Cujo
22.10.2003, 13:17 |
DaimlerChrysler-Chef kritisiert Strafverfahren gegen Ackermann Thread gesperrt |
-->DaimlerChrysler-Chef kritisiert Strafverfahren gegen Ackermann
Spitzenpolitiker wie Wirtschaftsminister Wolfgang Clement oder Unionschefin Angela Merkel haben bereits ihr Missfallen über den Untreue-Prozess im Falle Mannesmann gegen Deutsche-Bank-chef Josef Ackermann zum Ausdruck gebracht. Jetzt meldete sich auch DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp mit deftiger Kritik zu Wort. Ich halte es für extrem problematisch, wenn ein Gericht Entscheidungen des Aufsichtsrats in Frage stellt, sagte Schrempp dem manager magazin. Wenn Staatsanwälte und Strafgerichte künftig über Vorstandsbezüge zu entscheiden haben, hätten wir Zustände wie in der Planwirtschaft. Das Landgericht Düsseldorf hatte die Anklage gegen den Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und fünf weitere Beteiligte wegen des Verdachts der Untreue beziehungsweise Beihilfe zur Untreue zugelassen. Bei dem Prozess, der im Januar 2004 beginnen soll, geht es um Millionenabfindungen im Zusammenhang mit der Mannesmann-Übernahme durch Vodafone Anfang 2000, denen Ackermann als Mannesmann-Aufsichtsratsmitglied zugestimmt hatte. Den Angeklagten droht im Falle einer Verurteilung eine mehrjährige Haft. Die Deutsche Bank ist größter Aktionär von DaimlerChrysler, dem umsatzstärksten deutschen Unternehmen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,270701,00.html
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Euklid
22.10.2003, 13:21
@ Cujo
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Re: DaimlerChrysler-Chef kritisiert Strafverfahren gegen Ackermann |
-->Als Satiriker würde ich titeln:Merkel gönnt Ackermann noch nicht mal einen streßfreien Tag vor dem Gericht [img][/img]
Gruß EUKLID
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Baldur der Ketzer
22.10.2003, 13:47
@ Cujo
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Re: DaimlerChrysler-Chef - Mista Abgehoben |
-->>Ich halte es für extrem problematisch, wenn ein Gericht Entscheidungen des Aufsichtsrats in Frage stellt, sagte Schrempp dem manager magazin. Wenn Staatsanwälte und Strafgerichte künftig über Vorstandsbezüge zu entscheiden haben, hätten wir Zustände wie in der Planwirtschaft.
Hallo,
scheinbar hat der Gutste null Ahnung, womit Normalunternehmer zu kämpfen haben.
Verdeckte Gewinnausschüttungen, unangemessene Firmenautos (ist ein 450SEL als betriebsausgabe zu berücksichtigen, wenn man doch auch in einem Opel Kadett 1.2 fahren könnte, bis zum Erbrechen seit anfangs der 70er Jahre), maximale Tantiemenquoten, Kappungsgrenzen, Angemessenheitsprüfungen in jedem Toilettenwinkel.
Überall.
Zwar nur auf der Schiene Finanzverwaltung - Finanzgericht, aber immerhin.
Laufend mischt sich die Müllkrake Staat in alles ein, was in einer Unternehmensführung abläuft.
Hat man es nach Ansicht des Gerichts/Finanzprüfers/Finanzamts mit irgendetwas übertrieben, ist flugs der Bogen zur strafbaren Steuerverkürzung/Hinterziehung gespannt, und schwuppsdada sind wir im Strafverfahren wie unser Rabbi-getrösteter Ackermann.
Offenbar kann sich Schrömpp nicht vorstellen, daß er seine Entscheidungen laufend im Rahmen der Rechtsordnung fällen muß, und da gibt es jede Menge zivilrechtlicher (Sittenwidrigkeit, Schlechterfüllung, Pflichtenverletzung) und strafrechtlicher (Untreue) Reibungspunkte.
Daß sich Kartellbehörden einmischen dürfen, das schluckt er.
Aber daß sich mal ein Staatsanwalt für Prinzesschens Eskapaden interessieren könnte, nein, das gehe doch nicht, man sei doch im Kardinalskollegium, äh, im Aufsichtsrat, da ist man doch sakrosankt.
Mann, der schwebt echt woanders.
Beste Grüße vom Baldur
P.S.: vielleicht fühlt er sich deswegen betroffen, weil man ihm auch so einiges suchen könnte? Wieso Chrysler? Wer verbockte was (Kirkorean-(?)-Klage)? usw.
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Bob
22.10.2003, 13:52
@ Cujo
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Planwirtschaft + Unternehmerfreiheit = Dynamik |
-->"Wenn Staatsanwälte und Strafgerichte künftig über Vorstandsbezüge zu entscheiden haben, hätten wir Zustände wie in der Planwirtschaft."
Der Trick besteht darin, die große etablierte Firma zu bürokratisieren. Wenn das konsequent betrieben wird, dann wird das Kapital automatisch in neue Bahnen gelenkt und es entsteht wirtschaftliche Dynamik.
gruß
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CRASH_GURU
22.10.2003, 15:00
@ Cujo
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Re: DaimlerChrysler-Chef kritisiert Strafverfahren gegen Ackermann |
-->Erstens sind es ja wohl Aktionäre die die Entscheidung in Frage stellen und zweitens werden diese arroganten...löcher wohl nie begreifen, daß das zarte Pflänzchen Kapitalismus dringend integre Manager braucht.
cg
>DaimlerChrysler-Chef kritisiert Strafverfahren gegen Ackermann
>Spitzenpolitiker wie Wirtschaftsminister Wolfgang Clement oder Unionschefin Angela Merkel haben bereits ihr Missfallen über den Untreue-Prozess im Falle Mannesmann gegen Deutsche-Bank-chef Josef Ackermann zum Ausdruck gebracht. Jetzt meldete sich auch DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp mit deftiger Kritik zu Wort. Ich halte es für extrem problematisch, wenn ein Gericht Entscheidungen des Aufsichtsrats in Frage stellt, sagte Schrempp dem manager magazin. Wenn Staatsanwälte und Strafgerichte künftig über Vorstandsbezüge zu entscheiden haben, hätten wir Zustände wie in der Planwirtschaft. Das Landgericht Düsseldorf hatte die Anklage gegen den Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und fünf weitere Beteiligte wegen des Verdachts der Untreue beziehungsweise Beihilfe zur Untreue zugelassen. Bei dem Prozess, der im Januar 2004 beginnen soll, geht es um Millionenabfindungen im Zusammenhang mit der Mannesmann-Übernahme durch Vodafone Anfang 2000, denen Ackermann als Mannesmann-Aufsichtsratsmitglied zugestimmt hatte. Den Angeklagten droht im Falle einer Verurteilung eine mehrjährige Haft. Die Deutsche Bank ist größter Aktionär von DaimlerChrysler, dem umsatzstärksten deutschen Unternehmen.
>http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,270701,00.html
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