung als X garantieren, sie hat mir das schließlich versprochen".
</font>
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Euklid
07.10.2003, 09:49
@ sensortimecom
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Re: Ã-konomen fordern höheren Druck auf Arbeitslose |
-->Völlig richtig erkannt Erich.
Genau dies wird den meisten nämlich richtig weh tun.
Es ist die Wenahme der persönlichen Ehre.
Dem Dorftrottel den Staub von den Schuhen zu lecken ist eben nicht jedermanns Sache.
Die Schleimspuren in den Betrieben werden immer länger.
Der Schleim läuft oft schon zu den Eingangstüren der Betriebe raus.
Die Sekretproduktion scheint einem Jahrhundertmaximum entgegen zu laufen.
Wir sollten bald wieder Schilder und Heruntergekommene auf der Straße erblicken mit folgender Aufschrift:<font color=#FF0000>Nehme jede Arbeit an.</font>
Die Sozialdemokratie hat sich demaskiert.
Gruß EUKLID
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kingsolomon
07.10.2003, 10:02
@ Euklid
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Re: Deutsche in Polen, Lettland usw. auf d. Suche nach Gelegenheitsarbeit |
-->schliesslich verlagert sich die Erzeugung von Wohlstand eindeutig Richtung Osten.
Den Konzernen folgen die Mittelständler, danach pfiffige Kleinunternehmer
und zum Schluss, das Elend.
Ich glaube, wir haben noch einen sehr weiten Weg vor uns.
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Nachfrager
07.10.2003, 10:02
@ sensortimecom
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Sehr richtig. |
-->
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Euklid
07.10.2003, 10:08
@ fridolin
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Re: Nicht das genaue Problem... |
-->Das mit dem Hinzulernen ist nichts als eine Floskel wenn hunderttausende von Hochqualifizierten vor den Türen des Arbeitsamtes stehen.
Es fehlt nicht an der Qualifizierung sondern am Unternehmermut in diesem maroden Deutschland.
Allerdings gebe ich zu daß die Politik den Unternehmermut konterkariert hat.
Gruß EUKLID
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sensortimecom
07.10.2003, 10:18
@ fridolin
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Re: Nicht das genaue Problem... |
-->
>Im Bereich der Hochqualifizierten ist es nicht das Problem, daß diese keine geringqualifizierte Arbeit annehmen wollen. Vielmehr ist es eher so, daß diese Leute solche Stellen gar nicht ernsthaft angeboten bekommen, meist mit dem bemerkenswerten Argument, sie seien für diese Stelle"überqualifiziert". Mit dem Hintergedanken, wer so eine Stelle annehme, mit dem sei entweder sowieso nichts mehr los (persönliche Probleme, ist am Ende seiner Karriere, sucht einen"ruhigen Posten" etc.), oder der Betreffende werde sowieso schnellstmöglich wieder woanders abwandern, wenn er etwas Besseres finde. Eine bemerkenswerte Unflexibilität bei den Firmen.
>Im übrigen muß sich jeder aber auch über eines klar sein: Umlernen und Hinzulernen sind mehr denn je das Nonplusultra. Heutzutage kann keiner mehr sagen,"ich habe X gelernt, und jetzt soll mir die Gesellschaft gefälligst lebenslang eine Beschäftigung als X garantieren, sie hat mir das schließlich versprochen".
></font>
[b]Hallo.
Na so einfach ist das nicht mit dem lebenslangen Umlernen und Hinzulernen. Viele der betreffenden Arbeitslosen haben schon x-mal um- und zugelernt bzw. wurden vom Arbeitsamt zu Umschulungen gesandt.
Außerdem: Wenn schon die Gesellschaft ihre Versprechungen nicht eingehalten hat bzw. nicht imstande war einzuhalten, so hätte sie IMO doch die verdammte Pflicht, zu sagen, auf welchen Beruf sich der Betreffende jeweils umschulen lassen soll....
Zu sagen: Wir wissens selber nicht, bloß lernt immer wieder was Neues, und wenn das Neue nicht mehr zieht, dann eben wieder was anderes Neues, ist die GRÃ-SSTE VERARSCHUNG ALLER ZEITEN. Die Denkknechte, die auf solche Weise verarscht werden, haben VOLLKOMMEN recht, wenn sie sich dieses Spielchen nicht mehr länger gefallen lassen...
mfg Erich B.
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Bob
07.10.2003, 10:42
@ Sascha
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Re: Höherer Druck auf Arbeitslose - das fundamentale Mißverständnis. |
-->Hallo,
Man merkt, daß ihr vom Berufsleben nicht viel versteht [img][/img].
Überlegt euch doch einmal, ihr würdet zwangsweise jemanden als Kollegen vor die Nase gesetzt bekommen, der überhaupt nicht arbeiten will.
Das wäre dann eine permanente Betriebsstörung. Das mit dem Zwang läuft einfach nicht.
Vielmehr ist der habituelle Dauerarbeitslose als Mensch mit besonderen Begabungen und Fähigkeiten zu identifizieren und zusammen mit leistungsfähigen Frührentnern und anderen Menschen ohne Arbeit zur"Freizeitklasse" umzudefinieren.
Diese Freizeitklasse sollte sodann mit umfangreichen Geldmitteln ausgestattet werden, die für Konsum bzw. Investitionszwecke verwendet werden können.
Die Doppelnatur des Geldes würde dann deutlicher sichtbar werden als unter dem heutigen System, wo die nicht arbeitende Bevölkerung für die Arbeitenden den stellvertretenden Müßiggang praktiziert.
Die Doppelnatur des Geldes besteht nämlich darin, daß es geeignet ist, der Arbeiterklasse Arbeit und der Freizeitklasse Konsumgüter zu verschaffen.
Das ist der entscheidende Schritt: die Freizeitklasse ist eben keine verhinderte Arbeiterklasse, sondern eine Klasse eigener Art.
Man darf sich das auch nicht so vorstellen, daß der Mensch als Arbeiterklasse oder Freizeitklasse geboren wird, obwohl das Beispiel der Eltern hier eine sicher nicht zu vernachlässigende Rolle spielen dürfte. Es ist vielmehr so, daß die typischen Eigenschaften sowohl der Arbeiter- wie auch der Freizeitklasse durch Übung vermehrt werden. Früher hätte man gesagt"Er ist auf die schiefe Bahn geraten." Läßt man den wertenden Unterton einmal beiseite, so ist daran sicherlich ein wahrer Kern. Denn die einmalige Zugehörigkeit zu einer der beiden Klassen läßt den Menschen auch die typischen Gewohnheiten der jeweiligen Klasse annehmen. Die Gewohnheiten wiederum fördern die klassentypischen Verhaltens- und Denkweisen. Die mentale Zugehörigkeit zur jeweiligen Klasse wächst daher mit der zeitlichen Dauer des Aufenthaltes.
Schematisch kann man sich das so vorstellen.
traditionelle Auffassung:
Arbeitsloser Arbeiter
----------------------> * --------------------->
Mein Modell:
Freizeitklasse Arbeiterklasse
<--------------------- * --------------------->
So z.B. die festen Arbeitszeiten der Arbeiterklasse. Die steife Routine bei den Arbeitszeiten führt ganz zwangsläufig zu einer ebenso großen Routine, was die Denkgewohnheiten angeht. Die Erstarrung des Denkens muß irgendwann zu einer Erlahmung der Innovationsfreude führen und damit zu einem allgemeinen Nachlassen der Wirtschaftstätigkeit. Das gilt umso mehr, da die Routine schließlich auch in den Freizeitbereich eindringt.
Ganz anders der von Langeweile geplagte Dauerarbeitslose. Sein Leben ist ein ständiges Suchen nach Zerstreuung, wobei der Nutzeffekt einer gegebenen Freizeitbeschäftigung schnell nachläßt. Er ist dementsprechend der typische Erstkunde von Produkten, die außerhalb des Wirtschaftskreislaufes als Innovationen neu entstehen. Tja, wenn er nur das Geld dafür hätte. Und genau dieses Geld muß man ihm geben.
Wenn Sie jetzt laut aufschreien und sagen, daß dies ungerecht sei, so verkennen Sie die Eigenheiten der Freizeitklasse. Für die Freizeitklasse ist der Konsum das, was für die Arbeiterklasse die Arbeit ist: primärer Lebenszweck. Man kann daher den Konsum der Freizeitklasse nicht mit dem Konsum vergleichen, den die Arbeiterklasse pflegt. Für die Arbeiterklasse ist der Konsum in erster Linie Rekreation. Die Wiederherstellung der Kräfte zur besseren Erfüllung des eigentlichen Lebenszweckes: der Arbeit. Für die Freizeitklasse ist andererseits der Konsum genauso lebensnotwendig wie für den Arbeiter die Arbeit
Die Verunglimpfung der Freizeitklasse durch die Arbeiterklasse beruht daher auf einem Mißverständnis. Gemessen an der Lästigkeit steht der Konsumstress der Freizeitklasse dem Arbeitsstress der Arbeiterklasse in nichts nach. Der Arbeiter aber interpretiert die Freizeitgestaltung der Freizeitklasse mit dem Begriff, der ihm gewohnheitsmäßig zur Verfügung steht, nämlich als Rekreation. Und zwar wegen der Arbeitslosigkeit als Rekreation, die dem"natürlichen" Zweck - nämlich die Arbeitsleistung zu verbessern - entzogen ist. Da kann nur tiefes Unverständnis die Folge sein. Wie kann jemand, der gar nicht arbeitet, Anspruch auf schöne Freizeitgestaltung haben?
Für die Freizeitklasse ist der Konsum aber Lebenszweck. Das Ausbleiben neuer Konsumreize führt bei der Freizeitklasse zu denselben Entzungssymptomen wie eine längere Abstinenz von der Arbeitsroutine bei der Arbeiterklasse.
Eine Veränderung der Denkgewohnheiten ist die Aufgabe, die primär zu erledigen ist, wenn's mit unserem Deutschland (un seinen Weinen) wieder aufwärts gehen soll.
Schönen Tag wünscht euch,
euer
Bob
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Tofir
07.10.2003, 10:43
@ Euklid
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Das Problem sind die Konzerne.... |
-->...diese bestimmen über die Politiker und legen jedem, für sie unerwünschten Kleinunternehmer praktisch unüberwindbare bürokratische (ISO 9000 etc...)und fiskalische Hürden in den Weg. Dabei zahlen sie dank grenzüberschreitender Firmenstruktur praktisch keine Steuern und sind dazu noch vielfach im Besitz lukrativer Subventionsvorteile.
Gruss
tofir
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Worldwatcher
07.10.2003, 11:08
@ Sascha
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Re: Ã-konomen fordern höheren Druck auf Arbeitslose |
-->Na toll, erst wird mit der Arbeitslosigkeit gezündelt dann wenns brennt sollens die Arbeitslosen reissen, sowas kann nur politischen Falschmünzern einfallen die von derartigen Verschränkungen auf dem Arbeitsmarkt profitieren. Wenn man es genau betrachtet wer macht denn heute noch ohne Wertschöpfung Ertrag?
Da fallen mir die Politik und die Behörden ein die beliebig mit Reform-murks schlampig gemachten Gesetzen und Verordnungen eine Welt schaffen wollen auf der nur noch eines wächst die Armut und der Zwang.
Sozialistmus nein dank egal ob die SPD oder CDU oder sonstige Variante.
Was soll das Gestümper der Komissionen der Modelle weit an den Zielen und der Wirklichkeit vorbei schiessen. Das wollen Erb-reiche den herausgekegelten Arbeitnehmer vorschreiben wie sie zukünftig zu leben haben,das wird nicht gut gehen.
Arbeitszwang in der Gesellschaft zu installieren wird zum Niedergang führen. Man betrachte die untergegangene DDR-wirtschaft, dort hatte auch jeder einen"Arbeitsplatz". Der Entzug des Arbeitsplatzes wurde dort als eine politische Strafe organisiert,was haben die 5 millionen Arbeitslosen in dieser Wirtschaft verbrochen?
Eines habe ich in den 50 Jahren die ich diese sch.. Politik ertragen muss gelernt, sorge dafür das diese Politikmuftis ihre klebrigen Finger aus deinen Taschen lassen.
Wenn sich Politiker heute in ihren Fensterreden darüber beklagen das deutsches Fluchtgeld inzwischen kaum noch brauchbare Investitionsmöglichkeiten bei ausländischen Banken findet so geht die Saat von Kohl und Schröder und den entsprechenden Schergen auf.
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Stephan
07.10.2003, 11:47
@ Tofir
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Re:...und die Unternehmensberatungen |
-->>...diese bestimmen über die Politiker und legen jedem, für sie unerwünschten Kleinunternehmer praktisch unüberwindbare bürokratische (ISO 9000 etc...)und fiskalische Hürden in den Weg. Dabei zahlen sie dank grenzüberschreitender Firmenstruktur praktisch keine Steuern und sind dazu noch vielfach im Besitz lukrativer Subventionsvorteile.
>Gruss
>tofir
Genau, die Großen machens vor, die Kleinen müssen nachziehen. Ich habe das vor einigen Jahren in einem mittelständischen Gebäudereinigungsbetrieb (800 Mitarbeiter) erleben müssen. Im Rahmen meiner Diplomarbeit (Einführung von DIN EN ISO 9001) erlebte ich haarstäubende Dinge. Da wurde von Großen Kunden, die z.T. über 10 % des Umsatz ausmachten, vorgeschrieben dass ohne eine Zertifizierung von DIN EN ISO 9000 ff keine weiteren Äufträge mehr vergeben werden können.
Die Einführung und Implementierung steigerte die Papierflut in unerträgliche Bereiche. Die Unzufriedenheit wuchs im Unternehmen stark an, da die Objektleiter immer mehr Zeit aufwenden mussten um Formulare auszufüllen. Für die eigentliche Arbeit, beim Kunden vor Ort zu sein (Kunden sind die Mitarbeiter und der"eigentliche Kunde") blieb immer weniger Zeit. Aber es ging ja um die Dokumentation von Dienstleistungsprozessen, und deren Rückverfolgbarkeit.
Dass die Dienstleistung nach der Zertifizierung besser wurde, davon konnte keine Rede sein. Sie war schon gut. Aber man wollte sich dem dem ISO-Emblem schmücken. Fassade eben. Was man nicht alles tut für einen vermeintlichen Wettbewerbsvorteil? Allein die Kosten für die neue Stelle des QMB, Schulungen, neues Briefpapier, Visitenkarten, Website...
Wenn dann damit auch höhere Preise durchgesetzt werden können ist das o.K. nur fallen die Stundenverrechnungspreise in der Gebaüdereinigung seit Jahren. Billig ist eben gefragt.
Es ist doch wie im Kino:
Alle Zuschauer sitzen um den Film anzuschauen. Dann steht der Erste auf, weil er glaubt besser sehen zu können. Danach steht der nächste auf, dann wieder einer... und zum Schluß stehen alle.
[img][/img]
Die Unternehmensberatungen sind natürlich die Filmvorführer. Sie bestimmen was gezeigt wird.
Heute ISO 9001, Morgen ISO 14000 dann gibt es eine Revison...
Gruß
Stephan
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MarkXzzz
07.10.2003, 12:02
@ sensortimecom
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Genauso ist es docj |
-->> Ich verstehe die Leute wenn sie keine Arbeit als Fensterputzer annehmen und lieber hungern wollen. Der hat vielleicht 2 Jahre vorher dort den Hausherrn auf den neuesten Computer eingeschult, und jetzt darf er beim gleichen Herrn die Fenster putzen. Nein, danke.
>mfg Erich B.
Millionen von"Arbeitsvermittlern" dürfen Dich hier auf provisionsbasis herumschicken, und bekommen dafür dann auch noch Geld vom Staat!!!
2500 Euro Vermittlungsgutscheine!... 1000 Euro pro Skaven bei einer solchen PSA!!!..Man muss sich das mal reinziehen!!! Der Steuerzahler finanziert diesen Leuten die komplette GmbnH und dazu noch Verdienstmöglichkeiten bis zum Abwinken. Warum kommt denn eigentlich keiner auf die Idee unf veteilt dann Arbeit über Sub Sub Sub nochmal um???
Also der ITler macht dann auch nochmal ne Arbneitsvermittling auf als IchAG und verteilt die 7Euro-Studenlohn dann auf irgendwelche Sozialhilfeempfänger zu 2 Euro/h um.
Die einzige sinnvolle Beschäftigung zur Zeit ist Waffenhandel!
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Euklid
07.10.2003, 12:11
@ MarkXzzz
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Re: Genauso ist es docj |
-->Der Waffenhandel wir doch gerade in Amerika angeleiert.
Da man meint der Menschheit ginge es noch zu gut hat man 600 MRD Dollar für das Militär übrig.
Aus der Friedensdividende soll bald die Kriegsdividende werden.
Die Zündler wie Scharon tun ganze Arbeit.
Steck die Häuser woanders an lautet die Parole.
Wenn der nahe Osten brennt hat der amerikanische Bürger keine Zeit mehr über das Ungemach das zuhause anstünde nachzudenken.
Auf keinen Fall darf es in Amerika brennen.
Bevor es dort wegen zerfallender Währung brennt zündelt man eben.
Es grüßt die Weltmacht USA mit ihrem selbst herausgenommenen Erstschlagsrecht.[img][/img]
Und willst Du nicht mein Freund sein so schlag ich Dir den Schädel ein.
Kann im Irak momentan beobachtet werden.
Noch ist es Zeit das Triumphgeheule der Supermacht etwas entgegen zu stellen.
Leider werden die kleinen mal wieder ihtren Arsch hergeben müssen während die Fetten die Dividende einstreichen.
Das Ding läuft glatt auf einen gesteuerten Krieg zu.
Gruß EUKLID
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igelei
07.10.2003, 14:26
@ Bob
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großartiger Beitrag, hab mich weggelacht:-). oT |
-->>Hallo,
>Man merkt, daß ihr vom Berufsleben nicht viel versteht [img][/img].
>Überlegt euch doch einmal, ihr würdet zwangsweise jemanden als Kollegen vor die Nase gesetzt bekommen, der überhaupt nicht arbeiten will.
>Das wäre dann eine permanente Betriebsstörung. Das mit dem Zwang läuft einfach nicht.
>Vielmehr ist der habituelle Dauerarbeitslose als Mensch mit besonderen Begabungen und Fähigkeiten zu identifizieren und zusammen mit leistungsfähigen Frührentnern und anderen Menschen ohne Arbeit zur"Freizeitklasse" umzudefinieren.
>Diese Freizeitklasse sollte sodann mit umfangreichen Geldmitteln ausgestattet werden, die für Konsum bzw. Investitionszwecke verwendet werden können.
>Die Doppelnatur des Geldes würde dann deutlicher sichtbar werden als unter dem heutigen System, wo die nicht arbeitende Bevölkerung für die Arbeitenden den stellvertretenden Müßiggang praktiziert.
>Die Doppelnatur des Geldes besteht nämlich darin, daß es geeignet ist, der Arbeiterklasse Arbeit und der Freizeitklasse Konsumgüter zu verschaffen.
>Das ist der entscheidende Schritt: die Freizeitklasse ist eben keine verhinderte Arbeiterklasse, sondern eine Klasse eigener Art.
>Man darf sich das auch nicht so vorstellen, daß der Mensch als Arbeiterklasse oder Freizeitklasse geboren wird, obwohl das Beispiel der Eltern hier eine sicher nicht zu vernachlässigende Rolle spielen dürfte. Es ist vielmehr so, daß die typischen Eigenschaften sowohl der Arbeiter- wie auch der Freizeitklasse durch Übung vermehrt werden. Früher hätte man gesagt"Er ist auf die schiefe Bahn geraten." Läßt man den wertenden Unterton einmal beiseite, so ist daran sicherlich ein wahrer Kern. Denn die einmalige Zugehörigkeit zu einer der beiden Klassen läßt den Menschen auch die typischen Gewohnheiten der jeweiligen Klasse annehmen. Die Gewohnheiten wiederum fördern die klassentypischen Verhaltens- und Denkweisen. Die mentale Zugehörigkeit zur jeweiligen Klasse wächst daher mit der zeitlichen Dauer des Aufenthaltes.
>Schematisch kann man sich das so vorstellen.
>traditionelle Auffassung: > Arbeitsloser Arbeiter
>----------------------> * --------------------->
>Mein Modell: > Freizeitklasse Arbeiterklasse
><--------------------- * --------------------->
>So z.B. die festen Arbeitszeiten der Arbeiterklasse. Die steife Routine bei den Arbeitszeiten führt ganz zwangsläufig zu einer ebenso großen Routine, was die Denkgewohnheiten angeht. Die Erstarrung des Denkens muß irgendwann zu einer Erlahmung der Innovationsfreude führen und damit zu einem allgemeinen Nachlassen der Wirtschaftstätigkeit. Das gilt umso mehr, da die Routine schließlich auch in den Freizeitbereich eindringt.
>Ganz anders der von Langeweile geplagte Dauerarbeitslose. Sein Leben ist ein ständiges Suchen nach Zerstreuung, wobei der Nutzeffekt einer gegebenen Freizeitbeschäftigung schnell nachläßt. Er ist dementsprechend der typische Erstkunde von Produkten, die außerhalb des Wirtschaftskreislaufes als Innovationen neu entstehen. Tja, wenn er nur das Geld dafür hätte. Und genau dieses Geld muß man ihm geben.
>Wenn Sie jetzt laut aufschreien und sagen, daß dies ungerecht sei, so verkennen Sie die Eigenheiten der Freizeitklasse. Für die Freizeitklasse ist der Konsum das, was für die Arbeiterklasse die Arbeit ist: primärer Lebenszweck. Man kann daher den Konsum der Freizeitklasse nicht mit dem Konsum vergleichen, den die Arbeiterklasse pflegt. Für die Arbeiterklasse ist der Konsum in erster Linie Rekreation. Die Wiederherstellung der Kräfte zur besseren Erfüllung des eigentlichen Lebenszweckes: der Arbeit. Für die Freizeitklasse ist andererseits der Konsum genauso lebensnotwendig wie für den Arbeiter die Arbeit
>Die Verunglimpfung der Freizeitklasse durch die Arbeiterklasse beruht daher auf einem Mißverständnis. Gemessen an der Lästigkeit steht der Konsumstress der Freizeitklasse dem Arbeitsstress der Arbeiterklasse in nichts nach. Der Arbeiter aber interpretiert die Freizeitgestaltung der Freizeitklasse mit dem Begriff, der ihm gewohnheitsmäßig zur Verfügung steht, nämlich als Rekreation. Und zwar wegen der Arbeitslosigkeit als Rekreation, die dem"natürlichen" Zweck - nämlich die Arbeitsleistung zu verbessern - entzogen ist. Da kann nur tiefes Unverständnis die Folge sein. Wie kann jemand, der gar nicht arbeitet, Anspruch auf schöne Freizeitgestaltung haben?
>Für die Freizeitklasse ist der Konsum aber Lebenszweck. Das Ausbleiben neuer Konsumreize führt bei der Freizeitklasse zu denselben Entzungssymptomen wie eine längere Abstinenz von der Arbeitsroutine bei der Arbeiterklasse.
>Eine Veränderung der Denkgewohnheiten ist die Aufgabe, die primär zu erledigen ist, wenn's mit unserem Deutschland (un seinen Weinen) wieder aufwärts gehen soll.
>Schönen Tag wünscht euch,
>euer
>Bob
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Sascha
07.10.2003, 16:29
@ sensortimecom
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Nötigung und Verarschung [mkT] |
-->Hallo Erich!
Danke für diese Worte. Du sprichst an wie es ist.
Natürlich darf man mit einer guten Ausbildung, einem guten Studium oder mit Engagement nicht erwarten, daß man gleich Millionär wird. Auch kann man nicht erwarten, daß sich die Arbeitgeber gegenseitig überbieten nur weil sie einen Arbeitnehmer haben wollen. Auch darf man heute nicht mehr erwarten, daß man einen Arbeitsplatz in seinem Ausbildungsberuf bekommt.
Das ist alles richtig und teilweise auch tragbar und vertretbar. Ich verstehe also schon irgendwo auch die andere Seite wenn da einige sagen, daß man auch von Seiten der Arbeitnehmer Kompromisse erwarten muß.
Nur: Wo kommen wir denn hin wenn man als Arbeitnehmer nicht nur mehr ein Jahr oder zwei Jahre berufsfremd arbeiten soll sondern am besten gleich für die nächsten zehn Jahre. Dann hat das nichts mehr mit Kompromissen zu tun sondern ist einfach Verarschung. Man legt den jungen Leuten nahe, daß sie dies und jenes studieren sollen oder diesen oder jenen Ausbildungsberuf anstreben sollen und läßt sie dann auf der Straße sitzen und sie bekommen jahrelang keine adäquate Arbeit in Bezug zu ihrer Ausbildung und ihrem Engagement. Und dann hört der Spaß für die meisten auf.
Und genau deswegen verstehe ich auch viele Menschen die teilweise Arbeiten ablehnen. Die Leute sind zu vielenm bereit.
Viele müssen schon heute viele unbezahlte Überstunden machen und man empfindet dies schon als normal. In vielen Tarifverträgen steht neben der gewöhnlichen Bezahlung von Überstunden noch was von Überstundenzuschlag oder Feiertags- oder Sonntagszuschlag. Das alles existiert ja eh in den meisten Fällen nur noch auf dem Papier. Beispiel: Bauindustrie. Auch da steht das im Tarifvertrag. Aber der Tarifvertrag wird überhaupt nicht eingehalten. Die Leute werden zuerst mal eine Stufe niedriger eingestuft was das Gehalt angeht aber dürfen die Tätigkeiten der nächsthöheren Stufe oder gar Stufen ausführen. Zuschläge, Weihnachtsgeld & Co. gibt es auch nicht und die Spitze des Eisbergs ist dann noch, daß selbst die Tarifgehälter noch mit an den Haaren herbeigezogenen Begründungen unterschritten werden. Da wird also gleich mehrfach beschissen.
<font color="#FF0000">Insofern muß man feststellen, daß viele Arbeitnehmer in den letzten Jahren viele Einschnitte getragen haben.</font>
Der Druck ist teilweise so groß geworden, daß Krankheiten wie Herzinfarkte viel häufiger auftreten und die Zahl der Menschen die an einem Burn-Out-Syndrom erkranken glatt verdoppelt hat. Den Leuten wird immer mehr und mehr abverlangt. Sie sollen die Arbeit des entlassenen Kollegen am besten für's gleiche Geld noch nebenher mitmachen. Der Druck ist auch so groß geworden, daß sich viele dem Druck einfach fügen. Aus Angst ihren Arbeitsplatz zu verlieren wo da ein ganzes Heer von Arbeitslosen ist welches größtenteils auch arbeiten will. Also macht man halt was man kann und schiebt Überstunde für Überstunde. Gemobbt wird ohne Ende in den Betrieben. Keiner will schließlich der Dumme sein und zum Kreis der Auserwählten gehören wenn die nächste Entlassungswelle aufgrund von Produktivitätsfortschritten oder Verlagerung von Unternehmensbereichen ins Ausland ansteht.
Und nun soll es noch so weitergehen? Zumutbarkeitskriterien verschärfen? Feiertage streichen? Länger arbeiten? (was eh schon fast überall der Fall ist!), noch höhere Steuern und Abgaben? Aber hallo...
Wenn ich manchmal das dumme Gelabere von Clement höre mit den Zumutbarkeitskriterien wird mir geradezu schlecht. Es ist in Ordnung, daß man Faulenzer härter ran nimmt in Zeiten in denen das Geld knapp wird. Aber es ist nicht in Ordnung wenn man meint Arbeitslose nötigen zu müssen die teilweise 15 Jahre oder länger hart gearbeitet haben und dann mal - ohne eigenes Verschulden - für ein halbes Jahr arbeitslos sind. Die Leute haben teilweise zehn, fünfzehn und zwanzig Jahre Monat für Monat in eine Versicherung einbezahlt welche den schönen Namen"Arbeitslosenversicherung" trägt. Und wenn sie dann mal arbeitslos sind dann bekommen sie 200 Euro mehr als der Sozialhilfesatz. Ist das etwa noch eine Versicherung? Das ich nicht lache! Aber die 200 Euro bekommt man natürlich nur dann wenn man irgendwelche bekloppten Trainigsmaßnahmen über sich ergehen läßt, sich auf'm Arbeitsamt blöd anmachen läßt und nach 6 Monaten nicht den Sackträgerjob am Rheinauer Hafen ablehnt. Sonst muß man selbstverständlich mit einer Sperre des Arbeitslosengeldes rechnen. Man gilt ja in den Augen mancher Leute sofort als faul wenn man den supertollen Job am Rheinauer Hafen nicht sofort annimmt nachdem man 15 Jahre einen anderen Beruf erlernt hat und ausgeführt hat.
Die Sache stinkt bis zum Himmel. Den Druck erhöhen... Solche ein Geschwätz!
Rund 4,5 Millionen Arbeitslose haben wir in etwa offiziell. Diejenigen die in Lehrgängen, Trainingsmaßnahmen oder berufsvorbereitenden Jahren und oder ABM-Maßnahmen geparkt sind oder gezwungenermaßen nur Jobben und Nebenjobs oder Teilzeitjobs machen aber gerne richtig arbeiten würden sind da alle noch gar nicht dabei. Genausowenig wie die vielen die sich in Rente verabschieden weil sie so und so keinen Arbeitsplatz mehr bekommen oder diejenigen die aus Hoffnungslosigkeit auswandern oder gar eine Ich-AG mit wahnwitzigen Ideen eröffnen um dann nach ein oder zwei Jahren wieder pleite gehen weil zu viele andere Menschen die gleiche Idee hatten und auch eine Ich-AG aufmachten mit dem Untertitel"Ich mache alles!". In Wirklichkeit haben wir doch schon sieben bis acht Millionen Arbeitslose. Wenn nicht sogar mehr. Wenn man alle Sozialhilfeempfänger noch dazuzählt sind wir wohl eher bei zehn Millionen.
Wieviele offene Stellen gibt es in Deutschland. 400.000, 500.000? Ich weiß es nicht. Vielleicht sind es auch eine Million weil es natürlich Stellen gibt die beim Arbeitsamt nicht gemeldet sind.
Und dann reden die da was von"Druck erhöhen".
Auf so manche Stellenazeige kommen heute 80, 100 und noch viel viel mehr Bewerber. Das ist bei Ausbildungsplätzen genauso wie bei Angestelltenverhältnissen oder auch Akademikerjobs. Fast überall ist es mittlerweile eigentlich schon so.
"Druck erhöhen". So ein Sch...! (sorry muß es einfach mal so ausdrücken).
Ich kenne so viele Leute die geben sich wirklich Mühe. Schreiben 80, 100 und noch mehr Bewerbungen, lesen täglich die Zeitung, suchen täglich im Netz nach Stellen, bewerben sich überall, versuchen sich weiterzubilden, machen Nebenjobs und sonst auch alles. Nix, null, keine Arbeit. Und diese Leute will man dann in die Pfanne hauen indem man den Druck erhöht. Sowas ist einfach eine ungeheuerliche Frechheit. Man kann fast niemandem einen halbwegs gescheiten Arbeitsplatz anbieten weil es davon kaum welche gibt aber will für das ganze Heer der Arbeitslosen die Zumutbarkeitskriterien erhöhen.
Da sind haufenweise Menschen dabei die echt engagiert sind und eine gute Ausbildug haben und teilweise schon lange in die Arbeitslosenversicherung einbezahlt haben und die will man dann zwingen und nötigen.
Da geht einem echt der Hut hoch!
Viele Grüße,
Sascha
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Sascha
07.10.2003, 16:32
@ sensortimecom
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Das Leben 2010, Es ist Mittwoch, der 25. Juni 2010, 5 Uhr morgens [lesenswert] |
--> Vor kurzem habe ich einen schönen Text per E-Mail bekommen.
[b]<font size=5>Das Leben 2010</font>
Es ist Mittwoch, der 25. Juni 2010, 5 Uhr morgens.[/b]
Der Radiowecker reißt Günther S. (46) aus dem Schlaf. Der Oldie-Sender spielt Modern Talking. Herr S. quält sich aus dem Bett. Gestern ist es etwas später geworden.
Bei der Arbeit. Dienst am Pfingstsonntag - mal wieder. Früher konnte er danach wenigstens ausschlafen."<font color="#FF0000">Ja ja, der Pfingstmontag", murmelt Herr S.,"ist das wirklich schon sieben Jahre her</font>?"
Es hat sich wirklich einiges getan seit damals. Nur nicht in seinem Haus. <font color="#FF0000">Als 2005 die Eigenheimzulage plötzlich doch gestrichen wurde</font>, mussten sie eben Abstriche machen. Und inzwischen hat sich Familie S. an die frei liegenden Leitungen, den Betonfußboden gewöhnt. <font color="#FF0000">Gut, denkt Herr S., dass damals die Garage noch nicht fertig war. Denn der Wagen ist längst verkauft. Zu teuer, seit es keine Kilometerpauschale mehr gibt</font>. Und mit Bus und Bahn dauert es in die City ja auch nur zwei Stunden. Und was man dabei für nette Leute trifft. Zum Beispiel die Blondine, die Herrn S. immer so reizend anlächelt. Zurücklächeln mag er nicht. Wegen seiner Zähne. Aber was will man machen? <font color="#FF0000">3000 Euro für zwei Kronen sind viel Geld. Und schon die Brille musste er selbst bezahlen. Hat dabei aber 15 Euro gespart. Weil er nicht gleich zum Augen-, sondern erst zum Hausarzt gegangen ist</font>. Wegen der Überweisung. Trotzdem: Der Urlaub fällt flach."Das könnte Ärger geben zu Hause", stöhnt Herr S. vor sich hin.
Traurig erinnert er sich an letzte Weihnachten. Als es nichts gab. 2009 wurde nämlich auch in der freien Wirtschaft das Weihnachtsgeld gestrichen. Im öffentlichen Dienst ist das ja schon länger her."<font color="#FF0000">Und bis wann gab's eigentlich Urlaubsgeld?", fragt sich Herr S.- er kommt nicht drauf</font>.
Damals hatte man jedenfalls noch genügend Urlaub, um das Urlaubsgeld auszugeben. Heute sinds ja gerade mal 19 Tage im Jahr. <font color="#FF0000">Pfingstmontag? 1. Mai? Geschichte</font>. Das stand nicht auf der Agenda 2010 - so hieß sie doch, oder? Aber man soll nicht meckern. Die da oben, weiß Herr S., müssen noch viel mehr ackern.
Darum kann Günther S. mit der 45-Stunden-Woche auch ganz gut leben. Er hat auch keine Wahl. Seit der Kündigungsschutz auch in großen Betrieben gelockert wurde, mag man es sich mit den Bossen nicht mehr verscherzen. Wer will sich schon einreihen in das Heer von sechs Millionen Arbeitslosen? Aber den Feiertagszuschlag für den Dienst an Pfingsten vermisst er schon.
<font color="#FF0000">Was soll's, in 23 Jahren hat Herr S. es hinter sich</font>. So üppig wird die Rente zwar nicht ausfallen, wenn das mit den Nullrunden so weitergeht. Doch wer weiß: Vielleicht bringt ihn das Rauchen vorher um. Obwohl er weniger qualmt, seit die Schachtel neun Euro kostet. Aber heute, auf den letzten Metern zum Büro, steckt Günther S. sich trotzdem eine an. »Mit der 45-Stunden-Woche kann man leben....man hat ja auch keine Wahl...«
Quelle: E-Mail die Ende Juni 2003 im Internet kursierte
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Baldur der Ketzer
07.10.2003, 17:38
@ Sascha
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Re: Nötigung und Verarschung - Willkommen in der Realität |
-->Hallo, Sascha,
Du kennst doch sicher den Witz vom Irren, vom Irrenarzt, und vom Psychater.
Der Irre baut Luftschlösser, der Irrenarzt bewohnt sie, und der Psychater kassiert die Miete dafür. Oder so.
Die letzten dreißig Jahre lang hat man auch Luftschlössr zusammengesponnen, rosarote Potemkinsche Dörfer errichtet. Nee, nich rosarot, sondern sozialrot. Gewerkschaftsrot. Wie auch immer. Auch C-rot, ist Jacke wie Hose. Jedenfalls wirklichkeitsfremd.
Alle Selbständigen, Wühler, alle Arbeitnehmer an der Basis des geschehens, nicht am Point of Sell, sondern schlicht am Ort der Leistungsabgabe, also kundenberührend, wissen, daß das nichts als dummes seichtes Betschwesterngeschwätz ist.
Die Realität draußen ist pickelhart.
Ich nenn Dir mal ein Beispiel: vor vielen Jahren hatte eine Lieferung Verspätung, mein Vater schaffte es durch unglaublichen Einsatz, mit Sondererlaubnis aufs Flugfeld zu gelangen, wo nachts der Fracht-Jumbo hereinkam. Als die Frachtcontainer ausgeladen wurden, suchte er am Flugfeld den eigenen Karton heraus, der dann per Sonderverzollung sonderabgefertigt wurde. Alles mitten in der Nacht.
Worauf er die abgefertigte Sendung im Morgengrauen beim Kunden ablieferte. Der schon darauf wartete.
Kannst Du Dir den etwas später folgenden Kommentar vorstellen?
Du bist ja nur ein Familienbetrieb und hast nicht so viele Kosten, und dann bist Du nur 30% billiger als die Konkurrenz? Nein, wenn Du nicht noch billiger bist, kaufen wir lieber beim Großen. Und warten dann halt, bis das Zeug auf normalem Wege da ist, auch wenns mal länger dauert.
Einen Kommentar erspare ich mir, aber ich habe daraus gelernt.
Will sagen: das täglich verdient werden wollende Brot ist kein Täubchen, das zum Fenster hereinfliegt, sondern hart verdient. Es nimmt niemand auf Dich Rücksicht, und es ist jeden Tag aufs neue dem system abzuringen.
Alles Gerede von Errungenschaften und Besitzständen ist nichts mehr als Einbildung und wishful thinking.
Jetzt zurück zur Arbeitssuche: niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten, äh, nein, niemand hat einen Anspruch darauf, daß jemand anderes sich für ihn verpflichtet, regelmäßig den Lohn zu überweisen.
Niemand.
(Beamte mal ausgeklammert, die haben einen gesetzlichen Anspruch, und über dessen Legitimität sage ich besser nix.)
Es ist ein wirklichkeitsfremdes Unding, zu glauben, weil man 30 Jahre im Betrieb war, müßte das auch die folgenden 10 noch gesichert sein. Auch wenn es Arbeitsgerichtsurteile gab, die feststellten, daß es großen Firmen sozial zugemutet werden müsse, stinkfaule arbeitsscheue Drückeberger und Faulenzer mit durchzuziehen, weil das ja nicht ins Gewicht fiele.
In Zeiten, in denen für die Aufrechterhaltung von Flausen schlicht kein Geld mehr da ist, weil alle ums Überleben kämpfen müssen, kommt die Realität für alle zum Vorschein, auch für die im System, die Absatzfern tätig sind.
Und es kommt heraus, daß es eben knallhart zugeht, wer sich nicht mehr als amortisiert, hat keine Chance, Punkt.
Das ist so. Wer das nicht wahrhaben will, muß Priester werden oder Beamter oder so was.
Der Ausweg für etliche wird sein, sich erzwungenermaßen selbständig machen zu müssen.
Als Selbständiger nimmst Du eh alles an, was Dich irgendwie über Wasser hält, da frägt niemand nach Arbeitszeiten, Überstunden oder Unterqualifikation.
Es schadet doch nichts, wenn man mal sieht, wie hart der Gehaltsscheck zu verdienen ist. Umso mehr wertschätzt man seinen Job, wenn man einen Arbeitgeber gefunden hat. Weil man mal mitkriegte, daß der Strom eben nicht aus der Steckdose kommt und der Monatsgehalt nicht einfach aus dem geldautomaten. Nein, der will verdient sein. Und das geht nur, wenn die Beschäftigung deutlich mehr erbringt als die betrieblichen Kosten sind.
Wer etwas gelernt hat, für das man keine geldwerte Verwendung hat, hat halt die Arschkarte gezogen.
Wer Musik studierte, muß halt Konzerte geben oder abends in der Bar Piano spielen.
Wer Literaturwissenschaften studierte, muß dann halt Nachhilfe in Deutsch geben, was weiß ich.
Denke an Rußland, da brach alles zusammen, dennoch haben sich die Leute durchgeschlagen. Weil sie eben keine Illusionen mehr vorm Knopp, äh, Kopp, hatten.
Wenn die hier mal weg sind, gehts auch wieder aufwärts.
Freilich ist es betrüblich, daß auf einen faulen Sack 20 willige, ordentliche Leute mit auf der Straße stehen. Aber auch dafür kann niemand etwas, es sei denn, wir wollten DDR-Verhältnisse mit garantierten Arbeitsplätzen und versteckter Arbeitslosigkeit einführen. Und sich so halt in die Tasche lügen.
Tatsache ist und bleibt, daß Wohlstand nur durch produktive, geldwerte, gewinnbringende Tätigkeit geschaffen werden kann, nicht durch Umverteilung (woher kommts?) und nicht durch Sozialpflästerchen.
Klingt kalt und hart, beschreibt aber lediglich die Realität.
Weder Clement noch die Määhhkkel können einen einzigen produktiven Job schaffen.
BILD hat heute einen schönen Aufmacher, bla, bla, bla, - tut endlich was!
Ja, klar, aber was können sie denn tun =? NIX! Die RAhmenbedingungen, ja, die könnense ändern, aber sie können die Pferde nicht zum Saufen zwingen, die Konsumenten nicht zum Geldausgeben, und die Arbeitgeber nicht zum Einstellen.
Wenn sich eine Arbeitsstelle nicht lohnt, existiert sie nicht - aus.
Und jetzt rächt sich bitterlich, was jahrzehntelang gehirnverseucht und anspruchsverhetzt wurde.
Ich bin davon überzeugt, es ist zu spät für eine Umkehr in Absudelstan, aber auch die Nachbarn haben Probleme.
Wir werden uns darauf einstellen müssen, daß die nächsten paar Jahre sehr hart werden, immer an der Wand entlang gehen und daß alles, was früher gesichert erschien, sich als haltlose Illusion in Luft auflösen wird.
Vielleicht sollten wir Aktien von Schnapsproduzenten kaufen, denn es ist bekannt seit altersher, wer Sorgen hat, hat auch Likör...
na, denn Prost!
Beste Grüße vom Baldur
P.S.: auch die Arbeitslosenversicherung ist eine Illusion, denn sie federt nur kurz was ab, sie erhält weder den Lebensstandard aufrecht noch schafft sie einem einen neuen adäquaten Job herbei.
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foreveryoung
07.10.2003, 19:20
@ Baldur der Ketzer
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Re: Nötigung und Verarschung - Willkommen in der Realität: Beifall -punktgenau |
-->hallo Baldur,
punktgenaue Analyse! Beifallklatsch aus sicherer Entfernung. [img][/img]
tschuess und gute Geschäfte
A.Weber
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AxB
07.10.2003, 21:42
@ Sascha
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Re: Es gibt eigentlich keine offenen Stellen |
-->Offene Stellen gibt es nur, weil es eine gewisse Zeit dauert bis sich Anbieter und Nachfrager finden.
Wo kommen also die offenen Stellen her, wenn kein Wachstum vorhanden ist?
Einer der kündigt, öffnet und schließt eine Stelle zeitgleich.
Das ganze ist ein Theaterstück. Gewollte Fluktation nennt man das.
Noch so eine Lüge war im Focus 2003 September Heft 36 zu lesen--Die Arbeitslosen wollten bei BMW in Leipzig nicht arbeiten. 90000 Bewerbungen auf 1000 Stellen.
Der größere Zusammenhang für Arbeitslosigkeit ist hier zu finden:
ht tp:/ /ww w.fre ew ebs.c om/no mo no pol y/
http://f23.parsimony.net/forum52169/messages/33663.htm
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Pluto
08.10.2003, 00:16
@ Bob
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Re: Höherer Druck auf Arbeitslose - das fundamentale Mißverständnis. |
-->Brilliant. Diese Ideen hat bereits eine deutsche Partei in ihr Programm aufgenommen.
http://www.appd-online.de/download/kp.pdf
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AxB
08.10.2003, 00:31
@ Baldur der Ketzer
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Re: Knallhart und Illusion? |
-->
Es geht um Verdrängungswettbewerb zwischen den Besitzlosen. Der Rest sitzt auf Monopolen und ist gut ernährt.
Der Sinn von Wettbewerb ist es, Effizienz herzustellen. Nicht mehr. Zu harter Wettbewerb macht keinen Sinn. Da werden nur die Leute krank. Auf einer abgegraßten Wiese ist keine vernünftige Ernährung gewährleistet.
Alternativen zur Ostkolonie DDR gibt es genug.
Die Welt ist reich. Der Kapitalstock ist so hoch wie nie zuvor.
Knallhart trifft die Falschen und die korrupte Sippe freut sich.
Illusion ist, daß dieses System noch länger bestehen bleibt.
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Sascha
08.10.2003, 10:56
@ AxB
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Gestern beim Arbeitslosen-Stammtisch |
--> Hi!
Gestern abend haben wir uns zu fünft in Speyer getroffen. Fünf Studenten (mit mir). Wir haben uns ausgetauscht was wir so machen und wo wir uns so bewerben und ob wir schon einen Arbeitsplatz haben. Naja die Sache ist so:
5 Studenten - im Moment noch 5 arbeitssuchend (um nicht das weniger schöne aber bekanntere Wort"arbeitslos" zu nennen).
Wir sind alle noch immer relativ guter Hoffnung und haben hierbei eigentlich noch einen relativ großen Optimismus.
Eine Studentin wollte noch hinzustoßen, mußte aber kurzfristig absagen.
Sie hat einen Arbeitsplatz bei der SAP in Walldorf bekommen. Auf sechs Monate befristet. Naja immerhin.
Aber ratet mal was sie verdient nach ihrem Studium?
2.000,- Euro brutto.
So das war der größte Hammer den ich bis dato gehört hatte.
Deutschland 2003 - wir kommen!
Viele Grüße,
Sascha
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Sascha
08.10.2003, 11:15
@ AxB
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Re: Knallhart und Illusion? |
--> > Der Sinn von Wettbewerb ist es, Effizienz herzustellen. Nicht mehr. Zu > harter Wettbewerb macht keinen Sinn. Da werden nur die Leute krank. Auf einer > abgegraßten Wiese ist keine vernünftige Ernährung gewährleistet.
Diesen Satz sollte man sich ausdrucken und umrahmen lassen und an die Wand hängen. Sehr schön gesagt. Wettbewerb ist gut weil er die Ressourcen effektiver verteilt und beispielsweise Vorgänge produktiver macht. Aber Wettbewerb macht keinen Sinn mehr wenn er so extrem ausgeführt wird, daß er immer mehr letztendlich genau DIEJENIGEN schädigt denen er Wohlstand bringen soll.
Das Beispiel mit der abgegraßten Wiese ist sehr gut. Man stelle sich vor die Wiese wird immer leerer. Egal wie sehr sich die Rinder auf der Wiese auch anstrengen mögen. Mehr Grasbüschel werden sie dennoch nicht finden...
Viele Grüße,
Sascha
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