konti
26.10.2003, 14:21 |
An EUKLID wg. fester Wechselkurse Thread gesperrt |
-->Du schreibst:"Die Währungen gehören festgeschrieben und der ganze Zirkus mit dem Varietetheater hätte ein Ende."
Ich weiß zwar nicht wie alt du bist, aber ich kann mich noch gut an das Varietetheater fester WK erinnern. Es flossen Unmengen an Devisen in die Aufwertungskandidaten und die Abwertungskandidaten wurden durch Abflüsse"gezwiebelt". Aktuelles Beispiel Asien/China. Der feste WK verhindert eine Anpassung dieser Währungen an die aktuelle Stärke dieser Wirtschaftsregion. Gerade durch Verhinderung der Aufwertung der chinesischen Währung baut sich ein gewaltiger (Crash-)Druck auf. Dies würde durch eine allmähliche Anpassung dank flexibler WK verhindert.
WK spiegeln die Wirtschaftskraft eines Landes wider (sozusagen die"Zeugnisnote" für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit). Sollte man Zeugnisnoten abschaffen?
Werde den Verdacht nicht los, dass die Verfechter fester WK hoffen und wissen, dass sie dadurch Chaos und Crash (nämlich extreme Ungleichgewichte) zementieren. Natürlich ganz uneigennützig!? Oder sollten sie doch wissen, dass damit ihre Crash-Prophezeiungen viel eher und wahrscheinlicher eintreffen können. Dann könnte der Goldpreis in EURO endlich so steigen wie in Dollar!!!
Übrigens: Diktaturen und Diktatoren (ob soziallistisch, religiös, nationalsozialistisch) waren immer Vefechter fester Wechselkurse. Das möchte ich lieber doch nicht.
Grüße
konti
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Euklid
26.10.2003, 14:34
@ konti
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Re: An EUKLID wg. fester Wechselkurse |
-->Deine Ideologie paßt aber nicht ganz zum Fundus der jetzigen Zeit.
Fest steht daß die festen Wechselkurse nach dem Krieg bis ca 1972 andauerten.
Und zwar weltweit.Wäre dein Vortrag richtig dann wären Adenauer und Co die Diktatoren gewesen.In der westlichen Welt hätte es dann von 1945 bis 1972 nur Diktatoren gegeben.
Und jetzt sehen wir Freiheitskämpfern entgegen?
Das einzige was ich bei dir herauslesen muß ist eine große Sorge um Amerika.
Gruß EUKLID
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konti
26.10.2003, 14:44
@ Euklid
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Re: An EUKLID wg. fester Wechselkurse |
-->Könntest du mal ganz sachlich die Vorzüge fester WK aufzählen?
Könntest du mir mal aktuelle Diktaturen (arabische, afrikanische Länder usw.) mit freien WK nennen?
Man könnte es auch so sehen: Die westlichen Politiker haben bis 1972 gebraucht, um die Begleiterscheinungen (=feste WK)des Feudalismus abzuschaffen. Vor allem, weil die ewig Gestrigen so lange gebremst haben.
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zani
26.10.2003, 14:57
@ konti
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Re: der wichtigste Vorzug fester WK (jetzt) |
-->>Könntest du mal ganz sachlich die Vorzüge fester WK aufzählen?
Guten Tag
Mir scheint der grösste Vorzug bestünde darin, dass die globalisierte
Wirtschaft (jetzt) eine gewisse Stabilität, Ruhe bekäme. Dies würde helfen,
die Anstehenden Umschichtungen zivilisiert vorzunehmen.
Gruss
zani
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konti
26.10.2003, 16:08
@ zani
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Re: der wichtigste Vorzug fester WK (jetzt) |
-->Wenn die verschiedenen Wirtschtsregionen bzw. Länder gänzlich unterschiedliche Wirtschaftsdaten haben (Wachstum, Verschuldung, Arbeitslosigkeit, Preisstei´gerungen, Steuern usw.usw.) und damit auch unterschiedliche Wohlstandsentwicklungen (eben Leistungen), kann es keine wirtschaftliche zwischenstaatliche Stabilität geben.
Unterschiedliche Leistungen werden bei freien WK in der Tendenz auch unterschiedlich benotet. Oder soll jeder - bei unterschiedlichen Leistungen -die gleiche Zensur (=WK) bekommen. Keine oder gleiche Zensur (= feste WK) wäre ungerecht. Die Signalfunktion für besseres Verhalten würde ausfallen. Wie soll jemand,der intern wirtschaftlich krank ist, doch stabile Temperatur am Fieberthermometer ausweisen???
Im Moment scheint es so zu sein, dass der steigende EURO doch geringere Probleme in Europa als in den USA signalisiert. Aber das kann sich auch schnell - z.B. durch Einleiten"richtiger" Maßnahmen in den USA und Beibehaltung/Fortsetzung"falscher" Maßnahmen in Deutschland/Europa schnell wieder ändern.
Die Sehnssucht nach einer stabilen Welt und damit nach stabilen WK ist eine Illusion.
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Euklid
26.10.2003, 17:16
@ konti
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Re: An EUKLID wg. fester Wechselkurse |
-->Ne ne mein Freund ganz sachte.
Die freien Wechselkurse wurden eingeführt weil die Amerikaner den europäischen Raum mit Dollars überflutet haben und ihren Honig aus der unterbewerteten Mark gezogen haben.Bleib doch erstmal bei der Zeit von 1945 bis 1972 und wechsle nicht dauernd das Thema wenn man dich ertappt beim Schwindeln.
De Gaulle hat dem Schwindel ein Ende bereiten wollen und hat für Dollores das Gold gefordert.
So war es und nicht anders.Zeitzeuge!!!!
Und nicht jetzt wieder neue stinkige Dosen öffnen mit Freiheit,Diktatoren und sonem Kram.
Amerika konnte nicht mehr und mußte den Abfluß des Goldes stoppen weil deren handelsbilanz aus den Fugen geriet.
Und nur deswegen hat man sich für die floatenden Währungen entschieden.
Gruß EUKLID
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konti
26.10.2003, 18:55
@ Euklid
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Re: An EUKLID wg. fester Wechselkurse |
-->Ja mein Freund,
nicht gleich"sauer" werden, wenns nicht in deine Sichtweise passt. Auf meine Frage (Argumente für feste WK) bist du nicht einen Deut eingegangen.
Und"wechsle nicht dauernd das Thema wenn man dich ertappt beim Schwindeln", denn Diktaturen mit freien WK haste auch nicht genannt. Eine nichtssagende Floskel wie"...und nicht jetzt wieder neue stinkige Dosen öffnen mit Freiheit,Diktatoren und sonem Kram", ändert auch nichts daran, dass su kein sachliches Argument gebracht hast.
"Amerika konnte nicht mehr und mußte den Abfluß des Goldes stoppen weil deren Handelsbilanz aus den Fugen geriet. Und nur deswegen hat man sich für die floatenden Währungen entschieden." Das ist auch nur die halbe Wahrheit, denn Deutschland konnte nicht mehr Dollars aufnehmen, weil der Wechselkurs die wirtschaftlichen Verhältnisse überhaupt nicht mehr widerspiegelte. Gleichzeitig glaubten Strauß und Konsorten die WK-Vorteile endlos für die deutsche Industrie aufrecht erhalten zukönnen. Also lag die Ursache für die Einführung in der Sturheit und Unbeweglichkeit der Deutschen.Etwas mehr Flexibilität, d.h. kleine Aufwertungen hätten das ganze Dilemma erspart. Und der größenwahnsinnige De Gaulle hat mit seiner Goldeinforderung gott sei dank das System endgültig zum Kippen gebracht, was er ja wohl eigentlich nicht wollte. Heute muss man solchen Idioten dankbar sein.
Die gleiche SituatÃon von damals hast du heute wieder mit den Chinesen, die sich (bislang) ebenfalls weigern ihre Währung aufzuwerten, weil sie weiter für ihre Wirtschaft die Exportvorteile beibehalten wollen. Auch hier läuft an den Märkten schon seit langem die Aufwertungsspekulation über chinesische Aktien und Immobilien. Auch hier wird es zu Schluss zu einer Auswertung und ganz zum Schluss zu freien WK kommen. Auch hier glauben die chinesischen Diktatoren (Ähnlichkeiten mit Strauß nur zufällig) so lange mauern zu können wie es nur geht.
Klar ist die Handelsbilanz der USA auch jetzt wieder aus den Fugen, aber damit haben die AMIS den Chinesen bislang eine gewaltige Entwicklungshilfe geleistet, die mittlerweile für dieses erstarkte Land nicht mehr zeitgemäß ist (stärkere Wirtschaft= stärkerer WK). Und die Chinesen werden mit den überbordenden Devisenreserven, die durch Abwertung des Dollar auch noch wertloser werden, noch dieselben Problem kriegen wie damals die Deutschen.
Jedes Ding hat eben 2 Seiten, manche wollen einfach nur die eine, die in ihr Weltbild passt, sehen.
Ich schlage vor, nur auf sachlicher Ebene zu diskutieren und alle persönlichen Verärgerungsäußerungen zu unterlassen.
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Euklid
26.10.2003, 19:07
@ konti
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Re: An EUKLID wg. fester Wechselkurse |
-->Da habe ich doch einen Punktschuß gelandet mit deinem blutenden Herz für Amerika.
Ich weiß die Europäer sind Idioten und Amerika ist das Größte.
Auch De Gaulle und wie sie alle hießen haben halt nicht ins Weltbild gepaßt.
Jedem das Seine.
Hinter diesem Namen steckt eine bestimmte Handschrift die unverkennbar ist;-))
Gruß EUKLID
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konti
26.10.2003, 19:15
@ Euklid
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Re: An EUKLID wg. fester Wechselkurse |
-->Immer noch kein sachliches Argument, sondern nur Polemik und"beleidigte Leberwurst". Der Name E U K L I D verspricht eigentlich mehr.
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Euklid
26.10.2003, 19:16
@ konti
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Re: An EUKLID wg. fester Wechselkurse |
-->Übrigens hat sich mein Weltbild verändert seit der Okkupation des Irak.
Und da bin ich sicherlich nicht der einzige hier und auf der Welt.
Die Weltmacht hat ihr Gesicht gezeigt.
Tut mir leid daß ich dir ehrlich sagen muß daß ich von Pro zu contra gewechselt bin.So ist das halt wenn man als Weltmacht die Sympathie verspielt und nur noch Vertreter an der Regierung hat die andauernd lügen daß sich die Balken biegen.
Ich hoffe du gestehst mir meine klare Meinung zu.
Auf Grund der Faktenlage geht es eigentlich nicht mehr anders.
Gruß EUKLID
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konti
26.10.2003, 19:20
@ Euklid
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Re: An EUKLID wg. fester Wechselkurse |
-->Mit deiner Bush-Einschätzung bin ich d'accord.
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Euklid
26.10.2003, 19:29
@ konti
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Re: An EUKLID wg. fester Wechselkurse |
-->Dann hätten wir ja eine Basis auf der sich diskutieren läßt.
Aber ich bin mir noch nicht im klaren ob Bush tatsächlich der böse Mann ist.
Im übrigen bin ich nicht den Amerikanern gram.
Diskutiere sogar sehr viel mit Amerikanern.
Habe hier im Ort eine amerikanische Familie als Nachbarn (Offizier).
Aber Bush hatte da eine Beratung die vorsichtig ausgedrückt unter aller Sau war.
War es nicht eher so daß die Wolfowitze,Perles und Co und der Dummdödel Deutschman Verteidigungsminister Bummsfeld den Präsidenten verheizt haben?
Ich schätze die Berater von Bush intelligenter ein als Bush selbst.
Und deswegen wird er auch scheitern.
Scharon wird unter Umständen zum Totengräber von Amerika.
Schade daß mein Leben nicht noch 100 Jahre dauert um dies kontrollieren zu können.
Amerika dürfte inzwischen weltweit verhaßt sein.Leider gibt es zu viele Zeitgenossen die halt nicht trennen können zwischen Administrationen und dem Volk.
Abner Wolfowitz,Perler und Co haben dem amerikanischen Volk absolut geschadet.
Gruß EUKLID
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EM-financial
26.10.2003, 19:55
@ konti
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vielleicht könnten wir uns auf einen Punkt einigen... |
-->Irgendwie habe ich bei Dir das Gefühl, dass Du durch dieses Board oder/und andere Vorkommnisse zum ersten mal darauf aufmerksam gemacht wurdest, dass die USA wirtschaftlich nicht das goldene Land sind indem Milch nd Honig fließen und deshalb etwas eingeschnappt bist?
Bitte fasse das nicht als Beleidigung auf, jeder macht in seinem Leben diese Phase durch, an dessen Ende möglichst in Schritt nach vorne zur Erkenntnis gemacht wurde. Das Alter spielt hier natürlich meist eine entscheidende Rolle. Auch ich war bis sagen wir mal von 1994-1997 ein unverbesserlicher Befürworter der US-Politik und Dollarbulle. Seitdem habe ich nicht zuletzt durch dieses Board gelernt, dass es mehr gibt als nur 20 Jahre Wirtschaftsgeschichte, sondern einige hundert... ;-)
Eigentlich vertrete ich ebenfalls die klare Meinung, dass flexible Wechselkurse in unserem HEUTIGEN System nicht funktionieren können, da es zu Kapitalverschiebungen kommt, die einen bestimmten Wechselkurs herbeiführen.
Allerdings teile ich Deinen Hinweis zu Diktaturen nicht, denn diese mögen zwar offiziell feste Wechselkurse haben, aber weder das Volk, noch der Herrscher hält sich an diesen Grundsatz. Denn schließlich gibt es auch so etwas wie einen Schwarzmarkt, dessen Handelsvolumen weit über dem des ofiziellen Marktes sein kann.
Selbst zu Zeiten des Hochpunkts des Kommunismus wurde die Ost-Mark zum Großteil nicht 1:1 gehandelt.
Also brauchst Du auch gar keine Angst vor festen Wechselkursen haben.
ABER
und hier gebe ich Euklid vollkommen recht. Das System der flexiblen Wechselkurse erlaubt von Seiten des Staates eine Manipulation durchzuführen, die den gesamten Wohlstand eines Landes entweder vernichten können. Oder einige auf Kosten vieler bereichert. Je nach Zielrichtung der Manipulation.
Zu Zeiten des Goldstandards gab es diese Manipulationsmöglichkeiten nicht. Das unlimitierte Schuldenmachen wurde dadurch eingeschränkt und alles ging seinen Gang. Länder mit einem Handelsüberschuss haben so lange Gold und Geld akkumuliert, bis die Kaufkraft stark genug war und es den umgekehrten Weg ging.
Doch die USA hielten sich aus machtpolitischen Überlegungen heraus nicht an die Regeln. Dieses machtpolitische Denken der USA führte wie soll man sagen zu gewissen Reibungen (diverse Weltkriege, Aufstieg Chicagos zum Finanzzentrum usw.).
Wie auch immer, es wurde auf jeden Fall seitdem Beginn des ersten Weltkriegs (Entstehung der FED usw.) von Seiten der USA nicht mehr mit fairen Mitteln gekämpft.
Nach dem zweiten Weltkrieg bzw. dem Ende des Nachkriegsbooms fühlte man sich an die Wand gepresst und sah im aufstrebenden Europa (hauptsächlich Deutschland) eine Gefahr und musste sich von den letzten"Fesseln" oder sagen wir mal"Zügeln" des Goldstandards lösen. Man hatte sowieso keine andere Wahl mehr, da dass Gold zur Deckung ohnehin nicht mehr ausreichte (von 1913-1972 hatte man genügend Zeit dazu alles zu zerstören).
Was folgte war eine Zeit der Instabilität und regelmäßigen Währungskrisen.
Wie gesagt flexible Wechselkurse sind das Resultat einer verfehlten Sozialstaatspolitik und Profitgier einiger Manipulateure und Spekulanten. Man kann durch Mechanismen, wie einem Goldstandard allzugroße Schwankungen verhindern und eine Phase der relativen Stabilität erreichen.
Falls Du dich noch näher über die angesprochenen Fakten interessierst empfehle ich das Forenarchiv nachzulesen und die Beiträge zu Gold, Greenspan, USA, Dollar, Bretton-Woods usw... von einer kritischen Perspektive aus zu recherchieren. Du wirst sehen es lohnt sich:-)
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Euklid
26.10.2003, 20:47
@ EM-financial
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Re: vielleicht könnten wir uns auf einen Punkt einigen... |
-->Völlig einig mit deiner ausgezeichneten Darstellung.
Ich habe mittlerweile den Eindruck daß unsere Unternehmer gleich 2 Pferde gleichzeitig reiten wollen.
Sie möchten den Wirtschafts- Kampf mit den US-Firmen aufnehmen und gleichzeitig eine starke Währung zuhause plus Minilöhne bei ihren Arbeitnehmern.
Und der durchgeknallte Rokkosowski - General will gleich alles anstecken.
Das ist des Teufels General mit dem Schafspelz plus Brandstifter in einer Person.
Für mich als Unternehmer ist er ab heute die persona non grata.
Gruß EUKLID
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