wheely
27.10.2003, 10:21 |
Panikverkäufe in Russland Thread gesperrt |
-->N A C H F E S T N A H M E
Panikverkäufe in Russland
Nach der Festnahme des Yukos-Chefs Michail Chodorkowski gerät der russische Aktienmarkt massiv unter Druck. Nach deutlichen Verlusten zum Auftakt wird der Handel vorerst ausgesetzt. Experten warnen vor einer Kapitalflucht, sollte Yukos wieder unter staatliche Kontrolle gestellt werden.
Moskau / Frankfurt am Main - Der Micex-Index fiel zu Beginn um 12,6 Prozent, woraufhin der Handel vorübergehend ausgesetzt wurde. Yukos-Titel brachen sogar um rund 19 Prozent ein. Auch der Kurs der Landeswährung Rubel gab deutlich um einen halben Prozent nach.
"Nachdem die Behörden Chodorkowski ins Gefängnis gesteckt haben, gehen die Menschen davon aus, dass der Abfluss an privatem Kapital den Zufluss deutlich übertreffen wird und das hat große Unruhe am Markt ausgelöst", sagte Artem Roschtschin von Aljba Alliance Bank. Chodorkowski war am Samstag wegen des Verdachts des Betrugs und der Steuerhinterziehung von den russischen Behörden in Sibirien festgenommen worden.
Gespräche mit Chevron ausgesetzt
Der russische Aktienindex ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, da immer mehr Investoren auf eine weitere Ã-ffnung des politischen und wirtschaftlichen Systems in Russland setzen. Sollte der Ã-lkonzern Yukos nach der Festnahme seines Chefs am Wochenende nun vorübergehend wieder unter staatliche Kontrolle gestellt werden, könnten Anleger ihr Geld hastig aus Russland abziehen, warnen Experten.
Die Gespräche über einen Einstieg westlicher Ã-lkonzerne bei dem russischen Ã-lunternhmen Yukos sind unterdessen vorübergehend ausgesetzt, berichtet die"Financial Times" (Montagausgabe). Die US-Unternehmen ExxonMobil und ChevronTexaco seien aber weiterhin an einem Einstieg interessiert.
Michail Chodorkowski: Bleibt der starke Mann in Haft, dürfte nicht nur der Rubel schwächeln
Es könnte einen"dramatischen Rückgang am Aktienmarkt geben, nicht nur eine Korrektur", sagte Bulat Karmow von Aton Brokerage. Chodorowski gelte nicht nur als reichster Mann Russlands, sondern ist auch Chef des größten russischen Ã-lkonzerns:"Yukos ist verantwortlich für 30 Prozent des Marktumsatzes", so Karmow. Andere Experten warnten, die zuletzt erstarkte Landeswährung Rubel könnte wieder nachgeben.
Chodorkowski war am Samstag unter dem Verdacht der Steuerhinterziehung und des Betruges festgenommen worden. Yukos hat die Vorwürfe gegen den Konzern-Chef zurückgewiesen. Die Festnahme markiert Beobachtern zufolge den vorläufigen Höhepunkt im Machtkampf des 40-Jährigen Chodorkowski mit Präsident Wladimir Putin. Als Fürsprecher der liberalen Opposition gilt Chodorkowski bei vielen als möglicherKandidat für das Präsidentenamt im Jahr 2008. Einen Sieg bei der Präsidentschaftswahl im März vorausgesetzt, könnte Putin dann gemäß den Verfassungsvorschriften 2008 nicht mehr für eine dritte Amtszeit kandidieren.
"Jüngste Rubel-Aufwertung ist vorbei"
"Wir werden eine erheblichen Ausverkauf an Anleihen und Aktien erleben", sagte ein Marktstratege, der nicht genannt werden wollte."Die jüngste Rubel-Aufwertung ist vorbei." Die russische Landeswährung hatte in den vergangenen Wochen an Wert gewonnen, nachdem die Agentur Moody's Russland Anfang des Monats auf ein Investment-Rating heraufgestuft hatte, das für viele institutionelle Anleger eine wichtige Voraussetzung für Investitionen in einem Land ist.
Die Yukos-Affäre kommt zu einem Zeitpunkt, an dem viele Russen damit begonnen haben, ihr Geld wieder im Inland anzulegen. Angezogen wurden sie von einer schnell wachsenden Wirtschaft und einem verbesserten Investitionsklima. Wenn die Russen die Yukos-Affäre als schlechtes Zeichen deuteten, könnten sie aufhören, ihr Geld wieder im eigenen Land zu investieren, sagte der Chefvolkswirt der Weltbank in Russland, Christof Rühl.
Gazprom & Co gehen ganz schön in die Knie. Was meinen die"Experten"?
<ul> ~ http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,271474,00.html</ul>
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Ecki1
27.10.2003, 10:35
@ wheely
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Re: Panikverkäufe in Russland |
-->Tatneft ist einfach auf die untere Trendbegrenzung zurückgefallen. Diese Aktie ist nach wie vor niedrig bewertet.
Einsammeln auf diesem Niveau,
empfiehlt Ecki1
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Euklid
27.10.2003, 10:37
@ Ecki1
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Re: Panikverkäufe in Russland |
-->Es bewahrheitet sich mal wieder:;Die Polizei dein Freund und Helfer;-)))
Gruß EUKLID
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EM-financial
27.10.2003, 11:15
@ Euklid
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nur zur Info habe gekauft |
-->Habe gerade gekauft:
250 Yukos
400 Tatneft
überlege noch weitere Stücke, aber da ich momentan eher bearish bin und nur einen Trade sehe, werde ich mich zurückhalten.
Stop ist jeweils das heutige Tagestief, denn wenn es später noch weiter runter geht, dann wird es wohl noch etwas länger dauern.
Zeitraum des Trades maximal 1-2 Wochen eher kürzer. Es sieht dort schon ziemlich angeschlagen aus. Zudem sind die fundamentalen Bewertungen etwas zu hoch und man feierte bis vor kurzem sogar nichtsbedeutende Nachrichten mit Kursanstiegen.
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Euklid
27.10.2003, 11:22
@ EM-financial
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Re: nur zur Info habe gekauft |
-->Der russische Bär hat getanzt;-))
Hast schon gut zugelangt;-))
Gruß EUKLID
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Cosa
27.10.2003, 11:34
@ Ecki1
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Re: Panikverkäufe in Russland |
-->>Tatneft ist einfach auf die untere Trendbegrenzung zurückgefallen. Diese Aktie ist nach wie vor niedrig bewertet.
>Einsammeln auf diesem Niveau,
>empfiehlt Ecki1
**************
Hi Ecki,
da könnte man vielleicht noch etwas warten mit den Einsammeln; aber Tatneft steht auch auf meiner Einkaufsliste wie auch Lukoil. Bis zum WE hatte ich bei Yukos auf einen Rücksetzer gewartet, um einzusteigen, fass die jetzt aber erst einmal nicht an.
momentan rauscht der RTS so durch:
[img][/img]
eine Beurteilung von heute von aton.ru zu Yukos:
YUKOS
Khodorkovsky jailed, Yukos Buy and Sibneft Hold recommendations suspended pending more clarity on situation
Yukos CEO Mikhail Khodorkovsky was charged on Saturday afternoon with tax evasion, fraud and other crimes (seven charges in total) after being detained in Novosibirsk and brought back to Moscow earlier in the day; under a court ruling he is to remain in custody until Dec 30, 2003. Most of the charges appear to lie in the"gray" area of Russian law where it is difficult to distinguish between clever exploitation of imperfect legislation and flagrant violation of the law. Given almost any business activity in Russia since the early 1990s fits into this"gray" zone, the decision to single out Yukos and its CEO for prosecution appears to be at least partly politically motivated.
This is clearly a major negative development for Yukos in particular and the market in general. From the macro perspective, we feel this development is of the same magnitude as Russia's recent upgrade to investment grade status by Moody's, only with a different vector: if the upgrade re-emphasized Russia's much improved financial situation, Khodorkovky's arrest serves as an unwelcome reminder of Russia's high country risk, questionable legal system and zero-sum game politics.
Needless to say, this development is going to hit the stock market both from the standpoint of overall investor sentiment and for technical reasons -Yukos and Sibneft together account for 32% of the RTS Index and any material declines in their stock prices are bound to drag the entire market lower. Our forecast calls for a 10%-15% market drop in the next few days, with Yukos clearly"outperforming" the market on the way down.
What we find equally troubling is that unlike in July, Yukos no longer has the barrage of good news to feed to the market to resuscitate its stock price. Even the last ace up Yukos' sleeve - a potential deal with a strategic investor - looks increasingly unrealistic in light of recent events. Add to this the massive unrealized gains on Yukos positions acquired in 2001-2002 that investors may now be tempted to convert into cash and the picture of investor exodus from the stock may reach Biblical proportions.
The impact is unlikely to be limited to equities. We would expect to see country and corporate bond spreads expand possibly to pre-upgrade levels (Sibneft Eurobonds being more vulnerable for obvious reasons); Khodorkovsky's arrest is also likely to trigger some capital flight, putting pressure on the ruble. We thus would expect to see a 25-50 bp spread expansion and ruble weakening to R/$ 30.2-30.3 in coming weeks.
We are removing our fundamental Buy recommendation on Yukos and Hold recommendation on Sibneft until we get more visibility on how the situation will unfold; our tactical recommendation is Sell given that all scenarios envision Yukos and Sibneft shares declining in value and under-performing the market in the near term. For investors who want to maintain exposure to the Russian oil and gas sector, we strongly advise switching into Lukoil and Gazprom common, followed by Tatneft as a more speculative option. Surgutneftegaz and Gazprom ADS both remain overvalued and overbought and are thus likely to suffer materially during the correction.
Gruss
Cosa
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Nickelman
27.10.2003, 11:35
@ wheely
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Link |
-->Hi Leute!
Links zu Rußland:
http://www.rts.ru/index.cfm?tid=2
http://www.rts.ru/index.cfm?tid=323&mtid=10000
http://www.rts.ru/index.cfm?tid=324&mtid=10000
http://story.news.yahoo.com/fc?cid=34&tmpl=fc&in=World&cat=Russia
http://www.prime-tass.com/
http://finance.yahoo.com/m5?a=1&s=USD&t=RUB&c=0
http://www.rmg.ru/quotes.phtml
http://160.254.123.37/dr_directory.jsp?country=RU
mfg
Nickelman
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wheely
27.10.2003, 11:52
@ Cosa
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Re: Panikverkäufe in Russland |
-->Hi Cosa,
danke für die Info!
Surgutneftegaz hab ich letzte Woche raus, hatte sie seit 01, also steuerfreies Zubrot! ;-)
Bei Gazprom hat es mich eigentlich auch gereizt, aber irgendwie hab ich das schon als Langfristinvestment vorgesehen, steckt recht viel Potential langfristig drin nach meinen Infos.
Die Frage ist, ob die Turbulenzen dort drüben zunehmen, wenn Putin seine Aktionen noch ausweitet.
Welche Kurse siehst du als reizvoll zum Einstieg bzw. Aufstocken an bei Gazprom, Lukoil, Tatneft?
Habe noch andere auf der Watchlist, z.B. UES seit 8 dummerweise immer nur zugeschaut
Meine Watchlisten schauen leider immer besser aus als das eigentliche Trading....
Gruß
wheely
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Ecki1
27.10.2003, 12:49
@ Cosa
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Re: Panikverkäufe in Russland |
-->Hi Ecki,
da könnte man vielleicht noch etwas warten mit den Einsammeln; aber Tatneft steht auch auf meiner Einkaufsliste wie auch Lukoil. Bis zum WE hatte ich bei Yukos auf einen Rücksetzer gewartet, um einzusteigen, fass die jetzt aber erst einmal nicht an.
Hoi Cosa
Der RTS schaut in der Tat ein bisschen anders aus als Tatneft. Aber die Bewertung ist bei Tatneft noch nicht zu hoch, glaube ich, so dass der Einbruch rasch aufgeholt sein wird.
Viel Erfolg!
Ecki
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EM-financial
27.10.2003, 12:54
@ Euklid
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ja aber mit Stop ;-) |
-->Das Gesamtrisiko ist wohl doch begrenzt. Wenn es morgen zur Eröffnung noch weiter krachen sollte, dann vermute ich stark, dass man heute noch unter die Tagestiefs gehen wird und deshalb ist das Risiko Intraday kalkulierbar.
Nachdem aber wirklich jeder Russland Anlagen besitzt und ich schon einige Firmen sehe, die blind in den völlig überteuerten Mokskauer Immobilienmarkt einsteigen, stufe ich die mittelfristigen Aussichten als eher gering ein.
Der Ã-lpreis sieht nicht wirklich bullish aus und das Wachstum der Rohstoffwerte ist auf Sicht von 1-2 Jahren sehr begrenzt. Obwohl Aktien wie Tatneft natürlich allein wegen der Bewertung der Reserven und Resourcen langfristig sehr günstig sind.
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Cosa
27.10.2003, 13:00
@ wheely
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Re: Panikverkäufe in Russland |
-->Hi wheely,
Tatneft und Lukoil sind für mich definitiv ein Kauf; Gazprom hat vorletzte Woche bessere Ergebnisse als erwartet abgeliefert, zudem Schulden reduziert; aber da schau ich noch weiter zu, vielleicht zu lange. Man kann aber nicht alles mitnehmen [img][/img]
Da ich von Bilanzen keine Ahnung hab, müssen andere da qualifizierte Kommentare abgeben.
viel Erfolg wünscht
Cosa
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VictorX
27.10.2003, 14:45
@ wheely
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Systempresse |
-->Interessant. Es spielt offensichtlich keine Rolle, ob unser Oligarch Straftaten begangen hat. Die Tatsache das Russland unter Oligarchen jüdischen Glaubens aufgeteilt ist dürfte auch dem Nichtfachmann aufzeigen welcher Kampf hier tatsächlich ausgetragen wird. Die Gleichschaltung der Presse mit dem Verweis auf den Vertrauensverlust der Marktteilnehmer ist für mich wieder mal äußerst aufschlussreich.
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