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ADE: POLITIK: 47.000 Menschen vor Hindu-Demonstration in Indien festgenommen=
NEU DELHI (dpa-AFX) - 47.000 Extremisten sind am Vortag einer geplanten
Kundgebung radikaler Hindus im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh nach
offiziellen Angaben festgenommen worden. Diese Zahl nannte der stellvertretende
Innenminister der Regierung in Neu Delhi, Swami Chinmayanand, am Donnerstag dem
Fernsehsender Aaj Tak.
Aus Furcht vor neuer religiöser Gewalt bei der geplanten Demonstration in
der Pilgerstadt Ayodhya hatten die Sicherheitskräfte am Wochenende begonnen,
Extremisten festzunehmen. Wegen der vielen Festnahmen wurden unter anderem
Schulen und Busdepots in Uttar Pradesh zu improvisierten Gefängnissen umgebaut.
Die Situation in Uttar Pradesh spitzte sich unterdessen zu. Der radikale
Welthindurat VHP teilte mit, die Regierung des Bundesstaates sei verantwortlich,
sollte es nun zu"unglücklichen Ereignissen" kommen, weil sie die geplante
Kundgebung verhindere.
Die Organisation kündigte für Freitag außerdem Straßen- und
Schienenblockaden an. Die Behörden stellten nach einem Bericht der
Nachrichtenagentur UNI den Präsidenten des Welthindurats, Ashok Singhal, unter
Hausarrest. Die Sicherheitsmaßnahmen in Ayodhya seien weiter verschärft worden.
Die Fundamentalisten wollen in Ayodhya für den umstrittenen Bau eines
Tempels auf dem Gelände einer 1992 von Hindus zerstörten Moschee demonstrieren.
Die Zerstörung der im 15. Jahrhundert erbauten Babri-Moschee hatte landesweite
Unruhen ausgelöst, bei denen tausende Menschen getötet worden waren. Nach
Ansicht von Hindu-Fanatikern ist das muslimische Gotteshaus auf der
Geburtsstätte des Hindu-Gottes Rama errichtet worden./cy/DP/ak
NNNN
Toby
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