Otto_Ludwig_Piffel
17.10.2003, 12:20 |
Private Krankenversicherer erhöhen Preise Thread gesperrt |
-->Private Krankenversicherer erhöhen Preise
Von Herbert Fromme, Köln
Die privaten Krankenversicherer bereiten zum Jahreswechsel im Durchschnitt Preiserhöhungen im zweistelligen Bereich für neue Kunden vor. Inflation und mangelnde Wechsellust sind dafür verantwortlich.
"Das hat sich aus unseren Gesprächen mit zahlreichen Gesellschaften ergeben", sagte Reiner Will, Geschäftsführer der Rating-Agentur Assekurata, bei einem Pressegespräch der Gothaer Kranken. Das Ausmaß der Erhöhungen für bestehende Kunden stehe bei den meisten Gesellschaften noch nicht fest.
Bei den privaten Krankenversicherern sind 7,9 Millionen Kunden gegen Krankheitskosten versichert. Rund die Hälfte davon sind Beamte, die vom Staat eine Beihilfe zu den Krankheitskosten erhalten und den Rest privat abdecken. Außerdem dürfen sich Angestellte mit einem Monatseinkommen von mehr als 3825 Euro sowie Selbstständige privat absichern und die gesetzlichen Kassen verlassen.
Will nannte eine Reihe von Gründen für die Preissteigerung. Der Einsatz neuer statistischer Tabellen zur durchschnittlichen Lebensdauer, die Sterbetafeln, mache viel aus. Dazu komme die Inflation im Gesundheitswesen sowie eine geringere Wechsellust der Kunden, wodurch so genannte Stornogewinne wegfallen.
Belastungen durch den Kapitalmarkt
Auch der Kapitalmarkt belastet die Branche."Wir haben für die Jahre 2001 und 2002 Verluste aus Aktien von sieben Mrd. Euro für die Gesellschaften berechnet", sagte Will der FTD. Rund drei Mrd. Euro davon entfallen auf ein einzelnes Unternehmen. Will wollte den Namen nicht nennen. Offenbar handelt es sich um den Marktführer DKV, der zur Münchener Rück gehört.
Die sieben Mrd. Euro Aktienverluste sind zwar deutlich weniger als die 104 Mrd. Euro, die nach Angaben des Fachdienstes Map-Report die Lebensversicherer durch den Börsencrash verloren haben. Trotzdem haben auch viele private Krankenversicherer noch hohen Abschreibungsbedarf für Börsenverluste, die ihre Ergebnisse 2003 belasten. Nach Berechnungen der Assekurata haben 9 der 34 wichtigsten Gesellschaften netto keine stillen Reserven mehr, sondern nur noch stille Lasten. Herausragend ist die Inter Kranken, die stille Lasten von 26 Prozent der Kapitalanlagen abbauen muss.
© 2003 Financial Times Deutschland
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spieler
17.10.2003, 12:44
@ Otto_Ludwig_Piffel
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Inflation schuld? Quatsch, wir haben doch Deflation:-) owT |
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dottore
17.10.2003, 13:30
@ spieler
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Re: Gemach! Die Einkommen steigen nicht... |
-->... und Geld kann nur einmal ausgegeben werden.
Je mehr als über Monopol- oder administrierte Preise abgezockt wird, desto weniger bleibt für den Rest übrig. Oder?
Dort geht dann die Nachfrage zurück (wenn wir nur Barkäufe annähmen). Die Nachfrage, die immer über Kredit ausgeübt wird, kann zwar noch eine Weile oben bleiben (wer verabschiedet sich schon gern von seinem bisherigen Lebens- und Ausgabenstil?).
Umso heftiger wird dann der Fall und umso plötzlicher! Von heute auf Morgen keine teuren Restaurantbesuche, keine Jedes-Jahr-ein-neues-Auto-Käufe mehr, usw.
Merke: Jede Preiserhöhung (Angebotspreise!) löst bei gleichbleibender Nachfrage (Kredit / Cash) einen deflationären Effekt aus - obwohl es"statistisch" nach Inflation ausschaut.
Dieser Effekt ist schon deshalb unausweichlich, weil die höheren Angebotspreise noch keine realisierten Preise sind und deshalb auch noch keine höheren Einkünfte (Autofirma --> Auto-Arbeiter usw.) generieren konnten, mit deren Hilfe letztlich die teureren Produkte gekauft werden könnten.
Denk's mal in Ruhe durch + Gruß!
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spieler
17.10.2003, 14:10
@ dottore
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Danke, dottore, klingt ja logisch, aber Sie sagen mir ja bescheid, wenn.... |
-->Mercedes die Preise senkt. Wollte nur mal daran erinnern... Wenn Ihr Mercedeshändler mir den Benz der aktuellen Mittelklasse mit 20 Prozent Preisnachlaß anbietet oder aber mein Mercedes-Händler hier um die Ecke auch nur 10 Prozent dem ganz normalen Kunden anbietet, dann glaube ich Ihnen das mit der Deflation.
Und kommen Sie nun bitte nicht mit der Sache mit den offiziellen Preisen und den realisierten Verkaufspreisen...
Nennen Sie mir gerne jederzeit, aber bitte nicht wie damals so vor ca. 1 1/2 Jahren nur so anonym Händler X aus der Nähe von Y., den Mercedes Händler (, der Rabatt in einer ordentlichen Größenordnung gewährt und ich bin überzeugt. Ich bezweifele, daß Sie dies können, was ja nicht schlimm ist. Nur bitte nicht so nach dem Motto"ich weiß eine Quelle, die sage ich aber nicht..."
Oder stellen Sie mal einen Kaufbeleg (der kann von mir aus geschwärzt sein, wenn der Händler sonst Ärger bekommt) ein.
Warum ich so auf"meinem" Mercedes herumreite - nicht, daß ich unbedingt vorhabe,mir aktuell einen zu kaufen; ich denke nur, die Marke als Luxusmarke müßte der beste Indikator sein dafür, ob Ihre These stimmt.
Vielleicht kommt es noch ganz anders: Das Geld wird entwertet und die Menschen, die noch genügend haben, stürmen die Mercedes-Händler, um noch einigermaßen wertbeständige Ware für ihr Geld zu bekommen (nachdem Gold bei den Banken nicht mehr zu haben ist:-) )
In Ihren letzten Postings meinte ich übrigens eine - ungewohnte - Arroganz gegenüber Marc Faber festzustellen? Habe ich mich da getäuscht?
Einmal schrieben sie jedenfalls sinngemäß, da irrt der"liebe Marc" und was er alles nicht verstanden habe...
Ich kann dazu nur sagen, daß ich glaube, daß der"liebe Marc" real viel Geld mit seinen Investitionen und dank seiner Einschätzung der Wirtschaft verdient und nachweislich hunderte von Millionen Dollar erfolgreich verwaltet.
Das zählt m.E. - und der liebe Marc dürfte darüber lächeln, wenn man ihm dann unterstellt, daß er irgendwelche unglaublich wichtigen Zusammenhängen bzgl. GZ usw. nicht verstanden hat.
Viele Grüße vom Spieler
>... und Geld kann nur einmal ausgegeben werden.
>Je mehr als über Monopol- oder administrierte Preise abgezockt wird, desto weniger bleibt für den Rest übrig. Oder?
>Dort geht dann die Nachfrage zurück (wenn wir nur Barkäufe annähmen). Die Nachfrage, die immer über Kredit ausgeübt wird, kann zwar noch eine Weile oben bleiben (wer verabschiedet sich schon gern von seinem bisherigen Lebens- und Ausgabenstil?).
>Umso heftiger wird dann der Fall und umso plötzlicher! Von heute auf Morgen keine teuren Restaurantbesuche, keine Jedes-Jahr-ein-neues-Auto-Käufe mehr, usw.
>Merke: Jede Preiserhöhung (Angebotspreise!) löst bei gleichbleibender Nachfrage (Kredit / Cash) einen deflationären Effekt aus - obwohl es"statistisch" nach Inflation ausschaut.
>Dieser Effekt ist schon deshalb unausweichlich, weil die höheren Angebotspreise noch keine realisierten Preise sind und deshalb auch noch keine höheren Einkünfte (Autofirma --> Auto-Arbeiter usw.) generieren konnten, mit deren Hilfe letztlich die teureren Produkte gekauft werden könnten.
>Denk's mal in Ruhe durch + Gruß!
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Theo Stuss
17.10.2003, 14:57
@ dottore
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Re:@Dottore, Klingt einleuchtend! |
-->Hi,
apropos, schon mein Posting von vor ein paar Tagen zum reformierten Monopoly gelesen? Statt dass vorher Geld ausgeteilt wird, werden erst nach Mischen wie beim Skat die Strassen verteilt.
Geld gibt es nur gegen Verschuldung des Eigentums. Als willkürlichen Richtwert beleiht die Staatsbank kurzfristig ( eine Runde) die Strassen zum halben Nennwert. Mehr oder weniger ist Geschmacksfrage. Häuser und Hotels werden ebenfalls durch Verschuldung finanziert. Der Wert einer Strasse wird ungefähr zur Miete in Relation gesetzt. Mieten können natürlich nicht frei sein. Ist halt doch ein Spiel!
Das Staatsschiff nimmt mit teil und würfelt. Wer Besuch erhält, zahlt Steuer in Höhe einer halben Miete. Eine Schiefertafel zeigt die Runde an und den Monopolzins der Staatsbank, der schwankt natürlich. Bahnhöfe und Wasserwerk müssen pro Rund mit einem 1/20 des Nennwertes abgeschrieben werden. Betrag kommt auf"Frei Parken". Die offizielle Runde ist immer die der mitspielenden Staatsbank. Kommt sie uber"Los", geht der Zähler weiter.
Wer über"Los" kommt erhält keinen Zaster, sondern es wird mit der Staatsbank über Liquidität und Auslösung der Titel geredet. Wer höchst liquide ist, kann nicht nur seine eigenen, sondern auch gegen GZ verzinsliche Titel der Staatsbank erstehen. Die Staatsbank stellt GZ nur eine Runde lang zur Verfügung bis zum neuen Pensionsgeschäft. Auch verzinsliche Staatsbanktitel laufen nur eine Runde lang.
Jeder Spieler darf als BAnk auftreten, die sich bei der Staatsbank finanziert. Eingereicht werden kann alles mögliche: Wechsel der anderen Mitspieler, Hypothekenbriefe auf eigene Strassen, alles was im Spiel zu Handhaben ist.
Banken der Spieler können längere Kredite, oder Laufzeiten von Spareinlagen gewähren. Damit das handhabbar ist, gibt es keine Sparbücher, sondern Sparbriefe und Schuldbriefe gemäss Einteilung des GZ (100 EUR, 500, 1000...10000). Laufzeit regel sich nach der Runde der Staatsbank. Die Staatsbank nimmt Titel zum Kurswert herein, der über eine allgemeine Versteigerung ermittelt wird. Lediglich zu Beginn des Spiels gibt es GZ auf den halben Nennwert der Immobilien.
Jedenfalls entsteht so Giralgeld. Die Zettelwirtschaft und das relative Konfusum ist gewollt, denn da nur Dottore auf die schnelle eine Bilanz hinschmieren kann, kann kein Mitspieler über seine Sicht der Dinge hinaus mehr Kredit nehmen und vergeben, als er überblicken kann. Aber bei"Los" muss man ja eh immer die Hosen 'runterlassen.
Kommt die Staatsbank auf"Frei Parken" wird der Betrag in der Mitte des Spielplanes als Subvention gleichmässig verteilt, ansonsten ziehen die Mitspieler den Betrag nach den üblichen Regeln ein.
Wer zuletzt liquide bleibt, hat gewonnen. Die Staatsbank kann nicht gewinnen, nur verlieren. Geht sie Bankrott, muss sie allen Mitspielern einen ausgeben.
Jeder Spieler schliesst seine Geschäfte ab, wenn er mit Würfeln an der Reihe ist. Wird ein Spieler als Bank von einem anderen angegangen, der gerade mit Würfeln an der Reihe ist, so darf die"Bank" des Spielers, der nicht würfelt, alle notwendigen Geschäfte erledigen, die zur Bedienung des Würfelnden notwendig sind. Der Würfelnde zahlt seine Mieten, Steuern, kauft, verkauft Strassen, tausch sie ein, nimmt Kredit auf, zahlt Spareinlagen ein, hebt ab(löst Sparbriefe auf), regel bei Gang über"Los" alles mit der Staatsbank.
Ich bitte um Regelverbesserungen. Ich hebe es so schon einmal gespielt, es klappt. Wie gesagt, die offizielle Runde gibt immer die Staatsbank durch ihre wandernde Spielfigur vor. So kommen Fristigkeiten ins Monopoly.
Gruss,
Theo
Theo
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Mr. Smith
17.10.2003, 14:58
@ spieler
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Re: Wenn es so einfach wäre... |
-->>Warum ich so auf"meinem" Mercedes herumreite - nicht, daß ich unbedingt vorhabe,mir aktuell einen zu kaufen; ich denke nur, die Marke als Luxusmarke müßte der beste Indikator sein dafür, ob Ihre These stimmt.
Hallo spieler,
irgendwie werde ich aus Dir nicht schlau. Deinen Zeilen entnehme ich, daß Du gerne einen genauen Zeitplan hättest, stimmt doch oder? Also nach dem Motto: dottore schreibt"Achtung! Jetzt fängt die Deflation an! Alle sammeln jetzt das Bargeld von der Bank und verstecken es unter dem Kopfkissen!" Ein halbes Jahr später dann bitte folgende Aussage:"Jetzt, ja genau jetzt fängt die Hyperinflation an! Gold ist gerade auf 50€ gefallen. Alles aufkaufen!"
Tja, das würde ich natürlich auch gut finden. Allerdings fürchte ich, daß wir wohl eine ganze Menge Geduld aufbringen müssen, eher dies geschieht.
Ich für meinen Teil bin sehr froh, aufgrund fundierter wissenschaftlicher Erkenntnisse, eine grobe Richtung vorgegeben zu bekommen. Nie im Leben würde ich die Komplexität des Wirtschaftskreislaufes vollständig verinnerlichen. Deshalb ist es wichtig, auf dottores Meinung sehr intensiv zu schauen.
Meine Meinung...
Mr.Smith
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Euklid
17.10.2003, 15:00
@ spieler
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Re: Danke, dottore, klingt ja logisch, aber Sie sagen mir ja bescheid, wenn.... |
-->Hallo spieler
hast du im Ernst gemeint daß Mercedes eine wertbeständige Anlage wäre?
Der Wert geht bei 14 Jahren ganz einfach gegen Null.
So wertbeständig ist ein Mercedes.
Übrigens auch alle anderen Fahrzeuge.
Und zwischendurch frißt er sich auch noch durch den Geldbeutel.
Das sind immer die Tage an denen du in der Werkstatt den Aufpreis für den zu geringen Einkaufspreis bezahlst [img][/img]
Folgendes ist momentan zu beobachten.Zwar steigen die Gewinne.Die Kapazitätsauslastung ist jedoch gerade in der USA weiterhin dramatisch zu niedrig.
Zuletzt lag sie dort unter 75%,also fast 9% unter dem Durchschnitt der zweiten Hälfte 90er Jahre.
Und dies liegt auch deutlich unter dem 30 jährigen Durchschnitt (81,3%)
Die Gewinnsteigerungen sind also vor allem auf Margenaufbesserungen (niedrigere Einkaufspreise,Löhne und Zinsen) und weniger auf erhöhten Umsatz zurückzuführen.
Dies ist zwar kurzfristig für die Unternehmen schön,aber weder langfristig noch gesamtwirtschaftlich ein Ruhekissen.
Das der konjunkturelle Aufschwung in den USA und in Europa bislang den Arbeitsmarkt nicht erreicht hat ist ein Warnsignal in die gleiche Richtung.
Wird der Arbeitsmarkt nicht schnell genug erreicht wird es nach meiner Meinung einen crash an den Aktienmärkten gegen weil halt tatsächlich Mercedes keine Mercedes kaufen.
Gruß EUKLID
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dottore
17.10.2003, 15:13
@ spieler
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Re: Danke, dottore, klingt ja logisch, aber Sie sagen mir ja bescheid, wenn.... |
-->>Mercedes die Preise senkt. Wollte nur mal daran erinnern... Wenn Ihr Mercedeshändler mir den Benz der aktuellen Mittelklasse mit 20 Prozent Preisnachlaß anbietet oder aber mein Mercedes-Händler hier um die Ecke auch nur 10 Prozent dem ganz normalen Kunden anbietet, dann glaube ich Ihnen das mit der Deflation.
Hi,
ich werde gern Bescheid geben, wenn es nach den anderen Autoanbietern, die mit Nullzins und 20 % über Schwacke auch bei Mercedes klingelt. Das mit den Zulassungs-Statistiken kennen wir schon. Aber warten wir es ab.
>Und kommen Sie nun bitte nicht mit der Sache mit den offiziellen Preisen und den realisierten Verkaufspreisen...
Danach wird die Preisstatistik ermittelt. Die Preiserheber schaune nicht auf die realisierten, sondern auf die ausgezeichneten Preise.
>Nennen Sie mir gerne jederzeit, aber bitte nicht wie damals so vor ca. 1 1/2 Jahren nur so anonym Händler X aus der Nähe von Y., den Mercedes Händler (, der Rabatt in einer ordentlichen Größenordnung gewährt und ich bin überzeugt. Ich bezweifele, daß Sie dies können, was ja nicht schlimm ist. Nur bitte nicht so nach dem Motto"ich weiß eine Quelle, die sage ich aber nicht..."
Der Händler nahm Altwagen a) zu über Listenpreis in Zahlung und b) bot bereits zugelassene (von ihm) Wagen an. Wie's heute ausschaut: Sonderfinanzierung 3,9 % effektiv und ca. 10 % über Liste (je nach Erhaltung würde es auch mehr sein können).
>Oder stellen Sie mal einen Kaufbeleg (der kann von mir aus geschwärzt sein, wenn der Händler sonst Ärger bekommt) ein.
>Warum ich so auf"meinem" Mercedes herumreite - nicht, daß ich unbedingt vorhabe,mir aktuell einen zu kaufen; ich denke nur, die Marke als Luxusmarke müßte der beste Indikator sein dafür, ob Ihre These stimmt.
Luxusmarke ist das eben nicht. Marke mit relativ höchstem Wiederverkaufswert. Bei der S-Klasse gäbe es größeren Verhandlungsspielraum. Der allgemeine Luxusmarkt sah auch schon besser aus.
>Vielleicht kommt es noch ganz anders: Das Geld wird entwertet und die Menschen, die noch genügend haben, stürmen die Mercedes-Händler, um noch einigermaßen wertbeständige Ware für ihr Geld zu bekommen (nachdem Gold bei den Banken nicht mehr zu haben ist:-) )
Wie sollte Geld"entwertet" werden?
>In Ihren letzten Postings meinte ich übrigens eine - ungewohnte - Arroganz gegenüber Marc Faber festzustellen? Habe ich mich da getäuscht?
Keine Arroganz. Wozu denn? Sein Passus:
"Daran können wir sehen, dass ein Finanzsystem, das auf einer
Papierwährung beruht, fast völlig davon abhängt, dass die
Ã-ffentlichkeit der Währung, die von den monetären Autoritäten
ausgegeben wird, vertraut. Und sobald dieses Vertrauen in die Währung
einmal erschüttert ist, sind schmerzliche Konsequenzen unausweichlich."
... stimmt halt nicht. Eine"Währung" ist kein Kredit, insofern passt das Wort"Vertrauen" nicht. Der liebe Marc versuchte, eine Parallele zu John Law zu konstruieren, die ganz einfach falsch ist. Was sollen überhaupt"monetäre Autoritäten" sein, wenn er den König von Frankreich heranzieht? Die Banque Royale war keine ZB wie später im Metallstandard üblich, sondern gab mehr Noten aus als sie nachher in GZ (damals Silber) einlösen konnte. Die Noten hatten zunächst sogar massives Aufgeld gegen GZ.
Der liebe Marc denkt an"etwas", das heute"hinter" dem GZ stehen könnte (als"echte Währung" oder so) und versucht die Leute dorthin zu lenken. Man merkt die Absicht und ist verstimmt.
Wenn's so einfach wäre, hätte ich längst alles in Gold. So blöd bin ich dann auch wieder nicht. Nur geht's zum Schluss immer um GZ, das fehlt - oder warum legen alle Staaten so fleißig Anleihen auf, um an GZ zu kommen?
>Einmal schrieben sie jedenfalls sinngemäß, da irrt der"liebe Marc" und was er alles nicht verstanden habe...
Das hat er nicht verstanden. Punkt.
>Ich kann dazu nur sagen, daß ich glaube, daß der"liebe Marc" real viel Geld mit seinen Investitionen und dank seiner Einschätzung der Wirtschaft verdient und nachweislich hunderte von Millionen Dollar erfolgreich verwaltet.
Von Herzen gegönnt.
>Das zählt m.E. - und der liebe Marc dürfte darüber lächeln, wenn man ihm dann unterstellt, daß er irgendwelche unglaublich wichtigen Zusammenhängen bzgl. GZ usw. nicht verstanden hat.
Leider hat er's halt nicht verstanden. Dafür kann ich nichts. GZ wird über kurz oder lang ein Aufgeld erhalten. Wir werden es an fallenden Kursen für noch nicht in GZ fällige Titel sehen (Dollartitel vermutlich massiv). Einige im Publikum misstrauen den Titeln schon und gehen in Rohstoffe (nicht nur zu Verarbeitungszwecken), siehe die CRB-usw.-Kurven (in Dollar), die Popeye jüngst reingestellt hatte. Ich halte auch eine Mega-Goldhausse für denkbar. Nur muss am Schluss immer mit GZ bezahlt werden. Und das ist Gold halt leider nicht (mehr).
Viele Grüße zurück!
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spieler
17.10.2003, 15:20
@ dottore
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Herzlichen Dank, dottore, für die schnelle + ausführliche Antwort!! owT |
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spieler
17.10.2003, 15:37
@ Euklid
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Sei so nett und bring mir die ganzen Mercedes Bj 1989/90 kostenlos....:-) owT |
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spieler
17.10.2003, 15:38
@ Mr. Smith
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Re: Wenn es so einfach wäre... |
-->Hallo! Auch ich freue mich doch immer auf und über dottores Beiträge, gar keine Frage, zuletzt hat Herr Prof.Malik herausgestellt, was für ein hervorragendes Wissen dottore hat.
Ich bezog mich bzgl. des Autokaufs (und Autos werden ja gerne als Beispiel angeführt, wenn es um die Preisentwicklung geht) auf einen Dialog zwischen dottore und mir, der nun so ca. 1 1/2 Jahre zurückliegt. Ich werde auch in einem Jahr erneut nachfragen, dann sehen wir, ob sich etwas verändert hat.
"Ich für meinen Teil bin sehr froh, aufgrund fundierter wissenschaftlicher Erkenntnisse, eine grobe Richtung vorgegeben zu bekommen"
Ob Du froh sein kannst, weißt Du erst im Nachhinein, denn dann siehst Du, ob die grobe Richtung überhaupt gestimmt hat, nur meine Meinung....
"Jetzt, ja genau jetzt fängt die Hyperinflation an! Gold ist gerade auf 50€ gefallen. Alles aufkaufen!"
>Tja, das würde ich natürlich auch gut finden.
Allerdings fürchte ich, daß wir wohl eine ganze Menge Geduld aufbringen müssen, eher dies geschieht.
Befürchtest Du? Ich würde mich freuen, wenn es nicht soweit kommt... Wie gesagt, ob es so kommt, wird die Zeit zeigen...
Dottore hat übrigens durchaus schon einmal aus meiner Sicht hier ein gewisse Dramatik nach dem Motto"Morgen geht es los.." verbreitet, als er hier einstellte, daß er kurzerhand (bitte, ich habe es nur noch in etwa in der Erinnerung) alle Guthaben abgehoben und in bar gelagert habe... Passiert ist gar nix... das war auch vor ca. 1 1/2 Jahren, wenn ich mich recht erinnere...
Ich möchte nur ab und zu einmal hinterfragen, ob praktisch das passiert, was der Theorie nach irgendwann einmal passieren sollte. Was nützt mir alle schöne Theorie, wenn die Praxis anders aussieht.
Rabatte wie den, den dottore zB anspricht, habe ich nun schon solange ich Autos kaufe (18 Jahre...) IMMER bekommen... (nur vielleicht nicht bei Mercedes, aber die sitzen nach wie vor auf ihrem hohen Roß - ich habe nie ein Auto gekauft, bei dem ich nicht mind. 10 Prozent Preisnachlaß bekommen habe...
Also keine Veränderung insoweit.
>>Warum ich so auf"meinem" Mercedes herumreite - nicht, daß ich unbedingt vorhabe,mir aktuell einen zu kaufen; ich denke nur, die Marke als Luxusmarke müßte der beste Indikator sein dafür, ob Ihre These stimmt.
>Hallo spieler,
>irgendwie werde ich aus Dir nicht schlau. Deinen Zeilen entnehme ich, daß Du gerne einen genauen Zeitplan hättest, stimmt doch oder? Also nach dem Motto: dottore schreibt"Achtung! Jetzt fängt die Deflation an! Alle sammeln jetzt das Bargeld von der Bank und verstecken es unter dem Kopfkissen!" Ein halbes Jahr später dann bitte folgende Aussage:"Jetzt, ja genau jetzt fängt die Hyperinflation an! Gold ist gerade auf 50€ gefallen. Alles aufkaufen!"
>Tja, das würde ich natürlich auch gut finden. Allerdings fürchte ich, daß wir wohl eine ganze Menge Geduld aufbringen müssen, eher dies geschieht.
>Ich für meinen Teil bin sehr froh, aufgrund fundierter wissenschaftlicher Erkenntnisse, eine grobe Richtung vorgegeben zu bekommen. Nie im Leben würde ich die Komplexität des Wirtschaftskreislaufes vollständig verinnerlichen. Deshalb ist es wichtig, auf dottores Meinung sehr intensiv zu schauen.
>Meine Meinung...
>Mr.Smith
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Mr. Smith
17.10.2003, 16:10
@ spieler
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Re: Wenn es so einfach wäre... |
-->Hallo spieler,
ich kann Deine Einwände gut verstehen. Doch glaube ich (glauben ist nicht wissen
Mr.Smith
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spieler
17.10.2003, 17:04
@ Mr. Smith
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Damit hast Du natürlich absolut rechtStimme Dir insoweit auch voll zu,Mr.Smith (owT) |
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Toby0909
17.10.2003, 17:40
@ dottore
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interessante These |
-->>... und Geld kann nur einmal ausgegeben werden.
>Je mehr als über Monopol- oder administrierte Preise abgezockt wird, desto weniger bleibt für den Rest übrig. Oder?
Seit wann handels es sich bei privaten Krankenversicherungen um"Monopole" oder um"administrierte Preise"?? Wem´s nicht passt, der kann entweder ganz die Versicherung wechseln oder seinen Leistungskatalo anpassen.
Jetzt argumentiert mir bitte nicht, daß man ja versichert sein muss.
1. Kenne ich Leute (auch in D), die nicht versichert sind.
2."Müssen" wir auch essen, wohnen usw.....
>Dieser Effekt ist schon deshalb unausweichlich, weil die höheren Angebotspreise noch keine realisierten Preise sind und deshalb auch noch keine höheren Einkünfte (Autofirma --> Auto-Arbeiter usw.) generieren konnten, mit deren Hilfe letztlich die teureren Produkte gekauft werden könnten.
>Denk's mal in Ruhe durch + Gruß!
Genau diesen Part bitte nochmal in diesem Zusammenhang erklären, weil ich ihn, auch in Ruhe gedacht, nicht verstehe, wie du das hier meinst?!?!
Toby
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Toby0909
17.10.2003, 17:45
@ dottore
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das mit dem Nullzins und den Rabatten sind doch auch nur Lügen |
-->Jeder weiss doch, wenn er vor 5 Jahren mit einem Sack voll Geld zum Autohändler ging (oder auch heute noch geht), dann konnte er einen viel größeren Vorteil raushandeln, als eine 0%-Finanzierung oder eine Gratisklimaanlage oder irgendso einen Müll.
Das ist wahrlich keine Deflation.
Ausserdem weiß ich immer noch nicht, was ihr gegen Deflation habt?!?!?!!
Die GRÃ-ßTEN BOOMPHASEN der Geschichte waren IMMER HOCHDEFLATIONÄR - und da sind Arbeitsplätze ENTSTANDEN.
Nehmt mal die USA im 18. und 19. Jahrhundert.
Oder die HighTechBranche.
Oder China aktuell.
Toby
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Toby0909
17.10.2003, 17:47
@ Toby0909
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noch eine Anmerkung |
-->Deflation ist für das volkswirtschaftliche Hirn natürlich schlecht. Aber nur, wenn das"Hirn" auf einen Binnraum beschränkt denkt.
Denn 1. muss Deflation IM Land noch lange nicht heißen, daß daraus ein weltweiter Trend wird - meistens ist es sogar anders rum.
Und ausserdem werden"die Schlechten" in der Deflation aus dem MArkt gedrängt und"die Guten" setzen sich durch. Auch wurden alle großen Erfindungen in der Deflation gemacht (siehe auch Kondratieff....)
Toby
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dottore
17.10.2003, 18:09
@ Toby0909
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Re: interessante These |
-->>>... und Geld kann nur einmal ausgegeben werden.
>
>>Je mehr als über Monopol- oder administrierte Preise abgezockt wird, desto weniger bleibt für den Rest übrig. Oder?
>Seit wann handels es sich bei privaten Krankenversicherungen um"Monopole" oder um"administrierte Preise"??
Hi,
zunächst ging's ja um die Berliner Wasserpreise. Private KVs stehen schon in Konkurrenz untereinander, aber sie zahlen auch für Ärzte und die rechnen nach klassisch administrieretn Preisen ab (GO), usw.
>Wem´s nicht passt, der kann entweder ganz die Versicherung wechseln oder seinen Leistungskatalo anpassen.
Schon, aber es läuft vieles auf administrierte Preise hinaus. Die ganzen sog."Freiberufler" warten doch dringend auf Anpassungen.
>Jetzt argumentiert mir bitte nicht, daß man ja versichert sein muss.
Nein, muss keiner. Aber dann musst Du beim Arzt halt direkt 2,2fach GO bezahlen und wenn die GO erhöht wird, entkommst Du dem nicht.
>1. Kenne ich Leute (auch in D), die nicht versichert sind.
Ich auch nicht.
>2."Müssen" wir auch essen, wohnen usw.....
Da sind Ausweichsmöglichkeiten höher. Ich weiß nicht, wiveil Anteil an Nahrungs- oder Wohnpreisen administriert sind. Bei Zigaretten sind es jedenfalls so 90 Prozent, bei Benzin 75, bei Mietkosten sind die Nebenkosten fast überall saftig gestiegen, Grundsteuern, Müllgebühren, usw., usw. Strompreise sind definitiv administriert, dafür sorgt schon die Mischkalkulation mit Windenergie.
>
>>Dieser Effekt ist schon deshalb unausweichlich, weil die höheren Angebotspreise noch keine realisierten Preise sind und deshalb auch noch keine höheren Einkünfte (Autofirma --> Auto-Arbeiter usw.) generieren konnten, mit deren Hilfe letztlich die teureren Produkte gekauft werden könnten.
>>Denk's mal in Ruhe durch + Gruß!
>Genau diesen Part bitte nochmal in diesem Zusammenhang erklären, weil ich ihn, auch in Ruhe gedacht, nicht verstehe, wie du das hier meinst?!?!
Ein Benz steht für 100 Mille im Schaufenster. Steht und steht. Keiner kauft, kein Geld an Händler, keins nach Sindelfingen, keins an den Arbeiter dort. Der wurde zwar von Benz vorfinanziert, aber ja nicht mit einer 10-Jahresanleihe.
Nun kommt das nächste Modell. Steht für 110 Mille im Schaufenster (alle sagen: 10 % Infla, ungeheuerlich!) und steht und steht...
So verständlicher?
Irgendwann müssen geforderte Preise auch realisiert werden, was nur über Umsatz geschehen kann und danach wandert der Umsatz immer eine Stufe weiter zurück, bis dorthin, wo er monetär entstanden ist: bei der Bank.
Gruß!
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dottore
17.10.2003, 18:12
@ Toby0909
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Re: Mir ist Defla völlig wurscht. Ich sage nur: Sie kommt und das weltweit (owT) |
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Euklid
17.10.2003, 18:17
@ Toby0909
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Re: das mit dem Nullzins und den Rabatten sind doch auch nur Lügen |
-->Die Nullprozent-Angebote sollen dich doch lediglich zum Anbeißen verführen damit sie ihre PKWs auch an den Mann bringen.
Es gibt noch genügend andere Angebote als die überteuerten PKWs.
Warum denkst Du daß gerade jetzt in der sogenannten Deflation die Ersatzteilpreise gegen den Mond schießen?
Sie wollen uns zwingen den Neuschrott zu kaufen.
Und die machen dann irgendwann piep und bleiben stehen wenn du nicht in die Werkstatt fährst.Die LED wird dir das immer rechtzeitig anzeigen.
Irgendein Lobbyist wird das unter der Fahne der Verkehrssicherheit fordern daß dies so gehandhabt wird.
Damit hast du den TüV alle halbe Jahr in Form des Werkstattbesuches.
Diese Lobby schafft sich ihren Bedarf über Gesetze ganz alleine.
Alles was jetzt noch an Gesetzen eingebracht wird dient nur dazu die letzte Kohle vom Bürger abzuzocken.Immer wieder fallen zumindest 16% MWST ab.
Jede Wette daß die MWST mindestens um 2% spätestens ab 2005 erhöht wird.
Das ist dann schon wieder mehr als die gesamte Einkommensteuerreform bnringt.
Das Ziel ist die Nettolohnspanne zu verbessern und sämtliche Abgaben immer mehr direkt bei den Konsumsteuern unterzubringen.
Nur damit kann die Schere zwischen Sozialhilfe und Einkommen von Familien etwas gemildert werden.Konsumsteuern wirken dann absenkend auf Sozialhilfen und Renten weil diese Politfuzzys sich nicht getrauen dies offen durchzuführen.
Gruß EUKLID
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Euklid
17.10.2003, 18:25
@ dottore
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Re: interessante These |
-->Also heißt das abwarten bis den Lobbyisten von der Autoindustrie die Socken qualmen.
Aber die stellen ihre Produktion ja im Prinzip nur auf Vorbestellung ab.
Erst wenn dieses Prinzip nicht mehr gilt und sie sofort innerhalb von 2 Wochen liefern können ist bei denen richtig Qualm in der Bude.
In Japan ist das gang und gäbe daß man den PKW innerhalb kürzester Zeit hat wie man ihn will.
Noch lebt die Autoindustrie in Europa fast nur von Bestellungen.
Die gehen zwar zurück aber die Margen werden trotzdem besser.
Selten kann man PKWs hier aus dem Schaufenster kaufen.
Gruß EUKLID
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dottore
17.10.2003, 18:27
@ Euklid
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Re: Hast völlig Recht, Benz war nur zur Verdeutlichung des"Ablaufs" (owT) |
-->
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Ecki1
17.10.2003, 22:06
@ dottore
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Re: Theoretisch wohl schon. Aber die lokalen Unterschiede sind gross (owT) |
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