Sascha
24.10.2003, 18:38 |
Selbsmord-PR: Verdi lässt Jugendliche sterben Thread gesperrt |
-->SELBSTMORD-PR
<font size=5>Verdi lässt Jugendliche sterben</font>
Von Hendrik Ankenbrand
<font color="#FF0000">Junge Menschen stecken sich einen Revolver in den Mund und schneiden sich die Pulsadern auf - der neue Werbeclip der Verdi-Jugend ist an Brutalität kaum zu überbieten</font>. Der Bundesjugendsekretär will damit auf den <font color="#FF0000">katastrophalen Lehrstellenmarkt </font>aufmerksam machen: <font color="#FF0000">"Krasse Situationen erfordern krasse Maßnahmen."</font>
Berlin - Als die"Bild"-Leser unter den rund 1000 Deligierten des Bundeskongresses der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi heute morgen um neun Uhr auf die zweite Seite Deutschlands größten Boulevardblatts blickten, sprangen ihnen die Lettern in der Überschrift geradewegs ins Auge:"Geschmacklos! Gewerkschaft wirbt mit Selbstmord-Teenagern".
Der Vorwurf: Ein Werbeclip der Verdi-Jugend, der seit zwei Tagen auf dem TV-Musiksender Viva zu sehen ist, zeige Szenen, die an einen"brutalen Horrorfilm" erinnerten. In dem Clip will die Verdi-Jugend für eine umlagefinanzierte Ausbildungsplatzabgabe werben - und geht dabei in der Tat ordentlich zur Sache.
Zu aggressiver Punkmetal-Musik sind nacheinander erschütternde Szenen zu sehen: Ein Jugendlicher sitzt im Auto, tritt im Leerlauf kräftig aufs Gas - während durch das Seitenfenster ein Schlauch die <font color="#FF0000">Abgase </font>direkt ins Wageninnere bläst. Ein blondes Mädchen in Bluejeans und bauchfreiem Top - die sich auf dem Dachboden auf einen Stuhl steigt - um sich an einem Strick selbst zu <font color="#FF0000">erhängen</font>. Ein schwaarzhaariger Junge, der zuerst vor lauter Wut einen Papierkorb umtritt, und sich wenig später einen <font color="#FF0000">Revolverlauf </font>in den Mund zu stecken. <font color="#FF0000">Vorher der kurz Schnitt auf die Antwort seiner Bewerbung auf einen Ausbildungsplatz: abgelehnt</font>.
Dann die Szene, deren Inhalt die"Bild" als"unendlich schlechten Geschmack" geißelt: Nachdem auch sie einen letzten Blick auf die Lehrstellenabsage eines Arbeitgebers geworfen hat, greift ein braunhaariges Mädchen zur silberblitzenden <font color="#FF0000">Rasierklinge</font>. Schnitt: das blutgetränkte Waschbecken.
"Stand up an fight" dröhnt während der Szenen aus dem Lautsprecher, bis zur Schlusssequenz:"<font color="#FF0000">Berlin: Nach offiziellen Angaben fehlen zurzeit in Deutschland mehr als 150.000 Ausbildungsplätze", ertönt eine ungerührte Nachrichtensprecherstimme</font>. Dann erscheinen die Slogans der neuen Verdi-Kampagne:"Jugend braucht Zukunft. Jugend braucht Ausbildungsplätze".
Starker Tobak.
"<font color="#FF0000">Wir wollten mit dem Clip starke Reaktionen hervorrufen</font>", sagt Torsten Tenbieg, Bundesjungendsekretär der Verdi-Jugend und verantwortlich für die Werbung, gegenüber SPIEGEL ONLINE. Das ist ihm wahrlich gelungen: Seit heute morgen klingelt Tenbiegs Handy unaufhörlich, fast jede Zeitung und jeder Sender im Land will wissen, ob Verdi jetzt verrückt geworden sei.
"Krasse Situationen erfordern krasse Maßnahmen", sagt Tenbieg und verweist auf die <font color="#FF0000">fehlenden 150.000 Ausbildungsplätze</font>. Man habe <font color="#FF0000">bewusst </font>solch heftige Szenen gewählt, um der Forderung nach einer Umlagefinanzierung Ausdruck zu verleihen - und damit die Medien endlich mal wieder über eine Verdi-Kampagne berichten.
Der Clip lief bislang auf"Viva" und"Viva Plus" seit Dienstag täglich nach 23 Uhr - und laut Tenbieg hat Verdi dafür keinen Cent an den Kölner Sender bezahlt. <font color="#FF0000">Man habe angefragt, ob Viva die Kampagne unterstützen wolle. Sie wollte</font>. Von MTV dagegen habe es keinerlei Reaktionen gegeben.
Am Freitag wurde der Clip dann auf dem Bundeskongress in Berlin sämtlichen Delegierten vorgeführt."<font color="#FF0000">Heftig, aber OK</font>" sei die überwiegende Reaktion der Verdianer gewesen, so Tenbieg, es habe"<font color="#FF0000">großen Applaus</font>" für den Film gegeben. Nur vereinzelten Delegierten seien die Szenen dann doch zu heftig gewesen.
Dass es in dem Film in keiner Silbe um die Umlagefinanzierung geht, rechtfertigt der Verdi-Jugendsekretär damit, dass bei sonstigen Präsentationen des Films - etwa bei Jugendveranstaltungen - zusätzliche Flyer verteilt würden, die den Hintergrund der Kampagne erläutern. Allerdings hätte man im Film"ein bisschen mehr" über die Umlagefinanzierung berichten müssen, gibt Tenbieg zu.
Dass die Suizidszenen"logischerweise überzogen" sind, sei aber kein Problem. Schließlich warne der Text in der Hintergrundmusik geradezu vor dem Selbstmord, der keine Lösung für Probleme sei. Tenbieg:"Ich glaube jedem ist klar, dass dies kein Aufruf zum Selbstmord ist".
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,271168,00.html
Eigener Kommentar: Krass aber tatsächlich eine der wenigen Möglichkeiten sich LEGAL Gehör zu verschaffen damit die Heuchlerei endlich aufhört!
Viele Grüße,
Sascha
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McShorty
24.10.2003, 19:02
@ Sascha
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Geschmacklos, Gewerkschaften bilden mit am wenigsten aus...- mT |
-->> Eigener Kommentar: Krass aber tatsächlich eine der wenigen Möglichkeiten sich LEGAL Gehör zu verschaffen damit die Heuchlerei endlich aufhört!
> Viele Grüße,
>Sascha
Hallo Sascha,
hier möchte ich Dir mal ausnahmsweise vehement widersprechen. Solche Werbung finde ich echt geschmacklos. Und sei die Lage noch so besch...
Sollte durch so einen Sch... auch nur ein Jugentlicher vielleicht auf die Idee kommen, Schluß zu machen, ist das für mich Behilfe/Anstiftung zum Selbstmord/-Verstümmelung. Da hört der Spaß auf, bzw. gehört juristisch verfolgt.
Lest doch mal was D.K. so aus Südamerika berichtet! Dagegen haben wir ja nun wirklich keine Probleme.
Wenn ich mir so vorstelle, was meine Großeltern + Eltern so im + nach dem 2. WK durchgemacht haben - die hätten sich ja reihenweise suizieren müssen. Haben sie aber nicht - vielen Dank! Frag mal Deine Alten!
Die Jungs bei verdi merken doch schon lange nix mehr.
Übrigens kam letztens im TV mal eine Bericht wer wieviel ausbildet. Prozentuell betrachtet waren öffentl. Dienst, Bundesregierung und Gewerkschaften die Schlußlichter.
Also sollten sich die Gewerkschaftspenner mal selber an die eigenen Nase fassen, bevor die solchen Sch... produzieren. Die sind um keinen Deut besser. Können auch immer nur rumheulen + verbessern nichts.
Gruß
McShorty
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Kasi
24.10.2003, 19:17
@ Sascha
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Re: Selbsmord-PR: Verdi lässt Jugendliche sterben |
-->ich kann daran nichts finden. Irgendein Künstler hat mal gesagt, wenn dir die Leute richtig zuhören sollen, mußt du ihnen mit einem Hammer über den Schädel schlagen. Das mag mal gestimmt haben, wenn ich mir die Werbung heute ansehe mitsamt den Reaktionen darauf würde ich sagen, daß man die Schädel inzwischen so weich geprügelt hat, daß er langsam schwer wird noch eine Reaktion zu bekommen. Ich finde das ungefähr so erbärmlich wie die Benetton-Kampagnen. Und daß das ganze keine Message ausser Schockeffekt hat wird ja selbst wieder kleinlaut zugegeben. Also was haben die Leute nach dem Schock in Erinnerung und wo ist die Lösung? Die Mißstände kennt doch eh fast jeder...
Kasi
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rodex
24.10.2003, 19:37
@ Kasi
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Re: Selbsmord-PR: Verdi lässt Jugendliche sterben |
-->>Die Mißstände kennt doch eh fast jeder...
Die Mißstände kennt vielleicht jeder, aber viele verdrängen die Konsequenzen. Die Suizidrate unter Arbeitslosen ist tatsächlich deutlich höher als in der Normalbevölkerung. Wer noch nie arbeitslos war, und 30 Jahre im selben Job ist, der mag Arbeitslosigkeit als ein kleines Problem abtun, das vom Sozialstaat abgefangen wird. In der Realität ist dem aber nicht so! Verdi spricht es nur offen aus: Arbeitslosigkeit kostet manchmal sogar Menschenleben. Die meisten Betroffenen nehmen sich natürlich nicht gleich das Leben. Laut SPIEGEL Online hat aber eine Langzeitstudie [*] ergeben, dass sich selbst einmalige Arbeitslosigkeit über einen längeren Zeitraum psychisch lebenslänglich auswirkt. Die Betroffenen sind danach in ihrem Leben, auch mit neuem Job, nie wieder so zufrieden wie vorher. Und sozialstaatsmäßig sind Jugendliche ohne Ausbildungsplatz besonders hart betroffen: Sie bekommen weder Arbeitslosengeld noch Sozialhilfe. In dem Fall gebe ich Verdi mit der Aktion völlig recht: Die unangenehmen Konsequenzen der Arbeitslosigkeit sollten ruhig der breiten Bevölkerung bewußt gemacht, und nicht immer verdrängt werden. Man kann nur hoffen, dass dadurch das Problem mit noch höherer Priorität angegangen wird, und ggf. auch über etwas unkonventionellere Maßnahmen zur Umverteilung von Arbeit nachgedacht wird.
[*] http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,270589,00.html
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Euklid
24.10.2003, 19:43
@ rodex
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Re: Selbsmord-PR: Verdi lässt Jugendliche sterben |
-->Das allergrößte Verbrechen was man begehen kann ist die Beraubung der Chancen unserer Jugend.
Und dazu ist jedes Mittel Recht.
Die andere Seite ist in der Wahl ihrer Mittel auch nicht zimperlich.
Und von den Bauabsprachen bei öffentlichen Aufträgen die Millionen und Abermillionen in die Kassen der heute so obergescheiten Leute gespült haben will auch keiner mehr etwas wissen.
Denjenigen die hier massenweise Dreck am Stecken haben empfehle ich sofortige Ausreise.
Gruß EUKLID
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Dreiherrenstein
24.10.2003, 20:19
@ Sascha
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Verdi hat die Zeichen der Zeit erkannt |
-->Vor ein paar Wochen hatte ich eine Verdi Zeitung in der Hand.
Beim Durchblättern traf ich auf eine Reportage über einen Arbeitsvermittler, der einfachste Tagesjobs vermittelt. Der plauderte aus dem Nähkästchen über das Geschäft und über Bedrohungen und Schlägereien.
Zum Schluß bemerkte er: Es gibt BÜRGERKRIEG!
Mich wundert, daß Verdi so etwas veröffentlicht. Paßt doch gar nicht in deren Weltbild, von wegen Solidarität und so weiter.
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Hörbi
25.10.2003, 18:22
@ McShorty
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Re: Geschmacklos, Gewerkschaften bilden mit am wenigsten aus.....voll korrekt |
-->>> Eigener Kommentar: Krass aber tatsächlich eine der wenigen Möglichkeiten sich LEGAL Gehör zu verschaffen damit die Heuchlerei endlich aufhört!
>> Viele Grüße,
>>Sascha
>Hallo Sascha,
>hier möchte ich Dir mal ausnahmsweise vehement widersprechen. Solche Werbung finde ich echt geschmacklos. Und sei die Lage noch so besch...
>Sollte durch so einen Sch... auch nur ein Jugentlicher vielleicht auf die Idee kommen, Schluß zu machen, ist das für mich Behilfe/Anstiftung zum Selbstmord/-Verstümmelung. Da hört der Spaß auf, bzw. gehört juristisch verfolgt.
>Lest doch mal was D.K. so aus Südamerika berichtet! Dagegen haben wir ja nun wirklich keine Probleme.
>Wenn ich mir so vorstelle, was meine Großeltern + Eltern so im + nach dem 2. WK durchgemacht haben - die hätten sich ja reihenweise suizieren müssen. Haben sie aber nicht - vielen Dank! Frag mal Deine Alten!
>Die Jungs bei verdi merken doch schon lange nix mehr.
>Übrigens kam letztens im TV mal eine Bericht wer wieviel ausbildet. Prozentuell betrachtet waren öffentl. Dienst, Bundesregierung und Gewerkschaften die Schlußlichter.
>Also sollten sich die Gewerkschaftspenner mal selber an die eigenen Nase fassen, bevor die solchen Sch... produzieren. Die sind um keinen Deut besser. Können auch immer nur rumheulen + verbessern nichts.
>Gruß
>McShorty
und nicht nur das, die sind auch sonst nicht zimperlich im Unterdrücken von Meinungen innerhalb ihrer eigenen Reihen...Arbeitnehmermitbestimmung sehen sie am Liebsten als Schlagwort, das nur für Andere gilt; in ihren eigenen Reihen empfinden sie solche eher als sträfliche Majestätsbeleidigung...
Ist ja auch ein Tendenzbetrieb und der hat immer recht!
Hörbi
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Euklid
25.10.2003, 18:42
@ Hörbi
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Re: Geschmacklos, Gewerkschaften bilden mit am wenigsten aus.....voll korrekt |
-->Hallo Hörbi
die Arbeitnehmermitbestimmung ist eine glänzende Sache.
Ein Hoch auf die bestens organisierte Abzockgesellschaft der Welt [img][/img]
Gruß EUKLID
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