-->Nach Deinen Kriterien wird es selbstverständlich in den USA stärker abwärts gehen. Die Statistiken der USA sind besser gefälscht und der Pessimismus in Deutschland verhindert ein zu weites aus dem Fenster lehnen.
>Kriterien: Verschuldung (Staat, Verbraucher, Unternehmen)
USA >300 % Deutschland >200 % aber noch unter 300 %
> Demografie
Deutschland keine Kinder, USA mehr Kinder, nur wie stark wachsen die kaufkräftigen (in der Regel weißen) US-Haushalte? -> gar nicht mehr... 0:0
> Wachstum & Investitionen
Beide Länder sehen hier schlecht aus, aber man kann nicht gerade behaupten die USA würden in Punkto Wachstum & Investitionen besser dastehen. Die produktivitätserhöhenden Kapitalinvestitionen lagen in den USA viele Jahrzehnte weit unter denen von Deutschland. Wer schon einmal mit offenen Augen durch die USA gegangen ist, kann dies mehr als bestätigen.
In punkto Wachstum liegen die USA beim Defizitwachstum ganz weit vorne. Doch was wird übrigbleiben, wenn die Autos verrostet, der Sprit verfahren und der Spielfilm angeschaut wurde???
Wachstum ist nicht gleich Wachstum. Obwohl beide Länder ein REALES Minuswachstum aufweisen sehe ich Deutschland vorne. 1:0
> Steuersystem
Beide so ziemlich gleich. In den USA sind die Steuergesetzbücher nicht so dick, wie in Deutschland, dafür ist die Bürokratie auf den Finanzämtern mindestens genauso groß, wenn nicht sogar größer, als in Deutschland. Ein befreundeter Arzt sagte mir, dass er mit die durchschnittliche Steuererklärung für den Normalbürger in den USA schwieriger sei. Vielleicht hängt das damit zusammenm, dass er aus Deutschland kommt und nur das deutsche System kennt, aber die Amis brauchen auf jeden Fall für alles irgend ein Formular. Deutsche FA erkennen auch sehr oft"wahrheitsgemäße" nicht belegte Aussagen an.
Wer schon einmal ein Konto in den USA eröffnet hat, weiss wovon ich rede. Wie gesagt Differenzen sind minimal. USA (niedrigere Bundessteuer und dafür höhere Landessteuern)
Insgesamt würde ich schätzen, dass die Mehrbelastung in Deutschland bei maximal 5 % liegt. 2:0
> Innovationen
Hier liegt Deutschland leicht vorne. Wenngleich man das deutsche Know-How nicht mehr in Deutschland umsetzen kann. Dennoch sehe ich immer noch mehr Erfindertum in Deutschland. Wie gesagt die Amerikaner sind die besseren Verkäufer, aber die Innovation an sich suche ich in den USA vergeblich. Bitte nicht nur auf Statistiken schauen, sondern diese auch hinterfragen. Was nützt es der Welt, wenn man gentechnisch veränderte Lebensmittel oder Medikamente zu sich nimmt, die zwar innovativ aber nicht unbedingt gesund sind?
Zurzeit wird die Biotechnologie als Innovation dargestellt, dass mag auch zu großen Teilen richtig sein, nur sind die meisten börsennotierten US-Biotechs nichts weiter als Geldmaschinen für Vorstände und große Pharmaunternehmen. Wenn man die Medikamente der letzten Jahre auf ihre Wirksamkeit überprüft, schneidet die deutsche Pharmaforschung gegenüber der amerikanischen gar nicht so schlecht ab.
also ausgeglichen 2:0
> Bildungssystem (PISA)
Deine Anspielung auf PISA schint ziemlich eindeutig zu sein:). Aber auch hier kann ich Dich beruhigen. Zum einen war Pisa eine riesiger Nepp, da man im Rahmen eines freiwilligen Tests wohl niemals so gut abschneiden wird, wie in einer Prüfung.
Hast Du schon einmal an einer US-Prüfung teilgenommen? Ohne unser marodes Bildungssystem gut reden zu wollen, finde ich den Zustand des US-Systems weit alarmierender.
Durchschnittliche Schulprüfungen in den USA sind für deutsche Realschulabsolventen, früher sogar für Hauptschüler (heute würde ich dies nicht mehr unterschreiben) geschweige denn für Abiturienten, ein Kinderspiel. Ebenso ist der durchschnittliche Studiengang in den USA wesentlich einfacher, als ein vergleichbarer Studiengang in Deutschland.
Über die Bildungsaussichten der sozialschwachen zumeist schwarzen oder hispanischen Kinder möchte ich mich gar nicht erst auslassen.
Ausserdem wird Bildung nur zu einem Teil in der Schule gelehrt, sehr viel wird über Fernseher und Zeitungen aufgesogen. Insbesondere die Fortbildung ;-).
Welcher US-Amerikaner liest"normale" Zeitungen? Die badische Zeitung hat eine höhere Auflage, als die NY-Times...
Wie auch immer, dass Bildungssystem in Deutschland, so schlecht es auch sein mag, ist besser als das in den USA.
Habe ich früher auch nicht geglaubt, aber eigene Erfahrungen haben meine Meinung geändert.
Alles in allem würde ich sagen, dass Deutschland und die USA sich mehr ähneln als gemeinhin geglaubt wird. Dennoch macht es für mich keinen Sinn die USA in einem besseren Licht zu sehen. Die Zahl der Obdachlosen, Inhaftierten gibt mir hier recht, dass in Deutschland doch noch einiges besser läuft.
Lies einmal Paul Krugmann"Der Wohlstand des durchschnittlichen Amerikaners hat sich in den letzten 20 Jahren real nicht verbessert" --> Wie auch?
Rechnen wir zurück.... Deutschland im Jahre 1984... Nun ich würde schon sagen, dass sich das reale Niveau in Deutschland wesentlich positiver entwickelt hat, als in den USA. Noch deutlicher wird der Unterschied zwischen Deutschland und den USA gerechnet seit 1970.
Fazit:
Deutschland steht heute besser da als die USA. Das Realwachstum lag in der Vergangenheit in Deutschland ebenfalls höher. Ein Großteil des US-Wachstums ist auf das Wachstum der Bevölkerung zurückzuführen, dadurch verschlechterte sich die Produktivitätssituation.
Dennoch haben beide Staaten heute ein Niveau erreicht, welches real nur noch einen Rückgang erwarten lassen kann. Effektiv sind wir ja schon mittendrin.
Das Finanzsystem in den USA ist weit stärker angeschlagen, als das deutsche welches sowieso schon am Boden liegt. Platzt die von Ausländern (Asien) finanzierte Schuldenblase in den USA, dann werden die Auswirkungen dort weit mehr zu spüren sein, als in Deutschland.
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