Liated M.I. Lefuet
06.11.2000, 00:53 |
Dottore,Bernhard: Geldmengenbegriff Thread gesperrt |
Hi
<ul><ul><font color=red>Dottore: 8. Es gibt keine"Geldmenge" (dies ist ein sachentechnischer Begriff, wie Wassermenge)(*)</ul></ul></font >
Hhmmm, ein sachtechnischer Begriff der Ă-konomen bzgl. âGeldâ? (was auch auch immer damit gemeint sein mag). Nicht ganz einverstanden, Dottore.
Ich denke, es handelt sich da um ein semantisches MissverstĂ€ndnis. Auch die Ă-konomen lernen ein bisschen Mengenlehre.
Es gib z.B. die Menge der Tiere auf diesem Planeten, oder die Menge gelagerten Getreidekörner, die beide als Menge konkret und dinglich sind. Aber es gibt auch die Menge der Sonnenscheindauer. Oder: Die Menge der Tippfehler (die v.a. mir unterlaufen). Oder die Menge der Energie pro Jahr, welche die Sonne auf die Erde strahlt. Oder die Menge der Primzahlen. Oder die Lösungsmenge einer mathematische Gleichung.
Mit andern Worten: Z.B. die Geldmenge"M1" wird von Ă-konomen doch nicht als eine Menge von"Dingen" betrachtet, sondern als abstrakte Menge mit bestimmten abstrakten Eigenschaften. NĂ€mlich folgende fĂŒr"M1": 1. Tauschmittel, 2. Zahlungsmittel, 3.Masstab, 4.Wertaufbewahrungsmittel und 5. kurzfristige LiquiditĂ€t der Nichtbanken. Ăbrigens: Aufgrund der 5. Eigenschaft, werden KassabestĂ€nde bei Banken von Ă-konomen aus M1 ausgeschlossen, weil sich sonst ein Widerspruch zu 5. ergĂ€be.
<ul><font color=brown>Bernhard: Meine Antwort lautet: Geld ist Bargeld und Guthaben bei der Zentralbank. Giralgeld ist kein Geld, sondern nur ein Geldsurrogat. Das ist klar, einfach und ökonomisch sinnvoll.(*)</ul></font
TatsĂ€chlich stehen doch in der Praxis z.B. SichtKontokorrentguthaben und Bargeld in Firmenbuchhaltungen gemeinsam an erster Stelle einer Bilanz und werden gemeinsam unter "liquide Mittel der Nichtbanken" aufgefĂŒhrt. Jeder Manager und sein Finanzbuchhalter auf diesem Planeten wird bestĂ€tigen, dass man Sichtkontostand zurĂŒckhalten kann[horten] oder fĂŒr Zahlungen nutzen, so wie Bargeld auch.
Fazit: Ich spĂŒre da irgendwie, dass ihr beide [Bernhard, Dottore] zwar nicht einig seid, aber auf irgendetwas wichtiges hinweisen wollt. Auf was?
fragt Liated
(*)
Entnommen
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/22564.htm
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devnull
06.11.2000, 01:59
@ Liated M.I. Lefuet
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Re: Geldmengenbegriff |
Hi!
Möglicherweise haben wir hier die Relevanz der Nachfragewirksamkeit
bei diversen Formen von Geld. Geld, egal in welcher Menge, ist solange
unkritisch (und auch nicht inflationsfördernd ), wie es nicht
nachfragewirksam wird. Ihr argumentiert doch irgendwie in diese Richtung,
oder?
GrĂŒĂe von
devnull
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Oldy
06.11.2000, 02:19
@ devnull
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Re: Geldmengenbegriff |
>Hi!
>Möglicherweise haben wir hier die Relevanz der Nachfragewirksamkeit
>bei diversen Formen von Geld. Geld, egal in welcher Menge, ist solange
>unkritisch (und auch nicht inflationsfördernd ), wie es nicht
>nachfragewirksam wird. Ihr argumentiert doch irgendwie in diese Richtung,
>oder?
>GrĂŒĂe von
>devnull
[b] Hallo devnull
Mit der Nachfragewirksamkeit argumentiere hier eigentlich
nur ich, wenn ich feststelle, daĂ Bargeld 20 mal im Jahr
umlÀuft. Ein Bargeld und dessen Menge Dottore ableugnet.
Ich sage, daà zusÀtzliches (Bar)geld wohl einmal durch
Schuld auf die Welt kommen kann, dann aber 19 mal"unschuldig"
umlÀuft. Diese Dynamik des Geldes will anscheinend niemand
sehen und Dottore ist beruhigt, wenn es EINMAL dafĂŒr einen
realen Gegenwert gibt. Woher die anderen 19 kommen sollen...
Mattscheibe!
Ich rede hier von unseren jetzigen Geld. DaĂ umlaufgesichertes
Geld im Durchscnitt 500 mal statt 20 mal im Jahr umlÀuft,
will ich nur nebenbei erwÀhnen. Gruà vom Oldy
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Bernd Niquet
06.11.2000, 09:07
@ Liated M.I. Lefuet
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Wenn du mit"Bernhard" mich meinst... |
... dann antworte ich natĂŒrlich auch. Und wenn du mich nicht meinst, dann trotzdem:
1.) Den Unterschied, den dottore zwischen"Mengen" und"Summen" macht, habe ich immer noch nicht verstanden.
2.) NatĂŒrlich gibt es Geld. Ein Griff in die Tasche beweist es.
3.) Die Definition einer bestimmten Geldmenge kann nie falsch oder richtig sein. Entscheidend ist immer, was ich damit machen will. Glaube ich wie die Monetaristen, dass GeldmengenverĂ€nderungen ursĂ€chlich fĂŒr AusgabenverĂ€nderungen sind, dann muss ich ein hohes Aggregat wie M3 wĂ€hlen. Doch dann treibe ich nicht eigentlich Ă-konomie, sondern bastele mir einen FrĂŒhindikator. Will ich hingegen aufzeigen, wie eine Wirtschaft funktioniert, die durch die Knapphaltung von Geld gesteuert wird, dann kann nur Bargeld Geld sein. Denn anderweitig könnte diese Wirtschaft in etwa so funktionieren wie ein Zoo, bei dem sich jeder Besucher die Eintrittkarte selbst drucken könnte - nĂ€mlich gar nicht.
4.) Mengen sind in der Ă-konomie allerdings nur zweitrangig, da sie letztlich stets von Preisen gesteuert werden. Soll heiĂen: Man kann die Geldmenge zwar messen, doch entscheidend ist sie nicht. Entscheidend ist immer der Zins.
Mit den besten GrĂŒĂen
BN
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Jochen
06.11.2000, 09:26
@ Bernd Niquet
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Re: Entscheidend! |
Hallo Bernd,
>2.) NatĂŒrlich gibt es Geld. Ein Griff in die Tasche beweist es.
Was machen wir denn, wenn wir endgĂŒltig im bargeldlosen Zeitalter leben? Nur noch Kreditkarten, kein Bargeld. Haben wir dann kein Geld mehr, ergo keine Geldwirtschaft?
>4.) Mengen sind in der Ă-konomie allerdings nur zweitrangig, da sie letztlich stets von Preisen gesteuert werden. Soll heiĂen: Man kann die Geldmenge zwar messen, doch entscheidend ist sie nicht. Entscheidend ist immer der Zins.
Entscheidend is aufm Platz (Adi PreiĂler):-)
GruĂ
Jochen
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Jochen
06.11.2000, 09:27
@ Bernd Niquet
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Re: Entscheidend! |
Hallo Bernd,
>2.) NatĂŒrlich gibt es Geld. Ein Griff in die Tasche beweist es.
Was machen wir denn, wenn wir endgĂŒltig im bargeldlosen Zeitalter leben? Nur noch Kreditkarten, kein Bargeld. Haben wir dann kein Geld mehr, ergo keine Geldwirtschaft?
>4.) Mengen sind in der Ă-konomie allerdings nur zweitrangig, da sie letztlich stets von Preisen gesteuert werden. Soll heiĂen: Man kann die Geldmenge zwar messen, doch entscheidend ist sie nicht. Entscheidend ist immer der Zins.
Entscheidend is aufm Platz (Adi PreiĂler):-)
GruĂ
Jochen
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dottore
06.11.2000, 09:41
@ Liated M.I. Lefuet
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Re: Dottore,Bernhard: Geldmengenbegriff - hilft wirklich nicht weiter! |
>Hi
><ul><ul><font color=red>Dotore: 8. Es gibt keine"Geldmenge" (dies ist ein sachentechnischer Begriff, wie Wassermenge)(*)</ul></ul></font >
>Hhmmm, ein sachtechnischer Begriff der Ă-konomen bzgl. âGeldâ? (was auch auch immer damit gemeint sein mag). Nicht ganz einverstanden, Dottore. >
>Ich denke, es handelt sich da um ein semantisches MissverstĂ€ndnis. Auch die Ă-konomen lernen ein bisschen Mengenlehre.
Hi lietad,
"semantisches MissverstÀndnis"?
Das wĂŒsste ich aber, habe 13 Jahre an Unis in D und USA Ă-kopnomie studiert. AuĂerdem Assi und Inhaber eines Repetitoriums fĂŒr VWL und BWL.
>Es gib z.B. die Menge der Tiere auf diesem Planeten, oder die Menge gelagerten Getreidekörner, die beide als Menge konkret und dinglich sind. Aber es gibt auch die Menge der Sonnenscheindauer.
Die Menge der Dauer? Habe ich das richtig gelesen?
>Oder: Die Menge der Tippfehler (die v.a. mir unterlaufen).
Tippfehler lassen sich zÀhlen. Menge? Anzahl? Summe?
Oder die Menge der Energie pro Jahr, welche die Sonne auf die Erde strahlt.
LĂ€sst sich messen und berechnen.
>Oder die Menge der Primzahlen. Oder die Lösungsmenge einer mathematische Gleichung.
Dito, dito.
>Mit andern Worten: Z.B. die Geldmenge"M1" wird von Ă-konomen doch nicht als eine Menge von"Dingen" betrachtet, sondern als abstrakte Menge mit bestimmten abstrakten Eigenschaften. NĂ€mlich folgende fĂŒr"M1": 1. Tauschmittel, 2. Zahlungsmittel, 3.Masstab, 4.Wertaufbewahrungsmittel und 5. kurzfristige LiquiditĂ€t der Nichtbanken. Ăbrigens: Aufgrund der 5. Eigenschaft, werden KassabestĂ€nde bei Banken von Ă-konomen aus M1 ausgeschlossen, weil sich sonst ein Widerspruch zu 5. ergĂ€be.
"Abstrakte" Menge mit"abstrakten" Eigenschaften? Wer soll damit etwas anfangen können?
Tauschmittel? Ich tausche also eine Banknote in eine Ware?
Zahlungsmittel? Schliesst ja dann wohl Tauschmittel aus. Denn entweder tausche ich die Ware gegen die Banknote oder ich bezahle damit.
Massstab? Was wird gemessen? Mit Geld"als solchem"? Mit einer Einheit (z.B. 10 Pfg.)? Mit der gesamten Geldsumme?
Wertaufbewahrungsmittel? Wie wird denn der"Wert" bestimmt? Ist es ein Preis? Und welcher"Wert"? Der des"Geldes" oder der jener Sachen, die ich mir dafĂŒr gekauft habe oder jener, die ich mir dafĂŒr kaufen möchte?
Kurzum: M1 ist keine Menge, sondern schlicht eine Summe, die durch Addition ermittelt wird. Saldierungen hin oder her.
>
><ul><font color=brown>Bernhard: Meine Antwort lautet: Geld ist Bargeld und Guthaben bei der Zentralbank. Giralgeld ist kein Geld, sondern nur ein Geldsurrogat. Das ist klar, einfach und ökonomisch sinnvoll.(*)</ul></font
>TatsĂ€chlich stehen doch in der Praxis z.B. SichtKontokorrentguthaben und Bargeld in Firmenbuchhaltungen gemeinsam an erster Stelle einer Bilanz und werden gemeinsam unter "liquide Mittel der Nichtbanken" aufgefĂŒhrt. Jeder Manager und sein Finanzbuchhalter auf diesem Planeten wird bestĂ€tigen, dass man Sichtkontostand zurĂŒckhalten kann[horten] oder fĂŒr Zahlungen nutzen, so wie Bargeld auch.
An erster (!) Stelle einer Bilanz? Alle Bilanzen von Unternehmen, die mir bislang zugÀnglich waren (tausende) waren sÀmtlich nach dem Bilanzrichtliniengesetz von 1985 bzw. nach HGB çç 242 ff. aufgestellt. Warum sehen die anders aus als hier von Dir beschrieben?
Das mit dem"Horten" hatten wir ausfĂŒhrlichst behandelt. Bitte noch Mal nachlesen. Und wenn ich ein Sichtguthaben"horte", kann die Bank die entsprechende Gegenbuchung auch"horten". Seit wann kann ich Schulden"horten"?
>Fazit: Ich spĂŒre da irgendwie, dass ihr beide [Bernhard, Dottore] zwar nicht einig seid, aber auf irgendetwas wichtiges hinweisen wollt. Auf was?
Ich weise darauf hin, dass die Vorstellung von einer"Geldmenge" Humbug ist.
Schönen GruĂ
d.
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dottore
06.11.2000, 09:51
@ Bernd Niquet
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Re: Wenn du mit"Bernhard" mich meinst... (oder auch mich?) |
>... dann antworte ich natĂŒrlich auch. Und wenn du mich nicht meinst, dann trotzdem:
>1.) Den Unterschied, den dottore zwischen"Mengen" und"Summen" macht, habe ich immer noch nicht verstanden.
10 Zehner als bedrucktes Papier sind eine Menge (10). 10 Zehner als"gesetzliches Zahlungsmittel" (Banknoten) sind die Geldsumme 100.
>2.) NatĂŒrlich gibt es Geld. Ein Griff in die Tasche beweist es.
Da findest Du Banknoten und MĂŒnzen. In welcher Tasche hast Du denn"Geld"?
>3.) Die Definition einer bestimmten Geldmenge kann nie falsch oder richtig sein. Entscheidend ist immer, was ich damit machen will. Glaube ich wie die Monetaristen, dass GeldmengenverĂ€nderungen ursĂ€chlich fĂŒr AusgabenverĂ€nderungen sind, dann muss ich ein hohes Aggregat wie M3 wĂ€hlen. Doch dann treibe ich nicht eigentlich Ă-konomie, sondern bastele mir einen FrĂŒhindikator. Will ich hingegen aufzeigen, wie eine Wirtschaft funktioniert, die durch die Knapphaltung von Geld gesteuert wird, dann kann nur Bargeld Geld sein.
Nicht Geld wird"knapp" gehalten, sondern die NB entscheidet, wieviel Papiere (Schulden anderer Leute) sie in"gesetzliche Zahlungsmittel" verwandelt.
>Denn anderweitig könnte diese Wirtschaft in etwa so funktionieren wie ein Zoo, bei dem sich jeder Besucher die Eintrittkarte selbst drucken könnte - nÀmlich gar nicht.
Wenn die Eintrittskarte (= Forderung gegen den Zoobesitzer) von der NB als Sicherheit angenommen wird, und sie dagegen"gesetzliche Zahlungsmittel" ausgibt, ist doch alles klar. Aber Mal anders: Wie ist es denn mit einer anderen Forderung gegen den Zoobesitzer, z.B. einem Wechsel, den er mir gibt? Wenn ich den Wechsel bei der NB einreichen kann, dann kriege ich eine entsprechend hohe Gutschrift (Rediskont abgezogen) und kann mir dann so viel Eintrittskarten kaufen, wie die mir dann als GZ zur VerfĂŒgung stehende Summe hergibt. Klar?
>4.) Mengen sind in der Ă-konomie allerdings nur zweitrangig, da sie letztlich stets von Preisen gesteuert werden. Soll heiĂen: Man kann die Geldmenge zwar messen, doch entscheidend ist sie nicht. Entscheidend ist immer der Zins.
Da spricht der Debitist Niquet. Da der Zins immer eine Verschuldung voraussetzt (egal, ob aktuell oder potentiell) sind wir wieder beim alten Thema: Die Ă-konomie wird von nichts anderem gesteuert als von Krediten/Schulden.
Beste GrĂŒĂe
d.
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dottore
06.11.2000, 09:52
@ Jochen
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Re: Entscheidend! |
>Hallo Bernd,
>>2.) NatĂŒrlich gibt es Geld. Ein Griff in die Tasche beweist es.
>Was machen wir denn, wenn wir endgĂŒltig im bargeldlosen Zeitalter leben? Nur noch Kreditkarten, kein Bargeld. Haben wir dann kein Geld mehr, ergo keine Geldwirtschaft?
>>4.) Mengen sind in der Ă-konomie allerdings nur zweitrangig, da sie letztlich stets von Preisen gesteuert werden. Soll heiĂen: Man kann die Geldmenge zwar messen, doch entscheidend ist sie nicht. Entscheidend ist immer der Zins.
>Entscheidend is aufm Platz (Adi PreiĂler):-)
>GruĂ
>Jochen
Jawohl Jochen,
aufm Platz (hier im Board).
d.
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dottore
06.11.2000, 09:58
@ devnull
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Re: Geldmengenbegriff |
>Hi!
>Möglicherweise haben wir hier die Relevanz der Nachfragewirksamkeit
>bei diversen Formen von Geld. Geld, egal in welcher Menge, ist solange
>unkritisch (und auch nicht inflationsfördernd ), wie es nicht
>nachfragewirksam wird. Ihr argumentiert doch irgendwie in diese Richtung,
>oder?
>GrĂŒĂe von
>devnull
Nachfragewirksam wird nich das bereits vorhandene Geld, da es ja aus bereits vorhandenen Krediten/Schulden stammt, die bereits kaufkraftwirksam geworden sind, sondern das z u s Ă€ t z l i c h e Geld, alias die zusĂ€tzlichen Kredite/Schulden."Geldpolitik" heiĂt ja nicht, sich um das alte"Geld" zu kĂŒmmern, sondern um jenes, das zusĂ€tzlich entstehen könnte (ohne jetzt hier um den Quatsch mit der"Geldpolitik" rumzustreiten, aber es klĂ€rt vielleicht einiges).
GruĂ
d.
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dottore
06.11.2000, 10:11
@ Oldy
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Re: Geldmengenbegriff- Maximierung der sog."Geldumlaufgeschwindigkeit" |
>>Hi!
>>Möglicherweise haben wir hier die Relevanz der Nachfragewirksamkeit
>>bei diversen Formen von Geld. Geld, egal in welcher Menge, ist solange
>>unkritisch (und auch nicht inflationsfördernd ), wie es nicht
>>nachfragewirksam wird. Ihr argumentiert doch irgendwie in diese Richtung,
>>oder?
>>GrĂŒĂe von
>>devnull >
>[b] Hallo devnull
>Mit der Nachfragewirksamkeit argumentiere hier eigentlich
>nur ich, wenn ich feststelle, daĂ Bargeld 20 mal im Jahr
>umlÀuft. Ein Bargeld und dessen Menge Dottore ableugnet.
>Ich sage, daà zusÀtzliches (Bar)geld wohl einmal durch
>Schuld auf die Welt kommen kann, dann aber 19 mal"unschuldig"
>umlÀuft. Diese Dynamik des Geldes will anscheinend niemand
>sehen und Dottore ist beruhigt, wenn es EINMAL dafĂŒr einen
>realen Gegenwert gibt. Woher die anderen 19 kommen sollen...
>Mattscheibe!
>Ich rede hier von unseren jetzigen Geld. DaĂ umlaufgesichertes
>Geld im Durchscnitt 500 mal statt 20 mal im Jahr umlÀuft,
>will ich nur nebenbei erwÀhnen. Gruà vom Oldy
Ach Oldy,
immer das Gleiche, weil Du oben den immer mitlaufenden Zins vergiĂtund ihn unten wieder durch die HintertĂŒr reinlĂ€sst. Denn Umlaufssicherung lĂ€uft ja auf einen negativen Zins hinaus, also auf die Bestrafung der Banknotenbesitzer (siehe die MĂ€rkchen auf den Freigeldscheinen). Diese kĂŒnstliche Inflationierung wirkt wie eine richtige Inflationierung. Man rennt, um sein Geld auszugeben, und weil die Leute rennen, laufen sie schneller um. Hat Dein"umlaufgesichertes" Geld denn FĂŒsse?
Und schön, dass Du - wie oben eingerÀumt - auch Debitist geworden bist (Geld kommt durch Schulden/Kredite in die Welt und sonst durch gar nichts). Und Dein"unschuldiges" Umherlaufen ist nichts als ein Schuldner/GlÀubiger-Wechsel.
Aber wir erhöhen jetzt Mal die"Geldumlaufsgeschwindigkeit": Ich kafe Dir zehn Kilo Baumrinde ab. Sag mir, was ich Dir schuldig bin. Mit dem Geld kannst Du dann bei mir BĂŒcher kaufen. Dann habe ich ieder das Geld und kaufe gleich wieder Baumrinden und Du gleich wieder BĂŒcher. Und wenn wir uns MĂŒhe geben, haben wir bis heute Abend (MEZ) das Ganze hundert Mal absolviert.
Dann kaufst Du mir wieder die Baumrinde ab und ich Dir die BĂŒcher. Und wir mussten noch nicht Mal was hin- und herschicken.
Mann, Oldy, Tempo jetzt!
d.
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Toni
06.11.2000, 10:14
@ dottore
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Re: Dottore et al / Geldmengenbegriff |
>>Ich denke, es handelt sich da um ein semantisches MissverstĂ€ndnis. Auch die Ă-konomen lernen ein bisschen Mengenlehre.
>"semantisches MissverstÀndnis"?
>>Es gib z.B. die Menge der Tiere auf diesem Planeten, oder die Menge gelagerten Getreidekörner, die beide als Menge konkret und dinglich sind. Aber es gibt auch die Menge der Sonnenscheindauer.
>Die Menge der Dauer? Habe ich das richtig gelesen?
>>Oder: Die Menge der Tippfehler (die v.a. mir unterlaufen).
>Tippfehler lassen sich zÀhlen. Menge? Anzahl? Summe?
>Oder die Menge der Energie pro Jahr, welche die Sonne auf die Erde strahlt.
>LĂ€sst sich messen und berechnen.
>>Oder die Menge der Primzahlen. Oder die Lösungsmenge einer mathematische Gleichung.
>Dito, dito.
>>Mit andern Worten: Z.B. die Geldmenge"M1" wird von Ă-konomen doch nicht als eine Menge von"Dingen" betrachtet, sondern als abstrakte Menge mit bestimmten abstrakten Eigenschaften. NĂ€mlich folgende fĂŒr"M1": 1. Tauschmittel, 2. Zahlungsmittel, 3.Masstab, 4.Wertaufbewahrungsmittel und 5. kurzfristige LiquiditĂ€t der Nichtbanken. Ăbrigens: Aufgrund der 5. Eigenschaft, werden KassabestĂ€nde bei Banken von Ă-konomen aus M1 ausgeschlossen, weil sich sonst ein Widerspruch zu 5. ergĂ€be.
>"Abstrakte" Menge mit"abstrakten" Eigenschaften? Wer soll damit etwas anfangen können?...
>Kurzum: M1 ist keine Menge, sondern schlicht eine Summe, die durch Addition ermittelt wird. Saldierungen hin oder her.
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Hoi dottore
Dank Deiner unermĂŒdlichen, zĂ€hen, soliden AufklĂ€rungsarbeit dĂ€mmert's jetzt auch mir langsam mit der Menge. Zuerst dachte ich ja, das sei nur so eine Macke von Dir (auch an mir ist die Schul-Mengenlehre vorbeigegangen) und Du willst Dich lediglich dem allgemeinen Konsens zum Begriff nicht unterwerfen - man kann die meisten Alltags-Dispute beenden, indem man die Definitionsfrage klĂ€rt.
Der R.Deutsch beschreibt den Vorgang der Abstrahierung durch Substantivierung in seinem Buch ebenfalls am ökonomischen Beispiel.
Angewendet auf hier könnte das so ungefĂ€hr bedeuten, dass wenn man querbeet alles, was nicht zusammengehört, (ver)mengt (= Verb), daraus eine abstrakte"Menge" (= dazugehöriges Substantiv) entsteht, was das inhaltlich/begriffliche Durcheinander zwar prima vista ĂŒbertĂŒncht, aber seconda eben doch nicht klĂ€rt.
Danke fĂŒr Deine ErlĂ€uter- und -heiterungen.
Liebe GrĂŒsse
Toni
(fĂŒr den Rest des(Arbeits-)Tages jetzt wieder anstĂ€ndig ;-)
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Bernd Niquet
06.11.2000, 14:54
@ dottore
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dottore, du kannst nicht Bernhard sein... |
... hast jetzt aber doch verdÀchtig nah den Punkt getroffen:
>Nicht Geld wird"knapp" gehalten, sondern die NB entscheidet, wieviel Papiere (Schulden anderer Leute) sie in"gesetzliche Zahlungsmittel" verwandelt.
Na endlich, ja das ist es. Mit dem Zusatz: Nur"gesetzliche Zahlungsmittel" sind Geld, weil man nur mit ihnen bezahlen kann. Deine Wechsel nimmt im Laden hingegen niemand.
>>Denn anderweitig könnte diese Wirtschaft in etwa so funktionieren wie ein Zoo, bei dem sich jeder Besucher die Eintrittkarte selbst drucken könnte - nÀmlich gar nicht.
>Wenn die Eintrittskarte (= Forderung gegen den Zoobesitzer) von der NB als Sicherheit angenommen wird, und sie dagegen"gesetzliche Zahlungsmittel" ausgibt, ist doch alles klar. Aber Mal anders: Wie ist es denn mit einer anderen Forderung gegen den Zoobesitzer, z.B. einem Wechsel, den er mir gibt? Wenn ich den Wechsel bei der NB einreichen kann, dann kriege ich eine entsprechend hohe Gutschrift (Rediskont abgezogen) und kann mir dann so viel Eintrittskarten kaufen, wie die mir dann als GZ zur VerfĂŒgung stehende Summe hergibt. Klar?
Klar! Aber wenn er einen Wechsel gibt, muss dem ja ein GeschÀft zugrunde leigen, was jedoch nicht der Fall ist, wenn du oder ich einfach nur in den Zoo gehen wollen.
>>4.) Mengen sind in der Ă-konomie allerdings nur zweitrangig, da sie letztlich stets von Preisen gesteuert werden. Soll heiĂen: Man kann die Geldmenge zwar messen, doch entscheidend ist sie nicht. Entscheidend ist immer der Zins.
>Da spricht der Debitist Niquet. Da der Zins immer eine Verschuldung voraussetzt (egal, ob aktuell oder potentiell) sind wir wieder beim alten Thema: Die Ă-konomie wird von nichts anderem gesteuert als von Krediten/Schulden.
Spricht er nicht! Sie wird vom Zins gesteuert und nicht von den Krediten/Schulden. Und der Zins bestimmt sich - wo?
>Beste GrĂŒĂe
>d.
Beste GrĂŒĂe zurĂŒck
BN
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Bernd Niquet
06.11.2000, 14:57
@ Jochen
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Doch, doch |
>Hallo Bernd,
>>2.) NatĂŒrlich gibt es Geld. Ein Griff in die Tasche beweist es.
>Was machen wir denn, wenn wir endgĂŒltig im bargeldlosen Zeitalter leben? Nur noch Kreditkarten, kein Bargeld. Haben wir dann kein Geld mehr, ergo keine Geldwirtschaft?
Doch natĂŒrlich. Aber E-Cash ist kein Geld. Und jeder, der jemandem E-Cash auf die Karte lĂ€dt, muss davon ausgehen, in bestimmter Höhe Bargeld liefern zu mĂŒssen.
>>4.) Mengen sind in der Ă-konomie allerdings nur zweitrangig, da sie letztlich stets von Preisen gesteuert werden. Soll heiĂen: Man kann die Geldmenge zwar messen, doch entscheidend ist sie nicht. Entscheidend ist immer der Zins.
>Entscheidend is aufm Platz (Adi PreiĂler):-)
Und der nÀchste Gegner ist immer der schwerste.
>GruĂ
>Jochen
GruĂ zurĂŒck
BN
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Liated M.I. Lefuet
06.11.2000, 16:07
@ dottore
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Re: Dottore, Mengen und Vermengen |
Hi Dottore und Eliotter.
<ul><ul><ul><font color=blue>Dotore: 8. Es gibt keine"Geldmenge" (dies ist ein sachentechnischer Begriff, wie Wassermenge)</ul></ul></ul></font><ul><ul><font color=brown> Liated: Hhmmm, ein sachtechnischer Begriff der Ă-konomen bzgl. âGeldâ? (was auch auch immer damit gemeint sein mag). Nicht ganz einverstanden, Dottore.Ich denke, es handelt sich da um ein semantisches MissverstĂ€ndnis. Auch die Ă-konomen lernen ein bisschen Mengenlehre.</ul></ul></font><ul><font color=red> Dottore: Hi liated,"semantisches MissverstĂ€ndnis"? Das wĂŒsste ich aber, habe 13 Jahre an Unis in D und USA Ă-kopnomie studiert. AuĂerdem Assi und Inhaber eines Repetitoriums fĂŒr VWL und BWL. </ul></font> Siehe weiter unten....
<ul><ul><font color=brown> Es gib z.B. die Menge der Tiere auf diesem Planeten, oder die Menge gelagerten Getreidekörner, die beide als Menge konkret und dinglich sind. Aber es gibt auch die Menge der Sonnenscheindauer </ul></ul></font><ul><font color=red>Die Menge der Dauer? Habe ich das richtig gelesen?</ul></font>Ja. Es hĂ€tte heissen sollen die Menge der Sonnenscheindauer in Std. Sorry, FlĂŒchtigkeitsfehler.
<ul><ul><font color=brown>Liated:..oder: Die Menge der Tippfehler (die v.a. mir unterlaufen)</ul></ul></font><ul><font color=red>Dottore: Tippfehler lassen sich zÀhlen. Menge? Anzahl? Summe?</ul></font>Eben, um solche endlose Diskussionen zu vermeiden gibt es die Mengelehre und Definitionen.
<ul><ul><font color=brown> Liated:.... mit andern Worten: Z.B. die Geldmenge"M1" wird von Ă-konomen doch nicht als eine Menge von"Dingen" betrachtet, sondern als abstrakte Menge mit bestimmten abstrakten Eigenschaften. NĂ€mlich folgende fĂŒr"M1": 1. Tauschmittel, 2. Zahlungsmittel, 3.Masstab, 4.Wertaufbewahrungsmittel und 5. kurzfristige LiquiditĂ€t der Nichtbanken. Ăbrigens: Aufgrund der 5. Eigenschaft, werden KassabestĂ€nde bei Banken von Ă-konomen aus M1 ausgeschlossen, weil sich sonst ein Widerspruch zu 5. ergĂ€be. </ul></ul></font><ul><font color=red>Dottore: >"Abstrakte" Menge mit"abstrakten" Eigenschaften? Wer soll damit etwas anfangen können? </ul></font> U.a. die Mathematiker.Oder Leute wie ich, denen die gĂ€ngigen Geldmengentheorien suspekt sind. Die Mengenlehre ist das Fundament der Mathematik und Mathematik ist das Fundament der Wissenschaft. Der Begriff âMengeâ in Geldmenge oder âAggregatâ in Geldaggregat sind mathematischer Fachjargon aus der Mengenlehre.
<ul><font color=red>Dottore: Kurzum: M1 ist keine Menge, sondern schlicht eine Summe, die durch Addition ermittelt wird.</ul></font>Du kannst es so nennen, falls Du eine (ab)zĂ€hlbare Menge im Sinne der Mengelehre meinst. Aber Dottore, glĂŒcklich machst Du mich so nicht:- ). Es ist doch kontraproduktiv, wenn Du ĂŒbliche Begriffe/Umschreibungen nach [Deinem] Belieben umdeutest.
Dottore, ich meine es doch nur gut mit Dir:-)
Das âAbzĂ€hlenâ einer Menge von abstrakten Objekten, dient der Quantifizierbarkeit. M1 quantifiziert die âkurzfristige LiquiditĂ€t der Nichtbanken per Zeitpunkt Xâ. Tatsache ist aber, dass die kurzfristige LiquiditĂ€t der Nichtbanken per Zeitpunkt X nur in geringstem Masse von M1 abhĂ€ngt. Stichworte a) Buchgeldschöpfung des Banksystemsâ. b) Fristentransformationen im Bankensystem. c) Ein bargeldloser Transfer zwischen zwei Nichtbanken mit ĂŒberzogene KontokorrentstĂ€nden[in Bankbilanz aktiv] findet ausserhalb von M1 statt, da der bargeldlose Teil von M1 defintionsgemĂ€ss auf Passiven der Bankbilanz bezogen ist.
Mit andern Worten: Die Ă-konomen haben bzgl. M1 gepfuscht und sich v.a. wegen der 5. Eigenschaft âkurzfristige LiquiditĂ€t der Nichtbanken per Zeitpunkt Xâ in heillose WidersprĂŒche verwickelt, die sich gewaschen haben.
<ul><font color=red>Dottore: >Tauschmittel? Ich tausche also eine Banknote in eine Ware?.</ul></font>Ich kaufe mit einer 10DM-Note fĂŒnf Kilo Ăpfel. Es besteht kein Zweifel, dass ich und der ApfelverkĂ€ufer die 10DM-Note und die 5 Kilo Apfel gegenseitig austauschten. Aber.....
<ul><font color=red>Dottore: Zahlungsmittel? Schliesst ja dann wohl Tauschmittel aus. Denn entweder tausche ich die Ware gegen die Banknote oder ich bezahle damit </ul></font>Es war noch im 19 Jh. in lĂ€ndlichen Gebieten ĂŒblich, dass man Guthaben/Schulden-Kontrakte [ folgend GSK ] mit Kerbhölzern verwaltete.[Vgl. Georges Ifrah"Universalgeschichte der Zahlen] Wenn z.B. ein Armer ein Brot auf Kredit bekam, schnitzte der BĂ€cker eine Kerbe in der Form eines â/â inâs Kerbholz, das mit dem Namen des Armen bezeichnet war. Bezahlte der Arme dann ânĂ€chste Wocheâ bar, wurde diese Kerbe mit einer zweite Kerbe durchgestrichen. So, dass ein âXâ entstand. Was bedeutete, das ein GSK beglichen worden war. (d.h. aufgelöst, mit einer zeitlichen Verzögerung oder timelag von einer Woche). Daher stammt die Redewendung âetwas auf dem Kerbholz habenâ im Sinn âSchuld[en] auf sich geladen zu habenâ.
SelbstverstĂ€ndlich ist auch denkbar, dass der Arme 2 Tage spĂ€ter oder 2 Std spĂ€ter oder 2 Sekunden spĂ€ter das GSK bzgl. BĂ€cker beglichen hĂ€tte. Mit andern Worten: Auch beim Apfelbeispiel war ein GSK im Spiel. Aber es war -fast- nicht zu spĂŒren, aufgrund eines winzigen âtimelagsâ von Sekunden zwischen Auf/Abbau des GSK.
Oder anders gesagt: Tausch- und Zahlungsmittelfunktion gehören zusammen und ich sehe nicht ein, wieso Du das bestreitest (?) oder reden wir aneinander âvorbeiâ?
Dottore: Gerade das Kerbholzbeispiel zeigt doch, wie wichtig und richtig Deine Feststellungen bzgl. Debitismus sind, also dass wir âalleâ im Marktalltag in Guthaben/Schuldkontrakte-Kontrakte verstrickt sind. Da flattern einem Rechnungen inâs Haus. (Telefon, Versicherung, Zahnarzt, Tankkarten, Heizkostenabrechnung, Steuern u. v. m.). Und diese Rechnungen, die ich erhalte, dokumentieren offenkundig ein GSK, also meine offenen Schulden(Kreditoren), die an anderem Ort auch offene Guthaben(Debitoren) sind.
<ul><font color=red>Dottore: Massstab? Was wird gemessen? Mit Geld"als solchem"?</ul></font> Ich denke, wenn Du z.B. eine Hose kaufst, weil Du deren Preis angemessen findest, so kann man nach menschlichen Ermessen sagen, dass da von Dir gemessen wurde und der HosenverkÀufer nicht so vermessen war, einen zu hohen oder gar unermesslichen Preis anzuschreiben.
<ul><font color=red>Dottore: Wertaufbewahrungsmittel? Wie wird denn der"Wert" bestimmt? Ist es ein Preis? Und welcher"Wert"? Der des"Geldes" oder der jener Sachen, die ich mir dafĂŒr gekauft habe oder jener, die ich mir dafĂŒr kaufen möchte?.</ul></font> Gegenfrage: Dem âSpeichern eines angemessenen Wertesâ diente das Bargeld, das der Arme in obigem Kerbholzbeispiel dem BĂ€cker brachte. Was ist an einer solchen Sichtweise falsch?
<ul><ul><ul><font color=blue>Bernhard: Meine Antwort lautet: Geld ist Bargeld und Guthaben bei der Zentralbank. Giralgeld ist kein Geld, sondern nur ein Geldsurrogat. Das ist klar, einfach und ökonomisch sinnvoll.(*)</ul></ul></ul></font> <ul><ul><font color=brown> Liated: TatsĂ€chlich stehen doch in der Praxis z.B. SichtKontokorrentguthaben und Bargeld in Firmenbuchhaltungen gemeinsam an erster Stelle einer Bilanz und werden gemeinsam unter "liquide Mittel der Nichtbanken" aufgefĂŒhrt. Jeder Manager und sein Finanzbuchhalter auf diesem Planeten wird bestĂ€tigen, dass man Sichtkontostand zurĂŒckhalten kann[horten] oder fĂŒr Zahlungen nutzen, so wie Bargeld auch.</ul></ul></font><ul><font color=red>Dottore:...An erster (!) Stelle einer Bilanz? Alle Bilanzen von Unternehmen, die mir bislang zugĂ€nglich waren (tausende) waren sĂ€mtlich nach dem Bilanzrichtliniengesetz von 1985 bzw. nach HGB çç 242 ff. aufgestellt. Warum sehen die anders aus als hier von Dir beschrieben?</ul></font> Ă€chz:- )
Du nimmtâs wohl ganz genau. Ich aber auch.
Bilanz einer Nichtbank
1.Aktiva
1.1.Umlaufvermögen
1.1.1.Liquide Mittel
1.1.1.1.âKassaâ
1.1.1.2.âBankguthaben auf Kontokontokorrentâ
Du siehst: Beide -nÀmlich Kassa und Bankguthaben- stehen gemeinsam unter Liquide Mittel. (Vergl. Rechnungswesen I, KVZ, Ausgabe 1995)
<ul><font color=red> Das mit dem"Horten" hatten wir ausfĂŒhrlichst behandelt. Bitte noch Mal nachlesen. Und wenn ich ein Sichtguthaben"horte", kann die Bank die entsprechende Gegenbuchung auch"horten". Seit wann kann ich Schulden"horten"? </ul></font>Dein Sichtkontostand, den Du z.B. als Reserve zurĂŒck behĂ€lst, ist in Deiner Bilanz aktiv und in der Bankbilanz passiv. [Die Schulden beim einen sind Guthaben beim Andern]. D.h. Du âhortestâ; nicht die Bank, welche die entsprechende Sichtschuld hat.
Die Frage, weswegen kann sich die Bank solche Horter, wie Du es bist:- ) ĂŒberhaupt leisten?
Antwort: Weil Banken nicht nur Schuldner der Nichtbanken sind [in Bankbilanz passiv, bei Nichtbank aktiv] sondern auch GlÀubiger von Nichtbanken[in Bankbilanz aktiv, bei Nichtbank passiv].
<ul><font color=red> Schönen GruĂ
d.</ul></font>GrĂŒsse zurĂŒck
Liated
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Tobias
06.11.2000, 16:25
@ Liated M.I. Lefuet
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Re: Hallo Detailteufel (!), Anmerkung zur Wissenschaft an sich... |
>Die Mengenlehre ist das Fundament der Mathematik und Mathematik ist das Fundament der Wissenschaft
***"Es gibt zwei Möglichkeiten, zur Erkenntnis zu gelangen, die meditative, worauf wohl weitgehende die frĂŒheren Kulturen beruht haben, und die empirische, in der Europa es bis zur Atombombe gebracht hat." (JĂŒrgen Lemke)
GruĂ, Tobias
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black elk
06.11.2000, 16:29
@ Tobias
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Re: Anmerkung zur Wissenschaft an sich... |
Hi Tobias,
>***"Es gibt zwei Möglichkeiten, zur Erkenntnis zu gelangen, die meditative, worauf wohl weitgehende die frĂŒheren Kulturen beruht haben, und die empirische, in der Europa es bis zur Atombombe gebracht hat." (JĂŒrgen Lemke)
>GruĂ, Tobias
DarĂŒber lohnt es sich wirklich zu 'meditieren'. Die Welt stand am Scheideweg, der eine Weg bedeutete GlĂŒck, Zufriedenheit und Ewigkeit; der andere Weg Selbstzerstörung, Konflikte und Begrenztheit. Die Menschheit hat den letzteren Weg gewĂ€hlt.
black elk
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SchlauFuchs
06.11.2000, 16:31
@ black elk
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Re: Anmerkung zur Wissenschaft an sich... |
>Hi Tobias,
>>***"Es gibt zwei Möglichkeiten, zur Erkenntnis zu gelangen, die meditative, worauf wohl weitgehende die frĂŒheren Kulturen beruht haben, und die empirische, in der Europa es bis zur Atombombe gebracht hat." (JĂŒrgen Lemke)
>>GruĂ, Tobias
>
>DarĂŒber lohnt es sich wirklich zu 'meditieren'. Die Welt stand am Scheideweg, der eine Weg bedeutete GlĂŒck, Zufriedenheit und Ewigkeit; der andere Weg Selbstzerstörung, Konflikte und Begrenztheit. Die Menschheit hat den letzteren Weg gewĂ€hlt.
>black elk
Kann ich irgendwo aus der Menschheit austreten? Wo muĂ ich unterschreiben?
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Toni
06.11.2000, 16:41
@ black elk
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Re: Anmerkung zur Wissenschaft an sich... |
>Hi Tobias,
>>***"Es gibt zwei Möglichkeiten, zur Erkenntnis zu gelangen, die meditative, worauf wohl weitgehende die frĂŒheren Kulturen beruht haben, und die empirische, in der Europa es bis zur Atombombe gebracht hat." (JĂŒrgen Lemke)
>>GruĂ, Tobias
>
>DarĂŒber lohnt es sich wirklich zu 'meditieren'. Die Welt stand am Scheideweg, der eine Weg bedeutete GlĂŒck, Zufriedenheit und Ewigkeit; der andere Weg Selbstzerstörung, Konflikte und Begrenztheit. Die Menschheit hat den letzteren Weg gewĂ€hlt.
>black elk
_ _ _ _ _ _ _ _
Kannst fĂŒr Dich selber jederzeit den anderen gehen; Deine Entscheidung. Das wĂ€re immerhin ein Anfang fĂŒr die Menschheit, und vielleicht kommen dann noch andere auf den Geschmack.
Nicht so trĂŒb sehen, gell ;-)
Liebe GrĂŒsse
Toni
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black elk
06.11.2000, 16:50
@ Toni
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Re: Anmerkung zur Wissenschaft an sich... |
Hi Toni,
danke fĂŒr die aufmunternden Worte. Ich habe meinen Weg gefunden. Mein groĂe Leidenschaft sind die Natur un die Tiere. Trekkingtouren in Neuseeland und Australien (Hinchibrookisland, Nachtwanderungen durch den Urwald,..), Kajaktouren im Abel Tasma Nat.Park und ich bin ein neuer Mensch! Im Dezember geht es zum TAuchen nach Baja California/ Socorro Islands. Tauchen mit den gröĂten Mantas und Haien dieser Welt, ich kann es kaum erwarten. Wenn man die Ruhe und die Urkraft der Natur gespĂŒrt hat, dann ist alles andere bedeutungslos.
GruĂ black elk
PS: Tschuldigung JĂŒrgen, war off topic
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Liated M.I. Lefuet
06.11.2000, 17:14
@ Bernd Niquet
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Re:Meinte"Bernd".... |
Hi Bernd + Runde
<ul><font color=red>Bernd:... dann antworte ich natĂŒrlich auch. Und wenn du mich nicht meinst, dann trotzdem </ul> </font>
Sorry, dass ich dich als Bernhard angeredet habe. War eben ein bisschen spÀt.
<ul><font color=red> Bernd: 1.) Den Unterschied, den dottore zwischen"Mengen" und"Summen" macht, habe ich immer noch nicht verstanden.</ul></font>
Siehe mein Beitrag"Mengen vermengen".
<ul><font color=red> Bernd:...()...Will ich hingegen aufzeigen, wie eine Wirtschaft funktioniert, die durch die Knapphaltung von Geld gesteuert wird, dann kann nur Bargeld Geld sein. Denn anderweitig könnte diese Wirtschaft in etwa so funktionieren wie ein Zoo, bei dem sich jeder Besucher die Eintrittkarte selbst drucken könnte - nÀmlich gar nicht</ul></font>
Die Knappheit zu umgehen ist gerade tierisch simpel, durch eine [von vielen] Varianten der bankinternen âbargeldlosen Buchgeldschöpfung aus dem Nichtsâ, die der ĂŒberwĂ€ltigenden Mehrheit der Nichtbanken verwehrt ist und gerade die Zocker hier brennend interessieren mĂŒsste/sollte/dĂŒrfte
B e i s p i e l:
1. Schritt:
***********
Die Bank erwirbt von einem Spekulant bargeldlos ein Wertpapier und gewĂ€hrt ihm einen Sichtkontostand aus dem Nichts. [Fachjargon: die Bank eröffnet eine Forderung gegen sich selbst, imdem sie Aktiva einer Nichtbank erwirbt. Vgl. auch Prof. Issing, EinfĂŒhrung in die Geldtheorie, S. 56].
Folge: In der Bankbilanz steigt Wertpapiere-Anlagen[in Bankbilanz: aktiv] bzgl. Spekulant der Sichtkontostand [=in Bankbilanz: passiv]; d.h. der bargeldlose Teil von M1 ist gestiegen.
2. Schritt
**********
Danach kann die Bank so erworbene Wertpapiere -falls sie bzgl. ZB âoffenmarktfĂ€higâ sind- entweder bei sich behalten und als âanrechenbare Eigenmittelâ ausweisen. Oder solche Wertpapiere der ZB gegen ZB-Kontostand oder Bargeld verkaufen, was in diesem (Ver)Kaufsfall in beiden FĂ€llen a) einen Aktiventausch in der Bankbilanz ergibt: b) eine BilanzverlĂ€ngerung der ZB-Bilanz und im Fachjargon ârefinanzierenâ genannt wird. Fertig.
<ul><font color=red> Bernd:....4.) Mengen sind in der Ă-konomie allerdings nur zweitrangig, da sie letztlich stets von Preisen gesteuert werden. Soll heiĂen: Man kann die Geldmenge zwar messen, doch entscheidend ist sie nicht. Entscheidend ist immer der Zins</ul></font>
Siehe oben....
GrĂŒsse
Liated
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Liated M.I. Lefuet
06.11.2000, 17:31
@ Tobias
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Re: Hallo Detailteufel (!), Anmerkung zur Wissenschaft.. |
Hi Tobias + Runde
<ul><font color=red>Es gibt zwei Möglichkeiten, zur Erkenntnis zu gelangen, die meditative, worauf wohl weitgehende die frĂŒheren Kulturen beruht haben, und die empirische, in der Europa es bis zur Atombombe gebracht hat." (JĂŒrgen Lemke)
>GruĂ, Tobias</ul></font>
Vielleicht hat diese ganz Schei..., vor Urzeiten mal so angefangen:
Kain [althebr."Gewinn"] erschlug Abel [althebr."Hauch,Atem"]. Das wÀre demnach im Sinne des Wortes ein"psycho-logisches" Problem. Nota bene: Psyche von griech. psyché="Hauch, Atem".
Gruss
Liated
Quelle:
Direkt althebrĂ€isch-deutsch ĂŒbersetzte Bibel aus Brockhausverlag
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Oldy
06.11.2000, 18:26
@ dottore
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Re: Geldmengenbegriff |
>>Hi!
>>Möglicherweise haben wir hier die Relevanz der Nachfragewirksamkeit
>>bei diversen Formen von Geld. Geld, egal in welcher Menge, ist solange
>>unkritisch (und auch nicht inflationsfördernd ), wie es nicht
>>nachfragewirksam wird. Ihr argumentiert doch irgendwie in diese Richtung,
>>oder?
>>GrĂŒĂe von
>>devnull
>Nachfragewirksam wird nich das bereits vorhandene Geld, da es ja aus bereits vorhandenen Krediten/Schulden stammt, die bereits kaufkraftwirksam geworden sind, sondern das z u s Ă€ t z l i c h e Geld, alias die zusĂ€tzlichen Kredite/Schulden."Geldpolitik" heiĂt ja nicht, sich um das alte"Geld" zu kĂŒmmern, sondern um jenes, das zusĂ€tzlich entstehen könnte (ohne jetzt hier um den Quatsch mit der"Geldpolitik" rumzustreiten, aber es klĂ€rt vielleicht einiges).
>GruĂ
>d.
Ach ne," Nachfragewirksam wird nich das bereits
vorhandene Geld," das alte Geld ist also nicht
nachfragewirksam!!! Give me a break! Oldy
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dottore
06.11.2000, 20:09
@ Liated M.I. Lefuet
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Re:Meinte"Bernd".... Lietad, traumhaft, geradezu! Danke. |
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dottore
06.11.2000, 20:11
@ black elk
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Re: Wie Recht Du hast... |
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dottore
06.11.2000, 20:17
@ SchlauFuchs
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Re: Anmerkung zur Wissenschaft an sich... Tritt aus, tritt aus! |
>Kann ich irgendwo aus der Menschheit austreten? Wo muĂ ich unterschreiben?
Es gab Mal diesen Fall: Ein Mann wollte sich aus der deutschen StaatsbĂŒrgerschaft verabschieden. Also beantragte er"staatenlos" zu werden.
Nach langem Hin & Her und diversen Instanzen obsiegte er (der Mann hieĂ Meier).
Also sagte der Richter:"Herr Meier, hiermit sind sie aus der deutschen StaatsbĂŒrgerschaft entlassen. Aber ich mache Sie darauf aufmerksam..."
Da drehte sich Meier im Gerichtssaal um und fragte in die Runde:
"Mit wem redet der eigentlich?"
Da ist genau, was Du meinst. Mit WEM reden denn diese Affen eigentlich, die sich einbilden, ĂŒber unsere Schicksale besser entscheiden zu können als wir selbst!
GruĂ (besonders herzlich)
d.
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dottore
06.11.2000, 20:40
@ Liated M.I. Lefuet
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Re: Dottore, Mengen und Vermengen - Manschen und Panschen... |
Hi lietad,
warum kÀmpfen? Weil's Spaà macht? Nein, weil wir einander weiterhelfen wollen.
>Also:
ul></ul></font><ul><font color=red>Dottore: >"Abstrakte" Menge mit"abstrakten" Eigenschaften? Wer soll damit etwas anfangen können? </ul></font> U.a. die Mathematiker.Oder Leute wie ich, denen die gĂ€ngigen Geldmengentheorien suspekt sind. Die Mengenlehre ist das Fundament der Mathematik und Mathematik ist das Fundament der Wissenschaft. Der Begriff âMengeâ in Geldmenge oder âAggregatâ in Geldaggregat sind mathematischer Fachjargon aus der Mengenlehre.
Ich verstehe nichts von Mengenlehre. Ich kann Dir aber versichern, dass es keine Geld"menge" gibt, schon allein deshalb nicht, weil die Ă-konomen (immer brav ihrem Tauschtheorem verhaftet) glauben mit der Geld"menge" die Waren"menge" vergleichen bzw. aufwiegen oder sonstwas können.
Und das ist komplett falsch!
><ul><font color=red>Dottore:Es ist doch kontraproduktiv, wenn Du ĂŒbliche Begriffe/Umschreibungen nach [Deinem] Belieben umdeutest.
Ich deute nichts um, das wĂ€re doch ein sinnloser Umweg. Ich whre mich bloĂ gegen"ĂŒblich". In der Geschichte war so vieles"ĂŒblich", was sich hinterher als falsch und/oder katastrophisch herausgestellt hat. Soll ich Dir hundert Beispiele nennen oder tausend?
>Dottore, ich meine es doch nur gut mit Dir:-)
Lieb von Dir und ich weiĂ, es kommt von Herzen. Danke!
>Das âAbzĂ€hlenâ einer Menge von abstrakten Objekten, dient der Quantifizierbarkeit. M1 quantifiziert die âkurzfristige LiquiditĂ€t der Nichtbanken per Zeitpunkt Xâ.
Da liegt schon wieder der Hase im Pfeffer! Herrgottnochmal. Es gibt keine LiquiditĂ€t, im Sinne von"netto". So wie es Wasser gibt, das netto in meine Badewanne flieĂt.
Der"kurzfristigen LiquiditÀt" usw. entsprechen genau so hohe"kurzfristige Nicht-(!!!!)-LiquiditÀten, also Schulden.
Keine Bank der Welt ist jemals n e t t o liquide - in dem Sinne, dass nicht eine andere Bank dann in gleicher Höhe netto i l l i q u i d e wÀre.
Deshalb haben wir doch die GeldhÀndler, damit sie das jederzeit im Griff haben. Das sind doch keine Zocker oder Idioten.
>Mit andern Worten: Die Ă-konomen haben bzgl. M1 gepfuscht und sich v.a. wegen der 5. Eigenschaft âkurzfristige LiquiditĂ€t der Nichtbanken per Zeitpunkt Xâ in heillose WidersprĂŒche verwickelt, die sich gewaschen haben.
Das kannste wohl sachen.
>
><ul><font color=red>Dottore: >Tauschmittel? Ich tausche also eine Banknote in eine Ware?.</ul></font>Ich kaufe mit einer 10DM-Note fĂŒnf Kilo Ăpfel. Es besteht kein Zweifel, dass ich und der ApfelverkĂ€ufer die 10DM-Note und die 5 Kilo Apfel gegenseitig austauschten. Aber.....
><ul><font color=red>Dottore: Zahlungsmittel? Schliesst ja dann wohl Tauschmittel aus. Denn entweder tausche ich die Ware gegen die Banknote oder ich bezahle damit </ul></font>Es war noch im 19 Jh. in lĂ€ndlichen Gebieten ĂŒblich, dass man Guthaben/Schulden-Kontrakte [ folgend GSK ] mit Kerbhölzern verwaltete.[Vgl. Georges Ifrah"Universalgeschichte der Zahlen]
Exzellentes Buch ĂŒrirgens!
Wenn z.B. ein Armer ein Brot auf Kredit bekam, schnitzte der BĂ€cker eine Kerbe in der Form eines â/â inâs Kerbholz, das mit dem Namen des Armen bezeichnet war. Bezahlte der Arme dann ânĂ€chste Wocheâ bar, wurde diese Kerbe mit einer zweite Kerbe durchgestrichen. So, dass ein âXâ entstand. Was bedeutete, das ein GSK beglichen worden war. (d.h. aufgelöst, mit einer zeitlichen Verzögerung oder timelag von einer Woche). Daher stammt die Redewendung âetwas auf dem Kerbholz habenâ im Sinn âSchuld[en] auf sich geladen zu habenâ.
Genau so.
>SelbstverstĂ€ndlich ist auch denkbar, dass der Arme 2 Tage spĂ€ter oder 2 Std spĂ€ter oder 2 Sekunden spĂ€ter das GSK bzgl. BĂ€cker beglichen hĂ€tte. Mit andern Worten: Auch beim Apfelbeispiel war ein GSK im Spiel. Aber es war -fast- nicht zu spĂŒren, aufgrund eines winzigen âtimelagsâ von Sekunden zwischen Auf/Abbau des GSK.
Genau so.
>Oder anders gesagt: Tausch- und Zahlungsmittelfunktion gehören zusammen
Eben nicht. Oder bin ich - aufgrund meines hohen Alters - der einzige, der mit dem PhÀnomen"Zeit" noch etwas anfangen kann?
>und ich sehe nicht ein, wieso Du das bestreitest (?) oder reden wir aneinander âvorbeiâ?
Ja, aber es geht eben nur um diese Sekundenbruchteile.
>Dottore: Gerade das Kerbholzbeispiel zeigt doch, wie wichtig und richtig Deine Feststellungen bzgl. Debitismus sind, also dass wir âalleâ im Marktalltag in Guthaben/Schuldkontrakte-Kontrakte verstrickt sind. Da flattern einem Rechnungen inâs Haus. (Telefon, Versicherung, Zahnarzt, Tankkarten, Heizkostenabrechnung, Steuern u. v. m.). Und diese Rechnungen, die ich erhalte, dokumentieren offenkundig ein GSK, also meine offenen Schulden(Kreditoren), die an anderem Ort auch offene Guthaben(Debitoren) sind.
So ist es. Absolut korrekt.
><ul><font color=red>Dottore: Massstab? Was wird gemessen? Mit Geld"als solchem"?</ul></font> Ich denke, wenn Du z.B. eine Hose kaufst, weil Du deren Preis angemessen findest, so kann man nach menschlichen Ermessen sagen, dass da von Dir gemessen wurde und der HosenverkÀufer nicht so vermessen war, einen zu hohen oder gar unermesslichen Preis anzuschreiben.
Das wird immer ausgehendelt. weiĂt Du doch!
><ul><font color=red>Dottore: Wertaufbewahrungsmittel? Wie wird denn der"Wert" bestimmt? Ist es ein Preis? Und welcher"Wert"? Der des"Geldes" oder der jener Sachen, die ich mir dafĂŒr gekauft habe oder jener, die ich mir dafĂŒr kaufen möchte?.</ul></font> Gegenfrage: Dem âSpeichern eines angemessenen Wertesâ diente das Bargeld, das der Arme in obigem Kerbholzbeispiel dem BĂ€cker brachte. Was ist an einer solchen Sichtweise falsch?
An dieser gar nichts.
><ul><ul><ul><font color=blue>Bernhard: Meine Antwort lautet: Geld ist Bargeld und Guthaben bei der Zentralbank. Giralgeld ist kein Geld, sondern nur ein Geldsurrogat. Das ist klar, einfach und ökonomisch sinnvoll.(*)</ul></ul></ul></font> <ul><ul><font color=brown> Liated: TatsĂ€chlich stehen doch in der Praxis z.B. SichtKontokorrentguthaben und Bargeld in Firmenbuchhaltungen gemeinsam an erster Stelle einer Bilanz und werden gemeinsam unter "liquide Mittel der Nichtbanken" aufgefĂŒhrt. Jeder Manager und sein Finanzbuchhalter auf diesem Planeten wird bestĂ€tigen, dass man Sichtkontostand zurĂŒckhalten kann[horten] oder fĂŒr Zahlungen nutzen, so wie Bargeld auch.</ul></ul></font><ul><font color=red>Dottore:...An erster (!) Stelle einer Bilanz? Alle Bilanzen von Unternehmen, die mir bislang zugĂ€nglich waren (tausende) waren sĂ€mtlich nach dem Bilanzrichtliniengesetz von 1985 bzw. nach HGB çç 242 ff. aufgestellt. Warum sehen die anders aus als hier von Dir beschrieben?</ul></font> Ă€chz:- )
>Du nimmtâs wohl ganz genau. Ich aber auch.
Aber Du hast es eben nicht g e n a u genug genommen, stimmt's?
>Bilanz einer Nichtbank
>1.Aktiva
>1.1.Umlaufvermögen
>1.1.1.Liquide Mittel
>1.1.1.1.âKassaâ
>1.1.1.2.âBankguthaben auf Kontokontokorrentâ
>Du siehst: Beide -nÀmlich Kassa und Bankguthaben- stehen gemeinsam unter Liquide Mittel. (Vergl. Rechnungswesen I, KVZ, Ausgabe 1995)
Aber eben nicht"an erster Stelle" - oder?
><ul><font color=red> Das mit dem"Horten" hatten wir ausfĂŒhrlichst behandelt. Bitte noch Mal nachlesen. Und wenn ich ein Sichtguthaben"horte", kann die Bank die entsprechende Gegenbuchung auch"horten". Seit wann kann ich Schulden"horten"? </ul></font>Dein Sichtkontostand, den Du z.B. als Reserve zurĂŒck behĂ€lst, ist in Deiner Bilanz aktiv und in der Bankbilanz passiv. [Die Schulden beim einen sind Guthaben beim Andern]. D.h. Du âhortestâ; nicht die Bank, welche die entsprechende Sichtschuld hat.
>Die Frage, weswegen kann sich die Bank solche Horter, wie Du es bist:- ) ĂŒberhaupt leisten?
>Antwort: Weil Banken nicht nur Schuldner der Nichtbanken sind [in Bankbilanz passiv, bei Nichtbank aktiv] sondern auch GlÀubiger von Nichtbanken[in Bankbilanz aktiv, bei Nichtbank passiv].
DarĂŒber mĂŒssen wir nicht debattieren.
><ul><font color=red> Schönen GruĂ
>d.</ul></font>GrĂŒsse zurĂŒck
>Liated
Und viele weiter GrĂŒĂe an Dich!
d.
<center>
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</center> |
Toni
06.11.2000, 20:48
@ black elk
|
Re: Anmerkung zur Wissenschaft und Leidenschaft |
>Hi Toni,
>danke fĂŒr die aufmunternden Worte. Ich habe meinen Weg gefunden. Mein groĂe Leidenschaft sind die Natur un die Tiere. Trekkingtouren in Neuseeland und Australien (Hinchibrookisland, Nachtwanderungen durch den Urwald,..), Kajaktouren im Abel Tasma Nat.Park und ich bin ein neuer Mensch! Im Dezember geht es zum TAuchen nach Baja California/ Socorro Islands. Tauchen mit den gröĂten Mantas und Haien dieser Welt, ich kann es kaum erwarten. Wenn man die Ruhe und die Urkraft der Natur gespĂŒrt hat, dann ist alles andere bedeutungslos.
>GruĂ black elk
>PS: Tschuldigung JĂŒrgen, war off topic
_ _ _ _ _ _ _ _
Wild, was Du da alles machst, wild!
FĂŒr den Fall, dass Haie Elchfleisch mögen: Lass Dich nicht verspeisen, gell, wir wollen Dich neuen Menschen dann wieder haben.
Herzliche GrĂŒsse
Toni
(nur selten im topic ;-)
<center>
<HR>
</center> |
dottore
06.11.2000, 21:23
@ Toni
|
Re: Anmerkung zur Wissenschaft und Leidenschaft |
>Toni
>(nur selten im topic ;-)
Quark!
Immer im topic. Ersnthaft: Was wÀren wir ohne Dich?
Das war jetzt kein GesĂŒlze.
Lieben GruĂ
d.
<center>
<HR>
</center>
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Toni
06.11.2000, 21:36
@ dottore
|
Re: Anmerkung zur Wissenschaft ohne Leidenschaft |
>>Toni
>>(nur selten im topic ;-)
>Quark!
>Immer im topic. Ersnthaft: Was wÀren wir ohne Dich?
>Das war jetzt kein GesĂŒlze.
>Lieben GruĂ
>d.
_ _ _ _ _ _ _ _
Also wenn ich ehrlich sein soll, die Frage oben habe ich mich auch schon gefragt
(Achtung zweideutig ;-)
Leicht sĂŒlzend schmelzend und ganz herzlich grĂŒssend:
Toni
<center>
<HR>
</center> |
Liated M.I. Lefuet
08.11.2000, 23:28
@ dottore
|
Re: Dottore, Mengen und Vermengen - Manschen und Panschen... |
Hi Dottore + Runde
<ul><font color=red> Dottore schrieb: warum kĂ€mpfen? Weil's SpaĂ macht? Nein, weil wir einander weiterhelfen wollen</ul></font>Yeah, sehâ auch ich so.
<ul><font color=red> (.)Dottore schrieb:...ich verstehe nix von Mengenlehre..Ich kann Dir aber versichern, dass es keine Geld"menge" gibt, schon allein deshalb nicht, weil die Ă-konomen (immer brav ihrem Tauschtheorem verhaftet) glauben mit der Geld"menge" die Waren"menge" vergleichen bzw. aufwiegen oder sonstwas können. </ul></font>
Richtig. M1 ist zweifellos keine eindeutige Ansammlung von âDingenâ
Eine simple BegrĂŒndung:
Beispiel âAâ
Ich bezahle dem Wucherer Don Pomodoro seinerzeit geliehene 10â000DM bar inkl. Wucherzins bar zurĂŒck. Was insgesamt die Bargeldmenge im System natĂŒrlich weder vermindert[e], noch vergrössert[e].
Beispiel âBâ
Aber Du Dottore, lĂ€sst Deinem gesamten Sichtkontostand von 10 Mio an hochverschuldeten Holzmann Konzern bargeldlos ĂŒbertragen.Als Geschenk. Respekt, Respekt:-) Allerdings wĂ€re es aufâs Konto von Liated netter gewesen:-))
Folge: Du hast 10 Mio weniger Schtkontostand (in Bankbilanz passiv) und Holzmann weniger Schulden[in Bankbilanz aktiv]. Weil Dein Sichtkontostand zu M1 gehört(e), ist dadurch M1 um 10 Mio gesunken.
Dieser Vorgang wird von den Ă-konomen bekanntlich mit dem verschwommenen Begriff âGeldvernichtungâ bezeichnet.Böser, böser Dottore âeinfach soâ Geld zu vernichten:-)
Deutlicher gesagt. Es handelte sich bei Dottore's grosszĂŒgiger Geste um das Auflösen von zwei Schuldkontrakten im âWertâ von je 10 Mio inâs Nichts: a) 10 Mio Schulden des Schuldners Bankensystem an GlĂ€biger Dottore sind verschwunden und b) ebenso verschwanden damit die 10 Mio Schulden des Schuldner Holzmann-Konzerns an den GlĂ€ubiger Bankensystem.
Ergo: Der bargeldlose Teil von M1 ist sicher nicht eine [in âBĂŒchernâ simulierte] Ansammlung von âDingenâ. Denn Dinge verschwinden nicht durch ĂŒbertragen von einem zum andern; auch nicht in einer Simulation mit simulierten Dingen.
Aber:
Nun zu meinem âProblemâ
NatĂŒrlich ist den Ă-konomen i.d.R. der Unterschied zwischen Beispiel âAâ und âBâ bewusst(?).
Aber es bringt doch nix, wenn man den Ă-konomen vorwirft, eine Geldâmengeâ gĂ€be es nicht.
Denn die Mainstream-Ă-konomie betrachtet Bargeld und Sichtkontostand (und M2, M3 ) als Abstraktionen und definieren diese im Sinne der Mengelehre anlog zu mathematische Objekten und definitorisch mit âeinfach soâ festgelegten Eigenschaften.
Kein Wissenschaftler -und wir wollen mal die Mainstream-Ă-konomik gnĂ€digerweise so nennen:-) ist logischweise bereit, seine Definitionen bzgl. Geldmenge zu revidieren, falls man denen nicht hieb- und stichfest beweisen kann, dass ihre Geldmengendefinition zu WidersprĂŒchen in deren AbzĂ€hlbarkeit fĂŒhren: Also WidersprĂŒche, die sich mit Mengenlehre â(er)fassenâ lassen.
Als Beispiel fĂŒr eine solche Haltung können wir âDeinen Freundâ:- ) Prof. Niklaus A. LĂ€ufer von Uni Konstanz nehmen, der schrieb, Zitat: â..Die Menschen wĂ€hlen sich das passende Tauschmittel selbst aus, eventuell entgegen den Absichten des Gesetzgebers. (Beispiele: die DM als Tauschmittel in Osteuropa, ZigarettenwĂ€hrung in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg vor der WĂ€hrungsreform.). Deshalb kann man die Frage der richtigen Gelddefinition nicht lösen, indem man auf Besonderheiten der Rechtsordnung verweist. ()..... Wenn man das Vorkommen von ZigarettenwĂ€hrungen zur Kenntnis nimmt (und argumentativ einsetzt), dann kann man nicht den Begriff der Geldmenge ablehnen. Denn dies wĂŒrde darauf hinauslaufen, dass man die AbzĂ€hlbarkeit eines Vorrats an Zigaretten leugnen wĂŒrde. Ich bin sicher, dass in der Zeit der ZigarettenwĂ€hrung die Leute sehr wohl wussten, wieviele Zigaretten sie in der Tasche hatten...()....Wenn wir Geld nicht quantitativ messen könnten, wĂ€re dies ein Grund den Begriff bzw. die Definition zu Ă€ndern.[Hervorgehoben von Liated] Eine Definition, die den Quantifizierbarkeitsanspruch aufgibt, hat im Wettbewerb der Definitionen gar keine Lebens-Chance. Sie wĂ€re eine glatte Totgeburt . Ende Zitat, siehe dazu H+S Ecke bei www. Systemfehler.de..
<ul><font color=red>Dottore schrieb: Der"kurzfristigen LiquiditÀt" usw. entsprechen genau so hohe"kurzfristige Nicht-(!!!!)-LiquiditÀten, also Schulden. </ul></font>
Nicht immer. Sogar immer öfter nicht.
Beispiel aus der Fachliteratur[*]: StrombezĂŒge begleicht die Post anâs ElektrizitĂ€tskraftwerk (EKW) auf dessen Postcheckkonto durch Aufbuchung aus dem Nichts. (Folge: Postcheck-Konto EKW[in Postbilanz passiv] steigt und es steigen Postenergiekosten [Post Aufwand].
Im Fachjargon nennt man das: Die Post [oder die Bank!] begleicht Postaufwand[Bankaufwand], in dem sie eine Forderung gegen sich selbst eröffnet.
Anlog wie bei der Post -also durch Eröffnen von Forderungen gegen sich selbst machenâs auch die Banken bzgl. ihres Aufwandes. Sei es fĂŒr Bankangestelltenlöhne, fĂŒr Telecomkosten, etc. etc und sogar fĂŒr Passivzinsen. Die daraus resultierenden PassivverlĂ€ngerungen, also Verluste, können sich die Banken nur leisten bzw ĂŒbertreffen, weil die Banken ihren Bankaktiven[Hyposchulden, bankverschuldete Nichtbanken etc] u.a. noch höhere Aktivenzinsen aufbrummen: Die Differenz daraus, sind nicht âSchuldenâ der Bank, sondern werden ĂŒber buchhaltungstechnisch via Ek und Reserve [beide in Bankpassiven] durch die sogenannte Jahresabschlussbuchung ausgeglichen. Mit andern Worten: Gegen den BuchhaltungskĂŒnstler âBankensystemâ ist der Staat und die ZB gerade zu ein unschuldiger Waisenknabe, Dottore, (und R. Deutsch!)
[*]Vgl."Geld, Kredit und Banken" 1996, Schmid et al., S. 140]
<ul><font color=red>Dottore schrieb: Keine Bank der Welt ist jemals n e t t o liquide - in dem Sinne, dass nicht eine andere Bank dann in gleicher Höhe netto i l l i q u i d e wÀre. Deshalb haben wir doch die GeldhÀndler, damit sie das jederzeit im Griff haben. Das sind doch keine Zocker oder Idioten</ul> </font>
NatĂŒrlich sind die Banken keine Idioten [siehe oben]. Solche Zocker wie einige Eliotter hier:-), sind Banken natĂŒrlich nicht. Denn welche(r) Eliotter kann schon Wertpapiere erwerben, in dem er ganz simpel eine bargeldlose Forderung gegen sich selber eröffnet?
GrĂŒsse
PS:
<ul><ul><ul><ul> <font color=darkgreen> Liated schrieb: Jeder Manager und sein Finanzbuchhalter auf diesem Planeten wird bestĂ€tigen, dass man Sichtkontostand zurĂŒckhalten kann[horten] oder fĂŒr Zahlungen nutzen, so wie Bargeld auch. </ul></ul></ul></ul></font>
<ul><ul><ul><font color=blue> Dottore schrieb:...An erster (!) Stelle einer Bilanz? Alle Bilanzen von Unternehmen, die mir bislang zugÀnglich waren (tausende) waren sÀmtlich nach dem Bilanzrichtliniengesetz von 1985 bzw. nach HGB çç 242 ff. aufgestellt. Warum sehen die anders aus als hier von Dir beschrieben?</ul></ul></ul></font>
<ul><ul> <font color=brown>Liated schrieb: Ă€chz:- ) Du nimmtâs wohl ganz genau. Ich aber auch. </ul></ul> </font>
<ul> <font color=red>Dottore schrieb: Du hast es eben nicht g e n a u genug genommen, stimmt's?</ul></font>
siehe unten
<ul><ul><font color=brown>Lieated schrieb:
Bilanz einer Nichtbank
1.Aktiva
1.Umlaufvermögen
1.1.1.Liquide Mittel
1.1.1.1.âKassaâ
1.1.1.2.âBankguthaben auf Kontokontokorrentâ
Du siehst: Beide -nÀmlich Kassa und Bankguthaben- stehen gemeinsam unter Liquide Mittel. (Vergl. Rechnungswesen I, KVZ, Ausgabe 1995)</ul></ul></font>
<ul> <font color=red>Dottore schrieb: Aber eben nicht"an erster Stelle" - oder?</ul></font>
Caramba, tiefer Schmerz:- )
Aktiva, Umlaufvermögen, Liquide Mittel etc. etc. sind nicht Konti, sondern nur Gruppierungen, um eine Bilanz zu strukturieren. (Hier kommt die Mengelehre-Logik wieder Dottore) An erster Stelle der Aktiva in der Bilanz einer Nichtbank kommt die Kassa, dann Bankguthaben, die gemeinsam in der Gruppierungsebene âLiquide Mittelâ aufgefĂŒhrt werden.
<center>
<HR>
</center> |
JĂŒKĂŒ
08.11.2000, 23:47
@ Liated M.I. Lefuet
|
Re: Dottore, Mengen und Vermengen - Manschen und Panschen... / Meilenstein owT |
>Hi Dottore + Runde
><ul><font color=red> Dottore schrieb: warum kĂ€mpfen? Weil's SpaĂ macht? Nein, weil wir einander weiterhelfen wollen</ul></font>Yeah, sehâ auch ich so.
><ul><font color=red> (.)Dottore schrieb:...ich verstehe nix von Mengenlehre..Ich kann Dir aber versichern, dass es keine Geld"menge" gibt, schon allein deshalb nicht, weil die Ă-konomen (immer brav ihrem Tauschtheorem verhaftet) glauben mit der Geld"menge" die Waren"menge" vergleichen bzw. aufwiegen oder sonstwas können. </ul></font>
>Richtig. M1 ist zweifellos keine eindeutige Ansammlung von âDingenâ >
>Eine simple BegrĂŒndung:
>Beispiel âAâ
>Ich bezahle dem Wucherer Don Pomodoro seinerzeit geliehene 10â000DM bar inkl. Wucherzins bar zurĂŒck. Was insgesamt die Bargeldmenge im System natĂŒrlich weder vermindert[e], noch vergrössert[e].
>Beispiel âBâ
>Aber Du Dottore, lĂ€sst Deinem gesamten Sichtkontostand von 10 Mio an hochverschuldeten Holzmann Konzern bargeldlos ĂŒbertragen.Als Geschenk. Respekt, Respekt:-) Allerdings wĂ€re es aufâs Konto von Liated netter gewesen:-))
>Folge: Du hast 10 Mio weniger Schtkontostand (in Bankbilanz passiv) und Holzmann weniger Schulden[in Bankbilanz aktiv]. Weil Dein Sichtkontostand zu M1 gehört(e), ist dadurch M1 um 10 Mio gesunken.
>Dieser Vorgang wird von den Ă-konomen bekanntlich mit dem verschwommenen Begriff âGeldvernichtungâ bezeichnet.Böser, böser Dottore âeinfach soâ Geld zu vernichten:-)
>Deutlicher gesagt. Es handelte sich bei Dottore's grosszĂŒgiger Geste um das Auflösen von zwei Schuldkontrakten im âWertâ von je 10 Mio inâs Nichts: a) 10 Mio Schulden des Schuldners Bankensystem an GlĂ€biger Dottore sind verschwunden und b) ebenso verschwanden damit die 10 Mio Schulden des Schuldner Holzmann-Konzerns an den GlĂ€ubiger Bankensystem.
>Ergo: Der bargeldlose Teil von M1 ist sicher nicht eine [in âBĂŒchernâ simulierte] Ansammlung von âDingenâ. Denn Dinge verschwinden nicht durch ĂŒbertragen von einem zum andern; auch nicht in einer Simulation mit simulierten Dingen.
>Aber:
>Nun zu meinem âProblemâ
>NatĂŒrlich ist den Ă-konomen i.d.R. der Unterschied zwischen Beispiel âAâ und âBâ bewusst(?).
>Aber es bringt doch nix, wenn man den Ă-konomen vorwirft, eine Geldâmengeâ gĂ€be es nicht.
>Denn die Mainstream-Ă-konomie betrachtet Bargeld und Sichtkontostand (und M2, M3 ) als Abstraktionen und definieren diese im Sinne der Mengelehre anlog zu mathematische Objekten und definitorisch mit âeinfach soâ festgelegten Eigenschaften.
>Kein Wissenschaftler -und wir wollen mal die Mainstream-Ă-konomik gnĂ€digerweise so nennen:-) ist logischweise bereit, seine Definitionen bzgl. Geldmenge zu revidieren, falls man denen nicht hieb- und stichfest beweisen kann, dass ihre Geldmengendefinition zu WidersprĂŒchen in deren AbzĂ€hlbarkeit fĂŒhren: Also WidersprĂŒche, die sich mit Mengenlehre â(er)fassenâ lassen.
>Als Beispiel fĂŒr eine solche Haltung können wir âDeinen Freundâ:- ) Prof. Niklaus A. LĂ€ufer von Uni Konstanz nehmen, der schrieb, Zitat: â..Die Menschen wĂ€hlen sich das passende Tauschmittel selbst aus, eventuell entgegen den Absichten des Gesetzgebers. (Beispiele: die DM als Tauschmittel in Osteuropa, ZigarettenwĂ€hrung in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg vor der WĂ€hrungsreform.). Deshalb kann man die Frage der richtigen Gelddefinition nicht lösen, indem man auf Besonderheiten der Rechtsordnung verweist. ()..... Wenn man das Vorkommen von ZigarettenwĂ€hrungen zur Kenntnis nimmt (und argumentativ einsetzt), dann kann man nicht den Begriff der Geldmenge ablehnen. Denn dies wĂŒrde darauf hinauslaufen, dass man die AbzĂ€hlbarkeit eines Vorrats an Zigaretten leugnen wĂŒrde. Ich bin sicher, dass in der Zeit der ZigarettenwĂ€hrung die Leute sehr wohl wussten, wieviele Zigaretten sie in der Tasche hatten...()....Wenn wir Geld nicht quantitativ messen könnten, wĂ€re dies ein Grund den Begriff bzw. die Definition zu Ă€ndern.[Hervorgehoben von Liated] Eine Definition, die den Quantifizierbarkeitsanspruch aufgibt, hat im Wettbewerb der Definitionen gar keine Lebens-Chance. Sie wĂ€re eine glatte Totgeburt . Ende Zitat, siehe dazu H+S Ecke bei www. Systemfehler.de..
>
><ul><font color=red>Dottore schrieb: Der"kurzfristigen LiquiditÀt" usw. entsprechen genau so hohe"kurzfristige Nicht-(!!!!)-LiquiditÀten, also Schulden. </ul></font>
>Nicht immer. Sogar immer öfter nicht.
>Beispiel aus der Fachliteratur[*]: StrombezĂŒge begleicht die Post anâs ElektrizitĂ€tskraftwerk (EKW) auf dessen Postcheckkonto durch Aufbuchung aus dem Nichts. (Folge: Postcheck-Konto EKW[in Postbilanz passiv] steigt und es steigen Postenergiekosten [Post Aufwand].
>Im Fachjargon nennt man das: Die Post [oder die Bank!] begleicht Postaufwand[Bankaufwand], in dem sie eine Forderung gegen sich selbst eröffnet.
>Anlog wie bei der Post -also durch Eröffnen von Forderungen gegen sich selbst machenâs auch die Banken bzgl. ihres Aufwandes. Sei es fĂŒr Bankangestelltenlöhne, fĂŒr Telecomkosten, etc. etc und sogar fĂŒr Passivzinsen. Die daraus resultierenden PassivverlĂ€ngerungen, also Verluste, können sich die Banken nur leisten bzw ĂŒbertreffen, weil die Banken ihren Bankaktiven[Hyposchulden, bankverschuldete Nichtbanken etc] u.a. noch höhere Aktivenzinsen aufbrummen: Die Differenz daraus, sind nicht âSchuldenâ der Bank, sondern werden ĂŒber buchhaltungstechnisch via Ek und Reserve [beide in Bankpassiven] durch die sogenannte Jahresabschlussbuchung ausgeglichen. Mit andern Worten: Gegen den BuchhaltungskĂŒnstler âBankensystemâ ist der Staat und die ZB gerade zu ein unschuldiger Waisenknabe, Dottore, (und R. Deutsch!)
>[*]Vgl."Geld, Kredit und Banken" 1996, Schmid et al., S. 140] >
><ul><font color=red>Dottore schrieb: Keine Bank der Welt ist jemals n e t t o liquide - in dem Sinne, dass nicht eine andere Bank dann in gleicher Höhe netto i l l i q u i d e wÀre. Deshalb haben wir doch die GeldhÀndler, damit sie das jederzeit im Griff haben. Das sind doch keine Zocker oder Idioten</ul> </font>
>NatĂŒrlich sind die Banken keine Idioten [siehe oben]. Solche Zocker wie einige Eliotter hier:-), sind Banken natĂŒrlich nicht. Denn welche(r) Eliotter kann schon Wertpapiere erwerben, in dem er ganz simpel eine bargeldlose Forderung gegen sich selber eröffnet?
>GrĂŒsse
>
>PS:
><ul><ul><ul><ul> <font color=darkgreen> Liated schrieb: Jeder Manager und sein Finanzbuchhalter auf diesem Planeten wird bestĂ€tigen, dass man Sichtkontostand zurĂŒckhalten kann[horten] oder fĂŒr Zahlungen nutzen, so wie Bargeld auch. </ul></ul></ul></ul></font>
><ul><ul><ul><font color=blue> Dottore schrieb:...An erster (!) Stelle einer Bilanz? Alle Bilanzen von Unternehmen, die mir bislang zugÀnglich waren (tausende) waren sÀmtlich nach dem Bilanzrichtliniengesetz von 1985 bzw. nach HGB çç 242 ff. aufgestellt. Warum sehen die anders aus als hier von Dir beschrieben?</ul></ul></ul></font>
><ul><ul> <font color=brown>Liated schrieb: Ă€chz:- ) Du nimmtâs wohl ganz genau. Ich aber auch. </ul></ul> </font>
><ul> <font color=red>Dottore schrieb: Du hast es eben nicht g e n a u genug genommen, stimmt's?</ul></font>
>siehe unten
><ul><ul><font color=brown>Lieated schrieb:
>Bilanz einer Nichtbank
>1.Aktiva
>1.Umlaufvermögen
>1.1.1.Liquide Mittel
>1.1.1.1.âKassaâ
>1.1.1.2.âBankguthaben auf Kontokontokorrentâ
>Du siehst: Beide -nÀmlich Kassa und Bankguthaben- stehen gemeinsam unter Liquide Mittel. (Vergl. Rechnungswesen I, KVZ, Ausgabe 1995)</ul></ul></font>
><ul> <font color=red>Dottore schrieb: Aber eben nicht"an erster Stelle" - oder?</ul></font>
>Caramba, tiefer Schmerz:- )
>Aktiva, Umlaufvermögen, Liquide Mittel etc. etc. sind nicht Konti, sondern nur Gruppierungen, um eine Bilanz zu strukturieren. (Hier kommt die Mengelehre-Logik wieder Dottore) An erster Stelle der Aktiva in der Bilanz einer Nichtbank kommt die Kassa, dann Bankguthaben, die gemeinsam in der Gruppierungsebene âLiquide Mittelâ aufgefĂŒhrt werden.
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cheticamp
09.11.2000, 15:47
@ Liated M.I. Lefuet
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Tja, da steckt der Teufel wohl im Detail owT) |
>
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dottore
12.11.2000, 00:21
@ Liated M.I. Lefuet
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Re: Aha, also bitte schön: |
>Hi Dottore + Runde
><ul><font color=red> Dottore schrieb: warum kĂ€mpfen? Weil's SpaĂ macht? Nein, weil wir einander weiterhelfen wollen</ul></font>Yeah, sehâ auch ich so.
><ul><font color=red> (.)Dottore schrieb:...ich verstehe nix von Mengenlehre..Ich kann Dir aber versichern, dass es keine Geld"menge" gibt, schon allein deshalb nicht, weil die Ă-konomen (immer brav ihrem Tauschtheorem verhaftet) glauben mit der Geld"menge" die Waren"menge" vergleichen bzw. aufwiegen oder sonstwas können. </ul></font>
>Richtig. M1 ist zweifellos keine eindeutige Ansammlung von âDingenâ >
>Eine simple BegrĂŒndung:
>Beispiel âAâ
>Ich bezahle dem Wucherer Don Pomodoro seinerzeit geliehene 10â000DM bar inkl. Wucherzins bar zurĂŒck. Was insgesamt die Bargeldmenge im System natĂŒrlich weder vermindert[e], noch vergrössert[e].
>Beispiel âBâ
>Aber Du Dottore, lĂ€sst Deinem gesamten Sichtkontostand von 10 Mio an hochverschuldeten Holzmann Konzern bargeldlos ĂŒbertragen.Als Geschenk. Respekt, Respekt:-) Allerdings wĂ€re es aufâs Konto von Liated netter gewesen:-))
>Folge: Du hast 10 Mio weniger Schtkontostand (in Bankbilanz passiv) und Holzmann weniger Schulden[in Bankbilanz aktiv]. Weil Dein Sichtkontostand zu M1 gehört(e), ist dadurch M1 um 10 Mio gesunken.
>Dieser Vorgang wird von den Ă-konomen bekanntlich mit dem verschwommenen Begriff âGeldvernichtungâ bezeichnet.Böser, böser Dottore âeinfach soâ Geld zu vernichten:-)
>Deutlicher gesagt. Es handelte sich bei Dottore's grosszĂŒgiger Geste um das Auflösen von zwei Schuldkontrakten im âWertâ von je 10 Mio inâs Nichts: a) 10 Mio Schulden des Schuldners Bankensystem an GlĂ€biger Dottore sind verschwunden und b) ebenso verschwanden damit die 10 Mio Schulden des Schuldner Holzmann-Konzerns an den GlĂ€ubiger Bankensystem.
>Ergo: Der bargeldlose Teil von M1 ist sicher nicht eine [in âBĂŒchernâ simulierte] Ansammlung von âDingenâ. Denn Dinge verschwinden nicht durch ĂŒbertragen von einem zum andern; auch nicht in einer Simulation mit simulierten Dingen.
Na ja, es ist doch wohl unbestritten, dass ausgebucht werden kann (oder muss). Und wenn Forderungen verschwinden, verschwinden auch gleich hohe Schulden. Ich kapier' das Problem ehrlich gesagt nicht ganz.
>Aber:
>Nun zu meinem âProblemâ
>NatĂŒrlich ist den Ă-konomen i.d.R. der Unterschied zwischen Beispiel âAâ und âBâ bewusst(?).
>Aber es bringt doch nix, wenn man den Ă-konomen vorwirft, eine Geldâmengeâ gĂ€be es nicht.
Das hat nichts mit einem Vorwurf zu tun. Eine Menge fĂŒhrt nur leider zur anderen. D.h. Geldmenge wird mit Warenmenge verglichen und schon sind wir wieder bei Oldy's Waage. Die sieht schön aus, gehört aber in de Kaufmannsladen und nicht in die ökonomische Wirklichkeit.
>Denn die Mainstream-Ă-konomie betrachtet Bargeld und Sichtkontostand (und M2, M3 ) als Abstraktionen und definieren diese im Sinne der Mengelehre anlog zu mathematische Objekten und definitorisch mit âeinfach soâ festgelegten Eigenschaften.
Als Abstraktionen? Ich habe mich wohl verlesen! Es gibt keine abstrakten Geldmengen, sondern schlicht und einfach summierte.
>Kein Wissenschaftler -und wir wollen mal die Mainstream-Ă-konomik gnĂ€digerweise so nennen:-) ist logischweise bereit, seine Definitionen bzgl. Geldmenge zu revidieren, falls man denen nicht hieb- und stichfest beweisen kann, dass ihre Geldmengendefinition zu WidersprĂŒchen in deren AbzĂ€hlbarkeit fĂŒhren: Also WidersprĂŒche, die sich mit Mengenlehre â(er)fassenâ lassen.
Es gibt keine Definition von"Geldmenge", die etwas mit"Menge" zu tun hat. Ich bitte, sie mir andernfalls aus einem x-beliebigen Lehrbuch vorzufĂŒhren. Stichwort genĂŒgt, da ich alle LehrbĂŒcher griffbereit habe.
>Als Beispiel fĂŒr eine solche Haltung können wir âDeinen Freundâ:- ) Prof. Niklaus A. LĂ€ufer von Uni Konstanz nehmen, der schrieb, Zitat: â..Die Menschen wĂ€hlen sich das passende Tauschmittel selbst aus, eventuell entgegen den Absichten des Gesetzgebers. (Beispiele: die DM als Tauschmittel in Osteuropa, ZigarettenwĂ€hrung in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg vor der WĂ€hrungsreform.). Deshalb kann man die Frage der richtigen Gelddefinition nicht lösen, indem man auf Besonderheiten der Rechtsordnung verweist.
Wenn wir uns von der Rechtsordnung lösen wollen - okay. Nur dann gibt's halt kein"gesetzliches Zahlungsmittel" mehr. Und ich zahle meine Steuern in Papierfetzen, auf denen steht"dottore-Geld. 1 Million". Und dann?
>()..... Wenn man das Vorkommen von ZigarettenwÀhrungen zur Kenntnis nimmt (und argumentativ einsetzt), dann kann man nicht den Begriff der Geldmenge ablehnen.
Das alberne Argument mit der"ZigarettenwĂ€hrung", mit Verlaub. Ich habe doch selbst die Zeit erlebt und war damals in der MĂŒnchner Möhlstrasse oft genug zu Gange (kleiner Zuschauer). Zigaretten waren doch keine WĂ€hrung, sondern eine Recheneinheit. Den Unterschied sollte dieses Board schon drauf haben (z.B. WĂ€hrung = Silber, Recheneinheit = Drachme).
>Denn dies wĂŒrde darauf hinauslaufen, dass man die AbzĂ€hlbarkeit eines Vorrats an Zigaretten leugnen wĂŒrde. Ich bin sicher, dass in der Zeit der ZigarettenwĂ€hrung die Leute sehr wohl wussten, wieviele Zigaretten sie in der Tasche hatten...()....Wenn wir Geld nicht quantitativ messen könnten, wĂ€re dies ein Grund den Begriff bzw. die Definition zu Ă€ndern.[Hervorgehoben von Liated] Eine Definition, die den Quantifizierbarkeitsanspruch aufgibt, hat im Wettbewerb der Definitionen gar keine Lebens-Chance. Sie wĂ€re eine glatte Totgeburt . Ende Zitat, siehe dazu H+S Ecke bei www. Systemfehler.de..
Wettbewerb der Definitionen? Wie soll ich denn wohl meinen Kontostand, der ja aus Geld besteht, quantitativ messen? Etwa die LĂ€nge des Ausdrucks messen?
>
><ul><font color=red>Dottore schrieb: Der"kurzfristigen LiquiditÀt" usw. entsprechen genau so hohe"kurzfristige Nicht-(!!!!)-LiquiditÀten, also Schulden. </ul></font>
>Nicht immer. Sogar immer öfter nicht.
Darf ich um ein Argument bitten!
>Beispiel aus der Fachliteratur[*]: StrombezĂŒge begleicht die Post anâs ElektrizitĂ€tskraftwerk (EKW) auf dessen Postcheckkonto durch Aufbuchung aus dem Nichts. (Folge: Postcheck-Konto EKW[in Postbilanz passiv] steigt und es steigen Postenergiekosten [Post Aufwand].
Was ist denn eine"Aufbuchung aus dem Nichts"? Sobald ich eine Forderung verbuche, ist sie doch wohl entstanden oder ich betrĂŒge (Straftatbestand). Wer soll denn den Strom bezogen haben? Falls ihn ein Haushalt bezogen hat, ist der in Höhe der"Buchung aus dem Nichts" im Moment derselben diese Summe schuldig. Wo sind wir denn?
>Im Fachjargon nennt man das: Die Post [oder die Bank!] begleicht Postaufwand[Bankaufwand], in dem sie eine Forderung gegen sich selbst eröffnet.
Wie bitte verbuche ich eine Forderung an mich selbst (ohne zeitgleich eine Forderung an jemand anderen zu verbuchen, wobei ich dann nur Inkasso- oder Durchlaufstation bin?). Etwa netto?
Das hÀtte ich doch gern mal gebucht gesehen. Jeder Buchhalter, der nicht doppelt bucht, fliegt sofort.
>Anlog wie bei der Post -also durch Eröffnen von Forderungen gegen sich selbst machenâs auch die Banken bzgl. ihres Aufwandes. Sei es fĂŒr Bankangestelltenlöhne, fĂŒr Telecomkosten, etc. etc und sogar fĂŒr Passivzinsen. Die daraus resultierenden PassivverlĂ€ngerungen, also Verluste, können sich die Banken nur leisten bzw ĂŒbertreffen, weil die Banken ihren Bankaktiven[Hyposchulden, bankverschuldete Nichtbanken etc] u.a. noch höhere Aktivenzinsen aufbrummen: Die Differenz daraus, sind nicht âSchuldenâ der Bank, sondern werden ĂŒber buchhaltungstechnisch via Ek und Reserve [beide in Bankpassiven] durch die sogenannte Jahresabschlussbuchung ausgeglichen. Mit andern Worten: Gegen den BuchhaltungskĂŒnstler âBankensystemâ ist der Staat und die ZB gerade zu ein unschuldiger Waisenknabe, Dottore, (und R. Deutsch!)
Das ist komplett falsch, da jede Bank jeden Abend ihre BĂŒcher glatt stellen muss. Und da erscheinen - oh Wunder - jeden Abend fĂŒr all die hier aufgezĂ€hlten Buchungen Gegenbuchungen, und wer's nicht glaubt frage mal das Bundesaufsichtsamt fĂŒr das Kreditwesen.
>[*]Vgl."Geld, Kredit und Banken" 1996, Schmid et al., S. 140]
Die sog. Schlussbuchung ist nichts als die Ăbertragung der G+V in die Bilanz. Aber ich bitte jetzt um ein Beispiel einer G+V, bei der am Abend eines Tages etwas"offen" bleibt in dem Sinne, dass die zweite Buchung entfĂ€llt.
>
><ul><font color=red>Dottore schrieb: Keine Bank der Welt ist jemals n e t t o liquide - in dem Sinne, dass nicht eine andere Bank dann in gleicher Höhe netto i l l i q u i d e wÀre. Deshalb haben wir doch die GeldhÀndler, damit sie das jederzeit im Griff haben. Das sind doch keine Zocker oder Idioten</ul> </font>
>NatĂŒrlich sind die Banken keine Idioten [siehe oben]. Solche Zocker wie einige Eliotter hier:-), sind Banken natĂŒrlich nicht. Denn welche(r) Eliotter kann schon Wertpapiere erwerben, in dem er ganz simpel eine bargeldlose Forderung gegen sich selber eröffnet?
Ich eröffne also eine Forderung gegen mich? Was heiĂt"ich eröffne"? Buche ich, dann muss ich gegenbuchen. RĂ€ume ich mir einen Kreditrahmen ein, dann muss ich buchen, sobald dieser in Anspruch genommen wird.
Eine Bank erwirbt Wertpapiere, okay. Aktivseite: Hereinnahme von Papieren zum Anschaffungskurs (Niederstwertprinzip wirkt ab dann). Und auf der Passivseite habe ich eine Verbindlichkeit. Wie das denn nun?
Oder ich bezahle die Wertpapiere. Dann wechsle ich auf der Aktivseite Kasse gegen Wertpapiere. Welche Bilanz wird dadurch verlÀngert? Welche Verbindlichkeit kommt dazu?
Oder ich bezahle die Wertpapiere (noch) nicht. Dann stelle ich aktiv die Wertpapiere dazu. Und was mache ich dann auf der Passivseite? VorschlÀge erbeten, damit ich sie zur Ergötzung des Publikums erledigen kann.
Guten GruĂ und Gute Nacht!
>GrĂŒsse
>
>PS:
><ul><ul><ul><ul> <font color=darkgreen> Liated schrieb: Jeder Manager und sein Finanzbuchhalter auf diesem Planeten wird bestĂ€tigen, dass man Sichtkontostand zurĂŒckhalten kann[horten] oder fĂŒr Zahlungen nutzen, so wie Bargeld auch. </ul></ul></ul></ul></font>
><ul><ul><ul><font color=blue> Dottore schrieb:...An erster (!) Stelle einer Bilanz? Alle Bilanzen von Unternehmen, die mir bislang zugÀnglich waren (tausende) waren sÀmtlich nach dem Bilanzrichtliniengesetz von 1985 bzw. nach HGB çç 242 ff. aufgestellt. Warum sehen die anders aus als hier von Dir beschrieben?</ul></ul></ul></font>
><ul><ul> <font color=brown>Liated schrieb: Ă€chz:- ) Du nimmtâs wohl ganz genau. Ich aber auch. </ul></ul> </font>
Nein, offenbar nicht, weil wir alle unsere Bilanz-Schemel kennen. Und da steht die Kasse eben nicht oben, sondern ganz unten. Das wurde von Dir komplett falsch dargestellt. Aber vielleicht siehst Du die Bilanzen auf den Kopf stehend. WĂ€re auch nicht schlimm, ĂŒbrigens.
><ul> <font color=red>Dottore schrieb: Du hast es eben nicht g e n a u genug genommen, stimmt's?</ul></font>
>siehe unten
><ul><ul><font color=brown>Lieated schrieb:
>Bilanz einer Nichtbank
>1.Aktiva
>1.Umlaufvermögen
>1.1.1.Liquide Mittel
>1.1.1.1.âKassaâ
>1.1.1.2.âBankguthaben auf Kontokontokorrentâ
>Du siehst: Beide -nÀmlich Kassa und Bankguthaben- stehen gemeinsam unter Liquide Mittel. (Vergl. Rechnungswesen I, KVZ, Ausgabe 1995)</ul></ul></font>
Ja beide. Was denn sonst?
><ul> <font color=red>Dottore schrieb: Aber eben nicht"an erster Stelle" - oder?</ul></font>
>Caramba, tiefer Schmerz:- )
Sag' doch einfach: Fehler bei mir!
>Aktiva, Umlaufvermögen, Liquide Mittel etc. etc. sind nicht Konti, sondern nur Gruppierungen, um eine Bilanz zu strukturieren.
Wie bitte? SelbstverstÀndlich sind das alles Konten. Wo was steht (von oben nach unten) ist wirklich wurscht. Und was sollen denn"Gruppierungen" sein? Wie buche ich denn das?
>(Hier kommt die Mengelehre-Logik wieder Dottore) An erster Stelle der Aktiva in der Bilanz einer Nichtbank kommt die Kassa, dann Bankguthaben, die gemeinsam in der Gruppierungsebene âLiquide Mittelâ aufgefĂŒhrt werden.
Ich verstehe leider nicht, was die Mengenlehre mit der Bilanz zu tun haben soll. In der Bilanz erscheinen ausschlieĂlich Summen, und n i e m a l s Mengen.
Sollte es so eine GeschĂ€fts-Bilanz als ein Mix aus Summen und Mengen oder gar nur mit Mengen geben (testiert!), zahle ich allein fĂŒr deren Anblick eine Million Mark.
Ich bin ja soooo gespannt!
GrĂŒĂe
d.
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Oldy
12.11.2000, 07:15
@ dottore
|
Re: Aha, also bitte schön: |
Lieber Dottore und R.R. Lietat
Fern sei es von mir mich in so ein gelehrtes GesprĂ€ch einzumischen, aber da Dottore meine Waage erwĂ€hnt hat, auf die ich ĂŒbrigens recht stolz bin, weil sie als erste die bereinigte QuantitĂ€tstheorie des Geldes auch graphisch darstellt, möchte ich doch eines bemerken.
Dottore, spring ĂŒber deinen Schatten, und erkenne diese Waage als was sie ist. Eine Momentaufnahme, ein Parallelogramm der KrĂ€fte, welche in Wirtschaft und Geldwesen wirksam sind und nicht nur eine âschöneâ Waage fĂŒr einen GreiĂler. Die alten Ă-konomen haben auch solch Ă€hnliche Waagen zur Darstellung des Gesetzes von Angebot und Nachfrage und fĂŒr die rohe QuantitĂ€tstheorie benĂŒtzt um den in abstrakten Denken ungeĂŒbten das VerstĂ€ndnis zu erleichtern.
///Das hat nichts mit einem Vorwurf zu tun. Eine Menge fĂŒhrt nur leider zur anderen. D.h. Geldmenge wird mit Warenmenge verglichen und schon sind wir wieder bei Oldy's Waage. Die sieht schön aus, gehört aber in de Kaufmannsladen und nicht in die ökonomische Wirklichkeit./// EQ
Irgendwo habe ich ja diese Waage schon einmal gebracht und sie ist auch auf meiner Webseite. Leicht zu finden, wenn man einfach durchscrollt.
GruĂ vom Oldy
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