--> ~ Die deutsche Wirtschaft könnte nach Ansicht von EZB-Mitglied Welteke im laufenden
Jahr vielleicht doch noch geringfügig wachsen. Die von der Regierung für
2004 ausgegebene Prognose von 1,5-2,0% Wachstum sei durchaus realistisch.
~ Bei anderer Gelegenheit hat Welteke die US-Konjunkturerholung in Frage gestellt,
die durch das Zwillingsdefizit in Budget und Außenhandel gefährdet werde.
Dies wiederum sei dann auch eine Gefahr für die weltweite Erholung.
~ EZB-Ratsmitglied Liebscher warnt vor den Schäden, die der Weltwirtschaft durch
einen Dollar-Verfall entstehen würden. Zur Zeit korrigiere der Dollar fast nur gegenüber
dem Euro, eine Verteilung der Anpassungslast auf andere Länder mit
hohen Leistungsbilanzüberschüssen wäre wünschenswert. Zudem verweist Liebscher
auf die überhitzten Immobilienmärkte, insbesondere in den USA und Großbritannien.
Bei steigenden US-Zinsen, die auf einen Dollarverfall folgen müssten,
könnten sich Probleme bei der Hypotheken-Rückzahlung ergeben, so Liebscher.
~ Einem Bericht der Börsen-Zeitung zufolge erwartet die EU-Kommission für die
Eurozone in 2004 nur noch ein BIP-Wachstum von 1,8% nach 0,5% im laufenden
Jahr. Für Deutschland wird nach einer Stagnation in 2003 von einem Zuwachs
von 1,6% für 2004 ausgegangen. Für 2005 sind 2,3% bzw. 1,8% veranschlagt.
Die Kommission wird am Mittwoch ihre Herbstprognose vorlegen.
~ Die deutschen Importpreise sind im September um 0,2% gg. Vm. und um 2,6% gg.
Vj. gefallen. Der Rückgang ist vor allem mit der Aufwertung der Gemeinschaftswährung sowie mit den
kurzfristig gefallenen Preisen für Mineralölprodukte zu erklären.
~ Bei der Kommunalwahl in Brandenburg hat die SPD erneut eine Schlappe einstecken müssen.
Vorläufigen Ergebnissen zufolge kam sie hinter der CDU und der PDS lediglich auf Platz drei. Die
Wahlbeteiligung war mit rd. 44% allerdings sehr gering.
~ Der französische Premierminister Raffarin hofft, dass der neue EZB-Präsident Trichet
Europa dabei helfen werde, den Wachstumsabstand zu den USA aufzuholen.
Dabei spiele der Euro-Dollar-Wechselkurs eine wichtige Rolle.
~ Die Versuche der italienischen Regierung, das Rentensystem zu reformieren, stießen auf Proteste.
Am Freitag kam es landesweit zu über 100 von den Gewerkschaften organisierten Demonstrationen. Nach
den Regierungsplänen sollen Arbeitnehmer erst nachdem sie 40 Jahre lang Beiträge zur
Rentenversicherung gezahlt oder das 65. (60.) Lebensjahr bei Männern (Frauen) erreicht haben, in Rente
gehen können. Aktuell können Arbeitnehmer bereits im Alter von 57 Jahren in Rente gehen, wenn sie 35
Jahre lang Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt haben. Einer Umfrage der linkgerichteten Zeitung „La
Repubblica“ zufolge sind sechs von zehn Italienern gegen die Erhöhung des Rentenalters. Die Regierung
wird das Reformvorhaben dem Parlament Ende des Jahres vorlegen.
~ Die spanische Arbeitslosenquote ist in Q3 mit 11,17% leicht gestiegen (Q2: 11,12%).
~ Die britische Wirtschaft ist im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,6%
gewachsen. Zum Vorjahr ergab sich ein Wachstum von 1,9%, wie das Nationale Statistikamt am Freitag in
London mitteilte.
~ Die Schweizerische Nationalbank (SNB) geht nach Aussage ihres Direktoriumsmitglieds
Hildebrand für 2004 von einer anhaltend niedrigen Inflation aus.
~ Der russische Ã-lmagnat Chodorkowski ist u.a. wegen Betrug und Steuerhinterziehung
festgenommen worden. (Vereinzelt wird darüber spekuliert, dass die zu
erwartende heftige Reaktion des russischen Marktes aufgrund der engen wirtschaftlichen
Verflechtung auch den Euro-Kurs belasten könnte.)
~ Nach Ansicht von BoJ-Mitglied Nakahara sollte die Bank von Japan ihre Geldpolitik
weiter lockern, wenn der Yen-Anstieg zu einem Problem für die Konjunkturerholung
werden würde.
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