--> ~ Bundesbank-Vizepräsident Jürgen Stark hat unmittelbar vor dem EU-Gipfel in
Brüssel vor weiteren staatlich finanzierten Wachstumsprogrammen gewarnt.
Solche Initiativen würden von den grundsätzlichen strukturellen Problemen in
Europa ablenken. Auf dem heute und morgen anstehenden Gipfel stehen
Wachstumsinitiativen zur Debatte.
~ Nach Ansicht des niederländischen Notenbankchefs Nout Wellink sollen Regierungen
und Notenbanken am besten überhaupt nicht Stellung zu Devisenkursen
nehmen. Die Finanzmärkte hätten die Erklärung der G7-Finanzminister
in Dubai missverstanden, die vor allem für die asiatischen Währungen gedacht
gewesen sei.
~ Die Arbeitslosenquote in Großbritannien blieb im September mit 3,1% unverändert auf ihrem tiefsten
Stand seit 1975. Die Zahl der Arbeitslosen ging zum vierten Mal in Folge erneut zurück. Diesmal haben
1.900 Personen den Einstieg ins Arbeitsleben geschafft. Der September war der Monat, in dem britische
Unternehmen am meisten Arbeitskräfte seit 2,5 Jahren eingestellt haben. Ein anderer Faktor, der die
positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt begünstigte, war die „Anstellungsoffensive“ im Staatsdienst.
Damit löst Blair’s Regierung das Wahlversprechen einer Verbesserung von Leistungen im öffentlichen
Sektor. Die durchschnittlichen Verdienste wuchsen im Durchschnitt der letzten drei Monate einschließlich
August um 3,4% im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem im öffentlichen Sektor erhöhten
sie sich kräftig um 5,6%.
~ In den USA gab es gestern eine Reihe weiterer Konjunkturnachrichten. Zum einen ist der
New York Fed-Index um mehr als 15 Indexpunkte nach oben geklettert. Mit einem Ergebnis von 33,7 Punkten übertraf der Index die Markterwartung (16,0) bei weitem. Getragen wurde der Anstieg des
Index vor allem von einem Rekordzuwachs bei den Neuaufträgen.
Mit einem Rückgang um 0,2% gg. Vm. im September fielen
die Einzelhandelsumsätze auf den ersten Blick zwar enttäuschend aus. Verursacht wurde der Rückgang vor allem durch den rückläufigen Absatz von Autos; ohne diese
Komponente sind die Umsätze um 0,3% gg. Vm. gestiegen.
~ Die Konjunkturerholung in den USA hat der US-Notenbank (Fed) zufolge im September und den ersten
Oktober-Wochen dieses Jahres an Fahrt gewonnen. Dies geht aus dem am Mittwoch in Washington
vorgelegten Beige Book der Fed hervor, welches die New Yorker Federal Reserve Bank von auf Basis von
Daten vor dem 7. Oktober erstellt hat. Die Arbeitsmärkte blieben nach den Berichten der zwölf Federal
Reserve Banken generell schwach, doch sähen fünf Regionen Anzeichen einer Belebung, hieß es in dem
Bericht. Die Situation der Industrie habe sich in den meisten Distrikten verbessert. Das Beige Book dient
dem für die Geldpolitik verantwortlichen Offenmarktausschuss der Fed (FOMC) als wichtige Grundlage für
seine Zinsentscheidungen. Das Gremium trifft am 28. Oktober zu seiner nächsten turnusmäßigen
Zinsentscheidung zusammen.
~ Finanzminister John Snow hat zum Ausdruck gebracht, dass sich der Wunsch
der Regierung unter Präsident George Bush nach flexiblen Wechselkursen nicht
auf bestimmte Länder bezieht, sondern auf jede Region in der Welt. Die USA
und China hätten eine breite Übereinstimmung bei dem Thema flexible Wechselkurse.
~ Die Bank von Kanada hat auf ihrer gestrigen Sitzung den Leitzins, wie erwartet, unverändert bei 2,75%
belassen. Als Begründung gab sie an, dass sie in diesem und nächstem Jahr eine über der potentiellen
Wachstumsrate liegende Zunahme des BIP erwarte, die vor allem durch private Haushaltsausgaben und
private Investitionen gestützt wird. Ein Dämpfungseffekt auf das Wachstum könne allerdings von der
Aufwertung des CAD ausgehen. Angesichts der wirtschaftlichen Ungleichgewichte bestehen weiter
Unsicherheiten bezüglich der Entwicklung der globalen Nachfrage, der Preise sowie der Wechselkurse.
Diese Risiken für die heimische Nachfrage und Inflation wird sie, so äußerte sich die BoC, im Blick
behalten.
~ Japan: Aus dem Protokoll der geldpolischen Sitzung vom 11./12. September geht hervor,
dass eine breite Zustimmung für eine Lockerung der Geldpolitik bestanden
hat. Einige Notenbankmitglieder haben sich über die Yen-Stärke und über den
Anstieg der japanischen Renditen besorgt gezeigt.
|