orwell
26.10.2003, 21:30 |
neues Hoch für Gold? Thread gesperrt |
-->Edelmetalle: Händler sehen glänzende Zeiten für Gold
Von Wolfgang Wrzesniok-Roßbach
Nach einem Preisanstieg am Freitag gehen die Händler und Anleger am Goldmarkt voller Optimismus in die neue Woche. Für die nächsten Tage erwarten Sie zumindest ein neues Sieben-Jahres-Hoch.
Am Freitag war der Goldpreis für kurze Zeit über die Marke von 390 $ je Unze gesprungen. Mehrheitlich prognostizieren die Experten, dass das gelbe Metall kurzfristig mindestens auf das Sieben-Jahres-Hoch von Ende September, das bei 393,30 $ gelegen hatte, springen kann. Einige Marktteilnehmer rechnen sogar mit weitergehenden Gewinnen und einem Test der psychologisch wichtigen Marke von 400 $ je Unze.
Sie verweisen auf die Wiederbelebung der Nachfrage von Fonds, die das Gold ebenso wie andere Rohstoffe zur Portfoliodiversifizierung einsetzen. Unterstützung fand das Metall aber auch durch eher kurzfristige Faktoren wie fallende Aktienmärkte und die wieder verschärften Spannungen im Nahen Osten. Dazu kam erneut ein schwacher Dollar. Mit Kursen von mehr als 1,18 $ gegenüber dem Euro war seine Schwäche eine der treibenden Kräfte hinter den Kursgewinnen beim Goldpreis der vergangenen Woche.
Eine Trendwende auf der Devisenseite dürfte allerdings auch wieder Druck auf das Gold mit sich bringen. Eine erste charttechnische Unterstützung läge in einem solchen Fall bei 380,00 $, darunter dann weiter bei 375,00 $.
Niedrige Importe
Die physische Nachfrage hat bei dem Preisanstieg in der vergangenen Woche keine besondere Rolle gespielt. Sowohl aus Indien als auch aus Japan wurde angesichts der wieder stark gestiegenen Preise eher von Zurückhaltung der Käufer berichtet. Die Importe nach Bombay, so lokale Händler, hätten in den vergangenen acht Tagen nur bei einem Fünftel der in anderen Jahren verzeichneten Menge gelegen.
Über Japan teilte die Marketingorganisation der Goldminenindustrie World Gold Council (WGC) in einer Analyse mit, dass die Importe in diesem Jahr auf den tiefsten Stand seit den 80er Jahren fallen könnten. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2002 seien sie 2003 um mehr als 60 Prozent zurückgegangen, so das WGC. Die Entwicklung habe sich auch im dritten Quartal fortgesetzt. Die sinkenden Einfuhren gingen dabei nur zum Teil auf das Konto eines höheren lokalen Angebots. Vielmehr, so berichten Marktteilnehmer, würde auch die Nachfrage, besonders aus dem Schmuckbereich, durch veränderte Konsumgewohnheiten deutlich nachlassen.
Platin hat in der vergangenen Woche den seit Juni bestehenden Aufwärtstrendkanal auf der oberen Seite durchbrochen und erreichte mit 748,00 $ je Unze einmal mehr einen neuen Höchststand. Das Motiv für die Käufe ist in der positiven fundamentalen Lage zu suchen, eine Trendwende nicht in Sicht. Die industrielle Nachfrage beschränkt sich angesichts der hohen Preise derzeit auf dringend notwendige Beschaffungskäufe. Allerdings steigt bei Industrieunternehmen derzeit das Interesse an Sale-und-Lease-Back-Programmen. Mit dem Verkauf der in der Produktion gebundenen Platinmetalle und einer daran geknüpften (Rück-)Leihe des Metalls setzen Unternehmen durch die Bestände gebundenes Kapital frei, das sie anderweitig einsetzen können.
Das Palladium konnte vom Anstieg des Platinpreises in der vergangenen Woche nicht profitieren und notierte zwischen 190 und 200 $ je Unze. Silber durchbrach, unter anderem unterstützt durch den Goldpreis, bereits am Montag die Marke von 5 $ je Unze. In der Spitze erreichte es dann 5,17 $ und damit einen neuen Monatshöchstkurs.
Wolfgang Wrzesniok-Rossbach ist Produktmanager Edelmetalle und Rohstoffe bei Dresdner Kleinwort Wasserstein in Frankfurt.
© 2003 Financial Times Deutschland
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- Elli -
26.10.2003, 21:37
@ orwell
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Re: neues Hoch für Gold? / schau mal hier, orwell... |
-->... sogar mit genauer Quelle [img][/img]
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/228753.htm
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Cichetteria
26.10.2003, 22:20
@ orwell
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Re: neues Hoch für Gold? Aus der Wams zu Gold |
--><<Investment mit Biss
Goldrausch ungebremst - doch die Experten der Finanzprognose warnen vor einem Ende der Rallye
von Frank Stocker
Nimmt er jetzt die Marke von 400 Dollar in Angriff? Der Goldpreis hat sich seit dem Kurseinbruch von Anfang Oktober wieder deutlich erholt. Inzwischen notiert das Edelmetall erneut nur noch knapp unter der psychologisch wichtigen Grenzlinie von 400 Dollar. Wenn es nach den Experten der Deutschen Bank geht, wird der Preis diese Schwelle bald überschreiten. Auf Sicht von sechs Monaten sehen sie sogar einen Goldpreis von 410 Dollar je Feinunze.
Allerdings: Die Deutschbanker gehören damit eher zu den Optimisten. Dies zeigt die Finanzprognose von WELT am SONNTAG und dem Münchener Forschungsinstitut Südprojekt. Die Analysten in 15 deutschen und internationalen Banken wurden zu ihrer Einschätzung befragt. Das Ergebnis: Kurzfristig, auf Sicht von vier Wochen, sehen die Experten den Goldpreis im Schnitt bei 382 Dollar je Unze, auf Habjahressicht wenig verändert bei 377 Dollar.
Die Bandbreite der Erwartungen für die kommenden Wochen ist dabei recht gering. Es überwiegt ganz klar der Optimismus."Das positive Umfeld bleibt zunächst bestehen", ist sich Gerhard Schubert von der WestLB sicher. Vor allem der schwächelnde Dollar unterstütze den Goldpreis.
Das sieht David Gagliano von Crédit Suisse First Boston ähnlich. Er hat soeben seine Prognosen deutlich angehoben. Statt eines Rückgangs auf 350 Dollar erwartet er kurzfristig nun einen recht konstanten Preis von 380 Dollar."Das gegenwärtige geopolitische und makroökonomische Umfeld unterstützt deutlich höhere Goldpreise als in unseren früheren Prognosen", stellt er fest.
Gagliano zielt damit vor allem auf den Euro-Dollar-Wechselkurs. Seinen Berechnungen zufolge lassen sich rund 80 Prozent des Goldpreisanstieges seit Anfang 2002 durch die Wechselkursveränderungen zwischen den beiden Währungen erklären. Daher ist der Dollarkurs auch die große Unbekannte in seiner Prognose."Sollte der Dollar noch schwächer als bislang erwartet werden, dürfte der Goldpreis positiv darauf reagieren", so Gagliano. Die Crux für europäische Anleger dabei: Da der Goldpreis in Dollar notiert, ergeben sich für sie im Endeffekt kaum Gewinne.
Auf längere Sicht geben sich die meisten Experten - abgesehen von den Goldbullen der Deutschen Bank - jedoch skeptischer."Die Möglichkeit einer US-geführten wirtschaftlichen Erholung könnte weitere Goldpreissteigerungen im kommenden Jahr begrenzen", drückt sich Gagliano vorsichtig aus.
Für WestLB-Mann Schubert droht dagegen von ganz anderer Seite Gefahr. Das Washingtoner Abkommen läuft im kommenden Jahr aus. 1999 verpflichteten sich darin 15 europäische Notenbanken, Goldverkäufe nur koordiniert und in begrenztem Umfang zu tätigen."Im Moment gehen zwar alle recht optimistisch davon aus, dass dieses Abkommen verlängert wird", sagt Schubert."Bislang unterhalten sich die Beteiligten aber nur sehr unkonkret darüber." Er sieht es daher noch ganz und gar nicht als ausgemacht an, dass das Abkommen auch wirklich verlängert wird. Und falls dies tatsächlich nicht geschieht, könnte es zu einem unkontrollierten Abverkauf der Goldbestände der Notenbanken und damit zu einem Preisverfall kommen.
Auf der anderen Seite könnte Gold in den kommenden Jahren Unterstützung von einer Tendenz bekommen, die für die Wirtschaft insgesamt wenig positiv ist: das Stocken der Globalisierung. In den 90er-Jahren profitierte der Dollar vom Trend zur globalen Integration."Der weltweite Handel wuchs rasant, viel davon wurde in Dollar abgewickelt", so David Gagliano. Gold verlor damals seinen Glanz. Sollte die Globalisierung jedoch nun für längere Zeit zum Stillstand gekommen sein, hätte dies den umgekehrten Effekt: Druck auf den Dollar, Auftrieb für den Goldpreis."Terroristen, Handelsprotektionisten und Globalisierungsgegner sind die größten Verbündeten des Goldpreises", resümiert daher Gagliano. Doch wer will sich bei seiner Anlageentscheidung schon auf solche Helfer verlassen?
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Fondu
27.10.2003, 07:27
@ - Elli -
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Solange die"Experten"... |
-->...voller Optimismus irgendwo hingehen, kann ich voller Optimismus auf Minenwerte verzichten.
Gruß,
Michael
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Fondu
27.10.2003, 07:29
@ Fondu
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(war als Antwort auf orwells Beitrag gedacht) (owT) |
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stocksorcerer
27.10.2003, 09:28
@ Fondu
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vor allem, wenn´s in der ftd steht *ggg (owT) |
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